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Die Erfindung betrifft einen Spreizanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Spreizanker sind üblicherweise stabförmig mit einer im Wesentlichen zylindrischen Mantelfläche und dienen einer Befestigung eines Gegenstands auf einem Boden, an einer Wand, einem Pfosten oder dergleichen oder an einer Decke. Sie werden durch Aufspreizen einer Spreizhülse in einem Ankerloch befestigt, was als Verankerung bezeichnet wird. Das Ankerloch ist ein normalerweise gebohrtes, zylindrisches Sackloch in einem Ankergrund aus beispielsweise Mauerwerk, Stein oder Beton.
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Die Offenlegungsschrift
DE 198 15 334 A1 offenbart einen Spreizanker mit einem zylinderstabförmigen Ankerschaft, der sich zu einem in einer Einbringrichtung in ein Ankerloch vorderen Ende hin an einer Ringstufe auf einen kleineren Durchmesser verjüngt und nach einem zylindrischen Abschnitt kegelstumpfförmig zum vorderen Ende hin wieder erweitert, wobei der kegelstumpfförmige Abschnitt einen Spreizkörper bildet. Zwischen der Ringstufe und dem Spreizkörper befindet sich eine rohrförmige, durch Umbiegen doppelwandige Spreizhülse. Die Spreizhülse weist einen durchgehenden Längsschlitz und weitere Längsschlitze auf, die an einem vorderen, dem Spreizkörper zugewandten Ende offen sind. Durch Einziehen des Spreizkörpers des Ankerschafts in die Spreizhülse drückt der kegelstumpfförmige Spreizkörper durch seine Form die Spreizhülse in einem vorderen, die Längsschlitze aufweisenden Bereich radial auseinander, das heißt der Spreizkörper weitet die Spreizhülse in ihrem vorderen Bereich auf, was auch als Aufspreizen der Spreizhülse bezeichnet wird. Durch das Aufspreizen der Spreizhülse lässt sich der Spreizanker in einem Ankerloch verankern. An einem hinteren, der Ringstufe des Ankerschafts zugewandten Ende weist die Spreizhülse des bekannten Spreizankers Laschen auf, die in einer äußeren Lage der doppelwandigen Spreizhülse widerhakenartig schräg nach außen gebogen sind. Die Laschen krallen sich in eine Lochwand eines Ankerlochs und wirken einem Herausziehen der Spreizhülse aus dem Ankerloch und einem Drehen der Spreizhülse im Ankerloch entgegen.
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Aufgabe der Erfindung ist, einen Spreizanker der vorstehend erläuterten Art vorzuschlagen, der einer Drehung eines Ankerschafts in einem Ankerloch entgegenwirkt, wenn beim Aufspreizen der Spreizhülse ein Drehmoment auf den Ankerschaft wirkt, beispielsweise beim Aufdrehen einer Mutter auf ein Gewinde des Ankerschafts.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spreizanker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße Spreizanker weist einen Ankerschaft mit einem Spreizkörper und eine aufspreizbare Spreizhülse auf. Der Ankerschaft ist insbesondere stabförmig und der Spreizkörper kann einstückig mit dem Ankerschaft oder starr mit dem Ankerschaft verbunden sein. Möglich ist auch eine Schraubverbindung zwischen dem Ankerschaft und dem Spreizkörper. Der Spreizkörper ist insbesondere kegelstumpfförmig oder weist insbesondere einen kegelstumpfförmigen Abschnitt zum Aufspreizen der Spreizhülse auf. Möglich sind auch andere Formen. Der Spreizkörper kann beispielsweise auch pyramidenstumpfförmig oder keilförmig sein. Auch ist beispielsweise eine Ringstufe als Spreizkörper zum Aufspreizen der Spreizhülse möglich.
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Die Spreizhülse ist zumindest in einem Spreizbereich radial aufweitbar, wofür sie vorzugsweise einen durchgehenden Längsschlitz und/oder einen oder mehrere nicht durchgehende Längsschlitze aufweist. „Längsschlitz“ bedeutet einen Verlauf der Schlitze in einer Längsrichtung der Spreizhülse bzw. des Spreizankers, was einen beispielsweise zick-zack-, wellen- oder wendelförmigen Verlauf, also einen Verlauf der Längsschlitze mit einer Komponente in der Längsrichtung und einer Komponente in einer Umfangsrichtung der Spreizhülse einschließt. Durch Einziehen des Spreizkörpers in die Spreizhülse wird die Spreizhülse aufgeweitet, was auch als Aufspreizen bezeichnet wird. Durch Aufspreizen der Spreizhülse in einem Ankerloch lässt sich der Spreizanker im Ankerloch befestigen, was als Verankerung bezeichnet wird.
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Erfindungsgemäß weist die Spreizhülse mindestens eine Lasche als Drehbremse für den Ankerschaft auf. Es können auch mehrere Laschen als Drehbremsen in Umfangs- und/oder in Längsrichtung der Spreizhülse verteilt vorhanden sein. Die Lasche befindet sich in einer Aussparung eines hülsenförmigen Grundkörpers der Spreizhülse und ist an einem Ende am Grundkörper festgelegt. Das am Grundkörper der Spreizhülse festgelegte Ende der Lasche wird hier zur eindeutigen Bezeichnung als festes Ende der die Drehbremse bildenden Lasche bezeichnet. Das feste Ende der Lasche kann mit dem Grundkörper der Spreizhülse starr verbunden sein, insbesondere geht die Lasche an ihrem festen Ende einstückig in den Grundkörper der Spreizhülse über.
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Die Lasche weist eine äußere Anlagestelle auf, die im unverformten Zustand, in der sich die Spreizhülse regelmäßig außerhalb eines Ankerlochs befindet, nach außen über eine Mantelfläche des Grundkörpers der Spreizhülse zur Anlage an einer Wand eines Ankerlochs, in das die Spreizhülse zum Verankern eingeführt wird, übersteht.. Die Mantelfläche kann auch als Hüllfläche des Grundkörpers bezeichnet werden und entspricht insbesondere im Wesentlichen der Mantelfläche eines Zylinders. Bei einem Einbringen des Spreizankers mit der Spreizhülse in ein Ankerloch drückt eine Wand des Ankerlochs die Lasche an ihrer über die Mantelfläche des Grundkörpers der Spreizhülse nach außen überstehenden äußeren Anlagestelle radial in Richtung des Ankerschafts nach innen, wodurch eine innere Anlagestelle der Lasche gegen den Ankerschaft gedrückt wird oder, falls die innere Anlagestelle bereits vor dem Einbringen der Spreizhülse in das Ankerloch am Ankerschaft anliegt, stärker gegen den Ankerschaft gedrückt wird. In einem Ankerloch wird die äußere Anlagestelle der Lasche der Spreizhülse des erfindungsgemäßen Spreizankers von der Wand des Ankerlochs nach innen gedrückt und die innere Anlagestelle der Lasche drückt nach innen gegen den Ankerschaft. Die Lasche wirkt somit als Reibbremse einer Drehung der Spreizhülse relativ zum Ankerschaft entgegen. Die Lasche bildet somit eine Drehbremse bildet, die einer Drehung des Ankerschafts entgegenwirkt. Insbesondere steht die innere Anlagestelle der Lasche nach innen über einen Innenumfang des Grundkörpers der Spreizhülse über und liegt vorzugsweise mit einer Vorspannung, bereits vor dem Einführen der Spreizhülse in ein Ankerloch, am Ankerschaft an.
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Planmäßig weist das Ankerloch, in das die Spreizhülse des Spreizankers eingeführt wird, einen Nenndurchmesser auf, der dem Nenndurchmesser des Spreizankers entspricht. Der Nenndurchmesser wird üblicherweise gerundet auf Millimeter genau angegeben. So passt ein Spreizanker mit Nenndurchmesser 10 Millimeter zu einem Ankerloch mit Nenndurchmesser 10 Millimeter, das mit einem Bohrer mit Nenndurchmesser 10 Millimeter gebohrt wird. Das Ankerloch weist planmäßig einen Durchmesser auf, der größer als der Durchmesser des Grundkörpers der Spreizhülse aber kleiner als der Durchmesser der Spreizhülse ist, der insbesondere durch die äußere Anlagestelle der Lasche definiert wird. Dabei entspricht der „Durchmesser“ des Grundkörpers beziehungsweise der „Durchmesser“ der Spreizhülse dem Durchmesser eines den Grundkörper beziehungsweise die Spreizhülse umschreibenden Zylinders.
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Vorzugsweise ist die innere Anlagestelle zwischen dem festen Ende und der äußeren Anlagestelle der Lasche angeordnet. Insbesondere bildet das freie zweite Ende der Lasche, das heißt, das dem ersten, festen Ende ferne Ende der Lasche, die äußere Anlagestelle. Dadurch, dass sich die innere Anlagestelle zwischen der äußeren Anlagestelle und dem festen Ende der Lasche befindet, drückt die Wand eines Ankerlochs die innere Anlagestelle mit einem Hebelarm nach innen gegen den Ankerschaft, so dass durch den Hebelarm die Andruckkraft und damit die bremsende Reibkraft erhöht wird.
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Vorzugsweise ist die Lasche in radialer Richtung in sich gebogen, vorzugsweise in Längsrichtung, ausgehend von ihrem festen Ende zum freien Ende, vorzugsweise zunächst radial nach innen und dann radial nach außen.
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Alternativ ist die Lasche in Längsrichtung ausgehend von ihrem festen Ende zunächst radial nach außen und dann radial nach innen gebogen. Dabei ist vorzugsweise die äußere Anlagestelle zwischen dem festen Ende und der inneren Anlagestelle der Lasche angeordnet. Das zweite, freie Ende der Lasche bildet vorzugsweise die innere Anlagestelle der Lasche, die reibend als Drehbremse gegen den Ankerschaft drückt. Insbesondere bildet die Lasche eine Art Bogen, mit der äußeren Anlagestelle in Bogenmitte und der inneren Anlagestelle am freien Ende.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung verläuft die die Drehbremse bildende Lasche in einer Längsrichtung der Spreizhülse, wobei wie oben zum Längsschlitz erläuterte „Längsrichtung“ nicht nur einen Verlauf ausschließlich in der Längsrichtung sondern auch einen Verlauf mit einer Komponente in der Längsrichtung und einer Komponente in einer Umfangsrichtung einschließt.
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Vorzugsweise befindet sich das feste Ende der Lasche, das am Grundkörper der Spreizhülse festgelegt ist, bei dieser Ausgestaltung der Erfindung vorn, an einem in einer Einbringrichtung des Spreizankers in ein Ankerloch vorderen Ende der Lasche. Alternativ ist das feste Ende der Lasche in der Einbringrichtung der Spreizhülse in das Ankerloch vor dem freien Ende an der Lasche angeordnet.
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Die Lasche verläuft insbesondere in der Einbringrichtung in ein Ankerloch schräg nach hinten radial nach außen zur äußeren Anlagestelle hin, sodass ein Einbringen des Spreizankers in ein Ankerloch durch die Lasche nicht behindert wird und die Lasche bereits beim Einbringen gegen den Ankerschaft gedrückt wird, sodass die Lasche beim Einbringen als Drehbremse wirkt.
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Insbesondere ist die Lasche U- oder V-förmig gebogen. Insbesondere verlaufen die Laschen von der inneren Anlagestelle zur äußeren Anlagestelle nach hinten und schräg oder bogenförmig nach außen, vorzugsweise in einem spitzen Winkel zu einer Längsachse der Spreizhülse bzw. des Ankerschafts.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung bildet die Lasche der Spreizhülse nicht nur die Drehbremse für den Ankerschaft bzw. die Spreizhülse, sondern auch ein Widerhakenelement, das gegen ein Herausziehen der Spreizhülse aus einem Ankerloch sperrt oder zumindest einem Herausziehen aus einem Ankerloch entgegenwirkt. Dazu verläuft die Lasche insbesondere zur äußeren Anlagestelle hin schräg oder bogenförmig nach hinten und außen vorzugsweise in einem spitzen Winkel zu einer Längsachse der Spreizhülse bzw. des Ankerschafts. „Nach hinten“ bedeutet in einer Ausziehrichtung aus dem Ankerloch bzw. entgegen der Einbringrichtung in das Ankerloch. Insbesondere endet die Lasche bei dieser Ausgestaltung der Erfindung an der äußeren Anlagestelle, die sich an einer Lochwand eines Ankerlochs festkrallt, wenn die Spreizhülse in der Ausziehrichtung aus dem Ankerloch beaufschlagt wird und vergleichbar einer Sperrklinke die Spreizhülse gegen ein Herausziehen aus dem Ankerloch sperrt.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der hülsenförmige Grundkörper der Spreizhülse zumindest in einem die Lasche umgebenden Bereich dicker als die Lasche ist. Insbesondere ist der Grundkörper der Spreizhülse insgesamt oder jedenfalls auf einem größten Teil seiner Fläche dicker als die Lasche, die die Drehbremse für den Ankerschaft bzw. den Spreizkörper bildet. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist der Grundkörper der Spreizhülse stabiler als die Lasche und die Lasche lässt sich mit weniger Kraft verformen. Das verringert einen Widerstand, den die Lasche oder die Laschen der Spreizhülse einem Einbringen der Spreizhülse in ein Ankerloch entgegensetzen, das heißt der Spreizanker lässt sich leichter in ein Ankerloch einbringen.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen mehrlagigen Grundkörper der Spreizhülse vor. Beispielsweise kann der Grundkörper mehrlagig aus Blech bestehen. Damit die Lasche leichter verformbar ist, kann sie bei dieser Ausgestaltung der Erfindung einlagig sein, während der Grundkörper, der beim Aufspreizen zur Verankerung gegen die Wand des Ankerlochs gepresst wird, mehrlagig und stabil ausgeführt ist. Vorzugsweise geht die Lasche mit ihrem festen Ende in eine radial innere Lage des Grundkörpers über. Alternativ geht die Lasche mit ihrem festen Ende in eine radial äußere Lage des Grundkörpers über.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von drei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen Spreizanker in einer Achsschnittdarstellung;
- 2 eine vergrößerte Einzelheit des Spreizankers gemäß Kreis II in 1;
- 3 eine vergrößerte Einzelheit gemäß 2 eines zweiten erfindungsgemäßen Spreizankers; und
- 4 eine weitere vergrößerte Einzelheit gemäß 2 eines dritten erfindungsgemäßen Spreizankers.
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Der in 1 dargestellte, erfindungsgemäße Spreizanker 1 weist einen zylinderstabförmigen Ankerschaft 2 und eine Spreizhülse 3 auf, die vergrößert in 2 zu sehen ist. An einem Ende in Einbringrichtung E vorderen Ende, das hier als vorderes Ende 4 bezeichnet wird, weist der Ankerschaft 2 einen kegelstumpfförmigen Spreizkörper 5 auf, der einstückiger Bestandteil des Ankerschafts 2 ist und sich zum vorderen Ende 4 des Ankerschafts 2 hin erweitert. An einem durchmesserkleineren Ende des Spreizkörpers 5 schließt sich ein erster zylindrischer Abschnitt 6 an, der mit axialem Abstand vom Spreizkörper 5 mit einer Ringstufe 7 in einen zweiten zylindrischen Abschnitt 8 mit einem größeren Durchmesser übergeht. An einem hinteren, dem Spreizkörper 5 fernen Ende weist der Ankerschaft 2 ein Gewinde 9 auf, auf dem eine Unterlegscheibe 10 angeordnet und auf das eine Mutter 11 geschraubt ist. Wie erwähnt sind die beiden zylindrischen Abschnitte 6, 8 und der Spreizkörper 5 einstückig und gleichachsig miteinander und Bestandteile des Ankerschafts 2, der sich entlang einer Längsachse L, die auch die Längsachse des Spreizankers 1 bildet, erstreckt.
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Ausführungen der Erfindung, bei denen der Spreizkörper 3 ein vom Ankerschaft 2 separates Bauteil ist, sind möglich. Beispielsweise kann der Spreizkörper ein axiales Durchgangsloch mit einem Innengewinde aufweisen, mit dem er auf ein Außengewinde des Ankerschafts geschraubt ist (nicht dargestellt).
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Die Spreizhülse 3 ist auf dem ersten zylindrischen Abschnitt 6 zwischen der Ringstufe 7 und dem Spreizkörper 5 des Ankerschafts 2 angeordnet. Sie kann am Spreizkörper 5 anliegen. Die Spreizhülse 3 weist einen Grundkörper 12 auf, der die Form einer zylindrischen Hülse aufweist. Die Spreizhülse 3 ist aus einem rechteckigen Blech gestanzt und gebogen, das an einem hinteren, der Ringstufe 7 des Ankerschafts 2 zugewandten Ende der Spreizhülse 3 um 180° umgebogen ist, so dass die Spreizhülse 3 bzw. ihr Grundkörper 12 doppelwandig ist und eine radial innere Lage 22 und eine radial äußere Lage 23 aufweist. Anschließend ist das Blech rohrförmig, das heißt zu der Hülse gebogen. An einem vorderen Ende steht die innere Lage des Grundkörpers 12 der Spreizhülse 3 axial über eine äußere Lage vor und übergreift ein hinteres Ende des Spreizkörpers 5 des Ankerschafts 2.
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Dadurch, dass die Spreizhülse 3 rohrförmig gebogen ist, weist sie einen durchgehenden Längsschlitz 13 auf. Außerdem weist sie weitere gestanzte, in der Zeichnung nicht sichtbare Längsschlitze auf, die am vorderen Ende der Spreizhülse 3 offen sind und nahe ihres hinteren Endes enden. Durch die Längsschlitze 13 ist die Spreizhülse 3 radial aufweitbar.
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Durch Stanzen des ursprünglich ebenen und rechteckigen Blechs, aus dem die Spreizhülse 3 gebogen ist, sind Laschen 14 gebildet, die Drehbremsen 15 für den Ankerschaft 2 bilden. Die Spreizhülse 3 weist mehrere solche Laschen 14 über ihren Umfang verteilt auf, von denen in der Zeichnung nur eine dem durchgehenden Längsschlitz 13 gegenüber zu sehen ist. Die Laschen 14 gehen an vorderen, dem Spreizkörper 5 zugewandten Enden einstückig in die innere Lage 22 des doppelwandigen Grundkörpers 12 der Spreizhülse 3 über. Diese Enden der Laschen 14 werden hier als feste Enden 16 der Laschen 14 bezeichnet. Ausgehend von ihren festen Enden 16 verlaufen die Laschen 14 in einer Längsrichtung der Spreizhülse 3 und des Ankerschafts 2 nach hinten und zunächst bogenförmig radial zur Längsachse L hin nach innen und anschließend in einem Bogen, der eine innere Anlagestelle 17 bildet, wieder schräg in einem spitzen Winkel zur Längsachse L nach hinten und radial außen. Nach dem die innere Anlagestelle 17 bildenden Bogen verlaufen die Laschen 14 gerade bis zu einem hinteren, freien und dem festen Ende 16 fernen Ende 21, das eine äußere Anlagestelle 18 der Laschen 14 bildet.
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Die Laschen 14 befinden sich in rechteckigen Aussparungen 19 des Grundkörpers 12, die durch Stanzen in beiden Lagen des doppelwandigen Grundkörpers 12 der Spreizhülse 3 gebildet sind. Die inneren Anlagestellen 17 der Laschen 14 stehen bereits im dargestellten unverformten Zustand nach innen über einen Innenumfang des hülsenförmigen Grundkörpers 12 der Spreizhülse 3 über und liegen an dem ersten zylindrischen Abschnitt 6 des Ankerschafts 2 zwischen dem Spreizkörper 5 und der Ringstufe 7 an. Die äußeren Anlagestellen 18 der Laschen 14 stehen nach außen über eine Mantelfläche des Grundkörpers 12 der Spreizhülse 3 über, wenn sie unverformt sind.
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Wird der Spreizanker 1 mit seinem Spreizkörper 5 voraus in ein nicht gezeichnetes, zylindrisches Ankerloch in einem nicht gezeichneten Ankergrund eingebracht, gelangen die äußeren Anlagestellen 18 der die Drehbremsen 15 bildenden Laschen 14 der Spreizhülse 3 in Anlage an eine Wand des Ankerlochs und werden von der Wand radial nach innen in Richtung des ersten zylindrischen Abschnitts 6 des Ankerschafts 2 gedrückt. Durch das Nachinnendrücken der äußeren Anlagestellen 18 werden auch die inneren Anlagestellen 17 der Laschen 14 nach innen gedrückt und drücken aufgrund der Hebelverhältnisse stärker gegen den ersten zylindrischen Abschnitt 6 des Ankerschafts 2, so dass der Ankerschaft 2 durch Reibung zwischen seinem zylindrischen Abschnitt 6 und den inneren Anlagestellen 17 der Laschen 14 gegen Drehen gehalten bzw. gebremst wird. Auf diese Weise bilden die Laschen 14 Drehbremsen 15 für den Ankerschaft 2. Dadurch lässt sich die Mutter 11 auf das Gewinde 9 des Ankerschafts 2 schrauben, ohne dass sich der Ankerschaft 2 mitdreht. Durch Anlage der Mutter 11 über die Unterlegscheibe 10 an einer Mündung des nicht gezeichneten Ankerlochs des ebenfalls nicht gezeichneten Ankergrunds zieht die Mutter 11 den Spreizkörper 5 über den Ankerschaft 2 in das vordere Ende der Spreizhülse 3 und weitet die Spreizhülse 3 beginnend an ihrem vorderen Ende auf, was auch als Aufspreizen der Spreizhülse 3 bezeichnet wird. Die aufgespreizte Spreizhülse 3 hält den Ankerschaft 2 in dem Ankerloch, was auch als Verankerung des Spreizankers 1 im Ankerloch im Ankergrund bezeichnet wird.
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Weil die Laschen 14 einlagig sind, lassen Sie sich beim Einführen der Spreizhülse 4 in ein Ankerloch mit verhältnismäßig kleiner Kraft radial nach innen drücken. Deswegen ist ein Widerstand der Laschen 14 gegen Einbringen der Spreizhülse 3 in ein Ankerloch niedrig, so dass sich der Spreizanker 1 mit wenig Kraft in ein Ankerloch einbringen lässt. Ein Abstand der äußeren Anlagestellen 18, die sich an den freien Enden 21 der Laschen 14 befinden, von den inneren Anlagestellen 17, die am zylindrischen Abschnitt 6 des Ankerschafts 2 anliegen, ergibt einen Hebelarm, der eine Anlagekraft, mit der die inneren Anlagestellen 17 gegen den zylindrischen Abschnitt 6 des Ankerschafts 2 drücken, auf ein Mehrfaches einer Kraft erhöhen, mit der eine Lochwand eines Ankerlochs die Laschen 14 an den äußeren Anlagestellen 18 nach innen drückt. Dadurch üben die die Drehbremsen 15 bildenden Laschen 14 eine entsprechend hohe Bremskraft gegen Drehung auf den Ankerschaft 2 aus.
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Aufgrund des von der inneren Anlagestelle 17 zur äußeren Anlagestelle 18 schrägen Verlaufs der Laschen 14 in einem spitzen Winkel zur Längsachse L bilden die Laschen 14 Widerhakenelemente 20, die sich an einer Wand eines Ankerlochs festkrallen, wenn die Spreizhülse 3 aus dem Ankerloch heraus beaufschlagt wird und die Spreizhülse 3 gegen ein Herausziehen aus dem Ankerloch halten. Die Widerhakenfunktion der Drehbremsen 15 und Widerhakenelemente 20 bildenden Laschen 14 ist vor allem für das Einziehen des Spreizkörpers 5 in die Spreizhülse 3 zum Aufspreizen der Spreizhülse 3 von Bedeutung, solange die Spreizhülse 3 noch nicht oder nur wenig aufgespreizt ist.
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In den 3 und 4 sind alternative Ausgestaltungsformen des Spreizankers 1 dargestellt, die sich ausschließlich durch die Ausgestaltung der Laschen 114, 214 von der oben beschriebenen Spreizhülse 3 unterscheiden. In beiden Ausgestaltungsformen sind die Laschen 114, 214 von ihrem festen Ende 116, 216 zunächst radial nach außen und dann radial nach innen gebogen, sodass sie eine Art Bogen bilden. Daher sind in beiden Fällen die äußeren Anlagestellen 118, 218 zwischen dem festen Ende 116, 216 und den inneren Anlagestellen 117, 217 angeordnet, wobei die freien Enden 121, 221 die inneren Anlagestellen 117, 217 bilden. Die freien Enden 121, 221 werden beim Einführen der Spreizhülse 103, 203 in ein Ankerloch gegen den Ankerschaft 102, 202 gedrückt und wirken reibend als Drehbremsen 115, 215. Bei der in der 3 dargestellten Spreizhülse 103 ist das feste Ende 116 der Lasche 114 in Einbringrichtung E vor dem freien Ende 121 an der Lasche 114 angeordnet. In diesem Fall geht die Lasche 114 in die radial inneren Lage 122 des Grundkörpers 112 über. Bei der in 4 dargestellten Spreizhülse 203 geht dagegen die radial äußere Lage 223 des Grundkörpers 212 in die Lasche 214 über, deren festes Ende 216 in Einbringrichtung E hinter dem freien Ende 221 an der Lasche 214 angeordnet ist. In beiden Fällen verlaufen die Laschen 114, 214 in Einbringrichtung E von einem vorderen Ende nach hinten schräg nach außen zur jeweiligen äußeren Anlagestelle 118, 218, wie dies auch bei der in den 1 und 2 dargestellten Spreizhülse 3 der Fall ist.
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Bezugszeichenliste
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Spreizanker
- 1, 101, 201
- Spreizanker
- 2, 102, 202
- Ankerschaft
- 3, 103, 203
- Spreizhülse
- 4
- vorderes Ende des Spreizankers 1
- 5, 105, 205
- Spreizkörper
- 6, 106, 206
- erster zylindrischer Abschnitt
- 7, 107, 207
- Ringstufe
- 8, 108, 208
- zweiter zylindrischer Abschnitt
- 9
- Gewinde
- 10
- Unterlegscheibe
- 11
- Mutter
- 12, 112, 212
- Grundkörper
- 13, 113, 213
- Längsschlitz
- 14, 114, 214
- Lasche
- 15, 115, 215
- Drehbremse
- 16, 116, 216
- festes Ende der Lasche 14, 114, 214
- 17, 117, 217
- innere Anlagestelle
- 18, 118, 218
- äußere Anlagestelle
- 19, 119, 219
- Aussparung
- 20
- Widerhakenelement
- 21, 121, 221
- freies Ende der Lasche 14, 114, 214
- 22, 122, 222
- radial innere Lage des Grundkörpers 12, 112, 212
- 23, 123, 223
- radial äußere Lage des Grundkörpers 12, 112, 212
- E
- Einbringrichtung des Spreizankers 1 in ein Ankerloch
- L
- Längsachse des Spreizankers 1 und des Ankerschafts 2, 102, 202
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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