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Die Erfindung betrifft eine Felge, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für eine Windkanalanordnung, und eine Windkanalanordnung mit einem Kraftfahrzeug mit einer solchen Felge.
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Kraftfahrzeuge werden heute in modernen aerodynamischen Windkanälen vermessen. Dabei werden die Räder des gemessenen Kraftfahrzeugs zur besseren Darstellung der Umströmung der realen Fahrsituation von außen durch Laufbänder oder Rollen mittels eines äußeren Antriebs angetrieben und gedreht. Bei modernen Kraftfahrzeugen müssen dazu die Räder vom Antriebsstrang getrennt werden, damit sie durch den äußeren Antrieb angetrieben werden können und der Antriebsstrang nicht störend dabei wirkt. Üblicherweise werden dazu die Antriebswellen bei dem Kraftfahrzeug demontiert, so dass die Räder frei drehen können.
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Aus der
EP 2 541 225 B1 ist eine Felge mit einer radial innen angeordneten Nabe und mit einem radial außen liegenden Felgenbett zur Aufnahme eines Reifens bekannt, wobei die Nabe eine Lochanordnung zur Verschraubung der Felge an einer Radaufnahme eines Radträgers trägt, wobei die Nabe relativ zum Felgenbett verdrehbar gelagert ist und wobei radial innerhalb des Felgenbetts ein Ringbereich angeordnet ist, welcher mit dem Felgenbett einteilig und zur Aufnahme eines Lagers ausgebildet ist.
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Aus der
DE 10 2015 111 201 A1 ist ein Rad für ein Testfahrzeug für den Einsatz in einem Windkanal bekannt, wobei das Rad eine Felge und eine Nabe aufweist und von außen antreibbar ist.
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Die Demontage der Antriebswellen vor der Windkanalmessung und deren Montage inklusive Achsvermessung nach der Windkanalmessung macht den größten Teil der aufwändigen Vor- und Nachbereitung einer Windkanalmessung aus. Insbesondere bei Messkampagnen mit vielen Kraftfahrzeugen bedeutet diese Vor- und Nachbereitung einer Windkanalmessung einen hohen Aufwand an Personal und Werkstattzeit, der die Kosten solcher Windkanalmessungen stark beeinflusst.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Felge für Kraftfahrzeuge zu schaffen, welche die Nachteile des Standes der Technik erlaubt zu reduzieren oder zu vermeiden. Auch ist es die Aufgabe eine Windkanalanordnung zu schaffen, die schneller und mit weniger Aufwand erlaubt, eine Windkanalmessung mit einem Kraftfahrzeug durchführen zu lassen.
Die Aufgabe hinsichtlich der Felge wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Die Erfindung betrifft eine Felge mit einer radial innen angeordneten Nabe und mit einem radial außen liegenden Felgenbett zur Aufnahme eines Reifens, wobei die Nabe relativ zum Felgenbett verdrehbar gelagert ist, wobei radial außerhalb der Nabe ein erster Ringbereich angeordnet ist, welcher mit der Nabe drehfest verbunden ist und dass radial innerhalb des Felgenbetts ein zweiter Ringbereich angeordnet ist, wobei ein Lager zwischen dem ersten und dem zweiten Ringbereich angeordnet ist, so dass der erste Ringbereich relativ zum zweiten Ringbereich verdrehbar ist, wobei der erste Ringbereich mit der Nabe einteilig ausgebildet ist und der erste Ringbereich mittelbar unter Zwischenanordnung von radial ausgerichteten Streben verbunden ist und wobei der zweite Ringbereich mit dem Felgenbett einteilig ausgebildet ist und der zweite Ringbereich unmittelbar mit dem Felgenbett oder mittelbar unter Zwischenanordnung von radial ausgerichteten Streben verbunden ist. Dadurch lassen sich die Räder unabhängig vom Antriebsstrang drehen, so dass sie für die Windkanalmessung auch von einem externen Antrieb des Windkanals antreibbar sind, ohne dass aufwändige Umbauten am Kraftfahrzeug notwendig sind.
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Bei der Erfindung ist vorgesehen, dass radial außerhalb der Nabe ein erster Ringbereich angeordnet ist, welcher mit der Nabe drehfest verbunden ist und dass radial innerhalb des Felgenbetts ein zweiter Ringbereich angeordnet ist, welcher mit dem Felgenbett drehfest verbunden ist, wobei ein Lager zwischen dem ersten und dem zweiten Ringbereich angeordnet ist, so dass der erste Ringbereich relativ zum zweiten Ringbereich verdrehbar ist. Dadurch lassen sich die Nabe relativ zum Felgenbett gut verdrehen und gleichzeitig die wirkenden Kräfte gut abstützen.
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Erfindungsgemäß ist der erste Ringbereich mit der Nabe einteilig ausgebildet. So kann eine sichere Verbindung zur Aufnahme des Lagers geschaffen werden.
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Erfindungsgemäß ist der zweite Ringbereich mit dem Felgenbett einteilig ausgebildet. Damit kann auch eine sichere Verbindung zur Aufnahme des Lagers geschaffen werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn das Lager ein Wälzlager, insbesondere ein Kugellager ist. Damit können die auftretenden Kräfte gut bewältigt werden.
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Die Aufgabe hinsichtlich der Windkanalanordnung wird mit den Merkmalen von Anspruch 3 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft eine Windkanalanordnung mit einem Windkanal und mit einem Kraftfahrzeug, wobei das Kraftfahrzeug in dem Windkanal angeordnet ist, wobei die Räder des Kraftfahrzeugs mittels zumindest eines Antriebs des Windkanals angetrieben werden, wobei die Räder mit Felgen gemäß der erfindungsgemäßen Gestaltung ausgebildet sind. Damit kann der Windkanal mit angetriebenen Rädern betrieben werden, die unabhängig vom Antrieb des Kraftfahrzeugs betrieben bzw. gedreht werden können, so dass bei der Messung im Windkanal die angetriebenen Räder an die Messsituation angepasst werden können.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der zumindest eine Antrieb des Windkanals zumindest ein Rollenantrieb oder ein Bandantrieb ist, mittels welchem zumindest jeweils ein Rad antreibbar ist. Damit lässt sich eine gute Steuerbarkeit des Radantriebs realisieren.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn je Rad ein Antrieb des Windkanals vorgesehen ist, welcher insbesondere als ein Rollenantrieb oder ein Bandantrieb ausgebildet ist. Dadurch kann der Antrieb einfach ausgebildet sein und individuell an das Fahrzeug angepasst aufgebaut werden, so dass die Fahrzeuglänge bzw. der Radstand berücksichtigt werden kann.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn die Räder mit ihrer Nabe an den Radaufnahmen verschraubt sind. Damit sind die Räder sicher montiert.
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Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn die Radaufnahme einer angetriebenen Achse mit einer Antriebswelle oder einem Antrieb verbunden ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung detailliert erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Rades eines Kraftfahrzeugs mit einer nicht unter den Anspruch 1 fallenden Felge, und
- 2 eine schematische Darstellung einer Windkanalanordnung mit einem Windkanal und mit einem Kraftfahrzeug.
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Die 1 zeigt ein Rad 1 mit einer Felge 2 und mit einem auf der Felge 2 aufgezogenen Reifen 3.
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Die Felge 2 weist eine radial innen angeordnete Nabe 4 und ein radial außen liegendes Felgenbett 5 auf, wobei das Felgenbett 5 zur Aufnahme des Reifens 3 dient. Gemäß dem erfindungsgemäßen Gedanken ist die Felge 2 derart ausgebildet, dass die Nabe 4 relativ zum Felgenbett 5 verdrehbar gelagert ist. Dadurch kann bei stehender Nabe 4, also bei nicht drehender Nabe 4, das Felgenbett 5 und der darauf montierte Reifen 3 verdreht werden.
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Die Felge 2 ist dabei derart ausgebildet, dass radial außerhalb der Nabe 4 ein erster Ringbereich 6 angeordnet ist, welcher mit der Nabe 4 drehfest verbunden ist. Weiterhin ist die Felge 2 derart ausgebildet, dass radial innerhalb des Felgenbetts 5 ein zweiter Ringbereich 7 angeordnet ist, welcher mit dem Felgenbett 5 drehfest verbunden ist. Zwischen den beiden Ringbereichen 6, 7, insbesondere radial zwischen den Ringbereichen 6,7 ist ein Lager 8 angeordnet.
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Dabei bilden die beiden Ringbereiche 6, 7 bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel jeweils einen Lagersitz aus, auf welchem jeweils eine Lagerschale des Lagers aufgenommen und gehalten werden kann.
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Durch die Aufnahme eines Lagers 8 zwischen den Ringbereichen 6, 7 ist der erste Ringbereich 6 relativ zum zweiten Ringbereich 7 verdrehbar, wie natürlich auch umgekehrt.
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Bevorzugt ist der erste Ringbereich 6 mit der Nabe 4 einteilig ausgebildet, wie als ein Teil hergestellt, beispielsweise durch Gießen, Schmieden etc., oder der erste Ringbereich 6 ist als gesondertes Bauteil ausgebildet bzw. hergestellt, welches mit der Nabe 4 drehfest verbunden ist, wie durch Schweißen, Löten, Schrauben etc. Dabei kann der erste Ringbereich 6 unmittelbar mit der Nabe 4 verbunden sein oder mittelbar unter Zwischenanordnung beispielsweise von radial ausgerichteten Streben.
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Die Nabe 4 trägt eine Lochanordnung 9, wie einen Lochkranz, zur Verschraubung der Felge 2 an einer Radaufnahme eines Radträgers.
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Bevorzugt ist der zweite Ringbereich 7 mit dem Felgenbett 5 einteilig ausgebildet, wie als ein Teil hergestellt, beispielsweise durch Gießen, Schmieden etc., oder der zweite Ringbereich 7 ist als gesondertes Bauteil ausgebildet bzw. hergestellt, welches mit dem Felgenbett 5 drehfest verbunden ist, wie durch Schweißen, Löten, Schrauben etc. Dabei kann der zweite Ringbereich 7 unmittelbar mit dem Felgenbett 5 verbunden sein oder mittelbar unter Zwischenanordnung beispielsweise von radial ausgerichteten Streben 10.
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Besonders vorteilhaft ist das Lager 8 ein Wälzlager, insbesondere ein Kugellager. Dadurch können die auftretenden Kräfte gut abgefangen werden.
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Die 2 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Windkanalanordnung 50 mit einem Windkanal 51 und mit einem Kraftfahrzeug 52, welches in dem Windkanal 51 angeordnet ist.
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Bei dem Kraftfahrzeug 52 können die Räder 53 des Kraftfahrzeugs 52 mittels zumindest eines Antriebs 54 des Windkanals 51 angetrieben werden, so dass sich zumindest die Reifen drehen. Dazu sind die Felgen 55 zweiteilig ausgebildet, wobei der radial äußere Teil 56 der Felge 55 gegenüber dem radial inneren Teil 57 der Felge 55 drehbar ausgebildet ist. So kann der radial innere Teil 57 der Felge 55 stehen, während sich der radial äußere Teil 56 der Felge 55 gedreht wird.
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Wenn es heißt, dass die Räder 53 angetrieben werden, kann dies bedeuten, dass alle Räder 53 oder nur einzelne Räder 53 oder nur ein Teil der Räder 53 angetrieben werden.
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Dabei ist der zumindest eine Antrieb 54 des Windkanals 51 zumindest ein Rollenantrieb oder ein Bandantrieb, mittels welchem zumindest jeweils ein Rad 53 antreibbar ist. So kann je Rad 53 ein Antrieb 54 des Windkanals 51 vorgesehen sein, welcher insbesondere als ein Rollenantrieb oder ein Bandantrieb ausgebildet ist. Auch können für jeweils zwei Räder 53 ein Antrieb vorgesehen sein.
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Dabei sind die Räder 53 mit ihrer Nabe, wie dem radial inneren Teil 57, an den Radaufnahmen des Kraftfahrzeugs am Radträger verschraubt. Die Radaufnahme eines Rades einer angetriebenen Achse ist mit einer Antriebswelle oder einem Antrieb verbunden. Dieser ist dann aber nicht aktiv, weil das Rad durch den gesonderten Antrieb 54 angetrieben wird.