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Die Erfindung betrifft einen Fliesenschneider gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Fliesenschneider mit Parallelanschlag sind aus Praxis und Literatur bekannt. In
DE 600 02 155 T2 ist ein Fliesenschneider mit einer Auflagefläche und einer Anschlagvorrichtung offenbart. Die Anschlagvorrichtung definiert eine Anschlagfläche, welche parallel zur Schneidrichtung der Schneidgruppe ausgerichtet ist. Die Anschlagvorrichtung ermöglicht über Stirnleisten einen einstellbaren Schneidabstand zu der Schneidlinie der Schneidgruppe. Die Anschlagvorrichtung besitzt an beiden Enden entsprechend geformte Aufnahmen zwecks Eingriff mit der jeweiligen Stirnleiste.
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JP S55-26664 U lehrt eine Schneidvorrichtung, welche eine Auflagefläche, eine Anschlagvorrichtung sowie eine Schneidgruppe umfasst. Der Schneidabstand zwischen der Anschlagfläche, der Anschlagvorrichtung und der Schneidlinie ist einstellbar. Die Auflagefläche umfasst zwei Längs- sowie zwei Stirnseiten, wobei jeder der beiden Längsseiten je eine Längsleiste zugeordnet ist. Die Längsleisten sind in Form von Zahnstangen ausgebildet, welche mit Zahnrädern kämmen. Die Zahnräder werden über eine Kurbel und eine Welle angetrieben.
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DE 10 2011 050 520 A1 beschreibt einen derartigen Fliesenschneider zum Schneiden von langen Fliesen, wobei eine Anschlagvorrichtung ein Anschlagelement in Form einer Anschlagleiste aufweist. Die Anschlagleiste ist parallel zu einer durch eine Schneidgruppe definierten Schneidlinie ausgerichtet. Eine Auflagefläche ist länglich ausgebildet, um insbesondere auch lange Fliesen auflegen zu können. Die Schneidlinie erstreckt sich zwischen Stirnseiten der länglichen Auflagefläche, wobei an den Stirnseiten Stirnleisten angeordnet sind. Die Länge der Anschlagleiste entspricht etwa der halben Länge der Auflagefläche, wobei eines der beiden Enden der Anschlagleiste verschiebbar an einer der beiden Stirnleisten befestigt ist. Nachteilig ist an diesem bekannten Fliesenschneider, dass der Parallelanschlag unpräzise ist, weil beim Anlegen einer sehr langen Fliese bereits ein geringer Druck auf die Fliese ausreicht, so dass der Parallelanschlag leicht nachgibt, so dass die Anschlagfläche und die Schneidlinie zueinander nicht mehr exakt parallel ausgerichtet sind. Dabei kann es passieren, dass sich die Längen der Stirnseiten der geschnittenen Fliese um mehr als einen halben Millimeter und manchmal auch im Bereich weniger Millimeter unterscheiden, was die Ästhetik einer Fliesenfläche mit geringen Fugenbreiten entscheidend verschlechtern kann.
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Aus der Praxis bekannt ist ein Fliesenschneider, bei welchem der Parallelanschlag an beiden Stirnleisten mittels Schnellspannern befestigt wird. An den Stirnleisten angeordnete Skalen ermöglichen eine genaue Ausrichtung des Parallelanschlages, so dass der Parallelanschlag erstens in einem hohen Maße parallel zur Schneidlinie ausgerichtet ist und zweitens der Schneidabstand präzise ist. Allerdings ist die Handhabung dieser Fliesenschneider sehr unpraktisch, weil für jeden neu einzustellenden Schneidabstand zunächst beide Schnellspanner gelöst werden müssen, um dann die Anschlagleiste wie gewünscht zu positionieren, um schließlich wieder beide Schnellspanner festzuziehen. Derartige Fliesenschneider haben sich in der Praxis daher als unkomfortabel herausgestellt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Fliesenschneider anzugeben, welcher insbesondere lange Fliesen präzise schneiden kann und welcher zugleich eine komfortable Einstellung des Schneidabstandes ermöglicht. Insbesondere ist es Aufgabe, einen Fliesenschneider zu beschreiben, welcher bei, Fliesen Stirnlängen mit sehr geringem Unterschied - beispielsweise weniger als 0,5 mm - ermöglicht. Bevorzugte Aufgabe ist es außerdem, die Bedienungsfreundlichkeit des Fliesenschneiders dahingehend zu verbessern, dass die Einstellung des Schneidabstandes praktikabler wird.
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Zur Lösung der technischen Aufgabe lehrt die Erfindung einen Fliesenschneider, umfassend eine Auflagefläche für Fliesen, eine Schneidgruppe und eine Anschlagvorrichtung, wobei die Schneidgruppe eine Schneidrichtung SR und eine Schneidlinie SL definiert, wobei die Anschlagvorrichtung zwei Stirnleisten und ein Anschlagelement mit einer Anschlagfläche aufweist, wobei die Schneidrichtung SR parallel zur Anschlagfläche ausrichtbar und vorzugsweise ausgerichtet ist, wobei die Anschlagfläche dazu ausgebildet ist, in einem unmittelbaren Kontakt mit einer Fliese zu treten, um einen Schneidabstand SA zwischen der Anschlagfläche und der Schneidlinie SL zu definieren, wobei der Schneidabstand SA einstellbar ist, wobei die Auflagefläche zwei Längsseiten und zwei Stirnseiten aufweist, wobei sich die Schneidlinie SL ihrer Länge nach zwischen den Stirnseiten erstreckt, wobei jeder der beiden Stirnseiten je eine der beiden Stirnleisten - vorzugsweise auf der Oberseite der Auflagefläche zugeordnet ist -, wobei das Anschlagelement in Schneidrichtung SR ein erstes und ein zweites Ende umfasst, wobei das erste Ende des Anschlagelementes zum Einstellen des Schneidabstandes SA in einer Einstellrichtung ER quer zur Schneidrichtung verfahrbar an einer ersten Stirnleiste der beiden Stirnleisten gelagert ist, wobei das zweite Ende des Anschlagelementes in der Einstellrichtung ER verfahrbar an einer zweiten Stirnleiste der beiden Stirnleisten gelagert ist
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlagvorrichtung einen Antrieb zum Einstellen des Schneidabstandes SA aufweist, wobei der Antrieb zwei Antriebselemente umfasst, wobei an beiden Stirnseiten je eines der Antriebselemente angeordnet ist, wobei das Anschlagelement eine Welle aufweist, wobei die Stirnleisten jeweils eine Verfahrnut mit einer Längserstreckung in der Einstellrichtung ER aufweisen, wobei die Welle verfahrbar in den Verfahrnuten gelagert ist.
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Die Einstellrichtung ist vorzugsweise quer und besonders vorzugsweise senkrecht zur Schneidrichtung SR ausgebildet. Die Einstellrichtung ER und/oder die Schneidrichtung SR ist/sind vorzugsweise parallel zur Auflagefläche ausgerichtet.
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Der Begriff „Antrieb“ meint insbesondere eine manuelle oder elektrische Krafterzeugung, wobei die Krafterzeugung vorzugsweise manuell erfolgt. Der Begriff „Antriebselement“ meint insbesondere aktive und/oder passive Elemente der Kraftübertragung, wobei aktive Elemente der Kraftübertragung beispielsweise Elektromotoren sind. Passive Elemente der Kraftübertragung können beispielsweise Zahnräder, Zahnstangen, Schnecken, Ketten, Kettenräder, Schrauben oder dergleichen sein.
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Der Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, dass für die angestrebten geringen Stirnseitenlängenunterschiede von weniger als 0,5 mm insbesondere eines präzisen Parallelanschlages bedarf. Es wurde gefunden, dass hierzu das Anschlagelement beidseitig gelagert werden muss. Ferner liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass eine beidseitige, voneinander unabhängige Fixierung des Anschlagelementes umständlich ist, so dass es eines Antriebs bedarf, um den Schneidabstand SA einzustellen. Darüber hinaus liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass ein Antrieb bzw. Antriebselement an lediglich einer Stirnseite aufgrund der erforderlichen Länge der Fliesen bzw. des Anschlagelementes dazu führt, dass das gegenüberliegende Ende des Anschlagelementes hinterherläuft, so dass die Parallelität des Anschlagelementes leidet. Schließlich wurde gefunden, dass die Parallelität gewährleistet wird, wenn wenigstens je ein Antriebselement an je einer Stirnleiste angeordnet ist.
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Es ist besonders bevorzugt, wenn der Antrieb eine Antriebsquelle aufweist, wobei die Antriebsquelle ausgebildet ist, eine Drehbewegung am und/oder im Anschlagelement zu erzeugen, wobei mit Hilfe der Antriebselemente die Drehbewegung in eine translatorische Bewegung des Anschlagelementes in der Einstellrichtung ER umwandelbar ist. Die Antriebsquelle kann beispielsweise ein Elektromotor oder ein manuell betätigbares Drehelement, wie beispielsweise ein Rad oder eine Kurbel sein. Die Antriebsquelle ist vorzugsweise einer der beiden Stirnleisten und weiter vorzugsweise der ersten Stirnleiste zugeordnet. Es ist vorteilhaft, dass die Antriebsquelle über eine/die Welle mit dem Anschlagelement bzw. den Antriebselementen bzw. den Wandelstücken verbunden ist.
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Es ist bevorzugt, dass die Welle zwei Wandelstücke aufweist, wobei die Wandelstücke derart mit dem Antriebselement wechselwirken, dass aus der Drehbewegung der Welle eine/die translatorische Bewegung zur Einstellung des Schneidabstandes SA entsteht. Zweckmäßigerweise ist ein erstes Wandelstück der ersten Stirnleiste bzw. dem Antriebselement der ersten Stirnleiste zugeordnet. Es ist möglich, dass ein zweites Wandelstück der beiden Wandelstücke der zweiten Stirnleiste bzw. dem Antriebselement der zweiten Stirnleiste zugeordnet ist. Die Wandelstücke sind besonders bevorzugt Zahnräder. Es ist von Vorteil, wenn die Antriebselemente Zahnstangen sind, welche mit den Zahnrädern kämmen.
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Es ist sehr bevorzugt, wenn das Anschlagelement ein Profil umfasst. Die Welle ist vorzugsweise wenigstens abstandsweise von dem Profil wenigstens teilweise und vorzugsweise vollständig umlaufend umschlossen. Das Profil ist vorteilhafterweise als Rohr und besonders vorteilhafterweise als Vierkantrohr ausgebildet. Das Profil ist vorzugsweise zwischen den Stirnleisten angeordnet. Zweckmäßigerweise umfasst das Anschlagelement eine Anschlagleiste, wobei vorzugsweise die Anschlagleiste an dem Profil befestigt ist. Zweckmäßigerweise ist die Anschlagfläche Bestandteil der Anschlagleiste. Die Anschlagleiste ist in ihrem Querschnitt vorzugsweise gewinkelt ausgebildet und erstreckt sich bevorzugt entlang des Profils.
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Es ist sehr vorteilhaft, dass das Anschlagelement wenigstens ein Drehlager aufweist. Vorzugsweise ist das wenigstens eine Drehlager als Kugellager ausgebildet. Es ist bevorzugt, wenn das wenigstens eine Drehlager die Welle drehbar in dem Profil lagert. Es ist bevorzugt, dass das Drehlager an dem Profil befestigt ist. Zweckmäßigerweise ist an wenigstens einem und an vorzugsweise beiden Enden des Profils ein Drehlager angeordnet. Vorzugsweise ist wenigstens ein weiteres und sind vorzugsweise zwei weitere Drehlager in dem Profil angeordnet. Das bzw. die Drehlager sind so ausgebildet, dass die Welle drehbar in dem Profil gelagert ist.
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Es ist bevorzugt, wenn sich die Verfahrnuten über wenigstens ein Fünftel bzw. ein Viertel bzw. ein Drittel bzw. die Hälfte der Länge der Stirnleisten erstrecken. Zweckmäßigerweise ist die Breite bzw. sind die Breiten der Verfahrnuten größer oder gleich dem Durchmesser der Welle in der Höhe der ersten bzw. der zweiten Stirnleiste. Es ist bevorzugt, wenn die Tiefe der Verfahrnut der ersten Stirnleiste in der Schneidrichtung einer Stärke der Stirnleiste in der Schneidrichtung entspricht, so dass die Welle durch die erste Stirnleiste hindurchragt. Zweckmäßigerweise ist an dem durch die erste Stirnleiste hindurchragenden Ende der Welle ein Griffstück angeordnet. Das Griffstück ist zweckmäßigerweise eine/die Antriebsquelle zur Einstellung des Schneidabstandes.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Anschlagelement wenigstens ein Stabilisierungselement und vorzugsweise wenigstens zwei Stabilisierungselemente, wobei das wenigstens eine Stabilisierungselement in wenigstens einer der beiden Stirnleisten und vorzugsweise in beiden Stirnleisten bzw. in wenigstens einer der Verfahrnuten bzw. in beiden Verfahrnuten in der Einstellrichtung ER verfahrbar gelagert ist. Zweckmäßigerweise ist jedes der wenigstens zwei Stablisierungselemente jeweils in einer der beiden Stirnleisten bzw. Verfahrnuten in der Einstellrichtung ER verfahrbar gelagert. Es ist bevorzugt, dass das Stabilisierungselement bzw. die Stabilisierungselemente auf einer unteren Begrenzung der Verfahrnut bzw. Verfahrnuten aufliegen. Zweckmäßigerweise liegt eine obere Begrenzung der Verfahrnut bzw. Verfahrnuten an dem bzw. den Stabilisierungselementen an. Es ist bevorzugt, dass das Stabilisierungselement bzw. die Stabilisierungselemente mit der Verfahrnut bzw. den Verfahrnuten nach oben und/oder unten einen Formschluss bilden. Es ist bevorzugt, dass das Stabilisierungselement bzw. die Stabilisierungselemente eine bzw. je eine Rolle aufweist bzw. aufweisen, wobei die Rolle bzw. die Rollen in der Stirnleiste bzw. Stirnleisten bzw. in der Verfahrnut bzw. in den Verfahrnuten verfahrbar gelagert ist/sind. Es ist besonders bevorzugt, dass die Rolle bzw. die Rollen während eines Verfahrens des Anschlagelementes in der Einstellrichtung aufgrund eines Kontaktes mit der Stirnleiste bzw. der Verfahrnut bzw. mit den Stirnleisten bzw. mit den Verfahrnuten rollen.
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Es ist bevorzugt, wenn sich die Antriebselemente jeweils wenigstens entlang eines Fünftels bzw. Viertels bzw. Drittels bzw. einer Hälfte der Länge der Stirnleisten in der Einstellrichtung erstrecken. Gemäß einer sehr bevorzugten Ausführungsform sind die Wandelstücke bzw. die Zahnräder unterhalb der Antriebselemente bzw. der Zahnstangen angeordnet.
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Es ist möglich, dass die Stirnleisten reversibel und bevorzugt arretierend reversibel an der Auflagefläche befestigt sind. Die Befestigung der Stirnleisten an der Auflagefläche kann mittelbar oder unmittelbar ausgebildet sein. Gemäß einer sehr bevorzugten Ausführungsform verbindet eine Längsleiste die beiden Stirnleisten miteinander, wobei vorzugsweise das Anschlagelement zwischen der Längsleiste und der Schneidgruppe angeordnet ist. Es ist bevorzugt, dass die Stirnleisten und die Längsleiste einen Rahmen bilden. Die Längsleiste ist vorzugsweise über Gelenke mit den beiden Stirnleisten verbunden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist wenigstens eine der Stirnleisten und bevorzugt die erste Stirnleiste einen in der Einstellrichtung ER verschiebbaren Schiebekopf auf, wobei der Schiebekopf mit dem verfahrbaren Anschlagelement verbunden ist. Der Schiebekopf kann ein Zeiger sein, welcher auf einer Skala auf einer Oberseite der wenigstens einen Stirnleiste angeordnet ist. Bevorzugt weist der Schiebekopf eine Digitalanzeige auf, wobei die Digitalanzeige den Schneidabstand abbildet. Es ist besonders bevorzugt, wenn die wenigstens eine Stirnleiste bzw. die erste Stirnleiste eine Skala an ihrer Oberseite aufweist, auf welcher Skala der Schiebekopf schiebbar angeordnet ist.
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Die Erfindung betrifft vorzugsweise einen Fliesenschneider umfassend eine Auflagefläche für Fliesen und eine Schneidgruppe, wobei die Schneidgruppe eine Schneidrichtung SR und eine Schneidlinie SL definiert, wobei die Schneidgruppe einen Fuß, eine Führungsschiene, einen auf der Führungsschiene verfahrbaren Laufwagen und einen Kopf aufweist.
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Ein derartiger Fliesenschneider ist aus dem Schrifttum bekannt.
DE 10 2011 050 520 A1 beschreibt einen Fliesenschneider, bei welchem der Laufwagen eine obere und eine untere Laufrolle mit einer Laufrichtung in der Schneidrichtung aufweist. Die obere Rolle steht in Kontakt mit einer Oberseite der Führungsschiene, wohingegen die untere Laufrolle mit einer Unterseite der Führungsschiene in Kontakt steht. Die Laufrollen sind in im Profil konkav und damit komplementär zum konvexen Profil der Ober- und Unterseite der Führungsschiene ausgebildet. Die Laufrollen und die Führungsschiene sind aus gehärtetem Stahl. Ein Hauptkörper des Laufwagens ist seitlich der Laufrollen angeordnet, an welchem wiederum ein Griffstück zur Bedienung des Laufwagens befestigt ist.
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Nachteilig ist allerdings, dass die Laufrollen nicht unerheblichen Mengen an Fliesenstaub ausgesetzt sind, so dass mit der Zeit der Fliesenstaub in die Drehlager der Laufrollen sowie zwischen die Laufrollen und die Führungsschiene eindringt. In der Folge werden die Laufrollen schwergängiger und sind trotzt des gehärteten Stahls einem Verschleiß ausgesetzt. Dieser Verschleiß verursacht ein zunehmendes Spiel zwischen den Laufrollen und der Führungsrolle, so dass die Schneidgenauigkeit leidet.
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Es ist daher eine bevorzugte technische Aufgabe der Erfindung einen Fliesenschneider anzugeben, der eine auf Dauer größere Schneidgenauigkeit, insbesondere eine größere Genauigkeit der Schneidlinie bzw. eine entsprechend präzise Schneidgruppe, aufweist.
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Zur Lösung der bevorzugten technischen Aufgabe lehrt die Erfindung einen Fliesenschneider, umfassend eine Auflagefläche für Fliesen und eine Schneidgruppe, wobei die Schneidgruppe eine Schneidrichtung SR und eine Schneidlinie SL definiert, wobei die Schneidgruppe einen Fuß, eine Führungsschiene, einen auf der Führungsschiene verfahrbaren Laufwagen und einen Kopf aufweist, wobei der Fuß und der Kopf eine Ausrichtung der Führungsschiene und damit die Schneidrichtung SR und die Schneidlinie SL bestimmen,
wobei der Laufwagen einen Hauptkörper aufweist, wobei der Hauptkörper über wenigstens ein Linearwälzlager mit Wälzkörpern auf der Führungsschiene gleitend gelagert ist.
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Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Linearwälzlager von dem Hauptkörper und der Führungsschiene umschlossen sind, so dass die Linearwälzlager nicht mit in der Luft befindlichem Fliesenstaub in Kontakt treten. In der Folge sind die Linearwälzlager einem deutlich höheren Verschleiß ausgesetzt, weshalb das Spiel zwischen Laufwagen und Führungsschiene dauerhaft gering bleibt. Ferner wurde gefunden, dass ein Linearwälzlager - also ein sich in der Schneidrichtung erstreckendes und in der Schneidrichtung bewegliches Wälzlager - eine Vielzahl an Berührungspunkten mit der Führungsschiene gewährleistet. Hierdurch wird - im Vergleich zu einer Laufrolle mit nur einem Berührungspunkt an der Führungsschiene, eine größere Kippstabilität erreicht. In der Folge trägt auch dieser Umstand zu einer größeren Schneidgenauigkeit und damit zur Lösung der bevorzugten technischen Aufgabe bei.
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Zweckmäßigerweise umfasst die Auflagefläche zwei Längsseiten und zwei Stirnseiten, wobei sich die Schneidlinie SL ihrer Länge nach zwischen den Stirnseiten erstreckt. Vorzugsweise umfasst der Fliesenschneider eine Anschlagvorrichtung, wobei die Anschlagvorrichtung bevorzugt ein Anschlagelement mit einer Anschlagfläche aufweist. Zweckmäßigerweise ist die Anschlagfläche dazu ausgebildet, in einen unmittelbaren Kontakt mit einer Fliese zu treten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das wenigstens eine Linearwälzlager so ausgebildet, dass die Wälzkörper in einem konstanten und vorzugsweise gleichmäßigen Abstand zueinander gehalten sind. Die Wälzkörper sind bevorzugt Kugeln. Zweckmäßigerweise bilden die Wälzkörper in dem wenigstens einen Linearwälzlager eine Wälzkörperkette bzw. eine Kugelkette. Es bevorzugt, dass das wenigstens eine Linearwälzlager einen Wälzkörperkäfig umfasst, welcher vorzugsweise Kunststoff umfasst. Der Wälzkörperkäfig weist bevorzugt Zwischenstücke zwischen den Wälzkörpern auf, wobei vorzugsweise die Zwischenstücke über zwei außen an den Wälzkörpern anliegende und zweckmäßigerweise einander gegenüberliegende sowie bevorzugt in Richtung des Linearwälzlagers verlaufende Streifen miteinander verbunden sind. Gemäß einer Ausführungsform bilden die beiden Streifen sowie eine Vielzahl von den Zwischenstücken eine Vielzahl an Fächern, wobei zweckmäßigerweise in jedem Fach ein Wälzkörper angeordnet ist. Die Wälzkörper sind vorzugsweise aus Stahl.
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Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform haust der Hauptkörper das bzw. die Linearwälzlager ein, wobei der Hauptkörper die Führungsschiene im Querschnitt wenigstens teilweise und bevorzugt lediglich teilweise umschließt. Es ist bevorzugt, dass der Hauptkörper nach oben hin offen ausgebildet ist. Zweckmäßigerweise umfasst der Laufwagen einen Aufsatz, wobei der Aufsatz auf einer Oberseite des Laufwagens angeordnet ist. Es ist bevorzugt, dass an dem Aufsatz ein Griffstück, vorzugsweise über eine Verlängerung, angeordnet ist.
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Es ist sehr vorteilhaft, wenn die Führungsschiene - im Querschnitt - konkave Seitenwände aufweist. Bevorzugt sind Innenseiten des Hauptkörpers des Laufwagens wenigstens abschnittsweise umlaufend komplementär zu den konkaven Seitenwänden der Führungsschiene ausgebildet. Es ist zweckmäßig, dass eine Ober- bzw. eine Unterseite der Führungsschiene plan ausgebildet sind. Es ist möglich, dass Bohrungen - insbesondere Senkbohrungen - die Führungsschiene von unten nach oben durchfassen. Es ist sehr bevorzugt, wenn jede der beiden Seitenwände wenigstens eine und vorzugsweise zwei Spurrillen für Linearwälzlager aufweist.
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Gemäß einer sehr bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich das wenigstens eine Linearwälzlager bzw. die Linearwälzlager der Länge nach in der Schneidrichtung SR. Vorzugsweise ist das/sind die Linearwälzlager umlaufend ausgebildet. Es ist bevorzugt, wenn das wenigstens eine Linearwälzlager einen Hinlauf zwischen dem Hauptkörper und der Führungsschiene und einen Rücklauf in dem Hauptkörper aufweist. Gemäß einer sehr bevorzugten Ausführungsform folgen die Wälzkörper in dem Hinlauf des Linearwälzlagers einander in der Schneidrichtung SR. Es ist bevorzugt, wenn je wenigstens ein Linearwälzlager und vorzugsweise zwei Linearwälzlager an den beiden Seitenwänden der Führungsschiene angeordnet sind. Zweckmäßigerweise sind Mittelpunkte der Wälzkörper des wenigstens einen Linearwälzlagers in einer Lagerebene angeordnet. Die Lagerebene des wenigstens einen Linearwälzlagers ist bevorzugt schräg zur Auflagefläche und insbesondere parallel zur Schneidlinie SL angeordnet. Es ist möglich, dass ein zweites Linearwälzlager eine Lagerebene aufweist, welche parallel zur Auflagefläche angeordnet ist.
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Es ist bevorzugt, dass der Laufwagen eine Dichtung an jeder Stirnseite des Hauptkörpers aufweist. Der Begriff „Stirnseite“ meint insbesondere eine Seite, welche dem Fuß bzw. dem Kopf der Schneidgruppe zugewandt ist. Die Dichtung umfasst zweckmäßigerweise ein Dichtungsmaterial, welches weicher ist als Stahl. Das Dichtungsmaterial umschließt die Führungsschiene bevorzugt wenigstens teilweise umlaufend und zweckmäßigerweise lediglich teilweise umlaufend. Es ist bevorzugt, wenn das Dichtungsmaterial die Führungsschiene berührt. Das Dichtungsmaterial ist vorzugsweise saugfähig und besonders vorzugsweise mit einem Schmiermittel getränkt.
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Es ist zweckmäßig, dass der Laufwagen ein Schneidelement, beispielsweise eine Schneidrolle, aufweist. Das Schneidelement ist bevorzugt direkt unterhalb der Führungsschiene und besonders vorzugsweise mittig unterhalb einer Längsachse der Führungsschiene angeordnet. Es ist zweckmäßig, wenn das Schneidelement an einem unteren Ende eines Schneidschaftes angeordnet ist, wobei der Schneidschaft vorzugsweise mit dem Hauptkörper des Laufwagens verbunden ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das dem Kopf zugeordnete Ende der Führungsschiene einen Abstandshalter zwecks Definition eines Abstandes der Führungsschiene zur Auflagefläche. Der Abstandshalter umfasst vorzugsweise zwei zueinander parallele Seitenflächen, wobei die Seitenflächen bevorzugt den Längsseiten der Auflagefläche zugewandt sind. Es ist sehr bevorzugt, wenn der Abstandshalter zwei Arme aufweist, wobei die beiden Arme in Schneidrichtung gesehen aufeinander folgen und zwischeneinander eine Nut definieren.
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Es ist besonders bevorzugt, wenn der Kopf eine Fixierungsaufnahme zur Fixierung des dem Kopf zugeordneten Endes der Führungsschiene aufweist, wobei die Fixierungsaufnahme wenigstens zwei bzw. vier bzw. acht Rollen umfasst. Es ist bevorzugt, wenn die Rollen einander paarweise bezüglich der Führungsschiene bzw. des Abstandshalters der Führungsschiene gegenüberliegen. Die wenigstens zwei/vier/acht Rollen bilden vorzugsweise ein/zwei/vier Rollenpaare. Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Rollenpaar bzw. die Rollenpaare einen beidseitigen Formschluss und weiter bevorzugt eine beidseitige Klemmkraft auf den Abstandshalter ausüben. Zweckmäßigerweise sind die Rollenachsen parallel zu der Schneidrichtung SR ausgebildet. Es ist bevorzugt, dass die Fixierungsaufnahme oberhalb der Auflagefläche und vorzugsweise vollständig oberhalb der Auflagefläche angeordnet ist. Vorzugsweise weist die Fixierungsaufnahme wenigstens ein Bein und vorzugsweise zwei Beine auf. Zweckmäßigerweise ist die Führungsschiene in der Draufsicht bzw. der Abstandshalter der Führungsschiene zwischen den Beinen fixierbar. Es ist bevorzugt, wenn die Beine über wenigstens ein Verbindungsteil miteinander verbunden sind. Das wenigstens eine Verbindungsteil ist beispielsweise eine Schraubverbindung. Es ist sehr bevorzugt, wenn das wenigstens eine Verbindungsteil einen einstellbaren Druck auf die beiden Beine ausübt, so dass die beiden Beine in der Einstellrichtung in einer mechanischen Spannung zueinander stehen. Es ist sehr bevorzugt, dass das wenigstens eine Verbindungsteil so ausgebildet ist, dass hiermit die Klemmkraft des Rollenpaares bzw. der Rollenpaare auf den Abstandshalter definiert wird. Es ist bevorzugt, dass jedes Bein wenigstens eine, vorzugsweise zwei und weiter bevorzugt vier Rollen aufweist, wobei jedes Bein weiter bevorzugt zwei erste Rollen auf einer ersten Höhe und zwei weitere Rollen auf einer zweiten Höhe besitzt.
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Es ist zweckmäßig, dass der Fuß wenigstens eine Schwenkachse zum Heben des dem Kopf zugeordneten Endes der Führungsschiene aufweist. Vorzugsweise umfasst der Fuß eine Schwenkachse zum Verschwenken der Führungsschiene in horizontaler Richtung. Es ist bevorzugt, dass die Führungsschiene an einem dem Kopf zugeordneten Ende einen Handgriff zum Verschwenken der Führungsschiene aufweist. Es ist vorteilhaft, wenn an der Führungsschiene bzw. an einem dem Fuß zugeordneten Ende der Führungsschiene eine Brechbacke angeordnet ist. Zweckmäßigerweise ist an der Auflagefläche eine der Brechbacke gegenüberliegende Brechnase befestigt. Es ist zweckmäßig, dass sich die Brechbacke an ihrer Unterseite zur Mitte hin verjüngt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- 1 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Fliesenschneiders mit einer erfindungsgemäßen Anschlagvorrichtung und einer bevorzugten Schneidgruppe,
- 2 eine Seitenansicht des Fliesenschneiders aus 1 mit Blick auf die Schneidgruppe,
- 3 eine perspektivische Ansicht mit Blick auf eine Innenseite einer Stirnleiste der Anschlagvorrichtungen aus den 1 und 2 sowie einen Ausschnitt einer Seitenansicht der Stirnleiste mit Blick auf deren Außenseite,
- 4 eine Querschnittsansicht der Schneidgruppe aus den 1 und 2 und
- 5 eine Seitenansicht eines Kopfes der Schneidgruppe der 1, 2 und 4.
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Ein erfindungsgemäßer Fliesenschneider ist in 1 gezeigt und umfasst eine Auflagefläche 1 zur Auflage von Fliesen 8, eine Schneidgruppe 2 sowie eine Anschlagvorrichtung 3. Die Anschlagvorrichtung 3 umfasst ein Anschlagelement 4 mit einer Anschlagfläche 5, wobei die Anschlagfläche 5 dazu ausgebildet ist, in einen unmittelbaren Kontakt mit der Fliese 8 zu treten. Darüber hinaus umfasst die Anschlagvorrichtung 3 eine erste Stirnleiste 6 sowie eine zweite Stirnleiste 7, welche über eine Längsleiste 33 miteinander verbunden sind und einen Rahmen bilden. Der Rahmen bzw. die Stirnleisten 6, 7 sind lösbar arretierend mit der Auflagefläche 1 verbunden.
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Die Schneidgruppe 2 umfasst einen Fuß 18, eine Führungsschiene 19, einen auf der Führungsschiene 19 verfahrbar angeordneten Laufwagen 20 sowie einen Kopf 21. An einer Unterseite des Laufwagens 20 ist ein in 1 nicht sichtbares Schneidelement 30 angeordnet (vgl. 2 und 4), welches in diesem Ausführungsbeispiel als Schneidrolle ausgebildet ist. Das Schneidelement 30 ist dazu ausgelegt, die Fliese 8 anzuritzen, um diese später entlang der Ritzlinie zu brechen.
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Der Fuß 18 und Kopf 21 bestimmen die Ausrichtung der Führungsschiene 19 und damit auch einen Verfahrweg des Schneidelementes 30 und damit eine Schneidlinie SL. Die Schneidlinie SL wiederum definiert eine Schneidrichtung SR.
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In 1 ist ferner zu erkennen, dass die Anschlagfläche 5 parallel zur Schneidlinie SL ausgerichtet ist. Der Parallelanschlag ermöglicht eine besonders präzise Schnittführung, was insbesondere bei sehr langen Fliesen zur Geltung kommt, bei denen die Stirnseiten nach Möglichkeit eine Längenabweichung von weniger als 0,5 mm aufweisen sollten. Aus diesem Grunde weist die Schneidlinie SL dieses Ausführungsbeispiels eine Länge von über einem Meter auf, wobei sich die Schneidlinie SL ihrer Länge nach zwischen zwei Stirnseiten der Auflagefläche 1 erstreckt und insbesondere zwischen dem Fuß 18 und dem Kopf 21 angeordnet ist. Die Längsseiten der Auflagefläche 1 sind länger als die Schneidlinie SL selbst, da auf der Auflagefläche 1 noch der Fuß 18 und Kopf 21 Platz finden müssen. Etwa entlang der Länge der Schneidlinie SL ist auf der Auflagefläche 1 eine Auflagematte 34 aus einem weichen Kunststoff angeordnet, welche ein Verrutschen der Fliese 8 sowie etwaige auf die Fliese 8 einwirkende mechanische Spannungsspitzen vermeidet. Außerdem weist die Auflagefläche 1 Scharniere 32 auf, so dass nach einer Entfernung von dem Fuß 18 und dem Kopf 21 die Auflagefläche 1 zwecks Erleichterung des Transportes zusammengeklappt werden kann.
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In den 1 und 2 ist abgebildet, dass der Fuß 18 eine horizontal zur Auflagefläche 1 und parallel zur Stirnseite der Auflagefläche 1 ausgerichtete Schwenkachse 28 aufweist, welche ein Heben und Senken des gegenüberliegenden Endes der Führungsschiene 19 mit einem Handgriff 36 ermöglicht (s. 1). Ebenso umfasst der Fuß 18 eine senkrecht durch den Fuß 18 verlaufende Schwenkachse 35, welche - wie in 1 mittels Strichelung angedeutet - ein Verschwenken der Führungsschiene 19 in einer horizontalen Ebene ermöglicht. Der Kopf 21 weist gemäß 1 neben einer Fixierungsaufnahme 25 für die Fixierung der Führungsschiene 19 auch zwei Ablagen 27 an seinem oberen Ende auf, so dass bei Bedarf die Führungsschiene 19 aus der Fixierungsaufnahme 25 herausgezogen und auf einer der beiden Ablagen 27 abgelegt werden kann. In diesem Ausführungsbeispiel weisen beide Ablagen 27 einen gummierten Boden auf. Der Laufwagen 20 weist ausweislich der 1 und 2 an seinem oberen Ende ein Griffstück 37 auf, welches über eine Verlängerung an einem Hauptkörper 22 des Laufwagens 20 befestigt ist. Die Verlängerung des Griffstückes 37 greift mittig oberhalb einer Längsachse der Führungsschiene 19 bzw. der Schneidlinie SL den Hauptkörper 22 des Laufwagens 20 an.
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Die Anschlagvorrichtung 3 umfasst gemäß der 1 und 2 einen Antrieb 9, mit welchem das Anschlagelement 4 innerhalb der Anschlagvorrichtung 3 bzw. des Rahmens in einer Einstellrichtung ER verfahren werden kann, so dass sich ein Schneidabstand SA zwischen der Schneidlinie SL und der Anschlagfläche 5 einstellen lässt. Hierzu weist der Antrieb 9 eine Antriebsquelle 11 in Form eines drehbaren Griffstückes auf. Die über die Antriebsquelle 11 erzeugte Drehbewegung wird über eine Welle 12 weitergeleitet, welche Welle 12 sich von der Antriebsquelle 11 bis zur zweiten Stirnleiste 7 erstreckt, so dass die Welle 12 zu einem größten Teil durch das Anschlagelement 4 hindurch verläuft. Beide Stirnleisten 6, 7 weisen jeweils an ihrer Innenseite ein Antriebselement 10 in Form einer Zahnstange mit nach unten gerichteten Zähnen auf. Korrespondierend hierzu ist die Welle 12 mit zwei Wandelstücken 39 in Form zweier Zahnräder (vgl. 3) versehen, welche mit den Antriebselementen 10 bzw. Zahnstangen kämmen. Folglich wird über die Antriebselemente 10 in Verbindung mit den Wandelstücken 39 die Drehbewegung der Antriebsquelle in eine translatorische Bewegung umgewandelt, welche in der Einstellrichtung ER zwecks Einstellung des Schneidabstandes SA verläuft. Durch die Anordnung der Antriebselemente 10 an beiden Stirnseiten 6, 7 wird gewährleistet, dass die an der Antriebsquelle aufgebrachte Kraft nicht nur an der ersten Stirnleiste 6, sondern auch an der zweiten Stirnleiste 7 in die translatorische Bewegung umgewandelt wird, so dass insbesondere das der zweiten Stirnleiste 7 zugeordnete Ende des Anschlagelementes 4 nicht dem der ersten Stirnleiste 6 zugeordneten Ende des Anschlagelementes 4 hinterherläuft.
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Das Anschlagelement 4 umfasst ein als Vierkantrohr ausgebildetes Profil 13, durch welches die Welle 12 hindurchläuft. In diesem Ausführungsbeispiel ist an beiden Enden des Profils 13 jeweils ein Drehlager 14, beispielsweise in Form eines Kugellagers angeordnet, so dass die Welle gestützt wird. Darüber hinaus finden sich innerhalb des Profils 13 noch zwei weitere, hier nicht dargestellte Drehlager zur Stützung der Welle 12. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Anschlagfläche 5 eine Fläche eines L-förmigen Profils, welches an das vierkantrohrförmige Profil 13 angeschraubt ist. Dabei dient die der Schneidgruppe 2 zugewandte Fläche des abstehenden L-Schenkels als Anschlagfläche.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist die erste Stirnleiste 6 auf ihrer Oberseite mit einer Skala 38 zwecks einfachen Ablesens des Schneidabstandes SA versehen. Hierzu weist das Anschlagelement 4 ein Stabilisierungselement 16 auf, welches einen zu der Skala 38 zeigenden Zeiger umfasst. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Zeiger mit einem Schiebekopf 17 verbunden, wobei der Schiebekopf 17 eine Digitalanzeige aufweist. Mit Hilfe der Digitalanzeige können immer wieder Referenzpositionen gesetzt werden, so dass auch Differenzabstände sehr leicht erfasst werden können. Im Übrigen bietet eine Digitalanzeige eine noch komfortablere Möglichkeit des Ablesens als die Skala 38. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Skala 38 und die Digitalanzeige bzw. der Schiebekopf 17 Bestandteile eines digitalen Messschiebers.
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Das dem Fuß 18 zugeordnete Ende der Führungsschiene 19 weist gemäß 2 ferner an seiner Unterseite eine Brechbacke 31 auf, wobei die Brechbacke 31 an ihrer Unterseite eine sich in Richtung der Schneidlinie verjüngende Einbuchtung aufweist. Diese Einbuchtung korrespondiert mit einer in 2 nicht erkennbaren, darunter liegenden Brechnase aus Stahl, welche ortsfest auf der Auflagefläche 1 angeordnet ist. Nachdem eine Fliese 8 mit einer Ritzlinie versehen wurde, wird die Fliese 8 so auf der Brechnase positioniert, dass die Ritzlinie unmittelbar oberhalb der Brechnase und unterhalb der Brechbacke angeordnet ist. Sodann wird mittels des Handgriffes 36 der Führungsschiene 19 die Führungsschiene 19 mit der Brechbacke 31 nach unten gedrückt, bis die Fliese 8 entlang der Ritzlinie bricht.
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Beim Anheben der Führungsschiene 19 und Herausheben derselben aus der Fixierungsaufnahme 25 wird in 1 ersichtlich, dass die Führungsschiene 19 in Höhe der Fixierungsaufnahme 25 einen Abstandshalter 29 aufweist. Der Abstandshalter 29 umfasst zwei Arme, welche zwischen sich eine Nut bilden, deren Funktion sich später noch mit Blick auf 5 erklärt. Der Abstandshalter 29 dient dazu, einen Abstand der Führungsschiene zur Auflagefläche 1 zu definieren. Damit die Schneidlinie SL sich exakt parallel zur Auflagefläche 1 verhält (vgl. 2), weist der Fuß 18 eine Höhenverstellmöglichkeit der Führungsschiene 19 in Form eines Schraubgewindes auf, wobei eine Feder von unten gegen die Führungsschiene 19 in Richtung des Schraubgewindes drückt. Das Schneidelement 30 des Laufwagens 20 hingegen ist über einen längenverstellbaren Schaft mit dem Hauptkörper 22 des Laufwagens verbunden. Diese Höhenverstellmöglichkeit des Schneidelementes 30 ermöglicht es, das Schneidelement 30 bzw. die Schneidlinie SL hinsichtlich unterschiedlichen Dicken der Fliesen sowie unterschiedlichen Auflagematten 34 anzupassen.
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In 3 ist eine perspektivische Ansicht dargestellt, so dass der Blick auf die Innenseite der Stirnleiste 6 frei wird. Zunächst ist zu erkennen, dass das Wandelstück 39 dieses Ausführungsbeispiels ein Zahnrad ist, welches mit dem Antriebselement 10 in Form einer Zahnstange kämmt. Die Zähne der Zahnstange dieses Ausführungsbeispiels sind nach unten gerichtet, um die Zähne von Wandelstück 39 und Antriebselement 10 einer möglichst geringen Gewichtsbelastung auszusetzen. Dabei wird das Anschlagelement 4 getragen von der Welle 12 bzw. den Drehlagern 14, wobei die Welle 12 durch jeweils eine Verfahrnut 15 der Stirnleisten 6, 7 verläuft. Damit erfüllt die Welle 12 nicht nur die Funktion der Übertragung der Drehbewegung, sondern auch eine Tragefunktion. Das Stabilisierungselement 16 ist an dem Anschlagelement 4 bzw. an dem Vierkantrohrprofil 13 befestigt und läuft auf die Stirnleiste 6 gabelförmig zu. Der obere Zinken der Gabel des Stabilisierungselementes 16 ist der bereits angesprochene Zeiger, welcher mit dem Schiebekopf 17 verbunden ist. Der untere Zinken mündet in eine Stabilisierungsrolle 42, welche ebenfalls in der Verfahrnut 15 angeordnet ist, so dass eine Drehung des Vierkantrohrprofils 13 ausgeschlossen ist. Auch die Stabilisierungsrolle 42 des Stabilisierungselementes 16 übernimmt eine Tragefunktion des Anschlagelementes 4. Die Ausnehmung zwischen den beiden Zinken des Stabilisierungselementes 16 dient im Wesentlichen der Aufnahme des Querschnittes des Antriebselementes 10.
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In 4 sind die Führungsschiene 19 sowie der Laufwagen 20 im Querschnitt dargestellt, wobei der Hauptkörper 22 des Laufwagens 20 teilweise angeschnitten abgebildet ist. Zunächst ist zu erkennen, dass die Seitenwände der Führungsschiene 19 mehrfach konkav ausgebildet sind, wodurch die Lauffähigkeit des Laufwagens 20 auf der Führungsschiene 19 gewährleistet wird. So weist der Laufwagen 20 auf beiden Seiten der Führungsschiene 19 jeweils zwei Linearwälzlager 23 auf, wobei jedes der Linearwälzlager 23 mit Wälzkörpern 24 versehen ist. Die Wälzkörper 24 dieses Ausführungsbeispiels sind kugelförmig und verlaufen in entsprechenden Spurrillen auf den Seitenwänden der Führungsschiene 19. Die kugelförmigen Wälzkörper 24 dieses Ausführungsbeispiels bilden zusammen mit Wälzkörperkäfigen insgesamt vier Wälzkörperketten 43. Dabei verläuft jede Wälzkörperkette 43 in einer Spurrille der Führungsschiene 19, wobei jede Wälzkörperkette 43 in dem Hauptkörper 22 umlaufend geführt ist. Der Umlauf bedingt, dass der Hauptkörper 20 für jede Wälzkörperkette 43 einen der Führungsschiene 19 zugeordneten Hinlauf und einen im Hauptkörper 22 angeordneten Rücklauf umfasst.
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In 5 ist eine Seitenansicht der Fixierungsaufnahme 25 mit Blick in Richtung der Schneidrichtung dargestellt, wobei allerdings die Führungsschiene 19 und der Abstandshalter 29 geschnitten abgebildet sind. Hier ist zu sehen, dass unterhalb jeder Ablage 27 ein Bein 41 angeordnet ist. Jedes Bein 41 trägt zwei übereinander angeordnete Rollenpaare und damit insgesamt vier Rollen 26.
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Ebenso umfasst jedes Bein 41 zwei Schraubenköpfe zweier Verbindungsteile 40. Die Schrauben der Verbindungsteile 40 durchgreifen die Beine 41 und sind dort mittels Schraubenmuttern fixiert, so dass die beiden Beine 41 zueinander in einer Zugspannung stehen. Wird die Führungsschiene 19 heruntergelassen und von der Fixierungsaufnahme 25 aufgenommen, so nimmt die Nut des Abstandshalters 29 die beiden Schraubengewinde in sich auf, wohingegen die beiden Arme des Abstandshalters 29 in den Kontakt mit den Rollen 26 treten. Dabei sind die Beine 41 so angeordnet und die Verbindungsteile 40 so ausgebildet, dass die Rollen 26 jeweils von beiden Seiten auf jeden der beiden Arme des Abstandshalters 29 einen Druck ausüben. Auf diese Weise wird erstens eine besondere Leichtgängigkeit bei der Einführung der Führungsschiene 19 in die Fixierungsaufnahme 25 erreicht und gleichzeitig eine besonders gute Positionsdefinition der Führungsschiene 19 zwecks präziser Definition der Schneidlinie SL erreicht.