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Die Erfindung betrifft ein Ladesystem für ein Fahrzeug nach dem unabhängigen Vorrichtungsanspruch, ein Fahrzeug nach dem nebengeordneten unabhängigen Vorrichtungsanspruch, ein Netzwerk nach dem unabhängigen Systemanspruch und ein Verfahren zum Laden eines Fahrzeuges nach dem unabhängigen Verfahrensanspruch.
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Zukünftige Elekrofahrzeuge werden länger mit Ladesäulen und dem Stromnetz verbunden sein, weil sie geladen werden müssen. In dieser Zeit ist das Fahrzeug ortsfest und kann elektrische Leistung aus dem Netz für das Aufladen der Batterie, aber auch für andere Verbraucher im Fahrzeug beziehen. In zukünftigen Funkstandards, wie z. B. 5G. werden aufgrund der steigenden Anforderungen an Datendurchsatz die Funkzellen kleiner und engmaschiger sein müssen. Häufig wird an Brennpunkten des Netzwerkes (z.B. öffentlichen Veranstaltungen) eine höhere Datenübertragungskapazität benötigt, die aber mit dem statischen Netzwerk an Basisstationen nicht vollständig abgedeckt werden kann.
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Bei vielen Funkstandards werden Mesh-Netzwerke aufgebaut, bei denen die Informationen über mehrere Knoten weitergegeben werden, um zum Empfänger zu kommen. Mesh-Netzwerke belasten die Prozessoren und Batterien der beteiligten Geräte, die nicht notwendigerweise auch gleichzeitig geladen werden.
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Aus einer Druckschrift
DE 10 2014 225 593 A1 ist bspw. bekannt, dass ein Fahrzeug bestimmte Rechenaufgaben von einem externen Server übernehmen kann. In dieser Druckschrift ist die Rede nur von einem externen Server. Eine Datenverbindung zu einem Netzwerk ist dabei nicht thematisiert. Auch ist dabei die Problematik der Netzabdeckung an Brennpunkten des Netzwerkes nicht berücksichtigt. Ferner sind die Energiekosten für eine Datenkommunikation mit dem Netzwerk nicht problematisiert.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Ladesystem sowie ein verbessertes Fahrzeug bereitzustellen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung ein verbessertes Ladesystem sowie ein verbessertes Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, die es ermöglichen, die Rechenressourcen und/oder Kommunikationsressourcen eines Fahrzeuges dynamisch und effizient an ein Netzwerk bereitzustellen. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Fahrzeug bereitzustellen. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Netzwerk bereitzustellen, welches eine dynamische, veränderliche Infrastruktur von Basisstationen und/oder Edge-Nodes aufweist. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Laden eines Fahrzeuges zu ermöglichen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch ein verbessertes Ladesystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruches, durch ein verbessertes Fahrzeug mit den Merkmalen des nebengeordneten unabhängigen Vorrichtungsanspruches, durch ein verbessertes Netzwerk mit den Merkmalen des unabhängigen Systemanspruches und durch ein Verfahren zum Laden eines Fahrzeuges mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruches. In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung aufgeführt Merkmale, die zu den einzelnen Erfindungsaspekten offenbart werden, können in der Weise miteinander kombiniert werden, dass bzgl. der Offenbarung zu den Erfindungsaspekten der Erfindung stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Die Erfindung stellt ein Ladosystem, insbesondere in Form eines Ladesteckers, für ein Fahrzeug bereit, aufweisend: eine Ladeschnittstelle zum Anbinden des Fahrzeuges an eine Ladestation und mindestens eine Kommunikationsschnittstelle zum Herstellen einer Datenverbindung mit einem (Edge-Node- und/oder Core-) Netzwerk, die dazu ausgeführt ist, das Fahrzeug als einen Mobile-Edge-Node und/oder eine Basisstation im Netzwerk anzumelden.
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Die Erfindung erkennt, dass das Fahrzeug, insbesondere ein Elektrofahrzeug, sobald es an eine vorzugsweise intelligente Ladestation angeschlossen ist, elektrische Leistung erhält Zukünftig werden intelligente Ladestationen mit erweiterten Funktionalitäten und Datenanschlüssen verwendet. Der Erfindungsgedanke liegt dabei darin, dass im Ladesystem zusätzlich zur Ladeschnittstelle eine Kommunikationsschnittstelle (z.B. eine optische Kommunikationsschnittstelle mit einer Koppeloptik) verbaut Ist, die eine Datenverbindung zu einem Netzwerk oder zu einer Datennetzinfrastruktur herstellt. Während des Ladens wird das Fahrzeug mit Strom versorgt. Damit ist elektrische Energie für weitere Aufgaben wie Datenverarbeitung und/oder Kommunikation verfügbar. Auf diese Weise kann das Fahrzeug als ein leistungsfähiger Rechner betrieben werden, dessen Rechenleistung durch Anschließen an eine Ladestation dort verfügbar gemacht werden kann, wo die Rechen leistung notwendig ist. Mit anderen Worten kann ein solches Fahrzeug als ein Mobile-Edge-Node eines Edge-Node-Netzwerkes betrieben werden, der über das erfindungsgemäße Ladesystem seine Daten mit einem (drahtlosen oder drahtbehafteten) Netzwerk austauscht Zudem kann das Fahrzeug als eine Basisstation mit einer leistungsfähigen Ankopplung an das drahtgebundene Verbindungsnetz (Core-Netzwerk) eines Mesh-Netzwerkes eingesetzt werden. Jede Intelligente Ladestation kann somit potentiell einen Mobile-Edge-Node und/oder eine Basisstation bereitstellen. Auf diese Weise können die Rechenressourcen und/oder Kommunikationsressourcen des Fahrzeuges dynamisch und effizient an ein Netzwerk bereitgestellt werden.
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Ferner kann die Erfindung bei einem Ladesystem vorsehen, dass die Ladeschnittstelle in Form einer galvanischen und/oder einer induktiven Ladeschnittstelle ausgeführt ist. Eine galvanische Schnittstelle kann in Form eines kontaktbehafteten Ladesteckers ausgeführt sein. Eine induktive Ladeschnittstelle kann vorteilhaft sein, um eine kontaktfreie Ladung einer Fahrzeugbatterie zu ermöglichen. Weiterhin ist es denkbar, dass die Ladeschnittstelle beide Anschlüsse aufweisen kann, um eine flexible Nutzung unterschiedlicher Ladestationen zu ermöglichen.
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Weiterhin kann die Erfindung bei einem Ladesystem vorsehen, dass die mindestens eine Kommunikationsschnittstelle eine kontaktbehaftete Kommunikationsschnittstelle aufweist, um eine Daten verbindung mit einem Verbindungsnetz herzustellen. Vorteilhafterweise kann dabei die kontaktbehaftete Kommunikationsschnitstelle direkt in einem Ladestecker implementiert werden. Somit wird die Handhabung des Ladesystems erheblich erleichtert.
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Des Weiteren ist es denkbar, dass die kontaktbehaftete Kommunikationsschnittstelle in Form einer optischen Kommunikationsschnittstelle ausgeführt sein kann. Somit kann eine hohe Bandbreite bei der Datenübertragung (bspw. per Glasfaser) ermöglicht werden. Es können mehr Informationen pro Zeiteinheit übertragen werden. Außerdem ist die optische Datenübertragung unempfindlich gegenüber elektrischen und magnetischen Störfeldern und ist in einem hohen Maße abhörsicher. Das Fahrzeug kann somit beim Ladevorgang an einem definierten und bekannten Ort der Ladestation eine Rechen- oder Kommunikationsaufgabe übernehmen. Damit ist eine Planung im Netzwerk möglich.
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Zudem ist es denkbar, dass die kontaktbehaftete Kommunikationsschnittstelle eine Koppeloptik aufweisen kann. Somit kann eine verbesserte Kommunikationsschnittstelle zum Empfangen von optischen Signalen bereitgestellt werden.
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Außerdem kann die Erfindung bei einem Ladesystem vorsehen, dass die mindestens eine Kommunikationsschnittstelle eine kontaktfreie Kommunikationsschnittstelle aufweist, um eine Datenverbindung mit einem drahtlosen Netzwerk und/oder mit Endgeräten herzustellen, die als Netzwerkteilnehmer agieren können. Somit kann auf eine einfache Art ein flexibles, dynamisches Netzwerk bereitgestellt werden, zu dem das Fahrzeug flexibel und dynamisch bei treten kann.
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Ferner ist es denkbar, dass die kontaktfreie Kommunikationsschnittstelle in Form eines Modems, vorzugsweise eines Wireless-Highspeed-Modems, ausgeführt sein kann. Mithilfe des Modems kann eine effiziente Datenübertragung ermöglicht werden.
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Weiterhin kann die Erfindung bei einem Ladesystem, insbesondere in Form eines Ladesteckers, einen Router vorsehen, um Datenpakete zwischen dem Fahrzeug und dem Netzwerk zu adressieren. Mithilfe eines Routers kann außerdem eine Koordination eines internen Netzwerkes innerhalb des Fahrzeuges erfolgen. Der Router kann dabei vorteilhafterweise innerhalb des Ladesteckers integriert sein. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, dass der Router von außen an den Ladestecker angeschlossen werden kann.
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Des Weiteren kann die Erfindung bei einem Ladesystem, insbesondere in Form eines Ladesteckers, ein Speichersubsystem vorsehen, um Daten zwischenzuspeichern, bevor sie bearbeitet werden. Somit können schnell ankommende große Datenmengen gepuffert werden und erst dann weiterverarbeitet werden, wenn das angeschlossene Fahrzeug bereit für die Verarbeitung weiterer Daten ist. Ein Beispiel dafür sind Softwareupdates, die ggfs. schnell empfangen werden sollen, deren Weiterarbeitung aber nicht während der Fahrt gemacht werden sollte. Das Speichersubsystem kann dabei vorteilhafterweise innerhalb des Ladesteckers integriert sein. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass das Speichersubsystem von außen an den Ladestecker anschließbar ist.
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Zudem kann die Erfindung bei einem Ladesystem, insbesondere in Form eines Ladesteckers, einen Mobile-Edge-Server vorsehen, um eine Rechenleistung aus dem Fahrzeug an externe Netzwerkteilnehmer des Netzwerks zur Verfügung zu stellen und/oder das Fahrzeug als eine Basisstation des Netzwerkes zu nutzen. Der Mobiie-Edge-Server kann zudem als eine Software oder ein Programm ausgeführt sein, die/das im Client-Server-Modell mit einem anderen Programm, sog. Nutzer, kommunizieren kann. Der Nutzer kann dadurch bestimmte, von der Server-Software bereitgestellte Funktionalitäten nutzen, zum Beispiel Dienstprogramme, Netzwerkdienste, den Zugang zu einem Dateisystem oder einer Datenbank. Zudem ist es denkbar, dass der Mobile-Edge-Server in einem Hardware-Server oder einem Computer ablaufen kann, auf dem ein oder mehrere Server-Programme laufen können. Der Hardware-Server oder der Computer kann dabei in einem Steuergerät und/oder einem Navigationsgerät des Fahrzeuges implementiert sein. Dabei ist es aber denkbar, dass der Hardware-Server oder der Computer elektrisch und/oder kommunikationstechnisch an den Ladestecker anschließbar ist. um eine Datenübertragung vom Mobile-Edge-Server über den Ladestecker an das Netzwerk zu ermöglichen.
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Zudem kann die Erfindung bei einem Ladesystem, insbesondere in Form eines Ladesteckers, eine Recheneinheit vorsehen, um eine Rechenleistung auf dem Fahrzeug bereitzustellen. Somit kann das Fahrzeug als ein mobiler Edge-Node eines Edge-Node-Netzwerkes agieren.
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Außerdem ist es denkbar, dass die Recheneinheit in Form eines Steuergeräts und/oder eines Navigationsgerätes des Fahrzeuges ausgeführt ist. Auf diese Weise kann das Ladesystem die Funktionalität des Fahrzeuges auf die erfindungsgemäße Weise verbessern. Dabei ist es aber denkbar, dass die Recheneinheit elektrisch und/oder kommunikationstechnisch an den Ladestecker anschließbar ist, um eine Datenübertragung von der Recheneinheit über den Ladestecker an das Netzwerk zu ermöglichen.
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Ferner wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Fahrzeug mit einem Ladesystem gelöst, welches wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Durch das erfindungsgemäße Fahrzeug worden die gleichen Vorteile erreicht, die oben in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Ladesystem beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.
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Nach einem weiteren Vorteil stellt die Erfindung ein (Edge-Node- und/oder Core-) Netzwerk mit einem Fahrzeug bereit, welches wie oben beschrieben ausgeführt sein und welches als ein Mobile-Edge-Node und/oder eine Basisstation des Netzwerkes dienen kann. Das erfindungsgemäße Netzwerk kann als ein drahtloses oder drahlbehaftetes Mesh-Netzwerk ausgeführt sein. Die Datenkommunikation zwischen dem Fahrzeug und dem erfindungsgemäßen Netzwerk kann entweder über eine kontaktbehaftete (bspw. über Glaslaser) oder eine kontaktfreie Kommunikationsschnittstelle (bspw. über WLAN) erfolgen. Das erfindungsgemäße Netzwerk ermöglicht eine dynamische, veränderliche Infrastruktur an Edge-Nodes und/oder Basisstationen, bei dem Bereiche schlechter Netzabdeckung gezielt mit Fahrzeugen abgedeckt werden können, welche als Mobile-Edge-Nodes und/oder eine Basisstation des Netzwerkes dienen können. Die Infrastruktur des Netzwerkes kann dabei auf eine vorteilhafte Weise durch die Ladeinfrastruktur erweitert werden, die an bestimmten Punkten der Ladeinfrastruktur Fahrzeuge im Sinne der Erfindung auflädt, die als Mobile-Edge-Nodes und/oder Basisstationen dienen können.
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Weiterhin wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Verfahren zum Laden eines Fahrzeuges gelöst. Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Fahrzeug mithilfe eines Ladesystems geladen wird. welches wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die gleichen Vorteile erreicht, die oben in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Ladesystem beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.
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Des Weiteren kann die Erfindung bei einem Verfahren zum Laden eines Fahrzeuges vorsehen, dass das Fahrzeug zum Laden an eine Ladestation navigiert wird, die sich im Bereich einer schlechten Netzabdeckung befindet, um eine Rechenleistung aus dem Fahrzeug an externe Netzwerkteilnehmer des Netzwerks zur Verfügung zu stellen und/oder das Fahrzeug als eine Basisstation des Netzwerkes zu nutzen. Somit kann eine verbesserte, dynamische Notzabdeckung sogar an Brennpunkten eines Netzwerkes ermöglicht werden.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbelspiele der Erfindung anhand der Figur näher dargestellt. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Dabei ist zu beachten, dass die Figur nur einen beschreibenden Charakter hat und nicht dazu gedacht ist, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Ladesystems.
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Die 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Ladesystem 100 für ein Fahrzeug 1, aufweisend: eine Ladeschnittstelle 10 zum Anbinden des Fahrzeuges 1 an eine Ladestation 2 und mindestens eine Kommunikationsschnittstelle 21, 22 zum Herstellen einer Datenverbindung mit einem Netzwerk 101, 102.
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Eine Ladestation 2 ist in der Figur lediglich schematisch gezeigt. Die Ladestation 2 kann dabei als eine intelligente Ladestation 2, vorzugsweise mit erweiterten Funktionalitäten und Datenanschlüssen, ausgeführt sein. Im erfindungsgemäßen Ladesystem 100 wird zusätzlich zur Ladeschnittstelle 10 eine Kommunikationsschnittstelle 21, 22 (z.B. eine optische Kommunikatiansschnittstelie 21 mit einer Koppeloptik) verbaut, die eine Datenverbindung zu einem Netzwerk 101, 102 (bspw. zu einem Verbindungsnetz 101) oder zu einer Datennetzinfrastruktur (Mesh-Netzwerk) herstellt. Die Kommunikationsschnittstelle 21 ist erfindungsgemäß dazu ausgeführt, das Fahrzeug 1 als einen Mobile-Edge-Node und/oder eine Basisstation im Netzwerk 101, 102 anzumelden. Das erfindungsgemäße Ladesystem 100 kann vorteilhafterweise als ein Ladestecker ausgeführt sein.
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Während des Ladens wird das Fahrzeug 1 mit Strom versorgt. Die elektrische Energie, die dabei bezogen wird, kann für weitere Aufgaben wie Datenverarbeitung und/oder Kommunikation verwendet werden. Auf diese Weise kann das Fahrzeug 1 als ein leistungsfähiger Rechner betrieben werden, dessen Rechenleistung durch Anschließen an eine Ladestation 2 dort verfügbar gemacht werden kann, wo die Rechenleistung gefragt wird, bspw. an Parkplätzen, Festivaigeländen, Flughäfen usw. Somit kann ein solches Fahrzeug als ein Mobile-Edge-Node eines Edge-Node-Netzwerkes betrieben werden, der über das erfindungsgemäße Ladesystem 100 seine Daten mit dem (drahtlosen oder drahtbehafteten) Edge-Node-Netzwerk austauscht. Zudem kann das Fahrzeug 1 als eine Basisstation mit einer leistungsfähigen Ankopplung an das drahtgebundene Verbindungsnetz 102 (Core-Netzwerk) eines Mesh-Netzwerkes eingesetzt werden. Jede intelligente Ladestation 2 kann somit potentiell einen Mobile-Edge-Node und/oder eine Basisstation bereitstellen. Auf diese Weise können die Rechenressourcen und/oder Kommunikationsressourcen des Fahrzeuges dynamisch und effizient an ein (drahtloses oder drahtbehaftetes) Netzwerk bereitgestellt werden.
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Die Ladeschnittstelle 10 kann bspw. in Form einer galvanischen und/oder einer induktiven Ladeschnittstelle 10 ausgeführt sein.
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Zum einen ist es denkbar, dass die mindestens eine Kommunikationsschnittstelle 21, 22 eine kontaktbehaftete Kommunikationsschnittstelle 21 aufweisen kann. um eine Datenverbindung mit einem, bspw. drahtbehafteten, vorzugsweise mittels Glasfaser, Verbindungsnetz 101 herzustellen. Die kontaktbehaftete Kommunikationsschnittstelle 21 kann bspw. in Form einer optischen Kommunikationsschnittstelle 21 ausgeführt sein und ggf. eine Kappeloptik aufweisen.
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Zum anderen ist es denkbar, dass die mindestens eine Kommunikationsschnittstelle 21, 22 eine kontaktfreie Kommunikationsschnittstelle 22 aufweist, um eine Datenverbindung mit einem drahtlosen Netzwerk 102 herzustellen. Die kontaktfreie Kommunikationsschnittstelle 22 kann bspw. in Form eines Modems, vorzugsweise eines Wireless-Highspeed-Modems, ausgeführt sein.
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Weiterhin kann das Ladesystem 100, insbesondere in Form eines Ladesteckers, einen Router 30 aufweisen, um Datenpakete zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Netzwerk 101. 102 zu adressieren. Der Router 30 kann als ein an das Ladesystem 100 anschließbares Gerät oder als ein integrales Bestandteil des Ladesystems 100 in Form eines Ladesteckers ausgeführt sein.
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Des Weiteren kann die Erfindung bei einem Ladesystem 100, insbesondere in Form eines Ladesteckers, ein Speichersubsystem 40 vorsehen, um Daten zwischenzuspeichern, bevor sie bearbeitet werden. Dabei ist es denkbar, dass Daten während der Fahrt des Fahrzeugs über eine kontaktfreie Kommunikationsschnittstelle 22 empfangen und erst dann verarbeitet werden können, wenn das Fahrzeug 1 an eine Ladestation 2 angeschlossen ist. Auch hierbei ist es denkbar, dass das Speichersubsystem 40 als ein an das Ladesystem 100 anschließbares Gerät oder als ein integrales Bestandteil des Ladesystems 100 in Form eines Ladesteckers ausgeführt sein kann.
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Zudem kann das Ladesystem 100, insbesondere in Form eines Ladesteckers, einen Mobile-Edge-Server 50 vorsehen, um eine Rechenleistung aus dem Fahrzeug 1 an externe Netzwerktellnehmer des Netzwerks 101, 102 zur Verfügung zu stellen und/oder das Fahrzeug 1 als eine Basisstation des Netzwerkes 101, 102 zu nutzen. Der Mobile-Edge-Server 50 kann als eine Software oder ein Programm ausgeführt sein, die oder das in einem Hardware-Server oder einem Computer gespeichert sein und dort ablaufen kann, auf dem ein oder mehrere Server-Programme gespeichert sein und ablaufen können. Der Hardware-Server oder der Computer kann dabei in einem Steuergerät und/oder einem Navigationsgerät des Fahrzeuges 1 implementiert sein. Der Hardware-Server oder der Computer können dabei elektrisch und/oder kommunikationstechnisch an den Ladestecker angeschlossen sein, um eine Datenübertragung vom Mobile-Edge-Server 50 über den Ladestecker an das Netzwerk 101, 102 zu ermöglichen.
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Zudem kann das Ladesystem 100, insbesondere in Form eines Ladesteckers, eine Recheneinheit 60 aufweisen, um eine Rechenleistung auf dem Fahrzeug 1 bereitzustellen. Somit kann das Fahrzeug 1 als ein mobiler Edge-Node eines Edge-Node-Netzwerkes agieren. Die Recheneinheit 60 kann dabei in Form eines Steuergeräts und/oder eines Navigationsgerätes des Fahrzeuges 1 ausgeführt sein. Die Recheneinheit 60 kann dabei elektrisch und/oder kommunikationstechnisch an den Ladestecker angeschlossen sein, um eine Datenübertragung von der Recheneinheit 60 über den Ladestecker an das Netzwerk 101, 102 zu ermöglichen.
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Ein Fahrzeug 1 mit einem Ladesystem 100, welches wie oben beschrieben ausgeführt sein kann, stellt einen weiteren Aspekt der Erfindung dar. Das Fahrzeug 1 kann beim Laden mithilfe des erfindungsgemäßen Ladesystems 100 als ein Mobile-Edge-Node und/oder eine Basisstation des Netzwerkes 101, 102 dienen.
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Einen noch weiteren Aspekt der Erfindung stellt ein Verfahren zum Laden eines Fahrzeuges 1 dar. Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Fahrzeug 1 mithilfe eines Ladesystems 100 geladen wird, welches wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Vorteilhafterweise kann das Fahrzeug 1 zum Laden an eine Ladestation 2 navigiert werden, die sich im Bereich einer schlechten Netzabdeckung befindet, um eine Rechenleistung aus dem Fahrzeug 1 an externe Netzwerktellnehmer des Netzwerks 101, 102 zur Verfügung zu stellen und/oder das Fahrzeug 1 als eine Basisstation des Netzwerkes 101, 102 zu nutzen.
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Auf diese Weise kann ein verbessertes, dynamisches Netzwerk 101, 102 oder mit anderen Worten eine sich dynamisch veränderte Infrastruktur von Basisstationen und/oder Edge-Nodes zur Verfügung gestellt werden, die ein engmaschigeres Netzwerk 101, 102 dort aufbaut, wo sich viele Personen oder kommunizierende Maschinen aufhalten. Das Netzwerk 101, 102 ist dabei ebenfalls ein Aspekt der vorliegenden Erfindung. Das Netzwerk 101, 102 kann vorteilhafterweise ein drahtbehaftetes breitbandiges Mesh-Netzwerk aufweisen und mithilfe einer kontaktfreie Kommunikationsschnittslelle 22 an dem Ladesystem 100 eine drahtlose Kommunikation mit Endgeräten ermöglichen.
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Die voranstehende Beschreibung der Figur beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Plahmen von Beispielen. Selbsverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern es technisch sinnvoll ist, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Ladestation
- 100
- Ladesystem
- 10
- Ladeschnittstelle
- 21
- Kommunikattonsschnittstells, kontaktbehaftete Kommunikationsschnittstelle
- 22
- Kommunikationsschnittstelle, kontaktfreie Kommunikationsschnittstelle
- 30
- Router
- 40
- Speichersubsystem
- 50
- Mobile-Edge-Server
- 60
- Recheneinheit
- 101
- Netzwerk, Verbindungsnetz
- 102
- Netzwerk, drahtloses Netzwerk
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014225593 A1 [0004]