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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer mobilen Datenverbindung in einem Shuttle-Fahrzeug, wobei das Shuttle-Fahrzeug ausgelegt ist, autonom auf einer vorgegebenen Route mehrere Haltestellen anzufahren, um Personen aufzunehmen und/oder abzusetzen, wobei das Shuttle-Fahrzeug eine erste Sende-/Empfangseinrichtung aufweist, die als Short-Range-Sende-/Empfangseinrichtung ausgebildet und ausgelegt ist, Daten zumindest mit mobilen Endgeräten auszutauschen, die sich im Shuttle-Fahrzeug befinden. Die Erfindung betrifft weiterhin ein System zum Bereitstellen einer mobilen Datenverbindung in einem Shuttle-Fahrzeug umfassend das Shuttle-Fahrzeug, mindestens ein mobiles Endgerät und mindestens einen innerhalb einer vorgebbaren Entfernung zu einer jeweiligen Haltestelle bereitgestellten Zugang zu einem Datenübertragungsnetzwerk, wobei das Shuttle-Fahrzeug ausgelegt ist, autonom auf einer vorgegebenen Route mehrere Haltestellen anzufahren, um Personen aufzunehmen und/oder abzusetzen, wobei das Shuttle-Fahrzeug eine erste Sende-/Empfangseinrichtung aufweist, die als Short-Range-Sende-/Empfangseinrichtung ausgebildet und ausgelegt ist, drahtlos Daten zumindest mit mobilen Endgeräten auszutauschen, die sich im Shuttle-Fahrzeug befinden.
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Die Nachfrage von Fahrgästen nach Daten während einer Fahrt mit einem Fortbewegungsmittel ist bereits hoch und wird zukünftig noch weiter anwachsen. Bei der Benutzung autonomer Fahrzeuge kann nämlich die gesamte Fahrzeit genutzt werden für andere Aktivitäten als das Fahren. Häufig werden diese Aktivitäten unter Verwendung eines mobilen Endgeräts vorgenommen, beispielsweise das Streamen von Filmen oder Videos, das Hören von Musik, das Lesen von Internetseiten, das Schreiben von Emails und dergleichen mehr. Im Stand der Technik werden für diese Aktivitäten benötigte Daten typischerweise vom mobilen Endgerät des Nutzers aus dem Internet heruntergeladen oder gestreamt. Angewendet auf den Fall eines autonomen Shuttle-Fahrzeugs, konkurrieren dabei die mobilen Endgeräte verschiedener Nutzer des Shuttle-Fahrzeugs miteinander, um eine jeweils maximale Bandbreite für die Datenübertragung zugeteilt zu bekommen. Alternativ werden dezentrale Download-Lösungen verwendet, das heißt der Datentransfer wird vorgenommen, bevor die Fahrt gestartet wird, beispielsweise im heimatlichen WLAN-Netzwerk.
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Ein Fahrgast-Abholsystem und -verfahren unter Verwendung eines autonomen Shuttle-Fahrzeugs ist beispielsweise bekannt aus der
DE 10 2017 120 972 A1 . Dabei wird eine mobile elektronische Vorrichtung durch einen beabsichtigten Fahrgast verwendet, um ein Abholanfrage einzugeben. Ein Fahrzeug wird an einen Abholort geschickt und ist zu Folgendem ausgelegt: Detektieren eines Standorts des Fahrgasts auf Grundlage eines Signalaustauschs zwischen dem Fahrzeug und der elektronischen Vorrichtung, Anzeigen einer Fahrzeugkennung, die einen Fahrgast über die Ankunft des Fahrzeugs benachrichtigt, und Verweigern des Zutritts für den Fahrgast zu dem Fahrzeug, bis ein Sicherheitscode von der elektronischen Vorrichtung empfangen wird. Diese Druckschrift wurde zur Formulierung des Oberbegriffs des Patentanspruchs 13 herangezogen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine bessere Versorgung von Passieren autonom fahrender Shuttle-Fahrzeuge mit Daten bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den abhängigen Patentansprüchen.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass ein Shuttle-Fahrzeug als Datenrelais genutzt werden kann, welches im Bereich von als Hotspots ausgebildeten Haltestellen, demnach zeitlich komprimiert auf die Aufenthaltsdauer innerhalb dieses Bereichs, die Datenübertragung zumindest für die mobilen Endgeräte innerhalb des Shuttle-Fahrzeugs gemäß vorgebbaren Kriterien vornimmt. Durch das vorgebbare Priorisierungskriterium kann eine vom jeweiligen Bedarf an Daten abhängige Verteilung der zur Verfügung stehenden Upload- und Download-Datenrate vorgenommen werden, sodass insgesamt der Datendurchsatz optimiert ist. Dadurch, dass der Datenverkehr unter Verwendung der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung mit dem Zugang auf den Bereich innerhalb einer vorgebbaren Entfernung zur Haltestelle genutzt wird, kann in diesem Bereich die Upload-/Download-Rate maximiert werden, sodass für die weitere Fahrt mit dem Shuttle-Fahrzeug die benötigten Daten im Shuttle-Fahrzeug vorliegen und nicht während der Fahrt über Basisstationen geladen werden müssen, bei denen das Laden in Konkurrenz zu anderen damit gekoppelten Endgeräten erfolgen würde.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren umfasst demnach einen Schritt a), gemäß dem eine zweite Sende-/Empfangseinrichtung im Shuttle-Fahrzeug bereitgestellt wird, die ausgelegt ist, Daten mit der ersten Sende-/Empfangseinrichtung einerseits und einem innerhalb einer vorgebbaren Entfernung einer jeweiligen Haltestelle bereitgestellten Zugang zu einem Datenübertragungsnetzwerk auszutauschen. In einem Schritt b) vereinbaren der Zugang und die zweite Sende-/Empfangsvorrichtung für den Datenaustausch zwischen dem Zugang und der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung für einen vorgebbaren Zeitraum eine Upload- und Download-Datenrate. Gemäß einem Schritt c) verteilt eine im Shuttle-Fahrzeug angeordnete Steuervorrichtung unter den im Shuttle-Fahrzeug befindlichen mobilen Endgeräten einen vorgebbaren Anteil der vereinbarten Upload- und Download-Datenrate in Abhängigkeit mindestens eines vorgebbaren Priorisierungskriteriums. Schließlich werden in einem Schritt d), sobald der Zugang zugänglich ist, zwischen dem Zugang und der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung Daten ausgetauscht, die jeweiligen mobilen Endgeräten zugeordnet sind, entsprechend der Verteilung der Upload- und Download-Datenrate gemäß Schritt c).
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Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Datenaustausch zwischen dem Zugang zu einem Datenübertragungsnetzwerk und der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung über eine an der Haltestelle angeordnete dritte Sende-/Empfangsvorrichtung erfolgt. Der Datenaustausch zwischen der zweiten und der dritten Sende-/Empfangsvorrichtung kann durch entsprechende Ausbildung der zweiten und dritten Sende-/Empfangsvorrichtung in einer um Größenordnungen höheren Datenübertragungsrate erfolgen als der direkte Datenaustausch zwischen den mobilen Endgeräten und Basisstationen.
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Die zweite und die dritte Sende-/Empfangsvorrichtung tauschen Daten bevorzugt kabellos, über Glasfaser oder über eine elektrisch leitfähige Verbindung aus. Eine kabellose Verbindung hat den Vorteil, dass hier der Zugang beim Annähern an eine Haltestelle bereits früher zugänglich ist wie bei Verwendung von Glasfaser oder elektrisch leitfähigen Verbindungen. Allerdings kann üblicherweise über eine elektrisch leitfähige Verbindung eine höhere Datenrate übertragen werden, die noch übertroffen wird von der Datenrate, die bei Verwendung einer Glasfaserverbindung möglich ist. Der Umstand, dass bei Glasfaser beziehungsweise elektrisch leitfähigen Verbindungen der Zugang erst später zugänglich ist, wird aufgrund der höheren Datenrate wieder kompensiert.
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Bevorzugt wird ein Batteriespeicher des Shuttle-Fahrzeugs über die dritte Sende-/Empfangsvorrichtung, die als Lade-Station ausgebildet ist, zumindest während des Datenaustausches zwischen zweiter und dritter Sende-/Empfangsvorrichtung geladen. Damit kann die Haltezeit an der Haltestelle nicht nur für den Datenaustausch genutzt werden, sondern überdies zum Laden eines Batteriespeichers des Shuttle-Fahrzeugs. Bevorzugt erfolgt die Ladung des Batteriespeichers bei einer kabellosen Datenübertragung unter Verwendung einer induktiven Ladevorrichtung, während bei einer Datenübertragung mittels Glasfaser oder einer elektrisch leitfähigen Verbindung das Laden über ein Kabel erfolgt, das bevorzugt durch Vorsehen eines entsprechend ausgebildeten Steckers zusammen mit der Verbindung, die für die Datenübertragung genutzt wird, gesteckt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt der Datenaustausch zwischen dem Zugang zu einem Datenübertragungsnetzwerk und der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung dadurch, dass zumindest eine Antenne einer sich in Funkreichweite befindlichen Basisstation, die nicht an der Haltestelle angeordnet ist, durch Beamforming während eines Zeitraums, in dem sich das Shuttle-Fahrzeug innerhalb einer vorgebbaren Entfernung von der Haltestelle befindet, auf einen Aufenthaltspunkt des Shuttle-Fahrzeugs im Bereich der Haltestelle ausgerichtet wird. Um die Menge der übertragenen Daten zu maximieren, kann der von der Basisstation ausgehende Übertragungsstrahl dem Shuttle-Fahrzeug innerhalb der vorgebbaren Entfernung bis zum Haltepunkt folgen. Dadurch wird die für den Datenaustausch zur Verfügung stehende Zeitdauer maximiert. Durch das Beamforming wird demnach für den vorgesehenen Zeitraum eine Funkverbindung mit einer besonders hohen Datenübertragungsrate realisiert.
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In diesem Zusammenhang wird bevorzugt die Upload- und Download-Datenrate anderer mit der jeweiligen Basisstation gekoppelter Endgeräte, insbesondere mobiler Endgeräte, während der Zeitdauer des Beamformings reduziert. Da die Zeitdauer, die das Shuttle-Fahrzeug an der Haltestelle verbringt, üblicherweise recht kurz ist, ist die Beeinträchtigung für die anderen, mit der Basisstation gekoppelten Geräte überschaubar.
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Bevorzugt wird mindestens ein mobiles Endgerät im Shuttle-Fahrzeug für einen Datenaustausch über die erste Sende-/Empfangseinrichtung, insbesondere bei einer Steuervorrichtung des Shuttle-Fahrzeugs, angemeldet. Aufgrund der Anmeldung kann zunächst festgestellt werden, dass sich das jeweilige mobile Endgerät tatsächlich im Shuttle-Fahrzeug und nicht beispielsweise einen Meter außerhalb davon befindet. Weiterhin kann durch die Anmeldung ein Datenvolumen, das das jeweilige mobile Endgerät herunterzuladen wünscht, festgestellt werden, genauso wie eine beispielsweise benötigte Upload- und Download-Datenrate. Insbesondere lässt sich durch eine derartige Anmeldung die zur Verfügung stehende Upload- und Download-Datenrate zwischen den im Shuttle-Fahrzeug konkurrierenden mobilen Endgeräten sinnvoll koordinieren.
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Entsprechend wird bevorzugt als Priorisierungskriterium verwendet ein vom jeweiligen mobilen Endgerät für den Aufenthalt im Shuttle-Fahrzeug angefordertes Datenvolumen, ein vom jeweiligen mobilen Endgerät für die Strecke bis zur nächsten Haltestelle angefordertes Datenvolumen und/oder eine mit dem jeweiligen mobilen Endgerät vereinbarte Upload- und Download-Datenrate. Sofern nicht allen Datenübertragungswünschen wie Datenvolumen und Upload-/Download-Datenrate gleichzeitig nachgekommen werden kann, kann in einem Kompromiss eine prozentuale Berücksichtigung erfolgen, wodurch sichergestellt wird, dass nicht einzelne mobile Endgeräte die gesamte zur Verfügung stehende Datenübertragungsrate für sich nutzen und andere mobile Endgeräte leer ausgehen. Insgesamt kann somit das zur Verfügung stehende Datenübertragungsvolumen optimal für eine Vielzahl von mobilen Endgeräten genutzt werden.
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Ein besonders bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass ein für ein jeweiliges mobiles Endgerät während der Zeitdauer, während der der Zugang zugänglich ist, heruntergeladenes Datenvolumen in einem Pufferspeicher des Shuttle-Fahrzeugs zwischengespeichert wird, bevor es gemäß dem Priorisierungskriterium an das jeweilige mobile Endgerät gesendet wird, wobei die erste und die zweite Sende-/Empfangseinrichtung mit dem Pufferspeicher gekoppelt werden. Demnach agiert das Shuttle-Fahrzeug als High-Speed-Datenrelais zwischen an Bord des Shuttle-Fahrzeugs befindlichen mobilen Endgeräten und dem Internet. Durch die Verwendung eines Pufferspeichers kann die Datenübertragungsrate zwischen erster und zweiter Sende-/Empfangsvorrichtung eine andere sein als die zwischen zweiter Sende-/Empfangsvorrichtung und Zugang zum Internet im Bereich der Haltestelle. Insbesondere können Daten mit einer hohen Datenübertragungsrate vom Zugang über die zweite Sende-/Empfangsvorrichtung in den Pufferspeicher geladen werden und von dort mit einer niedrigeren Datenübertragungsrate an die mobilen Endgeräte bereitgestellt werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Shuttle-Fahrzeug, zumindest während es sich auf einer Strecke zwischen zwei Haltestellen befindet, mittels der ersten und/oder der zweiten Sende-/Empfangseinrichtung Daten von weiteren Datenquellen, insbesondere von stationären Infrastruktureinrichtungen und Fahrzeugen ohne eigene Anbindung an ein Datenübertragungsnetzwerk, empfängt, in einem Pufferspeicher des Shuttle-Fahrzeugs zwischenspeichert und dann, wenn der Zugang zugänglich ist, über die zweite Sende-/Empfangseinrichtung an den Zugang überträgt. Bei den Daten kann es sich beispielsweise um Echtzeitverkehrsdaten, Daten von Wetterstationen und dergleichen handeln. Bevorzugt wird in Schritt b) die Upload- und Download-Datenrate vereinbart in Abhängigkeit von einer Anforderung durch angemeldete mobile Endgeräte, einem von den weiteren Datenquellen empfangenen Datenvolumen und/oder einer Entfernung oder Zeitdauer bis zur nächsten Haltestelle. So kann beispielsweise bei der dritten Option eine ausreichende Datenversorgung der an Bord des Shuttle-Fahrzeugs befindlichen Endgeräte bis zur nächsten Haltestation sichergestellt werden bei gleichzeitig minimaler Beeinträchtigung von mobilen Endgeräten außerhalb des Shuttle-Fahrzeugs.
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Der Zeitraum, für den in Schritt a) eine Upload- und Download-Datenrate vereinbart wird, wird bevorzugt in Abhängigkeit einer Verkehrslage zwischen dem sich zwischen zwei Haltestellen bewegenden Shuttle-Fahrzeug und der nächsten Haltestelle prädiziert. Es wird eine hohe Datenübertragungsrate nur für die Zeiträume bereitgestellt, in denen der Zugang zu dem Datenübertragungsnetzwerk tatsächlich zugänglich ist. Dadurch werden Dritte, die ebenfalls diesen Zugang nutzen wollen, möglichst wenig beeinträchtigt. Dies ist besonders dadurch ermöglicht, dass das Shuttle-Fahrzeug die Haltestellen gemäß einem vorgegebenen Plan abfährt, sodass Orte, deren Verkehrslage für den Zeitpunkt des Erreichens der nächsten Haltestelle relevant ist, bekannt sind. Demnach können Datenübertragungen für Zeiträume geplant werden, in denen dies in effizientester Weise möglich ist.
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Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Für Anwendungsfälle oder Anwendungssituationen, die sich bei dem Verfahren ergeben können und die hier nicht explizit beschrieben sind, kann vorgesehen sein, dass gemäß dem Verfahren eine Fehlermeldung und/oder eine Aufforderung zur Eingabe einer Nutzerrückmeldung ausgegeben und/oder eine Standardeinstellung und/oder ein vorbestimmter Initialzustand eingestellt wird.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung auch ein System zum Bereitstellen einer mobilen Datenverbindung in einem Shuttle-Fahrzeug umfassend das Shuttle-Fahrzeug, mindestens ein mobiles Endgerät und mindestens einen innerhalb einer vorgebbaren Entfernung zu einer jeweiligen Haltestelle bereitgestellten Zugang zu einem Datenübertragungsnetzwerk, wobei das Shuttle-Fahrzeug ausgelegt ist, autonom auf einer vorgegebenen Route mehrere Haltestellen anzufahren und Personen aufzunehmen und/oder abzusetzen. Das Shuttle-Fahrzeug weist eine erste Sende-/Empfangseinrichtung auf, die als Short-Range-Sende-/Empfangseinrichtung ausgebildet und ausgelegt ist, drahtlos Daten mit mobilen Endgeräten auszutauschen, die sich im Shuttle-Fahrzeug befinden.
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Erfindungsgemäß umfasst das Shuttle-Fahrzeug eine zweite Sende-/Empfangseinrichtung, die ausgelegt ist, Daten mit der ersten Sende-/Empfangseinrichtung einerseits und dem jeweiligen Zugang zu einem Datenübertragungsnetzwerk andererseits auszutauschen. Der Zugang und die zweite Sende-/Empfangseinrichtung sind ausgelegt, für den Datenaustausch zwischen dem Zugang und der zweiten Sende-/Empfangseinrichtung für einen vorgebbaren Zeitraum eine Upload- und Download-Datenrate zu vereinbaren. Eine im Shuttle-Fahrzeug angeordnete Steuervorrichtung ist ausgelegt, einen vorgebbaren Anteil der vereinbarten Upload- und Download-Datenrate in Abhängigkeit mindestens eines vorgebbaren Priorisierungskriteriums unter den im Shuttle-Fahrzeug befindlichen mobilen Endgeräten zu verteilen.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Systems, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Systems hier nicht noch einmal beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Als eine weitere Lösung umfasst die Erfindung auch ein computerlesbares Speichermedium, umfassend Programmcode, der bei der Ausführung durch einen Computer oder einen Computerverbund diesen veranlassen, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen. Das Speichermedium kann z.B. zumindest teilweise als ein nicht-flüchtiger Datenspeicher (z.B. als eine Flash-Speicher und/oder als SSD - solid state drive) und/oder zumindest teilweise als ein flüchtiger Datenspeicher (z.B. als ein RAM - random access memory) bereitgestellt sein. Das Speichermedium kann in der Prozessorschaltung in deren Datenspeicher realisiert sein. Das Speichermedium kann aber auch beispielsweise als sogenannter Appstore-Server im Internet betrieben sein. Durch den Computer oder Computerverbund kann eine Prozessorschaltung mit zumindest einem Mikroprozessor bereitgestellt sein. Der Programmcode können als Binärcode oder Assembler und/oder als Quellcode einer Programmiersprache (z.B. C) und/oder als Programmskript (z.B. Python) bereitgestellt sein.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems zum Bereitstellen einer mobilen Datenverbindung in einem Shuttle-Fahrzeug; und
- 2 einen Signalflussgrafen für eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen einer mobilen Datenverbindung in einem Shuttle-Fahrzeug.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt eine schematische Darstellung zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Systems. Dargestellt ist eine Straße 10, in die eine Seitenstraße 12 einmündet, wobei auf der Straße 10 ein autonom fahrendes Shuttle-Fahrzeug 14 in Pfeilrichtung P auf eine Haltestelle 16 zufährt. An der Haltestelle 16 können Personen 18a, 18b zusteigen und Passagiere 20 des Shuttle-Fahrzeugs 14 aussteigen. Im Shuttle-Fahrzeug 14 sind vorliegend mehrere Passagiere 20, wobei diese mobile Endgeräte 22a bis 22c mit sich führen.
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Das Shuttle-Fahrzeug 14 umfasst weiterhin eine Steuervorrichtung 24, die mit einer ersten 26 und mit einer zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung 28 gekoppelt ist. Die mobilen Endgeräte 22a bis 22c sind bei der Steuervorrichtung 24 für einen Datenaustausch mit der ersten Sende-/Empfangsvorrichtung 26 angemeldet. Im Shuttle-Fahrzeug 14 befindet sich weiterhin ein Pufferspeicher 30, der mit der ersten 26 und der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung 28 gekoppelt ist. Die erste Sende-/Empfangsvorrichtung 26 ist als Short-Range-Sende-/Empfangseinrichtung, beispielsweise WLAN oder Bluetooth oder dergleichen, ausgebildet und ausgelegt, drahtlos Daten zumindest mit den mobilen Endgeräten 22a bis 22c, die sich im Shuttle-Fahrzeug 14 befinden, auszutauschen. Die zweite Sende-/Empfangsvorrichtung 28 ist ausgelegt, Daten mit der ersten Sende-/Empfangseinrichtung 26 einerseits und einem Zugang zu einem Datenübertragungsnetzwerk 38 andererseits auszutauschen. Der Zugang kann eine Basisstation 32a darstellen, wobei der Datenaustausch zwischen der Basisstation 32a und der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung 28 dadurch erfolgt, dass zumindest eine Antenne der Basisstation 32a durch Beamforming während eines Zeitraums, an dem sich das Shuttle-Fahrzeug 14 innerhalb einer vorgebbaren Entfernung 34 zur Haltestelle befindet, auf einen Aufenthaltspunkt des Shuttle-Fahrzeugs 14 im Bereich der Haltestelle 16 ausgerichtet wird. Die Upload- und Download-Datenrate anderer mit der Basisstation 32a gekoppelter Endgeräte 36a bis 36c kann während der Zeitdauer des Beamformings reduziert werden. Die Basisstation 32a stellt demnach eine dritte Sende-/Empfangsvorrichtung dar, die kabellos mit der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung 28 kommuniziert. Zusätzlich oder alternativ kann eine dritte Sende-/Empfangsvorrichtung 32b auch fest im Bereich der Haltestelle 16 installiert sein und ausgebildet sein, kabellos, über Glasfaser oder eine elektrisch leitfähige Verbindung mit der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung 28 Daten auszutauschen. Diese ist ebenfalls mit dem Datenübertragungsnetzwerk 38 gekoppelt.
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Unter Bezugnahme auf 2 wird nun ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert. In Schritt S10 wird eine zweite Sende-/Empfangseinrichtung 28 im Shuttle-Fahrzeug 14 bereitgestellt, die ausgelegt ist, Daten mit der ersten Sende-/Empfangseinrichtung 26 einerseits und dem innerhalb einer vorgebbaren Entfernung von der Haltestelle 16 bereitgestellten Zugang 32a, 32b zu einem Datenübertragungsnetzwerk 38 auszutauschen. Gemäß Schritt S20 vereinbaren der Zugang 32a, 32b und die zweite Sende-/Empfangseinrichtung 28 für den Datenaustausch zwischen dem Zugang 32a, 32b und der zweiten Sende-/Empfangseinrichtung 28 für einen vorgebbaren Zeitraum eine Upload-/Download-Datenrate. Die Upload- und Download-Datenrate kann vereinbart werden in Abhängigkeit von einer Anforderung durch angemeldete mobile Endgeräte 22a bis 22c, einem von den weiteren Datenquellen 40a, 40b, 42 empfangenen Datenvolumen und/oder einer Entfernung oder Zeitdauer von der als nächstes anzufahrenden Haltestelle 16 bis zur nächsten Haltestelle. Der Zeitraum, für den in Schritt S20 eine Upload- und Download-Datenrate vereinbart wird, kann prädiziert werden in Abhängigkeit einer Verkehrslage zwischen dem sich zwischen zwei Haltestellen 16 bewegenden Shuttle-Fahrzeug 14 und der nächsten Haltestelle 16. Gemäß Schritt S30 verteilt die im Shuttle-Fahrzeug 14 angeordnete Steuervorrichtung 24 unter den im Shuttle-Fahrzeug 14 befindlichen mobilen Endgeräten 22a bis 22c, die bei der Steuervorrichtung 24 angemeldet sind, einen vorgebbaren Anteil der vereinbarten Upload- und Download-Datenrate in Abhängigkeit mindestens eines vorgebbaren Priorisierungskriteriums. Sobald der Zugang zugänglich ist, das heißt die Entfernung 34 im Falle des Zugangs in Form der Basisstation 32a unterschritten ist beziehungsweise die zweite Sende-/Empfangsvorrichtung 28 kabellos, über Glasfaser oder eine elektrisch leitfähige Verbindung mit der dritten Sende-/Empfangsvorrichtung 32b gekoppelt ist, werden zwischen dem Zugang 32a, 32b und der zweiten Sende-/Empfangsvorrichtung 28 Daten ausgetauscht, die jeweiligen mobilen Endgeräten 22a bis 22c zugeordnet sind, entsprechend der Verteilung der Upload-Download-Datenrate.
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Als Priorisierungskriterium kann verwendet werden ein vom jeweiligen mobilen Endgerät 22a bis 22c für den Aufenthalt im Shuttle-Fahrzeug 14 angefordertes Datenvolumen, ein vom jeweiligen mobilen Endgerät 22a bis 22c für die Strecke bis zur nächsten Haltestelle angefordertes Datenvolumen und/oder eine mit dem jeweiligen mobilen Endgerät 22a bis 22c vereinbarte Upload- und Download-Datenrate. In dem Pufferspeicher 13 wird ein für ein jeweiliges mobiles Endgerät 22a bis 22c während der Zeitdauer, während der der Zugang 32a, 32b zugänglich ist, heruntergeladenes Datenvolumen zwischengespeichert, bevor es gemäß dem Priorisierungskriterium an das jeweilige mobile Endgerät 22a bis 22c gesendet wird.
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Das Shuttle-Fahrzeug 14 kann, zumindest während es sich auf einer Strecke zwischen zwei Haltestellen 16 befindet, mittels der ersten (26) oder der zweiten (28) Sende-/Empfangseinrichtung Daten von weiteren Datenquellen wie beispielsweise stationären Infrastruktureinrichtungen 40a, 40b und Fahrzeugen 42 ohne eigene Anbindung an ein Datenübertragungsnetzwerk 38 empfangen, in dem Pufferspeicher 30 des Shuttle-Fahrzeugs 14 zwischenspeichern und dann, wenn der Zugang 32a, 32b zugänglich ist, über die zweite Sende-/Empfangseinrichtung 28 an den Zugang 32a, 32b übertragen.
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Im Falle der im Bereich der Haltestelle 16 stationierten dritten Sende-/Empfangsvorrichtung 32b kann diese als Lade-Station ausgebildet sein, sodass ein Batteriespeicher 44 des Shuttle-Fahrzeugs 14 zumindest während des Datenaustausches zwischen zweiter (28) und dritter Sende-/Empfangsvorrichtung 32b geladen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017120972 A1 [0003]