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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spülmaschine, bei welcher Spülgutinformationen ermittelt werden können, und ein Verfahren zum Ermitteln von Spülgutinformationen einer Spülmaschine.
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Um den Automatisierungsgrad einer Spülmaschine und den Komfort für den Nutzer zu erhöhen, ist es notwendig, Spülgutinformationen wie Verschmutzungsgrad und Reinheitsgrad des Spülguts und Beladung der Spülmaschine zu kennen.
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Die
EP 1 793 723 B1 beschreibt eine Geschirrspülmaschine, bei welcher mehrere Bilderfassungssysteme an den Innenwänden des Spülraums vorgesehen sind, mit denen dreidimensionale Bilder des Spülraums aufgenommen werden können, um Art und Menge des Spülguts in den Geschirrkörben in der Geschirrspülmaschine zu erfassen.
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Die
DE 100 48 081 A1 beschreibt eine Geschirrspülmaschine, bei welcher mehrere Bilderkennungssysteme an den Innenwänden des Spülraums und an der Innenseite der Gerätetür sowie mehrere Beleuchtungseinrichtungen vorgesehen sind, um die Beladung der Geschirrspülmaschine und den Verschmutzungsgrad des Spülguts während des Beladens oder nach dem Beladen der Geschirrspülmaschine zu erfassen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes System zum Erfassen von Spülgutinformationen einer Spülmaschine zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Lehre der unabhängigen Ansprüche. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Spülmaschine der Erfindung weist ein Maschinengehäuse mit einem Spülraum im Innern des Maschinengehäuses, wobei das Maschinengehäuse eine Zugangsöffnung zum Spülraum aufweist, wenigstens einen Spülgutbehälter im Spülraum zum Aufnehmen von Spülgut und eine Gerätetür zum Verschließen der Zugangsöffnung des Maschinengehäuses auf. Erfindungsgemäß ist die Spülmaschine außerdem mit einem Türsensor zum Erfassen einer Öffnungsstellung der Gerätetür und wenigstens eine Bilderfassungsvorrichtung zum Aufnehmen von Spülraumbildern, die an einer dem Spülraum zugewandten Innenseite der Gerätetür angeordnet ist, ausgestattet. Die Bilderfassungsvorrichtung ist derart konfiguriert, dass sie im Laufe einer Bewegung der Gerätetür von einer ersten Öffnungsstellung zu einer zweiten Öffnungsstellung alle Spülgutbehälter im Spülraum optisch erfassen kann, sodass eine Auswerteeinheit, die mit dem Türsensor und der wenigstens einen Bilderfassungsvorrichtung verbunden ist, basierend auf den durch die wenigstens eine Bilderfassungsvorrichtung aufgenommenen Spülraumbildern und den durch den Türsensor erfassten zugehörigen Öffnungsstellungen der Gerätetür wenigstens eine Spülgutinformation ermitteln kann.
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Die Erfindung schlägt vor, nur eine oder nur eine geringe Anzahl an Bilderfassungsvorrichtungen an der Innenseite der Gerätetür der Spülmaschine anzubringen und die von diesen aufgenommenen Spülraumbilder mit der jeweiligen Öffnungsstellung der Gerätetür zu koppeln. Auf diese Weise kann die Auswertung der Spülraumbilder vereinfacht werden, kann die Zuverlässigkeit der Ermittlung der Spülgutinformationen verbessert werden, kann das Ermitteln von Spülgutinformationen anhand einer geringeren Anzahl an Spülraumbildern erfolgen, kann auf zusätzliche Eingaben von einem Nutzer verzichtet werden, kann eine Vielzahl von Informationen digital bereitgestellt werden (z.B. für eine Gerätesteuerung und/oder eine Nutzerinformationsanzeige). Da ein Türsensor häufig ohnehin vorhanden ist und wegen der Aufnahme der Spülraumbilder im Wesentlichen bei einer zumindest etwas geöffneten Gerätetür auf zusätzliche Beleuchtungseinrichtungen verzichtet werden kann, kann das System zum Erfassen von Spülgutinformationen einer Spülmaschine mit einer geringen Anzahl an Komponenten realisiert werden.
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Die Spülraumbilder werden von der Bilderfassungsvorrichtung im Laufe einer Bewegung der Gerätetür von einer ersten Öffnungsstellung zu einer zweiten Öffnungsstellung aufgenommen, vorzugsweise im Laufe eines Schließvorgangs der Gerätetür von einer vollständig offenen Öffnungsstellung zu einer vollständig geschlossenen Öffnungsstellung, bevorzugt nach einem Öffnen der Gerätetür während des anschließenden Schließvorgangs.
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Die wenigstens eine Spülgutinformation, die von der Auswerteeinheit ermittelt wird, enthält vorzugsweise wenigstens eine Information, die ausgewählt ist aus einer Beladung der Spülgutbehälter im Spülraum, einzelnen Beladungen der Spülgutbehälter im Spülraum, einem Verschmutzungsgrad des Spülguts (z.B. leichte Verschmutzung, starke Verschmutzung, eingebrannte Essensreste, usw.) in den Spülgutbehältern, einzelnen Verschmutzungsgraden des Spülguts in verschiedenen Spülgutbehältern, einem Reinheitsgrad des Spülguts (z.B. sauber, schmutzig, etc.) in den Spülgutbehältern, einzelnen Reinheitsgraden des Spülguts in verschiedenen Spülgutbehältern, Spülguttypen des Spülguts in den Spülgutbehältern (z.B. Porzellan, Plastik, Glas, Teller, Töpfe, etc.) und Anteilen verschiedener Spülguttypen des Spülguts in den Spülgutbehältern.
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Die Auswerteeinheit kann beispielsweise ein Bestandteil der Spülmaschine sein und mit einer Gerätesteuerung verbunden oder in eine Gerätesteuerung integriert sein. Alternativ kann die Auswerteeinheit beispielsweise ein externes Auswertungssystem separat von der Spülmaschine sein (z.B. Online-Service, Cloud-Service, SmartHome-System, etc.), das mit einer Gerätesteuerung der Spülmaschine verbunden ist.
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Die von der Auswerteeinheit verwendeten Algorithmen sind vorzugsweise Rechenverfahren, die der künstlichen Intelligenz sowie der digitalen Bildverarbeitung zugeschrieben werden, wie beispielsweise Deep Learning, neuronale Netze und dergleichen. Die künstliche Intelligenz basiert auf den Mechanismen von Training, Validierung und Anwendung.
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Die wenigstens eine Bilderfassungsvorrichtung weist bevorzugt eine Farbkamera oder eine Schwarz/Weiß-Kamera auf, bevorzugt in Form einer Mini-Kamera bzw. Mini Cam. Die Bilderfassungsvorrichtung bzw. deren Kamera ist vorzugsweise mit einem passenden Objektiv, bevorzugt einem Weitwinkelobjektiv ausgestattet.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung sind eine Bildrichtung und ein Bildwinkel der Bilderfassungsvorrichtung derart, dass die Bilderfassungsvorrichtung in jeder Öffnungsstellung der Gerätetür ausschließlich einen Teilbereich des Spülraums optisch erfasst. Auf diese Weise kann ein erhöhter Schutz der Privatsphäre des Nutzers gewährleistet werden, da die Bilderfassungsvorrichtung keine (Teil-)Bilder außerhalb des Spülraums aufnimmt.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens eine Bilderfassungsvorrichtung mit dem Türsensor gekoppelt und ausgestaltet, um während einer Bewegung der Gerätetür mehrere Spülraumbilder bei vorbestimmten Öffnungsstellungen der Gerätetür aufzunehmen. Mit dieser Ausgestaltung können Spülraumbilder aufgenommen werden, die in Bezug auf die Spülgutbehälter im Spülraum optimiert sind, um auf diese Weise die Auswertung zu vereinfachen und zu verbessern. Außerdem kann die Anzahl auszuwertender Bilddaten reduziert werden, da nur optimale Spülraumbilder an vorbestimmten Öffnungsstellungen der Gerätetür aufgenommen werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Bilderfassungsvorrichtung eine Kamera und ein Schutzgehäuse mit einem Gehäusefenster zum Aufnehmen der Kamera auf. Bei dieser Ausgestaltung sind vorzugsweise ein Reinigungselement zum Reinigen des Gehäusefensters der Bilderfassungsvorrichtung und/oder ein Schutzsystem zum Schützen des Gehäusefensters der Bilderfassungsvorrichtung vor Verschmutzungen während eines Spülvorgangs und/oder während eines Einräumvorgangs der Spülmaschine vorgesehen. Auf diese Weise kann eine gute Qualität der von der Bilderfassungsvorrichtung aufgenommenen Spülraumbilder gewährleistet werden, ohne dass hierzu der Nutzer der Spülmaschine tätig werden muss. Zu den möglichen Reinigungselementen zählen beispielsweise Sprühdüsen für Reinigungsflüssigkeit, relativ zur Bilderfassungsvorrichtung bewegte Gummilippen, etc. Zu den Schutzsystemen zählen beispielsweise in eine geschützte Betriebsstellung bewegbare Bilderfassungsvorrichtungen, Spülmittelklappen nahe der Bilderfassungsvorrichtung, etc.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Ermitteln von Spülgutinformationen von Spülgut in wenigstens einem Spülgutbehälter in einem Spülraum einer Spülmaschine wird eine Öffnungsstellung einer Gerätetür zum Verschließen einer Zugangsöffnung zum Spülraum erfasst; werden mittels wenigstens einer Bilderfassungsvorrichtung, die an einer dem Spülraum zugewandten Innenseite der Gerätetür angeordnet ist, im Laufe einer Bewegung der Gerätetür von einer ersten Öffnungsstellung zu einer zweiten Öffnungsstellung Spülraumbilder aufgenommen, mit denen alle Spülgutbehälter im Spülraum optisch erfasst werden; und wird basierend auf den durch die wenigstens eine Bilderfassungsvorrichtung aufgenommenen Spülraumbildern und den erfassten zugehörigen Öffnungsstellungen der Gerätetür wenigstens eine Spülgutinformation ermittelt.
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Die obigen Ausführungen zu den Vorteilen, bevorzugten Ausführungsformen und Begriffserläuterungen der erfindungsgemäßen Spülmaschine gelten in analoger Weise auch für dieses Verfahren der Erfindung.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung werden die Spülraumbilder von der Bilderfassungsvorrichtung in einer Bildrichtung und mit einem Bildwinkel aufgenommen, dass in jeder Öffnungsstellung der Gerätetür ausschließlich ein Teilbereich des Spülraums optisch erfasst wird. So kann die Privatsphäre des Nutzers geschützt werden, da die Bilderfassungsvorrichtung keine (Teil-)Bilder außerhalb des Spülraums aufnimmt.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung werden durch die wenigstens eine Bilderfassungsvorrichtung während einer Bewegung der Gerätetür mehrere Spülraumbilder bei vorbestimmten Öffnungsstellungen der Gerätetür aufgenommen. Auf diese Weise können in Bezug auf die Spülgutbehälter optimierte Spülraumbilder aufgenommen werden und die auszuwertende Bilddatenmenge reduziert werden.
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In einer Ausführungsform der Spülmaschine der Erfindung weist die Bilderfassungsvorrichtung eine Kamera und ein Schutzgehäuse mit einem Gehäusefenster zum Aufnehmen der Kamera auf. Bei dieser Ausführungsform wird das Gehäusefenster der Bilderfassungsvorrichtung vor / während / nach einem Spülvorgang der Spülmaschine automatisch gereinigt und/oder wird das Gehäusefenster der Bilderfassungsvorrichtung während eines Spülvorgangs der Spülmaschine automatisch vor Verschmutzung geschützt.
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Die oben beschriebene Erfindung ist grundsätzlich für beliebige Arten von Spülmaschinen einsetzbar, d.h. zum Beispiel für Haushalts-Geschirrspülmaschinen, gewerbliche oder industrielle Geschirrspülmaschinen, Laborspülmaschinen und dergleichen.
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Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, nicht-einschränkender Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnung besser verständlich. Darin zeigen, größtenteils schematisch:
- 1A eine seitliche Schnittansicht einer Spülmaschine gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit der Gerätetür in ihrer vollständig offenen Öffnungsstellung;
- 1B eine seitliche Schnittansicht der Spülmaschine von 1A mit der Gerätetür in einer Öffnungsstellung im Laufe eines Schließvorgangs;
- 1C eine seitliche Schnittansicht der Spülmaschine von 1A mit der Gerätetür in ihrer vollständig geschlossenen Öffnungsstellung;
- 2 eine Seitenansicht einer Bilderfassungsvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 3A eine Seitenansicht einer Bilderfassungsvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 3B eine Draufsicht der Bilderfassungsvorrichtung von 3A;
- 4 eine Seitenansicht einer Bilderfassungsvorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 5A eine Seitenansicht einer Bilderfassungsvorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit der Bilderfassungsvorrichtung in ihrer Aufnahmebetriebsstellung;
- 5B eine Seitenansicht der Bilderfassungsvorrichtung von 5A mit der Bilderfassungsvorrichtung in ihrer geschützten Betriebsstellung;
- 6A eine Seitenansicht einer Bilderfassungsvorrichtung gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung mit der Bilderfassungsvorrichtung in ihrer Aufnahmebetriebsstellung; und
- 6B eine Seitenansicht einer Spülmaschine mit der Bilderfassungsvorrichtung von 6A mit der Bilderfassungsvorrichtung in ihrer geschützten Betriebsstellung.
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Bezugnehmend auf 1A-C werden zunächst der Grundaufbau und das Grundprinzip einer erfindungsgemäßen Spülmaschine beispielhaft erläutert.
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Die Spülmaschine 10, beispielsweise eine Haushalts-Geschirrspülmaschine, hat ein Maschinengehäuse 12 mit einem Spülraum 14 im Innern des Maschinengehäuses 12. Das Maschinengehäuse 12 hat eine Zugangsöffnung 16 zum Spülraum 14, die durch eine Gerätetür 18 verschließbar ist. Im Spülraum 14 sind mehrere Spülgutbehälter 20a, 20b, 20c wie beispielsweise Geschirrkörbe und Besteckkörbe angeordnet, in denen entsprechendes Spülgut 21a, 21b, 21c wie beispielsweise Besteck, Gläser, Teller, Töpfe, etc. aufgenommen werden kann, um gereinigt zu werden.
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Die Spülmaschine 10 hat ferner ein Bedienpanel 22, das in diesem Ausführungsbeispiel im oberen Endbereich der Gerätetür 18 zum Beispiel an der oberen Stirnseite oder an der Außenseite vorgesehen ist. Über das Bedienpanel 22 kann ein Nutzer de Spülmaschine 10 einschalten, einen Spülmodus auswählen und Betriebsparameter für den Spülmodus auswählen. Außerdem können dem Nutzer mit dem Bedienpanel 22 Informationen über die getroffene Auswahl, Betriebszustände, etc. angezeigt werden. Das Bedienpanel 22 ist mit einer Gerätesteuerung 32 verbunden.
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Die Spülmaschine 10 ist ferner mit einem Türsensor 24 ausgestattet, um einen Öffnungszustand der Gerätetür zu erfassen. Der Türsensor 24 ist ebenfalls mit der Gerätesteuerung 32 verbunden. 1A zeigt eine vollständig offene Öffnungsstellung der Gerätetür; 1C zeigt eine vollständig geschlossene Öffnungsstellung der Gerätetür 18; und 1B zeigt eine Öffnungsstellung der Gerätetür 18 zwischen diesen beiden Öffnungsstellungen während eines Schließvorgangs der Gerätetür.
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An der dem Spülraum 14 zugewandten Innenseite 25 der Gerätetür 18 ist eine Bilderfassungsvorrichtung 26 angebracht, vorzugsweise im mittleren Bereich in seitlicher Richtung der Gerätetür 18 und nahe dem oberen Bereich der Gerätetür 18. 1A-C zeigen die Bildrichtung 27 und den Bildwinkel 28 dieser Bilderfassungsvorrichtung 26 in der jeweiligen Öffnungsstellung der Gerätetür. Je nach Öffnungsstellung der Gerätetür 18 nimmt die Bilderfassungsvorrichtung 26 Spülraumbilder mit dem oberen Spülgutbehälter 20a (1A), Spülraumbilder mit dem mittleren Spülgutbehälter 20b (1B) oder Spülraumbilder mit dem unteren Spülgutbehälter 20c (1C) auf.
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Wie in 1A-C ersichtlich, sind Bildrichtung 27 und Bildwinkel 28 der Bilderfassungsvorrichtung 26 so konfiguriert, dass die Bilderfassungsvorrichtung 26 in jeder Öffnungsstellung der Gerätetür 18 ausschließlich einen Teilbereich des Spülraums 14 optisch erfasst, d.h. insbesondere keinen Bereich außerhalb der Spülmaschine 10. Auf diese Weise kann die Privatsphäre des Nutzers geschützt werden, da er nicht in den Spülraumbildern der Bilderfassungsvorrichtung 26 mit erfaßt wird.
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Die Bilderfassungsvorrichtung 26 und der Türsensor 24 können miteinander gekoppelt sein. Die Bilderfassungsvorrichtung 26 nimmt dann nur bei vorbestimmten Öffnungsstellungen der Gerätetür 18, die vom Türsensor 24 erkannt und der Bilderfassungsvorrichtung 26 gemeldet werden, ein oder mehrere Spülraumbilder auf. Die vorbestimmten Öffnungsstellungen der Gerätetür 18 sind dabei so gewählt, dass die Bilderfassungsvorrichtungen in diesen Öffnungsstellungen der Gerätetür 18 jeweils einen der mehreren Spülgutbehälter 20a-c mit dem etwaigen Spülgut 21a-c darin möglichst optimal optisch erfassen kann. Auf diese Weise kann auf eine kontinuierliche Bildaufnahme während eines Schließvorgangs der Gerätetür 18 verzichtet werden, wodurch die von der Auswerteeinheit 30 auszuwertende Bilddatenmenge deutlich reduziert werden kann.
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Der Türsensor 24 und die Bilderfassungsvorrichtung 26 sind mit einer Auswerteeinheit 30 verbunden. Die Auswerteeinheit 30 ist in diesem Ausführungsbeispiel in der Spülmaschine 10 platziert und mit der Gerätesteuerung 32 verbunden. Alternativ kann die Auswerteeinheit 30 auch extern zum Beispiel als Online-Service oder SmartHome-Service vorgesehen sein.
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Die Auswerteeinheit 30 ermittelt basierend auf den durch die Bilderfassungsvorrichtung 26 im Laufe eines Schließvorgangs der Gerätetür 18 von einer ersten Öffnungsstellung der Gerätetür 18, bevorzugt der vollständig offenen Öffnungsstellung von 1A, zu einer zweiten Öffnungsstellung der Gerätetür 18, bevorzugt der vollständig geschlossenen Öffnungsstellung von 1C, aufgenommenen Spülraumbildern und den durch den Türsensor 24 erfassten zugehörigen Öffnungsstellungen der Gerätetür verschiedene Spülgutinformationen. Zu den ermittelbaren Spülgutinformationen zählen insbesondere die Beladung der Spülgutbehälter 20a-c, der Verschmutzungsgrad des Spülguts 21a-c in den Spülgutbehältern 20a-c (z.B. leichte Verschmutzung, starke Verschmutzung, eingebrannte Essensreste, usw.), der Reinheitsgrad des Spülguts 21a-c in den Spülgutbehältern 20a-c (z.B. sauber, schmutzig, etc.), und Spülguttypen des Spülguts 21a-c in den Spülgutbehältern 20a-c (z.B. Porzellan, Plastik, Glas, Teller, Töpfe, etc.).
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Die von der Auswerteeinheit 30 verwendeten Algorithmen sind vorzugsweise Rechenverfahren, die der künstlichen Intelligenz sowie der digitalen Bildverarbeitung zugeschrieben werden, wie beispielsweise Deep Learning, neuronale Netze und dergleichen. Die Auswerteeinheit 30 analysiert die aufgenommenen Spülraumbilder auf unterschiedliche Weise, um die gewünschten daten zu erhalten. Die Information, ob es sich um sauberes, schmutziges oder teilweise gereinigtes Spülgut handelt, kann mittels einer Klassifizierungsalgorithmik zum Beispiel auf Basis neuronaler Netze ermittelt werden. Eine Eingruppierung des Spülguts (z.B. Erkennung von Porzellan- oder Plastikgeschirr), die Art der Verschmutzung sowie der Verschmutzungsgrad können ebenfalls über eine solche Klassifizierung gelöst werden. Die Ermittlung der Beladung der Spülmaschine 10 bzw. ihrer Spülgutbehälter 20a-c kann mittels Segmentierungs- oder Regressionsmethoden erfolgen.
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Die von der Auswerteeinheit 30 ermittelten Spülgutinformationen können an die Gerätesteuerung 32 gesendet werden, um zum Beispiel den Spülprozess zu optimieren. Außerdem können die ermittelten Spülgutinformationen an das Bedienpanel 22 gesendet werden, um den Nutzer zu informieren, und/oder zum Beispiel an ein SmartHome-System gesendet werden.
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Im Ausführungsbeispiel der 1A-C weist die Spülmaschine 10 eine Bilderfassungsvorrichtung 26 auf. In anderen Ausführungsformen der Erfindung können aber auch zwei oder mehr Bilderfassungsvorrichtungen 26 an der Innenseite 25 der Gerätetür 18 angebracht sein, um wie oben beschrieben Spülraumbilder aufzunehmen und auszuwerten.
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Um eine gute Qualität der Spülraumbilder der Bilderfassungsvorrichtung 26 zu gewährleisten, können verschiedene Maßnahmen zum automatischen Reinigen der Bilderfassungsvorrichtung 26 und/oder Schützen der Bilderfassungsvorrichtung 26 vor Verschmutzung während eines Spülvorgangs der Spülmaschine 10 vorgesehen sein.
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Anhand der 2 bis 6B werden verschiedene Ausführungsformen näher erläutert, die wahlweise einzeln oder kombiniert eingesetzt werden können.
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Allen Ausführungsbeispielen von 2 bis 6B ist gemeinsam, dass die Bilderfassungsvorrichtung 26 an der Innenseite 25 der Gerätetür 18 eine Kamera 26a aufweist, die in einem Schutzgehäuse 26b angeordnet ist, wobei das Schutzgehäuse 26b ein Gehäusefenster 26c aufweist, durch welches die Kamera 26a die Spülraumbilder aufnehmen kann. Die Kamera 26a kann eine Farbkamera oder eine Schwarz/Weiß-Kamera sein.
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Im ersten Ausführungsbeispiel von 2 ist in der Nähe der Bilderfassungsvorrichtung 26 eine Sprühdüse 36 angeordnet, welche einen Wasserstrahl auf das Gehäusefenster 26c richten kann, um dieses zu reinigen. Diese Reinigung kann beispielsweise kurz vor dem Öffnen und/oder nach dem Schließen der Gerätetür 18 erfolgen.
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Im zweiten Ausführungsbeispiel von 3A und 3B hat das Schutzgehäuse 26b der Bilderfassungsvorrichtung 26 eine solche Formgebung, dass Schmutz und Flüssigkeiten abfließen. Alternativ oder zusätzlich kann die Außenseite des Schutzgehäuses 26b auch wasserabweisend und/oder schmutzabweisend ausgestaltet (z.B. beschichtet) sein.
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Im dritten Ausführungsbeispiel von 4 ist die Bilderfassungsvorrichtung 26 nahe der Spülmittelklappe 38 positioniert, sodass das Gehäusefenster 26c durch die geöffnete Spülmittelklappe 38 während des Spülprozesses und/oder während des Einräumens geschützt ist.
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Im vierten Ausführungsbeispiel von 5A und 5B ist die Bilderfassungsvorrichtung 26 zwischen einer Aufnahmebetriebsstellung (5A), in der sie Spülraumbilder aufnehmen kann, und einer geschützten Betriebsstellung (5B) insbesondere während eines Spülvorgangs und/oder eines Einräumvorgangs der Spülmaschine 10 bewegbar. Wie in 5B veranschaulicht, ist die Bilderfassungsvorrichtung 26 in ihrer geschützten Betriebsstellung in eine Aussparung 42 in der Gerätetür 18 zurückgesetzt, sodass das Gehäusefenster 26c nicht in Richtung zum Spülraum 14 freiliegt. Die Bewegung der Bilderfassungsvorrichtung 26 zwischen den beiden Betriebsstellungen erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel mit Hilfe eines Schwenkmotors 40.
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Wie in 5A dargestellt, kann bei dieser Ausführungsform zusätzlich eine Gummilippe 44 am Rand der Aussparung 42 der Gerätetür 18 vorgesehen sein, an welcher das Gehäusefenster 26c der Bilderfassungsvorrichtung 26 bei einer Bewegung durch den Schwenkmotor 40 entlang gleitet und auf diese Weise abgewischt und gereinigt wird.
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Im fünften Ausführungsbeispiel von 6A und 6B ist die Bilderfassungsvorrichtung 26 ebenfalls zwischen einer Aufnahmebetriebsstellung (6A) und einer geschützten Betriebsstellung (6B) bewegbar, wobei sie in ihrer geschützten Betriebsstellung in eine Aussparung 42 in der Gerätetür 18 zurückgesetzt ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine Druckfeder 46 zwischen der Gerätetür 18 und dem Schutzgehäuse 26a vorgesehen, welche die Bilderfassungsvorrichtung 26 in ihre Aufnahmebetriebsstellung vorspannt. Wird die Gerätetür 8 vollständig geschlossen, so wird die Bilderfassungsvorrichtung 26 durch ein Druckelement 48 in der Spülmaschine 10 in die Aussparung 42 in der Gerätetür 18 gedrückt. Beim Öffnen der Gerätetür 18 wird die Bilderfassungsvorrichtung 26 von diesem Druckelement 48 entfernt und dann durch die Druckfeder 46 aus der Aussparung 42 in der Gerätetür 18 herausgedrückt.
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Wie in 6A dargestellt, kann auch bei dieser Ausführungsform zusätzlich eine Gummilippe 44 am Rand der Aussparung 42 der Gerätetür 18 vorgesehen sein, an welcher das Gehäusefenster 26c der Bilderfassungsvorrichtung 26 bei einer Bewegung durch den Schwenkmotor 40 entlang gleitet und auf diese Weise abgewischt und gereinigt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Spülmaschine
- 12
- Maschinengehäuse
- 14
- Spülraum
- 16
- Zugangsöffnung
- 18
- Gerätetür
- 20a
- Spülgutbehälter
- 20b
- Spülgutbehälter
- 20c
- Spülgutbehälter
- 21a
- Spülgut
- 21b
- Spülgut
- 21c
- Spülgut
- 22
- Bedienpanel
- 24
- Türsensor
- 25
- Innenseite der Gerätetür
- 26
- Bilderfassungsvorrichtung
- 26a
- Kamera
- 26b
- Schutzgehäuse
- 26c
- Gehäusefenster
- 27
- Bildrichtung
- 28
- Bildwinkel
- 30
- Auswerteeinheit
- 32
- Gerätesteuerung
- 36
- Sprühdüse
- 38
- Spülmittelklappe
- 40
- Schwenkmotor
- 42
- Aussparung in Gerätetür
- 44
- Gummilippe
- 46
- Druckfeder
- 48
- Druckelement