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Die Erfindung betrifft eine Rastverbindungsanordnung zwischen einer Rasthülse und einem Rastbolzen, wobei die Rasthülse einen innenseitig abstehende Abschnitte aufweisenden Hohlraum aufweist, in welchen der durch eine Durchgangsöffnung eines an einer Fahrzeugkarosserie zu befestigenden Bauteils geführter Rastbolzen angreift sowie eine Anordnung zum Befestigen eines Bauteiles an einer Fahrzeugkarosserie.
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Aus der
DE 20 2009 011 986 U1 ist eine Rastverbindungsanordnung für eine Fahrzeug-Unterbodenverkleidung bekannt, bei der karosserieseitig eine Hülse eingeklipst wird, die innenseitig abstehende Lamellen aufweist. Die Verkleidung besitzt Durchgangslöcher, durch die ein Rastbolzen mit Außengewinde durchgesteckt wird. Hierbei rastet der Bolzen mit seinem Gewinde in die Lamellenstruktur der Hülse ein und befestigt so die Verkleidung an der Fahrzeugkarosserie. Zum Lösen der Verbindung weist der Bolzen an seinem Kopf eine Innenmehrkantkontur auf, in die ein Schraubwerkzeug mit gegengleicher Kontur eingreift, um den Bolzen aus der Hülse herauszudrehen, was sehr kraftaufwendig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rastverbindungsanordnung anzugeben, die die Haltbarkeit der Befestigung ausreichend gewährleistet und trotzdem einfach zu lösen ist.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einer Rastverbindungsanordnung dadurch gelöst, dass ein Rastbolzenschaft alternierend in Umfangsrichtung sich erstreckende glatte und geriffelte Segmente aufweist, welche sich über dessen gesamte Länge erstrecken und die Rasthülse am Innenumfang ebenfalls alternierend glatte und radial nach innen stehende Wandabschnitte aufweist und zumindest die Rasthülse oder zumindest der Rastbolzen Mitnahmeelemente aufweisen, mittels derer eine Rotation der Rasthülse oder des Rastbolzens einleitbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die Rastverbindungsanordnung einfach zu lösen ist, da bei einer gewissen Verdrehung von Rastbolzen oder Rasthülse die radial nach innen stehenden Wandabschnitte in den Bereich der glatten Segmente und somit eines Freilaufs der Anordnung gelangen, wodurch kaum Demontagekraft benötigt wird, um die Rastverbindungsanordnung zu lösen. Trotzdem wird durch das Vorhandensein der geriffelten Segmente, in welchen die radial nach innen stehenden Wandabschnitte eingreifen, eine zuverlässige Halterung gewährleistet.
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In einer Ausgestaltung ist eine Kontur des Innenumfangs der Rasthülse gegengleich zu einer Kontur des Rastbolzenschaftes ausgebildet. Dadurch wird zuverlässig eine Halteverbindung zwischen Rasthülse und Rastbolzen ermöglicht.
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Vorteilhafterweise sind die geriffelten Segmente des Rastbolzens gewindegangartig ausgebildet. Dadurch lassen sich bei der Verdrehung des Rastbolzens oder der Rasthülse die radial nach innen stehenden Wandabschnitte der Rasthülse einfach aus den geriffelten Segmenten herausdrehen.
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In einer Ausführungsform weist der Innenumfang der Rasthülse lediglich zwei sich gegenüberliegende radial einstehende Wandabschnitte auf. Dies stellt eine besonders kostengünstige Form der Rastverbindungsanordnung dar, welche aber trotzdem eine zuverlässige Verankerung des an der Fahrzeugkarosserie zu befestigenden Bauteiles ermöglicht.
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In einer Variante sind die geriffelten Segmente des Rastbolzenschaftes und/oder die einstehenden Wandabschnitte der Rasthülse sägezahnförmig ausgebildet. Dieses sägezahnförmige Rastprinzip verringert die Montagekraft.
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In einer Weiterbildung weist die Rasthülse einen umlaufenden Rastbund zum Einklipsen in die Durchgangsöffnung des zu befestigenden Bauteiles auf. Somit kann die Rasthülse einfach in die Durchgangsöffnung des zu verbindenden Bauteiles eingeklipst werden.
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Vorteilhafterweise weist die Rasthülse einen Fuß mit einer Mehrkantkontur zum Zusammenwirken mit einem formnegativen Werkzeug zur Einleitung einer Rotation auf.
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In einer Ausgestaltung weist die Rasthülse oberseitig das Mitnahmeelement zum Zusammenwirken mit einem Zugband auf. Dadurch lässt sich eine besonders einfache Demontage des zu fixierenden Bauteils an der Fahrzeugkarosserie ausführen.
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In einer weiteren Variante ist das Zugband an einer Scheibe befestigt, die zumindest eine zweite Durchgangsöffnung aufweist, die von dem als vertikal abstehenden Arm ausgebildeten Mitnahmeelement der Rasthülse durchragt ist. Somit lässt sich die Scheibe zuverlässig an der Rastverbindungsanordnung befestigen und von dem Zugband bewegen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft eine Anordnung zum Befestigen eines Bauteiles an einer Fahrzeugkarosserie, umfassend eine Rastanordnung. Bei einer Anordnung, welche sich sehr einfach lösen lässt, sind mehrere nach mindestens einem in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenen Merkmal ausgebildete Rastverbindungsanordnungen vorgesehen, wobei ein Zugband alle mit jeweils einer Scheibe versehenen Rasthülsen der Rastverbindungsanordnungen verbindet, wobei die Rasthülse einer der Rastverbindungsanordnung eine Mehrkantstruktur aufweist, über die mit einem Werkzeug die Rotation der Rasthülsen aller Rastverbindungsanordnungen einleitbar ist. Über ein solches Zugband lässt sich ein Öffnen und Schließen der Rastverbindungsanordnungen, welche aus mehreren beschriebenen Rastbolzen-Rasthülsen-Kombinationen besteht, über einen zentralen Punkt realisieren, da das Werkzeug nur an einer Rastverbindungsanordnung angesetzt wird und über das Zugband die anderen Rastverbindungsanordnungen betätigt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer Rasthülse der erfindungsgemäßen Rastverbindungsanordnung,
- 2 ein Ausführungsbeispiel eines Rastbolzens der erfindungsgemäßen Rastverbindungsanordnung,
- 3 eine montierte erfindungsgemäße Rastverbindungsanordnung,
- 4 ein zweites Ausführungsbeispiel der Rasthülse der erfindungsgemäßen Rastverbindungsanordnung,
- 5 ein Ausführungsbeispiel für eine montierte erfindungsgemäße Rastverbindungsanordnung,
- 6 Ausführungsbeispiele für eine in eine Türverkleidung eingesetzte Rasthülse mit aufgesetzter Linearanbindung,
- 7 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung zur Befestigung eines Bauteiles an einer Fahrzeugkarosserie.
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In den 1 bis 6 wird eine Rastverbindungsanordnung für die Befestigung von einem Bauteil, beispielsweise einer Türverkleidung, an einer Fahrzeugkarosserie dargestellt. Ein solches System besteht aus mehreren Rastverbindungsanordnungen 1, wobei sich jede Rastverbindungsanordnung 1 aus einer Rasthülse 3 und einem Rastbolzen 5 zusammensetzt. In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Rasthülse 3 der Rastverbindungsanordnung 1 gezeigt. Die Rasthülse 3 weist einen Hohlraum mit einen Innenumfang 7 auf, an welchem zwei sich gegenüberliegende, radial nach innen einstehende Wandabschnitte 9, 11 angeordnet sind, die sägezahnförmig ausgebildet sind. An seinem Außenumfang besitzt die Rasthülse 3 einen umlaufenden Rastbund 13, mittels dessen diese in eine nicht weiter dargestellten Durchgangsöffnung der Türverkleidung einklipsbar ist. Auch weist die Rasthülse 3 einen in Radialrichtung federelastischen Fuß 15 auf, der Fertigungstoleranzen der Durchgangsöffnung kompensiert, so dass die Rasthülse 3 rutschfest in der Durchgangsöffnung fixiert ist. Oberseitig besitzt die Rasthülse 3 ein Mitnahmeelement 17, welches mit einem Zugband 19 zusammenwirken kann. Die in 1 gezeigten Darstellungen zeigen die Rasthülse 3 in verschiedenen Ansichten.
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Der Rastbolzen 5 der erfindungsgemäßen Rastverbindungsanordnung 1 ist in verschiedenen Ansichten in 2 dargestellt. In 2a ist eine Perspektivdarstellung des Rastbolzens 5 gezeigt, während 2b eine Ansicht von unten darstellt. Der Rastbolzen 5 weist einen Rastbolzenschaft 21 auf, der über seine gesamte Länge alternierend in Umfangsrichtung glatte Segmente 23 und geriffelte Segmente 25 besitzt. Die geriffelten Segmente 25 sind dabei gewindeartig oder sägezahnartig ausgebildet (2c, 2d). An dem Kopf 27 ist ein weiteres Formschlusselement 29 ausgebildet, das mit einem Gegenformschlusselement der Durchgangsöffnung der Türverkleidung drehfest zusammenwirkt.
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In 3 ist eine zusammengesetzte Rastverbindungsanordnung 1 dargestellt, bei welcher der Rastbolzenschaft 21 des Rastbolzens 5 in den Innenumfang 7 der Rasthülse 3 eingreift. Je nachdem, wie der Rastbolzenschaft 21 mit seinen Segmenten 23, 25 der radial nach innen gerichteten Wandabschnitte 9, 11 der Rasthülse 3 gegenüberliegt, greifen die Sägezähne 31 in die geriffelten Segmente 25 des Rastbolzenschaftes 21 ein und die Türverkleidung ist an der Fahrzeugkarosserie befestigt (3b). Liegen die Sägezähne 31 den glatten Segmenten 23 des Rastbolzenschaftes 21 gegenüber (3a), so kann der Rastbolzen 5 einfach aus der Rasthülse 3 entnommen werden, da durch die glatten bzw. geriffelten Segmente 23, 25 die Haltekraft von der Demontagekraft entkoppelt ist und bei den glatten Segmenten 23-gegenüberliegenden Sägezähnen 31 ein Freilauf entsteht.
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In 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Rasthülse 33 dargestellt, welche sich von der Rasthülse 3 in 1 dadurch unterscheidet, dass der Fuß 35 der Rasthülse 33 eine Mehrkantkontur aufweist. In 5 ist ein montiertes Gesamtsystem der Rastverbindungsanordnung 1 dargestellt, bei welchem die Rasthülse 3 in einen Retainer 37 der Türverkleidung eingesetzt ist und der Rastbolzen 5 in den Innenumfang 7 der Rasthülse 33 eingefügt ist. Das oberseitige Formschlusselement 29 der Rasthülse 33 ist mit dem Zugband 19 verbunden, wobei das Zugband 19 an einer auf der Rasthülse 3, 33 aufsitzenden Scheibe 39 befestigt ist, die eine zweite Durchgangsöffnung aufweist, durch die von dem als vertikal abstehender Arm ausgebildeten Mitnahmeelement 17 der Rasthülse 3, 33 ragt. Somit lässt sich die Scheibe 39 fest an der Rasthülse 3, 33 befestigen.
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In 6 sind verschiedene Darstellungen der Rasthülsen 3, 33 im Retainer 37 mit dem Zugband 19 dargestellt, wobei 6a die Verbindung mit der Rasthülse 3 zeigt, während 6b die Verbindung der Rasthülse 33 mit dem Zugband 19 verdeutlicht.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Befestigung einer Türverkleidung 41 an der Fahrzeugkarosserie, bei welcher mehrere Rastverbindungsanordnungen 1 an der Türverkleidung 29 befestigt sind. Die Rastverbindungsanordnungen 1 sind über das Zugband 19 mit einander verbunden und bilden ein Linearsystem. Das Zugband 19 ist aus einem elastischen Kunststoff gebildet, wobei die Scheiben 39 an dem Zugband 19 an geformt sind. Dabei umfassen die jeweiligen Enden des Zugbandes Rastverbindungsanordnungen 1 mit der Rasthülse 33, bei welcher der Fuß 35 eine Mehrkantstruktur aufweist, während die dazwischen liegenden Rastverbindungsanordnungen 1 die Rasthülse 3 aufweisen. Das Zugband 19 verbindet dabei jeweils alle mit einer Scheibe 39 ausgerüsteten Rasthülsen 3, 33 der Anordnung, wobei mit einem nicht weiter dargestelltem Werkzeug, welches einen formnegativen Umfang zur Mehrkantstruktur der Rasthülse 33 aufweist und in eine der Rasthülsen 33 eingreift, eine Rotation eingeleitet wird. Diese Rotation wird nur an einer Stelle eingeleitet, aber von allen Rasthülsen 3, 33, die in der Linearanbindung in 7 dargestellt sind, ausgeführt.
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Die beschriebene Lösung besteht somit aus einem Rastbolzen 5, welcher durch Translation in eine Rasthülse 3, 33 eine fixe Verbindung schafft. Gelöst werden kann das System, indem man entweder den Rastbolzen 5 selbst oder die Rasthülse 3, 33 um einen gegebenen Winkel retainerisch verdreht, um in den Freilaufbereich der Rasthülse 3, 33 zu gelangen, welcher keine Verzahnung besitzt. Somit läuft die Verzahnung des Rastbolzens 5 in diesem Moment über eine glatte Fläche innerhalb der Rasthülse 3, 33, was die Demontagekräfte auf ein Minimum senkt. Das Lösen über Rotation wird in diesem Beispiel über die Sechskant-Rasthülse 33 eingeleitet und durch die Linearanbindung durch Zug im Kunststoff auf beliebig viele Rasthülsen 3, 33 übertragen. Die Verrastung innerhalb der Rasthülse 3, 33 und am Rastbolzen 5 ist sägezahnförmig auszuführen, so dass ein Gleiten in Montagerichtung begünstigt wird und bei Zug am Rastbolzen 5 entgegen der Montagerichtung ein Blockieren der Verzahnung erreicht wird.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009011986 U1 [0002]