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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Darstellen eines Übergangsbereichs für ein Fahrzeug sowie ein Computerprogrammprodukt mit maschinenlesbaren Anweisungen und einen Datenträger mit einem Computerprogrammprodukt.
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Üblicherweise werden Darstellungen eines Übergangsbereichs für ein Fahrzeug aus 2D- und/oder 3D-Daten händisch von einem Mitarbeiter ermittelt. Das Ergebnis dieses händischen Vorgangs kann entweder eine Schnitte-Mappe, ein Strak-Fugenplan oder ein Bauteil-Fugenplan sein. Nachteilig an der händischen Erstellung der entsprechenden Übergangsbereiche ist, dass die Qualität der Arbeit primär vom ausführenden Mitarbeiter abhängt. Ebenfalls nachteilig ist, dass nach einer Aktualisierung der zur Ausarbeitung des Übergangsbereichs verwendeten 2D- und/oder 3D-Daten eine erneute Erstellung des Übergangsbereichs mit aktualisierten Details notwendig ist.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2015 217 149 A1 ist ein Verfahren zur Erstellung einer Schnittzeichnung für eine Karosserie eines Fahrzeugs bekannt. Das Verfahren umfasst das Darstellen einer ersten Schnittzeichnung der Karosserie auf einem Bildschirm, wobei die erste Schnittzeichnung zwei Flächen von zwei Bauteilen der Karosserie umfasst, die an einem ersten Übergangs-Punkt aneinander angrenzen. Des Weiteren umfasst das Verfahren das Anzeigen eines Fugen-Katalogs mit einer Vielzahl von vordefinierten Fugen-Typen, wobei ein Fugen-Typ einen vordefinierten Fugen-Schnitt für eine Fuge zwischen zwei Flächen definiert. Außerdem umfasst das Verfahren das Erfassen einer Auswahl eines ersten Fugen-Typs aus dem Fugen-Katalog. Ferner umfasst das Verfahren das automatische Einfügen des vordefinierten Fugen-Schnitts für den ersten Fugen-Typ an dem ersten Übergangs-Punkt in die auf dem Bildschirm dargestellte erste Schnittzeichnung, sodass die Flächen der zwei Bauteile an dem ersten Übergangs-Punkt durch den Fugen-Schnitt miteinander verbunden sind. Auch aus dieser Offenlegungsschrift ist somit ein händisches Erstellen eines Übergangsbereichs für ein Fahrzeug durch einen Mitarbeiter offenbart, wobei der Mitarbeiter durch einen Computer eine Hilfestellung bei dem Erstellen eines Übergangsbereichs für ein Fahrzeug erhält. Dabei entstehen aber die zuvor genannten Probleme mit insbesondere der Qualität, welche abhängig ist vom ausführenden Mitarbeiter, aber auch das Problem, das bei einer Aktualisierung der zugrundeliegenden 2D- und/oder 3D-Daten eine erneute Erstellung eines Übergangsbereichs für ein Fahrzeug mit aktualisierten Details notwendig ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erstellen eines Übergangsbereichs für ein Fahrzeug sowie ein Computerprogrammprodukt und einen Datenträger mit einem Computerprogrammprodukt zu schaffen, wobei die genannten Nachteile nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Verfahren zum Darstellen eines Übergangsbereichs für ein Fahrzeug geschaffen wird, wobei a) mittels eines ersten Computerprogrammprodukts anhand eines Algorithmus auf der Grundlage vorgebbarer erster Parameterwerte b) aus 2D- und/oder 3D-Daten von Fahrzeugbauteilen und/oder einem Fahrzeug-Zusammenbau c) eine erste visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt wird. Auf diese Weise kann ein vollautomatisiertes Erstellen eines Übergangsbereichs für ein Fahrzeug aus 2D- und/oder 3D-Daten bereitgestellt werden, wobei einerseits Arbeitszeit eingespart werden kann und andererseits auch entsprechend die hierfür notwendigen Kosten reduziert werden können. Weiterhin ergibt sich durch die Automatisierung eine Reduktion von - bedingt durch den ausführenden Mitarbeiter - individuellen Fehlern. Im Übrigen ist besonders vorteilhaft an dem Verfahren, dass bei einer Aktualisierung der zugrundeliegenden 2D- und/oder 3D-Daten auch ein vollautomatisches Update des hieraus ermittelten Übergangsbereichs für ein Fahrzeug erstellt werden kann, weswegen entsprechend Arbeitszeit wie auch Kosten eingespart werden können. Insbesondere unter Zeitdruck kann hierdurch die Anzahl von Fehlern durch Implementierung des Verfahrens in den Arbeitsablauf deutlich reduziert werden.
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In Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung soll unter dem Begriff „Fahrzeug-Zusammenbau“ auch ein teilweiser Fahrzeug-Zusammenbau - mit anderen Worten ein unvollständiger Fahrzeug-Zusammenbau - verstanden werden.
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In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, dass mit einer ersten Auswahl an ersten Parameterwerten eine Schnitte-Mappe als erste visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt wird. Durch Vorgabe einer ersten Auswahl an ersten Parameterwerten ist somit eine Schnitte-Mappe zugänglich, ohne dass eine komplexe, zeitaufwendige und kostenintensive Erstellung durch einen Mitarbeiter notwendig ist.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass mit einer zweiten Auswahl an ersten Parameterwerten ein Strak-Fugenplan als erste visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt wird. Durch Vorgabe einer ersten Auswahl an ersten Parameterwerten ist somit ein Strak-Fugenplan zugänglich, ohne dass eine komplexe, zeitaufwendige und kostenintensive Erstellung durch einen Mitarbeiter notwendig ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass mit einer dritten Auswahl an ersten Parameterwerten ein Bauteil-Fugenplan als erste visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt wird. Durch Vorgabe einer ersten Auswahl an ersten Parameterwerten ist somit ein Bauteil-Fugenplan zugänglich, ohne dass eine komplexe, zeitaufwendige und kostenintensive Erstellung durch einen Mitarbeiter notwendig ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass als 2D- und/oder 3D-Daten ein Strak-3D-Input verwendet wird. Dies ist besonders bevorzugt vorgesehen, wenn ein Strak-Fugenplan ermittelt werden soll.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass als 2D- und/oder 3D-Daten ein Bauteil-3D-Input verwendet wird. Dies ist besonders bevorzugt vorgesehen, wenn ein Bauteil-Fugenplan ermittelt werden soll.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass a) mittels eines zweiten Computerprogrammprodukts anhand eines Algorithmus auf der Grundlage vorgebbarer zweiter Parameterwerte b) aus der ersten visuell wahrnehmbaren Darstellung des Übergangsbereichs c) eine zweite visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt wird. Auf diese Weise ist es möglich, dass aus einer ersten visuell wahrnehmbaren Darstellung eine zweite visuell wahrnehmbare Darstellung vollautomatisiert ermittelt werden kann, welche sonst händisch durch einen Mitarbeiter zeitintensiv zu erstellen wäre.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die zweite visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs eine PowerPoint-Ausgabe ist. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass die ermittelten zweiten visuell wahrnehmbaren Darstellungen direkt als PowerPoint-Ausgabe bereitgestellt werden können.
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In Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung soll unter dem Begriff „PowerPoint-Ausgabe“ insbesondere eine Ausgabe als Datei, welche von einem PowerPoint-Programm lesbar ist, insbesondere mit der Dateiendung *.ppt oder *.pptx, oder als visuelle Darstellung mittels eines PowerPoint-Programms auf einem Bildschirm verstanden werden.
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Unter einem Übergangsbereich wird hier insbesondere ein Bereich eines Fahrzeugs verstanden, in dem wenigstens eine Fuge vorliegt, insbesondere in dem mindestens zwei Bauteile aneinander grenzen, die durch mindestens eine Fuge voneinander getrennt sind. Die Darstellung eines Übergangsbereichs ist somit insbesondere eine Darstellung von wenigstens einer Fuge.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Computerprogrammprodukt mit maschinenlesbaren Anweisungen geschaffen wird, aufgrund derer ein erfindungsgemäßes oder erfindungsgemäß bevorzugtes Verfahren durchgeführt wird, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Verarbeitungseinrichtung läuft. In Zusammenhang mit dem Computerprogrammprodukt ergeben sich insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert wurden.
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Zur Erfindung gehört auch ein Datenträger mit einem solchen Computerprogrammprodukt. In Zusammenhang mit dem Datenträger mit einem Computerprogrammprodukt ergeben sich insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert wurden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Verfahrens, wie das erste Computerprogrammprodukt und das zweite Computerprogrammprodukt ineinandergreifen,
- 2 zeigt detailliert welche Verfahrensschritte das erste Computerprogrammprodukt ausführt, und
- 3 zeigt detailliert welche Verfahrensschritte das zweite Computerprogrammprodukt ausführt.
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1 zeigt, dass in dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst in einem ersten Schritt S1 eine Vorgabe von 2D- und/oder 3D-Daten von Fahrzeugbauteilen und/oder einem Fahrzeug-Zusammenbau vorgenommen wird. Diese 2D- und/oder 3D-Daten können als Excel-Liste, 3D-Daten oder in Form von wenigstens einem Bildschirmfoto (Screenshot) mit entsprechenden Angaben zu Fugen und Fugentoleranzen vorliegen. In einem auf den ersten Schritt S1 folgenden zweiten Schritt S2 wird durch eine Auswahl von vorgebbaren ersten Parameterwerten mittels eines ersten Computerprogrammprodukts anhand eines Algorithmus eine erste visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt.
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Die in Verfahrensschritt S1 vorgegebenen 2D- und/oder 3D-Daten von Fahrzeugbauteilen und/oder einem Fahrzeug-Zusammenbau zusammen mit den Angaben zu Fugentoleranzen werden in einem ersten Schritt des ersten Computerprogrammprodukts PA-1 angezeigt, wie es in 2 gezeigt ist. In einem zweiten Schritt des ersten Computerprogrammprodukts PA-2 wird eine Fuge in einem Übergangsbereich in 3D ausgelegt. Hierauf wird in einem dritten Schritt des ersten Computerprogrammprodukts PA-3 ein senkrechter Schnitt mit einer planaren Fläche durchgeführt. Die aus dem dritten Schritt des ersten Computerprogrammprodukts PA-3 resultierende 2D-Schnittmenge wird in einem vierten Schritt des ersten Computerprogrammprodukts PA-4 auf eine 2D-Zeichnung projiziert. In einem fünften Schritt des ersten Computerprogrammprodukts PA-5 werden Messwerte und Toleranzen einer Fuge in der 2D-Zeichnung ermittelt/bestimmt. An dieser Stelle des ersten Computerprogrammprodukts kann das Verfahren beendet werden, wenn keine weiteren unbestimmten Fugen mehr im Übergangsbereich vorhanden sind. Falls jedoch weitere unbestimmte Fugen vorhanden sind, wird über einen sechsten Schritt des ersten Computerprogrammprodukts PA-6 eine weitere Auslegung einer Fuge in einem weiteren Übergangsbereich eingeleitet, wobei mit dieser Vorgabe das Verfahren im zweiten Schritt des ersten Computerprogrammprodukts PA-2 wieder einsetzt. Diese Schleife wird solange wiederholt bis keine weiteren unbestimmten Fugen mehr zu bestimmen sind. Die im fünften Schritt des ersten Computerprogrammprodukts PA-5 bestimmten/ermittelten Messwerte stellen somit eine erste visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs dar.
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Wie aus 1 weiterhin zu entnehmen ist, kann aus der ersten visuell wahrnehmbaren Darstellung des Übergangsbereichs kann mittels eines zweiten Computerprogrammprodukts anhand eines Algorithmus in einem auf den zweiten Schritt S2 folgenden dritten Schritt S3 und auf der Grundlage einer Auswahl an zweiten Parameterwerten eine zweite visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt werden, wobei vorzugsweise diese zweite visuell wahrnehmbare Darstellung eine PowerPoint-Ausgabe ist.
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3 ist zu entnehmen, wie in einem ersten Schritt des zweiten Computerprogrammprodukts PB-1 die durch das erste Computerprogrammprodukt ermittelte erste visuell wahrnehmbare Darstellung angezeigt und in einem zweiten Schritt des zweiten Computerprogrammprodukts PB-2 eine Ausgabe der ersten visuell wahrnehmbaren Darstellung als PowerPoint-Ausgabe erstellt wird, wobei diese Ausgabe die zweite visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs darstellt. Falls keine weiteren ersten visuell wahrnehmbaren Darstellungen einer Fuge vorhanden sind, ist das zweite Computerprogrammprodukt beendet. Falls jedoch weitere erste visuell wahrnehmbare Darstellungen verfügbar sind, wird in einem dritten Schritt des zweiten Computerprogrammprodukts PB-3 die Ausgabe einer weiteren Fugendarstellung auf einer weiteren PowerPoint-Ausgabe vorbereitet, indem zum ersten Schritt des zweiten Computerprogrammprodukts PB-1 das Verfahren zurückgeführt wird. Anschließend können der erste und der zweite Schritte des zweiten Computerprogrammprodukts PB-1 und PB-2 erneut durchgeführt werden, sodass eine weitere zweite visuell wahrnehmbare Darstellung erstellt wird. Diese Schleife wird solange wiederholt bis keine weiteren ersten visuell wahrnehmbaren Darstellung mehr zu bestimmen sind.
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Besonders vorteilhaft ist, dass durch das automatisierte Erstellen beziehungsweise Ermitteln der ersten und daraus folgend der zweiten visuell wahrnehmbaren Darstellung des Übergangsbereichs eine vollständig automatisierte Aktualisierung bei einer Aktualisierung der zugrundeliegenden 2D- und/oder 3D-Daten vom Fahrzeugbauteil und/oder einem Fahrzeug-Zusammenbau möglich ist. Demgemäß besteht jederzeit die Möglichkeit, die erste beziehungsweise die zweite visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs neu zu erstellen beziehungsweise zu aktualisieren. Weiterhin ist es möglich, dass bei einer anderen Auswahl der vorgebbaren ersten Parameterwerte eine Änderung von Fugen-/Toleranz-Vorgaben möglich ist und hieraus folgend auch eine aktualisierte erste beziehungsweise zweite visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt werden kann.
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Vorzugsweise kann durch eine Vorgabe einer ersten Auswahl an ersten Parameterwerten eine Schnitte-Mappe als erste visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt werden.
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Weiterhin ist vorzugsweise möglich, dass mit einer zweiten Auswahl an ersten Parameterwerten ein Strak-Fugenplan als erste visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt wird.
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Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass mit einer dritten Auswahl an ersten Parameterwerten ein Bauteil-Fugenplan als erste visuell wahrnehmbare Darstellung des Übergangsbereichs ermittelt wird.
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Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass als 2D- und/oder 3D-Daten ein Strak-3D-Input verwendet wird.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass als 2D- und/oder 3D-Daten ein Bauteil-3D-Input verwendet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015217149 A1 [0003]