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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung mit einer Lamellenkupplung, die ein Lamellenpaket und einen hydraulisch antreibbaren Betätigungskolben aufweist, wobei dem Betätigungskolben ein mit Hydraulikfluid beaufschlagbarer Druckraum und ein mit Fluid befüllbarer oder befüllter Druckausgleichsraum zugeordnet ist. Der Betätigungskolben kann von einer Ausgangsstellung, in der die Lamellenkupplung geöffnet ist, entgegen der Rückstellkraft mindestens einer Wellfeder in eine Betätigungsstellung bewegt werden, in der die Lamellenkupplung durch Zusammendrücken des Lamellenpakets geschlossen ist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung einen Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Kupplungsvorrichtung.
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Aus dem Stand der Technik sind Kupplungsvorrichtungen bekannt, die mindestens eine Lamellenkupplung aufweisen. Die Lamellenkupplung setzt sich im Wesentlichen aus einem Lamellenpaket und einem hydraulisch antreibbaren Betätigungskolben zusammen. Dem hydraulisch antreibbaren Betätigungskolben ist ein mit Hydraulikfluid beaufschlagbarer Druckraum und ein mit Fluid befüllbarer oder befüllter Druckausgleichsraum zugeordnet. So kann der Betätigungskolben durch Druckbeaufschlagung des Hydraulikfluids innerhalb des Druckraums von einer Ausgangsstellung, in der die Lamellenkupplung geöffnet ist, entgegen der Rückstellkraft mindestens einer Wellfeder in eine Betätigungsstellung bewegt werden, in der die Lamellenkupplung durch Zusammendrucken des Lamellenpakets geschlossen ist. Der dem Druckraum zugeordnete Druckausgleichsraum ist dabei derart dimensioniert, dass dieser dem teilweisen oder gänzlichen Fliehölausgleich dient. Genauer gesagt ist durch einen Rotationsdruck des Hydraulikfluids in dem Druckraum eine in Richtung der Betätigungsstellung auf dem Betätigungskolben wirkende Kraft und durch einen Rotationsdruck des Fluids innerhalb des Druckausgleichs eine in Richtung der Ausgangsstellung auf den Betätigungskolben wirkende Ausgleichskraft erzeugbar. Dabei ist der Druckausgleichsraum zumeist derart dimensioniert oder ausgebildet, dass die Ausgleichskraft geringer als die Kraft ausgebildet ist, so dass zumindest ein teilweiser Fliehölausgleich bewirkt ist. In manchen Anwendungen werden Druckraum und Druckausgleichsraum auch derart dimensioniert, dass die Ausgleichskraft der Kraft entspricht, um einen vollständigen Fliehölausgleich zu erzielen. Dies ist insofern von Vorteil, als dass der Fliehkrafteinfluss auf die Bewegung des Betätigungskolbens eliminiert ist, so dass die auf den Betätigungskolben wirkende Rückstellkraft zum Bewegen desselben aus der Betätigungsstellung in die Ausgangsstellung durch entsprechende Auslegung der mindestens einen Wellfeder gezielt und sicher vorgegeben werden kann.
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Bei den bekannten Kupplungsvorrichtungen hat es sich gezeigt, dass die auf den Betätigungskolben wirkende Kraft zum Zurückstellen desselben von der Betätigungsstellung in die Ausgangsstellung insbesondere bei hohen Drehzahlen reduziert ist. Dies hat den Nachteil, dass die Lamellenkupplung bei hohen Drehzahlen nicht so schnell und sicher geöffnet werden kann, wie dies wünschenswert ist. Insbesondere bei Wellfedern, die innerhalb des Lamellenpakets der Lamellenkupplung angeordnet sind und der Trennung der Lamellen dienen, ist die Trennung der Lamellen nicht auf die gewünschte Weise erzielbar.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kupplungsvorrichtung der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, dass eine sichere und zügige Öffnung der zugehörigen Lamellenkupplung weitgehend unabhängig von der Drehzahl der Kupplungsvorrichtung ermöglicht ist. Darüber hinaus liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug mit einer derart vorteilhaften Kupplungsvorrichtung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 bzw. 10 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung weist eine Lamellenkupplung auf. Bei der Lamellenkupplung handelt es sich vorzugsweise um eine nasslaufende Lamellenkupplung. Die Lamellenkupplung weist ein Lamellenpaket, das sich vorzugsweise aus mindestens zwei Innenlamellen und mindestens zwei Außenlamellen zusammensetzt, und einen hydraulisch antreibbaren Betätigungskolben auf. Dem Betätigungskolben, der mittelbar oder unmittelbar mit dem Lamellenpaket zusammenwirken kann, ist ein mit Hydraulikfluid beaufschlagbarer Druckraum und ein mit Fluid befüllbarer oder befüllter Druckausgleichsraum zugeordnet. Sowohl bei dem Hydraulikfluid als auch bei dem Fluid handelt es sich vorzugsweise um Öl. So kann der Betätigungskolben von einer Ausgangsstellung, in der die Lamellenkupplung geöffnet ist, entgegen der Rückstellkraft mindestens einer Wellfeder in eine Betätigungsstellung bewegt werden, in der die Lamellenkupplung durch Zusammendrücken des Lamellenpakets geschlossen ist. Wie bereits angedeutet, kann der Betätigungskolben dabei mittelbar oder unmittelbar mit dem Lamellenpaket zusammenwirken. Wenngleich hierin stets von mindestens einer Wellfeder die Rede ist, so sind vorzugsweise mehrere Wellfedern vorgesehen. Auch ist es von Vorteil, wenn die mindestens eine Wellfeder innerhalb des Lamellenpakets, also beispielsweise zwischen den Innen- oder Außenlamellen des Lamellenpakets, angeordnet ist. Während durch die Druckerhöhung des Hydraulikfluids innerhalb des Druckraums der Betätigungskolben angetrieben werden kann, dient die Füllung des Druckausgleichsraums mit dem Fluid dem Druckausgleich, wobei hier auch von einem sogenannten Fliehölausgleich gesprochen werden kann. So kann bei entsprechender Drehung des Druckraums durch einen Rotationsdruck des Hydraulikfluids in dem Druckraum eine in Richtung der Betätigungsstellung auf den Betätigungskolben wirkende Kraft erzeugt werden. Diese Kraft entsteht mithin vorzugsweise ausschließlich durch die Rotation des Druckraums bzw. des Hydraulikfluids innerhalb des Druckraums. In entsprechender Weise kann bei Drehung der Kupplungsvorrichtung bzw. des Druckausgleichsraums durch einen Rotationsdruck des Fluids innerhalb des Druckausgleichsraums eine in Richtung der Ausgangsstellung auf den Betätigungskolben wirkende Ausgleichskraft erzeugt werden. Mithin ist die Ausgleichskraft der zuvor erwähnten Kraft entgegengesetzt. Es ist ferner bevorzugt, wenn die Bewegung des Betätigungskolbens in den einander entgegengesetzten axialen Richtungen erfolgt, so dass auch die Kraft und die Ausgleichskraft in einander entgegengesetzte axiale Richtungen wirken. Der Druckraum und der Druckausgleichsraum sind dabei derart ausgebildet bzw. dimensioniert, dass die durch den Rotationsdruck des Hydraulikfluids in dem Druckraum auf den Betätigungskolben wirkende Kraft kleiner als die durch den Rotationsdruck des Fluids innerhalb des Druckausgleichsraums auf den Betätigungskolben wirkende Ausgleichskraft ist. Es hat sich gezeigt, dass hierdurch die tatsächlich auf den Betätigungskolben wirkende Kraft zum Bewegen desselben von der Betätigungsstellung in die Ausgangsstellung unabhängig von der Drehzahl der Kupplungsvorrichtung relativ konstant ist und insbesondere bei höheren Drehzahlen noch immer eine sichere und schnelle Öffnung der Lamellenkupplung möglich ist, ohne dass beispielsweise die mindestens eine Wellfeder steifer ausgelegt oder durch weitere Federelemente zum Zurückdrängen des Betätigungskolbens in dessen Ausgangsstellung zwingend vorgesehen sein müssten. Mithin wird durch eine entsprechende Auslegung von Druckraum und Druckausgleichsraum eine besonders einfach aufgebaute Kupplungsvorrichtung geschaffen, die überdies eine gewünscht schnelle und sichere Überführung der Lamellenkupplung in deren Öffnungsstellung weitgehend drehzahlunabhängig gewährleistet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung sind Druckraum und Druckausgleichsraum derart aufeinander abgestimmt bzw. dimensioniert, dass die Ausgleichskraft mindestens 105 % der Kraft beträgt. Hierbei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Ausgleichskraft mindestens 110 %, besonders bevorzugt mindestens 120 %, der Kraft beträgt, um die Drehzahlabhängigkeit beim Zurückstellen des Betätigungskolbens von der Betätigungsstellung in dessen Ausgangsstellung zu reduzieren.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung weicht die Summe aus der auf den Betätigungskolben wirkenden Rückstellkraft der mindestens einen Wellfeder und der auf den Betätigungskolben wirkenden Ausgleichskraft über den gesamten Drehzahlbereich der Kupplungsvorrichtung um maximal 15 % von einem vorbestimmten Mittelwert ab, um eine möglichst drehzahlunabhängige auf den Betätigungskolben wirkende resultierende Kraft aus Rückstell- und Ausgleichskraft zu erzielen. Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Summe aus der auf den Betätigungskolben wirkenden Rückstellkraft und der auf den Betätigungskolben wirkenden Ausgleichskraft maximal 10 %, besonders bevorzugt maximal 5 %, von dem vorbestimmten Mittelwert abweicht. Die genannte Rückstellkraft kann dabei ausschließlich durch die mindestens eine Wellfeder erzeugt werden, die mindestens eine Wellfeder kann jedoch auch durch weitere bzw. andere Federelemente unterstützt werden, wie dies später nochmals aufgegriffen werden soll.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung erstreckt sich der Druckausgleichsraum in radialer Richtung nach innen bis zu mindestens einer Befüllungs- und Überlauföffnung, über die der Druckausgleichsraum befüllt werden kann und über die das Fluid ferner aus dem Druckausgleichsraum gedrängt werden kann, wenn sich der Betätigungskolben in die Betätigungsstellung bewegt. Hierbei ist es bevorzugt, wenn die mindestens eine Befüllungs- und Überlauföffnung in radialer Richtung in eine Überlauf- oder Befüllungsleitung mündet, über die das Fluid zu- bzw. abgeführt werden kann. Dies Überlauf- und Befüllungsleitung erstreckt sich dabei vorzugsweise in axialer Richtung oder/und innerhalb einer Kupplungsnabe der Kupplungsvorrichtung.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung ist die maximale Ausdehnung einer Fluidsäule im Druckausgleichsraum in radialer Richtung nach innen durch die mindestens eine Befüllungs- und Überlauföffnung vorgegeben bzw. begrenzt. So sind bei dieser Ausführungsform insbesondere keine weiteren Überlauföffnungen vorgesehen, die in radialer Richtung außerhalb der mindestens einen Befüllungs- und Überlauföffnung vorgesehen wären, um die maximale Ausdehnung einer Fliehölsäule im Druckausgleichsraum in radialer Richtung nach innen zu begrenzen, was überdies den Fertigungsaufwand reduziert, zumal auf die Herstellung weiterer Überlauföffnungen, die dem Druckausgleichsraum zugeordnet sind, verzichtet werden kann.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung ist ausschließlich die mindestens eine Wellfeder zur Erzielung der auf den Betätigungskolben wirkenden Rückstellkraft vorgesehen, so dass keine weiteren Federelemente außer der einen oder den mehreren Wellfedern vorgesehen sind, bei denen es sich nicht um Wellfedern handelt und deren Kraft zu der Kraft der mindestens einen Wellfeder hinzukäme bzw. hinzuaddiert würde. Hierdurch ist ein relativ kompakter Aufbau der Kupplungsvorrichtung erzielbar, zumal die eine oder mehreren Wellfedern relativ platzsparend innerhalb der Kupplungsvorrichtung bzw. der Lamellenkupplung angeordnet werden können.
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Alternativ zu der vorangehend beschriebenen Ausführungsform ist in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung mindestens ein weiteres Federelement zusätzlich zu der mindestens einen Wellfeder vorgesehen, bei dem es sich nicht um eine Wellfeder handelt und dessen Federkraft eine geringere Drehzahlabhängigkeit als die mindestens eine Wellfeder aufweist. Um trotz der Verwendung des weiteren Federelements mit einer von der Wellfeder abweichenden Konfiguration einen relativ kompakten Aufbau zu erzielen, ist das weitere Federelement, bei dem es sich beispielsweise um eine Tellerfeder oder eine Schraubenfeder handelt, vorzugsweise außerhalb des Druckausgleichsraums angeordnet, um im Bereich des Druckausgleichsraums einen platzsparenden Aufbau erzielen zu können.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung ist die mindestens eine Wellfeder in radialer Richtung außerhalb einer Innenlamelle des Lamellenpakets angeordnet. Da insbesondere Wellfedern, die in radialer Richtung weiter außer angeordnet sind, eine erhöhte Drehzahlabhängigkeit aufweisen, ist die vorgeschlagene Lösung, den Druckraum und den Druckausgleichsraum derart auszubilden, dass die Kraft kleiner als die Ausgleichskraft ist, besonders geeignet, diese Drehzahlabhängigkeit auszugleichen. Bei dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, wenn die mindestens eine Wellfeder in radialer Richtung mit der genannten Innenlamelle geschachtelt angeordnet ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung ist die mindestens eine Wellfeder in axialer Richtung zwischen zwei Außenlamellen des Lamellenpakets angeordnet, um diese auseinanderdrücken und die Rückstellkraft auf den Betätigungskolben ausüben zu können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung ist die mindestens eine Wellfeder ringförmig oder ringscheibenförmig ausgebildet. Die mindestens eine Wellfeder weist vorzugsweise in einer ersten axialen Richtung hervorstehende Wellenberge und in einer der ersten axialen Richtung entgegengesetzten zweiten axialen Richtung hervorstehende Wellentäler auf. Hierbei ist es bevorzugt, wenn die Anzahl der Wellenberge und die Anzahl der Wellentäler jeweils mindestens 3 beträgt. Die Wellung der Wellfeder kann dabei grundsätzlich in jedweder Richtung erfolgen, es ist bei dieser Ausführungsform jedoch bevorzugt, wenn die Wellfeder in Umfangsrichtung wellenförmig ausgebildet ist.
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Grundsätzlich könnte die ringförmig oder ringscheibenförmig ausgebildete Wellfeder eine Unterbrechung in Umfangsrichtung aufweisen, mithin nicht geschlossen umlaufend ausgebildet sein. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung ist die mindestens eine Wellfeder jedoch in Umfangsrichtung geschlossen umlaufend ausgebildet, um den Einfluss der Drehzahl der Kupplungsvorrichtung auf die Rückstellkraft der Wellfeder zu reduzieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung ist die Kupplungsvorrichtung als Doppelkupplungsvorrichtung mit einer zweiten Lamellenkupplung ausgebildet. So kann es sich bei der als Doppelkupplungsvorrichtung ausgebildeten Kupplungsvorrichtung beispielsweise um eine parallele Doppelkupplungsvorrichtung handeln. Bei dieser Ausführungsform ist es jedoch bevorzugt, wenn die Doppelkupplungsvorrichtung als konzentrische Doppelkupplungsvorrichtung ausgebildet ist, zumal insbesondere bei der konzentrischen Doppelkupplungsvorrichtung ein relativ großer Einfluss der Drehzahl der Kupplungsvorrichtung auf die Rückstellkraft der mindestens einen Wellfeder festzustellen ist. Die betrifft insbesondere die der radial äußeren Lamellenkupplung zugeordneten Wellfedern. Es ist bei dieser Ausführungsform darum ferner bevorzugt, wenn die Lamellenkupplung als radial äußere Lamellenkupplung ausgebildet ist, während die zweite Lamellenkupplung die radial innere Lamellenkupplung ausbildet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung ist ein hydraulisch antreibbarer zweiter Betätigungskolben vorgesehen, dem ein mit Hydraulikfluid beaufschlagbarer zweiter Druckraum und ein mit Fluid befüllbarer oder befüllter zweiter Druckausgleichsraum zugeordnet ist und der von einer Ausgangsstellung, in der die zweite Lamellenkupplung geöffnet ist, entgegen der Rückstellkraft mindestens eines Federelements in eine Betätigungsstellung bewegbar ist, in der die zweite Lamellenkupplung durch Zusammendrücken eines zweiten Lamellenpakets geschlossen ist. Das mindestens eine Federelement kann dabei grundsätzlich ebenfalls von einer Wellfeder gebildet sein, um die bereits vorangehend unter Bezugnahme auf den ersten Betätigungskolben und die erste Lamellenkupplung beschriebenen Vorteile auch für den zweiten Betätigungskolben und die zweite Lamellenkupplung zu erzielen. Sollte dies jedoch bauraumbedingt nicht möglich sein, so ist es bevorzugt, mindestens ein Federelement zur Erzielung der auf den zweiten Betätigungskolben wirkenden Rückstellkraft zu wählen, dessen Federkraft eine geringere Drehzahlabhängigkeit als die mindestens eine Wellfeder aufweist, die dem ersten Betätigungskolben zugeordnet ist. So kann es beispielsweise von Vorteil sein, ein Federelement zu wählen, das nicht von einer Wellfeder gebildet ist. Als Federelement für den zweiten Betätigungskolben kommt daher zum Beispiel eine Schrauben- oder Tellerfeder in Betracht. Auch ist es bevorzugt, wenn das dem zweiten Betätigungskolben zugeordnete Federelement innerhalb des zweiten Druckausgleichsraums angeordnet ist, wenn dies bauraumbedingt von Vorteil oder notwendig ist.
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Der erfindungsgemäße Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug weist mindestens eine Ausführungsform der vorangehend beschriebenen erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung auf. Der Antriebsstrang ist dabei derart ausgebildet, dass die Kupplungsvorrichtung unter Festlegung des Drehzahlbereiches der Kupplungsvorrichtung bis zu einer vorbestimmten maximalen Drehzahl drehbar ist. Hierbei ist die maximale Drehzahl der Kupplungsvorrichtung derart gewählt, dass selbst bei maximaler Drehzahl ein Überführen des Betätigungskolbens von der Ausgangsstellung in die Betätigungsstellung entgegen der gegenüber der Kraft erhöhten Ausgleichskraft möglich ist, nämlich beispielsweise durch entsprechende Druckbeaufschlagung des Hydraulikfluids in dem Druckraums.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer beispielhaften Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine teilweise Seitenansicht einer Kupplungsvorrichtung in geschnittener Darstellung mit dem Betätigungskolben in der Ausgangsstellung,
- 2 die Kupplungsvorrichtung von 1 mit dem Betätigungskolben in der Betätigungsstellung und
- 3 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Abhängigkeit der Rückstellkraft der mindestens einen Wellfeder und der Ausgleichskraft aufgrund eines Rotationsdrucks eines Fluids innerhalb des Druckausgleichsraums von der Drehzahl der Kupplungsvorrichtung.
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1 zeigt eine Kupplungsvorrichtung 2 innerhalb des Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs. In den Figuren sind die einander entgegengesetzten axialen Richtungen 4, 6, die einander entgegengesetzten radialen Richtungen 8, 10 und die einander entgegengesetzten Umfangsrichtungen 12, 14 der Kupplungsvorrichtung 2 anhand entsprechender Pfeile angedeutet, wobei die Kupplungsvorrichtung 2 um eine sich in den axialen Richtungen 4, 6 erstreckende Drehachse 16 drehbar ist, so dass die Umfangsrichtungen 12, 14 auch als Drehrichtungen 12, 14 bezeichnet werden können.
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Die Kupplungsvorrichtung 2 ist als Doppelkupplungsvorrichtung, genauer gesagt als konzentrische Doppelkupplungsvorrichtung ausgebildet. So weist die Kupplungsvorrichtung 2 eine erste Lamellenkupplung 18, die als in radialer Richtung 8 gelegene äußere Lamellenkupplung ausgebildet ist, und eine zweite Lamellenkupplung 20 auf, die als in radialer Richtung 10 gelegene innere Lamellenkupplung ausgebildet ist.
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Die Kupplungsvorrichtung 2 weist eine Kupplungseingangsseite 22 auf. Die Kupplungseingangsseite 22 umfasst dabei unter anderem eine Kupplungseingangsnabe 24, die mittelbar oder unmittelbar mit einer Antriebseinheit, beispielsweise einem Verbrennungsmotor, verbindbar oder verbunden ist. An der Kupplungseingangsnabe 24 ist eine sich in radialer Richtung 8 nach außen erstreckende Drehmitnahmescheibe 26 drehfest befestigt. Die Drehmitnahmescheibe 26 steht an ihrem in radialer Richtung 8 nach außen weisenden Ende mit einem Außenlamellenträger 28 der Kupplungseingangsseite 22 in Drehmitnahmeverbindung. Der Außenlamellenträger 28 weist einen im Wesentlichen rohrförmigen äußeren Lamellentragabschnitt 30, mit dem die Drehmitnahmescheibe 26 in Drehmitnahmeverbindung steht, und einen radial inneren Lamellentragabschnitt 32 auf, wobei der äußere und innere Lamellentragabschnitt 30, 32 auf der der Drehmitnahmescheibe 26 abgewandten Seite an einem radialen Stützabschnitt 34 des Außenlamellenträgers 28 befestigt sind. Der radiale Stützabschnitt 34 erstreckt sich im Wesentlichen in radialer Richtung 10 nach innen, um dort drehfest mit einer Kupplungsnabe 36 verbunden zu sein.
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Die erste Lamellenkupplung 18 weist ein erstes Lamellenpaket 38 auf, dessen Außenlamellen 40 mit dem äußeren Lamellentragabschnitt 30 in Drehmitnahmeverbindung stehen, wobei das erste Lamellenpaket 38 ferner Innenlamellen 42 umfasst, die mit einem Lamellentragabschnitt 44 eines ersten Innenlamellenträgers 46 der ersten Lamellenkupplung 18 in Drehmitnahmeverbindung stehen. Der im Wesentlichen rohrförmig ausgebildete Lamellentragabschnitt 44 geht in axialer Richtung 4 in einen radialen Stützabschnitt 48 über, der sich in radialer Richtung 10 nach innen zu einer ersten Kupplungsausgangsnabe 50 erstreckt, die mit einer nicht näher dargestellten ersten Getriebeeingangswelle in Drehmitnahmeverbindung bringbar ist.
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Die zweite Lamellenkupplung 20 weist ein zweites Lamellenpaket 52 auf, dessen Außenlamellen 54 mit dem inneren Lamellentragabschnitt 32 in Drehmitnahmeeingriff stehen, während die Innenlamellen 56 mit einem Lamellentragabschnitt 58 eines zweiten Innenlamellenträgers 60 in Drehmitnahmeeingriff stehen. Der im Wesentlichen rohrförmig ausgebildete Lamellentragabschnitt 58 geht in axialer Richtung 4 in einen radialen Stützabschnitt 62 über, der sich in radialer Richtung 10 nach innen erstreckt, um dort mit einer zweiten Kupplungsausgangsnabe 64 drehfest verbunden zu sein. Die zweite Kupplungsausgangsnabe 64 ist mit einer nicht näher dargestellten zweiten Getriebeeingangswelle in Drehmitnahmeverbindung bringbar, wobei die zuvor erwähnte Kupplungsnabe 36 in radialer Richtung 8, 10 über mindestens ein Radiallager 66 an der nicht näher dargestellten zweiten Getriebeeingangswelle abstützbar oder abgestützt ist.
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Die erste Lamellenkupplung 18 weist ferner einen hydraulisch antreibbaren Betätigungskolben 68 auf. Der erste Betätigungskolben 68 ist in axialer Richtung 6 neben dem radialen Stützabschnitt 34 des Außenlamellenträgers 28 angeordnet. Der erste Betätigungskolben 68 weist einen Kolbenabschnitt 70 und einen sich in radialer Richtung 8 an den Kolbenabschnitt 70 anschließenden Kraftübertragungsabschnitt 72 auf, wobei sich der Kraftübertragungsabschnitt 72 ausgehend von dem Kolbenabschnitt 70 in radialer Richtung 8 nach außen erstreckt und an seinem äußeren Ende in axialer Richtung 4 hervorstehende Betätigungsfinger 74 aufweist. Die Betätigungsfinger 74 erstrecken sich durch Aussparungen 76 in dem radialen Stützabschnitt 34 des Außenlamellenträgers 28, um mit dem ersten Lamellenpaket 38 der ersten Lamellenkupplung 18 zusammenwirken zu können.
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Dem Kolbenabschnitt 70 ist ein mit Hydraulikdruck beaufschlagbarer Druckraum 78 zugeordnet, der in axialer Richtung 6 neben dem Kolbenabschnitt 70 angeordnet ist. Darüber hinaus ist dem Kolbenabschnitt 70 ein mit Fluid befüllbarer und befüllter Druckausgleichsraum 80 zugeordnet, der in axialer Richtung 4 neben dem Kolbenabschnitt 70 vorgesehen und somit auf der dem Druckraum 78 gegenüberliegenden Seite angeordnet ist. Sowohl bei dem Hydraulikfluid als auch bei dem Fluid handelt es sich vorzugsweise um Öl.
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Der Kolbenabschnitt 70 weist eine dem Druckraum 78 in axialer Richtung 6 zugewandte erste Wirkfläche 82 und eine dem Druckausgleichsraum 80 zugewandte zweite Wirkfläche 84 auf, wobei beide Wirkflächen 82, 84 in Umfangsrichtung 12, 14 umlaufend ausgebildet sind und die zweite Wirkfläche 84 größer als die erste Wirkfläche 82 ausgebildet ist. Der Druckausgleichsraum 80 ist in radialer Richtung 8 nach außen durch den radialen Stützabschnitt 34, in axialer Richtung 4 durch den radialen Stützabschnitt 34 und zum Teil von der Kupplungsnabe 36 und in axialer Richtung 6 durch den Kolbenabschnitt 70 bzw. dessen zweite Wirkfläche 84 begrenzt. In radialer Richtung 10 nach innen erstreckt sich der Druckausgleichsraum 80 bis zu mindestens einer Befüllungs- und Überlauföffnung 86, wobei die mindestens eine Befüllungs- und Überlauföffnung 86 in radialer Richtung 10 in eine sich in axialer Richtung 4, 6 erstreckende und innerhalb der Kupplungsnabe 36 ausgebildete Befüllungs- und Überlaufleitung 88 mündet. In der dargestellten Ausführungsform sind die Befüllungs- und Überlauföffnungen 86 auf demselben Radius r angeordnet. Überdies sind dem Druckausgleichsraum 80 keine weiteren Überlauföffnungen zugeordnet, die in radialer Richtung 8 außerhalb der genannten Befüllungs- und Überlauföffnungen 86 angeordnet wären. Mithin ist die maximale Ausdehnung einer Fluidsäule innerhalb des Druckausgleichsraums 80 in radialer Richtung 10 nach innen durch die mindestens eine Befüllungs- und Überlauföffnung 86 vorgegeben. Auch erfolgt das Befüllen des Druckausgleichsraums 80 und das Überlaufen des Fluids aus dem Druckausgleichsraum 80 ausschließlich über die genannte mindestens eine Befüllungs- und Überlauföffnung 86. Mithin ist innerhalb des Druckausgleichsraums 80 eine maximale Höhe a der Fluidsäule erzielbar. Darüber hinaus ist in 1 die maximale Höhe b einer Hydraulikfluidsäule innerhalb des Druckraumes 78 angedeutet. Wie aus 1 ersichtlich, ist die maximale Höhe a der Fluidsäule in dem Druckausgleichsraum 80 größer als die maximale Höhe b der Hydraulikfluidsäule innerhalb des Druckraumes 78.
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Durch die Drehung der Kupplungsvorrichtung 2 in einer der Umfangsrichtungen 12 bzw. 14 werden auch der Druckraum 78 und der Druckausgleichsraum 80 in der entsprechenden Umfangsrichtung 12 bzw. 14 um die Drehachse 16 gedreht, so dass allein aufgrund dieser Rotation ein Rotationsdruck in dem Druckraum 78 sowie dem Druckausgleichsraum 80 entsteht, wobei bei der nachstehenden Betrachtung davon ausgegangen wird, dass Druckraum 78 und Druckausgleichsraum 80 vollständig, also bis zur jeweiligen maximalen Höhe a bzw. b mit Fluid oder Hydraulikfluid gefüllt sind. So ist durch den Rotationsdruck des Hydraulikfluids in dem Druckraum 78 eine in Richtung der Betätigungsstellung (2) bzw. in axiale Richtung 4 auf den ersten Betätigungskolben 68 wirkende Kraft F1 erzeugbar, während durch einen Rotationsdruck des Fluids innerhalb des Druckausgleichsraums 80 eine in Richtung der Ausgangsstellung (1) bzw. in axiale Richtung 6 auf den ersten Betätigungskolben 68 wirkende Ausgleichskraft F2 erzeugbar. Mithin sind die Kraft F1 und die Ausgleichskraft F2 einander in axialer Richtung 4, 6 entgegengesetzt, wobei auch der erste Betätigungskolben 68 in den axialen Richtungen 4, 6 verschiebbar ist, wie dies später näher erläutert werden soll.
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In jedem Fall sind der Druckraum 78 und der Druckausgleichsraum 80, insbesondere im Hinblick auf die maximalen Höhen a, b der jeweiligen Fluidsäule, und die beiden Wirkflächen 82, 84 derart dimensioniert oder ausgebildet, dass die in axialer Richtung 4 wirkende Kraft F1 kleiner als die in axialer Richtung 6 wirkende Ausgleichskraft F2 ist. Man kann hierbei auch von einem Fliehölausgleich von über 100 % sprechen. Dabei ist es bevorzugt, wenn die Dimensionierung derart erfolgt, dass die Ausgleichskraft F2 mindestens 105 %, vorzugsweise mindestens 110 %, besonders bevorzugt mindestens 120 %, der Kraft F1 beträgt.
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Wie bereits vorangehend angedeutet, kann der erste Betätigungskolben 68 von einer Ausgangsstellung nach 1, in der die erste Lamellenkupplung 18 geöffnet ist, durch Erhöhung des Hydraulikfluiddrucks innerhalb des Druckraumes 78 in axialer Richtung 4 in eine Betätigungsstellung nach 2 bewegt werden, in der die erste Lamellenkupplung 18 durch Zusammendrücken des ersten Lamellenpakets 38 geschlossen ist. Diese Bewegung in die Betätigungsstellung nach 2 erfolgt entgegen einer in die axiale Richtung 6 wirkenden Rückstellkraft F3 , die von mindestens einer Wellfeder 90 aufgebracht wird. Genauer gesagt wird die Rückstellkraft F3 , die in axialer Richtung 6 auf den ersten Betätigungskolben 68 wirkt, ausschließlich von mindestens einer Wellfeder 90 aufgebracht, wobei in der dargestellten Ausführungsform vier Wellfedern 90 vorgesehen sind. Die Wellfedern 90 sind dem ersten Lamellenpaket 38 der ersten Lamellenkupplung 18 zugeordnet. Genauer gesagt sind die Wellfedern 90 jeweils in radialer Richtung 8 außerhalb einer der Innenlamellen 42 des ersten Lamellenpakets 38 angeordnet, wobei jeweils eine der Wellfedern 90 mit jeweils einer der Innenlamellen 42 in radialer Richtung 8, 10 geschachtelt angeordnet ist. Auch ist jede der Wellfedern 90 jeweils in axialer Richtung 4, 6 zwischen zwei einander benachbarten Außenlamellen 40 des ersten Lamellenpakets 38 angeordnet, um diese in axialer Richtung 4, 6 auseinanderdrücken zu können und außer Reibeingriff mit den Innenlamellen 42 bringen zu können. Zu diesem Zweck sind die Wellfedern 90 jeweils ringförmig oder ringscheibenförmig, in der dargestellten Ausführungsform ringscheibenförmig, ausgebildet, wobei diese in der axialen Richtung 4 hervorstehende Wellenberge und in der der axialen Richtung 4 entgegengesetzten axialen Richtung 6 hervorstehende Wellentäler aufweist. Überdies ist jede der Wellfedern 90 in Umfangsrichtung 12, 14 wellenförmig und geschlossen umlaufend ausgebildet.
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Nachstehend werden weitere Merkmale der Kupplungsvorrichtung 2 sowie deren Funktionsweise unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 näher beschrieben.
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In 1 befindet sich der erste Betätigungskolben 68 in seiner Ausgangsstellung, in der dieser derart in axiale Richtung 6 versetzt ist, dass dessen Betätigungsfinger 74 das erste Lamellenpaket 38 nicht zusammendrückt, die erste Lamellenkupplung 18 geöffnet ist und keinerlei reibschlüssige Drehmitnahmeverbindung zwischen dem Außenlamellenträger 28 und dem ersten Innenlamellenträger 46 über das erste Lamellenpaket 38 besteht. Um die erste Lamellenkupplung 18 zu schließen, wird der Druck des Hydraulikfluids innerhalb des Druckraums 78 derart erhöht, dass der erste Betätigungskolben 68 in axialer Richtung 4 in die Betätigungsstellung nach 2 verschoben wird. In der Betätigungsstellung drücken die in axiale Richtung 4 weisenden Enden der Betätigungsfinger 74 gegen das erste Lamellenpaket 38, um dieses zusammenzudrücken und darüber eine reibschlüssige Verbindung zwischen dem Außenlamellenträger 28 und dem ersten Innenlamellenträger 46 zu erzielen, wobei dies ebenfalls unter Zusammendrücken der Wellfedern 90 erfolgt, die infolgedessen die Rückstellkraft F3 in axialer Richtung 6 auf den ersten Betätigungskolben 68 ausüben. Bei entsprechender Drehung der Kupplungsvorrichtung 2 in einer der Umfangsrichtungen 12 bzw. 14 um die Drehachse 16 wirken zumindest in der Betätigungsstellung nach 2 somit die dem Rotationsdruck geschuldeten Kräfte F1 und F2 und die Rückstellkraft F3 auf den ersten Betätigungskolben 68, wobei aufgrund des erhöhten Drucks des Hydraulikfluids der erste Betätigungskolben 68 sicher in dessen Betätigungsstellung nach 2 gehalten ist.
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Wie in dem Diagramm nach 3 angedeutet, sind sowohl die Ausgleichskraft F2 und als auch die Rückstellkraft F3 der Wellfedern 90 drehzahlabhängig. So zeigt der Verlauf der Rückstellkraft F3 , dass diese bei steigender Drehzahl der Kupplungsvorrichtung 2 abnimmt. Die aufgrund des Rotationsdrucks des Fluids innerhalb des Druckausgleichsraums 80 auf den ersten Betätigungskolben 68 wirkende Ausgleichskraft F2 erhöht sich hingegen mit steigender Drehzahl. Mithin wirkt auf den ersten Betätigungskolben 68 eine resultierende Kraft FR in axialer Richtung 6, die von der Summe aus der Ausgleichskraft F2 und der Rückstellkraft F3 gebildet ist und eine deutlich geringere Drehzahlabhängigkeit zeigt als die Ausgleichskraft F2 oder die Rückstellkraft F3 allein. Dabei sind der Druckraum 78, der Druckausgleichsraum 80 und die Wellfedern 90 derart ausgelegt, dass die Summe aus der auf den ersten Betätigungskolben 68 wirkenden Rückstellkraft F3 und der auf den ersten Betätigungskolben 68 wirkenden Ausgleichskraft F2 über den gesamten Drehzahlbereich c der Kupplungsvorrichtung 2, der durch die Konfiguration des Antriebsstrangs vorgegeben ist, um maximal 15 %, vorzugsweise maximal 10 %, besonders bevorzugt maximal 5 %, von einem vorbestimmten Mittelwert d abweicht, wie dies in 3 anhand der Abweichungen e angedeutet ist.
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Wenngleich die Rückstellkraft F3 in der dargestellten Ausführungsform nach den 1 und 2 ausschließlich durch die Wellfedern 90 erzeugt wird, so kann dennoch abweichend von dieser Ausführungsform mindestens ein weiteres Federelement (nicht dargestellt), dessen Federkraft eine geringere Drehzahlabhängigkeit als die mindestens eine Wellfeder 90 aufweist, zur Erzielung der auf den ersten Betätigungskolben 68 wirkenden Rückstellkraft F3 vorgesehen sein. Sollte ergänzend zu der mindestens einen Wellfeder 90 ein solches weiteres Federelement, beispielsweise eine Schraubenfeder oder Tellerfeder, vorgesehen sein, so ist es dabei jedoch bevorzugt, wenn dieses mindestens eine weitere Federelement außerhalb des Druckausgleichsraumes 80 angeordnet ist, um den kleinbauenden bzw. kompakten Druckausgleichsraum 80 nicht vergrößern zu müssen.
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Der zweiten Lamellenkupplung 20 ist ein hydraulisch antreibbarer zweiter Betätigungskolben 92 zugeordnet, wobei auch dem zweiten Betätigungskolben 92 ein mit Hydraulikfluid beaufschlagbarer zweiter Druckraum 94 und ein mit Fluid befüllbarer oder befüllter zweiter Druckausgleichsraum 96 zugeordnet ist. Auch der zweite Betätigungskolben 92 kann von einer Ausgangsstellung, die in den 1 und 2 gezeigt ist und in der die zweite Lamellenkupplung 20 geöffnet ist, entgegen der Rückstellkraft mindestens eines Federelements 98 in axialer Richtung 4 in eine Betätigungsstellung bewegt werden, in der die zweite Lamellenkupplung 20 durch Zusammendrücken des zweiten Lamellenpakets 52 geschlossen ist. Wie aus den Figuren ersichtlich, handelt es sich bei dem Federelement 98 nicht um eine Wellfeder, sondern vielmehr um ein Federelement 98, das eine geringere Drehzahlabhängigkeit als die mindestens eine Wellfeder 90 der ersten Lamellenkupplung 18 aufweist. So kann es sich bei dem mindestens einen Federelement 98 beispielsweise um eine Tellerfeder oder um eine Schraubenfeder handeln. Außerdem ist das mindestens eine Federelement 98 innerhalb des zweiten Druckausgleichsraums 96 angeordnet, um im Falle der als radial innere Lamellenkupplung ausgebildeten zweiten Lamellenkupplung 20 den vorhandenen Bauraum unter Erzielung einer kompakten Kupplungsvorrichtung 2 zu nutzen.
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Grundsätzlich könnte jedoch auch die zweite Lamellenkupplung 20 bzw. der zweite Druckraum 94 und der zweite Druckausgleichsraum 96 unter Erzielung einer Ausgleichskraft ausgelegt sein, die größer als die Kraft ist, während die Rückstellkraft gänzlich oder zum Teil von Wellfedern erzeugt ist. In der dargestellten Ausführungsform wurde jedoch hierauf verzichtet, zumal dadurch ein besonders kompakter bzw. kurzer Aufbau des zweiten Druckausgleichsraumes 96 sowie des zweiten Lamellenpakets 52 in radialer Richtung 8, 10 erzielt werden kann, der letztlich einen besonders kompakten Aufbau der Kupplungsvorrichtung 2 in diesem Bereich ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kupplungsvorrichtung
- 4
- axiale Richtung
- 6
- axiale Richtung
- 8
- radiale Richtung
- 10
- radiale Richtung
- 12
- Umfangsrichtung
- 14
- Umfangsrichtung
- 16
- Drehachse
- 18
- erste Lamellenkupplung
- 20
- zweite Lamellenkupplung
- 22
- Kupplungseingangsseite
- 24
- Kupplungseingangsnabe
- 26
- Drehmitnahmescheibe
- 28
- Außenlamellenträger
- 30
- äußerer Lamellentragabschnitt
- 32
- innerer Lamellentragabschnitt
- 34
- radialer Stützabschnitt
- 36
- Kupplungsnabe
- 38
- erstes Lamellenpaket
- 40
- Außenlamellen
- 42
- Innenlamellen
- 44
- Lamellentragabschnitt
- 46
- erster Lamellenträger
- 48
- radialer Stützabschnitt
- 50
- Kupplungsausgangsnabe
- 52
- zweites Lamellenpaket
- 54
- Außenlamellen
- 56
- Innenlamellen
- 58
- Lamellentragabschnitt
- 60
- zweiter Innenlamellenträger
- 62
- radialer Stützabschnitt
- 64
- zweite Kupplungsausgangsnabe
- 66
- Radiallager
- 68
- erster Betätigungskolben
- 70
- Kolbenabschnitt
- 72
- Kraftübertragungsabschnitt
- 74
- Betätigungsfinger
- 76
- Aussparungen
- 78
- Druckraum
- 80
- Druckausgleichsraum
- 82
- erste Wirkfläche
- 84
- zweite Wirkfläche
- 86
- Belüftungs- und Überlauföffnung
- 88
- Belüftungs- und Überlaufleitung
- 90
- Wellfeder
- 92
- zweiter Betätigungskolben
- 96
- zweiter Druckausgleichsraum
- 98
- Federelement
- a
- Höhe
- b
- Höhe
- c
- Drehzahlbereich
- d
- Mittelwert
- e
- Abweichungen
- F1
- Kraft
- F2
- Ausgleichskraft
- F3
- Rückstellkraft
- FR
- resultierende Kraft
- r
- Radius