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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, wie man die für das Aufbrühen eines Teebeutels erforderliche Zeit genau und einfach einstellen kann. Dazu taucht man einen Docht mit definierter Länge zusammen mit dem Teebeutel in ca. 90 °heißes Wasser ein. Am aus dem Wasser herausragenden Docht von definierter Länge wird am Ende ein Beutel mit einem wasserlöslichen Farbstoff angebracht. Das am Docht hochsteigende Wasser löst am Ende den Farbstoff an; eine optisch wahrnehmbare Verfärbung zeigt das Ende der gewünschten Brühzeit an.
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Zur Bereitung eines Teegetränks muss man die Blätter von Schwarzem Tee mit ca. 90 ° heißem Wasser übergießen. Dabei werden die wasserlöslichen Inhaltsstoffe gelöst. Wassertemperatur und Ziehzeit spielen eine entscheidende Rolle für die Teequalität. Bei 3 Minuten wirkt der Tee anregend, neben den Aromastoffen wird hier das Koffein gelöst; ab 5 Min. Brühzeit wirkt er beruhigend; dann lösen sich die sogenannten Polyphenole, gerbstoffähnliche Verbindungen; bei noch längeren Ziehzeiten wird das Getränk bitter.
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Die portionsgerechte Herstellung von Teegetränken ist z. B. unter Verwendung von Teebeuteln möglich, in welchen die Mengen für je eine Tasse Tee eingewogen sind. Man muss dann die Brühzeit mit der Uhr einstellen. Es sind Methoden entwickelt worden, um diese Brühzeiten automatisch zu regeln. So werden Tee-Automaten zum Brühen von Tee beschrieben (
EP 3193677 ,
EP 17287349 ). Von einer Steuereinheit werden Brühdauer und Brühtemperatur geregelt. Optimaler Geschmackserhalt wird versprochen. Auch sogenannte Kapselmaschinen brühen die in Kapseln eingewogenen Mengen Tee zeitgerecht auf (Spezial T von Nestle) Ein Teebeutelhalter wird beschrieben, der den Tee brüht, indem er den Aufgussbeutel eine definierte Zeit in die Tasse mit dem heißen Wasser einsenkt und wieder herauszieht, wonach dann ein Signalton den fertigen Aufguß ankündigt (Praktikus.ch). Versuche, den Teebeutel in den für die Kaffeeaufgussbereitung benützten Kaffeefiltern mit heißem Wasser zu übergießen, erlaubten keine gleichmäßige Extraktion der Tee-Inhaltsstoffe.
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Zur Herstellung eines Teegetränks mit Hilfe von Teebeuteln muss der Teebeutel in das heiße Wasser einer Teetasse eingehängt werden. Die Menge Tee im Teebeutel muss im richtigen Verhältnis zum Wasservolumen stehen. Die Aufbrühzeit muss exakt eingehalten werden, um ein optimales Getränk zu erzielen. Gegenstand der Erfindung ist es, eine einfache Methode zu finden, um das Ende der erforderlichen Brühzeit anzuzeigen, ohne eine Uhr zu benützen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren beim Aufguss mit einem Teebeutel beinhaltet die Brühzeitmessung anhand der Diffusionszeit der Teelösung an einem Dochtmaterial, welches Wasser gut diffundiern lässt; der Docht taucht in die Oberfläche des Teegetränks ein. Am andern Ende endet der Docht in einem angeknoteten Beutel, der einen wasserlöslichen Farbstoff enthält. Sobald die Feuchtigkeit durch Diffusion im Beutel ankommt, wird der Farbstoff angelöst; die freigesetzte Farbe zeigt vorteilhaft das Ende des Brühvorgangs an. - Der Teebeutel kann aus dem Aufguß entfernt werden.
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Die Länge des Dochtes ab Wasseroberfläche bis Farbbeutel bestimmt die Brühzeit. Der Docht muss Wasser gut leiten, darf kein Fett enthalten wie Schafwolle, am besten ist ein Faden aus reiner Baumwolle. Der Beutel am Ende muss auch Wasser gut diffundieren lassen. Die Brühzeiten 3 und 5 Minuten für die Teeaufgüsse erfordern unterschiedlich lange Dochtfäden.
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Als Farbstoffe kann man verschiedene Färbemittel nehmen. Sehr gut wäre Kaliumpermanganat, das durch eine starke violette Farbe in Lösung auffällt. Besser als dieses nicht für Lebensmittel zugelassene Mittel sind sogenannte Lebensmittelfarbstoffe, die im Original aus Lebensmitteln stammen oder für Lebensmittel erlaubt sind, wie z.B. das rotviolette Betanin (§ 162), dem Farbstoff der Roten Rübe (Rote Bete). Geeignet sind auch die Lebensmittelfarbstoffe Brilliantblau (E 133) und Brilliantgrün (E 102). Aus Gründen der besseren Löslichkeit empfiehlt sich die Verwendung von gefriergetrockneten Farbstoffen. Rote Bete Pulver aus getrockneten Roten Rüben eignet sich auch als Indikator. Zur Halterung des Dochts und Beutels wird ein gebogener Blumendraht empfohlen.
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Zum Teeaufguss senkt man den Teebeutel in siedendes Wasser, was einer praktischen Temperatur von > 90°C entspricht.
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Die Längen des Dochts in Funktion der Zeit waren folgende:
Länge des Dochts: | 5 cm | 7 | 9 | 11 |
Zeit : | 50 sec | 1min 30 sec | 2min 53 sec | 4min 26 sec |
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Zu beobachten war, dass die Diffusionsgeschwindigkeit der wässrigen Lösung im Docht nicht konstant war. Die Eintauchtiefe des Dochtes in das Getränk soll nicht mehr als 1 cm betragen; sie wird angezeigt durch den anhängenden Draht, der die Flüssigkeitsoberfläche nur berühren soll.
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Das Verfahren ist besonders für die Gastronomie geeignet. Wenn der Teeaufguß mit inliegendem Teebeutel vom Kellner präsentiert wird, weiß man nicht wie lange der Tee schon zieht. Beim Service mit anliegendem Farbbeutel würde dies genau angezeigt werden können. Es ist eine einfache, kostengünstige, umweltfreundliche und anwenderfreundliche Art, die Ziehzeit zu messen, z.B. wenn man keine Uhr/Handy nützen kann oder möchte.
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Das Produkt kann einzeln verpackt eingesetzt werden.
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Beispiel:
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- Zur Herstellung des Farbbeutelinhalts wurden Rote Bete zerkleinert und im Backofen bei 50 °C getrocknet; anschließend werden sie geschreddert. 0,5 g des Pulvers wird in den Beutel gefüllt, in welchen dann der Docht auf der einen Seite hineinreicht. Auf der anderen Seite taucht der Docht 1 cm tief in das heiße Wasser zusammen mit dem Teebeutel ein; dies wird ermöglicht, indem das Wasser bis zur Höhe des anliegenden Drahts eingefüllt wird. Der Docht war insgesamt 9 cm lang. Nach 3 Minuten erreicht die wässerige Lösung via Docht den Farbbeutel und setzt die rote Farbe frei.
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Bezugszeichenliste
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- I.
- Teebeutel
- II.
- Docht
- III.
- Farbstoffbeutel
- IV.
- Blumendraht
- V.
- Tasse mit Tee
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3193677 [0003]
- EP 17287349 [0003]