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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft Blickfeldanzeigevorrichtungen, insbesondere Head-Up-Displays für Kraftfahrzeuge. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Maßnahmen zur Unterdrückung von Störreflexionen durch in eine Projektionseinheit der Blickfeldanzeigevorrichtung einfallendes Umgebungslicht.
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Technischer Hintergrund
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Blickfeldanzeigevorrichtungen in einem Fahrzeug sind insbesondere unter der Bezeichnung Head-Up-Display (HUD) bekannt. Damit wird ein Anzeigeinhalt, beispielsweise eine Angabe über eine Geschwindigkeitsbegrenzung, als ein virtuelles Anzeigebild dem vom Fahrer beobachteten realen Umgebungsbild vor dem Fahrzeug überlagert. Hierzu umfasst eine Blickfeldanzeigevorrichtung in der Regel eine Projektionseinheit, die ein Projektionslichtstrahlenbündel mit gewünschtem Anzeigeinhalt erzeugt und es typischerweise auf die Frontscheibe des Fahrzeugs projiziert, von der es zum Fahrer hin reflektiert wird. Dies wird so durchgeführt, dass für den Fahrer den Eindruck entsteht, dass sich das Anzeigebild außerhalb des Fahrzeugs in einiger Entfernung vor der Frontscheibe befindet (virtuelles Anzeigebild).
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Bei bekannten Blickfeldanzeigevorrichtungen dient meist eine Deckscheibe dazu, die Projektionseinheit abzuschließen und damit vor Staub und anderen äußeren Einwirkungen wie Feuchtigkeit etc. zu schützen. Die Deckscheibe ermöglicht zudem das Austreten des von der Projektionseinheit erzeugten Projektionslichts, indem sie für dieses transparent ausgebildet ist.
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Ferner werden in der Regel Maßnahmen vorgesehen, um zu vermeiden, dass Umgebungslicht, das auf die Projektionseinheit fällt, in Richtung der Frontscheibe des Kraftfahrzeugs reflektiert wird und so die Darstellung der anzuzeigenden Information beeinträchtigt. Hierzu wird eine herkömmliche Deckscheibe geometrisch entspiegelt (sogenannte Glaretrap), z. B. indem sie derart gekrümmt ausgebildet ist, dass sie von außen einfallendes Umgebungslicht in Richtung einer lichtabsorbierenden Fläche, auch Spiegelbank genannt, reflektiert. Um allerdings alle Umgebungslichtstrahlen, die den Fahrer über die Reflexion an der Deckscheibe zur Frontscheibe hin erreichen könnten, zu unterdrücken, wird entweder eine stark gekippte oder gekrümmte Deckscheibe oder eine hohe Spiegelbank benötigt, was in einem hohen Baubedarf resultiert.
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Blickfeldanzeigevorrichtungen werden bei Kraftfahrzeugen üblicherweise in einer Oberseite einer Instrumententafel im Bereich über der Lenksäule eingesetzt, wo nur ein begrenzter Bauraum zur Verfügung steht. In der Regel weist jedoch die Baugruppe aus der lichtabsorbierenden Fläche und der reflektierenden gekrümmten Deckscheibe eine große Bauhöhe zwischen 5 und 10 cm auf, die die Gesamtbauhöhe der Blickfeldanzeigevorrichtung erheblich vergrößert. Darüber hinaus erlaubt die konventionelle Glaretrap den Einblick in die HUD-Optik, wodurch das HUD als Loch in der Instrumententafel erscheint, das umso größer ist je größer die Höhe der Glaretrap ist.
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In der Druckschrift
DE 10 2010 032 998 A1 wird daher vorgeschlagen, die lichtabsorbierende Fläche zumindest teilweise durch eine innenseitige Beschichtung der Frontscheibe zu bilden. Die Bauhöhe des HUDs wird dabei dennoch erheblich durch die gekrümmte reflektierende Deckscheibe bestimmt.
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Zur Überwindung der obigen Nachteile wird in
DE 10 2014 214 510 A1 eine Abdeckung/Anordnung beschrieben, die anstelle der konventionellen Glaretrap aus gekrümmtem Deckglas und Spiegelbank mehrere kleinere Glaretraps aufweist. Dabei werden die einzelnen Spiegelbänke insbesondere als Lamellen auf einem vergleichsweise flachen, transparenten Träger (Deckscheibe) realisiert.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine im Hinblick auf die Sichtbarkeit dargestellter Informationen weiter verbesserte Abdeckanordnung für eine Blickfeldanzeigevorrichtung der eingangs genannten Art, eine entsprechende Blickfeldanzeigevorrichtung, ein geeignetes Verfahren zu deren Betrieb sowie ein entsprechendes Kraftfahrzeug anzugeben.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch eine Abdeckanordnung gemäß Anspruch 1, eine entsprechende Blickfeldanzeigevorrichtung, ein Verfahren zu deren Betrieb und eine entsprechende Steuerungseinheit sowie ein entsprechendes Kraftfahrzeug gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst. Weitere Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Alle in den Ansprüchen und der Beschreibung für die Abdeckanordnung genannten weiterführenden Merkmale und Wirkungen gelten auch in Bezug auf die Blickfeldanzeigevorrichtung, deren Betriebsverfahren, die Steuerungseinheit oder das Fahrzeug, und umgekehrt.
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Gemäß einem ersten Aspekt ist eine Abdeckanordnung zur Reflexionsminderung für eine Blickfeldanzeigevorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, vorgesehen, die eine Deckscheibe zum unter anderem mechanischen Schutz einer Projektionseinheit der Blickfeldanzeigevorrichtung vor Umfeldeinflüssen wie Staub oder Feuchtigkeit umfasst. Die Deckscheibe ist dabei zumindest teilweise transparent für ein von der Projektionseinheit im Betrieb erzeugtes Projektionslichtbündel mit dem Anzeigeinhalt ausgebildet, damit dieses durch die Deckscheibe möglichst verlustfrei hindurchtreten und eine Projektionsscheibe erreichen kann, von der es zum Benutzer der Blickfeldanzeigevorrichtung reflektiert wird. Die Deckscheibe kann aus jedem in dieser Hinsicht geeigneten Werkstoff gefertigt sein, beispielsweise aus Glas oder Kunststoff.
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Ferner umfasst die genannte Abdeckanordnung eine dynamische Abschirmstruktur, die mehrere entlang einer Oberfläche der Deckscheibe verteilte flächige Lamellen umfasst, deren Neigungswinkel α zu einer Oberflächennormalen der Deckscheibe dynamisch einstellbar sind (vgl. 4). Der Neigungswinkel α gibt dabei den Winkel an, den eine jeweilige (beispielsweise in 4 im vertikalen Querschnitt gezeigte) Lamellenfläche mit einer zur Oberfläche der Deckscheibe senkrechten Ebene einschließt. Die Lamellen können beispielsweise aus einem Kunststoff oder einem Metall, insbesondere Edelstahl oder Aluminium, ausgebildet sein.
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Die Gesamtheit der über die Oberfläche der Deckscheibe verteilten Lamellen dient dabei als eine segmentierte Absorptionsfläche (auch Spiegelbank genannt), die zum Absorbieren des von außerhalb der Projektionseinheit auf diese fallenden Umgebungslichts ausgebildet ist. Insbesondere kann hierin die geometrische Ausgestaltung der Gesamtheit der Lamellen derart sein, dass die zur Reflexionsminderung bis zur möglichen vollständigen Reflexionsunterdrückung erforderliche Umgebungslichtabsorption überwiegend bis vollständig an von der Deckscheibe abgewandten Rückseiten der Lamellen erfolgt. Beispiele derartiger Ausgestaltungen der Abdeckanordnung werden weiter unten angegeben. Daher kann die Deckscheibe dabei insbesondere im Wesentlichen eben ausgebildet sein. Das kann in einer deutlich geringeren Gesamthöhe der dynamischen Abdeckanordnung der hierin dargelegten Art von insbesondere << 1 cm resultieren, im Vergleich zu der eingangs erwähnten konventionellen Glaretrap mit typischen Höhen von 3 bis 10 cm. Selbstredend sind jedoch auch hierin beliebig gekrümmte Formen der Deckscheibe möglich, falls dies aus anderen Gründen von Nutzen sein sollte.
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Eine Idee der Erfindung besteht darin, im Gegensatz zu einer statischen Lamellenanordnung, die beispielsweise aus
DE 10 2014 214 510 A1 bekannt ist, die Abdeckanordnung für eine Blickfeldanzeigevorrichtung dynamisch auszubilden, indem die Lamellen in ihren Winkeln zu der Deckscheibe im Betrieb verstellbar sind. Die Abdeckanordnung kann dabei insbesondere derart ausgebildet sein, dass die Neigungswinkel der Lamellen dynamisch an eine aktuelle Position des Benutzers der Blickfeldanzeigevorrichtung oder an einen jeweiligen aktuellen Austrittswinkel des von der Projektionseinheit erzeugten Projektionslichts aus der Deckscheibe anpassbar sind.
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Die genannte dynamische Einstellbarkeit der Lamellen ermöglicht es, ein Schattenbild (nachfolgend auch Abschattung genannt), das beispielsweise als Raster paralleler Dunkellinien im virtuellen Anzeigebild durch eine statische parallele Lamellenanordnung verursacht sein kann, zu minimieren. Solche Abschattungslinien würden erst bei einer Abschattungslinienstärke A von << 0,15 mm (entsprechend << 20 arcsec) im virtuellen Anzeigebild nicht mehr störend für den Benutzer der Blickfeldanzeigevorrichtung sein, insbesondere sind sie bei einer Linienstärke von etwa 0,015 mm (2 arcsec) und weniger gar nicht mehr sichtbar.
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Die genannte Abschattungslinienstärke A hängt bei einer Abdeckanordnung der hierin dargelegten Art (die insbesondere rein beispielhaft in 4 skizziert ist) in der Regel von folgenden drei Faktoren ab:
- - einer Stärke (oder Dicke) S der einzelnen Lamelle selbst;
- - einem Fehlwinkel β der Lamelle (oder deren zu der Deckscheibe geneigten Lamellenfläche) zu dem zwischen den Lamellen aus der Deckscheibe austretenden Projektionslicht und
- - einer Breite B der Lamelle, die deren Erstreckung in Richtung von der Deckscheibe weg angibt und damit eine Störfläche charakterisiert, die im Weg eines zwischen den Lamellen schräg dazu gehenden Projektionslichts steht.
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Die Abschattungslinienstärke A einer Lamelle in Abhängigkeit von den genannten Faktoren S, β und
B kann insbesondere durch die folgende Gleichung beschrieben werden:
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Somit kann die Abschattungslinienstärke A durch das Minimieren der einzelnen, zweier und am besten aller drei der genannten Parameter S, β und B reduziert werden, wobei die dynamische Verstellbarkeit der Neigungswinkel α der Lamellen ein Minimieren des Fehlwinkels β ermöglicht. Dabei sind jedem dieser drei Parameter physikalische Grenzen gesetzt:
- - S: Eine mögliche minimale Materialstärke Smin der Lamelle liegt typischerweise in einem Bereich 20-30 µm, was je nach Material, Größe und Anwendung variieren kann;
- - B: Die Breite B der Lamelle ist proportional zu einem senkrecht gemessenen Abstand G zwischen benachbarten Lamellen (vgl. 4), wobei G typischerweise nicht kleiner als 1 mm werden sollte, damit keine störenden Interferenz- und Beugungseffekte durch die Lamellen-Gitteranordnung auftreten.
- - β: Der Fehlwinkel β zwischen der Lamelle und dem Projektionslicht liegt in der Regel selbst bei perfekt am Projektionslichtstrahlenbündel ausgerichteten Lamellen allein schon aufgrund eines für Abbildungszwecke erforderlichen inhärenten Winkelgradienten innerhalb des Projektionslichtstrahlenbündels beispielsweise bei einer geweiteten Pupille in einem Bereich +/-0,4°.
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Nachfolgend werden einige Beispiele für jeweils geeignete Ausgestaltungen zur Minimierung der Abschattungslinienstärke A durch geeignete Gestaltung eines oder mehrerer der genannten Parameter beschrieben. Alle nachfolgend einzeln beschriebenen Ausgestaltungsvarianten sind bereits für sich allein in diesem Sinne zielführend, sie sind aber auch untereinander beliebig kombinierbar.
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Insbesondere können bei der dynamischen Abdeckanordnung gemäß dem obigen ersten Aspekt die Neigungswinkel der Lamellen zu der Oberflächennormalen der Deckscheibe in einem solchen Winkelbereich dynamisch einstellbar sein, in dem beim bestimmungsgemäßen Betrieb der Blickfeldanzeigevorrichtung eine in vorbestimmter Weise definierte Mittenstrahlrichtung eines von der Projektionseinheit erzeugten Projektionslichts oder eine Hauptrichtung einer Eyebox oder eines Eyeboxfensters der Blickfeldanzeigevorrichtung variierbar ist. Derartiger Winkelbereich kann beispielsweise in einem Bereichsintervall zwischen etwa +/- 1 ° und etwa +/- 10°, vorzugsweise zwischen etwa +/- 3° und etwa +/- 8°, besonders bevorzugt zwischen etwa +/- 5° und etwa +/- 6° liegen und beispielsweise etwa +/- 5,5° betragen. Diese Beispiele können insbesondere bei im Übrigen gängigen HUD-Konfigurationen in einem Kraftfahrzeug realisiert sein.
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Dabei kann die genannte Mittenstrahlrichtung insbesondere als Richtung eines Projektionslichtstrahls definiert sein, der von einer Mitte eines anzeigebilderzeugenden Displays der Projektionseinheit in eine Mitte der Eyebox trifft. Als Eyebox wird dabei ein Raumbereich, insbesondere ein Bereich im Kraftfahrzeug, verstanden, in dem (bzw. von dem aus) das von der Blickfeldanzeigevorrichtung erzeugte virtuelle Anzeigebild vom Benutzer gesehen werden kann. Beispielsweise können die Neigungswinkel der Lamellen in einer spezifischen Ausgestaltung, etwa in einem Kraftfahrzeug gemäß dem weiter unten beschriebenen fünften Aspekt der Erfindung, in einem der genannten Winkelbereiche um einen mittleren Neigungswinkel von etwa 31,5°, also insbesondere in einem Winkelbereich zwischen 26° und 37°, dynamisch einstellbar sein. Je nach Anwendung und spezifischer Ausgestaltung kann der genannte mittlere Neigungswinkel der Lamellen auch anders sein und insbesondere einer mittleren Mittenstrahlrichtung der genannten Art entsprechen.
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Gemäß einer Ausführungsform erstrecken sich mindestens zwei, die meisten oder alle Lamellen jeweils im Wesentlichen geradlinig über die Oberfläche der Deckscheibe in einem vorbestimmten Abstand D voneinander, der in einer Anordnungsrichtung der Lamellen entlang der Oberfläche der Deckscheibe gemessen ist und insbesondere mindestens 0,8 mm, vorzugsweise mindestens 1 mm, besonders bevorzugt mindestens 1,2 mm beträgt.
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Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform beträgt für mindestens zwei, für die meisten oder für alle Lamellen eine Lamellenbreite B, die in einer zu deren Erstreckungsrichtung senkrechten Richtung gemessen ist, höchstens 7 mm, vorzugsweise höchstens 4 mm, besonders bevorzugt höchstens 2 mm, beispielsweise etwa 1,2 mm, etwa 1,3 mm, etwa 1,4 mm oder etwa 1,5 mm. Bei einer nichtkonstanten Breite einer Lamelle in deren Erstreckungsrichtung kann die genannte Lamellenbreite B als eine entlang der Lamelle gemittelte Breite definiert sein.
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Alternativ oder zusätzlich zu dieser Weiterbildung überschreitet die Lamellenbreite B nicht eine zur Sonnenlichtabschirmung erforderlichen Mindestbreite Bo, die sich aus einem vorbestimmten höchsten kritischen Sonnenstand ε, einem (beispielsweise mittleren oder kleinsten einstellbaren) Neigungswinkel α und dem Abstand
D zu einer benachbarten Lamelle gemäß den Formeln
ergibt. Der höchste kritischen Sonnenstand ε gibt dabei den kleinsten Winkel zu der Oberflächennormalen der Deckscheibe an, bei dem die Sonnenstrahlen das Auge des Benutzers über die Deckscheibe ohne die Abschirmstruktur gerade noch erreichen würden (vgl.
4). Wie ebenfalls rein beispielhaft in
4 veranschaulicht, gibt G einen senkrechten oder kürzesten Abstand zwischen benachbarten Lamellen und h eine Lamellenhöhe in Richtung der Oberflächennormalen der Deckscheibe an.
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Bei einer spezifischen Ausgestaltung weisen die Lamellen jeweils mindestens teilweise eine lichtabsorbierende Oberfläche auf, insbesondere an einer von der Oberfläche der Deckscheibe abgewandten Lamellenrückseite, um darauf fallendes Umgebungslicht zu absorbieren. Hierzu können die betreffenden Oberflächenabschnitte, insbesondere auch sowohl die Rückseite als auch die der Deckscheibe zugewandte Lamellenfläche einer Lamelle, mit einem lichtabsorbierenden Material, etwa einer mattschwarzen Beschichtung, oder einer geeigneten lichtabsorbierenden Strukturierung versehen sein.
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Grundsätzlich können die Neigungswinkel der Lamellen untereinander gleich dynamisch einstellbar sein. Sie können aber auch in einer spezifischen Ausgestaltung untereinander unterschiedlich, insbesondere voneinander unabhängig, dynamisch einstellbar sind, wodurch eine zusätzliche Anpassbarkeit der Abdeckanordnung an gegebenenfalls variierende lokale Austrittswinkel des Projektionslichts entlang der Deckscheibe bereitgestellt ist und daher eine weitere Verbesserung der Sichtbarkeit des virtuellen Anzeigebilds erzielbar sein kann.
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Gemäß einem zweiten Aspekt ist eine Blickfeldanzeigevorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, vorgesehen, die eine Projektionseinheit zum Erzeugen und Projizieren eines Projektionslichtstrahlenbündels mit einem Anzeigeinhalt auf eine Reflexionsfläche einer teilweise transparenten Projektionsscheibe umfasst. Dies dient der Erzeugung eines in ein Blickfeld des Benutzers der Blickfeldanzeigevorrichtung (insbesondere des Fahrers des Fahrzeugs) eingeblendeten virtuellen Anzeigebilds. Die Projektionsscheibe ist dabei außerhalb der Projektionseinheit, typischerweise über dieser, angeordnet und kann, muss aber nicht, als Bestandteil der Blickfeldanzeigevorrichtung aufgefasst werden. Die Projektionsscheibe kann insbesondere eine Frontscheibe des Kraftfahrzeugs oder ein Teil dieser sein. Alternativ kann die Projektionsscheibe sowohl bei einem Kraftfahrzeug als auch bei anderen Anwendungen auch eine andere zur Erzeugung des virtuellen Anzeigebilds geeignete Scheibe darstellen.
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Ferner umfasst die genannte Blickfeldanzeigevorrichtung eine Abdeckanordnung gemäß dem obigen ersten Aspekt, die derart an der Projektionseinheit angeordnet ist, dass die Deckscheibe die Projektionseinheit vor Umfeldeinflüssen wie Staub oder Feuchtigkeit insbesondere mechanisch schützt und der Deckscheibe zugewandte Lamellenflächen mindestens einiger und insbesondere der meisten oder aller Lamellen durch die Einstellung von deren Neigungswinkel im Wesentlichen parallel zu einer in vorbestimmter Weise definierten Mittenstrahlrichtung des von der Projektionseinheit erzeugten Projektionslichtstrahlenbündels, insbesondere zu einer Hauptrichtung des zwischen den jeweiligen Lamellen durch die Deckscheibe im Betrieb hindurchtretenden Projektionslichts, ausrichtbar sind.
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Ein dritter Aspekt ist ein Verfahren zur dynamischen Anpassung der Abdeckanordnung einer Blickfeldanzeigevorrichtung nach dem obigen zweiten Aspekt an eine Benutzerposition, mit den Schritten:
- - Bereitstellen einer aktuellen Position, insbesondere einer Augenposition oder einer Blickrichtung, des Benutzers der Blickfeldanzeigevorrichtung, beispielsweise durch sogenanntes Eye-Tracking in an sich bekannter Weise, und
- - dynamisches Einstellen der Neigungswinkel α der Lamellen abhängig von der bereitgestellten aktuellen Benutzerposition.
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Gemäß einer Ausführungsform
- - wird dabei die weiter oben genannte Mittenstrahlrichtung des von der Projektionseinheit erzeugten Projektionslichts der bereitgestellten aktuellen Position des Benutzers nachgeführt und
- - die jeweiligen Lamellenflächen werden beim dynamischen Einstellen der Neigungswinkel der Lamellen im Wesentlichen parallel zu der jeweiligen aktuellen oder nachgeführten Mittenstrahlrichtung ausgerichtet. Alternativ oder zusätzlich werden die jeweiligen Lamellenflächen dabei derart ausgerichtet, dass für mindestens eine, insbesondere die meisten oder alle Lamellen die oben genannte Abschattungslinienstärke A im virtuellen Anzeigebild weniger als 0,15 mm (20 arcsec) oder als 0,1 mm (13,3 arcsec) oder als 0,05 mm (6,7 arcsec) oder als 0,015 mm (2 arcsec) beträgt.
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Insbesondere kann beim Verfahren gemäß dem dritten Aspekt beim dynamischen Einstellen der Neigungswinkel der Lamellen ein vorbestimmter Winkelgradient der Neigungswinkel α der einzelnen Lamellen in deren Anordnungsrichtung R entlang der Deckscheibe, vorzugsweise ein konstanter Winkelgradient besonders bevorzugt von etwa 0,3°/cm, eingestellt werden. Dadurch kann eine gegebenenfalls vorhandene, insbesondere lineare Veränderung der oben genannten Mittenstrahlrichtung oder eines Austrittswinkels des Projektionslichts entlang der Deckscheibe berücksichtigt werden.
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Ein vierter Aspekt ist eine Steuerungseinheit für eine Blickfeldanzeigevorrichtung nach dem obigen zweiten Aspekt, wobei die Steuerungseinheit zum automatischen Durchführen eines Verfahrens nach dem obigen dritten Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere kann hierzu ein Computerprogramm vorgesehen sein, das in die Steuerungseinheit ladbar ist und dazu eingerichtet ist, alle Schritte eines derartigen Verfahrens auszuführen, wenn es in der Steuerungseinheit ausgeführt wird. Ein derartiges Computerprogramm kann beispielsweise auf einem separaten maschinenlesbaren Speichermedium gespeichert sein.
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Gemäß einem fünften Aspekt ist ein Kraftfahrzeug vorgesehen, umfassend:
- - eine Instrumententafel zwischen einer Frontscheibe des Kraftfahrzeugs und einer Lenksäule sowie
- - eine Blickfeldanzeigevorrichtung gemäß dem obigen zweiten Aspekt zum Einblenden eines virtuellen Anzeigebilds in ein Blickfeld des Fahrers, wobei die dynamische Abschirmstruktur im Wesentlichen bündig zu einer Oberseite der Instrumententafel angeordnet ist.
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Insbesondere kann das Kraftfahrzeug dabei ferner eine Steuerungseinheit gemäß dem obigen vierten Aspekt umfassen.
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Figurenliste
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Die obigen Aspekte der Erfindung und deren Ausführungsformen und spezifische Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand der in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Beispiele näher erläutert. Die Zeichnungen sind rein schematisch, sie sind insbesondere nicht als maßstabsgetreu zu lesen. Es zeigen:
- 1 eine schematische seitliche Querschnittsansicht einer Blickfeldanzeigevorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung für ein Kraftfahrzeug;
- 2 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer zweiteiligen Abdeckanordnung für die Blickfeldanzeigevorrichtung der 1;
- 3 eine schematische seitliche Querschnittsansicht einer weiteren Blickfeldanzeigevorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung für ein Kraftfahrzeug; und
- 4 eine schematische seitliche Querschnittsansicht einer Abdeckanordnung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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Alle weiter oben in der Beschreibung und in den nachfolgenden Ansprüchen erwähnten verschiedenen Ausführungsformen, Varianten und spezifischen Ausgestaltungsmerkmale der Abdeckanordnung nach dem ersten Aspekt der Erfindung, der Blickfeldanzeigevorrichtung nach dem zweiten Aspekt der Erfindung, deren Betriebsverfahrens nach dem dritten Aspekt und des Kraftfahrzeugs nach dem fünften Aspekt können bei den in den 1 bis 4 gezeigten Beispielen implementiert sein. Sie werden daher nachfolgend nicht alle nochmals wiederholt. Das Gleiche gilt entsprechend für die weiter oben bereits angegebenen Begriffsdefinitionen und Wirkungen in Bezug auf einzelne Merkmale, die in den 1 bis 4 gezeigt sind.
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1 zeigt in einer stark vereinfachten schematischen vertikalen Querschnittsansicht eine Blickfeldanzeigevorrichtung 1 nach dem obigen zweiten Aspekt der Erfindung in einem Kraftfahrzeug, insbesondere ein Head-Up-Display. Die Blickfeldanzeigevorrichtung 1 umfasst eine Projektionseinheit 2 und eine Abdeckanordnung 3 nach dem obigen ersten Aspekt der Erfindung.
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Die Blickfeldanzeigevorrichtung 1 ist im Wesentlichen in eine Öffnung 9 in einer Oberseite 8 einer Instrumententafel 7 zwischen einem Lenkrad (nicht gezeigt) und einer Frontscheibe 5 des Kraftfahrzeugs so eingesetzt, dass sie und insbesondere deren Abdeckanordnung 3 im Wesentlichen bündig mit der Oberseite 8 abschließt bzw. an diese angrenzt.
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Die Projektionseinheit 2 gibt in geeigneter Weise ein Projektionslichtstrahlenbündel L aus, das in einer Projektionsrichtung P auf einen Anzeigebereich 4 der Frontscheibe 5 gerichtet ist, der in diesem Beispiel die oben genannte Projektionsscheibe darstellt. Die Projektionseinheit 2 umfasst in bekannter Weise ein System aus einem oder mehreren Spiegeln 21, ggf. Linsen (nicht gezeigt) und einem Projektor 22. Ein von dem Projektor 22 ausgegebenes Projektionslicht mit einem anzuzeigenden Anzeigeinhalt wird als Projektionslichtstrahlenbündel L durch den einen oder die mehreren Spiegel 21 in die Projektionsrichtung P ausgerichtet und auf den Anzeigebereich 4 projiziert. Vom Anzeigebereich 4 der Frontscheibe 5 wird das Projektionslichtstrahlenbündel L derart zum Benutzer der Blickfeldanzeigevorrichtung 1 (in diesem Beispiel Fahrer des Kraftfahrzeugs) hin reflektiert, dass der Fahrer den Eindruck hat, den Anzeigeinhalt außerhalb der Fahrgastzelle in einiger Entfernung vor der Frontscheibe 5 zu sehen (virtuelles Anzeigebild).
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Während bei herkömmlichen Aufbauten zwischen der Projektionseinheit 2 und dem Anzeigebereich 4, wie eingangs erwähnt, typischerweise eine stark gekrümmte Abdeckscheibe ausgebildet ist, um von außerhalb der Projektionseinheit 2 einfallendes Umgebungslicht auf eine üblicherweise seitlich angeordnete lichtabsorbierende Fläche zu richten, ist vorliegend stattdessen eine vergleichsweise flach ausgebildete Deckscheibe 6 unmittelbar an der Projektionseinheit 2 angeordnet, die die Projektionseinheit 2 vor einer Verschmutzung (beispielsweise durch Staubpartikel) schützt. Die Deckscheibe 6 kann insbesondere für das von der Projektionseinheit 2 in der Projektionsrichtung P ausgehende Projektionslichtstrahlenbündel L transparent und an ihrer der Frontscheibe 5 zugewandten Seite insbesondere eben ausgebildet sein. Jedoch sind auch beliebig gekrümmte Formen der Deckscheibe 6 vorliegend möglich.
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Unmittelbar in Richtung der Frontscheibe 5 an die Deckscheibe 6 anschließend oder mit geringem Abstand (d. h. einem Abstand von z. B. ca. 1 mm bis 20 mm) davon ist eine dynamische Abschirmstruktur 10 vorgesehen. Diese umfasst mehrere in einer Anordnungsrichtung R entlang einer Oberfläche 13 der Deckscheibe 6 aufeinander folgende flächige Lamellen 11, die sich in diesem Beispiel im wesentlichen geradlinig in einer hierzu senkrechten Richtung erstrecken (vgl. 2). Wie in 1 angedeutet, können die Lamellen 11 bzw. deren der Deckscheibe 6 zugewandte Lamellenflächen 12 im Betrieb insbesondere derart parallel oder im Wesentlichen parallel zu dem Projektionslichtstrahlenbündel L ausgerichtet sein, dass das aus der Deckscheibe 6 austretende Projektionslicht möglichst ungehindert dazwischen passieren kann. Wie in 4 näher gezeigt, sind dabei Neigungswinkel α der Lamellen 11 zu der Oberflächennormalen 14 der Deckscheibe 6 im Betrieb der Blickfeldanzeigevorrichtung 1 dynamisch einstellbar und können untereinander gleich sein oder auch variieren.
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In 2 ist rein beispielhaft eine mögliche Ausführungsform einer Abdeckanordnung 3 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung gezeigt. Es kann insbesondere die Abdeckanordnung 3 der 1 sein. Auch wenn die Abdeckanordnung 3 aus Deckscheibe 6 und dynamischer Abschirmstruktur 10 grundsätzlich auch einteilig ausgebildet sein kann, ist sie in diesem Beispiel zweiteilig ausgebildet, indem die dynamische Abschirmstruktur 10 von der Deckscheibe 6 lösbar ist. Dadurch kann die Abschirmstruktur 10 beispielsweise zur Wartung oder Reinigung der Deckscheibe 6 oder der Abschirmstruktur 10 abgenommen werden. Die Deckscheibe 6 ist in einem Abdeckrahmen 15 angeordnet, der in die Öffnung 9 der Oberseite 8 der Instrumententafel 7 einsetzbar ist. Der Abdeckrahmen 15 weist insbesondere eine derartige Höhe auf, dass die Abschirmstruktur 10 darin so aufgenommen werden kann, dass obere Kanten des Abdeckrahmens 15 und der Abschirmstruktur 10 miteinander bündig abschließen. Ferner weist der Abdeckrahmen 15 einen abstehenden Rand 16 auf, der an der Oberseite 8 der Instrumententafel 7 über die Öffnung 9 übersteht und dadurch darin gehalten wird.
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In 2 ist die Deckscheibe 6 in dem Abdeckrahmen 15 in einer Vertiefung 18 angeordnet, in die die separat ausgebildete dynamische Abschirmstruktur 10 eingelegt werden kann. Die dynamische Abschirmstruktur 10 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mit entlang der Oberfläche 13 der Deckscheibe 6 parallel in einem etwa gleichen Abstand D (vgl. 1, 3 oder 4) voneinander verlaufenden geradlinigen Lamellen 11 gebildet. Die Lamellen 11 können jedoch auch andere Formen bzw. Anordnungen entlang der Oberfläche 13 der Deckscheibe 6 aufweisen.
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Die Lamellen 11 können dabei beispielsweise in einem Lamellenrahmen 17 angeordnet sein, dessen Form im Wesentlichen der Form der Vertiefung 18 des Abdeckrahmens 15 entsprechen kann, so dass die dynamische Abschirmstruktur 10 dort formschlüssig eingesetzt werden kann. Die Lamellen 11 sind dabei rein beispielhaft so in dem Lamellenrahmen 17 angeordnet, dass sie im Wesentlichen unmittelbar an die Oberfläche 13 der Deckscheibe 6 anschließen. Die Formgebung der Vertiefung 18 ist derart an die dynamische Abschirmstruktur 10 angepasst, dass beim Einsetzen der dynamischen Abschirmstruktur 10 in die Vertiefung 18 die Lamellenflächen 12 (s. 1) ungefähr parallel zu einer im Betrieb der Projektionseinheit typischen Projektionsrichtung P des Projektionsstrahlenbündels L ausgerichtet sind.
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In 3 ist eine weitere Blickfeldanzeigevorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeug dargestellt, die sich von der Ausführungsform der 1 nur dadurch unterscheidet, dass die Projektionseinheit 2 gemeinsam mit der Deckscheibe 6, insbesondere in integrierter Aufbauweise, in einem Gehäuse 30 ausgebildet ist. Dadurch können insbesondere der Projektor 22 und die Spiegel 21 der Projektionseinheit 2 staubdicht umschlossen sein. Das Gehäuse 30 weist zudem einen abstehenden Rand 31 auf. Dadurch kann das Gehäuse 30 in die Öffnung 9 an der Oberseite 8 der Instrumententafel 7 eingesetzt werden. Das Gehäuse 30 und die Deckscheibe 6 bilden an der Außenseite eine Ausnehmung 32, in die eine beispielsweise wie in 2 abnehmbar ausgebildete dynamische Abschirmstruktur 10 aufgenommen werden kann.
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4 zeigt eine schematische seitliche Querschnittsansicht einer Abdeckanordnung 3 gemäß dem obigen ersten Aspekt der Erfindung zur Reflexionsminderung für eine Blickfeldanzeigevorrichtung. Es kann sich dabei insbesondere um die in 1, 2 oder 3 gezeigte Abdeckanordnung 3 handeln.
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Die Abdeckanordnung 3 der 4 umfasst eine Deckscheibe 6, beispielsweise in Form eines transparenten Glasträgers, auf oder über der sich in einem rein beispielhaft konstanten Abstand D voneinander Lamellen 11 mit einem dynamisch variablen/einstellbaren Neigungswinkel α zu einer Oberflächennormalen 14 der Deckscheibe 6 befinden. Die Neigungswinkel α werden dabei insbesondere gemäß dem Verfahren nach dem obigen dritten Aspekt der Erfindung beim Betrieb der Blickfeldanzeigevorrichtung dynamisch an einen Austrittswinkel des von der Projektionseinheit der Blickfeldanzeigevorrichtung (vgl. 1) erzeugten Projektionslichtstrahlenbündels L aus der Deckscheibe 6 dynamisch, d. h. zeitabhängig, angepasst.
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Wie weiter oben im Detail beschrieben, lässt sich durch die in
4 skizzierte Wahl einer Lamellenbreite B und eine dynamische Anpassung der Lamellenneigungswinkel
α an eine jeweilige aktuelle Mittenstrahlrichtung
M des Projektionslichtstrahlenbündels
L eine Abschattungslinienstärke A der Lamellen im virtuellen Anzeigebild minimieren, die in diesem Beispiel durch die Formel
gegeben ist. Dabei ist S eine Lamellenstärke und β ein Fehlwinkel zwischen einer Lamellenfläche
12 und dem zwischen den Lamellen aus der Deckscheibe austretenden Projektionslicht. Wie oben bereits erwähnt, kann die genannte Mittenstrahlrichtung
M insbesondere als Richtung eines Projektionslichtstrahls definiert sein, der von einer Mitte eines anzeigebilderzeugenden Displays (z. B. des Projektors
22 in
1) in eine Mitte einer Eyebox trifft. Als Eyebox wird dabei ein Bereich im Fahrzeug verstanden, von dem aus das virtuelle Anzeigebild vom Fahrer gesehen werden kann.
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In 4 wird von außen auf die Abdeckanordnung 3 fallendes Umgebungslicht, insbesondere Sonnenlicht, zur Unterdrückung seiner Reflexion von der Deckscheibe 6 in Richtung einer Projektionsscheibe (Frontscheibe 5 in 1) überwiegend an Rückseiten 19 der Lamellen 11 absorbiert, die hierzu insbesondere mattschwarz ausgebildet sein können. (Zusätzlich können auch der Oberfläche 13 der Deckscheibe 6 zugewandten Lamellenflächen 12 lichtabsorbierend, insbesondere mattschwarz, ausgebildet sein, um auf diese zurückgeworfenes Umgebungslicht, aber auch diese kreuzendes Projektionslicht zu unterdrücken.)
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Dies ergibt in
4 eine zur Sonnenlichtabschirmung erforderliche Breite
B der Lamellen
11 abhängig von einem vorbestimmten höchsten kritischen Sonnenstand
ε, dem Neigungswinkel α und dem Lamellenabstand D entlang der Oberfläche
13 der Deckscheibe
6:
Der höchste kritischen Sonnenstand
ε gibt dabei den kleinsten Winkel zu der Oberflächennormalen
14 der Deckscheibe
6 an, bei dem die Sonnenstrahlen das Auge des Benutzers über die Deckscheibe
6 ohne die Abschirmstruktur
10 gerade noch erreichen würden. G ist dabei der senkrechte Lamellenabstand und h eine in Richtung der Oberflächennormalen
14 der Deckscheibe
6 gemessene Lamellenhöhe.
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Durch eine dynamische Anpassung der Lamellenneigungswinkel α an eine jeweilige aktuelle Mittenstrahlrichtung M des Projektionslichtstrahlenbündels L kann der Fehlwinkel β minimiert werden. Hierzu sind die Neigungswinkel der Lamellen 11 in 4 in einem Winkelbereich Δα dynamisch verstellbar, der dem Winkelbereich ΔM entsprechen kann, in dem beim bestimmungsgemäßen Betrieb der Blickfeldanzeigevorrichtung die Mittenstrahlrichtung M beispielsweise durch das Eye-Tracking variierbar ist. Derartiger Winkelbereich kann beispielsweise in einem Bereichsintervall zwischen etwa +/- 1 ° und etwa +/- 10°, vorzugsweise zwischen etwa +/- 3° und etwa +/- 8°, besonders bevorzugt zwischen etwa +/- 5° und etwa +/- 6° liegen. Beispielsweise kann ein geeigneter Winkelbereich Δα bei gängigen HUD-Konfigurationen in einem Kraftfahrzeug etwa α=26°bis α=37° abdecken (Δα = 5,5°).
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Nachfolgende Tabelle gibt ein Vergleichsbeispiel der Abschattungslinienstärke A bei einer herkömmlichen statischen und einer erfindungsgemäßen dynamischen Lamellenanordnung
3 für zwei verschiedene Abstandswerte
G der Lamellen
11:
| G = 1 mm | G = 5 mm |
D [mm] | 1,2 | 6,0 |
B [mm] | 1,3 | 6,6 |
Abschattungslinienstärke [mm] Lamellen statisch | 0,17 | 0,72 |
Abschattungslinienstärke [mm] Lamellen dynamisch | 0,04 | 0,08 |
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Somit sind erst mit einer dynamischen Abschirmstruktur 10 gemäß der Erfindung weiter oben genannte für den Benutzer nicht mehr sichtbare und somit akzeptable Abschattungslinienstärken von deutlich unter 0,15 mm (entsprechend << 20 arcsec) im virtuellen Anzeigebild erreichbar. Daher kann mit einer Abdeckanordnung 3 gemäß der Erfindung ein qualitativ hochwertiges HUD-Bild erzielt werden.
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Insbesondere kann die erfindungsgemäße Abdeckanordnung 3, wie beispielsweise in 1 bis 4 gezeigt, mit einer Gesamthöhe << 10 mm aufgebaut werden, was im Gegensatz zu einer konventionellen Glaretrap (mit typischen Höhen von 30-50 mm und engen geometrischen Grenzen bereits durch die Frontscheibenform, Eyeboxhöhe und Bildgröße) neue Designfreiheiten bringt (z. B. flache Deckscheibe, Ausrichtung der Abdeckanordnung bezüglich des Fahrzeugs variabel).
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Wie ebenfalls bereits erwähnt, erlaubt zudem eine konventionelle Glaretrap den freien Blick in die HUD-Optik, wodurch dieses als ein Loch in der Instrumententafel erscheint. Bei der erfindungsgemäßen Abdeckanordnung 3, wie beispielsweise in 1 bis 4 gezeigt, ist der Einblick in die Blickfeldanzeigevorrichtung 1 hingegen auf einen engen Winkelbereich um die Mittenstrahlrichtung M beschränkt, wodurch Stimmigkeit im Erscheinungsbild der HUD-Öffnung 9 und der umgebenden Instrumententafel 7 erzeugt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Blickfeldanzeigevorrichtung
- 2
- Projektionseinheit
- 3
- Abdeckanordnung
- 4
- Anzeigebereich
- 5
- Frontscheibe
- 6
- Deckscheibe
- 7
- Instrumententafel
- 8
- Oberseite der Instrumententafel
- 9
- HUD-Öffnung in der Instrumententafel
- 10
- dynamische Abschirmstruktur
- 11
- Lamelle
- 12
- Lamellenfläche
- 13
- Oberfläche der Deckscheibe
- 14
- Oberflächennormale der Deckscheibe
- 15
- Abdeckrahmen
- 16
- abstehender Rand
- 17
- Lamellenrahmen
- 18
- Vertiefung im Abdeckrahmen
- 19
- Rückseiten der Lamellen
- 21
- Projektionsspiegel
- 22
- Projektor
- 30
- Gehäuse
- 31
- abstehender Rand des Gehäuses
- L
- Projektionslichtstrahlenbündel
- M
- Mittenstrahlrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010032998 A1 [0006]
- DE 102014214510 A1 [0007, 0013]