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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer Sicherheitsgurteinrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1
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Sicherheitsgurteinrichtungen für Kraftfahrzeuge dienen der Sicherheit eines Insassen im Unfall, um schwerere Verletzungen zu vermeiden. Grundsätzlich ist dabei im Kraftfahrzeug ein Rückhaltesystem vorgesehen, in dem jedem Fahrzeugsitz eine eigene Sicherheitsgurteinrichtung zugeordnet ist, so dass sich jeder Insasse separat anschnallen kann. Die Sicherheitsgurteinrichtungen können dabei individuell für den jeweiligen Fahrzeugsitz und die zu erzielende Rückhaltecharakteristik des darauf sitzenden Insassen ausgelegt sein.
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Moderne Sicherheitsgurteinrichtungen weisen als Grundelemente ein Sicherheitsgurtband auf, welches mit einem Ende auf einem Gurtaufroller aufwickelbar ist, sofern es sich um einen 2-Punktgurt handelt. Sofern es sich um einen 3-Punktgurt handelt, ist der Sicherheitsgurt mit dem einen Ende auf einem Gurtaufroller aufwickelbar und mit dem anderen Ende fahrzeugfest befestigt. Ferner weisen die Sicherheitsgurteinrichtungen noch ein fahrzeugfest befestigtes Gurtschloss auf, in welches eine Gurtzunge verriegelbar ist, die bei dem 2-Punktgurt an dem freien Ende des Sicherheitsgurtes befestigt ist, oder bei dem 3-Punktgurt verschiebbar auf dem Sicherheitsgurt geführt ist.
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Zum Anlegen des Sicherheitsgurtes ergreift der auf dem Fahrzeugsitz sitzende Insasse die der Sicherheitsgurteinrichtung des jeweiligen Fahrzeugsitzes zugeordnete Gurtzunge in einem ersten Schritt, zieht den Sicherheitsgurt dann so weit aus, dass er diesen um seinen Oberkörper bzw. um sein Becken herumführen kann und verriegelt die Gurtzunge dann schließlich in einem dritten Schritt in dem fahrzeugfesten Gurtschloss der dem Fahrzeugsitz zugeordneten Sicherheitsgurteinrichtung.
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Um die Gurtzunge bestimmungsgemäß in dem dafür vorgesehenen Gurtschloss verriegeln zu können, muss der Insasse das Gurtschloss auffinden, was insbesondere bei Dunkelheit, bei einer vollbesetzten Rückbank mit entsprechend in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkten Insassen oder auch bei sehr komfortablen Fahrzeugsitzen mit einer sehr dicken Polsterung und sehr tief liegenden Gurtschlössern problematisch sein kann. Ferner kann es insbesondere bei Rücksitzbänken passieren, dass der Insasse die Gurtzunge in einem falschen bzw. nicht dem Fahrzeugsitz zugeordneten Gurtschloss verriegelt und damit das eigentlich einem Nachbarn zugeordnete Gurtschloss belegt, was zur Folge hat, dass sich dieser nicht mehr anschnallen kann. Ferner kann das Anschnallen problematisch sein, wenn auf dem Fahrzeugsitz eine Sitzschale für ein Kind angeschnallt werden soll, und das Gurtschloss durch die Sitzschale abgedeckt ist, so dass die den Anschnallvorgang durchführende Person das Gurtschloss erst aufwendig suchen muss.
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Aus der Druckschrift
JP 2003 - 81 013 A ist eine Sicherheitsgurteinrichtung bekannt, welche einen fahrzeugfest befestigten Gurtaufroller umfasst, auf dem eine Sicherheitsgurt aufwickelbar ist. Ferner ist eine Sensoreinrichtung vorgesehen, welche eine die Auszugslänge des Sicherheitsgurtes repräsentierende Kenngröße detektiert. Ferner ist eine Innenraumbeleuchtung vorgesehen, welche zum Auffinden eines Gurtschlosses ausgelöst durch die Sensierung eines Auszuges des Sicherheitsgurtes aktiviert wird.
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Aus der
JP 2000 - 159 060 A ist ein Gurtschloss mit einer neben dem Schlitz zum Einführen der Gurtzunge mit einer Lichtquelle versehen ist, welche das Auffinden des Gurtschlosses und insbesondere des Gurtschlitzes erleichtert.
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Aus der
DE 10 2015 119 198 A1 ist ferner ein Rückhaltesystem mit einem Gurtschloss bekannt, bei dem an dem Gurtschloss ein Gurtschlosssensor vorgesehen ist, der seinerseits mit einer Gurtschlosslichtquelle gekoppelt ist. Ferner ist eine Schlosszunge mit einer Schlosszungenlichtquelle vorgesehen, welche den Gurtschlosssensor aktiviert und die Gurtschlosslichtquelle aufleuchten lässt.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2014 017 336 A1 ist ferner ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrzeuginsassen zum Anlegen des Sicherheitsgurtes bekannt, bei dem eine in das Gurtschloss integrierte Beleuchtungseinheit aktiviert wird, wenn der Fahrzeuginsasse die Fahrzeugtür öffnet.
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Aus der
EP 2 052 923 A1 ist eine Sitzgurtvorrichtung mit einer Sitzgurtwarnvorrichtung bekannt, welche eine auf ein Gurtschloss einwirkende Vibrationseinrichtung umfasst.
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Aus der
US 8 195 365 B2 ist ferner ein Rückhaltesystem mit einer Signalanlage umfassend einen Lautsprecher oder eine vergleichbares akustisches Wiedergabesystem bekannt.
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Aus der
US 9 403 479 B2 ist ein Sicherheitsgurtsystem mit einer Umlenkeinrichtung in Form eines D-Ringes bekannt, bei der an dem D-Ring zusätzlich eine Lichtquelle angeordnet ist, welche in Abhängigkeit von dem Anschnallzustand aktiviert wird.
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Aus der
DE 10 2004 011 945 A1 ist ferner eine Sicherheitsgurtvorrichtung bekannt, bei der an dem Gurtschloss eine Lichtquelle vorgesehen ist, welche in Abhängigkeit von dem Ausziehen des Sicherheitsgurtes von dem Gurtaufroller aktiviert und nach dem Einstecken der Steckzunge wieder deaktiviert wird.
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Aus der Druckschrift
JP 2010 - 64 556 A ist ein Verfahren zur Ansteuerung einer Sicherheitsgurteinrichtung bekannt, umfassend eine erste Sensoreinrichtung, welche die Auszugslänge des Sicherheitsgurtes von dem Gurtaufroller detektiert. Ferner ist an dem Gurtschloss eine akustische Signaleinrichtung vorgesehen, welche in Abhängigkeit von dem Signal der Sensoreinrichtung aktiviert wird.
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Ferner ist aus der
DE 103 46 625 A1 eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Insassenposition in einem Fahrzeug bekannt.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ansteuerung einer Sicherheitsgurteinrichtung bereitzustellen, bei welchem der Insasse den Sicherheitsgurt auch unter den oben beschriebenen problematischen Bedingungen vereinfacht durch eine Verriegelung der Gurtzunge in dem dafür vorgesehenen Gurtschloss anlegen können soll.
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Erfindungsgemäß wird zur Lösung der Aufgabe ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 vorgeschlagen. Weitere bevorzugte Weiterentwicklungen sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß wird nach Anspruch 1 ein Verfahren zur Ansteuerung einer Sicherheitsgurteinrichtung umfassend
- -einen fahrzeugfest befestigbaren Gurtaufroller, auf dem ein Ende eines Sicherheitsgurtes aufwickelbar ist, und
- -ein fahrzeugfest befestigbares Gurtschloss, und
- -eine mit einem Ende des Sicherheitsgurtes verbundene oder auf dem Sicherheitsgurt verschiebbar geführte Gurtzunge, welche in dem Gurtschloss verriegelbar ist, wobei
- -eine erste Sensoreinrichtung vorgesehen ist, welche eine die Auszugslänge des Sicherheitsgurtes von dem Gurtaufroller repräsentierende Kenngröße detektiert, vorgeschlagen, bei dem
- -an dem Gurtschloss eine erste akustische oder haptische Signaleinrichtung vorgesehen ist, welche in Abhängigkeit von dem Signal der ersten Sensoreinrichtung aktiviert wird, und
- -die erste Signaleinrichtung nach dem Überschreiten einer ersten vorbestimmten Auszugslänge des Sicherheitsgurtes aktiviert wird, und
- -wenigstens eine zweite Signaleinrichtung zeitlich versetzt nach dem Überschreiten einer zweiten vorbestimmten Auszugslänge des Sicherheitsgurtes aktiviert wird, wobei
- -die zweite Signaleinrichtung an dem Gurtschloss angeordnet ist und durch eine haptische Signaleinrichtung gebildet ist.
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Der Vorteil der Lösung ist darin zu sehen, dass die Wahrnehmbarkeit des Gurtschlosses durch das Signal der Signaleinrichtungen dann, wenn die Gurtzunge darin verriegelt werden soll, erheblich verbessert wird. Das Gurtschloss macht durch das Signal praktisch auf sich selbst aufmerksam, so dass es von dem Insassen während des Anschnallvorganges wesentlich einfacher aufgefunden werden kann. Dabei kann das die Auszugslänge repräsentierende Signal direkt durch einen auf den Sicherheitsgurt gerichteten Sensor ermittelt werden, oder es ist auch möglich, die Drehbewegung der Gurtwelle zu detektieren und aus den Umdrehungen der Gurtwelle die Auszugslänge des Sicherheitsgurtes zu ermitteln. Durch die Verwendung der. haptischen und akustischen Signaleinrichtungen können die Wahrnehmung des Gurtschlosses verbessert werden, wenn man sich versehentlich auf dieses gesetzt hat, oder wenn das Gurtschloss versteckt und nicht zu sehen ist.
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Dabei sind zwei Signaleinrichtungen an dem Gurtschloss vorgesehen, welche einzeln oder auch in Kombination aktiviert werden, wodurch die Auffindbarkeit des jeweiligen Gurtschlosses weiter verbessert werden kann.
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Dabei wird zweite Signaleinrichtung nach dem Überschreiten einer zweiten vorbestimmten Auszugslänge des Sicherheitsgurtes aktiviert. Findet der Insasse das Gurtschloss bereits nach der Aktivierung der ersten Signaleinrichtung, so kann er die Gurtzunge darin verriegeln, eine Aktivierung der zweiten Signaleinrichtung ist in diesem Fall nicht erforderlich. Erst wenn der Insasse das Gurtschloss nicht findet, wird die zweite Signaleinrichtung nach dem Überschreiten einer zweiten vorbestimmten Auszugslänge des Sicherheitsgurtes aktiviert, so dass der Insasse das Gurtschloss nachfolgend einfacher auffinden kann.
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Dabei ist die erste Signaleinrichtung eine akustische oder haptische Signaleinrichtung und die zweite Signaleinrichtung eine haptische Signaleinrichtung. Durch das akustische oder haptische Signal kann das Auffinden des Gurtschlosses in einem ersten Schritt bereits sehr wirkungsvoll verbessert werden. Erst wenn das Gurtschloss nicht aufgefunden wird, und der Sicherheitsgurt weiter ausgezogen wird, wird die zweite Signaleinrichtung nach dem Überschreiten der zweiten auszugslänge aktiviert. Damit kann die Signalerzeugung zur Vermeidung einer Reizüberflutung auf ein Minimum reduziert und gleichzeitig die Wahrnehmbarkeit des Gurtschlosses besonders effektiv gesteigert werden.
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Ferner kann die haptische Signaleinrichtung durch eine das Gurtschloss zu einer Vibration anregende Vibrationseinrichtung gebildet sein. Die Vibration wird dann über die Polsterung in ein fühlbares Signal und ein Geräusch umgewandelt, welches als ein dumpfes Brummen oder Rütteln wahrnehmbar ist.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass wenigstens eine der Signaleinrichtungen aktiviert wird, wenn über eine zweite Sensoreinrichtung eine vollständige Verriegelung der Gurtzunge in dem Gurtschloss detektiert wird und/oder wenn die Auszugslänge des Sicherheitsgurtes eine zweite vorbestimmte Auszugslänge innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne nach dem Beginn der Auszugsbewegung des Sicherheitsgurtes überschreitet. Durch die vorgeschlagene Lösung kann die Verriegelung der Gurtzunge wahrnehmbar bestätigt werden, was z.B. sinnvoll sein kann, wenn auf den Vordersitzen sitzende Personen eine Bestätigung der Verrieglung der Sicherheitsgurteinrichtungen auf den Rücksitzen z.B. bei Kindern wünschen. Dabei kann die Verriegelung angenommen werden, wenn die Verriegelung der Gurtzunge in dem Gurtschloss durch eine zweite Sensoreinrichtung detektiert wird und/oder, wenn durch das Überschreiten einer zweiten vorbestimmten Auszugslänge des Sicherheitsgurtes von z.B. 700 mm dies implizit angenommen werden kann.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die Signaleinrichtung erst nach einer vorbestimmten Zeitspanne aktiviert wird, wenn die vorbestimmte Auszugslänge des Sicherheitsgurtes überschritten ist. Die Signaleinrichtung wird damit nicht bei jedem Ausziehen des Sicherheitsgurtes aktiviert, sondern erst dann wenn eine vorbestimmte Zeitspanne vergangen ist, welche auf einen wirklich folgenden Anschnallvorgang durch die Verriegelung der Gurtzunge schließen lässt. Damit können dadurch bedingte Irritationen des Insassen vermieden werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine Rücksitzbank eines Kraftfahrzeuges mit einem Rückhaltesystem mit drei erfindungsgemäßen Sicherheitsgurten;
- 2 ein Gurtschloss einer erfindungsgemäßen Sicherheitsgurteinrichtung; und
- 3 ein Verfahrensablauf zur Steuerung einer erfindungsgemäßen Sicherheitsgurteinrichtung.
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In der 1 ist eine Rücksitzbank mit drei Sicherheitsgurteinrichtungen 1, 2 und 3 zu erkennen, welche jeweils einem Sitzplatz 4, 5 und 6 der Rücksitzbank zugeordnet sind. Jede der Sicherheitsgurteinrichtungen 1, 2 und 3 umfasst einen an der Oberkante der Rückenlehne der Rücksitzbank fahrzeugfest befestigten Gurtaufroller 7, 8 und 9, auf denen jeweils ein Sicherheitsgurt 10, 11 und 12 mit einem Ende aufwickelbar ist. Das jeweils andere Ende der Sicherheitsgurte 10, 11 und 12 ist jeweils über einen Endbeschlag 16, 17 und 18 an dem unteren Rand der Rückenlehne der Rücksitzbank fahrzeugfest befestigt. Ferner weist jede der Sicherheitsgurteinrichtungen 1, 2 und 3 ein Gurtschloss 19, 20 und 21 auf, welche jeweils in Bezug zu den Endbeschlägen 16, 17 und 18 auf den anderen Seiten der Rückenlehnen bzw. der Sitzflächen der Sitzplätze 4, 5 und 6 angeordnet sind. Das in der Darstellung linke Gurtschloss 19 ist dabei dem linken Sitzplatz 4 und damit der linken Sicherheitsgurteinrichtung 1, das mittlere Gurtschloss 20 dem mittleren Sitzplatz 5 und damit der mittleren Sicherheitsgurteinrichtung 2 und das daneben angeordnete rechte Gurtschloss 21 dem rechten Sitzplatz 6 und der rechten Sicherheitsgurteinrichtung 3 zugeordnet. Weiterhin ist auf jedem der Sicherheitsgurte 10, 11 und 12 eine Gurtzunge 13, 14 und 15 verschieblich geführt. Zum Anschnallen zieht der Insasse den jeweiligen Sicherheitsgurt 10, 11 oder 12 durch Ergreifen der Gurtzunge 13, 14 oder 15 aus und verriegelt diese dann in dem zugehörigen Gurtschloss 19, 20 oder 21 der Sicherheitsgurteinrichtung 1, 2 oder 3. Dabei muss die linke Gurtzunge 13 in dem linken Gurtschloss 19, die mittlere Gurtzunge 14 in dem mittleren Gurtschloss 20 und die rechte Gurtzunge 15 in dem rechten Gurtschloss 21 verriegelt werden, damit sich alle drei auf den Sitzplätzen 4, 5 und 6 sitzenden Insassen anschnallen können. Jede Gurtzunge 13, 14 oder 15 ist einem einzigen Gurtschloss 19, 20 oder 21 zugeordnet und bildet zusammen mit diesem und mit den verbleibenden Bauteilen die Sicherheitsgurtgurteinrichtung 1, 2 oder 3. Eine Fehlverriegelung einer Gurtzunge 13, 14 oder 15 würde damit zwangsweise dazu führen, dass ein benachbarter Insasse seine Sicherheitsgurteinrichtung nicht anlegen kann. Soweit entspricht das Rückhaltesystem mit den drei Sicherheitsgurteinrichtungen 1, 2 und 3 dem Stand der Technik.
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Die Sicherheitsgurteinrichtungen 1, 2 und 3 sind erfindungsgemäß weiterentwickelt, indem an den Gurtaufrollern 7, 8 und 9 jeweils eine erste Sensoreinrichtung 22, 23 und 24 vorgesehen ist, welche jeweils die Drehbewegungen der jeweiligen Gurtwelle der Gurtaufroller 7, 8 und 9 detektieren, woraus in Kenntnis der Außendurchmesser der Gurtwickel auf den Gurtwellen ein Rückschluss auf die Auszugslängen der Sicherheitsgurte 10, 11 oder 12 möglich ist. Ferner sind an den Gurtschlössern 19, 20 oder 21 jeweils nicht zu erkennende zweite Sensoreinrichtungen vorgesehen, welche den Verriegelungszustand der Gurtzungen 13, 14 und 15 in den Gurtschlössern 19, 20 und 21 detektieren und dazu die Stellung eines der Teile der Verriegelungsmechanik detektieren.
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In der 2 ist das linke Gurtschloss 19 vergrößert dargestellt, welches identisch zu den Gurtschlössern 20 und 21 ausgebildet ist. Das Gurtschloss 19 weist ein Gehäuse 100 mit der darin angeordneten Verriegelungsmechanik, einen Schlosshalter 105 und einen Befestigungsansatz 106 an dem Schlosshalter 105 auf. Ferner ist an der Stirnseite des Gurtschlosses 19 ein Einführschlitz 103 für einen Verriegelungsabschnitt der zugehörigen Gurtzunge 13 und eine verschiebbare Drucktaste 102 vorgesehen. Ferner ist an dem Gurtschloss 19 erfindungsgemäß eine erste optische Signaleinrichtung 101 mit einer LED-Lichtquelle und einem ringförmigen Lichtleiter und eine zweite Signaleinrichtung 104 gebildet durch eine Vibrationseinrichtung in Form eines Motors mit einer Unwucht vorgesehen.
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Nachdem sich der Insasse auf den in der Darstellung der 1 linken Sitzplatz gesetzt hat, beginnt er den Anschnallvorgang damit, indem er die Gurtzunge 13 der zugehörigen Sicherheitsgurteinrichtung 1 ergreift und darüber den Sicherheitsgurt 10 von dem Gurtaufroller 7 anzieht. Dadurch beginnt die Gurtwelle des Gurtaufrollers 7 in Abwickelrichtung zu drehen, und die erste Sensoreinrichtung 22 generiert ein die Auszugslänge des Sicherheitsgurtes 10 repräsentierendes Signal, welches hier der Drehwinkel der Gurtwelle ist. Wird eine vorbestimmte Auszugslänge des Sicherheitsgurtes 10 von z.B. 100 mm überschritten, so kann auf einen ernsthaften Anschnallvorgang geschlossen werden, und die erste Signaleinrichtung 101 des Gurtschlosses 19 wird aktiviert, das zu der Sicherheitsgurteinrichtung 1 zugehörige Gurtschloss 19 beginnt zu leuchten. Dem Insassen wird damit aktiv angezeigt, in welchem der Gurtschlösser 19, 20 oder 21 die Gurtzunge 13 zu verriegeln ist, bzw. dass das Gurtschloss 19 das Gurtschloss ist, welches der Sicherheitsgurteinrichtung 1 des Sitzplatzes 4 zugeordnet ist.
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Sofern der Insasse das Gurtschloss 19 sofort als das zugehörige Gurtschloss identifiziert hat und den Sicherheitsgurt 10 damit weiter zügig auszieht, kann die zweite Signaleinrichtung 104 aktiviert werden, wenn entweder eine zweite Auszugslänge von 700 mm überschritten ist oder wenn eine zweite Sensoreinrichtung in dem Gurtschloss 19 die Verriegelung der Gurtzunge 13 detektiert und damit das Anlegen des Sicherheitsgurtes 10 durch ein zweites Signal wahrnehmbar bestätigt wird. Dabei kann das Signal der zweiten Signaleinrichtung 104 bewusst unterschiedlich zu dem Signal der ersten Signaleinrichtung 101 ausgebildet sein, so dass die beiden Signale unterschieden werden können. Dabei ist das Signal der ersten Signaleinrichtung 101 bewusst ein optisches Signal, welches das optische Auffinden des Gurtschlosses 19 erleichtert, während das Signal der zweiten Signaleinrichtung 104 entweder akustisch, also auch auf den Vordersitzen wahrnehmbar sein kann, oder durch ein haptisches Signal gebildet sein kann, welches nach dem Einführen und dem Verriegeln der Gurtzunge 13 fühlbar ist.
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Sofern das Gurtschloss 19 nicht sofort aufgefunden wird, wenn dieses z.B. zu tief in die Polsterung der Sitzfläche eingetaucht ist, so kann die zweite Signaleinrichtung 104 nach dem Überschreiten einer vorbestimmten Zeitspanne nach dem Beginn der Auszugsbewegung zusätzlich zu der ersten Signaleinrichtung 101 aktiviert werden. Durch die zweite Signaleinrichtung 104 kann das Gurtschloss 19 dann zu Schwingungen angeregt werden, welche sowohl zu einer haptisch verbesserten Wahrnehmung des Gurtschlosses 19 führen und außerdem akustisch wahrnehmbaren Geräuschen führen, indem das Gurtschloss 19 gegen die Polsterung vibriert und damit ein Brummen auslöst. Der Insasse kann das Gurtschloss damit verbessert erfühlen und auch hören, so dass er das Gurtschloss 19 auch bei einer vertieften Position vereinfacht wahrnehmen und finden kann.
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Insgesamt kann durch die erfindungsgemäße Lösung ein Rückhaltesystem mit einer Mehrzahl von Sicherheitsgurteinrichtungen 1, 2 und 3 bereitgestellt werden, welche vereinfacht angelegt werden können. Ferner kann das zugehörige Gurtschloss 19, 20 oder 21 vereinfacht identifiziert und damit eine falsche Verriegelung einer der Gurtzungen 13, 14 oder 15 in einem nicht zu der jeweiligen Sicherheitsgurteinrichtung 1, 2 oder 3 zugehörigen Gurtschloss 19, 20 oder 21 vermieden werden.
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In der 3 ist der Verfahrensablauf schematisch nochmals zu erkennen. Zunächst wird in einem ersten Verfahrensschritt geprüft, ob über eine der ersten Sensoreinrichtungen 22, 23 oder 23 eine Auszugslänge einer der Sicherheitsgurte 10, 11 oder 12 von L > 100 mm detektiert wurde. Ist diese Bedingung erfüllt, so wird die erste Signaleinrichtung 101 aktiviert und das jeweilige Gurtschloss 19, 20 oder 21 beleuchtet, was durch den Zustand A gekennzeichnet ist. Sofern dann eine vorbestimmte Auszugslänge von z.B. 700 mm innerhalb einer Zeitspanne T1 von weniger als 3 sec. nach Beginn der Auszugsbewegung überschritten wird, so wird sofort die erste oder zweite Signaleinrichtung 101 oder 104 zur Erzeugung eines das Anlegen des Sicherheitsgurtes 10, 11 oder 12 bestätigenden Signals aktiviert, was durch den Zustand E gekennzeichnet ist. Dabei kann die erste Signaleinrichtung 101 z.B. zu einem andersartigen Leuchten in einer anderen Farbe oder in einem speziellen Leuchtrhythmus aktiviert werden. Für den Fall, dass die vorbestimmte zweite Auszugslänge nicht überschritten wird, kann darauf geschlossen werden, dass der Insasse das jeweilige Gurtschloss 19, 20 oder 21 nicht aufgefunden hat und immer noch sucht. In diesem Fall wird die zweite Signaleinrichtung 104 zusätzlich aktiviert und damit die Wahrnehmbarkeit des Gurtschlosses 19, 20 oder 21 weiter gesteigert. Dabei sendet die zweite Signaleinrichtung 104 bevorzugt ein andersartiges Signal als die erste Signaleinrichtung 101 aus, also z.B. ein akustisches oder auch haptisches Signal, so dass die Wahrnehmbarkeit des Gurtschlosses 19, 20 oder 21 durch das Ansprechen verschiedener Sinnesorgane des Insassen gesteigert wird.
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Nachdem der Insasse die jeweilige Gurtzunge 13, 14 oder 15 in dem zugehörigen Gurtschloss 19, 20 oder 21 verriegelt hat, was in dem Ablaufdiagramm durch den Buchstaben C gekennzeichnet ist, wird von einer zweiten den Verriegelungszustand detektierenden Sensoreinrichtung ein Signal erzeugt, und die Aktivierung der zweiten Signaleinrichtung 104 und/oder die Aktivierung der ersten Signaleinrichtung 101 wird beendet (Zustand D) und stattdessen eine der Signaleinrichtungen 101 oder 104 zu einem die Verriegelung der Gurtzunge 13, 14 oder 15 bestätigenden Signal aktiviert (Zustand E).
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Sofern eine der Gurtzungen 13, 14 oder 15 nicht in dem zugehörigen Gurtschloss 19, 20 oder 21 also in einem falschen Gurtschloss, 19, 20 oder 21 verriegelt wird, wird zwar von der zweiten Sensoreinrichtung in diesem Gurtschloss 19, 20 oder 21 ein Signal erzeugt, da es sich aber nicht um das richtige Gurtschloss 19, 20 oder 21 handelt, wird auch nicht das die Verriegelung bestätigende Signal nach Zustand E erzeugt, worauf der Insasse ebenfalls auf eine Fehlverriegelung in einem falschen Gurtschloss 19, 20 oder 21 schließen kann.