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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entleerung eines einen bodenseitigen Ausgang aufweisenden Sammelbehälters, welcher bei einer Beschichtung eines Werkstückes mit dickflüssigem Beschichtungsmaterial, beispielsweise PVC, abtropfendes Beschichtungsmaterial aufnimmt.
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Aus der
DE 198 31 887 B4 ist eine Vorrichtung zum Aufspritzen eines derartigen Beschichtungsmaterials auf ein Werkstück bekannt. Ein mittels einer Halterung an einen Industrieroboter oder ein Handhabungsgerät ankoppelbares Spritzaggregat besitzt eine den Spritzstrahl teilweise durchsetzende Abschirmwand, die den Spritzstrahlbereichs weise abschattet und dadurch die Möglichkeit gibt, auf einem Werkstück einen von einem unbeschichteten Bereich scharf abgegrenzten beschichteten Bereich zu erzeugen. Die Abschirmwand hat die Form eines das Spritzaggregat umschließenden Zylinders, welcher beim Spritzprozess rotiert und damit auftreffendes Spritzmaterial aus dem Bereich des Spritzstrahles entfernt und in einen Reinigungsbereich befördert, wo das an der Abschirmwand anhaftende Spritzmaterial mit Abstreifern oder dergleichen entfernt und in einen Sammelbehälter eingebracht wird, der sich über einen boden- bzw. unterseitigen Ausgang entleeren lässt.
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Damit besteht die Möglichkeit, das von der Abschirmwand entfernte Spritzmaterial, gegebenenfalls nach einer entsprechenden Aufbereitung, erneut zu verspritzen.
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Allerdings war es bislang umständlich und schwierig, den Sammelbehälter wirksam zu entleeren.
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Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, hierfür eine zweckmäßige Vorrichtung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein druckfestes, evakuierbares Gefäß im evakuierten Zustand über eine Saugleitung mit dem Ausgang des Sammelbehälters zu dessen Entleerung verbindbar ist.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das im Sammelbehälter befindliche Beschichtungsmaterial durch hinreichend lange am Ausgang des Sammelbehälters wirksamen Unterdruck abzuführen. Dabei ist vorteilhaft, dass dieser Unterdruck bei hinreichendem Volumen des Gefäßes während der Beförderung des gesammelten Beschichtungsmaterials durch die Saugleitung nahezu unverändert bleibt. Physikalisch bildet also das den Unterdruck aufweisende Gefäß bei entsprechendem Volumen eine zeitlich nahezu konstante Unterdrucksenke.
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Im Übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Unteransprüche sowie die nachfolgende Erläuterung einer vorteilhaften Ausführungsform anhand der Zeichnung verwiesen. Dabei zeigt
- 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer schaltplanartigen Darstellung.
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An einem nicht näher dargestellten Spritzgerät zur Beschichtung eines Werkstückes ist ein Sammelbehälter 1 zur Aufnahme von überschüssigem Beschichtungsmaterial angeordnet, welches beispielsweise von einer Abschirmwand oder Spritzschablone des Spritzgerätes abtropft. Dieser Sammelbehälter 1 besitzt einen boden- bzw. unterseitigen Auslass, der zur Entleerung des Sammelbehälters 1 mit einer Saugleitung 2 verbunden oder verbindbar ist. Diese Saugleitung 2 muss bei ständiger Verbindung mit dem Sammelbehälter 1 entsprechend flexibel ausgebildet sein, um den Bewegungen des Spritzgerätes beim Spritzprozess folgen zu können.
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Falls eine stationäre Saugleitung 2 bevorzugt wird, ist an deren dem Spritzgerät zugeordneten Ende ein Adapter 3 angeordnet, in dem sich der Sammelbehälter 1 zur dichten Verbindung seines Ausganges mit der Saugleitung 2 einsetzen lässt.
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Über die Saugleitung 2 ist der Sammelbehälter 1 nach Öffnung von Absperrventilen 4 in dem an den Sammelbehälter 1 angeschlossenen Ende der Saugleitung 2 mit einem druckfesten, evakuierbaren Gefäß 5 verbunden bzw. verbindbar. Diesem Gefäß 5 ist eine Vakuumpumpe 6 zugeordnet, mit der sich das Gefäß 5 evakuieren und dementsprechend in seinem Innenraum drucklos machen lässt.
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Sobald der Zustand der Drucklosigkeit des Innenraumes des Gefäßes 5 hergestellt worden ist, wird die Saugleitung 2 durch Öffnung des dem jeweils gefüllten Sammelbehälter 1 zugeordneten Ventiles 4 mit dem jeweiligen Sammelbehälter 1 verbunden, so dass dieser durch den Unterdruck im Gefäß 5 entleert wird.
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Dabei ist vorteilhaft, dass der saugwirksame Unterdruck während der Entleerungsphase praktisch (annähernd) konstant bleibt, vorausgesetzt, dass das evakuierte Innenvolumen des Gefäßes 5 hinreichend größer als das Innenvolumen der Saugleitung 2 und das Volumen des im Sammelbehälter 1 befindlichen Spritzmaterials ist.
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Im Ergebnis kann also der jeweilige Sammelbehälter 1 wirksam und innerhalb einer kurzen Zeitspanne, die deutlich kürzer ist als die Zeitdauer, die die Vakuumpumpe 6 zur Evakuierung des Gefäßes 5 benötigt, entleert werden.
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Die Beschichtungsarbeit des Spritzgerätes braucht also für die Entleerung des dem Spritzgerät zugeordneten Sammelbehälters 1 allenfalls kurzzeitig unterbrochen zu werden.
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Das Gefäß 5 kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung von Zeit zu Zeit zur Abführung des im Gefäß 5 gesammelten Spritzmaterials mit einem Silo 7 verbunden werden, der mit einem im unteren Bereich des Gefäßes 5 angeordneten Auslass über entsprechende Förderorgane 8, beispielsweise Pumpen, verbunden bzw. verbindbar ist.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, das Gefäß 5 zur Abführung des gesammelten Spritzmaterials mittels eines Kompressors oder dergleichen unter Druck zu setzen und damit das im Gefäß 5 gesammelte Spritzmaterial in den Silo 7 zu verfrachten.
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Im Übrigen kann der gegebenenfalls herzustellende Überdruck im Gefäß 5 auch zur Unterstützung der Förderorgane 8 genutzt werden.
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Für die Abführung des im Gefäß 5 gesammelten Spritzmaterials steht in jedem Falle hinreichend Zeit zur Verfügung, wenn das Fassungsvermögen des Sammelbehälters 1 für das am Spritzgerät anfallende überschüssige Spritzmaterial hinreichend groß ist und damit zwischen den Entleerungsphasen des Sammelbehälters 1 entsprechend viel Zeit verbleibt, während der das im Gefäß 5 gesammelte Material abgeführt werden kann.
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Der jeweilige Pegel des im Gefäß 5 gesammelten Spritzmaterials kann durch entsprechende Sensoren 9 erfasst werden, die beispielsweise den Pegel des gesammelten Materials durch Ultraschall oder dergleichen erfassen.
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Stattdessen ist es auch möglich, das Gefäß 5 mit einer Gewichtssensorik zu versehen, die jeweils das Gesamtgewicht des Gefäßes 5 und des darin gesammelten Materials registriert.
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Im Ergebnis kann damit der Pegel des gesammelten Materials im Gefäß 5 zwischen einem vorzugebenden Minimalpegel und einem vorzugebenden Maximalpegel gehalten werden, wobei der letztere Maximalpegel so bemessen ist, dass zur Entleerung des Sammelbehälters1 immer im Gefäß 5 ein hinreichendes Unterdruckvolumen ermöglicht wird.
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Im dargestellten Beispiel der 1 werden alle Ventile und Aggregate pneumatisch mittels einer zentralen pneumatischen Druckquelle 10 betrieben. Dies ist unter dem Gesichtspunkt der Explosionssicherheit bei feuergefährlichen Spritzmaterialien vorteilhaft. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Antriebe möglich.
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Die Saugleitung 2 kann von Zeit zu Zeit mittels eines Molches von Rückständen an der Innenwandung befreit werden. Dazu sind an der Saugleitung 2 eine entsprechende Molchsendestation 11 sowie eine Molchempfangsstation 12 vorgesehen.
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In der Darstellung der 1 wird von einem Beschichtungsbetrieb mit mehreren Spritzgeräten und entsprechend vielen Sammelbehälters 1 ausgegangen. Dementsprechend sind mehrere Gefäße 5 vorgesehen, die sich durch eine oder mehrere Vakuumpumpen 6 zur Erzeugung eines entsprechenden Unterdruckes evakuieren lassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sammelbehälter
- 2
- Saugleitung
- 3
- Adapter
- 4
- Absperrventile
- 5
- Gefäß
- 6
- Vakuumpumpe
- 7
- Silo
- 8
- Förderorgane
- 9
- Sensor
- 10
- pneumatische Druckquelle
- 11
- Molchsendestation
- 12
- Molchempfangsstation
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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