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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem Batteriesystem nach Gattung des unabhängigen Anspruchs. Ferner betrifft die Erfindung auch ein Fahrzeug umfassend ein solches Batteriesystem. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Batteriesystems.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass Batteriemodule aus einer Mehrzahl an einzelnen Batteriezellen bestehen können, welche seriell und/oder parallel elektrisch leitend miteinander verschaltet sein können.
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Insbesondere bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen (EV), hybriden elektrischen Fahrzeugen (HEV) oder plug-in-hybriden elektrischen Fahrzeugen (PHEV) werden energiereiche und leistungsstarke Lithium-Ionen-Batteriezellen oder Lithium-Polymer-Batteriezellen umfassende Batteriemodule, welche bevorzugt um die hundert Batteriezellen aufweisen, eingesetzt, um gestiegene Erwartungen an die Fahrleistung erfüllen zu können. Aufgrund von chemischen Umwandlungsprozessen erwärmen sich die Lithium-Ionen-Batteriezellen oder Lithium-Polymer-Batteriezellen insbesondere bei der Abgabe oder Aufnahme elektrischer Energie, so dass zum Betrieb von solch leistungsfähigen Batteriezellen in einem bevorzugten Temperaturbereich weiterhin bekannt ist, dass Batteriemodule ein Temperiersystem umfassen können, welches insbesondere dafür sorgen soll, dass die Batteriezellen eine vorgegebene Temperatur nicht überschreiten.
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Dabei gilt es zu beachten, dass der bevorzugte Temperaturbereich von Lithium-Ionen-Batteriezellen ungefähr zwischen 5 °C und 35 °C liegt. Weiterhin nimmt die Lebensdauer ab einer Betriebstemperatur von ungefähr 40 °C stetig ab, wodurch zu einer Erfüllung der Anforderungen an eine ausreichende Lebensdauer mittels des Temperiersystems die Batteriezellen in einem thermisch unkritischen Zustand unterhalb von 40 °C gehalten werden sollen. Zudem sollte der Temperaturgradient zwischen den unterschiedlichen Batteriezellen 5 K nicht übersteigen.
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Dazu sind aus dem Stand der Technik beispielsweise durch Kühlplatten strömende Flüssigkeiten, wie beispielsweise Wasser/Glykol-Gemische, nutzende Temperiersysteme bekannt.
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Weiterhin ist es aus dem Stand der Technik bekannt, zwischen solchen Kühlplatten und den Batteriezellen des Batteriemoduls eine thermische Ausgleichsschicht, welche auf Englisch als „Thermal Interface Material“ (TIM) bezeichnet ist, anzuordnen.
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Überschreiten die Batteriezellen hingegen eine vorgegebene sicherheitskritische Temperatur kann dies zu einem als „thermal runaway“ bezeichneten Durchgehen der Batteriezelle und zu einer möglicherweise damit verbundenen Ausbreitung auch als „Propagation“ bezeichnet führen, was zu erheblichen Sicherheitsrisiken führt.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein Batteriesystem mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs bietet den Vorteil, dass eine Temperierung eines Batteriemoduls mit einer Mehrzahl an Batteriezellen zur Verfügung gestellt werden kann, welche weiterhin auf einfache Weise und unabhängig mit einem weiteren Temperiersystem, wie beispielsweise einem Temperiersystem eines Fahrzeuges verbunden werden kann. Des Weiteren bietet ein erfindungsgemäßes Batteriesystem den Vorteil, dass eine Temperierung auch mittels einer Umwälzung von Temperierfluid ohne ein zusätzlich aktiv angetriebenes Förderelement innerhalb des Batteriesystems möglich ist.
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Dazu wird ein Batteriesystem zur Verfügung gestellt, welches insbesondere ein Batteriesystem eines Fahrzeuges ist. Das Batteriesystem umfasst dabei ein Batteriemodul mit einer Mehrzahl an Batteriezellen, welche insbesondere als Lithium-Ionen-Batteriezellen oder als Lithium-Polymer-Batteriezellen ausgebildet sind. Dabei weist das Batteriesystem eine erste Temperierfluidführung auf. Die erste Temperierfluidführung ist dabei zu einer Durchströmung mit einem ersten Temperierfluid ausgebildet. Weiterhin weist die erste Temperierfluidführung eine erste Fördereinheit auf, welche ausgebildet ist, das erste Temperierfluid durch die erste Temperierfluidführung zu fördern. Dabei ist die erste Temperierfluidführung wärmeleitend mit dem Batteriemodul verbunden. Dabei weist das Batteriesystem eine zweite Temperierfluidführung auf. Die zweite Temperierfluidführung ist dabei zu einer Durchströmung mit einem zweiten Temperierfluid ausgebildet. Weiterhin weist die zweite Temperierfluidführung eine zweite Fördereinheit auf, welche ausgebildet ist, kinetische Energie von dem zweiten Temperierfluid, welches insbesondere die zweite Temperierfluidführung durchströmt, aufzunehmen. Dabei weist die zweite Temperierfluidführung zumindest einen Anschluss auf, welcher ausgebildet ist, mit einer weiteren Temperierfluidführung fluidleitend verbunden zu sein.
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Des Weiteren umfasst das Batteriesystem eine Wärmeübertragereinheit, welche wärmeleitend mit der ersten Temperierfluidführung und der zweiten Temperierfluidführung verbunden ausgebildet ist, und ferner ausgebildet ist, Wärme zwischen der ersten Temperierfluidführung und der zweiten Temperierfluidführung zu übertragen. Dabei sind das erste Förderelement und das zweite Förderelement gekoppelt miteinander in der Art verbunden, dass das zweite Förderelement mechanische Arbeit auf des erste Förderelement übertragen kann.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
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Von Vorteil ist es dabei, wenn in der ersten Temperierfluidführung ein erstes Temperierfluid aufgenommen ist. Dabei kann das erste Temperierfluid als eine Wasser-Glykol-Mischung oder als ein dielektrisches Temperierfluid ausgebildet sein. Ein dielektrisches Fluid ist dabei an dieser Stelle ein elektrisch nicht leitendes Fluid. Insbesondere ist dabei das erste Temperierfluid von dem zweiten Temperierfluid verschieden.
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Die erste Temperierfluidführung kann dabei beispielsweise mit anderen Worten auch als interner Temperierkreislauf des Batteriemoduls bezeichnet sein. Somit kann das erste Temperierfluid, welches beispielsweise als eine Wasser-Glykol-Mischung oder als ein dielektrisches Temperierfluid ausgebildet ist, auch als internes Temperierfluid des Batteriemoduls bezeichnet sein. Dadurch ist es möglich, dass ein erfindungsgemäßes Batteriesystem mit einer weiteren Temperierfluidführung verbunden werden kann, ohne das von der weiteren Temperierfluidführung genutzte Temperierfluid für die unmittelbare, direkte Temperierung des Batteriemoduls zu nutzen. Beispielsweise ist es dadurch mit einem erfindungsgemäßen Batteriesystem weiterhin möglich, das erste Temperierfluid und somit die Ausbildung der unmittelbaren, direkten Temperierung des Batteriemoduls unabhängig von den Vorgaben von Fahrzeugherstellern oder von den Anforderungen einer weiteren Temperierfluidführung auszuwählen.
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Somit kann ein Batteriemodul weitestgehend unabhängig von jeweiligen in einem Fahrzeug vorhandenen Temperiersystemelementen, wie beispielsweise Pumpen und Schläuchen, ausgebildet werden. Ein erfindungsgemäßes Batteriesystem stellt somit eine kompakte Einheit dar, welche mittels des zumindest einen Anschlusses an die weitere Temperierfluidführung beispielsweise eines Fahrzeuges angeschlossen werden kann und somit auf einfache Weise in ein Fahrzeug integriert werden kann.
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Es ist zweckmäßig, wenn das Batteriemodul eine wärmeleitend mit der Mehrzahl an Batteriezellen verbundene Temperierplatte umfasst. Dabei ist die Temperierplatte von dem ersten Temperierfluid durchströmbar ausgebildet. Dadurch ist es möglich, eine zuverlässige Temperierung der Mehrzahl an Batteriezellen mittels einer von dem ersten Temperierfluid durchströmbaren Temperierplatte auszubilden. Dazu kann die Temperierplatte beispielsweise eine Mehrzahl an Strömungskanälen umfassen.
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Es ist besonders zweckmäßig, wenn das Batteriemodul einen Innenraum umfasst. Dabei ist die Mehrzahl an Batteriezellen in dem Innenraum aufgenommen. Weiterhin ist der Innenraum von dem ersten Temperierfluid durchströmbar ausgebildet. Dabei ist es bevorzugt, wenn die Mehrzahl an Batteriezellen in der Art angeordnet ist, dass diese unmittelbar von dem ersten Temperierfluid umströmbar sind. Dazu kann der Innenraum beispielsweise bis auf einen zu einem Einströmen von Temperierfluid in den Innenraum hinein ausgebildeten ersten Anschluss und einen zu einem Ausströmen von Temperierfluid aus dem Innenraum heraus ausgebildeten zweiten Anschluss fluiddicht gegenüber einer Umgebung abgeschlossen sein.
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Dadurch ist es möglich, insbesondere einen bei einer Ausbildung eines Batteriemoduls mit einer Temperierplatte aufgrund des thermischen Widerstands zwischen der Mehrzahl an Batteriezellen und der Temperierplatte begrenzten Wärmeübergang auf einfache Weise weiter zu verbessern. Weiterhin kann durch eine unmittelbare Umströmung der Mehrzahl an Batteriezellen mit dem ersten Temperierfluid ein Anteil einer Oberfläche der Mehrzahl an Batteriezellen, welche unmittelbar zu einer Temperierung beiträgt, im Vergleich zu Lösungen mit einer Temperierplatte weiter erhöht werden, da bei Lösungen mit einer Temperierplatte insbesondere ausschließlich ein Boden der Mehrzahl an Batteriezellen zu einer Temperierung beitragen kann. Dadurch kann bei einer unmittelbaren Umströmung der Mehrzahl an Batteriezellen mit dem ersten Temperierfluid eine direkte bzw. unmittelbare Temperierung ausgebildet werden, bei welcher der Wärmeübergang zwischen der Mehrzahl an Batteriezellen und dem ersten Temperierfluid weiter erhöht ist und insbesondere maximiert ist, da beispielsweise die gesamte Oberfläche der Mehrzahl an Batteriezellen zu einer Temperierung verwendet werden kann. Insbesondere ist es dadurch möglich, eine Temperierung der Mehrzahl an Batteriezellen weiter zu verbessern und somit hohe Zelltemperaturen, insbesondere beispielsweise bei Schnellladevorgängen, zu vermeiden.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt der Erfindung ist die zweite Fördereinheit als eine Turbine, als ein Flügelrad oder als ein Schaufelrad ausgebildet. Dadurch ist es möglich, dass die zweite Fördereinheit auf einfache Weise und auch auf zuverlässige Weise kinetische Energie von dem zweiten Temperierfluid, welches die zweite Temperierfluidführung durchströmt, aufnehmen kann. An dieser Stelle sei hierzu angemerkt, dass die zweite Fördereinheit bevorzugt keine aktiv angetriebene Antriebseinheit, wie einen Motor, umfasst. Die aufgenommene kinetische Energie wird dabei insbesondere in eine Rotationsenergie bzw. Rotationsarbeit umgesetzt.
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Gemäß eines weiteren bevorzugten Aspekts der Erfindung sind das erste Förderelement und das zweite Förderelement mechanisch gekoppelt miteinander verbunden.
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Dabei kann die mechanisch gekoppelte Verbindung beispielsweise mittels einer mechanischen Welle ausgebildet sein, wodurch insbesondere auch eine einfache Übertragung der Rotationsarbeit möglich ist. Gemäß eines weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung sind das erste Förderelement und das zweite Förderelement magnetisch gekoppelt miteinander verbunden. Dadurch ist es beispielsweise vorteilhaft möglich, auf zusätzliche Wellendichtungen zu verzichten.
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An dieser Stelle sei hierzu bemerkt, dass die zweite Fördereinheit von dem zweiten Temperierfluid, welches beispielsweise die zweite Temperierfluidführung durchströmt, kinetische Energie aufnimmt und die aufgenommene kinetische Energie in Rotationsenergie bzw. Rotationsarbeit umsetzt. Da die erste Fördereinheit und die zweite Fördereinheit, insbesondere mechanisch und/oder magnetisch, gekoppelt miteinander verbunden sind, kann die Rotationsenergie bzw. Rotationsarbeit von der zweiten Fördereinheit auf die ersten Fördereinheit übertragen werden. Dadurch kann die erste Fördereinheit das in der ersten Temperierfluidführung aufgenommene erste Temperierfluid fördern, so dass das erste Temperierfluid die erste Temperierfluidführung durchströmen kann.
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Insbesondere bedeutet dies mit anderen Worten ausgedrückt, dass eine Durchströmung der zweiten Temperierfluidführung mit dem zweiten Temperierfluid eine Durchströmung der ersten Temperierfluidführung mit dem ersten Temperierfluid bedingt. Somit bildet beispielsweise die Strömungsenergie des zweiten Temperierfluids in der zweiten Temperierfluidführung aufgrund der Kopplung des ersten Förderelements und des zweiten Förderelements eine Zwangsdurchströmung der ersten Temperierfluidführung mit dem ersten Temperierfluid aus. Somit kann das erste Temperierfluid umgewälzt werden, ohne dass ein zusätzlich aktiv angetriebenes Förderelement, wie eine Pumpe, in der ersten Temperierfluidführung notwendig ist
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Dabei kann das erste Förderelement beispielsweise als ein Flügelrad oder als ein Schaufelrad ausgebildet sein.
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Dadurch kann auf einfache Weise das erste Temperierfluid durch die erste Temperierfluidführung gefördert werden.
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Es ist besonders zweckmäßig, wenn die erste Temperierfluidführung und die zweite Temperierfluidführung vollständig fluidleitend getrennt sind. Dadurch ist es möglich, zwei vollständig voneinander getrennt ausgebildete Strömungsbereiche auszubilden, ohne dass ein Mischen des ersten Temperierfluids mit dem zweiten Temperierfluid möglich ist. Somit kann eine unabhängig von dem zweiten Temperierfluid ausgebildete Temperierung des Batteriemoduls mit dem ersten Temperierfluid ausgebildet werden. Insbesondere kann dabei die zweite Temperierfluidführung mit einem Temperiersystem eines Fahrzeuges, welches beispielsweise Schläuche, Pumpen oder Verdichter umfassen kann, fluidleitend verbunden sein.
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Insbesondere ist es dadurch möglich, dass durch eine hermetische Trennung des ersten Temperierfluids und des zweiten Temperierfluid voneinander in der ersten Temperierfluidführung beispielsweise ein standardmäßiges, von einem Fahrzeughersteller vorgegebenes Temperierfluid geführt werden kann.
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Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass für eine Wärmeübertragung zwischen der ersten Temperierfluidführung und der zweiten Temperierfluidführung und somit auch zwischen dem ersten Temperierfluid und den zweiten Temperierfluid beliebige Wärmeübertragereinheiten eingesetzt werden können, welche die erste Temperierfluidführung und die zweite Temperierfluidführung fluidleitend voneinander trennen. Beispielsweise kann ein solcher Wärmeübertrager in einer Plattenbauweise oder in einer Doppelrohrbauweise mit spiralförmig oder geradlinig ausgebildeten Übertragungsrohren ausgebildet sein. Insbesondere sollte eine solche Wärmeübertragereinheit an den zur Verfügung stehenden Bauraum angepasst sein.
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Insgesamt sei an dieser Stelle noch bemerkt, dass beispielsweise zu einer Kühlung des Batteriemoduls das erste Temperierfluid die erste Temperierfluidführung durchströmt und aufgrund der wärmeleitenden Verbindung zwischen der ersten Temperierfluidführung und dem Batteriemodul Wärme von der Mehrzahl an Batteriezellen aufnimmt, wodurch die Batteriezellen gekühlt werden können. Die aufgenommene Wärme kann das erste Temperierfluid aufgrund der wärmeleitenden Verbindung zwischen der Wärmeübertragereinheit und der ersten Temperierfluidführung sowie der zweiten Temperierfluidführung mittels der Wärmeübertragereinheit auf das zweite Temperierfluid übertragen, wodurch das erste Temperierfluid wieder gekühlt werden kann. Dabei ist die erste Temperierfluidführung als ein geschlossener Kreislauf ausgebildet.
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Selbstverständlich kann mittels des Batteriesystems die Mehrzahl an Batteriezellen auch erwärmt werden. Dazu durchströmt das erste Temperierfluid die erste Temperierfluidführung und kann aufgrund der wärmeleitenden Verbindung zwischen der ersten Temperierfluidführung und dem Batteriemodul Wärme an die Mehrzahl an Batteriezellen abgeben, wodurch die Mehrzahl an Batteriezellen erwärmt werden kann. Dabei kann das erste Temperierfluid aufgrund der wärmeleitenden Verbindung zwischen der Wärmeübertragereinheit und der ersten Temperierfluidführung sowie der zweiten Temperierfluidführung mittels der Wärmeübertragereinheit Wärme von dem zweiten Temperierfluid aufnehmen, wodurch das erste Temperierfluid wieder erwärmt werden kann. Dabei ist die erste Temperierfluidführung als ein geschlossener Kreislauf ausgebildet.
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Insgesamt ist dabei sowohl bei einer Kühlung als auch bei einer Erwärmung der Mehrzahl an Batteriezellen mittels des ersten Temperierfluids die Strömung des ersten Temperierfluids einzig durch die Strömungsenergie des zweiten Temperierfluids bedingt.
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Ferner betrifft die Erfindung auch ein Fahrzeug, welches ein erfindungsgemäßes und eben beschriebenes Batteriesystem umfasst. Dabei ist der zumindest eine Anschluss der zweiten Temperierfluidführung mit einer weiteren Temperierfluidführung des Fahrzeuges fluidleitend verbunden.
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Weiterhin umfasst die weitere Temperierfluidführung ein weiteres Förderelement. Dabei ist das weitere Förderelement ausgebildet, das zweite Temperierfluid durch die weitere Temperierfluidführung und die zweite Temperierfluidführung zu fördern. Insbesondere ist das weitere Förderelement dabei als ein aktiv angetriebenes Förderelement, wie beispielsweise eine Pumpe, ausgebildet.
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Dabei kann aufgrund der gekoppelten Verbindung des ersten Förderelements und des zweiten Förderelements miteinander das weitere Förderelement für eine Durchströmung der ersten Temperierfluidführung mit dem ersten Temperierfluid somit eine zuverlässige Temperierung des Batteriemoduls sorgen.
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Selbstverständlich ist es in dieser Stelle möglich, dass das Batteriesystem des Fahrzeuges mit allen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Batteriesystem beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen weitergebildet werden kann.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen Batteriesystems. Dabei wird in einem ersten Verfahrensschritt ein erfindungsgemäßes Batteriesystem bereitgestellt. In einem zweiten Verfahrensschritt wird dabei ein erstes Temperierfluid in der ersten Temperierfluidführung aufgenommen. In einem dritten Verfahrensschritt wird die zweite Temperierfluidführung mit einem zweiten Temperierfluid durchströmt. Dabei wird mechanische Arbeit von dem zweiten Förderelement auf das erste Förderelement übertragen.
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Dabei kann aufgrund der gekoppelten Verbindung des ersten Förderelements und des zweiten Förderelements miteinander die Durchströmung der zweiten Temperierfluidführung mit dem zweiten Temperierfluid für eine Durchströmung der ersten Temperierfluidführung mit dem ersten Temperierfluid somit eine zuverlässige Temperierung des Batteriemoduls sorgen.
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Das Verfahren wird dabei in der Art ausgeführt, dass die Mehrzahl an Batteriezellen, welche bevorzugt als Lithium-Ionen-Batteriezellen oder als Lithium-Polymer-Batteriezellen ausgebildet ist, eine Temperatur unterhalb von 35° C aufweist. Beispielsweise kann dabei bei Temperaturen oberhalb von 35° C die Strömungsgeschwindigkeit des zweiten Temperierfluids erhöht werden, so dass mittels des ersten Temperierfluids auch eine erhöhte Wärmeabfuhr möglich ist.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der einzigen Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigt
- 1 schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems.
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Die 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Batteriesystems 1. Das Batteriesystem 1 kann dabei insbesondere ein Batteriesystem 1 eines in der 1 nicht zu erkennenden Fahrzeuges sein.
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Das Batteriesystem 1 umfasst dabei ein Batteriemodul 2, welches eine Mehrzahl an Batteriezellen 3 umfasst. Die Mehrzahl an Batteriezellen 3 kann dabei beispielsweise als Lithium-Ionen-Batteriezellen oder als Lithium-Polymer-Batteriezellen ausgebildet sein.
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Das Batteriesystem 1 weist eine erste Temperierfluidführung 4 auf. Die erste Temperierfluidführung 4 ist dabei von einem ersten Temperierfluid 5 durchströmbar ausgebildet. Insbesondere ist in der ersten Temperierfluidführung 4 ein erstes Temperierfluid 5 aufgenommen. Dabei kann das erste Temperierfluid 5 als eine Wasser-Glykol-Mischung oder als ein dielektrisches Temperierfluid ausgebildet sein. Dabei weist die erste Temperierfluidführung 4 weiterhin eine erste Fördereinheit 6 auf, welche ausgebildet ist, das erste Temperierfluid 5 durch die erste Temperierfluidführung 4 zu fördern. Dabei kann die erste Fördereinheit 4 beispielsweise als ein Flügelrad oder als ein Schaufelrad ausgebildet sein.
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Dabei ist die erste Temperierfluidführung 4 des Weiteren wärmeleitend mit dem Batteriemodul 2 verbunden.
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Dazu zeigt die 1, dass das Batteriemodul 2 eine wärmeleitend mit der Mehrzahl an Batteriezellen 3 verbundene Temperierplatte 14 umfassen kann. Weiterhin ist gezeigt, dass die Temperierplatte 14 von dem ersten Temperierfluid 5 durchströmt werden kann.
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Dazu zeigt die 1 auch, dass das Batteriemodul 2 einen Innenraum 15 umfassen kann, wobei die Mehrzahl an Batteriezellen 3 in dem Innenraum 15 aufgenommen ist. Dabei ist der Innenraum 15 von dem ersten Temperierfluid 5 durchströmbar ausgebildet. Insbesondere weist das Batteriemodul 2 dazu einen ersten Anschluss 151 ausgebildet zu einem Einlassen von dem ersten Temperierfluid 5 in den Innenraum 15 hinein und einen zweiten Anschluss 152 ausgebildet zu einem Auslassen von dem ersten Temperierfluid 5 aus dem Innenraum 15 heraus auf. Dabei kann bevorzugt die Mehrzahl an Batteriezellen 3 unmittelbar von dem ersten Temperierfluid 5 umströmbar angeordnet sein.
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Weiterhin weist das Batteriesystem 1 eine zweite Temperierfluidführung 7 auf. Die zweite Temperierfluidführung 7 ist dabei von einem zweiten Temperierfluid 8 durchströmbar ausgebildet.
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Die zweite Temperierfluidführung 7 weist dabei weiterhin eine zweite Fördereinheit 9 auf, welche ausgebildet ist, kinetische Energie von dem zweiten Temperierfluid 8 aufzunehmen. Dabei kann die zweite Fördereinheit 9 beispielsweise als eine Turbine, als ein Flügelrad oder als ein Schaufelrad ausgebildet sein.
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Des Weiteren umfasst die zweite Temperierfluidführung 7 einen Anschluss 10, welcher ausgebildet ist, mit einer weiteren Temperierfluidführung 11 fluidleitend verbunden zu werden.
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Gemäß dem in der 1 gezeigten Ausführungsbeispiel des Batteriesystems 1 ist der Anschluss 10 mit einer weiteren Temperierfluidführung 11 eines nicht zu erkennenden Fahrzeuges fluidleitend verbunden.
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Weiterhin umfasst das Batteriesystem 1 eine Wärmeübertragereinheit 12. Die Wärmeübertragereinheit 12 ist dabei dazu ausgebildet, Wärme von der ersten Temperierfluidführung 4 auf die zweite Temperierfluidführung 7 zu übertragen. Somit ist eine Temperierung des Batteriemoduls 2 mittels des zweiten Temperierfluids 8 möglich.
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Des Weiteren sind das erste Förderelement 6 und das zweite Förderelement 9 mittels eines Koppelelements 13 gekoppelt miteinander verbunden. Dabei kann mittels des Koppelelements 13 mechanische Arbeit von dem zweiten Förderelement 9 auf das erste Förderelement 6 übertragen werden. Dabei kann das Koppelelement 13 in der Art ausgebildet sein, dass eine mechanisch gekoppelte Verbindung des ersten Förderelements 6 und des zweiten Förderelements 9 miteinander ausgebildet ist oder dass eine magnetisch gekoppelte Verbindung des ersten Förderelements 6 und des zweiten Förderelements 9 miteinander ausgebildet ist.
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An dieser Stelle sei noch einmal bemerkt, dass die erste Temperierfluidführung 4 und die zweite Temperierfluidführung 7 fluidleitend getrennt sind.
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Das Batteriesystem 1 kann dabei mit dem Temperiersystem eines nicht zu erkennenden Fahrzeuges verbunden sein. Dazu weist das Batteriesystem 1 den Anschluss 10 auf, welcher gemäß der 1 fluidleitend mit der weiteren Temperierfluidführung 11 des Fahrzeuges verbunden ist.
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Dabei weist die weitere Temperierfluidführung 11 ein weiteres Förderelement 16 auf, welches beispielsweise als Pumpe ausgebildet sein kann. Das weitere Förderelement 16 ist dabei dazu ausgebildet, das zweite Temperierfluid 8 durch die zweite Temperierfluidführung 7 und die weitere Temperierfluidführung 11 zu fördern.
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Dadurch kann aufgrund der mechanischen oder magnetischen Kopplung des ersten Förderelements 6 und des zweiten Förderelements 9 mittels des Koppelelements 13 insbesondere das weitere Förderelement 16 zu einer Durchströmung der ersten Temperierfluidführung 4 mit dem ersten Temperierfluid 5 sorgen, wodurch das Batteriesystem 1 selbst kein aktiv angetriebenes Förderelement erfordert.