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Die Anmeldung betrifft Haarbehandlungsmittel zur Verringerung und/oder Vermeidung des Ausblutens und/oder Verblassens künstlich erzeugter Haarfarben und/oder zur Stärkung der inneren Haarstruktur mit einem mehrwertigen Kation.
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Produkte zur Veränderung der natürlichen Haarfarbe spielen in der Haarkosmetik eine herausragende Rolle. Man unterscheidet permanente, semipermanente oder temporäre Färbesysteme, die auf chemischen und/oder natürlichen Farbstoffen basieren. Die durch permanente, semipermanente oder temporäre Färbesysteme künstlich erzeugten Haarfarben weisen jedoch den Nachteil auf, dass sie sich - beispielsweise während oder nach der Haarreinigung - in unerwünschter Weise verändern können.
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Unter „unerwünschter Veränderung“ wird das Verblassen oder Ausbluten sowie der Verlust der Farbbrillanz des durch die jeweilige Färbung erzielten Farbtons der Haare verstanden. Umwelteinflüsse und/oder Sonneneinwirkungen können diese Veränderungen noch verstärken. Es besteht demnach der Bedarf nach Haarbehandlungsmitteln, mit denen künstlich erzeugte Haarfarben besser stabilisiert werden können.
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Haarbehandlungsmittel zum Schutz künstlich erzeugter Haarfarben oder Verfahren zur Stabilisierung künstlich erzeugter Haarfarben sind im Prinzip bekannt. In
EP 1676604 A1 wird ein Verfahren zur Verbesserung des Farbtons von Haaren beschrieben, bei dem die Haare zunächst mit einem Shampoo gewaschen werden, das neben einem anionischen Tensid und einem speziellen Silikon mindestens ein wasserlösliches Salz - bevorzugt Natriumsulfat - enthält. In einem zweiten Schritt werden die Haare mit einem Konditioniermittel, umfassend einen langkettigen Alkohol und ein kationisches Tensid im einem bestimmten Gewichtsverhältnis behandelt und anschließend ausgespült.
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Es besteht jedoch der Verbraucherwunsch nach weniger zeitintensiven Verfahren, mit denen Haarfarben bevorzugt in einem Behandlungsschritt vor einer Veränderung geschützt werden können.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein einfach und schnell anzuwendendes Haarbehandlungsmittel bereit zu stellen, mit dem die Haftung von Farbstoffen auf den Haarfasern gestärkt und damit die Echtheit der künstlich erzeugten Haarfarbe erhalten werden kann.
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Die chemische Behandlung von Haaren beim Aufhellen oder Färben sowie Hitze-Behandlungen verursachen einen Bruch von feinen Verbindungen in den Haarfasern und schädigt deren innere Struktur.
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Nicht zuletzt durch die starke Beanspruchung der Haare, beispielsweise durch das Färben oder Dauerwellen als auch durch die Reinigung der Haare mit Shampoos und durch Umweltbelastungen, nimmt die Bedeutung von Pflegeprodukten mit möglichst langanhaltender Wirkung zu. Derartige Pflegemittel beeinflussen die natürliche Struktur und die Eigenschaften der Haare. So können anschließend an solche Behandlungen beispielsweise die Nass- und Trockenkämmbarkeit des Haares, der Halt und die Fülle des Haares optimiert sein oder die Haare vor einer erhöhten Splissrate geschützt sein.
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Idealerweise sollten milde Haarbehandlungsmittel bereitgestellt werden, die den behandelten Haaren Farbschutz verleihen und die beschädigte Verbindungen in den Haarfasern rekonstruieren und so die innere Haarstruktur stärken.
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Es wurde gefunden, dass ein Haarbehandlungsmittel, das neben einer kationischen Komponente eine ausgewählte Metallfettsäureseife oder eine ausgewählte Fettsäure-Salz-Mischung enthält, dafür hervorragend geeignet ist.
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Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher ein Haarbehandlungsmittel zur Verringerung und/oder Vermeidung des Ausblutens und/oder Verblassens künstlich erzeugter Haarfarben und/oder Stärkung der inneren Haarstruktur, enthaltend - bezogen auf die Gesamtmenge an Haarbehandlungsmittel -
- a) 1 bis 15 Gew.-% einer Salz-haltigen Komponente, umfassend
- mindestens ein mehrwertiges Salz einer Fettsäure und/oder
- mindestens eine Fettsäure (A1) und mindestens ein mehrwertiges Salz (A2),
- b) mindestens eine kationische Verbindung, ausgewählt aus
- - kationischen Tensiden der Gruppe, die gebildet wird aus quaternären Ammoniumverbindungen, Esterquats und/oder Amidoaminen, und/oder
- - kationischen Polymeren.
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Unter geeigneten Haarbehandlungsmitteln sind bevorzugt Haarreinigungsmittel wie Shampoos, Haarpflegemittel wie Haarkuren, Spülungen oder Haarpflegesprays sowie Haarstylingmittel wie Haargele, Haarsprays oder Haarwachse zu verstehen. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Haarbehandlungsmittel um ein Haarpflegemittel. Es ist insbesondere bevorzugt, dass das Haarpflegemittel im Anschluss an eine Blondierung, Färbung und/oder permanente Verformung (Dauerwelle oder Glättung) des Haars angewendet wird.
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Die Haarbehandlungsmittel enthalten zwingend 1 bis 10 Gew.-% einer Salz-haltigen Komponente a). Geeignete mehrwertige Salze einer Fettsäure (Komponente a)(i)), die in den Haarbehandlungsmitteln eingesetzt werden können, sind bevorzugt ausgewählt aus den mehrwertigen Salzen einer Fettsäuren aus der Gruppe, die gebildet wird aus Dodecansäure, Tridecansäure, Tetradecansäure, Pentadecansäure, Hexadecansäure, Heptadecansäure, Octadecansäure, Nonadecansäure, Eicosansäure, Heneicosansäure, Docosansäure, Palmitoleinsäure, Petroselinsäure, Elaidinsäure, Ölsäure, Erucasäure, Linolsäure, Linolensäure und Mischungen daraus. Insbesondere bevorzugt ist Octadecansäure (Stearinsäure).
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Neben dem Fettsäureanion umfassen die mehrwertigen Salze (Komponente a)(i)) vorzugsweise die Kationen von Strontium, Zirkonium, Hafnium, Titan, Zinn, Aluminium, Bismut und Lanthan. Insbesondere bevorzugt, werden die Kationen von Strontium, Aluminium, Zirkonium und/oder Lanthan eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt umfassen die mehrwertigen Salze einer Fettsäure Sr2+, Al3+, Zr4+ und/oder La3+ als Kationen. Ein besonders bevorzugtes mehrwertiges Salze einer Fettsäure (Komponente a)(i)) ist Strontiumstearat. Das mehrwertige Salz (Komponente a)(i)) enthält vorzugsweise ein mehrwertiges Kation, welches zweiwertig, dreiwertig oder vierwertig, ist.
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Geeignete Komponenten a)(ii), die in den Haarbehandlungsmitteln eingesetzt werden können, sind bevorzugt ausgewählt aus Fettsäuren (A1) aus der Gruppe, die gebildet wird aus Dodecansäure, Tridecansäure, Tetradecansäure, Pentadecansäure, Hexadecansäure, Heptadecansäure, Octadecansäure, Nonadecansäure, Eicosansäure, Heneicosansäure, Docosansäure, Palmitoleinsäure, Petroselinsäure, Elaidinsäure, Ölsäure, Erucasäure, Linolsäure, Linolensäure und Mischungen daraus, sowie aus mehrwertigen Salzen (A2) deren Anionen ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird aus Halogeniden, Hydroxiden, Sulfaten, Nitraten, Triflaten, Boraten, Citraten, Tartraten, Lactaten, Malaten, Salicylaten, Aspartaten, Arginaten, Fumaraten, Maleaten und Mischungen daraus.
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Eine besonders geeignete Säure (A1) Octadecansäure (Stearinsäure).
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Geeignete mehrwertige Salze (A2) sind Strontium-, Zirkonium-, Hafnium-, Titan-, Zinn-, Aluminium-, Bismut- und/oder Lanthansalze. Besonders geeignete mehrwertige Salze (A2) sind Strontium-, Aluminium-, Zirkonium- und/oder Lanthanhalogenide, insbesondere Strontium-, Aluminium-, Zirkonium- und/oder Lanthanchloride, oder Strontium-, Aluminium-, Zirkonium- und/oder Lanthanlactate.
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Das mehrwertige Salz (A2) enthält vorzugsweise ein mehrwertiges Kation, welches zweiwertig, dreiwertig oder vierwertig, mehr bevorzugt dreiwertig oder vierwertig und insbesondere bevorzugt vierwertig ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das Haarbehandlungsmittel daher als Komponente a)(i) die Strontium-, Aluminium-, Zirkonium- und/oder Lanthansalze einer Fettsäure, insbesondere die Strontium-, Aluminium-, Zirkonium- und/oder Lanthansalze von Stearinsäure. In einer ebenso bevorzugten Ausführungsform enthält das Haarbehandlungsmittel als Komponente a)(ii)(A1) bevorzugt eine Fettsäure, vorzugsweise Stearinsäure, sowie als Komponente a)(ii)(A2) bevorzugt ein Strontium-, Aluminium-, Zirkonium- und/oder Lanthanhalogenid, vorzugsweise Lanthanchlorid. In einer weiteren ebenfalls bevorzugten Ausführungsform enthält das Haarbehandlungsmittel als Komponente a)(ii)(A1) bevorzugt eine Fettsäure, vorzugsweise Stearinsäure, sowie als Komponente a)(ii)(A2) bevorzugt ein Strontium-, Aluminium-, Zirkonium- und/oder Lanthanlactat, vorzugsweise Strontiumlactat oder Aluminiumlactat.
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Die Haarbehandlungsmittel enthalten - bezogen auf ihr Gewicht - bevorzugt 1,5 bis 15 Gew.-%, mehr bevorzugt 1,8 bis 10 Gew.-% und noch mehr bevorzugt 2 bis 8 Gew.-% der Salz-haltigen Komponente a)(i).
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Die Haarbehandlungsmittel enthalten - bezogen auf ihr Gewicht - bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, mehr bevorzugt 1,5 bis 6 Gew.-% und noch mehr bevorzugt 2 bis 4 Gew.-% an Fettsäure (A1) als Bestandteil der Salz-haltigen Komponente a)(ii).
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Die Haarbehandlungsmittel enthalten - bezogen auf ihr Gewicht - bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt 0,2 bis 4 Gew.-% und noch mehr bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-% mehrwertigem Salz (A2) als Bestandteil der Salz-haltigen Komponente a)(ii).
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Als zweiten essentiellen Inhaltsstoff enthalten die Haarbehandlungsmittel ein ausgewähltes ausgewähltes kationisches Tensid und/oder ein kationisches Polymer.
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Die ausgewählten kationischen Tenside umfassen quaternäre Ammoniumverbindungen, Esterquats und/oder Amidoamine.
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Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride oder Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, zum Beispiel Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27, Quaternium-83 und Quatemium-87 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf.
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Bei Esterquats handelt es sich um Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion als auch mindestens eine quaternäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Konkrete Beispiele sind Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-Verbindungen, Bis-(palmitoyloxyethyl)hydroxyethyl-methyl-ammonium-Verbindungen, Methyl-N,N-bis(stearoyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammonium-Verbindungen, Methyl-N,N-bis(cocoyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammonium-Verbindungen oder N,N-Dimethyl-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-Verbindungen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Bezeichnungen Stepantex®, Dehyquart®, Armocare® und Quartamin® vertrieben.
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Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter der Bezeichnung Tegoamid® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyldimethylamin dar.
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Die kationischen Polymere können Homo- oder Copolymere oder Polymere auf Basis natürlicher Polymere sein, wobei die quaternären Stickstoffgruppen entweder in der Polymerkette oder vorzugsweise als Substituent an einem oder mehreren der Monomeren enthalten sind. Geeignete kationische Monomere sind ungesättigte, radikalisch polymerisierbare Verbindungen, welche mindestens eine kationische Gruppe tragen, insbesondere ammoniumsubstituierte Vinylmonomere wie zum Beispiel Trialkylmethacryloxy-alkylammonium, Trialkylacryloxyalkylammonium, Dialkyldiallylammonium und quaternäre Vinylammoniummonomere mit cyclischen, kationische Stickstoffe enthaltenden Gruppen wie Pyridinium, Imidazolium oder quaternäre Pyrrolidone, z.B. Alkylvinylimidazolium, Alkylvinylpyridinium, oder Alyklvinylpyrrolidon Salze. Die Alkylgruppen dieser Monomere sind vorzugsweise niedere Alkylgruppen wie zum Beispiel C1- bis C7-Alkylgruppen, besonders bevorzugt C1- bis C3-Alkylgruppen.
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Die Ammoniumgruppen enthaltenden Monomere können mit nicht kationischen Monomeren copolymerisiert sein. Geeignete Comonomere sind beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid; Alkyl- und Dialkylacrylamid, Alkyl- und Dialkylmethacrylamid, Alkylacrylat, Alkylmethacrylat, Vinylcaprolacton, Vinylcaprolactam, Vinylpyrrolidon, Vinylester, z.B. Vinylacetat, Vinylalkohol, Propylenglykol oder Ethylenglykol, wobei die Alkylgruppen dieser Monomere vorzugsweise C1- bis C7-Alkylgruppen, besonders bevorzugt C1- bis C3-Alkylgruppen sind.
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Aus der Vielzahl dieser Polymere haben sich als besonders erwiesen:
- Homopolymere der allgemeinen Formel -{CH2-[CR1COO-(CH2)mN+R2R3R4]}n X-,
- in der R1= -H oder-CH3 ist, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C1-4-Alkyl-, -Alkenyl- oder-Hydroxyaikyigruppen, m = 1, 2, 3 oder 4, n eine natürliche Zahl und X- ein physiologisch verträgliches organisches oder anorganisches Anion ist. Im Rahmen dieser Polymere sind diejenigen bevorzugt, für die mindestens eine der folgenden Bedingungen gilt: R1 steht für eine Methylgruppe, R2, R3 und R4 stehen für Methylgruppen, m hat den Wert 2.
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Als physiologisch verträgliches Gegenionen X- kommen beispielsweise Halogenidionen, Sulfationen, Phosphationen, Methosulfationen sowie organische Ionen wie Lactat-, Citrat-, Tartrat- und Acetationen in Betracht. Bevorzugt sind Methosulfate und Halogenidionen, insbesondere Chlorid.
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Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise Copolymere gemäß der Formel (Copo).
in der gilt:
- Q
- steht für Werte von 3 bis 55000, vorzugsweise von 10 bis 25000, besonders bevorzugt von 50 bis 15000, weiter bevorzugt von 100 bis 10000, noch weiter bevorzugt von 500 bis 8000 und insbesondere von 1000 bis 5000,
- x
- steht für (0 bis 0,5) Q, vorzugsweise für (0 bis 0,3) Q und insbesondere für die Werte 0, 1, 2, 3, 4, 5, wobei der Wert 0 bevorzugt ist,
- y
- steht für (0,1 bis 0,95) Q, vorzugsweise für (0,5 bis 0,7) Q und insbesondere für Werte von 1 bis 24000, vorzugsweise von 5 bis 15000, besonders bevorzugt von 10 bis 10000 und insbesondere von 100 bis 4800,
- z
- steht für (0,001 bis 0,5) Q, vorzugsweise für (0,1 bis 0,5) Q und insbesondere für Werte von 1 bis 12500, vorzugsweise von 2 bis 8000, besonders bevorzugt von 3 bis 4000 und insbesondere von 5 bis 2000.
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Unabhängig davon, welche der bevorzugten Copolymere der Formel (Copo) eingesetzt werden, sind erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel bevorzugt, die dadurch gekennzeichnet sind, dass das Verhältnis von (y : z) 4:1 bis 1:2, vorzugsweise 4:1 bis 1:1 beträgt.
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Unabhängig davon, welche Copolymere in den Mitteln eingesetzt werden, sind Haarbehandlungsmittel bevorzugt, bei denen das Copolymer eine Molmasse von 10000 bis 20 Millionen gmol-1, vorzugsweise von 100000 bis 10 Millionen gmol-1, weiter bevorzugt von 500000 bis 5 Millionen gmol-1 und insbesondere von 1,1 Millionen bis 2,2 Millionen gmol-1 aufweist. Ein höchst bevorzugtes Copolymer, welches wie zuvor dargestellt aufgebaut ist, ist unter der Bezeichnung Polyquaternium-74 im Handel erhältlich.
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Ein besonders geeignetes Homopolymer ist das, gewünschtenfalls vernetzte, Poly(methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid) mit der INCI-Bezeichnung Polyquatemium-37. Solche Produkte sind beispielsweise unter den Bezeichnungen Cosmedia® CTH oder Cosmedia® Ultragel 300 (BASF SE) oder Synthalen® CR (3V Group) im Handel erhältlich.
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Das Homopolymer wird bevorzugt in Form einer nichtwässrigen Polymerdispersion eingesetzt. Solche Polymerdispersionen sind unter den Bezeichnungen Salcare® SC 95 und Salcare® SC 96 im Handel erhältlich. Ebenfalls geeignet ist eine Polymerdispersion, die unter der Bezeichnung Cosmedia® Triple C (ex BASF SE) vertrieben wird.
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Geeignete kationische Polymere, die von natürlichen Polymeren abgeleitet sind, sind kationische Derivate von Polysacchariden, beispielsweise kationische Derivate von Cellulose, Stärke oder Guar. Geeignet sind weiterhin Chitosan und Chitosanderivate.
Kationische Polysaccharide haben die allgemeine Formel G-O-B-N+RaRbRcA-
G ist ein Anhydroglucoserest, beispielsweise Stärke- oder Celluloseanhydroglucose;
B ist eine divalente Verbindungsgruppe, beispielsweise Alkylen, Oxyalkylen, Polyoxyalkylen oder Hydroxyalkylen;
Ra, Rb und Rc sind unabhängig voneinander Alkyl, Aryl, Alkylaryl, Arylalkyl, Alkoxyalkyl oder Alkoxyaryl mit jeweils bis zu 18 C-Atomen, wobei die Gesamtzahl der C-Atome in Ra, Rb und Rc vorzugsweise maximal 20 ist;
A- ist ein übliches Gegenanion und ist vorzugsweise Chlorid.
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Kationische, also quaternisierte Cellulosen sind mit unterschiedlichem Substitutionsgrad, kationischer Ladungsdichte, Stickstoffgehalt und Molekulargewichten auf dem Markt erhältlich. Beispielsweise wird Polyquaternium-67 im Handel unter den Bezeichnungen SoftCat ®Polymer SL oder SoftCat® Polymer SK (Dow) angeboten. Unter der Handelsbezeichnung Mirustyle® CP der Fa. Croda wird eine weitere höchst bevorzugte Cellulose angeboten. Diese ist eine Trimonium and Cocodimonium Hydroxyethylcellulose derivatisierte Cellulose mit der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-72. Polyquaternium-72 kann sowohl in fester Form als auch bereits in wässriger Lösung vorgelöst verwendet werden.
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Weitere kationische Cellulosen sind Ucare® Polymer JR 400 (Dow, INCI-Bezeichnung Polyquaternium-10) sowie Polymer Quatrisoft® LM-200 (Dow, INCI-Bezeichnung Polyquaternium-24). Weitere Handelsprodukte sind die Verbindungen Celquat® H 100 und Celquat® L 200. Besonders bevorzugte kationische Cellulosen sind Polyquaternium-24, Polyquaternium-67 und Polyquaternium-72.
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Geeignete kationische Guarderivate werden unter der Handelsbezeichnung Jaguar® vertrieben und haben die INCI-Bezeichnung Guar Hydroxypropyltrimonium Chloride. Weiterhin sind besonders geeignete kationische Guarderivate auch von der Fa. Hercules unter der Bezeichnung N-Hance® im Handel. Weitere kationische Guarderivate werden von der Fa. BASF SE unter der Bezeichnung Cosmedia® vertrieben. Ein bevorzugtes kationisches Guarderivat ist das Handelsprodukt AquaCat® der Fa. Hercules. Bei diesem Rohstoff handelt es sich um ein bereits vorgelöstes kationisches Guarderivat. Die kationischen Guar-Derivate sind bevorzugt.
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Ein geeignetes Chitosan wird beispielsweise von der Firma Kyowa Oil& Fat, Japan, unter dem Handelsnamen Flonac® vertrieben. Ein bevorzugtes Chitosansalz ist
Chitosoniumpyrrolidoncarboxylat, welches beispielsweise unter der Bezeichnung Kytamer® PC von der Firma Amerchol, USA, vertrieben wird. Weitere Chitosanderivate sind unter den Handelsbezeichnungen Hydagen® CMF, Hydagen® HCMF und Chitolam® NB/101 im Handel frei verfügbar.
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Eine weitere Gruppe hervorragend zu verwendender Polymere sind Polymere auf der Basis von Glucose. Die folgende Abbildung zeigt ein derartiges kationisches Alkyloligoglucosid.
In der zuvor dargestellten Formel stehen die Reste R unabhängig voneinander für einen linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkylrest, einen linearen oder verzweigten C6 - C30 Alkenylrest, vorzugsweise steht der Rest R für einen Rest R ausgewählt aus: Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachidyl.
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Die Reste R1 stehen unabhängig voneinander für einen linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkylrest, einen linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkenylrest, vorzugsweise steht der Rest R für einen Rest ausgewählt aus: Butyl, Capryl, Caprylyl, Octyl, Nonyl, Decanyl, Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachidyl. Besonders bevorzugt sind die Reste R1 gleich. Noch bevorzugter sind die Reste R1 ausgewählt aus technischen Mischungen der Fettalkoholschnitte aus C6/C8 - Fettalkoholen, C8/C10 - Fettalkoholen, C10/C12 - Fettalkoholen, C12/C14 - Fettalkoholen, C12 / C18 - Fettalkoholen, und höchst bevorzugt sind hierbei diejenigen technischen Fettalkoholschnitte, welche pflanzlichen Ursprunges sind. Das Gegenion zur kationischen Ladung ist ein physiologisch verträgliches Anion, beispielsweise Halogenid, Methosulfat, Phosphat, Citrat, Tartrat, etc. Bevorzugt ist das Gegenion ein Halogenid, wie Fluorid, Chlorid, Bromid oder Methosulfat. Höchst bevorzugt ist das Anion Chlorid.
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Besonders bevorzugte Beispiele für die kationischen Alkyloligoglucoside sind die Verbindungen mit den INCI - Bezeichnungen Polyquaternium-77, Polyquatemium-78, Polyquaternium-79, Polyquaternium-80, Polyquaternium-81 und Polyquaternium-82. Höchst bevorzugt sind die kationischen Alkyloligoglucoside mit den Bezeichnungen Polyquaternium-77, Polyquaternium-81 und Polyquaternium-82.
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Derartige Verbindungen können beispielsweise unter der Bezeichnung Poly Suga® Quat von der Fa. Colonial Chemical Inc. bezogen werden.
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Umfasst ist selbstverständlich auch, dass mehr Mischungen von kationischen Alkyloligoglucosiden verwendet werden können. Bevorzugt ist in diesem Falle, wenn jeweils ein langkettiges und ein kurzkettiges kationisches Alkyloligoglucosid gleichzeitig verwendet werden.
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Ein weiteres bevorzugtes kationisches Polymer kann auf der Grundlage von Ethanolamin erhalten werden. Das Polymer ist unter der Bezeichnung Polyquaternium-71 im Handel erhältlich.
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Dieses Polymer kann beispielsweise unter der Bezeichnung Cola® Moist 300 P von der Fa. Colonial Chemical Inc. bezogen werden.
Weiterhin kann mit besonderem Vorzug ein kationisches Alkyloligoglucosid, wie in der folgenden Abbildung gezeigt, verwendet werden.
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In der zuvor dargestellten Formel steht der Rest R2 für einen linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkylrest, einen linearen oder verzweigten C6 - C30 Alkenylrest, vorzugsweise steht der Rest R für einen Rest R ausgewählt aus: Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachidyl. Der Rest R1 steht für einen linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkylrest, einen linearen oder verzweigten C6 bis C30 Alkenylrest, vorzugsweise steht der Rest R1 für einen Rest ausgewählt aus: Butyl, Capryl, Caprylyl, Octyl, Nonyl, Decanyl, Lauryl, Myristyl, Cetyl, Stearyl, Oleyl, Behenyl oder Arachidyl. Noch bevorzugter ist der Rest R1 ausgewählt aus technischen Mischungen der Fettalkoholschnitte aus C6/C8 - Fettalkoholen, C8/C10 - Fettalkoholen, C10/C12 - Fettalkoholen, C12/C14 - Fettalkoholen, C12/C18 - Fettalkoholen, und höchst bevorzugt sind hierbei diejenigen technischen Fettalkoholschnitte, welche pflanzlichen Ursprunges sind. Der Index n steht für eine Zahl zwischen 1 und 20, vorzugsweise zwischen 1 und 10, bevorzugter zwischen 1 und 5 und höchst bevorzugt zwischen 1 und 3. Das Gegenion zur kationischen Ladung, A-, ist ein physiologisch verträgliches Anion, beispielsweise Halogenid, Methosulfat, Phosphat, Citrat, Tartrat, etc. Bevorzugt ist das Gegenion ein Halogenid, wie Fluorid, Chlorid, Bromid oder Methosulfat. Höchst bevorzugt ist das Anion Chlorid.
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Besonders bevorzugte Beispiele für die kationischen Alkyloligoglucoside sind die Verbindungen mit den INCI - Bezeichnungen Laurdimoniumhydroxypropyl Decylglucosides Chloride, Laurdimoniumhydroxypropyl Laurylglucosides Chloride, Stearyldimoniumhydroxypropyl Decylglucosides Chloride, Stearyldimoniumhydroxypropyl Laurylglucosides Chloride, Stearyldimoniumhydroxypropyl Laurylglucosides Chloride oder Cocoglucosides Hydroxypropyltrimonium Chloride.
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Derartige Verbindungen können beispielsweise unter der Bezeichnung Suga® Quat von der Fa. Colonial Chemical Inc. bezogen werden.
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Umfasst ist selbstverständlich auch, dass mehr Mischungen von kationischen Alkyloligoglucosiden verwendet werden können. Bevorzugt ist in diesem Falle, wenn jeweils ein langkettiges und ein kurzkettiges kationisches Alkyloligoglucosid gleichzeitig verwendet werden.
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Ein weiteres bevorzugtes kationisches Polymer umfasst mindestens eine Struktureinheit der Formel (IV), mindestens eine Struktureinheit der Formel (V), mindestens eine Struktureinheit der Formel (VI) und mindestens eine Struktureinheit der Formel (VII),
worin
R
1 und R
4 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe,
X
1 und X
2 stehen unabhängig voneinander für ein Sauerstoffatom oder eine Gruppe NH,
A
1 und A
2 stehen unabhängig voneinander für eine Gruppe Ethan-1,2-diyl, Propan-1,3-diyl oder Butan-1,4-diyl,
R
2, R
3, R
5 und R
6 stehen unabhängig voneinander für eine (C
1 bis C
4)-Alkylgruppe,
R
7 steht für eine (C
8 bis C
30)-Alkylgruppe.
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Gemäß obiger Formeln und allen folgenden Formeln steht eine chemische Bindung, die mit dem Symbol * gekennzeichnet ist, für eine freie Valenz des entsprechenden Strukturfragments.
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Zur Kompensation der positiven Polymerladung in dem Mittel dienen alle möglichen physiologisch verträglichen Anionen, wie beispielsweise Chlorid, Bromid, Hydrogensulfat, Methylsulfat, Ethylsulfat, Tetrafluoroborat, Phosphat, Hydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat oder p-Toluolsulfonat, Triflat.
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Beispiele für erfindungsgemäße (C1 bis C4)-Alkylgruppen sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Sec-Butyl, Isobutyl, tert-Butyl.
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Beispiele für erfindungsgemäße (C8 bis C30)-Alkylgruppen sind Octyl (Capryl), Decyl (Caprinyl), Dodecyl (Lauryl), Tetradecyl (Myristyl), Hexadecyl (Cetyl), Octadecyl (Stearyl), Eicosyl (Arachyl), Docosyl (Behenyl).
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Nachfolgende kationische Polymere können in den Mitteln Einsatz finden, wenn die kationischen Polymere bezüglich oben genannter Formeln (IV) bis (VII) eines oder mehrere der folgenden Merkmale erfüllen:
- - R1 und R4 bedeuten jeweils eine Methylgruppe,
- - X1 steht für eine Gruppe NH,
- - X2 steht für eine Gruppe NH,
- - A1 und A2 stehen unabhängig voneinander für Ethan-1,2-diyl oder Propan-1,3-diyl,
- - R2, R3, R5 und R6 stehen unabhängig voneinander für Methyl oder Ethyl, (besonders bevorzugt für Methyl),
- - R7 steht für eine (C10 bis C24)-Alkylgruppe, insbesondere für Decyl (Caprinyl), Dodecyl (Lauryl), Tetradecyl (Myristyl), Hexadecyl (Cetyl), Octadecyl (Stearyl), Eicosyl (Arachyl) oder Docosyl (Behenyl).
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Es ist bevorzugt, die Struktureinheit der Formel (VI) aus aus mindestens einer Struktureinheit der Formel (VI-1) bis (VI-8) auszuwählen
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Ausserdem erweist es sich als besonders bevorzugt, als Struktureinheit der Formel (VI) die Struktureinheit gemäß Formel (VI-7) und/oder der Formel (VI-8) zu wählen. Die Struktureinheit der Formel (VI-8) ist eine ganz besonders bevorzugte Struktureinheit.
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Ferner stellte es sich mit Blick auf die Lösung der Aufgabe als bevorzugt heraus, wenn die Struktureinheit der Formel (VII) ausgewählt wird, aus mindestens einer Struktureinheit der Formeln (VII-1) bis (VII-8)
worin R
7 jeweils für eine (C
8 bis C
30)-Alkylgruppe steht.
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Als wiederum besonders bevorzugte Struktureinheit der Formel (VII) gelten die Struktureinheiten der Formel (VII-7) und/oder der Formel (VII-8), worin jeweils R7 steht für Octyl (Capryl), Decyl (Caprinyl), Dodecyl (Lauryl), Tetradecyl (Myristyl), Hexadecyl (Cetyl), Octadecyl (Stearyl), Eicosyl (Arachyl) oder Docosyl (Behenyl). Die Struktureinheit der Formel (VII-8) stellt eine ganz besonders bevorzugte Struktureinheit der Formel (VII) dar.
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Ein ganz besonders bevorzugt in dem Mittel enthaltenes kationisches Polymer umfasst mindestens eine Struktureinheit der Formel (IV), mindestens eine Struktureinheit der Formel (V), mindestens eine Struktureinheit der Formel (VI-8) und mindestens eine Struktureinheit der Formel (VII-8),
worin R
7 steht für Octyl (Capryl), Decyl (Caprinyl), Dodecyl (Lauryl), Tetradecyl (Myristyl), Hexadecyl (Cetyl), Octadecyl (Stearyl), Eicosyl (Arachyl) oder Docosyl (Behenyl).
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Ein ganz besonders bevorzugtes kationisches Polymer ist das Copolymer aus N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam, N-(3-Dimethylaminopropyl)methacrylamid und 3-(Methacryloylamino)propyl-lauryl-dimethylammoniumchlorid (INCI-Bezeichnung: Polyquaternium-69), welches beispielsweise unter dem Handelsnamen AquaStyle® 300 (28-32 Gew.-% Aktivsubstanz in Ethanol-Wasser-Gemisch, Molekulargewicht 350.000) von der Firma ISP vertrieben wird.
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Weitere bevorzugte kationische Polymere sind beispielsweise
- - kationisierter Honig, beispielsweise das Handelsprodukt Honeyquat® 50,
- - polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estem und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure. Die unter den Bezeichnungen Merquat®100 (Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)) und Merquat®550 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer) im Handel erhältlichen Produkte sind Beispiele für solche kationischen Polymere mit der INCI - Bezeichnung Polyquaternium-7,
- - Vinylpyrrolidon-Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymere, wie sie unter den Bezeichnungen Luviquat® FC 370, FC 550 und der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-16 sowie FC 905 und HM 552 angeboten werden,
- - quaternisiertes Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylat, zum Beispiel Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylatmethosulfat Copolymer, das unter den Handelsbezeichnungen Gafquat® 755 N und Gafquat® 734 von der Firma Gaf Co., USA vertrieben wird und die INCI - Bezeichnung Polyquaternium-11,
- - quaternierter Polyvinylalkohol,
- - sowie die unter den Bezeichnungen Polyquaternium-2, Polyquaternium-17, Polyquatenium- 18 und Polyquaternium-27 bekannten Polymeren mit quartären Stickstoffatomen in der Polymerhauptkette,
- - Vinylpyrrolidon-Vinylcaprolactam-Acrylat-Terpolymere, wie sie mit Acrylsäureestern und Acrylsäureamiden als dritter Monomerbaustein im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung Aquaflex® SF 40 angeboten werden.
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Wird das Haarbehandlungsmittel als Pflegespülung konfektioniert, enthält es bevorzugt mindestens ein kationisches Tensid oder ein kationisches Polymer in einem bevorzugten Gewichtsanteil von bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt von 0,05 bis 2 Gew.-% und insbesondere bevorzugt von 0,1 bis 0,5 Gew.-%, wobei sich die Mengenangaben auf das Gesamtgewicht des Haarbehandlungsmittels beziehen.
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Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz der vorstehend genannten Salz-haltigen Komponente in den Haarbehandlungsmitteln herausragende Eigenschaften verleiht. So ist Farbveränderung der künstlich erzeugten Haarfarbe nach mehreren Behandlungsvorgängen extrem gering. Zusätzlich steigern die Haarbehandlungsmittel die Elastizität der mit ihnen behandelten Haare und führen zu einer innerstrukturellen Stärkung der Haarfasern, welche sich zum Beispiel in höheren Schmelztemperaturen (= Denaturierungstemperaturen) bei der Differenzthermoanalyse niederschlägt.
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Es wurde gefunden, dass es besonders effektiv und die Farbveränderung der künstlich erzeugten Haarfarbe nach mehreren Reinigungsvorgängen besonders gering ist, wenn die Haarbehandlungsmittel eine Mischung aus Stearinsäure und Lanthanchlorid, eine Mischung aus Stearinsäure und Strontiumlactat oder Strontiumstearat enthalten.
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Die Haarbehandlungsmittel können prinzipiell auf Haaren angewendet werden, die mit permanenten, semipermanenten oder temporären Haarfarben gefärbt wurden. Temporäre Haarfarben sind jedoch dafür bestimmt, mit der Zeit ausgewaschen zu werden und/oder zu verblassen, deshalb ist das Haarbehandlungsmittel besonders geeignet für die Anwendung auf Haaren, die mit permanenten oder oxidativen Haarfärbemitteln gefärbt wurden.
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Die Haarbehandlungsmittel können neben den zuvor genannten Inhaltsstoffen weitere, in den jeweiligen Mittel üblichen, Inhaltsstoffe enthalten.
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Die Wirksamkeit der Haarbehandlungsmittel kann noch weiter gesteigert werden kann, wenn ihnen ein spezieller haarkonditionierender Wirkstoff hinzugefügt wird. Insbesondere kann dadurch die Farbbrillanz der künstlich erzeugten Haarfarbe stabilisiert und erhalten werden. Die Haarbehandlungsmittel enthalten daher zusätzlich mindestens einen haarkonditionierenden Wirkstoff in einem Gewichtsanteil von 0,01 bis 10 Gew.-% am Gesamtgewicht des Haarbehandlungsmittels. Unter geeigneten haarkonditionierenden Wirkstoffen werden bevorzugt natürliche, mineralische oder synthetische Öl-, Fett- oder Wachskomponenten, Vitamine und/oder Proteinhydrolysate verstanden. Kationische Polymere zählen im Rahmen dieser Erfindung nicht zu den haarkonditionierenden Wirkstoffen. Durch Einsatz eines pflanzlichen Öls und/oder eines Silikons als haarkonditionierenden Wirkstoff kann nicht nur die Farbbrillanz der Haare besonders gut stabilisiert werden kann, sondern außerdem die haptischen Eigenschaften wie der Griff und die Geschmeidigkeit der gefärbten Haare verbessert werden.
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Weitere geeignete Inhaltsstoffe umfassen nichtionische Tenside, amphotere/zwitterionische Tenside, nichtionische Polymere, anionische Polymere, Aminosäuren, Oligopetide, Provitamine, Vitaminvorstufen, Betaine, Biochinone, Purin(derivate), Taurin(derivate), L-Carnitin(salze), Panthenol, Panthothensäure, 2-Furanone, 2-Furanonderivate, Ectoin, Allantoin, Pflanzenextrakte, Esteröle, UV-Lichtschutzfilter, Strukturierungsmittel, Verdickungsmittel, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Quellmittel, Farbstoffe, Antischuppenwirkstoffe, Komplexbildner, Trübungsmittel, Perlglanzmittel, Pigmente, Stabilisierungsmittel, Treibmittel, Antioxidantien, Parfümöle, und/oder Konservierungsmittel.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verringerung und/oder Vermeidung des Ausblutens und/oder Verblassens künstlich erzeugter Haarfarben und/oder Stärkung der inneren Haarstruktur, umfassend die folgenden
Schritte:
- i. Aufbringen eines Haarbehandlungsmittels auf die - vorzugsweise nassen - blondierten und/oder gefärbten Haare,
- ii. Einwirken lassen des Mittels für einen Zeitraum von mindestens 5 Sekunden,
- iii. fakultativ: Ausspülen der Zusammensetzung mit Wasser,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Haarbehandlungsmittel - bezogen auf sein Gewicht - enthält:
- a) 1 bis 15 Gew.-% einer Salz-haltigen Komponente, umfassend
- mindestens ein mehrwertiges Salz einer Fettsäure und/oder
- mindestens eine Fettsäure (A1) und mindestens ein mehrwertiges Salz (A2),
- b) mindestens eine kationische Verbindung, ausgewählt aus
- - kationischen Tensiden der Gruppe, die gebildet wird aus quaternären Ammoniumverbindungen, Esterquats und/oder Amidoaminen, und/oder
- - kationischen Polymeren.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die folgenden Schritte
- i. Aufbringen einer Haarspülung oder einer Haarkur als Haarbehandlungsmittel auf die nassen blondierten und/oder gefärbten Haare,
- ii. Einwirken lassen der Haarspülung oder Haarkur für einen Zeitraum von 5 Sekunden bis 5 Minuten,
- iii. Ausspülen der Haarspülung oder der Haarkur mit Wasser.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt des Aufbringens eines Haar(pflege)sprays, Haargels oder Haarwachses als Haarbehandlungsmittel auf die trockenen, blondierten oder gefärbten Haare.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Haarbehandlungsmittels zur Verringerung und/oder Vermeidung des Ausblutens und/oder Verblassens künstlich erzeugter Haarfarben und/oder zur Verbesserung der Farbintensität und/oder der Farbtreue und zur Verbesserung mindestens einer der Eigenschaften
- - Zugfestigkeit von keratinischen Fasern, insbesondere von menschlichen Haaren;
- - Kämmbarkeit von keratinischen Fasern, insbesondere von menschlichen Haaren;
- - Hydrophobierung der Oberfläche von keratinischen Fasern, insbesondere von menschlichen Haaren;
- - Stärkung der inneren Struktur von keratinischen Fasern, insbesondere von menschlichen Haaren.
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Beispiele:
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1) Ausführungsbeispiele: Es wurden die folgenden Haarbehandlungsmittel hergestellt (die Mengenangaben beziehen sich dabei auf Gew.-%):
Tabelle 1: Conditioner
| Conditioner 1 | Conditioner 2 | Conditioner 3 |
Cetearyl Alcohol | 2,50 | 1,50 | 2,00 |
Quaternium-87 | 4,00 | 4,00 | 4,00 |
Lactic Acid | 1,00 | 0,7 | 2,36 |
Isopropyl Myristate | 0,80 | 1,00 | 0,80 |
Distearoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfate | 1,00 | 1,00 | 1,00 |
Stearinsäure | 3,00 | -- | 3,00 |
Lanthanchlorid Heptahydrat | 0,75 | -- | -- |
Strontiumhydroxid | -- | -- | 0,90 |
Strontiumstearat | -- | 4,00 | -- |
Phenoxyethanol | 0,40 | 0,40 | 0,40 |
Stearamidopropyl Dimethylamine | 0,40 | 0,40 | 0,40 |
Sodium Methylparaben | 0,30 | 0,30 | 0,30 |
Polyquaternium-37 | 0,50 | 0,50 | 0,50 |
Panthenol | 0,20 | 0,20 | 0,20 |
Apricot kernel oil | 0,20 | -- | 0,20 |
Hydrolyzed Keratin | 0,30 | 0,30 | 0,30 |
NaOH | 0,40 | -- | -- |
Parfüm | 0,45 | 0,45 | 0,45 |
Wasser | ad 100 | ad 100 | Ad 100 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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