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Der Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Mittel zum Färben von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, welches auf einen sauren pH-Wert eingestellt ist, mindestens ein spezielles Aminosilikon und mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff enthält. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verfahren zum Färben von keratinischen Fasern, in welchem ein entsprechendes Mittel zur Anwendung kommt.
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Die Veränderung von Form und Farbe von keratinischen Fasern, insbesondere von Haaren, stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Hierdurch kann das Erscheinungsbild der Haare sowohl aktuellen Modeströmungen als auch den individuellen Wünschen der einzelnen Person angepasst werden. Die Färbung, insbesondere die Abdeckung von ergrauten Haaren, wird von Menschen aller Kulturkreise angestrebt. Menschen aus Kulturen mit naturgegebenen krausen Haaren sind darüber hinaus oft auch auf der Suche nach Möglichkeiten, die Haare zu glätten.
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Haarglättungsmittel werden zur Entkräuselung von gelocktem Haar angewandt. Hierbei müssen die Haarglättungsmittel eine Reihe von Mindestanforderungen erfüllen: Mit den Mitteln muss sich – insbesondere bei Haaren mit starker Krause, wie es beispielsweise bei afrikanischem Haar vorkommt – eine wirksame Glättung von stark gekräuseltem Haar bewirken lassen. Weiterhin müssen die Mittel temperaturstabil sein, sollten eine optimale Konsistenz besitzen, keine Hautirritationen hervorrufen und leicht wieder auswaschbar sein. Zusätzlich sollten die Mittel keine übermäßige Schädigung des Haares hervorrufen.
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Die am häufigsten angewandte Methode, sehr stark gekräuseltes Haar zu glätten, ist die Behandlung der Haare mit Präparaten auf Basis von Natrium-, Kalium-, Lithium und/oder Guanidiniumhydroxid. Bei Anwendung dieser Haarglättungsmittel werden die im Haar befindlichen Cystin-Bindungen gespalten, und etwa ein Drittel des Cystin-Gehaltes wird in Lanthionin umgewandelt. Da die mit den vorgenannten Hydroxiden durchgeführte Haarglättung die Haare starker Alkalität aussetzt, lässt sich die Schädigung der Haare oftmals nicht vermeiden.
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Eine weitere mögliche Methode, sehr stark gekräuseltes Haar zu glätten, ist die Behandlung der Haare mit Reduktionsmitteln. Als Reduktionsmittel werden üblicherweise Cysteinsäure oder ihre Derivate, oder auch Thioglycolsäureglycerinester, Sulfite, Thiomilchsäure, Cystein oder Cysteamin eingesetzt. Bei diesem Reduktionsschritt werden die im Haar enthaltenen Cystin-Disulfidbrücke gespalten, und das Haar wird in einen plastischen Zustand gebracht. Nach dem Ausspülen des Reduktionsmittels kann das nun gut verformbare Haar geglättet werden. Die Wiederknüpfung der Disulfid-Brücken im geglätteten Haar kann durch die Applikation eines Oxidationsmittels erfolgen. Als Oxidationsmittel wird in der Regel Wasserstoffperoxid verwendet. Auch bei diesem Haarverformungsprozess kann ein gewisses Ausmaß an Haarschädigung nicht vermieden werden.
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Wünscht der Anwender nicht nur die Glättung seiner Haare, sondern zusätzlich auch eine Farbveränderung, kann er im Anschluss an die Glättung ein Färbemittel auf die Keratinfasern auftragen. Da das zuvor angewendete Glättungsmittel die Haare in mehr oder weniger starkem Ausmaß schädigt, müssen die im Anschluss an die Glättung angewendeten Färbemittel besondere Anforderungen erfüllen.
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Zur Veränderung der Haarfarbe kennt der Fachmann je nach Anforderung an die Färbung diverse Färbesysteme. Für permanente, intensive Färbungen mit guten Echtheitseigenschaften und guter Grauabdeckung werden üblicherweise Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten üblicherweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten, die unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln wie beispielsweise Wasserstoffperoxid untereinander die eigentlichen Farbstoffe ausbilden. Oxidationsfärbemittel zeichnen sich durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse aus, sind jedoch auch mit einem gewissen Ausmaß an Haarschädigung verbunden. Der Einsatz von Oxidationsfärbemitteln in kombinierten Glättungs-Färbeverfahren wäre mit einer Akkumulation der Schädigung verbunden, aus diesem Grund ist der Einsatz von Oxidationsfärbemitteln in Glättungs-Färbeverfahren nicht angezeigt.
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Durch den Einsatz von direktziehenden Farbstoffen kann die Haarfarbe temporär verändert werden. Hierbei diffundieren bereits fertig ausgebildete Farbstoffe aus dem Färbemittel in die Haarfaser hinein. Im Vergleich zur oxidativen Haarfärbung weisen die mit direktziehenden Farbstoffen erhaltenen Färbungen eine geringere Haltbarkeit und schnellere Auswaschbarkeit auf. Auch die Grauabdeckungen, die mit direktziehenden Farbstoffen erhalten werden können, sind in der Regel verbesserungswürdig. Von Vorteil ist jedoch die geringere Haarschädigung der Färbung mit direktziehenden Farbstoffen. Um die Haarschädigung bein einem kombinierten Glättungs-Färbeverfahren so gering wie möglich zu halten, ist der Einsatz von direktziehenden Farbstoffen daher die Färbemethode der Wahl.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zum Färben von keratinischen Fasern bereit zu stellen, welches sich zur Anwendung im Anschluss an eine Haarglättung eignet. Generell soll sich das Mittel auch zur Anwendung auf bereits sehr stark geschädigten Haaren eignen und langfristig die Schädigung der Haare vermindern. Zusätzlich sollen auch die Waschechtheiten und die Grauabdeckungen der Färbungen sollten verbessert werden.
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Es hat sich nun herausgestellt, dass sich keratinische Fasern intensiv mit einem Mittel färben lassen, welches auf einen sauren pH-Wert eingestellt ist und mindestens ein speziell substituiertes Aminosilikon sowie mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff enthält. Bei Anwendung dieses Mittels auf stark geschädigten Haaren, wie sie beispielsweise nach einer Haarglättung vorliegen, reduziert die Anwendung des Mittels die Haarschädigung, was sich insbesondere in verbesserten Kämmbarkeiten manifestiert.
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Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein wasserhaltiges kosmetisches Mittel zum Färben von keratinischen Fasern, welches
- – einen pH-Wert zwischen 1,0 bis 5,5 besitzt, und
- – mindestens eine Verbindung der Formel (I), mit worin
x und y unabhängig von einander für Werte zwischen 1 und 100 stehen,
z für Werte zwischen 1 und 100 steht, wobei, falls z ≥ 2 ist, die jeweiligen Werte x und y in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,
und
R1, R2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, gesättigte, ungesättigte oder mehrfach ungesättigte C5-C20-Alkylkette, eine Hydroxygruppe, eine C1-C30-Alkoxygruppe oder eine Gruppierung C1-C6-Alkyl-(O-CH2-CH2)n-O- stehen,
worin n für eine ganze Zahl von 1 bis 60 steht, enthält und
- – mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff enthält.
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Unter keratinischen Fasern, keratinhaltigen Fasern oder Keratinfasern sind Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel in erster Linie zum Färben von Keratinfasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Mittel handelt es sich um ein wässriges kosmetisches Mittel, welches alle wesentlichen Inhaltsstoffe jeweils in einem kosmetischen Träger enthält. Bei dem kosmetischen Träger kann es sich um einen geeigneten wässrigen, oder wässrig-alkoholischen Träger handeln. Beispielsweise können das Mittel in Form einer Creme, einer Emulsion, eines Gels oder auch in Form einer tensidhaltigen schäumenden Lösung, wie beispielsweise eines Shampoos, eines Schaumaerosols, einer Schaumformulierung oder in Form einer anderen Zubereitung, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet ist, auf die keratinischen Fasern aufgetragen werden.
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Als ersten wesentlichen Inhaltsstoff enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens ein Aminosilikon der Formel (I),
mit
worin
x und y unabhängig von einander für Werte zwischen 1 und 100 stehen,
z für Werte zwischen 1 und 100 steht, wobei, falls z ≥ 2 ist, die jeweiligen Werte x und y in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,
und
R1, R2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, gesättigte, ungesättigte oder mehrfach ungesättigte C
5-C
20-Alkylkette, eine Hydroxygruppe, eine C
1-C
30-Alkoxygruppe oder eine Gruppierung C
1-C
6-Alkyl-(O-CH
2-CH
2)
n-O- stehen, worin n für eine ganze Zahl von 1 bis 60 steht.
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Die Strukturelemente A der Verbindung der Formel (I) sind erfindungsgemäß aus je einem oder mehreren Elementen 3-[(2-Aminoethyl)amino]propyl-methyl-siloxan und einem oder mehreren Elementen Dimethylsiloxan aufgebaut. Die Anzahl an Dimethylsiloxan Elementen wird durch den Parameter x definiert. Die Anzahl an 3-[(2-Aminoethyl)amino]propyl-methyl-siloxan Elementen wird durch den Parameter y definiert. Die Werte der Parameter x und y stehen erfindungsgemäß unabhängig voneinander für Zahlen zwischen 1 und 100.
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Die Anzahl an Strukturelementen A wird durch den Parameter z vorgegeben. Erfindungsgemäß liegt der Wert des Parameters z zwischen 1 und 100. Falls z ≥ 2, können die Parameter x und y in jedem Strukturelement A unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden. Daraus folgt, dass sich für den Fall z ≥ 2 die einzelnen Strukturelemente A in ihrer Anzahl an 3-[(2-Aminoethyl)amino]propyl-methyl-siloxan Elementen und/oder in ihrer Anzahl an Dimethylsiloxan Elementen voneinander unterscheiden können.
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Das Siloxan-Grundgerüst der Verbindung(en) der Formel (I) wird gemäß der vorliegenden Erfindung an beiden Enden von den Resten R1 und R2 terminiert, wobei R1 und R2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, gesättigte, ungesättigte oder mehrfach ungesättigte C5-C20-Alkylkette, eine Hydroxygruppe, eine C1-C30-Alkoxygruppe oder eine Gruppierung C1-C6-Alkyl-(O-CH2-CH2)n-O- stehen können.
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Stehen R1 und/oder R2 für einen verzweigten, gesättigten, ungesättigten oder mehrfach ungesättigten C5-C20-Alkylrest, so ist das Siloxan-Gerüst mit einer Fettalkylkette terminiert. Fettalkylketten im Sinne der vorliegenden Erfindung sind alle linearen und/oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten und/oder mehrfach ungesättigten Kohlenstoffketten, deren Kohlenstoffkette bevorzugt eine C6-C30-Kette besonders bevorzugt eine C8-C24-Kette und insbesondere eine C14-C20-Kette ist. Beispiele für erfindungsgemäße Fettalkylketten sind Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Dodecyl, Tetradeyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl, Eicosyl, Docosyl, Tetracosyl, Hexacosyl, iso-Stearyl, (9Z)-Tetradeca-9-enyl, (9Z)-Hexadeca-9-enyl, (6Z)-Octadeca-6-enyl, (9Z)-Octadeca- 9-enyl, (9E)-Octadeca-9-enyl, (11E)-Octadeca-11-enyl, (9Z)-Eicosa-9-enyl, (11Z)-Eicosa-11-enyl, (11Z)- Docosa-11-enyl, (13Z)-Docosa-13-enyl, (15Z)-Tetracosa-15-enyl, (9Z,12Z)-Octadeca-9,12-dienyl, (9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-trienyl, (6Z,9Z,12Z)-Octadeca-6,9,12-trienyl, (8E,10E,12Z)-Octadeca-8,10,12-trienyl, (9Z,11E,13Z)-Octadeca-9,11,13-trienyl, (9Z,11E,13E)-Octadeca-9,11,13-trienyl, (9E,11E,13E)-Octadeca-9,11,13-trienyl, (5Z,8Z,11Z,14Z)-Eicosa-5,8,11,14-tetraenyl, (5Z,8Z,11Z,14Z,17Z)-Eicosa-5,8,11,14,17-pentaenyl, (7Z,10Z,13Z,16Z,19Z)-Docosa-7,10,13,16,19-pentaenyl, (4Z,7Z,10Z,13Z,16Z,19Z)-Docosa-4,7,10,13,16,19-hexaenyl. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stehen die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander für lineare Alkylketten, bevorzugt C14-C20-Alkyl, besonders bevorzugt Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl oder Eicosyl. Insbesondere bevorzugt sind Hexadecyl (Cetyl) und/oder Octadecyl (Stearyl). Unter Cetearyl versteht sich eine Mischung aus Cetyl und Stearyl, diese Mischung ist ebenfalls bevorzugt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es eine Verbindung der Formel (I) enthält, in der die Substituenten R1 und R2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, gesättigte, ungesättigte oder mehrfach ungesättigte C5-C20-Alkylkette, bevorzugt für eine lineare C14-C20-Alkylkette, insbesondere bevorzugt für einen Vertreter aus der Gruppe H3C-(CH2)13-, H3C-(CH2)15-, H3C-(CH2)17-, H3C-(CH2)19-, stehen.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), bei denen die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander für H3C-(CH2)15- oder H3C-(CH2)17- stehen. In diesem Fall handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Amodimethicon um ein Bis-Cetearyl Amodimethicon.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthält, bei welcher R1 für H3C-(CH2)15- oder H3C-(CH2)17- und R2 für H3C-(CH2)15- oder H3C-(CH2)17- steht. Solche Verbindungen sind unter der INCI-Bezeichnung Bis-Cetearyl Amodimethicon bekannt.
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Ein besonders bevorzugtes Mittel zum Färben von keratinischen Fasern ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine Verbindung der Formel (Ia), (Ib) und/oder (Ic) enthält,
wobei die Struktureinheit (A) in den Formeln (Ia), (Ib), (Ic) jeweils unabhängig voneineinander steht für
worin
x und y unabhängig von einander für Werte zwischen 1 und 100 stehen,
z für Werte zwischen 1 und 100 steht, wobei, falls z ≥ 2 ist, die jeweiligen Werte x und y in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können.
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Als zweiten wesentlichen Inhaltsstoff enthalten die erfindungsgemäßen Mittel mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff.
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Direktziehende Farbstoffe können anhand ihrer Ladung in kationische Farbstoffe (basische Farbstoffe), nichtionische Farbstoffe und anionische Farbstoffe (auch Säurefarbstoffe genannt) unterteilt werden.
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Unter Säurefarbstoffen werden direktziehende Farbstoffe verstanden, die mindestens eine Carbonsäuregruppierung (-COOH) und/oder eine Sulfonsäuregruppierung (-SO3H) besitzen. In Abhängigkeit vom pH-Wert liegen die protonierten Formen (-COOH, -SO3H) der Carbonsäure- bzw. Sulfonsäuregruppierungen mit ihren deprotonierten Formen (-COO–, -SO3 – vor) im Gleich
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gewicht vor. Mit abnehmendem pH-Wert steigt der Anteil der protonierten Formen. Werden direktziehende Farbstoffe in Form ihrer Salze eingesetzt, so liegen die Carbonsäuregruppen bzw. Sulfonsäuregruppen in deprotonierter Form vor und sind zur Einhaltung der Elektroneutralität mit entsprechenden stöchiometrischen Äquivalente an Kationen (wie beispielsweise Na-Kation oder K-Kationen) neutralisiert.
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Ein wesentliches Merkmal der Säurefarbstoffe ist ihr Vermögen, anionische Ladungen auszubilden, wobei die hierfür verantwortlichen Carbonsäure- bzw. Sulfonsäuregruppen an verschiedene chromophore Systeme geknüpft sein können. Geeignete chromophore Systeme finden sich beispielsweise in den Strukturen von Azofarbstoffen, Triarylmethanfarbstoffen, Anthrachinonfarbstoffen, Xanthen-Farbstoffen bzw. Rhodamin-Farbstoffen und/oder Oxazinfarbstoffen.
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Als geeignete Säurefarbstoffe können beispielsweise eine oder mehrere Verbindungen aus der folgenden Gruppe ausgewählt werden: Acid Yellow 1 (D&C Yellow 7, Citronin A, Ext. D&C Yellow No. 7, Japan Yellow 403, CI 10316, COLIPA n° B001), Acid Yellow 3 (COLIPA n°:C 54, D&C Yellow Nº 10, Quinoline Yellow, E104, Food Yellow 13), Acid Yellow 9 (CI 13015), Acid Yellow 17 (CI 18965), Acid Yellow 23 (COLIPA n° C 29, Covacap Jaune W 1100 (LCW), Sicovit Tartrazine 85 E 102 (BASF), Tartrazine, Food Yellow 4, Japan Yellow 4, FD&C Yellow No. 5), Acid Yellow 36 (CI 13065), Acid Yellow 121 (CI 18690), Acid Orange 6 (CI 14270), Acid Orange 7 (2-Naphthol orange, Orange II, CI 15510, D&C Orange 4, COLIPA n° C015), Acid Orange 10 (C.I. 16230; Orange G sodium salt), Acid Orange 11 (CI 45370), Acid Orange 15 (CI 50120), Acid Orange 20 (CI 14600), Acid Orange 24 (BROWN 1;CI 20170; KATSU201; nosodiumsalt; Brown No.201; RESORCIN BROWN; ACID ORANGE 24; Japan Brown 201; D & C Brown No.1), Acid Red 14 (C.I.14720), Acid Red 18 (E124, Red 18; CI 16255), Acid Red 27 (E 123, CI 16185, C-Rot 46, Echtrot D, FD&C Red Nr.2, Food Red 9, Naphtholrot S), Acid Red 33 (Red 33, Fuchsia Red, D&C Red 33, CI 17200), Acid Red 35 (CI C.I.18065), Acid Red 51 (CI 45430, Pyrosin B, Tetraiodfluorescein, Eosin J, Iodeosin), Acid Red 52 (CI 45100, Food Red 106, Solar Rhodamine B, Acid Rhodamine B, Red n° 106 Pontacyl Brilliant Pink), Acid Red 73 (CI CI 27290), Acid Red 87 (Eosin, CI 45380), Acid Red 95 (CI 45425, Erythtosine, Simacid Erythrosine Y), Acid Red 184 (CI 15685), Acid Red 195, Acid Violet 43 (Jarocol Violet 43, Ext. D&C Violet n° 2, C.I. 60730, COLIPA n° C063), Acid Violet 49 (CI 42640), Acid Violet 50 (CI 50325), Acid Blue 1 (Patent Blue, CI 42045), Acid Blue 3 (Patent Blau V, CI 42051), Acid Blue 7 (CI 42080), Acid Blue 104 (CI 42735), Acid Blue 9 (E 133, Patentblau AE, Amidoblau AE, Erioglaucin A, CI 42090, C.I. Food Blue 2), Acid Blue 62 (CI 62045), Acid Blue 74 (E 132, CI 73015), Acid Blue 80 (CI 61585), Acid Green 3 (CI 42085, Foodgreen1), Acid Green 5 (CI 42095), Acid Green 9 (C.I.42100), Acid Green 22 (C.I.42170), Acid Green 25 (CI 61570, Japan Green 201, D&C Green No. 5), Acid Green 50 (Brillantsäuregrün BS, C.I. 44090, Acid Brilliant Green BS, E 142), Acid Black 1 (Black n° 401, Naphthalene Black 10B, Amido Black 10B, CI 20 470, COLIPA n° B15), Acid Black 52 (CI 15711), Food Yellow 8 (CI 14270), Food Blue 5, D&C Yellow 8, D&C Green 5, D&C Orange 10, D&C Orange 11, D&C Red 21, D&C Red 27, D&C Red 33, D&C Violet 2 und/oder D&C Brown 1.
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Ein ganz besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff aus der Gruppe Acid Yellow 1, Acid Yellow 3, Acid Yellow 9, Acid Yellow 17, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, Acid Yellow 121, Acid Orange 6, Acid Orange 7, Acid Orange 10, Acid Orange 11, Acid Orange 15, Acid Orange 20, Acid Orange 24, Acid Red 14, Acid Red 18, Acid Red 27, Acid Red 33, Acid Red 35, Acid Red 51, Acid Red 52, Acid Red 73, Acid Red 87, Acid Red 95, Acid Red 184, Acid Red 195, Acid Violet 43, Acid Violet 49, Acid Violet 50, Acid Blue 1, Acid Blue 3, Acid Blue 7, Acid Blue 104, Acid Blue 9, Acid Blue 62, Acid Blue 74, Acid Blue 80, Acid Green 3, Acid Green 5, Acid Green 9, Acid Green 22, Acid Green 25, Acid Green 50, Acid Black 1, Acid Black 52, Food Yellow 8, Food Blue 5, D&C Yellow 7, D&C Yellow 8, D&C Orange 4, D&C Green 5, D&C Orange 10, D&C Orange 11, D&C Red 21, D&C Red 27, D&C Red 33, D&C Violet 2 und/oder D&C Brown 1 enthält.
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Es hat sich gezeigt, dass bestimmte Säurefarbstoffe, insbesondere bestimmte Kombinationen von Säurefarbstoffen, besonders gut zur Anwendung auf geschädigtem Haar geeignet sind, da diese besonders gut auf die geschädigten Keratinfasern aufziehen und dort zu außergewöhnlich intensiven Farbergebnissen führen. Besonders gut ziehen die folgenden Farbstoffkombinationen auf geschädigte Keratinfasern auf: Acid Yellow 1/Acid Orange 7; Acid Yellow 3/Acid Orange 7; Acid Yellow 9/Acid Orange 7; Acid Yellow 17/Acid Orange 7; Acid Yellow 23/Acid Orange 7; Acid Yellow 36/Acid Orange 7; Acid Yellow 121/Acid Orange 7; Acid Red 14/Acid Orange 7; Acid Red 18/Acid Orange 7; Acid Red 27/Acid Orange 7; Acid Red 33/Acid Orange 7; Acid Red 35/Acid Orange 7; Acid Red 51/Acid Orange 7; Acid Red 52/Acid Orange 7; Acid Red 73/Acid Orange 7; Acid Red 87/Acid Orange 7; Acid Red 95/Acid Orange 7; Acid Red 184/Acid Orange 7; Acid Red 195/Acid Orange 7; Acid Violet 43/Acid Orange 7; Acid Violet 49/Acid Orange 7 und/oder Acid Violet 50/Acid Orange 7.
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Ein weiterhin ganz besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine der folgenden Kombinationen aus direktziehenden Säurefarbstoffen enthält: Acid Yellow 1/Acid Orange 7; Acid Yellow 3/Acid Orange 7; Acid Yellow 9/Acid Orange 7; Acid Yellow 17/Acid Orange 7; Acid Yellow 23/Acid Orange 7; Acid Yellow 36/Acid Orange 7; Acid Yellow 121/Acid Orange 7; Acid Red 14/Acid Orange 7; Acid Red 18/Acid Orange 7; Acid Red 27/Acid Orange 7; Acid Red 33/Acid Orange 7; Acid Red 35/Acid Orange 7; Acid Red 51/Acid Orange 7; Acid Red 52/Acid Orange 7; Acid Red 73/Acid Orange 7; Acid Red 87/ Acid Orange 7; Acid Red 95/Acid Orange 7; Acid Red 184/Acid Orange 7; Acid Red 195/Acid Orange 7; Acid Violet 43/Acid Orange 7; Acid Violet 49/Acid Orange 7 oder Acid Violet 50/Acid Orange 7.
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Um ein optimales Färbe und Pflege-Ergebnis zu erhalten, werden das bzw. die Aminosilikone der Formel (I) und der bzw. die direktziehenden Säurefarbstoffe bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt.
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Bevorzugt ist der Einsatz von einem oder mehreren Aminosilikonen der Formel (I) in einer Gesamtmenge von 0,2 bis 4,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,4 bis 3,2 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,6 bis 2,6 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,8 bis 1,5 Gew-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels). Insbesondere wenn die Aminosilikone der Formel (I) in einer Gesamtmenge von 0,8 bis 1,5 Gew.-% im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt werden, kann ein sehr gutes Minimierung der Haarschädigung erzielt werden, ohne dass die Haare beschwert wirken oder einen fettigen Eindruck hinterlassen.
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Ein weiterhin ganz besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist daher dadurch gekennzeichnet, dass es ein oder mehrere Verbindungen der Formel (I) in einer Gesamtmenge von 0,2 bis 4,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,4 bis 3,2 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,6 bis 2,6 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,8 bis 1,5 Gew-% – bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels – enthält.
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Die direktziehenden Säurefarbstoffen werden bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 5,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,08 bis 4,7 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 3,4 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,3 bis 1,8 Gew.-% - bezogen auf des Gesamtgewicht des Mittels – eingesetzt. Vor allem wenn die Einsatzmengen zwischen 0,3 und 1,8 Gew.-% liegen, können sehr intensive Färbungen erzielt werden, ohne dass die Mittel eine zu starke Hautanfärbung aufweisen.
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Ein weiterhin ganz besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist daher dadurch gekennzeichnet, dass es ein oder mehrere direktziehende Säurefarbstoffe in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 5,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,08 bis 4,7 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 3,4 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,3 bis 1,8 Gew.-% – bezogen auf des Gesamtgewicht des Mittels – enthält.
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Säurefarbstoffe benötigen in der Regel ein saures Mileu, um auf die Keratinfasern aufzuziehen. Um einen ausreichenden Farbaufzug der direktziehenden Säurefarbstoffe zu gewährleisten, müssen die erfindungsgemäßen Mittel auf einen sauren pH-Wert eingestellt sein. Hierbei ziehen die direktziehenden Säurefarbstoffe umso besser auf, je saurer das Mittel eingestellt ist. Geeignet ist ein pH-Wert bis maximal 5,5, jedoch wird die Intensität der Färbung ungleich intensiver, wenn der pH-Wert der Mittel bei einem Wert bis maximal 4,7, bevorzugt bis maximal 3,9, weiter bevorzugt bis maximal 3,1 und ganz besonders bevorzugt bis maximal 2,5 liegt. Aus toxikologischen Gründen ist es nicht angezeigt, das Mittel auf pH-Werte von weniger als 1,0 einzustellen. Bevorzugt liegt der pH-Wert der Mittel nicht unterhalb von 1,5, weiter bevorzugt nicht unterhalb von 1,7, und ganz bevorzugt nicht unterhalb von 1,8.
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Ein weiterhin ganz besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist daher dadurch gekennzeichnet, dass es einen pH-Wert von 1,5 bis 4,7, bevorzugt von 1,6 bis 3,9, weiter bevorzugt von 1,7 bis 3,1 und besonders bevorzugt von 1,8 bis 2,5 besitzt.
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Zur Einstellung der sauren pH-Werte kommen prinzipiell alle Verbindungen in Frage, die zur Abgabe eines Protons (einwertige Säure) oder mehrerer Protonen (mehrwertige Säure) in der Lage sind. Als anorganische Säuren können beispielsweise Mineralsäuren wie Salzsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäure, bevorzugt in ihrer mit Wasser verdünnten Form, verwendet werden. Auch organische Säuren können in den erfindungsgemäßen Formulierungen eingesetzt werden. Typische Vertreter für organische Säuren sind aliphatische Mono- und Dicarbonsäuren wie beispielsweise Essigsäure, Propionsäure, Oxalsäure und 1,3-Propandisäure sowie aromatische Carbonsäuren wie beispielsweise Benzoesäure. Weitere erfindungsgemäße organische Säuren sind Hydroxycarbonsäuren wie Glykolsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure und Milchsäure. Auch ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren wie beispielsweise Fumarsäure oder α-Ketocarbonsäuren wie beispielsweise Brenztraubensäure (2-Oxopropionsäure) sind erfindungsgemäß.
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Aufgrund der für kosmetische Mittel bestehenden formulierungstechnischen und gesetzlichen Anforderungen sind jedoch geruchsarme, für den Einsatz in Kosmetika zugelassene Säuren am besten geeignet zur Entwicklung von Haarbehandlungsmitteln mit guter Färbeleistung. Haarfärbemittel, die mindestens eine Säure ausgewählt aus Zitronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, 2,6-Dipicolinsäure und Benzoesäure enthalten, sind daher bevorzugt.
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Bei den im Sinne dieser Erfindung gemessenen pH-Werten handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22 °C gemessen wurden. Zur Messung des pH-Wertes eignen sich insbesondere Glaselektroden, die beispielsweise in Form einer Einstabmesskette ausgeführt sein können.
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Die Einhaltung der vorgenannten geeigneten, bevorzugten und besonders bevorzugten pH-Wert Bereiche ist zur Erzielung eines zufriedenstellenden Farbergebnisses essentiell. Darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass es auch zur optimalen Reduzierung der Haarschädigung wichtig ist, den pH-Wert zuverlässig auf die gewünschten und bevorzugten Bereiche einzustellen. Um den eingestellten pH-Wert auch langfristig im gewünschten Bereich zu halten, ist daher insbesondere auch der Einsatz von Puffern – d.h. der Einsatz einer schwachen Säure (z.b. Essigsäure) mit einem praktisch völlig dissoziierten Salz derselben Säure (z.B. Natriumacetat) – bevorzugt. Bestimmte Puffersysteme haben hierbei besondere Eignung gezeigt.
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Ein weiterhin ganz besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Gemisch aus einer Säure und dem Alkalisalz dieser Säure enthält, wobei die Säure ausgewählt ist aus der Gruppe Zitronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure.
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Unter Zitronensäure (Alternativname: 2-Hydroxypropan-1,2,3-tricarbonsäure) wird die die D-Form der Säure, die L-Form der Säure wie auch die Gemische hiervon verstanden.
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Weinsäure (Alternativnamen: 2,3-Dihydroxybutandisäure, 2,3-Dihydroxybernsteinsäure) tritt in 3 stereoisomeren Formen auf: die Enantiomere L-(+)-Weinsäure und die D-(–)-Weinsärue sowie die optsch inaktive meso-Form. Erfindungsgemäß sind alle diese stereoisomeren Formen der Weinsäure und ihre Gemische.
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Äpfelsäure (Alternativnamen: Hydroxybernsteinsäure, Hydroxybutandisäure) kommt in Form ihrer R-(+)-Form sowie der enantiomeren S-(–)-Form vor. Erfindungsgemäß sind jede dieser Formen sowie ihr Gemisch.
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Unter Milchsäure (Alternativnamen: 2-Hydroxypropansäure, 2-Hydroxypropionsäure) wird die D-Form der Säure, die L-Form der Säure wie auch die Gemische hiervon verstanden.
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Bei den vorgenannten Säuren handelt es sich um einwertige Säuren (wie z.B. Milchsäure) oder auch mehrwertige Säuren (Zitronensäure, Weinsäure, Apfelsäure). Erfindungsgemäß unter Alkalisalzen dieser Säuren die ein oder mehrwertigen (im Fall der mehrwertigen Säuren) Kalium- und Natriumsalze dieser Säuren verstanden.
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Ganz besonders bevorzugt ist demnach auch ein wasserhaltiges kosmetisches Mittel zum Färben von keratinischen Fasern, welches
- – einen pH-Wert zwischen 1,0 bis 5,5 besitzt,
- – mindestens eine Verbindung der Formel (I), mit worin
x und y unabhängig von einander für Werte zwischen 1 und 100 stehen,
z für Werte zwischen 1 und 100 steht, wobei, falls z ≥ 2 ist, die jeweiligen Werte
x und y in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,
und
R1, R2 unabhängig voneinander für einen Vertreter aus der Gruppe H3C-(CH2)13-, H3C-(CH2)15-, H3C-(CH2)17-, H3C-(CH2)19-, stehen, enthält
- – mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff, enthält, und
- – ein Gemisch aus einer Säure und dem Alkalisalz dieser Säure enthält, wobei die Säure ausgewählt ist aus der Gruppe Zitronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure.
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Zur reproduzierbaren und zuverlässigen Stabilisierung des pH-Wertes haben sich insbesondere die Puffersysteme als geeignet erweisen, die aus einer Mischung der folgenden Säuren und ihrer Salze bestehen:
- – Zitronensäure und einem Natriumsalz der Zitronensäure,
- – Zitronensäure und einem Kaliumsalz der Zitronensäure,
- – Weinsäure und einem Natriumsalz der Weinsäure,
- – Weinsäure und einem Kaliumsalz der Weinsäure,
- – 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure und einem Natriumsalz der 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure,
- – 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure und einem Kaliumsalz der 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure,
- – Milchsäure und einem Natriumsalz der Milchsäure, und/oder
- – Milchsäure und einem Kaliumsalz der Milchsäure.
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Überraschend war in diesem Zusammenhang, dass der Zusatz dieser Säure/Salz-Gemische auch im Hinblick auf die Reduzierung der Haarschädigung einen wesentlichen Vorteil erbringt, d.h. der Zusatz dieser Puffersysteme zu den Färbemitteln verbessert auch die Kämmbarkeit von geschädigten Keratinfasern, die mit dem erfindungsgemäßen Mittel gefärbt wurden.
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Ganz besonders bevorzugt ist demnach auch ein wasserhaltiges kosmetisches Mittel zum Färben von keratinischen Fasern, welches
- – einen pH-Wert zwischen 1,0 bis 5,5 besitzt,
- – mindestens eine Verbindung der Formel (I), mit worin
x und y unabhängig von einander für Werte zwischen 1 und 100 stehen,
z für Werte zwischen 1 und 100 steht, wobei, falls z ≥ 2 ist, die jeweiligen Werte x und y in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,
und
R1, R2 unabhängig voneinander für einen Vertreter aus der Gruppe H3C-(CH2)13-, H3C-(CH2)15-, H3C-(CH2)17-, H3C-(CH2)19-, stehen, enthält,
- – mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff enthält, und
- – mindestens ein Gemisch aus einer Säure und dem Alkalisalz dieser Säure enthält, das ausgewählt ist aus
- – Zitroensäure und einem Natriumsalz der Zitronensäure und/oder
- – Zitronensäure und einem Kaliumsalz der Zitronensäure und/oder
- – Weinsäure und einem Natriumsalz der Weinsäure und/oder
- – Weinsäure und einem Kaliumsalz der Weinsäure und/oder
- – 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure und einem Natriumsalz der 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure und/oder
- – 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure und einem Kaliumsalz der 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure und/oder
- – Milchsäure und einem Natriumsalz der Milchsäure und/oder
- – Milchsäure und einem Kaliumsalz der Milchsäure.
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Ganz besonders bevorzugt ist demnach auch ein wasserhaltiges kosmetisches Mittel zum Färben von keratinischen Fasern, welches
- – einen pH-Wert zwischen 1,0 bis 5,5 besitzt,
- – mindestens eine Verbindung der Formel (I), mit worin
x und y unabhängig von einander für Werte zwischen 1 und 100 stehen,
z für Werte zwischen 1 und 100 steht, wobei, falls z ≥ 2 ist, die jeweiligen Werte x und y in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,
und
R1, R2 unabhängig voneinander für einen Vertreter aus der Gruppe H3C-(CH2)13-, H3C-(CH2)15-, H3C-(CH2)17-, H3C-(CH2)19-, stehen, enthält,
- – mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff enthält, und
- – mindestens ein Gemisch aus einer Säure und dem Alkalisalz dieser Säure enthält, das ausgewählt ist aus
- – Zitronensäure und Trinatriumcitrat,
- – Zitronensäure und Trikaliumcitrat,
- – Weinsäure und Dinatriumtartat (Dinatriumsalz der Weinsäure),
- – Weinsäure und Dikaliumtartrat (Dikaliumsalz der Weinsäure),
- – 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure und 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure, Dinatriumsalz,
- – 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure und 1-Hydroxyethan-1-1-disphoshonsäure, Dikaliumsalz,
- – Milchsäure und Natriumlactat, und/oder
- – Milchsäure und Kaliumlactat.
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Die generellen, die Kämmbarkeit verbessernden Eigenschaften von Silikonverbindungen sind dem Fachmann prinzipiell aus dem Stand der Technik bekannt. Im Zuge der zu dieser Erfindung führenden Arbeiten hat sich jedoch gezeigt, dass nicht alle Silikone für den Einsatz in Färbemitteln, die auf einen sauren pH-Wert eingestellt sind, gleich gut geeignet sind. So wurde gefunden, dass insbesondere die speziellen Aminosilikone der Formel (I) im sauren Milieu und in Kombination mit sauren direktziehenden Farbstoffen sehr gute Gesamtergebnisse liefern, d.h. ein Einsatz dieser Wirkstoff-Kombination führte sowohl zu sehr intensiven Farbergebnissen als auch zu einer überproportional starken Reduktion der Haarschädigung. Bei Einsatz in dieser speziellen Kombination ist das erfindungsgemäße Aminosilikon der Formel (I) anderen Silikonen, die die nicht mit den Aminogruppen substituert sind, überlegen. Eine mögliche Ursache für diesen Effekt könnte darin liegen, dass sich die Protonierung des Aminosilikons im sauren Milieu besonders vorteilhaft auf die Keratinfasern auswirkt, da die Keratinfasern im geschädigten Zustand vermehrt anionische Ladungen tragen. Auch Wechselwirkung zwischen dem im sauren Milieu in protonierter und damit kationisierter Form vorliegenden erfindungsgemäßen Aminosilikon und den anionischen direktziehenden Farbstoffen sind möglich.
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In diesem Zusammenhang hat sich weiterhin herausgestellt, dass zwischen der Einsatzmenge der zur Einstellung des sauren pH-Wertes notwendigen Säuren, bzw. insbesondere Puffer, und der Einsatzmenge des erfindungsgemäßen Aminosilikons ein Zusammenhang besteht. Als insbesondere von Vorteil hat es sich herausgestellt, wenn die Säuren bzw. Puffer im Überschuss eingesetzt werden, so dass das Gleichgewicht von unprotoniertem zu protoniertem Aminosilikon möglichst weit auf die Seite des protonierten Aminosilikons verschoben wird. Von besonderem Vorteil ist es daher, wenn die Gesamtmenge aus den eingesetzten Säuren und den Alkalisalzen der Säuren (d.h. das Säure/Salz Gemisch zum Abpuffern des pH-Wertes) im Vergleich zu den Aminosilikonen der Formel (I) in einem 1,25-fachen oder höheren Überschuss eingesetzt wird.
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Ein weiterhin ganz besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist daher dadurch gekennzeichnet, dass es
- (a) ein oder mehrere Verbindungen der Formel (I) enthält,
- (b) ein oder mehrere Säuren aus der Gruppe Milchsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure enthält, und
- (c) ein oder mehrere Alkalisalze der Säuren aus der Gruppe Milchsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure enthält, wobei das Gewichtsverhältnis aller Verbindungen aus der Gruppe (a) zu allen Verbindungen aus den Gruppen (b) und (c), d.h. das Gewichtsverhältnis (a)/[(b) + (c)], bei einem Wert von maximal 1, bevorzugt von maximal 0,9, weiter bevorzugt von maximal 0,8 und besonders bevorzugt von maximal 0,7 liegt.
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Beispiel:
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- 100 g eines Färbemittels enthalten
- (a) 1,0 g Bis-Cetearyl Amodimethicon (Aminosilikon der Formel (I))
- (b) 1,5 g 1-Hydroxyethan-1-1-disphosphonsäure und
- (c) 0,5 g des Dinatriumsalzes von 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
- Das Gewichtsverhältnis von (a)/[(b) + (c)] liegt bei (1,0 g)/[(1,5 g) + (0,5 g)] = 0,5
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Beispiel:
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- Ein Färbemittel enthält
- (a) 1,0 Gew.-% Bis-Cetearyl Amodimethicon (Aminosilikon der Formel (I))
- (b) 1,5 Gew.-% 1-Hydroxyethan-1-1-disphosphonsäure und
- (c) 0,5 Gew.-% des Dinatriumsalzes von 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
- Das Gewichtsverhältnis von (a)/[(b) + (c)] liegt bei (1,0 Gew.-%)/[(1,5 Gew.-%) + (0,5 Gew.-%)] = 0,5
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Weiterhin hat sich gezeigt, dass der Farbaufzug der direktziehenden Säurefarbstoffe durch Einsatz eines Lösungsmittels weiter verbessert werden kann. Hierbei haben sich bestimmte Lösungsmittel als geeignet herausgestellt. Durch den Einsatz eines Vorbehandlungsmittels enthaltend Isopropanol (und auch andere aliphatische Alkohole) konnte der Farbaufzug der Säurefarbstoffe beispielsweise nicht verbessert werden, aber aromatische Alkohole führen zu einer signifikanten Verstärkung der Farbintensität.
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Bei Benzylalkohol handelt es sich um einen aromatischen Alkohol der Formel (I), bei 2-Phenoxyethan-1-ol handelt es sich um einen aromatischen Alkohol der Formel (II).
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Werden keratinische Fasern mit einem erfindungsgemäßen Mittel enthaltend mindestens einen der beiden aromatischen Alkohole gefärbt, so zeichnen sich die Färbungen ebenfalls durch sehr gute Grauabdeckungen und Waschechtheiten aus.
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Das Lösungsmittel Propylencarbonat zeigt bei einem Einsatz im Vorbehandlungsmittel (V) ebenfalls eine sehr gute Eignung. Propylencarbonat wird alternativ auch als 4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on bezeichnet und besitzt die Struktur der Formel (III).
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Wenn das Färbemittel jedoch auf pH-Werte unterhalb von 3,0 eingestellt wird, ist bei den erfindungsgemäßen Färbemitteln, welche Propylencarbonat enthalten, nach einigen Wochen bis Monaten eine Blasenbildung in der Formulierung zu beobachten, was auf eine Instabilität des Propylencarbonats im stark sauren Medium schließen lässt. Aus diesem Grund ist der Einsatz eines Lösungsmittel aus der Gruppe Benzylalkohol und/oder 2-Phenoxyethan-1-ol am meisten bevorzugt.
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Ein weiterhin bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Lösungsmittel aus der Gruppe Benzylalkohol, 2-Phenoxyethan-1-ol und/oder Propylencarbonat enthält.
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Ein besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Lösungsmittel aus der Gruppe Benzylalkohol und/oder 2-Phenoxyethan-1-ol enthält.
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Zusammenfassend ist ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es
- – wasserhaltig ist
- – einen pH-Wert zwischen 1,0 bis 5,5 besitzt, und
- – mindestens eine Verbindung der Formel (I), mit worin
x und y unabhängig von einander für Werte zwischen 1 und 100 stehen,
z für Werte zwischen 1 und 100 steht, wobei, falls z ≥ 2 ist, die jeweiligen Werte x und y in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,
und
R1, R2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, gesättigte, ungesättigte oder mehrfach ungesättigte C5-C20-Alkylkette stehen, enthält,
- – mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff enthält, und
- – mindestens ein Lösungsmittel aus der Gruppe Benzylalkohol, 2-Phenoxyethan-1-ol und/oder Propylencarbonat enthält.
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Weiter zusammenfassend ist ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es
- – wasserhaltig ist
- – einen pH-Wert zwischen 1,0 bis 5,5 besitzt, und
- – mindestens eine Verbindung der Formel (I), mit worin
x und y unabhängig von einander für Werte zwischen 1 und 100 stehen,
z für Werte zwischen 1 und 100 steht, wobei, falls z ≥ 2 ist, die jeweiligen Werte x und y in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,
und
R1, R2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, gesättigte, ungesättigte oder mehrfach ungesättigte C5-C20-Alkylkette stehen, enthält,
- – mindestens einen direktziehenden Säurefarbstoff enthält,
- – ein Gemisch aus 1-Hydroxyethan-1,1-diphosponsäure und einem Alkalisalz der 1-Hydroxyethan-1,1-diphosponsäure enthält, und
- – mindestens ein Lösungsmittel aus der Gruppe Benzylalkohol, 2-Phenoxyethan-1-ol und/oder Propylencarbonat enthält.
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Weiterhin konnten die Waschechtheiten und die Grauabdeckungen der mit dem erfindungsgemäßen Mittel erhältlichen Färbungen durch das Mengenverhältnis beeinflusst werden, in dem die beiden Lösungsmittel Benzylalkohol und 2-Phenoxyethan-1-ol zueinander im Färbemittel eingesetzt wurden.
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Die besten Ergebnisse können bei Einsatz eines Überschusses an Benzylalkohol erzielt werden, wenn das Verhältnis von Benzylalkohol zu 2-Phenoxyethan-1-ol bei einem Wert von 8,0 bis 2,0, bevorzugt von 6,5 bis 2,5, weiter bevorzugt von 6,0 bis 3,0 und besonders bevorzugt von 5,5 bis 4,0 liegt (d.h. es ist bevorzugt, wenn Benzylalkohol im Vergleich zu 2-Phenoxyethan-1-ol s in ca. 2 bis 8-fachem Überschuß, am allermeisten bevorzugt in 4,0 bis 5,5-fachem Überschuss, eingesetzt wird).
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Ein besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es als Lösungsmittel Benzylalkohol und 2-Phenoxyethan-1-ol enthält.
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Ein besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass es als Lösungsmittel Benzylalkohol und 2-Phenoxyethan-1-ol enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von Benzylalkohol/2-Phenoxyethan-1-ol im Mittel bei einem Wert von 8,0 bis 2,0, bevorzugt von 6,5 bis 2,5, weiter bevorzugt von 6,0 bis 3,0 und besonders bevorzugt von 5,5 bis 4,0 liegt.
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Beispiel:
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- 100 g eines Färbemittels enthalten
- 4,5 g Benzylalkohol
- 0,9 g 2-Phenoxyethan-1-ol
- Das Gewichtsverhältnis von Benzylalkohol/2-Phenoxyethan-1-ol im Mittel liegt bei einem Wert von (4,5 g/0,9 g) = 5,0
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Beispiel:
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- Ein Färbemittel enthält
- 4,5 Gew.-% Benzylalkohol
- 0,9 Gew.-% 2-Phenoxyethan-1-ol
- Das Gewichtsverhältnis von Benzylalkohol/2-Phenoxyethan-1-ol im Mittel liegt bei einem Wert von (4,5 Gew.-%/0,9 Gew.-%) = 5,0
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Das erfindungsgemäße Mittel ist auf den Einsatz von direktziehenden Säurefarbstoffen zugeschnitten, dementsprechend ist der ausschließliche Einsatz von Säurefarbstoffen (d.h. Farbstoffen, welche Carbonsäure- und/oder Sulfonsäuregruppierungen tragen, die auch in Form ihrer Salze eingesetzt werden können) bevorzugt. Mit anderen Worten ist es bevorzugt, wenn das erfindungsgemäße Färbemittel
- – keine nichtionischen Nitrofarbstoffe
- – keine nichtionischen Azofarbstoffe
- – keine nichtionischen Anthrachinonfarbstoffe
- – keine kationischen Anthrachinonfarbstoffe und
- – keine kationischen Triarylmethanfarbstoffe enthält.
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Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass es – bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels – weniger als 0,4 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,25 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% und besonders bevorzugt weniger als 0,05 Gew.-% nichtionische Farbstoffe enthält.
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Unter nichtionischen Farbstoffen werden in diesem Zusammenhang die Farbstoffe verstanden, deren Struktur keine Säuregruppe (-COOH), keine Carboxygruppe (-COO–), keine Sulfonsäuregruppe (-SO3H) und keine Sulfonatgruppe (-SO3 –) besitzt und deren Struktur darüber hinaus auch keine funktionelle Gruppe mit permanenter kationischer Ladung (wie beispielsweise eine quartäre Ammoniumgruppe) besitzt.
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Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass es die nichtionischen Farbstoffe aus der Gruppe HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, HC Orange 1, Disperse Orange 3, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11, HC Red 13, HC Red BN, HC Blue 2, HC Blue 11, HC Blue 12, Disperse Blue 3, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4, Disperse Black 9, sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1,4-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(2-hydroxyethyl)aminophenol, 2-(2-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol, 1-Amino-4-(2-hydroxyethyl)amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]benzoesäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol in einer Gesamtmenge von weniger als 0,4 Gew.-%, bevorzugt von weniger als 0,25 Gew.-%, weiter bevorzugt von weniger als 0,1 Gew.-% und besonders bevorzugt von weniger als 0,05 Gew.-% – bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels – enthält.
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Weiterhin ist ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel auch dadurch gekennzeichnet, dass es – bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels – weniger als 0,4 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,25 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% und besonders bevorzugt weniger als 0,05 Gew.-% kationische Farbstoffe enthält.
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Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass es die kationischen direktziehenden Farbstoffe aus der Gruppe Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2, Basic Violet 14, Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown 16, Basic Brown 17, HC Blue 16, Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red 51 in einer Gesamtmenge von weniger als 0,4 Gew.-%, bevorzugt von weniger als 0,25 Gew.-%, weiter bevorzugt von weniger als 0,1 Gew.-% und besonders bevorzugt von weniger als 0,05 Gew.-% – bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels – enthält.
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Die erfindungsgemäß verwendbaren Mittel werden bevorzugt als fließfähige Zubereitungen formuliert. Dazu gehören insbesondere Emulsionen, Suspensionen und Gele, besonders bevorzugt Emulsionen. Bevorzugt enthalten die fließfähigen Zubereitungen zusätzlich als oberflächenaktive Substanz ein Emulgator bzw. ein Tensid, wobei oberflächenaktive Substanzen je nach Anwendungsgebiet als Tenside oder als Emulgatoren bezeichnet werden und aus anionischen, kationischen, amphoteren, zwitterionischen und nichtionischen Tensiden ausgewählt sind.
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Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie beispielsweise eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen, bevorzugt 8 bis 24 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Bevorzugte anionische Tenside sind Seifen, Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat-, Sulfonat- oder Sulfat-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline sowie Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das Mittel weiterhin mindestens ein amphoteres Tensid. Unter amphoteren Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8-C24-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine COOH- oder SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren. Besonders bevorzugte amphotere Tenside werden unter der INCI-Bezeichnung Disodium Cocoamphodipropionate mit den Handelsnamen Miranol C2M SF conc. (Rhodia), Amphoterge K-2 (Lonza) und Monateric CEM-38 (Unichema) und Bezeichnung Disodium Cocoamphodiacetate mit den Handelsnamen Dehyton (Cognis), Miranol C2M (Rhodia) und Ampholak XCO 30 (Akzo Nobel) vermarktet. Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen Färbe- oder Aufhellmittel nichtionogene grenzflächenaktive Stoffe enthalten. Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Als nichtionische Tenside eignen bevorzugt sich Alkylpolyglykoside, insbesondere C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga. Als weitere bevorzugte nichtionische Tenside haben sich die Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an gesättigte lineare Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure erwiesen. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind gesättigte oder ungesättigte C10-C22 Fettalkohole mit jeweils 2 bis 12 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol (z.B. Laureth-2 oder Ceteareth-20). Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaften werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von ethoxyliertem Glycerin enthalten. Die anionischen, nichtionischen, amphoteren oder zwitterionischen Tenside werden in Gesamtmengen von 0,1 bis 45 Gew.%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des erfindungsgemäßen Mittels, eingesetzt.
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Erfindungsgemäß bevorzugt sind ebenfalls kationische Tenside vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Alkylamidoamine. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die langen Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside sind quaternisierte Proteinhydrolysate. Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt Tegoamid® S 18 (Stearamidopropyldimethylamin) dar. Bei Esterquats handelt es sich um Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden unter den Warenzeichen Stepantex, Dehyquart und Armocare vertrieben. Die kationischen Tenside sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind besonders bevorzugt.
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Ebenfalls als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Mittel mindestens ein Verdickungsmittel enthalten. Bezüglich dieser Verdickungsmittel bestehen keine prinzipiellen Einschränkungen. Es können sowohl organische als auch rein anorganische Verdickungsmittel zum Einsatz kommen. Geeignete Verdickungsmittel sind anionische, synthetische Polymere; kationische, synthetische Polymere; natürlich vorkommende Verdickungsmittel, wie nichtionische Guargums, Skleroglucangums oder Xanthangums, Gummi arabicum, Ghatti-Gummi, Karaya-Gummi, Tragant-Gummi, Carrageen-Gummi, Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl, Pektine, Alginate, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, sowie Cellulosederivate, wie beispielsweise Methylcellulose, Carboxyalkylcellulosen und Hydroxyalkylcellulosen; nichtionische, vollsynthetische Polymere, wie Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidinon; sowie anorganische Verdickungsmittel, insbesondere Schichtsilikate wie beispielsweise Bentonit, besonders Smektite, wie Montmorillonit oder Hectorit.
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Die Mittel können auch anionische polymere Verdickungsmittel enthalten. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise ausgewählt aus den vernetzten oder unvernetzten Copolymeren, die mindestens zwei unterschiedliche Monomere aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure, den C1-C6-Alkylestern der Acrylsäure und/oder den C1-C6-Alkylestern der Methacrylsäure enthalten. Besonders bevorzugte anionische Copolymere sind Copolymere aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren C1-C6-Alkylestern, die unter der INCI-Bezeichnung Acrylates Copolymer vertrieben werden. Insbesondere bevorzugt ist die Kombination aus Methacrylsäure und Ethylacrylat sowie gegebenenfalls vernetzenden, multifunktionalen Monomeren. Ein bevorzugtes Handelsprodukt dafür ist beispielsweise Aculyn® 33 bzw. 33A, das von der Firma Rohm & Haas angeboten wird.
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Weiterhin können die Mittel ein oder mehrere kationische Polymere aus der Gruppe Polyquaternium-1, Polyquaternium-2, Polyquaternium-3, Polyquaternium-4, Polyquatenrium-5, Polyquaternium-6, Polyquaternium-7, Polyquaternium-8, Polyquaternium-9, Polyquaternium-10, Polyquaternium-11, Polyquaternium-14, Polyquaternium-16, Polyquaternium-17, Polyquaternium-18, Polyquaternium-22, Polyquaternium-24, Polyquaternium-27, Polyquaternium-28, Polyquaternium-32, Polyquaternium-33, Polyquaternium-37, Polyquaternium-39, Polyquaternium-44, Polyquaternium-46, Polyquaternium-53, Polyquaternium-55, Polyquarternium-64, Polyquaternium-67, Polyquaternium-68, Polyquaternium-69 und/oder Polyquaternium-86 enthalten.
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Auch wenn die Mittel erfindungsgemäß auf einen sauren pH-Wert eingestellt werden, kann zur Feineinstellung des pH-Wertes trotzdem der Einsatz geringer Mengen Alkalisierungsmittel notwendig werden. Die zur Einstellung der bevorzugten pH-Werte gegebenenfalls verwendbaren Alkalisierungsmittel können aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ammoniak, Alkanolaminen, basischen Aminosäuren, sowie anorganischen Alkalisierungsmitteln wie (Erd-)Alkalimetallhydroxiden, (Erd-)Alkalimetallmetasilikaten, (Erd-)Alkalimetallphosphaten und (Erd-)Alkalimetallhydrogenphosphaten, ausgewählt werden. Bevorzugte anorganische Alkalisierungsmittel sind Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumsilicat und Natriummetasilicat. Erfindungsgemäß einsetzbare, organische Alkalisierungsmittel werden bevorzugt ausgewählt aus Monoethanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol und Triethanolamin. Die als erfindungsgemäßes Alkalisierungsmittel einsetzbaren basischen Aminosäuren werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Arginin, Lysin, Ornithin und Histidin, besonders bevorzugt Arginin. Es hat sich aber im Rahmen der Untersuchungen zur vorliegenden Erfindung herausgestellt, dass weiterhin erfindungsgemäß bevorzugte Mittel dadurch gekennzeichnet sind, dass sie zusätzlich ein organisches Alkalisierungsmittel enthalten. Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein Alkalisierungsmittel enthält, welches ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ammoniak, Alkanolaminen und basischen Aminosäuren, insbesondere aus Ammoniak, Monoethanolamin und Arginin oder seinen verträglichen Salzen.
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Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon, Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere, Polyethylenglykole und Polysiloxane; zusätzliche Silikone wie flüchtige oder nicht flüchtige, geradkettige, verzweigte oder cyclische, vernetzte oder nicht vernetzte Polyalkylsiloxane (wie Dimethicone oder Cyclomethicone), Polyarylsiloxane und/oder Polyalkylarylsiloxane, insbesondere Polysiloxane mit organofunktionelle Gruppen, wie substituierten oder unsubstituierten Aminen (Amodimethicone), Carboxyl-, Alkoxy- und/oder Hydroxylgruppen (Dimethiconcopolyole), lineare PolysiloxanA)-PolyoxyalkylenB)-Blockcopolymere, gepfropften Silikonpolymere; kationische Polymere wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quaternären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid-Dimethyldiallyl-ammoniumchlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat quaternierte Dimethylamino-ethylmethacrylat-Vinylpyrrolidinon-Copolymere, Vinylpyrrolidinon-Imidazoliniummethochlorid-Copolymere und quaternierter Polyvinylalkohol; zwitterionische und amphotere Polymere; anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren oder vernetzte Polyacrylsäuren; Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Lecitin und Kephaline; Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine; faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose; Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol; Aminosäuren und Oligopeptide; Proteinhydrolysate auf tierischer und/oder pflanzlicher Basis, sowie in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte oder gegebenenfalls anionisch oder kationisch modifizierten Derivate; pflanzliche Öle; Lichtschutzmittel und UV-Blocker; Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol; Polyphenole, insbesondere Hydroxyzimtsäuren, 6,7-Dihydroxycumarine, Hydroxybenzoesäuren, Catechine, Tannine, Leukoanthocyanidine, Anthocyanidine, Flavanone, Flavone und Flavonole; Ceramide oder Pseudoceramide; Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen; Pflanzenextrakte; Fette und Wachse wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine; Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate; Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere; Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat; Pigmente sowie Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft.
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Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von jeweils 0,0001 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,0005 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Mittel, eingesetzt.
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Die erfindungsgemäßen Mittel besitzen sehr gute Eignung zur Anwendung auf geschädigten und stark geschädigten Haaren. Insbesondere wenn die Mittel nach einer alkalischen Haarglättung zur Anwendung kommen, können die Haare schädigungsarm gefärbt und die durch die Haarglättung entstandenen Schädigungen – teilweise oder vollständig – wieder rückgängig gemacht werden. Der Einsatz der Mittel in kombinierten Glättungs-Färbeverfahren ist daher ganz besonders bevorzugt.
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Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von keratinischen Fasern, umfassend die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge
- I) Applikation eines Mittels (G) auf die Fasern, welches
– mindestens ein Alkalisierungsmittel aus der Gruppe Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Lithiumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Calciumhydroxid und/oder Guanidiniumhydroxid enthält, und
– einen pH-Wert von 9,5 bis 13,3 besitzt,
- II) Einwirkenlassen des Mittels (G) für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 45 Minuten
- III) Ausspülen des Mittels (G),
- IV) Applikation eines Mittels (F) auf die Fasern, wobei das Mittel (F) ein Mittel des ersten Erfindungsgegenstands ist,
- V) Einwirkenlassen des Mittels (F) für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 45 Minuten,
- VI) Ausspülen des Mittels (F).
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Bei dem in Schritt I) des Verfahrens applizierten Mittel (G) handelt es sich um ein kosmetisches Glättungsmittel, welches in einem kosmetischen Träger mindestens ein Alkalisierungsmittel aus der Gruppe Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Lithiumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Calciumhydroxid und/oder Guanidiniumhydroxid enthält, und einen pH-Wert von 9,5 bis 13,3 besitzt.
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Bei dem in Schritt IV) des Verfahrens applizierten Mittel (F) handelt es sich um ein erfindungsgemäßes Färbemittel des ersten Erfindungsgegenstands.
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Kennzeichnend für das erfindungsgemäße Verahren ist die sukzessive Anwendung der Mittel (G) und (F), wobei nach der Anwendung des Mittels (G) und vor der Anwendung des Mittels (F) ein Spülvorgang erfolgt.
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Prinzipiell existiert keine zeitliche Limitierung für die Abfolge der Schritte I) bis VI). Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Farbintensität, die Waschechtheiten und die Grauabdeckung der mit diesem Verfahren erhältlichen Färbungen umso besser sind, je näher die Verfahrensschritte I bis VI) zeitlich beieinander liegen. Hierbei wurden die besten Ergebnisse erhalten, wenn zwischen dem Abschluss der Behandlung mit dem Glättungsmittel (G) in Schritt III), und der Behandlung mit dem Färbemittel (F), beginnend mit Schritt IV), ein zeitlicher Abstand von maximal 24 Stunden, bevorzugt von maximal 12 Stunden, weiter bevorzugt von maximal 6 Stunden und besonders bevorzugt von maximal 30 Minuten liegt.
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Mit anderen Worten sind die Verfahren am meisten bevorzugt, bei welchem die Anwendung des Färbemittels zeitlich direkt nach Abschluss der Haarglättung erfolgt.
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Bevorzugt ist daher ein erfindungsgemäßes Verfahren, umfassend die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge
- I) Applikation eines Mittels (G) auf die Fasern, welches
– mindestens ein Alkalisierungsmittel aus der Gruppe Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Lithiumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Calciumhydroxid und/oder Guanidiniumhydroxid enthält, und
– einen pH-Wert von 9,5 bis 13,3 besitzt,
- II) Einwirkenlassen des Mittels (G) für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 45 Minuten
- III) Ausspülen des Mittels (G),
- IV) Applikation eines Mittels (F) auf die Fasern, wobei das Mittel (F) ein Mittel des ersten Erfindungsgegenstands ist,
- V) Einwirkenlassen des Mittels (F) für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 45 Minuten,
- VI) Ausspülen des Mittels (F),
wobei
– zwischen den Schritten III) und IV) ein zeitlicher Abstand von maximal 24 Stunden, bevorzugt von maximal 12 Stunden, weiter bevorzugt von maximal 6 Stunden und besonders bevorzugt von maximal 30 Minuten liegt.
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Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens gilt mutatis mutandis das zu dem erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.
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Beispiele
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1. Formulierungen
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Es wurden die folgenden Formulierungen hergestellt – alle Angaben erfolgen, sofern nicht anders angegeben, in Gewichtsprozent Aktivsubstanz. Färbemittel (F)
Färbemittel (F) | V1 (Gew.-%) | V2 (Gew.-%) | E (Gew.-%) |
Eumulgin B1 (Ceteareth-12) | 0,26 | 0,26 | 0,26 |
Phenoxyethanol | 0,81 | 0,81 | 0,81 |
HEDP 60 % (1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, 60 %ige wässrige Lösung, Etidronsäure) | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Dintriumsalz | 0,50 | 0,50 | 0,50 |
Xanthan | 1,00 | 1,00 | 1,00 |
Sepigel 305 [2] | 0,45 | 0,45 | 0,45 |
Silsoft AX (Bis-Cetearyl Amodimethicone) | - | - | 1,00 |
Xiameter OFX 193 Fluid (Silicon Glycol Copoylmer, INCI: PEG-12 Dimethicone) | - | 1,00 | - |
Benzylalkohol | 4,00 | 4,00 | 4,00 |
D&C Red 33 (Acid Red 33) | 0,20 | 0,20 | 0,20 |
D&C Orange 4 | 0,10 | 0,10 | 0,10 |
Kieselsäure, pyrogen | 0,25 | 0,25 | 0,25 |
Olivenöl | 0,10 | 0,10 | 0,10 |
Kaliumhydroxid | q.s. | q.s. | q.s. |
Wasser (dest.) | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
pH | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
[2] Sepigel 305, Seppic, INCI: POLYACRYLAMIDE, C13-14 ISOPARAFFIN, LAURETH-7 (Solids 45–49%)
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2. Anwendung
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Jedes Färbemittel wurde auf vorgeschädigte Haarsträhnen (Kerling 6-0, vorgeschädigt) appliziert (4 g Färbemittel pro 1 g Haar), dort für 40 Minuten belassen und anschließend mit Wasser (32 °C) ausgewaschen. Dann wurden die Strähnen für 24 Stunden bei 25 °C und 25 %rel. Luftfeuchte gelagert.
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3. Messung der Nasskämmbarkeiten
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Die Strähnen wurden mit einem Kämmroboter gekämmt, wobei jede Strähne jeweils 10 mal unter langsamer Rotation automatisch gekämmt wurde. Für jeden Kämmvorgang wurde die Kämmkraft gemessen, und aus den 10 erhaltenen Werten wurde jeweils der Mittelwert gebildet.
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Die für die Kämmkraft gemessenen Werte sind in [mJ] angegeben. Hierbei ist das Haar umso schlechter kämmbar, je mehr Kraft für den Kämmvorgang aufgewendet werden muss. Damit ist das Haar umso schlechter kämmbar, je höher die Kämmkraftswerte sind.
Nasskämmbarkeiten | Referenz (ohne Färbung) | V1 Vergleich (direkt nach der Färbung) | V2 Vergleich (direkt nach der Färbung) | E erfindungsgemäß (direkt nach der Färbung) |
Kämmkraft [mJ] | 338 | 285 | 300 | 147 |
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Nach Anwendung des erfindungsgemäßen Färbemittels (E) wurden die geringsten Kämmkraftwerte gemessen, d.h. die Haare waren nach Anwendung des erfindungsgemäßen Färbemittels am besten kämmbar. Die gemessenen Unterschiede waren statistisch signifikant.
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4. Messung der Nasskämmbarkeiten nach 6 Haarwäschen
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Eine 2 %ige Standard-Shampoolösung wurde bis zur oberen Füllmarke in ein Ultraschallbad gefüllt. Darin wurden die gefärbten Haarsträhnen vollständig eingetaucht und mit Ultraschall behandelt. Nach dem Zeitraum, der dem Äquivalent einer 6 mal wiederholten manuellen Haarwäsche entspricht, wurden die Strähnen dem Bad wieder entnommen und für 24 Stunden bei 25 °C und 25 %rel. Luftfeuchte gelagert. Danach erfolgte erneut die Bestimmung der Nasskämmbarkeiten wie unter Punkt 3 beschrieben.
Nasskämmbarkeiten | Referenz (ohne Färbung, nach 6 HW) | V1 Vergleich (nach 6 HW) | V2 Vergleich (nach 6 HW) | E erfindungsgemäß (nach 6 HW) |
Kämmkraft [mJ] | 473 | 433 | 404 | 179 |
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Auch nach 6 Haarwäschen waren die Kämmkraftwerte, die nach Anwendung des erfindungsgemäßen Färbemittels (E) gemessen wurden, geringer als die Werte, die nach der 6-maligen Wäsche der mit den Vergleichsformulierungen V1 (kein Silikon) und V2 (nicht erfindungsgemäßes Silikon, PEG-12 Dimethicone) behandelten Haare erhalten wurden. Die gemessenen Unterschiede waren statistisch signifikant.
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Die durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Färbemittels erzielte Verbesserung der Kämmbarkeit ist demnach ein Effekt, der auch über mehrere Haarwäschen anhält.