DE102017210858A1

DE102017210858A1 - Verfahren zur Überwachung mindestens eines sicherheitskritischen Ereignisses einer Handwerkzeugmaschine

Info

Publication number: DE102017210858A1
Application number: DE102017210858.4A
Authority: DE
Inventors: Thorsten Kuehn; Ruggero Indino; Thomas Ziegler; Michael Wall; Daniel Dennis
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2017-06-28
Filing date: 2017-06-28
Publication date: 2019-01-03

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung mindestens eines sicherheitskritischen Ereignisses einer Handwerkzeugmaschine (10), wobei die Handwerkzeugmaschine (10) auf mindestens ein sicherheitskritisches Ereignis überwacht wird, und wobei, wenn das sicherheitskritische Ereignis erfasst wird, mindestens eine Information an mindestens einen externen Empfänger (18) übermittelt wird. Es wird vorgeschlagen, dass die Information erst nach Ablauf einer vorgebbaren Zeitdauer nach Erfassen des sicherheitskritischen Ereignisses an den Empfänger (18) übermittelt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung mindestens eines sicherheitskritischen Ereignisses einer Handwerkzeugmaschine.
Stand der Technik
Um die Sicherheit beim Betrieb mit Elektrohandwerkzeugmaschinen zu erhöhen sind aus dem Stand der Technik verschiedene Konzepte und Ideen bekannt.
In der WO 2015/055465 A1 werden verschiedene Möglichkeiten zur Aufnahme von Vitaldaten eines Benutzers und deren Weitergabe an eine Empfangseinheit beschrieben.
In der US 2014/0231113 A1 ist die Detektierung eines Kickbacks an einem Elektrowerkzeug gezeigt. Ein Kickback ist eine sehr starke plötzliche Bewegung des Gerätes durch ein Blockieren des Werkzeugs im Werkstück. Durch die meist unerwartete Bewegung kann es hierbei zu Unfällen kommen.
In der US 6920814 B2 wird die Detektierung eines Kontaktes zwischen menschlicher Haut und einem Sägeblatt (Flesh Detection) beschrieben.
Die US 2013/0331055 A1 zeigt das automatische Absetzen eines Notrufs eines Fahrzeugs, nach einem Unfall. Den Insassen wird hierbei ein Zeitfenster gegeben, um den Notruf aufzuhalten, für den Fall, dass es keine Verletzten gibt.
Offenbarung der Erfindung
Der Vorteil der Erfindung ist, dass nach einer Ermittlung eines sicherheitskritischen Ereignisses einer Handwerkzeugmaschine, wie ein Kickback, einer Verletzung menschlicher Haut oder ähnlichem, ein Notruf abgesetzt wird und ein externer Empfänger über dieses Ereignis informiert wird. Dadurch erhöht sich vorteilhaft die Sicherheit für einen Benutzer der Handwerkzeugmaschine.
Figurenliste
In den Zeichnungen sind Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Überwachung eines sicherheitskritischen Ereignisses einer Handwerkzeugmaschine und eine Handwerkzeugmaschine in schematischer Darstellung gezeigt.
Es zeigen:

1 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens zur Überwachung eines sicherheitskritischen Ereignisses einer Handwerkzeugmaschine,
2 eine Handwerkzeugmaschine in schematischer Darstellung.

1 zeigt ein Verfahren zur Überwachung eines sicherheitskritischen Ereignisses einer Handwerkzeugmaschine. In dem Verfahren wird die Handwerkzeugmaschine auf mindestens ein sicherheitskritisches Ereignis überwacht. Im Schritt 100 kauft ein Benutzer eine Handwerkzeugmaschine und lässt diese registrieren. Gleichzeit hinterlegt der Benutzer seine Telefonnummer, sodass die Handwerkzeugmaschine ab diesem Zeitpunkt mit der Telefonnummer des Benutzers verknüpft ist.
In 110 wird ein sicherheitskritisches Ereignis erfasst. Ein sicherheitskritisches Ereignis ist beispielsweise eine Verletzung des Benutzers im Gebrauch der Handwerkzeugmaschine (Flesh Detection), ein Kickback oder dergleichen. Zur Erfassung des sicherheitskritischen Ereignisses weist die Handwerkzeugmaschine mindestens eine Sensoreinheit auf, die das sicherheitskritische Ereignis erfasst, wenn es eintritt. Im Fall eines Kickback kann die Sensoreinheit ein Lagesensor, ein Beschleunigungssensor oder dergleichen sein. Zur Detektion einer Verletzung der Haut eines Benutzers kann die Sensoreinheit eine kapazitive Sensoreinheit sein.
In 120 wird abgefragt, ob eine vom Benutzer betätigbare Betätigungseinrichtung betätigt wird. Eine Betätigungseinrichtung kann in diesem Fall ein Knopf, eine Taste, ein Schalter an der Handwerkzeugmaschine oder dergleichen sein. Es ist aber auch denkbar, dass die Betätigungseinrichtung als Touchdisplay auf einem Smartphone oder dergleichen ausgebildet ist.
Wird die Betätigungseinrichtung betätigt, wird im Schritt 130 eine Information an einen externen Empfänger übermittelt.
Wird die Betätigungseinrichtung nicht betätigt, wird im Schritt 140 ein Notruf abgesetzt. Parallel wird eine Information an einen externen Empfänger übermittelt.
Ein externer Empfänger ist unter anderem ein Empfänger aus der folgenden Liste, wobei die Aufzählung nicht abschließend ist:

• Ein Notfalldienst: von der Handwerkzeugmaschine wird ein Notruf abgesetzt, die Standort Daten werden weiter gegeben
• Der Hersteller der Handwerkzeugmaschine: die Information werden für die Optimierung und die Qualitätssicherung der Handwerkzeugmaschinen genutzt. Außerdem können benutzerspezifische Schulungen empfohlen werden.
• Der Vorgesetzte des Benutzers

Die Benachrichtigung des Empfängers kann aber auch sofort erfolgen, ohne dass der Benutzer der Handwerkzeugmaschine eine Betätigungseinrichtung betätigt.
Die Informationen über sicherheitskritische Ereignisse können in einem externen Device, wie beispielsweise ein Smartphone, ein Computer, ein Tablet, auch in einem Firmennetzwerk und/oder in einer Cloud gespeichert und gegebenenfalls wieder abgerufen werden.
2 zeigt eine als Kreissäge ausgebildete Handwerkzeugmaschine 10. Die Handwerkzeugmaschine 10 weist eine Erfassungseinrichtung 12 zum Erfassen eines sicherheitskritischen Ereignisses auf. Eine Übermittlungseinrichtung 14 ist dazu vorgesehen, eine Information über das erfasste sicherheitskritische Ereignis an einen externen Empfänger 18 zu senden. Die Information wird erst nach Ablauf einer vorgebbaren Zeitdauer nach Erfassen des sicherheitskritischen Ereignisses an einen externen Empfänger übermittelt. Die Information wird an den externen Empfänger übermittelt, wenn nicht eine durch einen Benutzer betätigbare Betätigungsvorrichtung 20 betätigt wird, und zwar innerhalb einer Zeitdauer, in der die Übermittlung der Information an den Empfänger 18 verändert wird.
Diese Veränderung sieht folgendermaßen aus:
Wird die Betätigungseinrichtung nicht betätigt, wird ein Notruf abgesetzt. In diesem Fall ist der externe Empfänger ein Notfalldienst. Parallel wird eine Information an einen weiteren externen Empfänger, wie der Hersteller der Handwerkzeugmaschine oder der Vorgesetzte übermittelt. Wird jedoch die Betätigungseinrichtung betätigt, wird nur eine Information an einen externen Empfänger, wie der Hersteller der Handwerkzeugmaschine oder der Vorgesetzte übermittelt. In diesem Fall wird kein Notruf abgesetzt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 2015/055465 A1 [0003]
US 2014/0231113 A1 [0004]
US 6920814 B2 [0005]
US 2013/0331055 A1 [0006]

Claims

Verfahren zur Überwachung mindestens eines sicherheitskritischen Ereignisses einer Handwerkzeugmaschine (10), wobei die Handwerkzeugmaschine (10) auf mindestens ein sicherheitskritisches Ereignis überwacht wird, und wobei, wenn das sicherheitskritische Ereignis erfasst wird, mindestens eine Information an mindestens einen externen Empfänger (18) übermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Information erst nach Ablauf einer vorgebbaren Zeitdauer nach Erfassen des sicherheitskritischen Ereignisses an den Empfänger (18) übermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übermittlung der Information verändert wird, wenn innerhalb der Zeitdauer eine vom Benutzer betätigbare Betätigungseinrichtung (20) betätigt wird.
Handwerkzeugmaschine (10) mit mindestens einer Erfassungseinrichtung (12) zum Erfassen mindestens eines sicherheitskritischen Ereignisses und mit mindestens einer Übermittlungseinrichtung (14) zur Übermittlung mindestens einer Information über das erfasste sicherheitskritische Ereignis an mindestens einen externen Empfänger (18), dadurch gekennzeichnet, dass die Übermittlungseinrichtung (14) dazu ausgebildet ist, die Information erst nach Ablauf einer vorgebbaren Zeitdauer nach Erfassen des sicherheitskritischen Ereignisses an den Empfänger (18) zu übermitteln.
Handwerkzeugmaschine (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Handwerkzeugmaschine (10) mindestens eine durch einen Benutzer betätigbare Betätigungseinrichtung (20) aufweist, die dazu ausgebildet ist, bei Betätigung innerhalb der Zeitdauer die Übermittlung der Information an den Empfänger zu verändern.