-
Die Erfindung betrifft eine Notfallmeldevorrichtung für ältere oder behinderte Personen als zu überwachende Person. Die Notfallmeldevorrichtung umfasst eine Auswerteeinrichtung, die dazu ausgebildet ist, Sensorsignale aufzunehmen, gemeinsam auszuwerten und einen Sturz der zu überwachenden Person zu erkennen. Die Notfallmeldevorrichtung weist eine Meldeeinrichtung auf, die dazu ausgebildet ist, am Körper der zu überwachenden Person getragen und/oder befestigt zu werden. Die Meldeeinrichtung umfasst eine Sensorik mit mindestens zwei Sensoreinheiten, welche dazu ausgebildet sind, die Sensorsignale zu erzeugen und an die Auswerteeinrichtung zu übermitteln. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Erkennung und/oder Meldung des Sturzes der zu überwachenden Person.
-
Notfallmeldevorrichtungen, insbesondere Hausnotrufsysteme, bieten älteren oder behinderten Personen die Möglichkeit, in einem Notfall schnell und unkompliziert Hilfe zu holen. Hierzu umfassen die meisten Notfallmeldevorrichtungen mobile Meldeeinrichtungen, die von der Person am Körper getragen werden können. Durch Betätigung einer Betätigungseinrichtung an der Meldeeinrichtung wird in einer Notrufzentrale ein Alarm ausgelöst und die Helfer verständigt.
-
In der Druckschrift
DE 10 2005 056 757 A1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, ist eine Notfallüberwachungsvorrichtung mit einer Ortungsvorrichtung zur Ortung mindestens einem an einer Person befestigbaren Sender und zur Bildung eines Bewegungsabbilds des Senders beschrieben. Die Notfallüberwachungsvorrichtung umfasst eine Auswerteeinrichtung, die dazu ausgebildet ist, auf Basis des Bewegungsabbilds einen Sturz der Person zu detektieren. Die Detektion des Sturzes erfolgt bevorzugt durch Auswertung einer Ort-Zeit-Kurve oder durch eine Beschleunigung-Zeit-Kurve.
-
Die Erfindung betrifft eine Notfallmeldevorrichtung nach Anspruch 1 und ein Verfahren zur Erkennung und/oder Meldung eines Sturzes einer zu überwachenden Person nach Anspruch 8. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
-
Im Rahmen der Erfindung wird eine Notfallmeldevorrichtung für ältere oder behinderte Personen als zu überwachende Person vorgeschlagen. Vorzugsweise ist die Notfallmeldevorrichtung als ein Hausnotrufsystem ausgebildet, das insbesondere in Altenheimen, Krankenhäusern aber auch in Einrichtungen des betreuten Wohnens Verwendung finden kann. Die Notfallmeldevorrichtung ist optional auch in der eigenen Wohnung der zu überwachenden Person einsetzbar.
-
Vorzugsweise weist die Notfallmeldevorrichtung eine Zentraleinheit auf, die mit einem Festnetztelefonanschluss der Wohnung bzw. dem Zimmer der zu überwachenden Person verbunden oder verbindbar ist. Im Notfall kann so über die Notfallmeldevorrichtung eine Notrufzentrale angewählt werden, um Hilfe zu holen.
-
Im Rahmen der Erfindung weist die Notfallmeldevorrichtung eine Auswerteeinrichtung, beispielsweise einen μ-Controller, auf. Die Auswerteeinrichtung ist dazu ausgebildet, Sensorsignale aufzunehmen, gemeinsam auszuwerten und einen Sturz der zu überwachenden Person zu erkennen. Optional ist die Auswerteeinrichtung in der Zentraleinheit integriert. Alternativ kann sie als ein separates Bauteil ausgebildet sein, das kabelgebunden oder kabellos mit der Zentraleinheit verbunden ist.
-
Vorzugsweise umfasst die Notfallmeldevorrichtung eine Alarmeinrichtung und eine Steuereinrichtung, wobei die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Alarmeinrichtung im Notfall, insbesondere beim Sturz der zu überwachenden Person, zu aktivieren. Insbesondere ist die Alarmeinrichtung dazu ausgebildet, einen Alarmton, ein Alarmlicht und/oder vorzugsweise bei tragbaren Alarmeinrichtungen, einen Vibrationsalarm auszugeben. Besonders bevorzugt ist, dass die Alarmeinrichtung in der Notrufzentrale installiert bzw. angeordnet ist, um dort befindliche Helfer verständigen zu können. Möglich ist im Rahmen der Erfindung auch, dass die Alarmeinrichtung als ein mobiles Gerät, z. B. als Piepser, ausgebildet ist, welches von Helfern/einem der Helfer mitgenommen werden kann.
-
Optional kann die Steuereinrichtung zusammen mit der Auswerteeinrichtung in der Zentraleinheit installiert oder zusammen mit der Auswerteeinrichtung als das separate Bauteil ausgebildet sein.
-
Die Notfallmeldevorrichtung umfasst eine Meldeeinrichtung, die dazu ausgebildet ist, am Körper der zu überwachenden Person getragen und/oder befestigt zu werden, z. B. in Form einer Halskette oder eines Armbands. Dies ist von Vorteil, da die zu überwachende Person im Notfall auf die Meldeeinrichtung Zugriff hat und dadurch jederzeit und an jedem Ort Hilfe anfordern kann.
-
Vorzugsweise weist die Meldeeinrichtung eine Betätigungseinrichtung, beispielsweise eine Auslösetaste oder einen Druckknopf, auf. Insbesondere ist die Betätigungseinrichtung dazu ausgebildet, bei Betätigung die Notrufzentrale anzuwählen und/oder die Alarmeinrichtung zu aktivieren. Optional ist die Meldeeinrichtung dazu ausgebildet, eine Kommunikation zwischen der zu überwachenden Person und dem Helfer in der Notrufzentrale zu ermöglichen. Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass die Auswerte- und/oder Steuereinrichtung in der Meldeeinrichtung integriert sind.
-
Die Meldeeinrichtung umfasst eine Sensorik mit mindesten zwei Sensoreinheiten. Die Sensoreinheiten sind dazu ausgebildet, die Sensorsignale zu erzeugen und zur Aufnahme und gemeinsamen Auswertung an die Auswerteeinrichtung, vorzugsweise per Funk, zu übermitteln.
-
Erfindungsgemäß sind die mindestens zwei Sensoreinheiten als ein Luftdrucksensor und als ein Beschleunigungssensor, z. B. von Bosch Sensortec, ausgebildet. Vorzugsweise ist der Luftdrucksensor dazu ausgebildet, über einen bestimmten Zeitraum eine vorzugsweise positive Luftdruckänderung, die insbesondere durch einen durch den Sturz erzeugten Höhenunterschied der Meldeeinrichtung erzeugt wird, zu erfassen. Insbesondere ist der Luftdrucksensor dazu ausgebildet, die vorzugsweise positive Luftdruckänderung innerhalb des bestimmten Zeitraums als erste Sensorsignale an die Auswerteeinrichtung zu übermitteln.
-
Vorzugsweise ist der Beschleunigungssensor dazu ausgebildet, eine plötzliche Beschleunigungsänderung, die insbesondere durch eine bei einem Aufprall durch den Sturz erzeugte Verzögerung erzeugt wird, zu detektieren. Insbesondere ist der Beschleunigungssensor dazu ausgebildet, die plötzliche Beschleunigungsänderung als zweite Sensorsignale an die Auswerteeinrichtung zu übermitteln. Besonders bevorzugt ist, dass die Auswerteeinrichtung den Sturz der zu überwachenden Person erkennt, wenn die ersten und zweiten Sensorsignale gemeinsam aufgenommen und ausgewertet werden.
-
Von Vorteil ist, dass der Sturz der zu überwachenden Person durch die Detektion der Beschleunigungs- und Luftdruckänderung und durch die gemeinsame Auswertung der dadurch erzeugten ersten und zweiten Sensorsignale nahezu zweifelsfrei erkannt werden kann und bei Bedarf schnelle Hilfe für die zu überwachende Person angefordert werden kann.
-
In einer möglichen erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist die Auswerteeinrichtung dazu ausgebildet, den Sturz der zu überwachenden Person durch die Aufnahme und gemeinsame Auswertung der Sensorsignale als eine unmittelbare zeitliche Abfolge einer Luftdruck- und Beschleunigungsänderung zu erkennen. Vorzugsweise erkennt die Auswerteeinrichtung den Sturz der zu überwachenden Person, wenn die ersten und zweiten Sensorsignale vorzugsweise innerhalb von 3 Sekunden, insbesondere innerhalb von 2 Sekunden, im Speziellen innerhalb von 1 Sekunde aufeinanderfolgend von der Sensorik übermittelt werden.
-
Es ist vorteilhaft, dass durch die Auswertung der ersten und zweiten Sensorsignale in den genannten Zeitintervallen ermöglicht wird, verschiedene Arten von Stürzen zu erkennen. So kann beispielsweise ein schneller Sturz, z. B. durch ein Stolpern oder Ausrutschen oder ein langsamer Sturz, z. B. durch ein in sich Einsinken, eine eintretende Ohnmacht oder ein Schwindelgefühl der zu überwachenden Person, erkannt werden.
-
Eine mögliche Umsetzung der Erfindung sieht vor, dass die Alarmeinrichtung dazu ausgebildet ist, bei oder nach Erkennung des Sturzes der zu überwachenden Person den Alarm selbsttätig bzw. automatisch mit einer zeitlichen Verzögerung auszugeben. Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, die Alarmeinrichtung dementsprechend anzusteuern. Insbesondere gibt die Alarmeinrichtung bei und/oder nach der Aktivierung den Alarm, vorzugsweise in der Notrufzentrale oder beim Helfer, aus. Insbesondere bedarf es keiner Betätigung der Betätigungseinrichtung durch die zu überwachende Person, um den Alarm auszulösen.
-
Von Vorteil ist, dass aufgrund der selbsttätigen bzw. automatischen Alarmauslösung bei oder nach Erkennung des Sturzes auch dann der Alarm in der Notrufzentrale ausgelöst und die Helfer verständigt werden, wenn die zu überwachende Person durch den Sturz nicht mehr in der Lage ist, selbst die Betätigungseinrichtung zu betätigen. Dies ist insbesondere bei der Ohnmacht oder einer Bewusstlosigkeit der zu überwachenden Person der Fall.
-
Besonders bevorzugt ist, dass die Alarmeinrichtung dazu ausgebildet ist, den Alarm bei oder nach Erkennung des Sturzes mit einer zeitlichen Verzögerung auszugeben. Insbesondere steuert die Steuereinrichtung die Verzögerung der Alarmausgabe durch die Alarmeinrichtung an. Vorzugsweise beträgt die zeitliche Verzögerung vorzugsweise mindestens 20 Sekunden, insbesondere mindestens 15 Sekunden, im Speziellen mindestens 10 Sekunden und/oder vorzugsweise maximal 60 Sekunden, insbesondere maximal 50 Sekunden, im Speziellen maximal 40 Sekunden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Meldeeinrichtung dazu ausgebildet, einen optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweis auszugeben, wenn die Auswerteeinrichtung den Sturz der zu überwachenden Person erkannt hat. Vorzugsweise steuert die Steuereinrichtung bei oder nach dem Erkennen des Sturzes die Meldeeinrichtung an, aufzuleuchten, zu vibrieren und/oder einen Hinweiston abzugeben.
-
Durch den optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweis kann die zu überwachende Person vorzugsweise darüber informiert werden, dass in der Notrufzentrale automatisch der Alarm ausgelöst wurde oder mit der zeitlichen Verzögerung ausgelöst werden wird.
-
In einer optionalen Umsetzung der Erfindung ist die Meldeeinrichtung dazu ausgebildet, vor, bei oder nach Ausgabe des optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweises eine Entwarnungsmeldung an die Notrufzentrale oder die Auswerteeinrichtung auszugeben, wenn die Betätigungstaste betätigt wurde. Vorzugsweise wird die Entwarnungsmeldung ausgegeben, wenn die zu überwachende Person die Betätigungstaste betätigt, nachdem sie den optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweis über den Sturz erhalten hat. Vorzugsweise wird die Entwarnungsmeldung an die Auswerteeinrichtung übermittelt, wobei die Steuereinrichtung daraufhin eine Rücksetzung des Alarms oder einen anderen geeigneten Entwarnungshinweis in der Notrufzentrale ansteuert. Beispielsweise kann die Entwarnungsmeldung oder Entwarnungshinweis in Form eines Entwarnungslichts und/oder -tons und/oder durch einen Sprachhinweis und/oder eine Entwarnungsanzeige auf einem Display in der Notrufzentrale oder dem mobilen Gerät erfolgen. Optional kommuniziert der Helfer durch die Meldeeinrichtung mit der zu überwachenden Person, indem er mit dieser bespricht, ob bzw. was passiert ist und ob Hilfsmaßnahmen benötigt werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die zu überwachende Person die Ausgabe des Alarms durch Betätigung der Betätigungsvorrichtung unterbrechen, beenden oder, im Falle der zeitlichen Verzögerung, verhindern, wenn sie keine Hilfe durch die Helfer der Notrufzentrale benötigt. Insbesondere ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, den Alarm in der Notrufzentrale zu verhindern, zu unterbrechen und/oder zu beenden, wenn die Betätigungseinrichtung vor, bei oder nach Ausgabe des optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweises betätigt wird.
-
Die Möglichkeit der Übermittlung der Entwarnungsmeldung an die Notrufzentrale oder des Verhinderns, Unterbrechens oder Beendens des Alarms gewährleistet in vorteilhafter Weise, dass die Helfer nur dann verständigt werden, wenn die zu überwachende Person auch wirklich Hilfe benötigt. Somit können die Helfer entlastet werden, wodurch sie bei Bedarf für andere Hilfseinsätze zur Verfügung stehen können.
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Meldung eines/des Sturzes einer/der zu überwachenden Person mit einer oder der Notfallmeldevorrichtung, vorzugsweise nach einem der vorhergehenden Ansprüche und/oder der bisherigen Beschreibung, als einen weiteren Gegenstand der Erfindung. Im Rahmen des Verfahrens erfassen (die) mindestens zwei Sensoreinheiten eine/die Luftdruck- und Beschleunigungsänderung und übermitteln diese als (die) Sensorsignale an eine/die Auswerteeinrichtung. Vorzugsweise nimmt die Auswerteeinrichtung die Luftdruck- und Beschleunigungsänderung als die Sensorsignale auf und wertet diese gemeinsam aus. Insbesondere erkennt die Auswerteeinrichtung den Sturz der zu überwachenden Person durch eine/die unmittelbare zeitliche Abfolge der Luftdruck- und Beschleunigungsänderung als die Sensorsignale.
-
Besonders bevorzugt ist, dass eine/die Alarmeinrichtung einen/den Alarm bei oder nach Erkennung des Sturzes der zu überwachenden Person selbsttätig bzw. automatisch ausgibt. Vorzugsweise gibt die Alarmeinrichtung den Alarm bei oder nach Erkennung des Sturzes der zu überwachenden Person mit einer/der zeitlichen Verzögerung aus.
-
Optional zeigt eine/die Meldeeinrichtung den Sturz der zu überwachenden Person durch einen/den optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweis an. Vorzugsweise übermittelt die Meldeeinrichtung vor, bei oder nach dem optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweis eine/die Entwarnungsmeldung an die Notrufzentrale, wenn eine/die Betätigungseinrichtung betätigt wird. Möglich im Rahmen des Verfahrens ist, dass die Alarmeinrichtung den Alarm nicht ausgibt, unterbricht oder beendet, wenn die Betätigungseinrichtung während des optischen, haptischen und/oder akustischen Alarms betätigt wird.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung.
-
Dabei zeigen
-
1 eine schematische Blockdarstellung der Notfallmeldevorrichtung;
-
2 ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zur Erkennung und/oder Meldung eines Sturzes einer zu überwachenden Person;
-
3 ein alternatives Ablaufdiagramm für das Verfahren zur Erkennung und/oder Meldung eines Sturzes der zu überwachenden Person;
-
4 ein weiteres Ablaufdiagramm als eine Kurzzusammenfassung der Ablaufdiagramme aus den 2 und 3.
-
Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine schematische Blockdarstellung einer Notfallmeldevorrichtung 1 für ältere oder behinderte Personen als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die älteren oder behinderten Personen seien im Folgenden als zu überwachende Person benannt.
-
Die Notfallmeldevorrichtung 1 umfasst eine Meldeeinrichtung 2, die an einem Körper der zu überwachenden Person P mitführbar, befestigbar und/oder tragbar ist, wobei die Meldeeinrichtung 2 z. B. als ein Armband, Halsband o. ä. ausgebildet ist. Die Meldeeinrichtung 2 weist eine Sensorik 3 mit mindestens zwei Sensoreinheiten 4a; 4b auf. Die mindestens zwei Sensoreinheiten 4a; 4b sind als ein Luftdrucksensor 4a und als ein Beschleunigungssensor 4b ausgebildet. Die Meldeeinrichtung 2 umfasst eine Betätigungseinrichtung 5, die als ein Notfallknopf ausgebildet ist.
-
Die Notfallmeldevorrichtung 1 weist eine Zentraleinheit 6 auf, die mit einem Festnetztelefonanschluss oder einer anderen Kommunikationsmöglichkeit der zu überwachenden Person P verbunden ist und über die in einem Bedarfsfall eine Notrufzentrale N anwählbar ist.
-
Die Notfallmeldevorrichtung 1 umfasst eine Auswerteeinrichtung 7, eine Steuereinrichtung 8 und eine Alarmeinrichtung 9. Die Auswerte- und Steuereinrichtung 7; 8 sind in der Zentraleinheit 6 integriert. Die Meldeeinrichtung 2 ist mit der Auswerteeinrichtung 7 über eine Funkverbindung oder eine andere kabellose Verbindung verbunden.
-
In einem alternativen Ausführungsbeispiel sind die Auswerteinrichtung 7 und/oder die Steuereinrichtung 8 in der Meldeeinrichtung 2 integriert oder als ein separates Bauteil ausgebildet.
-
Die Alarmeinrichtung 9 ist als eine optische Alarmanzeige auf einem Display ausgebildet, welches in der Notrufzentrale N angeordnet ist. Auch die Alarmeinrichtung 9 ist mit der Steuereinrichtung 8 über Funk oder die andere kabellose Verbindung verbunden.
-
Die Notfallmeldevorrichtung 1 ist dazu ausgebildet, die zu überwachenden Person P, die ein erhöhtes Maß an Sicherheit und Unterstützung benötigt, im Alltag zu unterstützen und in Notfällen schnelle Hilfe zu gewährleisten.
-
Um einen Sturz S der zu überwachenden Person P zu erkennen, ist der Luftdrucksensor 4a dazu ausgebildet, eine Luftdruckveränderung dp, insbesondere eine Luftdruckerhöhung zu erfassen und als erste Sensorsignale 41 an die Auswerteeinrichtung 7 zur Aufnahme und Auswertung zu senden. Die Luftdruckerhöhung L wird erfasst, wenn die zu überwachende Person P mit der Meldeeinrichtung 2 zu Boden stürzt. Dadurch dass sich die Höhe der Meldeeinrichtung 2 mit der stürzenden Person P innerhalb kürzester Zeit sehr schnell ändert, erfasst der Luftdrucksensor 4a die Luftdruckerhöhung L. Der Beschleunigungssensor 4b ist dazu ausgebildet, eine Beschleunigungsänderung da, insbesondere eine Verzögerung, zu erfassen. Die Verzögerung wird erfasst, wenn die zu überwachende Person P mit der Meldeeinrichtung 2 am Körper zu Boden stürzt und auf diesen aufschlägt. Der Beschleunigungssensor 4b ist dazu ausgebildet, die Verzögerung als zweite Sensorsignale 42 an die Auswerteeinrichtung 7 zur Aufnahme und Auswertung zu übermitteln.
-
Die Auswerteeinrichtung 7 erkennt den Sturz S der zu überwachenden Person P durch die Aufnahme und gemeinsame Auswertung der ersten und zweiten Sensorsignale 41; 42 als eine unmittelbare zeitliche Abfolge Z der Luftdruck- und Beschleunigungsänderung dp; da oder über eine andere aussagekräftige Korrelation der Sensorsignale.
-
Wenn die Auswerteeinrichtung 7 auswertet, dass die Luftdruckerhöhung dp und die Beschleunigungsänderung da unmittelbar nacheinander aufgetreten sind, so erkennt sie den Sturz S der zu überwachenden Person P.
-
Erkennt die Auswerteeinrichtung 7 den Sturz S, so steuert die Steuereinrichtung 8 die Alarmeinrichtung 9 an und aktiviert diese. Die Steuereinrichtung 8 ist dazu ausgebildet, die Alarmeinrichtung 9 derart anzusteuern, dass zwischen dem Erkennen des Sturzes S und der Ausgabe des Alarms A eine zeitliche Verzögerung dt liegt, die vorzugsweise 20 Sekunden, insbesondere 15 Sekunden, im Speziellen 10 Sekunden beträgt.
-
Die Alarmeinrichtung 9 ist dazu ausgebildet, selbsttätig bzw. automatisch, d. h. ohne dass eine vorherige Betätigung der Betätigungseinrichtung 5 erfolgt ist, einen Alarm A auszugeben. Dabei gibt die Alarmeinrichtung 9 einen Alarmton aus und leuchtet auf dem Display in einer Warnfarbe, z. B. rot, auf, um die Helfer der Notrufzentrale N zu verständigen und auf den Sturz S der zu überwachenden Person P aufmerksam zu machen.
-
Das automatische Auslösen des Alarms A ist besonders dann von Vorteil, wenn die zu überwachende Person P durch den Sturz S nicht mehr in der Lage ist, selbst die Betätigungseinrichtung 5 zu betätigen, um den Alarm A auszulösen und/oder eine Verbindung zur Notrufzentrale aufzubauen.
-
Die Meldeeinrichtung 2 ist dazu ausgebildet, nach dem Erkennen des Sturzes S durch die Auswerteeinrichtung 7 einen optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweis H auszugeben. Der Hinweis H weist die gestürzte Person P darauf hin, dass nach der zeitlichen Verzögerung dt der Alarm A automatisch ausgelöst wird und die Helfer über den Sturz S informiert werden.
-
In dem Fall, dass die gestürzte Person P keine Hilfe durch die Notrufzentrale benötigt, kann sie den Alarm A bei oder nach Ausgabe des optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweises H durch die Betätigung der Betätigungseinrichtung 5 verhindern, unterbrechen oder beenden. Dies ist insbesondere davon abhängig, ob die gestürzte Person P die Betätigungseinrichtung 5 vor der Auslösung des Alarms A oder erst nach Auslösung des Alarms A betätigt.
-
Alternativ oder ergänzend ist die Meldeeinrichtung 2 dazu ausgebildet, durch die Betätigung der Betätigungseinrichtung 5 eine Entwarnungsmeldung E an die Notrufzentrale N zu übersenden. Die Entwarnungsmeldung E erfolgt durch ein Ertönen eines Entwarnungstons und/oder durch Aufleuchten eines Entwarnungslichts, z. B. in der Farbe grün, auf dem Display.
-
Dadurch dass die zu überwachende Person P bewusst durch Betätigung der Betätigungseinrichtung 5 auf die Ausgabe des Alarms A Einfluss nehmen kann und/oder die Entwarnungsmeldung E absetzen kann, können die Helfer der Notrufzentrale N entlastet werden, da sie nicht unnötig zur überwachenden Person P eilen müssen.
-
2 zeigt ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zur Erkennung und/oder Meldung des Sturzes (S) der zu überwachenden Person (P).
-
Die zu überwachende Person P trägt die Meldeeinrichtung 2 als Halskette am Körper und führt sie jederzeit mit sich. Über Funk ist die Meldeeinrichtung 2 mit der Zentraleinheit 6 und insbesondere mit der Auswerteeinheit 7 verbunden. Über die Festnetztelefonleitung oder die andere Kommunikationsmöglichkeit kann die zu überwachende Person P bei Bedarf einen Notruf an die Notrufzentrale N absetzen, indem sie die Betätigungseinrichtung 5 der Meldeeinrichtung 2 betätigt.
-
Wenn die zu überwachende Person P stolpert und in Richtung des Bodens fällt, erfasst der Drucksensor 4a die positive Druckänderung dp.
-
In der unmittelbaren zeitlichen Abfolge Z prallt die zu überwachende Person P auf dem Boden auf und wird dadurch abgebremst, wobei der Beschleunigungssensor 4b die Geschwindigkeitsänderung da als negative Beschleunigung erfasst.
-
Der Drucksensor 4a und der Beschleunigungssensor 4b übermitteln die Sensorsignale 41; 42 per Funk unmittelbar nacheinander an die Auswerteeinrichtung 7 zur Aufnahme und gemeinsamen Auswertung. Diese erkennt durch die gemeinsame Auswertung und optional durch die unmittelbare zeitliche Abfolge Z der beiden Sensorsignale 41; 42 den Sturz S, woraufhin die Steuereinrichtung 8 die Meldeeinrichtung 2 ansteuert, den optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweis H auszugeben.
-
Die zu überwachende Person P wird durch den optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweis H auf der Meldeeinrichtung 2 darauf hingewiesen, dass der Sturz S erkannt wurde und dass zeitnah automatisch ein Alarm A durch die Alarmeinrichtung 9 in der Notrufzentrale N ausgelöst wird.
-
Da die zu überwachende Person P keine Hilfe durch die Helfer der Notrufzentrale N benötigt, betätigt sie die Betätigungseinrichtung 5 auf der Meldeeinrichtung 2.
-
In der Notrufzentrale N wird aufgrund der Betätigung der Betätigungseinrichtung 5 kein Alarm A ausgelöst wird. Alternativ oder optional ergänzend erfolgt die Entwarnungsmeldung E aufgrund der Betätigung der Betätigungseinrichtung 5 an die Auswerteeinrichtung oder an die Notrufzentrale N.
-
3 zeigt ein alternatives Ablaufschema zum dargestellten Ablauf aus 2. Nachdem die Auswerteeinrichtung 7 den Sturz S der zu überwachenden Person P erkannt hat, steuert die Steuereinrichtung 8 die Meldeeinrichtung 2 zur Ausgabe des optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweises H an.
-
Die zu überwachende Person P ist, z. B. aufgrund einer Ohnmacht, nicht in der Lage, die Betätigungseinrichtung 5 der Meldeeinrichtung 2 zu betätigen und benötigt die Hilfe der Helfer in der Notrufzentrale N.
-
Die Steuereinrichtung 8 steuert die Alarmeinrichtung 9 zur Ausgabe des Alarms A an. Nach der zeitlichen Verzögerung dt gibt die Alarmeinrichtung 9 den Alarm A selbsttätig bzw. automatisch in der Notrufzentrale N aus, wodurch die Helfer über den Sturz S der zu überwachenden Person P verständigt werden und umgehend Hilfe leisten können.
-
4 zeigt ein weiteres alternatives Ablaufdiagramm als eine Kurzzusammenfassung der Ablaufdiagramme aus den 2 und 3.
-
Bezugszeichenliste
-
- 50
- Der Luftdrucksensor 4a stellt die Druckveränderung dp innerhalb kurzer Zeitfest.
- 60
- Der Beschleunigungssensor 4b registriert die Verzögerung da beim Aufprall der zu überwachenden Person P auf den Boden.
- 70
- Die Druckveränderung dp und die Verzögerung da treten in der unmittelbaren zeitlichen Abfolge Z auf.
- 80
- Die Auswerteeinrichtung 7 erkennt anhand der gemeinsamen Auswertung der unmittelbar aufeinanderfolgenden Sensorsignale 4a; 4b, dass die zu überwachende Person P gestürzt ist.
- 90
- Die Meldeeinrichtung 2 gibt den optischen, haptischen und/oder akustischen Hinweis H aus.
- 100
- Wird innerhalb der zeitlichen Verzögerung dt die Betätigungseinrichtung 5 betätigt?
- 110
- Die zu überwachende Person P benötigt keine Hilfe; es wird kein Alarm A ausgelöst und/oder die Entwarnungsmeldung E abgesetzt.
- 120
- Die zu überwachende Person P befindet sich in einer hilflosen Lage und benötigt Hilfe; der Alarm A wird automatisch ausgelöst.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005056757 A1 [0003]