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Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem mit einer Brennkraftmaschine und mit einer Schwungradeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs sowie ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Antriebssystem gemäß Anspruch 2, ein derartiges System ist aus dem Stand der Technik bekannt, insbesondere aus der
DE 10 2014 221 917 A1 .
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Die
DE 197 04 786 C1 befasst sich mit einer Einrichtung zum Ausgleichen von Wechselmomenten von Schwingungen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs mit integriertem Startergenerator. Die
DE 11 2006 001 830 B4 befasst sich mit einem Zahnraddrehmomentwandler mit Mehrscheibenkupplung und Planetengetriebe.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Beispiels einer Brennkraftmaschine mit geringer Zylinderzahl, welche für den Antrieb eines Kraftfahrzeugs eingerichtet ist beschrieben, dies ist nicht als eine Beschränkung der Erfindung auf eine solche Anwendung zu verstehen.
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Zum Antrieb von Kraftfahrzeugen, insbesondere wenn gewisse Fahrstrecken lokal ohne das Verursachen von Emissionen zurückgelegt werden sollen, kann eine Brennkraftmaschine in Hubkolbenbauweise mit einem elektromechanischen Energiewandler, welcher als Traktionsmotor betreibbar ist, kombiniert werden. Durch diese Kombination ist es ermöglicht, die Brennkraftmaschine zu verkleinern, insbesondere deren Zylinderzahl zu verringern. Systembedingt ist das von der Brennkraftmaschine bereitstellbare Antriebsdrehmoment mit Drehschwingungen behaftet, diese Drehschwingungen sind in der Regel größer wenn die Zylinderzahl der Brennkraftmaschine kleiner ist.
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Zum Reduzieren von Drehschwingungen sind aus dem Stand der Technik unterschiedliche Drehschwingungsreduzierungseinrichtungen bekannt. Einige dieser Einrichtungen, insbesondere ein Schwungrad, beruhen auf dem Prinzip der Massenträgheit, dabei ist meist eine bessere Reduzierungswirkung dieser Einrichtung mit einer größeren Masse erreichbar. Eine Erhöhung der Masse läuft dem Allgemeinen Ziel entgegen, die Fahrzeugmasse gering zu halten.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein Antriebssystem mit einer Brennkraftmaschine und einer Schwungradeinrichtung mit geringer Masse anzugeben. Diese Aufgabe wird durch ein Antriebssystem gemäß dem ersten Patentanspruch sowie durch ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Antriebssystem gemäß Anspruch 2 gelöst.
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Im Sinne der Erfindung ist unter einem Kraftfahrzeug ein Fahrzeug, insbesondere zur Beförderung von Personen zu verstehen, insbesondere ein sogenanntes Automobil, beziehungsweise ein Personenkraftwagen.
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Im Sinne der Erfindung ist unter einer Brennkraftmaschine eine thermische Kraftmaschine mit innerer Verbrennung in Hubkolbenbauweise zu verstehen. Vorzugsweise ist eine solche Brennkraftmaschine nach dem Otto- oder Dieselprinzip betreibbar und vorzugsweise ist diese als sogenannter Otto- oder Dieselmotor ausgebildet. Weiter weist die Brennkraftmaschine zur Abgabe einer Antriebsleistung zum Antrieb des Kraftfahrzeugs, also zum Überwinden von Fahrwiderständen, welche auf das Kraftfahrzeug wirken, eine Kurbelwelle auf. Vorzugsweise ist die Kurbelwelle über wenigstens ein Pleuel mit einem Kolben verbunden, wobei der Kolben in einem Zylinder hin und her beziehungsweise auf und ab bewegbar ist.
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Im Sinne der Erfindung ist unter einer Schwungradeinrichtung eine Einrichtung zu verstehen, welche zum Reduzieren von Drehschwingungen eingerichtet ist. Dabei ist das Auftreten der Drehschwingungen bei der Drehmomentbereitstellung mit einer Brennkraftmaschine der zuvor beschriebenen Bauart unvermeidbar. Aus dem Stand der Technik ist eine große Anzahl unterschiedlicher Arten von Einrichtungen zum Reduzieren von Drehschwingungen bekannt, dabei beruht die vorgeschlagene Schwungradeinrichtung auf dem Prinzip der Drehmassenträgheit.
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Die Schwungradeinrichtung weist eine Schwungmasse auf. Diese ist um eine Schwungmassenachse rotierbar gelagert. Vorzugsweise entspricht eine Hauptträgheitsachse der Schwungmasse deren Rotationsachse, also der Schwungmassenachse, so dass, wenigstens im Wesentlichen, keine Unwucht bei der Rotation der Schwungmasse auftritt. Vorzugsweise ist die Schwungmasse als scheiben- oder ringförmige Schwungmasse ausgebildet.
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Im Sinne der Erfindung ist unter einem spielfreien Getriebe eine Getriebeeinrichtung zu verstehen, mit welcher wechselnde Drehmomente ohne das Auftreten eines Spiels übertragbar sind. Bei einem herkömmlichen Zahnradpaar, insbesondere bei zwei miteinander in Eingriff stehenden Stirnrädern mit Evolventenverzahnungen, gibt es beispielsweise ein Flankenspiel und bei einer Umkehr einer Drehmomentbeaufschlagungsrichtung, tritt durch dieses Flankenspiel eine spielbehaftete Bewegung auf, ein solches Getriebe wäre dann nicht spielfrei. Zum Erreichen eines spielfreien Getriebes wären in einem solchen Fall weitere Maßnahmen notwendig, vorzugsweise ein Verspannen des Zahnradpaars.
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Als spielfreie Getriebe sind insbesondere Zugmittelgetriebe und bevorzugt Riemengetriebe bekannt. Vorzugsweise ist ein Riemengetriebe als V-Riemengetriebe beziehungsweise Poly-V-Riemen- oder als Zahnriemen- oder als eine Kombination aus zwei der genannten Getriebearten ausgebildet. Weiter vorzugsweise ist ein spielfreies Getriebe mittels eines statisch überbestimmten Umlaufgetriebes darstellbar, vorzugsweise mittels eines Umlaufgetriebes mit einem Planetengetrieberadsatz oder vorzugsweise mit einem Getriebe mit achsparallelen Wellen und mit mehreren Zahnradpaaren wobei diese Zahnradpaare gegeneinander verspannt sind. Spielfreie Getriebe als solche sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Im Sinne der Erfindung ist unter der Schwungradübersetzung das Übersetzungsverhältnis der Kurbelwelle gegenüber der Schwungmasse zu verstehen. Insbesondere ist, bezogen auf die Leistungsübertragung (Drehzahl, Drehmoment), das Schwungradgetriebe zwischen der Kurbelwelle und der Schwungmasse angeordnet. Bei der Übertragung der Drehbewegung über das Schwungradgetriebe von der Kurbelwelle auf die Schwungmasse wird durch die Schwungradübersetzung die Drehzahl der Schwungmasse gegenüber der Drehzahl der Kurbelwelle erhöht.
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Die in der Schwungmasse speicherbare Rotationsenergie Erot ergibt sich grundsätzlich als Erot = 0,5 * J * ω2, wobei J das Massenträgheitsmoment der Schwungmasse ist und ω die Rotationsgeschwindigkeit dieser Schwungmasse repräsentiert. Es ist erkennbar, dass die in der Schwungmasse speicherbare Energie quadratisch von der Rotationsgeschwindigkeit abhängt und die Wirksamkeit der Schwungmasse, insbesondere in Bezug auf das Reduzieren von Drehschwingungen, somit über das Übersetzungsverhältnis überproportional beeinflussbar ist.
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Vorzugsweise ist die Schwungmasse mittels des Schwungmassengetriebes drehsteif mit der Kurbelwelle verbunden. Dabei ist in diesem Sinn drehsteif so zu verstehen, dass eine Drehbewegung der Kurbelwelle unmittelbar zu einer Drehbewegung der Schwungmasse führt, wobei die Drehbewegung der Schwungmasse vorzugsweise proportional zu der Drehbewegung der Kurbelwelle ist. Diese Proportionalität wird insbesondere durch die Schwungradübersetzung repräsentiert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Schwungradgetriebe als Zugmittelgetriebe ausgebildet. Vorzugsweise ist unter einem Zugmittelgetriebe ein Umschlingungsgetriebe zu verstehen, bei welchem Antriebskräfte mittels eines Zugmittels in Richtung von der Kurbelwelle auf die Schwungmasse übertragbar sind. Insbesondere Zugmittelgetriebe stellen eine einfache Art von spielfreien Getrieben dar und weisen eine hohe Betriebssicherheit auf.
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Vorzugsweise ist das Zugmittelgetriebe als Riemengetriebe oder als Kettengetriebe ausgebildet. Vorzugsweise ist das Riemengetriebe als reibschlüssiges Riemengetriebe oder bevorzugt als formschlüssiges Riemengetriebe ausgebildet. Insbesondere für formschlüssige Riemengetriebe finden Zahnriemen oder Rippenriemen Anwendung. Insbesondere für reibschlüssige Riemengetriebe finden Keilriemen (V-Riemen) und mehrfach Keilriemen (Poly-V-Riemen) Anwendung. Insbesondere reibschlüssige Riemengetriebe weisen einen besonders einfachen Aufbau auf. Insbesondere formschlüssige Riemengetriebe weisen ein hohes Drehmomentübertragungspotenzial auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Schwungradgetriebe als Zahnradgetriebe ausgebildet. Insbesondere mittels eines Zahnradgetriebes sind besonders hohe Drehmomente übertragbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Schwungmassenachse und die Kurbelwelle bzw. eine Achse der Kurbelwelle um welche die Kurbelwelle rotierbar in der Brennkraftmaschine gelagert ist, achsparallel und radial zueinander beabstandet angeordnet. Vorzugsweise ist zur Leistungsübertragung von der Kurbelwelle auf die Schwungmasse ein Stirnradgetriebe vorgesehen. Vorzugsweise weist dieses Stirnradgetriebe zwei Zahnradpaare auf. Insbesondere mittels einer derartigen Ausgestaltung ist ein Schwungradgetriebe mit Potenzial zur Übertragung großer Leistungen von der Kurbelwelle auf die Schwungmasse ermöglicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Schwungradgetriebe als Umlaufgetriebe ausgebildet und weist wenigstens einen Planetengetrieberadsatz auf. Insbesondere mittels eines Umlaufgetriebes als Schwungradgetriebe sind eine koaxiale Anordnung und damit ein platzsparender Aufbau, der Schwungradeinrichtung ermöglicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Hohlrad des Planetengetrieberadsatzes mit der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine drehfest und vorzugsweise unmittelbar verbunden beziehungsweise miteinander selektiv verbindbar. Weiter vorzugsweise ist die Schwungmasse mit einem Sonnenrad des Planetengetrieberadsatzes drehfest und vorzugsweise unmittelbar verbunden beziehungsweise selektiv verbindbar. Vorzugsweise weist der Planetengetrieberadsatz einen Planetenradträger auf und weiter vorzugsweise ist dieser Planetenradträger zur drehbaren Aufnahme wenigstens eines, vorzugsweise eine Vielzahl von, Planetenrädern eingerichtet. Untersuchungen haben gezeigt, dass insbesondere die vorgeschlagene Anbindung des Planetengetrieberadsatzes besonders günstig für das erfinderische Schwungradgetriebe ist.
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In einer bevorzugt Ausführungsform der Erfindung ist eine Schwungmassenkupplung vorgesehen, vorzugsweise ist diese zusätzlich zu einem Anfahrelement vorgesehen, wobei unter einem Anfahrelement vorzugsweise eine Anfahrkupplung oder bevorzugt ein Drehmomentwandler zu verstehen ist. Die Schwungmassenkupplung ist vorzugsweise, bezogen auf die Drehmomentübertragung von der Brennkraftmaschine auf die Schwungmasse, zwischen diesen und bevorzugt vor dem Schwungradgetriebe angeordnet, so dass mit der Schwungradkupplung die Drehmomentübertragung von der Brennkraftmaschine auf das Schwungradgetriebe selektiv unterbrechbar oder herstellbar ist. Die Verwendung der Schwungmassenkupplung ist insbesondere unabhängig von der Bauart des Schwungmassengetriebes (Zugmittelgetriebe, Stirnradgetriebe, Umlaufgetriebe).
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Vorzugsweise ist die Schwungmassenkupplung, bezogen auf die Drehmomentübertragung von der Brennkraftmaschine zum Anfahrelement (insbesondere Anfahrkupplung, Drehmomentwandler) vor diesem Anfahrelement angeordnet. Die Schwungmassenkupplung ist also insbesondere derart angeordnet, dass über diese die Schwungmasse mit der Kurbelwelle selektiv koppelbar ist, unabhängig von dem Anfahrelement.
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Insbesondere ist also die Schwungmasse von der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine über das Schwungradgetriebe antreibbar, unabhängig davon ob das Anfahrelement geöffnet oder geschlossen ist.
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In einer bevorzugt Ausführungsform ist eine Schwungmassenumschaltkupplung vorgesehen, welche zum selektiven Verbinden eines Planetengetriebeelements des Schwungmassengetriebes in Umlaufgetriebebauart mit einem Getriebegehäuse des Schwungmassengetriebes, beziehungsweise mit einem weiteren dieser Planetengetriebeelemente, eingerichtet ist.
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Insbesondere ist die Verwendung der Schwungmassenkupplung in Kombination mit einem in Umlaufgetriebebauart ausgebildeten Schwungmassengetriebe vorgesehen.
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In diesem Sinn sind unter den Planetengetriebeelementen des Schwungmassengetriebes ein Sonnenrad, ein Hohlrad sowie ein Planetenradträger, auf welchem wenigstens ein Planetenrad drehbar gelagert ist, zu verstehen. Vorzugsweise weist ein als Umlaufgetriebe ausgebildetes Schwungmassengetriebe, beziehungsweise ein Planetengetrieberadsatz dieses Umlaufgetriebes, diese Planetengetriebeelemente auf. Vorzugsweise ist mit der Schwungmassenumschaltkupplung der Planetenradträger selektiv drehfest mit dem Getriebegehäuse verbindbar und weiter vorzugsweise ist mit der Schwungmassenumschaltkupplung der Planetenradträger mit dem Sonnenrad und bevorzugt mit dem Hohlrad selektiv drehfest verbindbar.
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Weiter ist ein Kraftfahrzeug mit einem Antriebsstrang gemäß Patentanspruch 2 vorgeschlagen, wobei der Antriebsstrang ein Antriebssystem der zuvor beschriebenen Bauart aufweist.
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Vorzugsweise weist dieser Antriebsstrang ein Geschwindigkeitswechselgetriebe, eine antreibbare Fahrzeugachse und eine Kupplungseinrichtung auf. Insbesondere ist unter einem Geschwindigkeitswechselgetriebe eine Getriebeeinrichtung mit einer Vielzahl von schaltbaren Übersetzungsstufen, sogenannten Gängen, zu verstehen. Insbesondere ist unter einer antreibbaren Fahrzeugachse eine Achse des Kraftfahrzeugs zu verstehen, mit welcher von der Brennkraftmaschine zur Verfügung gestellte Antriebsleistung auf antreibbare Räder und damit auf die Fahrbahnoberfläche übertragbar ist. In diesem Sinn ist unter einer Kupplungseinrichtung eine Einrichtung zum selektiven Herstellen einer drehmomentleitenden Verbindung zu verstehen. Vorzugsweise sind derartige Kupplungen als form- oder reibschlüssige Kupplungen aus dem Stand der Technik bekannt.
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Vorzugsweise ist die Architektur dieses Antriebsstrangs derart, dass diese Kupplungseinrichtung, bezogen auf die Drehmomentübertragung von der Kurbelwelle zu der antreibbaren Fahrzeugachse, vor dem Geschwindigkeitswechselgetriebe und nach dem Schwungradgetriebe angeordnet ist. Insbesondere mittels der vorgeschlagenen Kupplungseinrichtung ist eine Drehmomentübertragung von der Brennkraftmaschine auf das Geschwindigkeitswechselgetriebe selektiv unterbrechbar.
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Vorzugsweise ist die Schwungmasse derart mit der Kurbelwelle über das Schwungradgetriebe verbunden, dass auf diese unmittelbar die von der Kurbelwelle verursachten Drehschwingungen übertragbar sind.
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Nachfolgend sind Ausführungsformen und einzelne Merkmale der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert, dabei zeigt:
- 1: eine schematisierte Schnittdarstellung eines Antriebssystems mit Schwungradgetriebe,
- 2: eine schematisierte Teilschnittdarstellung eines weiteren Antriebssystems mit Schwungradgetriebe,
- 3: eine schematisierte Schnittdarstellung eines Antriebsstrangs mit Schwungradgetriebe.
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In 1 ist ein schematisiertes Antriebssystem für ein Kraftfahrzeug dargestellt. Dieses Antriebssystem weist eine als Hubkolbenmotor ausgebildete Brennkraftmaschine 1 mit einer zur Leistungsabgabe eingerichteten Kurbelwelle 10 auf. Die Brennkraftmaschine 1 ist über die Kopplungseinrichtung 4 mit einem Geschwindigkeitswechselgetriebe (nicht dargestellt) selektiv verbindbar. Um die systemimmanenten Drehschwingungen der Kurbelwelle 10 bei der Leistungsabgabe zu verringern, ist die Schwungradeinrichtung 12 vorgesehen.
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Die Schwungradeinrichtung 12 weist ein, vereinfacht dargestelltes, spielfreies Stirnradgetriebe 2a mit einer Übersetzung ins Schnelle auf. Durch das Schwungradgetriebe 2a rotiert die Schwungmasse 3 um die Schwungmassenachse 11 schneller als die Kurbelwelle 10 rotiert. Durch diese Übersetzung ins Schnelle ist die Dämpfungswirkung der Schwungradeinrichtung, bezogen auf die geringe Masse der Schwungradmasse 3, verbessert.
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In 2 ist eine weitere Ausführungsform eines Antriebssystems mit einem Schwungradgetriebe dargestellt. Das Schwungradgetriebe 12 weist ein Umlaufgetriebe 2b mit einem Planetengetrieberadsatz auf. Der Planetengetrieberadsatz weist ein Hohlrad 5, ein Sonnenrad 9 und einen Planetenradträger 6 auf. Auf dem Planetenradträger 6 sind mehrere Planetenräder drehbar gelagert, von diesen Planetenrädern ist lediglich ein Planetenrad 8 dargestellt. Der Planetenradträger 6 ist mit dem Getriebegehäuse 7 dauerhaft drehfest verbunden. Das Sonnenrad 9 ist drehfest mit der Schwungmasse 3 verbunden die Schwungmasse 3 ist rotierbar um die Schwungmassenachse 11 gelagert.
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Der Planetengetrieberadsatz ist als spielfreier Planetengetrieberadsatz ausgebildet. Das Hohlrad 5 ist drehfest mit der Kurbelwelle 10 der Brennkraftmaschine 1 verbunden.
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In einer weiteren Ausführungsform, welche in 4 schematisiert dargestellt ist, ist der Planetenradträger 6 einerseits selektiv mit dem Hohlrad 5 verbindbar, eine Verbindbarkeit des Planetenradträgers 6 mit dem Sonnenrad 9 hätte die gleiche Wirkung, und andererseits mit dem Getriebegehäuse 7. Für diese Umschaltung ist die Schwungmassenumschaltkupplung 15 vorgesehen, diese ist zwischen den Schaltstellungen I und II umschaltbar. In der ersten Schaltstellung I ist der Planetengetrieberadsatz verblockt und die Schwungmasse 3 ist drehfest an die Kurbelwelle 10 gekoppelt.
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In der zweiten Schaltstellung II ist der Planetenradträger 6 drehfest mit dem Getriebegehäuse 7 gekoppelt und die Übersetzung des Planetengetrieberadsatzes ist wirksam. In der Schaltstellung II rotiert das dargestellte Planetenrad 8 zur Leistungsübertragung vom dem Hohlrad 5 auf das Sonnenrad 9 auf dem Planetenradträger 6 und damit ist die Schwungmasse 3 über das Sonnenrad 9 antreibbar.
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Weiter ist die Schwungmassenkupplung 16 vorgesehen, diese ist unabhängig von der Bauart des Schwungradgetriebes (2a, 2b).
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Mit der Schwungmassenkupplung 16 kann das Schwungradgetriebe und damit die Schwungmasse 3, in Bezug auf die Leistungsübertragung, von der Kurbelwelle 10 getrennt werden. Eine solche Trennung kann in unterschiedlichen Betriebssituationen sinnvoll sein, beispielsweise kann in Beschleunigungsphasen die Systemdynamik bei geöffneter Schwungmassenkupplung 16 verbessert werden, da die zu beschleunigende Massenträgheit verringert ist. Weiter kann in Startphasen der Brennkraftmaschine 1 der Startvorgang beschleunigt werden, da auch hier die Massenträgheit bei geöffneter Schwungmassenkupplung 16 verringert ist, gleiches gilt für das Abstellen der Brennkraftmaschine 1, insbesondere eine Start/Stopp-Automatik ist so besonders vorteilhaft darstellbar, da Start- und oder Stopp-Vorgänge der Brennkraftmaschine besonders einfach durchführbar sind.
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Bei geschlossener Schwungmassenkupplung 16 ist ein besonders komfortabler Betrieb der Brennkraftmaschine, insbesondere ein Betrieb mit reduzierten Drehschwingungen der Kurbelwelle 10, ermöglicht. Insbesondere ist ein solcher komfortabler Betrieb ermöglicht, wenn die Schwungmassenumschaltkupplung 15 in Schaltstellung II betrieben wird.
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Dabei ist es ermöglicht, in einer ersten Schaltstellung I, in welcher der Planetenradträger 6 mit dem Sonnenrad 9 oder dem Hohlrad 5 verbunden ist, Antriebsleistung von der Kurbelwelle 10 besonders verlustarm auf die Kopplungseinrichtung 4 zu übertragen, da im Planetengetrieberadsatz keine Wälzverluste auftreten. Weiter ist in diesem Betriebszustand die gesamte Massenträgheit des Planetengetrieberadsatzes und der Schwungmasse 3 für die Reduzierung von Drehschwingungen der Kurbelwelle 10 wirksam.
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In einer zweiten Schaltstellung II, in welcher der Planetenradträger 6 selektiv drehfest mit dem Getriebegehäuse 7 verbunden ist, weist der Planetengetrieberadsatz, bezüglich der Übertragung der Drehbewegung von der Kurbelwelle 10 auf die Schwungmasse 3, eine Übersetzung ins Schnelle auf und für die Verringerung der Drehschwingungen der Kurbelwelle 10 ist die gegenüber der Kurbelwelle 10 schneller rotierende Schwungmasse 3 wirksam.
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Insgesamt ergibt sich für ein Antriebssystem mit Schwungmassenumschaltkupplung 15 und Schwungmassenkupplung 16 ein dreistufiger Betrieb, der wie folgt kurz charakterisierbar ist:
- 1. Schwungmassenkupplung 16 geöffnet, die Schwungmasse 3 ist, in Bezug auf das Reduzieren von Drehschwingungen der Kurbelwelle 10 der Brennkraftmaschine 1, nicht wirksam, es ist eine hohe Systemdynamik erreichbar, (Drehschwingungen der Kurbelwelle 10 werden nicht verringert)
- 2. Schwungmassenkupplung 16 geschlossen, Schwungmassenumschaltkupplung 15 in Schaltstellung I, der Planetengetrieberadsatz ist verblockt, die Schwungmasse 3 ist mit der Übersetzung 1 : 1 in Bezug auf die Kurbelwelle 10 wirksam (Systemdynamik ist geringer als bei 1., da die Massenträgheit höher ist, Drehschwingungen der Kurbelwelle 10 werden etwas reduziert),
- 3. Schwungmassenkupplung 16 geschlossen, Schwungmassenumschaltkupplung 15 in Schaltstellung II, die Übersetzung des Planetengetrieberadsatzes ist wirksam, die Schwungmasse 3 rotiert schneller als die Kurbelwelle 10 und es ist eine besonders hohe Wirksamkeit, in Bezug auf das Reduzieren von Drehschwingungen der Kurbelwelle 10, erreichbar (Systemdynamik ist geringer als bei 2., da die Massenträgheit höher ist; Drehschwingungen der Kurbelwelle 10 werden stärker reduziert als bei 2.).
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In 3 ist ein Antriebsstrang mit einer Schwungradeinrichtung 12 dargestellt. Dieser Antriebsstrang weist eine Brennkraftmaschine 1 auf. Die Leistungsübertragung zwischen der Brennkraftmaschine 1 und dem Geschwindigkeitswechselgetriebe 13 ist mittels der Kupplungseinrichtung 4 selektiv unterbrechbar. Von dem Geschwindigkeitswechselgetriebe 13 wird die Antriebsleistung auf die antreibbare Fahrzeugachse 14 übertragen.
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Bezugszeichenliste
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- I / II
- Schaltstellungen von 15
- 1
- Brennkraftmaschine
- 2a
- Schwungradgetriebe in Stirnradbauart
- 2b
- Schwungradgetriebe in Umlaufgetriebebauart
- 3
- Schwungmasse
- 4
- Kupplungseinrichtung
- 5
- Hohlrad
- 6
- Planetenradträger
- 7
- Getriebegehäuse
- 8
- Planetenrad
- 9
- Sonnenrad
- 10
- Kurbelwelle
- 11
- Schwungmassenachse
- 12
- Schwungradeinrichtung
- 13
- Geschwindigkeitswechselgetriebe
- 14
- Antreibbare Fahrzeugachse mit Rädern
- 15
- Schwungmassenumschaltkupplung
- 16
- Schwungmassenkupplung