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Die Erfindung geht aus von einem stromlos geschlossenen Magnetventil nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs 1.
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In hydraulischen Bremssystemen in Fahrzeugen werden stromlos geschlossene Magnetventile verwendet, welche möglichst leise und trotzdem schnell schalten können. Um die kinetische Energie des Ankers beim Öffnen eines solchen Magnetventils zu dämpfen, und so ein hartes Anschlagen des Ankers zu vermeiden, kann zwischen Anker und Polkern eine Federscheibe eingesetzt werden. Durch die Druckkraft einer Schraubenfeder ist die Federscheibe in der Mitte nach oben gebogen. Dies führt dazu, dass beim Öffnen des Magnetventils der Anker außen durch die Federscheibe mechanisch abgebremst wird. Zudem entstehen durch die Federscheibe zwischen Anker und Federscheibe sowie zwischen Federscheibe und Polkern zwei Quetschspalte, durch welche das Fluid beim Schalten verdrängt wird, was eine hydraulische Dämpfung bewirkt. Eine Anforderung an ein solches stromlos geschlossenes Magnetventil besteht darin, auch bei tiefen Temperaturen eine gewisse Schließzeit einzuhalten. Die Schließzeit wird bei geöffnetem Ventil durch die Quetschspalte zwischen Anker, Federscheibe und Polkern bestimmt und kann sich insbesondere bei tiefen Temperaturen verlängern, da das dann hochviskosen Fluids zu lange braucht, um über axiale Ankernuten in einen Bereich der Druckfeder zu gelangen. Beim drucklosen Schalten hat dies keine negativen Auswirkungen auf die Schaltzeit, da kein Druckausgleich stattfinden muss. Wird das Ventil jedoch überströmt und es herrscht eine Druckdifferenz am Anker, dann findet zuerst ein Druckausgleich an einer dem Polkern zugewandten ersten Stirnseite des Ankers statt, bevor das Ventil schließt. Das Ventil erzeugt durch die Druckfeder eine schließende Kraft, welche durch eine an der ersten Stirnseite aufgebaute Fluidkraft unterstützt wird.
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Aus der
DE 10 2015 213 844 A1 ist ein gattungsgemäßes stromlos geschlossenes Magnetventil, mit einer Ventilhülse bekannt, in der ein Polkern fest und ein Anker axial verlagerbar angeordnet sind. Zwischen dem Polkern und dem Anker wirkt eine Feder, um ein mit dem Anker zusammenwirkendes Schließelement in einen Ventilsitz zu drängen. Hierbei bewirkt eine Vorspannkraft der Druckfeder eine Verformung einer elastischen, zwischen dem Anker und dem Polkern angeordneten Komponente, wobei ein Anschlagen des bewegten Ankers an den Polkern mittels einer Rückbildung dieser Verformung gedämpft wird. Die elastische Komponente ist als zumindest eine Federscheibe, insbesondere als Federscheibenpaket, ausgebildet. Die Federscheibe ist in unverformtem Zustand im Wesentlichen eben und die Verformung durch die Vorspannkraft der Druckfeder bewirkt eine Wölbung der Federscheibe, wobei ein Außenrand der Federscheibe in Gegenrichtung zur wirkenden Vorspannkraft der Druckfeder gewölbt wird. Mittels dieser Wölbung wird das Anschlagen des Ankers am Polkern gedämpft.
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Aus der
DE 10 2015 213 840 A1 ist ein stromlos geschlossenes Magnetventil, mit einer Ventilhülse bekannt, in welcher ein Polkern fest und ein Anker axial verlagerbar angeordnet sind. Zwischen dem Polkern und dem Anker wirkt eine Druckfeder, um ein mit dem Anker zusammenwirkendes Schließelement in einen Ventilsitz zu drängen. Hierbei ist zwischen dem Polkern und dem Anker ein Mittel zur hydraulischen Dämpfung der Verlagerung des Ankers ausgebildet ist. Als Mittel zur hydraulischen Dämpfung werden spezifisch konzeptionierte Federscheiben verwendet, welche direkt am Anker positioniert sind. Im radial äußeren Bereich weist der Anker mehrere durchgehende Ankernuten über die gesamte Länge des Ankers auf. Zudem weist der Anker eine Ankerstufung im äußeren Bereich auf, an welcher die Federscheiben direkt anliegen. Aufgrund der Ankerstufung ist zwischen den Federscheiben und dem Anker ein radial innen liegender Hohlraum ausgebildet. Die Ankerstufung weist eine Aussparung im Bereich der Ankernuten auf. Eine als Schraubenfeder ausgebildete Druckfeder ist in einer Aussparung des Polkerns positioniert, in welcher die Druckfeder 4 im Wesentlichen einliegt und geführt wird. Die Druckfeder besitzt eine Vorspannung und stützt sich an einem Ende am Polkern sowie am anderen Ende über die Federscheiben und die Ankerstufung am Anker ab. Hierdurch werden die Federscheiben axial am Polkern gehalten. Weiterhin erfolgt durch die Vorspannung der Druckfeder eine Wölbung der Federscheiben in Richtung des Ankers.
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Offenbarung der Erfindung
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Das stromlos geschlossene Magnetventil mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 hat den Vorteil, dass durch konstruktive Maßnahmen die Schließzeiten des Magnetventils bei tiefen Temperaturen verbessert werden. Durch die im Anker zwischen der mindestens einen Ausgleichsnut und der Federaufnahme ausgebildete Fluidverbindung wird ein schneller Druckausgleich im Quetschspalt zwischen Anker und Federscheibe ermöglicht, da eine direkte Verbindung zwischen der mindestens einen Axialnut des Ankers und der Federaufnahme und einer Stirnfläche des Ankers gegeben ist. Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine Verbesserung der Schließzeit, insbesondere bei tiefen Temperaturen, erzielt werden indem durch die Fluidverbindung das sogenannte „hydraulische Kleben“ zwischen dem elastischen Federelement und dem Anker reduziert wird, sowie ein Aufbau einer schließenden fluidischen Gegenkraft auf die erste Stirnseite des Ankers durch schnelle Ausbreitung des Fluids gefördert wird.
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Das hydraulische Kleben entsteht insbesondere durch Adhäsionskräfte, welche zwischen aneinander anliegenden glatten Oberflächen des elastischen Federelements und der ersten Stirnseite des Ankers wirken. Bei tiefen Temperatururen kommt das Fluid nur sehr langsam in den Quetschspalt zwischen Anker und Federelement bzw. es kann sich erst langsam eine schließende fluidische Gegenkraft ausbilden. Durch Ausführungsformen des erfindungsgemäßen stromlos geschlossenen Magnetventils gelangt das Fluid von der mindestens einen Ausgleichsnut über die Fluidverbindung und die Federaufnahme in den Quetschspalt zwischen Anker und Federelement, so dass die Anforderungen an die Schließzeit bei tiefen Temperaturen kostenneutral erreicht werden können.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen ein stromlos geschlossenes Magnetventil, mit einer Ventilhülse zur Verfügung, in welcher ein Polkern fest und ein Anker mit einer Federaufnahme axial verlagerbar angeordnet sind. Zwischen dem Polkern und dem Anker ist eine Rückstellfeder angeordnet, welche wirkt, um ein mit dem Anker zusammenwirkendes Schließelement während einer Schließbewegung in einen Ventilsitz zu drängen. Der Anker weist mindestens eine Ausgleichsnut auf, welche einen Druckausgleich zwischen einer dem Polkern zugewandten ersten Stirnseite des Ankers und einer dem Ventilsitz zugewandten zweiten Stirnseite ermöglicht. Eine Vorspannkraft der Rückstellfeder bewirkt eine Verformung eines elastischen Federelements, welches zwischen dem Anker und dem Polkern angeordnet ist, wobei ein Anschlagen des bewegten Ankers an den Polkern mittels einer Rückbildung dieser Verformung gedämpft wird. Hierbei weist der Anker mindestens eine Fluidverbindung auf, welche die Federaufnahme und die mindestens eine Ausgleichsnut fluidisch miteinander verbindet.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen des im unabhängigen Patentanspruch 1 angegebenen stromlos geschlossenen Magnetventils möglich.
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In vorteilhafter Ausgestaltung des Magnetventils kann die mindestens eine Fluidverbindung zwischen der Federaufnahme und der Ausgleichsnut jeweils als Radialbohrung in den Anker eingebracht werden. Die Radialbohrung kann beispielsweise auf Höhe der Federaufnahme als radiale Durchgangsbohrung so in den Anker eingebracht werden, dass zwei am Umfang des Ankers gegenüberliegende axiale Ausgleichsnuten miteinander verbunden werden und die Radialbohrung durch die Federaufnahme verläuft. Alternativ können die Radialbohrungen jeweils nur eine axiale Ausgleichsnut mit der Federaufnahme verbinden.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die Fluidverbindung zwischen der Federaufnahme und der Ausgleichsnut als mindestens eine Vertiefung in der dem Polkern zugewandten Stirnseite des Ankers eingebracht werden kann, welche fluidisch mit der mindestens einen Ausgleichsnut und der Federaufnahme verbunden ist. Vorzugsweise kann die mindestens eine Vertiefung als kreisrunde Stufe ausgebildet werden, welche die Federaufnahme vollständig und die mindestens eine Ausgleichsnut zumindest bereichsweise überlappt. Durchmesser und Tiefe der kreisrunden Stufe können so gewählt werden, dass die Schließzeiten eingehalten werden, und gleichzeitig möglichst wenig Magnetkraft durch das in der Stufe fehlende Material des Ankers verloren geht. Zudem können die als kreisrunde Stufe ausgebildete Vertiefung und die Federaufnahme als Stufenbohrung in den Anker eingebracht werden. Dadurch können die Federaufnahme und die als kreisrunde Stufe ausgebildete Vertiefung in vorteilhafter Weise mit einem Stufenbohrer in einem Arbeitsgang einfach und kostengünstig hergestellt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Magnetventils kann das Federelement als mindestens eine Federscheibe oder als Federscheibenpaket ausgeführt werden. Durch die Ausführung als Federscheibe oder Federscheibenpaket kann der gewünschte Dämpfungseffekt in vorteilhafter Weise kostengünstig zur Verfügung gestellt werden. Zudem können die gewünschten Dämpfungseigenschaften je nach Anwendungsfall einfach über Dimensionierung und Materialcharakteristik der mindestens einen Federscheibe eingestellt bzw. vorgegeben werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Magnetventils kann an der ersten Stirnseite des Ankers eine Kontur ausgebildet werden, welche eine wirksame Anlagefläche des als mindestens eine Federscheibe ausgeführten Federelements reduziert. So kann die erste Stirnseite des Ankers bei der Ausführung der mindestens einen Fluidverbindung als Radialbohrung beispielsweise geriffelt oder mit Rillen ausgeführt werden, um die wirksame Anlagefläche der Federscheibe am Anker zu reduzieren. Bei der Ausführung der Fluidverbindung als Vertiefung, welche fluidisch mit der mindestens einen Ausgleichsnut und der Federaufnahme verbunden ist, kann der Anker am äußeren radialen Rand die Kontur für die Anlage des als mindestens eine Federscheibe ausgeführten Federelements ausbilden. Das bedeutet, dass das als Federscheibe ausgeführte Federelement mit seinem äußeren Rand nur auf dem Rand der in die erste Stirnseite eingebrachten Vertiefung aufliegt. Dadurch können die wirkenden Adhäsionskräfte bzw. das hydraulische Kleben in vorteilhafter Weise reduziert werden, da der Spalt zwischen Federscheibe und erster Stirnseite des Ankers vergrößert ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Magnetventils kann im geschlossenen Zustand des Magnetventils ein Luftspalt zwischen dem als mindestens eine Federscheibe ausgeführten Federelement und der ersten Stirnseite des Ankers vorliegen und im geöffneten Zustand des Magnetventils kann die erste Stirnseite des Ankers in direktem Kontakt an der Federscheibe anliegen. Zudem verringert die Fluidverbindung zwischen der Federaufnahme und der Ausgleichsnut in vorteilhafter Weise eine wirksame Haftkraft zwischen dem als mindestens eine Federscheibe ausgeführten Federelement und dem Anker, wenn das als mindestens eine Federscheibe ausgeführte Federelement und der Anker sich während der Schließbewegung voneinander entfernen. Das als mindestens eine Federscheibe ausgeführte Federelement kann im unverformten Zustand im Wesentlichen eben sein, wobei die Verformung eine Wölbung des als mindestens eine Federscheibe ausgeführten Federelements bewirken kann. Des Weiteren kann durch die Vorspannkraft der Rückstellfeder ein Außenrand des als Federscheibe ausgeführten Federelements in Gegenrichtung zur wirkenden Vorspannkraft der Rückstellfeder gewölbt werden, wobei mittels dieser Wölbung ein Anschlagen des Ankers an den Polkern gedämpft werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Magnetventils kann zwischen dem Polkern und dem als Federscheibe ausgeführten Federelement eine Auflage im äußeren radialen Bereich und ein Hohlraum im inneren radialen Bereich ausgebildet werden, welcher die Wölbung des als Federscheibe ausgeführten Federelements teilweise aufnehmen kann. Dadurch kann der Verformungsvorgang des als mindestens eine Federscheibe ausgeführten Federelements unterstürzt werden. Der Hohlraum kann beispielsweise direkt als Vertiefung in einer zum Anker weisenden Stirnseite des Polkerns eingebracht werden, deren Rand eine Auflage für das als Federscheibe ausgeführte Federelement ausbilden kann. Alternativ kann zwischen dem Polkern und dem als Federscheibe ausgeführten Federelement eine Restluftspaltscheibe positioniert werden, welche den radial innen gelegenen Hohlraum zwischen dem als Federscheibe ausgeführten Federelement und dem Polkern und eine Auflage für das als Federscheibe ausgeführte Federelement ausbilden kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen stromlos geschlossenen Magnetventils in seiner geschlossen Stellung ohne Magnetbaugruppe.
- 2 zeigt eine schematische Detaildarstellung eines Kopplungsbereichs zwischen Anker und Polkern des Magnetventils aus 1 im stromlosen geschlossenen Zustand.
- 3 zeigt eine schematische Detaildarstellung des Kopplungsbereichs zwischen Anker und Polkern des Magnetventils aus 1 im bestromten geöffneten Zustand.
- 4 zeigt eine schematische Detaildarstellung eines Kopplungsbereichs zwischen Anker und Polkern eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Magnetventils im stromlosen geschlossenen Zustand.
- 5 zeigt eine perspektivische Darstellung einer ersten Stirnseite eines Ankers für das erfindungsgemäße Magnetventil aus aus 1 bis 4.
- 6 zeigt eine Draufsicht der ersten Stirnseite des Ankers aus 5.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Wie aus 1 bis 6 ersichtlich ist, umfassen die dargestellten Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen stromlos geschlossenen Magnetventils 1 eine Ventilhülse 3, in welcher ein Polkern 5, 5A, 5B fest und ein Anker 10 mit einer Federaufnahme 15 axial verlagerbar angeordnet sind. Zwischen dem Polkern 5, 5A, 5B und dem Anker 10 ist eine Rückstellfeder 16 angeordnet, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel als Schraubenfeder bzw. Spiralfeder ausgeführt ist. Die Rückstellfeder 16 wirkt, um ein mit dem Anker 10 zusammenwirkendes Schließelement 18 während einer Schließbewegung in einen Ventilsitz 24 zu drängen. Der Anker 10 weist mindestens eine Ausgleichsnut 13 auf, welche einen Druckausgleich zwischen einer dem Polkern 5, 5A, 5B zugewandten ersten Stirnseite 11 des Ankers 10 und einer dem Ventilsitz 24 zugewandten zweiten Stirnseite 19 ermöglicht. Eine Vorspannkraft der Rückstellfeder 16 bewirkt eine Verformung eines elastischen Federelements 9, welches zwischen dem Anker 10 und dem Polkern 5, 5A, 5B angeordnet ist, wobei ein Anschlagen des bewegten Ankers 10 an den Polkern 5, 5A, 5B mittels einer Rückbildung dieser Verformung gedämpft wird. Hierbei weist der Anker 10 mindestens eine Fluidverbindung auf, welche die Federaufnahme 15 und die mindestens eine Ausgleichsnut 13 fluidisch miteinander verbindet.
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, ist der Polkern 5 an einem ersten Ende in die Ventilhülse 3 eingepresst. Die Ventilhülse 3 wird am zweiten Ende von einem Ventilunterteil 20 abgeschlossen, welches als hutförmige Hülse 22 ausgeführt ist. In eine seitliche Mantelfläche der hutförmigen Hülse 22 sind mehrere erste Fluidöffnungen 26 eingebracht, welche mit mindestens einem ersten Fluidkanal eines nicht näher dargestellten Fluidblocks fluidisch verbunden sind. Zwischen dem mindestens einen Fluidkanal und den ersten Fluidöffnungen 26 ist ein Radialfilter 30 auf die hutförmige Hülse 22 aufgesteckt, welcher Schmutzpartikel aus der Fluidströmung filtert. Der Ventilsitz 24 ist im Inneren der hutförmigen Hülse 22 an einer zweiten Fluidöffnung 26 ausgebildet, welche in einen Boden der hutförmigen Hülse 22 eingebracht ist. Die zweite Fluidöffnung 28 ist fluidisch mit mindestens einem zweiten Fluidkanal des nicht dargestellten Fluidblocks verbunden. Der Ventilsitz 24 ist als kegelige Bohrung am Rand der zweiten Fluidöffnung 28 ausgebildet. An der zweiten Stirnseite 19 des Ankers 10 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein zylindrischer Stößel 17 in eine korrespondierende Aufnahme des Ankers 10 eingepresst, welcher ein kugelkalottenförmiges Schließelement 18 trägt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Schießelement 18 an den Stößel 17 angeformt. Über einen Luftspalt 7 zwischen dem Polkern 5 und dem Anker 7 kann der Hub des Magnetventils 1 eingestellt werden. Über das Schließelement 18 und den Ventilsitz 24 kann der Strömungsquerschnitt zwischen der mindestens einen ersten Fluidöffnung 26 und der zweiten Fluidöffnung 28 zwischen einem minimalen bzw. abgedichteten Zustand und einem maximalen bzw. geöffneten Zustand eingestellt werden. Zudem umfasst das Magnetventil 1 eine nicht näher dargestellte Magnetbaugruppe, welche auf den Polkern 5 und die Ventilhülse 3 aufgesteckt ist und eine Magnetkraft zum Bewegen des Ankers 10 erzeugt. Das Magnetventil 1 kann über eine Verstemmscheibe 32 in eine Aufnahmebohrung des nicht näher dargestellten Fluidblocks eingepresst werden.
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Wie aus 1 bis 4 weiter ersichtlich ist, bewegt eine von der Rückstellfeder 16 erzeugte Federkraft und eine Fluidkraft den Anker 10 mit Schließelement 18 während der Schließbewegung in Richtung Ventilsitz 24, wodurch das Schließelement 18 in der geschlossenen Stellung dichtend am Ventilsitz 24 angelegt ist.
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Wie aus 1 bis 4 weiter ersichtlich ist, ist das elastische Federelement 9 im dargestellten Ausführungsbeispiel als mindestens eine Federscheibe ausgeführt. Alternativ kann das elastische Federelement als Federscheibenpaket ausgeführt werden. Durch die Ausführung des Federelements 9 als Federscheibe oder Federscheibenpaket kann der gewünschte Dämpfungseffekt in vorteilhafter Weise kostengünstig zur Verfügung gestellt werden. Zudem können die gewünschten Dämpfungseigenschaften je nach Anwendungsfall einfach über Dimensionierung und Materialcharakteristik der mindestens einen Federscheibe eingestellt bzw. vorgegeben werden.
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Wie aus 1 bis 6 weiter ersichtlich ist, ist die Fluidverbindung zwischen der Federaufnahme 15 und der Ausgleichsnut 13 als mindestens eine Vertiefung 12 in der dem Polkern 5, 5A, 5B zugewandten Stirnseite 11 des Ankers 10 eingebracht, welche fluidisch mit der mindestens einen Ausgleichsnut 13 und der Federaufnahme 15 verbunden ist. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die mindestens eine Vertiefung 12 als kreisrunde Stufe ausgebildet, welche die Federaufnahme 15 vollständig und die mindestens eine Ausgleichsnut 13 zumindest bereichsweise überlappt. In vorteilhafter Weise sind die als kreisrunde Stufe ausgebildete Vertiefung 12 und die Federaufnahme 15 als Stufenbohrung mit einem Stufenbohrer in einem Arbeitsgang in den Anker 10 eingebracht. Wie aus 1 bis 6 weiter ersichtlich ist, bildet ein Rand 14 der in die erste Stirnseite 11 eingebrachten Vertiefung 12 die Anlage für das als Federscheibe ausgeführte Federelement 9 aus. Das bedeutet, dass das als Federscheibe ausgeführte Federelement 9 nur mit seinem äußeren Rand am Anker 10 anliegt, so dass die wirksame Anlagefläche des als Federscheibe ausgeführten Federelements 9 am Anker 10 im Vergleich mit einer vollflächigen Anlage deutlich reduziert ist.
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Durch die im Anker 10 zwischen der mindestens einen Ausgleichsnut 13 und der Federaufnahme 15 ausgebildeten Fluidverbindung, wird ein schneller Druckausgleich im Quetschspalt 7 zwischen Anker 10 und dem als Federscheibe ausgeführten Federelement 9 ermöglicht. Wie aus 5 weiter ersichtlich ist, ist eine durch fette Pfeile dargestellte direkte Fluidströmung FS zwischen der mindestens einen Axialnut 13 des Ankers 10 über die als kreisrunde Stufe ausgebildete Vertiefung 12 in die Federaufnahme 15 und damit in den Quetschspalt 7 zwischen der Stirnseite 11 des Ankers 10 und des als Federscheibe ausgeführten Federelements 9 gegeben. Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine Verbesserung der Schließzeit, insbesondere bei tiefen Temperaturen, erzielt werden, indem durch die Vergrößerung des Quetschspalts 7 zwischen dem als Federscheibe ausgeführten Federelement 9 und der ersten Stirnseite 11 des Ankers 10 die wirkenden Adhäsionskräfte bzw. das sogenannte „hydraulische Kleben“ zwischen dem elastischen Federelement 9 und dem Anker 10 reduziert werden, sowie ein Aufbau einer schließenden fluidischen Gegenkraft FG auf die erste Stirnseite 11 des Ankers 10 durch schnelle Ausbreitung des Fluids gefördert wird.
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Bei einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die mindestens eine Fluidverbindung zwischen der Federaufnahme 15 und der Ausgleichsnut 13 jeweils als Radialbohrung in den Anker 10 eingebracht ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die erste Stirnseite 11 des Ankers 10 beispielsweise geriffelt oder mit Rillen ausgeführt werden, um die wirksame Anlagefläche des als Federscheibe ausgeführten Federelements am Anker 10 zu reduzieren.
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Somit bewirkt die Fluidverbindung zwischen der Federaufnahme 15 und der mindestens einen Ausgleichsnut 13 eine Reduzierung einer wirksamen Haftkraft zwischen dem als Federscheibe ausgeführten Federelement 9 und dem Anker 10, wenn das als Federscheibe ausgeführte Federelement 9 und der Anker 10 sich während der Schließbewegung voneinander entfernen.
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Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, liegt im dargestellten geschlossenen Zustand des Magnetventils 1 ein Luftspalt 7 zwischen dem als Federscheibe ausgeführten Federelement 9 und der ersten Stirnseite 11 des Ankers 10 vor. Wie aus 3 weiter ersichtlich ist, liegt im dargestellten geöffneten Zustand des Magnetventils 1 die erste Stirnseite 12 des Ankers 10 in direktem Kontakt an dem als Federscheibe ausgeführten Federelement 9 an. Wie aus 3 weiter ersichtlich ist, ist das als Federscheibe ausgeführte Federelement 9 im unverformten Zustand im Wesentlichen eben, wobei die Verformung eine Wölbung des als Federscheibe ausgeführten Federelements 9 bewirkt, wie aus 2 weiter ersichtlich ist.
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Wie aus 4 weiter ersichtlich ist, ist im dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel des Magnetventils im Unterschied zum in 1 bis 3 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel des Magnetventils 1 zwischen dem Polkern 5B und dem als Federscheibe ausgeführten Federelement 9 eine Auflage im äußeren radialen Bereich und ein Hohlraum im inneren radialen Bereich ausgebildet, welcher die Wölbung des als Federscheibe ausgeführten Federelements 9 teilweise aufnimmt. Im dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel ist der Hohlraum als Vertiefung 6 in einer zum Anker 10 weisenden Stirnseite des Polkerns 5B eingebracht, deren Rand eine Auflage für das als Federscheibe ausgeführte Federelement 9 ausbildet. Bei einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die zum Anker 10 weisenden Stirnseite des Polkerns 5 im Wesentlichen eben ausgebildet und zwischen dem Polkern 5 und dem als Federscheibe ausgeführten Federelement 9 ist eine Restluftspaltscheibe positioniert. Die Restluftspaltscheibe bildet bei diesem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel den radial innen gelegenen Hohlraum zwischen dem als Federscheibe ausgeführten Federelement 9 und dem Polkern 2 und eine Auflage für das als Federscheibe ausgeführte Federelement 9 aus.
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Wie aus 1, 2 und 4 weiter ersichtlich ist, ist durch die Vorspannkraft der Rückstellfeder 16 ein Außenrand des als Federscheibe ausgeführten Federelements 9 in Gegenrichtung zur wirkenden Vorspannkraft der Rückstellfeder 16 gewölbt, wobei mittels dieser Wölbung ein Anschlagen des Ankers 10 an den Polkern 5, 5A, 5B gedämpft ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015213844 A1 [0003]
- DE 102015213840 A1 [0004]