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Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung, insbesondere Reibungskupplung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Die
DE 102 53 020 A1 beschreibt eine Betätigungseinrichtung für eine Reibungskupplung. Als Druckmedium für die Betätigungseinrichtung wird Druckluft eingesetzt. Neben vielen Vorteilen muss bei Druckluft jedoch die Kompressibilität in Kauf genommen werden. Anders als bei einem hydraulischen Druckmedium treten dadurch Verzögerungen bei der Aktivierung der Betätigungseinrichtung auf. Diese Verzögerungen versucht man u. a. dadurch zu optimieren, indem man das Volumen des Arbeitsraums minimiert. Dadurch ergeben sich teilweise komplexe Körperkonturen beim Zylinder einem darin verschiebbar gelagerten Kolben, über den die Reibungskupplung angesteuert wird.
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In der
DE 102 53 020 A1 sind verschiedene Maßnahmen offenbart, um das Volumen des Arbeitsraums zu minimieren. So wird z. B. in der Ausführung nach
8 eine Unterteilung des Arbeitsraums dargelegt.
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Ein grundsätzliches Problem besteht jedoch darin, dass in der Dimensionierung der Arbeitsraumlänge auch ein Verschleißweg der Kupplung einfließen muss. Der Verschleißweg ausgehend von der Kupplung summiert sich aus dem Reibbelagabrieb und dem Abrieb an den mit dem Reibbelag zusammenwirkenden gehäuseseitigen Reibflächen. Eine vielfach eingesetzte Membranfeder oder ein anderer Betätigungshebel multiplizieren diesen Verschleißweg über die Hebelagerung.
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Aus der
DE 38 42 722 C1 eine Betätigungseinrichtung mit einem hydraulisch Druckmedium bekannt. Dabei ist die Betätigungseinrichtung in einen mit Druckmedium betriebenen Verschiebearbeitsraums für die Kupplungsbetätigung und in einen Verschleißkompensationsraum unterteilt. Ein prinzipieller Nachteil bei diesem Konstruktionsprinzip besteht darin, dass der Verschleißkompensationsraum permanent unter einem Arbeitsdruck stehen muss, da sich der Verschiebearbeitsraum funktional am Verschleißkompensationsraum abstützt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Lösung für das aus dem Stand der Technik bekannte Problem der Arbeitsraumminimierung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Kompensationseinrichtung eine mechanische Verriegelungseinrichtung zur Fixierung ihrer wirksamen Länge aufweist.
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Aufgrund der mechanischen Ausgestaltung der Verriegelungseinrichtung kann das Volumen des Zylinders auf ein Minimum reduziert werden. Im Vergleich zum Stand der Technik liegt nur ein einziger mit Druckmedium gefüllter Arbeitsraum vor, so dass kein weiteres eine Leckage verursachendes Element vorhanden ist.
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Die Verriegelungseinrichtung ist funktional zwischen dem Kolben und einem Übertragungselement als Teil der Kompensationseinrichtung ausgeführt. Durch die direkte Anbindung treten nur geringe Elastizitäten innerhalb der Verspannungskette zwischen dem Übertragungselement und dem Kolben auf.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist der Kolben einen Trägerbereich für die Verriegelungseinrichtung auf.
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Bevorzugt ist die Verriegelungseinrichtung kraftschlüssig ausgeführt. Aufgrund der kraftschlüssigen Ausgestaltung sind die Aktivierungs- und Deaktivierungsbewegungen einfach und auf einem kurzen Arbeitsweg ausführbar.
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Des Weiteren ist die Verriegelungseinrichtung außerhalb eines Arbeitsraums des Arbeitszylinders angeordnet. Folglich gestaltet sich die Abdichtung des Arbeitsraums nicht aufwändiger als bei herkömmlichen Betätigungseinrichtungen.
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Um die mechanische Umsetzung der Längenverstellbarkeit des Übertragungselements einfach zu realisieren, ist eine Kraftübertragungskomponente der Verriegelungseinrichtung axial verschiebbar zum Übertragungselement gelagert ist, wobei über die axiale Lagerstellenposition der Kraftübertragungskomponente die wirksame Länge des Übertragungselements definiert ist.
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Gemäß einem vorteilhaften Unteranspruch weist die Verriegelungseinrichtung einen Klemmkonus auf, der mit mindestens einem Gleitkörper zusammenwirkt. Ein Gleitkörper verursacht wenig Reibung bei geöffneter Verriegelungseinrichtung.
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Dazu wird der Gleitkörper von einer Rollenanordnung gebildet. Die Rollen können als Kugeln, Kegel und als Zylinder ausgeführt sein.
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Des Weiteren umfasst die Verriegelungseinrichtung eine Lösevorrichtung, die zumindest bei maximal in den Arbeitszylinder eingefahrenen Kolben gelöst ist. Der Vorteil besteht darin, dass die Verriegelungseinrichtung innerhalb der Betätigungseinrichtung in Verbindung mit einer konventionellen Reibungskupplung nur dann belastet wird, wenn auch die Reibungskupplung betätigt wird. Im Verhältnis zur Gesamtbetriebszeit der Betätigungseinrichtung stellt die Betätigungszeit nur einen Bruchteil dar. Folglich wird die Verriegelungseinrichtung zeitlich auch nur untergeordnet belastet.
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Dabei ist die Lösevorrichtung mit der Verriegelungseinrichtung verbunden. Durch die direkte Verbindung zwischen Lösevorrichtung und Verriegelungseinrichtung können nicht beide Funktionsbereiche wirksam sein, sondern stets gesichert nur eine von beiden.
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Es ist zusätzlich vorgesehen, dass das Übertragungselement mittels einer Vorlastfeder in Richtung eines Übertragungslagers als Teil der Betätigungseinrichtung vorgespannt wird. Damit wird sichergestellt, dass das Übertragungslager stets ausreichend vorgespannt ist und kein unzulässiges Lagerspiel aufweist.
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Dabei stützt sich die Vorlastfeder am Kolben ab. Damit übernimmt die Vorlastfeder auch die Funktion einer Lösefeder für die Lösevorrichtung, indem sie das Übertragungselement und den Kolben stets auf maximalen Abstand vorspannt.
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In weiterer konstruktiver Ausgestaltung umfasst die Löseeinrichtung einen Anschlag, der ortsfest zum Zylinder gelagert ist. Damit arbeitet die Löseeinrichtung ganz einfach Weg-gesteuert ohne Fremdenergie oder gar einer Sensorik.
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Im Hinblick auf eine ausreichende Stabilität der Betätigungseinrichtung weist der Kolben eine Führungsfläche für das Übertragungselement auf.
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Bevorzugt ist die Führungsfläche auf einem Führungsrohr als Teil des Kolbens ausgeführt ist. Damit kann der Kolben in Umfangsrichtung beliebig zum Übertragungselement montiert sein.
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Das Übertragungselement ist als ein Hülsenkörper ausgeführt und damit teleskopierbar zum Führungsrohr des Kolbens gelagert.
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In weiterer Ausgestaltung weist der Hülsenkörper einen stirnseitigen Boden auf. Der Boden versteift den Hülsenkörper und bietet eine Anlagefläche für das Übertragungslager.
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Zusätzlich weist der Hülsenkörper des Übertragungselements eine Führungshülse auf, die auf einer radial zum Führungsrohr versetzt ausgerichteten Mantelfläche des Kolbens verschiebbar gelagert ist. Damit ist das Übertragungselement kippsicher geführt.
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Im Hinblick auf einen kompakten Aufbau stützt sich die Vorlastfeder an dem stirnseitigen Boden des Übertragungselements axial ab.
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Des Weiteren ist die Vorlastfeder in einem Ringraum gekammert, der radial von dem Führungsrohr und einer Mantelfläche des Arbeitskolbens bestimmt wird. Die Vorlastfeder kann folglich nicht die vorbestimmte Einbausituation verlassen.
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Dadurch, dass die Löseeinrichtung topfförmig ausgeführt ist, stellt sie einen Staubschutz zu für den Kolben dar.
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Optional kann der Verriegelungseinrichtung eine Schließvorrichtung zugeordnet sein, die ein wiederholgenaues Wirken der Verriegelungseinrichtung sicherstellt.
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Die einfachste Ausführung der Schließvorrichtung wird von mindestens einer Schließfeder gebildet.
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Bei einer Ausführungsform stützt sich die Schließfeder zumindest mittelbar an dem Übertragungselement ab und spannt die Lösevorrichtung in Schließrichtung vor. Der Federweg der Schließfeder muss nur geringfügig größer sein als der verschließbedingte Verschiebeweg des Übertragungselements.
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Alternativ kann sich die Schließfeder zumindest mittelbar an dem Arbeitszylinder abstützen und auf die Lösevorrichtung eine Zugkraft ausüben. Eine derartige Schließfeder kann man sehr einfach und auch nachträglich montieren, da sie offenliegt.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Schließvorrichtung eine Reibeinrichtung aufweist, deren Reibkraft in Schließrichtung der Verriegelungseinrichtung wirksam ist. Diese Bauform ist sehr einfach, platzsparend und kann auch bei geschickter Anordnung stabilisierend auf die Lagerung der Lösevorrichtung wirken.
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Dabei kann die Reibeinrichtung mit dem Übertragungselement oder alternativ mit dem Arbeitszylinder eine Reibverbindung eingehen.
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Um in Kombination auftretende Vibrations- und Arbeitszustände der Betätigungseinrichtung im Hinblick auf die Verriegelungseinrichtung sehr sicher zu beherrschen, weist die Schließvorrichtung zwischen der Lösevorrichtung und dem Kolben ein Mitnahmeelement auf, wobei innerhalb der Mitnahmeverbindung über das Mitnahmeelement zwischen dem Kolben und der Lösevorrichtung ein definierter Freigang in Arbeitsrichtung des Kolbens besteht.
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Optional kann die Betätigungseinrichtung einen Wegsensor aufweisen, wobei das Übertragungselement ein Eingangsteil des Wegsensors ansteuert. Damit ist stets die korrekte Position des Übertragungslagers erfassbar, die für eine exakte Regelung der Betätigungseinrichtung wichtig ist.
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Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:
- 1 Betätigungseinrichtung ohne Verschleiß in Ausgangsstellung
- 2 Betätigungseinrichtung nach 1 mit geschlossener Verriegelungseinrichtung.
- 3 Betätigungseinrichtung nach 1 mit max. Kolbenweg
- 4 Betätigungseinrichtung nach 1 mit Verschleiß der Reibungskupplung
- 5 Betätigungseinrichtung nach 1 mit Verschleiß der Reibungskupplung bei maximal eingefahrener Kolbenposition und offener Verriegelungseinrichtung
- 6 Betätigungseinrichtung nach 1 mit wirksamer Kompensationseinrichtung
- 7 - 9 Schließeinrichtungen für die Verriegelungseinrichtung innerhalb der Betätigungseinrichtung nach 1
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Die 1 beschränkt sich auf die Darstellung einer Betätigungseinrichtung 1 für eine Reibungskupplung innerhalb eines Antriebsstrangs. Die konkrete Ausgestaltung der Reibungskupplung ist für die vorliegende Erfindung unerheblich. Symbolisch ist für die Reibungskupplung ein Betätigungshebel 3, z. B. eine Zunge einer an sich bekannten Membranfeder dargestellt.
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Die Betätigungseinrichtung 1 umfasst einen Arbeitszylinder 5, in dem ein Kolben 7 axial verschiebbar geführt ist. Der Arbeitszylinder 5 ist über ein bevorzugt angenietetes Trägerblech 9 innerhalb einer nichtdargestellten Kupplungsglocke ortsfest fixiert. Koaxial zum Arbeitszylinder 5 ist eine Lagerhülse 11 befestigt, auf der Kolben 7 gleitet. Der Arbeitszylinder 5, eine Rückseite 13 des Kolbens 7 und die Lagerhülse 11 begrenzen einen willkürlich mit einem gasförmigen oder hydraulischen Druckmedium füllbaren Arbeitsraum 15. Dichtungen 17; 19 an Innen- und außenseitigen Mantelflächen des Kolbens 7 verhindern den Austritt von Druckmedium. Auf die Darstellung einer Druckmittelversorgungseinrichtung und Schaltventilen zur Ansteuerung der Betätigungseinrichtung 1 wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet, da die Erfindung nicht abhängig ist von der konkreten Ausgestaltung dieser Komponenten.
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Eine Reibungskupplung unterliegt in Abhängigkeit der Bauart und der der Belastung mehr oder weniger stark einer Abnutzung. Infolge dessen verändert sich auch ein Anstellwinkel 21 des Betätigungshebels 3 zur Betätigungseinrichtung 1, deren Kolben 7 dafür einen Verschleißweg ausführen müsste. Um diesen Verschleißweg zu vermeiden, verfügt die Betätigungseinrichtung 1 über eine Kompensationseinrichtung 23 mit einer mechanischen Verriegelungseinrichtung 25, um keine zusätzliche Fremdenergie und/oder Druckmediumvolumen einsetzen zu müssen.
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Die Verriegelungseinrichtung 25 ist funktional zwischen dem Kolben 7 und einem Übertragungselement 27 als Teil der Kompensationseinrichtung 23 ausgeführt und damit außerhalb des abgedichteten und mit Druckmedium gefüllten Arbeitsraums 15 angeordnet. Das Übertragungselement 23 ist als ein Hülsenkörper 29 mit einem stirnseitigen Boden 31 ausgeführt.
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Der Kolben 7 weist einen Trägerbereich 33 für die Verriegelungseinrichtung 25 auf. Auf dem Trägerbereich 33 des Kolben eine Führungsfläche 35 für das Übertragungselement vorgesehen, wobei die Führungsfläche 35 auf einem Führungsrohr 37 als Teil des Kolbens 7 ausgeführt ist. Der Hülsenkörper 29 des Übertragungselements 27 weist wiederum eine Führungshülse 39 auf, die auf einer radial zum Führungsrohr 37 versetzt ausgerichteten Mantelfläche 41 des Kolbens 7 gleitend ausgeführt ist und die auf dem Kolben 7 verschiebbar gelagert ist.
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Das Übertragungselement 27 kann sich grundsätzlich teleskopisch zum Kolben 7 verschieben. Über die wirksame Länge des Übertragungselements 27 als Teil der Kompensationseinrichtung wird die durch den Verschleiß bedingte Lageveränderung des Betätigungshebels 3 zur Betätigungseinrichtung 1 aufgenommen. Dazu ist eine Kraftübertragungskomponente 43 der Verriegelungseinrichtung 25 axial verschiebbar zum Übertragungselement 27 gelagert, wobei über die axiale Lagerstellenposition der Kraftübertragungskomponente 43 die auf dem Hülsenkörper 29 wirksame Länge des Übertragungselements 27 definiert ist.
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Die Verriegelungseinrichtung 25 ist hinsichtlich des Wirkprinzips kraftschlüssig ausgeführt und weist einen Klemmkonus 45 auf, der mit mindestens einem Gleitkörper als Kraftübertragungskomponente zusammenwirkt. Als Gleitkörper dienen Rollen oder Kugeln in beliebiger Ausführung. Der Klemmkonus 45 ist stirnseitig am Kolben 7 sowohl axial wie auch in Umfangsrichtung fixiert. Mehrere Gleitkörper 43 sind über einen Gleitkörperkä47 auf dem Übertragungselement 27 radial geführt, könnten sich aber axial bewegen.
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Mit der Verriegelungseinrichtung 25 ist eine Lösevorrichtung 49 verbunden. Die Verbindung besteht über den Gleitkörperkä47, wobei die Lösevorrichtung 49 zumindest bei maximal in den Arbeitszylinder 5 eingefahrenen Kolben 7 gelöst ist, d. h. das Übertragungselement 27 kann sich relativ zum Kolben 7 verschieben. Darüber hinaus ist die Löseeinrichtung 49 topfförmig ausgeführt und stellt einen Staubschutz 51 für den Kolben 7 dar. Ein Arbeitspunkt der Lösevorrichtung 49 wird von einem Anschlag 53 gebildet, der ortsfest zum Arbeitszylinder 5 gelagert ist. Konkret stellt eine Stirnfläche des Arbeitszylinders den Anschlag 53.
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Das Übertragungselement 27 der Kompensationseinrichtung 23 wird mittels einer Vorlastfeder 55 in Richtung eines Übertragungslagers 57 als Teil der Betätigungseinrichtung 1 vorgespannt. Dabei stützt sich die Vorlastfeder 55 mit einem Ende am Kolben 7 und mit ihrem anderen Ende an dem stirnseitigen Boden 31 des Übertragungselements 27 axial ab der wiederrum am Übertragungslager anliegt. Dabei ist die Vorlastfeder 55 in einem Ringraum 59 gekammert, der radial von dem Führungsrohr 37 und der Mantelfläche 41 des Kolbens 7 bestimmt wird. Folglich übernimmt die Vorlastfeder zwei grundlegende Funktionen. Einerseits wird das Übertragungslager 57 zum Betätigungshebel 3 axial vorgespannt und anderseits wird die Lösebewegung der Lösevorrichtung 49 unterstützt, indem bei blockiertem Hub der Lösevorrichtung 49 der Kolben 7 über die Reihenanordnung Übertragungslager 57, Boden 31 des Übertragungselements 27 und Vorlastfeder 55 aufgrund der Kraftbeaufschlagung durch den Betätigungshebel eine Verschiebebewegung in den Arbeitszylinder 5 ausführen kann.
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Die 1 zeigt die Betätigungseinrichtung 1 im drucklosen Zustand, wobei die Reibungskupplung noch keine Änderung in der Ausrichtung des Betätigungshebels aufweist. In diesem Betriebszustand ist die Verriegelungseinrichtung 25 geöffnet. Dabei besteht ein geringer Spalt 61 zwischen dem Klemmkonus 45 und den Gleitkörpern 43. Dabei liegt die Lösevorrichtung liegt mit ihrem Ringboden 63 an dem Anschlag 53 des Arbeitszylinders 5 an. Aus Gründen der besseren Erkennbarkeit ist der Spalt 61 unmaßstäblich groß dargestellt.
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In der 2 befindet sich die Betätigungseinrichtung 1 im Zustand einer beginnenden Ausfahrbewegung des Kolbens 7. Dabei wird der im Zusammenhang mit der 1 beschriebene Spalt 61 innerhalb der Verriegelungseinrichtung 25 überwunden, d. h. die Verriegelungseinrichtung 25 zwischen dem Kolben 7 und dem Übertragungselement 27 ist geschlossen. Jeder weitere Verschiebebewegung des Kolbens 7 wird von dem Übertragungselement 27 der Verriegelungseinrichtung 25 synchron mitausgeführt. Der Verlustweg zwischen den Betriebszuständen der 1 und 2 ist nahezu unbedeutend.
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Die 3 steht für den maximalen Kolbenweg der Betätigungseinrichtung 1 bei unverschlissener Reibungskupplung. Eine Stirnseite 65 des Übertragungselements 27 und eine Stirnfläche 67 des Kolbens 7 weisen in diesem Zustand den maximalen Abstand zueinander auf. Der zwischen den 2 und 3 zurückgelegte Weg des Übertragungslagers 57 kann von einem Wegsensor 69 erfasst werden, wobei das Übertragungselement 27 ein Eingangsteil 71 des Wegsensors 69 ansteuert. Der Leerweg des Kolbens 7 zwischen den 1 und 2 wird sinnvollerweise nicht erfasst, da der Kolben 7 durchaus einen Relativweg zum Übertragungslager 57 und damit zum Betätigungshebel 3 ausführen kann.
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Mit der 4 soll das Betriebsverhalten der Betätigungseinrichtung 1 bei einem aufgetretenen Reibungskupplungsverschleiß zeigen. Ausgehend von der Hublage gemäß 3 fährt der Kolben 7 in den Arbeitszylinder 5 ein, wenn das Druckmedium aus dem Arbeitsraum 15 abgeführt wird. Der Betätigungshebel 3 der Reibungskupplung verschiebt dann das Übertragungslager 57 und damit auch das Übertragungselement 27 in Richtung des Kolbens 7. Aufgrund einer radialen Vorspannung der Gleitkörper 43 auf dem Übertragungselement 27 werden dabei die Gleitkörper zusammen mit der Lösevorrichtung 49 synchron mitgeführt. Erst wenn die Verschiebebewegung der Löseeinrichtung 49 an dem Anschlag 53 blockiert wird, öffnet sich wieder der Spalt zwischen dem kolbenseitigen Klemmkonus 45 und den Gleitkörpern. (5) Damit ist die kraftschlüssige Verbindung zwischen den Gleitkörpern und dem Übertragungselement soweit gelöst, so dass die Übertragungshülse unter der Krafteinleitung des Betätigungshebels in Richtung des Kolbens verschoben wird, der in 5 seine maximale Einfahrposition eingenommen hat.
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Bei maximalem Verschleiß nimmt dann die Stirnfläche 65 des Übertragungselements den geringsten Abstand zur Stirnfläche 67 des Kolbens ein. Wenn die Reibungskupplung ausgehend von der 6 erneut betätigt wird, dann muss der Kolben einen identischen Weg zurücklegen wie in dem Neuzustand gemäß 1. Folglich kann die axiale Ausdehnung des Arbeitsraums 15 um den Verschleißweganteil reduziert werden, da der Verschleißweg von dem teleskopisch zum Kolben 7 wirksamen Übertragungselement 27 durch die veränderte Position der Kraftübertragungskomponente 43 aufgenommen wird.
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Die 7 zeigt die Betätigungseinrichtung nach 1 mit geschlossener Verriegelungseinrichtung 25. Unabhängig von den in den 1 bis 6 beschriebenen Betriebszuständen der Betätigungseinrichtung 1 kann der Verriegelungseinrichtung 25 eine Schließvorrichtung 73 zugeordnet sein. Diese Schließvorrichtung hat die Funktion, dass die Verriegelungseinrichtung 25 immer in Schließrichtung vorgespannt ist, wenn die Lösevorrichtung 49 von dem Anschlag 53 abhebt bzw. abgehoben ist. Die Schließfunktion wird sowohl bei einer Ausfahr- wie auch bei einer Einfahrbewegung des Kolbens 7 zum Arbeitszylinder 5 aufrechterhalten. Damit kann die Lösevorrichtung 49 z. B. aufgrund einer starken Vibration der axialen Arbeitsbewegung Kolbens weder enteilen noch zeitversetzt folgen. Damit sorgt die Schließvorrichtung für eine synchrone Bewegung der Lösevorrichtung 49 bzw. der Verriegelungseinrichtung 25, da die Lösevorrichtung 49 ein Bestandteil der Verriegelungseinrichtung 25 ist.
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In der Ausführung nach 7 umfasst die Schließvorrichtung 73 mindestens eine Schließfeder, die sich zumindest mittelbar an dem Übertragungselement 27 abstützt und die Lösevorrichtung 49 vorspannt. Beispielhaft ist hier die Abstützung am Boden 31 dargestellt. Grundsätzlich könnte man auch das Eingangsteil 71 abstützen. Bei dieser Variante wird die Schließfeder 73 nur im Rahmen des Verschleißablaufs komprimiert. Reduziert sich der axiale Abstand zwischen dem Boden 31 und der Lösevorrichtung, dann wird die Schließfeder 73 stärker vorgespannt. Innerhalb der Arbeitsbewegung des Kolbens bezogen auf einen Arbeitshub nimmt die Schließfeder 73 einen quasi statischen Zustand ein.
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In der Ausführung nach der 8 stützt sich die Schließfeder 73 zumindest mittelbar an dem Arbeitszylinder 5 ab und übt auf die Lösevorrichtung 49 eine Zugkraft aus. Über die Verbindung des Trägerblechs 11 mit dem Arbeitszylinder 5 wird die Zugkraft auf die Lösevorrichtung 49 übertragen. Bei dieser Schließfederausführung ist der Verschleißzustand der Kupplung unerheblich, da der Verschleiß über die Kompensationseinrichtung ausgefiltert wird. Abweichend zur Ausführung nach 7 führt die Schließfeder 73 bei jeder Kolbenbewegung eine Längenänderung aus.
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Mit der 9 soll verdeutlicht werden, dass die Schließvorrichtung nicht zwingend als Kernbauteil ein Federelement umfassen muss. In dieser Bauform weist die Lösevorrichtung eine Reibeinrichtung 75 auf, deren Reibkraft in Schließrichtung der Verriegelungseinrichtung wirksam ist. Die Reibkraft sorgt für eine Mitnahmekraft der Lösevorrichtung 49 bei einer Betriebsbewegung des Kolbens 7.
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Beispielhaft sind in der 9 zwei Reibeinrichtungen 75 dargestellt, die jedoch keinesfalls zwingend in dieser Kombination verwendet werden müssen. Eine Reibeinrichtung 75 kann mit dem Übertragungselement 27 eine Reibverbindung eingehen. Die Reibverbindung bietet den Vorteil, dass die Lösevorrichtung über weite Hubbereiche des Übertragungselements 27 synchron mitgeführt wird, jedoch diese Reibverbindung lösbar ist, wenn die Lösevorrichtung 49 an dem Anschlag 53 anliegt und damit in die Löseposition geht, bei der das Übertragungselement 27 und der Kolben 7 ggf. noch einen weiteren Hubweg ausführen.
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Alternativ kann die Reibeinrichtung 75 auch mit der Außenseite des Arbeitszylinders 5 eine Reibverbindung eingehen.
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Damit stets ein gesicherter Arbeitsbereich der Reibeinrichtung 75 besteht, weist die Schließvorrichtung 73 zwischen der Lösevorrichtung und dem Kolben 7 ein Mitnahmeelement 77 auf, wobei innerhalb einer Mitnahmeverbindung 79 zwischen dem Kolben 7 und der Lösevorrichtung 49 über die Schließvorrichtung 73; 77, insbesondere dem Mitnahmeelement 77 ein definierter Freigang 81 in Arbeitsrichtung des Kolbens 7 besteht.
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Das Mitnahmeelement 77 wird beispielsweise von einem Bolzen gebildet, der in dem Kolben 7 fixiert ist. Einem Gewindeabschnitt des Mitnahmeelements schließt sich ein Passabschnitt an, an dessen Ende ein Schließkopf ausgeführt ist, beispielsweise mit einem Innensechskant für ein einfaches Einschrauben des Bolzens in den Kolben 7. Der Freigang 81 entspricht in der axialen Ausdehnung dem axialen Weg, der sich aus dem Spalt 61 innerhalb der Verriegelungseinrichtung 25 ergibt (1) Dieser axiale Weg wird von dem Kolben 7 bei einer Ausfahrbewegung zurückgelegt, um die Verriegelungseinrichtung 25 zu schließen. Die Reibeinrichtung 75 z. B. an der Außenseite des Arbeitszylinders 5, übt bei einer anfänglichen Kolbenausfahrbewegung über die Reibkraft eine Haltebewegung auf die Lösevorrichtung 49 aus, die diese in die Schließposition der Verriegelungseinrichtung 25 führt. Ist die Verriegelungsposition erreicht, dann fahren der Kolben 7 und die Lösevorrichtung 49 synchron aus. Bei einer Einfahrbewegung des Kolbens 7 in den Arbeitszylinder 5 sorgt die nun in die Gegenrichtung wirkende Reibkraft der Reibeinrichtung 75 zwischen der Lösevorrichtung 49 und der Außenseite des Arbeitszylinders für eine Lösebewegung innerhalb der Verriegelungseinrichtung 25. Diese Löseverbindung wird von dem Freigang 81 begrenzt, so dass am Ende des Freigangs 81 die Lösevorrichtung 49 zusammen mit dem Kolben 7 in den Arbeitszylinder 5 bewegt wird.
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Bezugszeichen
- 1
- Betätigungseinrichtung
- 3
- Betätigungshebel
- 5
- Arbeitszylinder
- 7
- Kolben
- 9
- Trägerblech
- 11
- Lagerhülse
- 13
- Rückseite des Kolbens
- 15
- Arbeitsraum
- 17
- Dichtung
- 19
- Dichtung
- 21
- Anstellwinkel
- 23
- Kompensationseinrichtung
- 25
- Verriegelungseinrichtung
- 27
- Übertragungselement
- 29
- Hülsenkörper
- 31
- Boden
- 33
- Trägerblech
- 35
- Führungsfläche
- 37
- Führungsrohr
- 39
- Führungshülse
- 41
- Mantelfläche
- 43
- Kraftübertragungskomponente
- 45
- Klemmkonus
- 47
- Gleitkörperkäfig
- 49
- Lösevorrichtung
- 51
- Staubschutz
- 53
- Anschlag
- 55
- Vorlastfeder
- 57
- Übertragungslager
- 59
- Ringraum
- 61
- Spalt
- 63
- Ringboden
- 65
- Stirnseite (Übertragungselement)
- 67
- Stirnseite (Kolben)
- 69
- Wegsensor
- 71
- Eingangsteil
- 73
- Schließvorrichtung
- 75
- Reibeinrichtung
- 77
- Mitnahmeelement
- 79
- Mitnahmeverbindung
- 81
- Freigang
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10253020 A1 [0002, 0003]
- DE 3842722 C1 [0005]