DE102017201300A1 - Magnetventil, Brennkraftmaschine mit Magnetventil und Verfahren zur Herstellung eines Magnetventils - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Magnetventil (1) zum Steuern von Fluiden, das sich durch eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit auszeichnet. Das Magnetventil (1) umfasst eine Ventilnadel (2) mit einem Nadelkopf (3) und einem am Nadelkopf (3) in Axialrichtung (X-X) der Ventilnadel (2) angeordneten Nadelschaft (4), wobei der Nadelkopf (3) an einem Ventilsitz (15) wenigstens eine Auslassöffnung (5) freigibt und verschließt, wobei mindestens eine Oberfläche der Ventilnadel (2) aus einem austenitischen Stahl gebildet ist.
Description
- Stand der Technik
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Magnetventil mit guter Korrosionsbeständigkeit sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Magnetventils. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Brennkraftmaschine mit einem korrosionsgeschützten Magnetventil.
- Magnetventile, und insbesondere deren Ventilnadeln, werden aufgrund der sehr guten mechanischen Eigenschaften und insbesondere einer hohen Härte, zumeist aus martensitischem Stahl hergestellt. Nachteilig an martensitischen Stählen ist ihre hohe Korrosionsanfälligkeit, die insbesondere bei wasserhaltigen zu steuernden Medien zu Korrosion und nach kurzer Zeit zum Versagen des Magnetventils führt.
- Offenbarung der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Magnetventil mit den Merkmalen von Anspruch 1, zeichnet sich hingegen durch eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit, selbst beim Führen von wasserhaltigen Medien, aus. Hierzu umfasst das Magnetventil, das zum Steuern von Fluiden vorgesehen ist, eine Ventilnadel. Die Ventilnadel ist insbesondere mindestens teilweise im Inneren eines Ventilgehäuses angeordnet, wobei zwischen der Ventilnadel und dem Gehäuse ein Fluidpfad vorhanden ist, der zum Leiten eines Fluids vorgesehen ist. Die Ventilnadel gelangt also in direkten Kontakt mit dem zu steuernden Fluid. Die Ventilnadel umfasst hierbei einen Nadelkopf, der an einem Ventilsitz wenigstens eine Auslassöffnung freigibt und verschließt. Ferner weist die Ventilnadel einen in Axialrichtung der Ventilnadel angeordneten Nadelschaft auf, an dessen einem Ende der Nadelkopf angeordnet ist. Um eine gute Korrosionsstabilität zu erhalten, ist mindestens eine Oberfläche der Ventilnadel aus einem austenitischen Stahl gebildet. Austenitische Stähle zeichnen sich durch eine hohe Korrosionsbeständigkeit, selbst bei dauerhaftem Kontakt mit wasserhaltigen Medien, aus. Somit wird das erfindungsgemäße Magnetventil durch die Verwendung von austenitischem Stahl an mindestens einer Oberfläche der Ventilnadel sehr gut vor korrosiver Degradation geschützt, so dass seine Funktion über einen langen Zeitraum gewährleistet bleibt.
- Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist eine Oberfläche des Nadelkopfes aus einem austenitischen Stahl gebildet. Der Nadelkopf erfüllt die Funktion des Verschließens und Freigebens wenigstens einer Auslassöffnung am Ventilsitz und steht daher permanent mit dem zu steuernden Fluid in Kontakt, insbesondere, da das Fluid selbst nach dem Schließen der Auslassöffnung(en) nicht vollständig vom Nadelkopf entfernt werden kann. Für einen besonders guten Korrosionsschutz des Magnetventils, ist es daher von Vorteil, die Oberfläche des Nadelkopfes aus austenitischem Stahl zu bilden.
- Um die Herstellung des Nadelkopfs zu erleichtern und gleichzeitig die Korrosionsbeständigkeit desselben zu maximieren, ist vorteilhaft vorgesehen, dass der Nadelkopf vollständig aus einem austenitischen Stahl gebildet ist.
- Neben dem Nadelkopf steht auch der Nadelschaft üblicherweise permanent in direktem Kontakt mit dem zu steuernden Fluid. Weiter vorteilhaft ist daher vorgesehen, dass eine Oberfläche des Nadelschafts aus einem austenitischen Stahl gebildet ist.
- Um die Herstellung des Nadelschafts zu erleichtern und gleichzeitig die Korrosionsbeständigkeit desselben zu maximieren, ist ferner vorteilhaft vorgesehen, dass der Nadelschaft vollständig aus einem austenitischen Stahl gebildet ist.
- Zur Optimierung der Korrosionsbeständigkeit der gesamten Ventilnadel, ist es insbesondere von Vorteil, wenn sowohl mindestens eine Oberfläche des Nadelschafts als auch eine Oberfläche des Nadelkopfes aus einem austenitischen Stahl gebildet sind. Weiter vorteilhaft bestehen sowohl der Nadelkopf als auch das Nadelschaft aus austenitischem Stahl. Dies erleichtert auch die Verbindungsbildung zwischen dem Nadelkopf und dem Nadelschaft, die dann sehr leicht durch eine stoffschlüssige Verbindung, insbesondere durch eine Schweißverbindung, herstellbar ist.
- Austenitische Stähle können im Vergleich zu herkömmlichen martensitischen Stählen eine geringere mechanische Belastbarkeit aufweisen. Um auch hohen mechanischen Belastungen zu widerstehen, ist der austenitische Stahl des Magnetventils vorzugsweise kolsterisiert.
- Die mechanischen Eigenschaften, und insbesondere die Verschleißbeständigkeit des Magnetventils, können ferner vorteilhaft dadurch verbessert werden, dass der austenitische Stahl mit einer DLC-Schicht beschichtet ist. DLC, also diamond-like-carbon, ist eine kohlenstoffhaltige Beschichtung mit spezifischer Struktur, die sich durch eine gute Kratzbeständigkeit und hohe Härte auszeichnet und daher sehr gut zur Optimierung der mechanischen Eigenschaften, und insbesondere der Oberflächeneigenschaften des Magnetventils, geeignet ist.
- Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist auch ein die Ventilnadel zumindest teilweise umgebendes Bauteil, insbesondere ein Ventilgehäuse, aus einem austenitischen Stahl gebildet.
- Ebenfalls erfindungsgemäß wird auch eine Brennkraftmaschine offenbart, die ein wie vorstehend beschriebenes Magnetventil umfasst. Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Magnetventils kann auch die Korrosionsbeständigkeit der Brennkraftmaschine bei dauerhaft stabiler und zuverlässiger Laufleistung verbessert werden.
- Des Weiteren erfindungsgemäß wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines Magnetventils beschrieben. Das herzustellende Magnetventil umfasst eine Ventilnadel mit einem Nadelkopf und einem am Nadelkopf in Axialrichtung der Ventilnadel angeordneten Nadelschaft. Der Nadelkopf hat die Funktion, an einem Ventilsitz wenigstens eine Auslassöffnung freizugeben und zu verschließen. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ein Schritt des Bildens mindestens einer Oberfläche der Ventilnadel aus einem austenitischen Stahl vorgesehen. Durch das Bilden mindestens einer Oberfläche der Ventilnadel aus austenitischem Stahl, kann, unter Verwendung von üblichen Standardprozessen, die Korrosionsbeständigkeit des Magnetventils deutlich verbessert werden. Insbesondere werden mindestens eine Oberfläche des Nadelkopfes und/oder eine Oberfläche des Nadelschafts aus austenitischem Stahl gebildet, wobei der Nadelkopf und/oder der Nadelschaft auch vollständig aus austenitischem Stahl gebildet werden können. Dies erleichtert den Herstellprozess, da nur ein Werkstoff, also der austenitische Stahl, verarbeitet werden muss.
- Die für das erfindungsgemäße Magnetventil beschriebenen Vorteile, vorteilhaften Effekte und Weiterbildungen finden auch Anwendung auf die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine und das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Magnetventils.
- Zur Verbesserung der Härte des austenitischen Stahls, und damit insgesamt der mechanischen Stabilität des Magnetventils, wird der austenitische Stahl vorzugsweise kolsterisiert.
- Darüber hinaus kann die Verschleißbeständigkeit des Magnetventils noch gesteigert werden, indem das Verfahren insbesondere einen Schritt des Aufbringens einer DLC-Schicht auf den austenitischen Stahl vorsieht.
- Figurenliste
- Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
-
1 eine schematische Schnittansicht eines Magnetventils gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. - Wie aus
1 ersichtlich ist, umfasst das Magnetventil1 eine Ventilnadel2 . Die Ventilnadel2 weist einen Nadelkopf3 und einen am Nadelkopf3 in Axialrichtung X-X der Ventilnadel2 angeordneten Nadelschaft4 auf. Der Nadelschaft4 und der Nadelkopf3 sind mittels einer Schweißverbindung14 stoffschlüssig miteinander verbunden. - Die Ventilnadel
2 ist von einem Ventilgehäuse6 umgeben, wobei zwischen dem Ventilgehäuse6 und der Ventilnadel2 ein Fluidpfad7 zum Leiten eines Fluids vorhanden ist. - Ein Rückstellelement
11 ist mit der Ventilnadel2 verbunden, um die Ventilnadel2 in die Ausgangsposition zurückzustellen.1 zeigt dabei die Ausgangsposition des Magnetventils1 , welche in diesem Ausführungsbeispiel die geschlossene Position des Magnetventils1 ist. Hierbei liegt die Ventilnadel2 auf einem Ventilsitz15 auf, wodurch eine Verbindung zu Auslassöffnungen5 unterbrochen ist. Der Nadelkopf3 , der in diesem Ausführungsbeispiel als Ventilkugel ausgeführt ist, verschließt damit in der Ausgangsposition des Magnetventils1 die Auslassöffnungen5 . - Das Magnetventil
1 weist ferner einen Magnetanker10 sowie einen Innenpol12 auf. Ferner ist eine Spule13 vorgesehen, welche bei Bestromung den Magnetanker10 in Richtung des Innenpols12 anzieht. - In dem in
1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind eine Oberfläche des Nadelschafts4 und eine Oberfläche des Nadelkopfes3 aus einem austenitischen Stahl gebildet. Hierdurch wird eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit der Ventilnadel2 erreicht. Auch lässt sich somit die Schweißverbindung14 einfach und stabil ausführen. Insbesondere sind der Nadelkopf3 und der Nadelschaft4 vollständig aus austenitischem Stahl gebildet. - Die Ventilnadel
2 umfasst ferner einen ersten Ankeranschlag8 und einen zweiten Ankeranschlag9 . Der Magnetanker10 ist dabei zwischen dem ersten und zweiten Ankeranschlag8 ,9 angeordnet. Hierbei ist an der Ventilnadel2 ein Führungsbereich16 für den Magnetanker10 vorgesehen. - Vorteilhaft sind weitere Bauteile der Ventilnadel
2 , insbesondere auch das Ventilgehäuse6 , aus austenitischem Stahl hergestellt. Diese Ausführung bietet eine besonders hohe, dauerhafte Korrosionsbeständigkeit, insbesondere auch gegenüber wasserhaltigen Fluiden. - Um die mechanische Stabilität und insbesondere die Härteeigenschaften zu verbessern, ist der verwendete austenitische Stahl kolsterisiert. Die Verschleißbeständigkeit des austenitischen Stahls kann ferner durch eine DLC-Beschichtung gesteigert werden.
Claims (12)
- Magnetventil zum Steuern von Fluiden, umfassend: - eine Ventilnadel (2), umfassend einen Nadelkopf (3) und einen am Nadelkopf (3) in Axialrichtung (X-X) der Ventilnadel (2) angeordneten Nadelschaft (4), wobei der Nadelkopf (3) an einem Ventilsitz (15) wenigstens eine Auslassöffnung (5) freigibt und verschließt, - wobei mindestens eine Oberfläche der Ventilnadel (2) aus einem austenitischen Stahl gebildet ist.
- Magnetventil nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche des Nadelkopfes (3) aus einem austenitischen Stahl gebildet ist. - Magnetventil nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Nadelkopf (3) vollständig aus einem austenitischen Stahl gebildet ist. - Magnetventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche des Nadelschafts (4) aus einem austenitischen Stahl gebildet ist.
- Magnetventil nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass der Nadelschaft (4) vollständig aus einem austenitischen Stahl gebildet ist. - Magnetventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der austenitische Stahl kolsterisiert ist.
- Magnetventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der austenitische Stahl mit einer DLC-Schicht beschichtet ist.
- Magnetventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Ventilnadel (2) zumindest teilweise umgebendes Bauteil, insbesondere ein Ventilgehäuse (6), aus einem austenitischen Stahl gebildet ist.
- Brennkraftmaschine umfassend ein Magnetventil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
- Verfahren zur Herstellung eines Magnetventils (1), umfassend eine Ventilnadel (2) mit einem Nadelkopf (3) und einem am Nadelkopf (3) in Axialrichtung (X-X) der Ventilnadel (2) angeordneten Nadelschaft (4), wobei der Nadelkopf (3) an einem Ventilsitz (15) wenigstens eine Auslassöffnung (5) freigibt und verschließt, wobei das Verfahren einen Schritt des Bildens mindestens einer Oberfläche der Ventilnadel (2) aus einem austenitischen Stahl umfasst.
- Verfahren nach
Anspruch 10 , dadurch gekennzeichnet, dass der austenitische Stahl kolsterisiert wird. - Verfahren nach
Anspruch 10 oder11 , gekennzeichnet durch einen Schritt des Aufbringens einer DLC-Schicht auf den austenitischen Stahl.
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