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Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung zum Steuern einer Komponente eines Kraftfahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Warnvorrichtung zum Warnen eines Fahrers des Kraftfahrzeugs vor Fahrfehlern. Ferner betrifft die Erfindung ein Steuerverfahren.
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Health-Tracker beziehungsweise smarte Kleidungsstücke, sogenannte Wearables, können Gesundheitsdaten (auch: Health-Daten), wie beispielsweise Körpergewicht, Puls, Schrittanzahl, am menschlichen Körper ermitteln. Ein Beispiel ist aus
EP 2 125 124 B1 bekannt.
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Vernachlässigt wird bei bekannten Systemen jedoch der Motorsport. Sportliches Fahren erfordert nicht nur mentale Fitness, sondern stellt auch hohe Anforderungen an die körperliche Leistungsfähigkeit des Fahrers. Insbesondere müssen beim sportlichen Fahren eine Unmenge an Sinneseindrücken vom menschlichen Gehirn erkannt, verarbeitet und bewertet werden. Darauf basierend wird die Entscheidung, beispielsweise für Lenkbewegungen, getroffen und anschließend ausgeführt. Für den gesamten Vorgang stehen abhängig von der Geschwindigkeit oft nur Bruchteile einer Sekunde zur Verfügung. Im Allgemeinen schätzen die Fahrer jedoch ihr Können und ihre Fahrtüchtigkeit - vor allem nach länger andauernder sportlicher Fahrt - unzutreffend ein, was zu gefährlichen Fahrsituationen führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Funktionsspektrum eines Kraftfahrzeugs dahingehend zu erweitern, dass die persönlich erbrachte körperliche Leistung des Fahrers besser ermittelt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird der Gegenstand der unabhängigen Ansprüche vorgeschlagen. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung schafft eine Steuervorrichtung zum Steuern einer Komponente eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eine Warnvorrichtung zum Warnen eines Fahrers des Kraftfahrzeugs vor Fahrfehlern, mit einer zum Erfassen einer körperfunktionsbezogenen Messgröße und einer kraftfahrzeugbezogenen Messgröße ausgebildeten Erfassungseinrichtung, mit einer zum Ermitteln eines körperfunktionsbezogenen Messwertes und eines kraftfahrzeugbezogenen Messwertes aus der jeweiligen (gleichnamigen) Messgröße ausgebildeten Ermittlungseinrichtung, mit einer Auswerteeinrichtung, die zur Verarbeitung eines oder mehrerer der Messwerte ausgebildet ist, um als Ergebnis der Auswertung einen Ergebniswert zu erhalten, welcher der Wahrscheinlichkeit für Fahrfehler des Fahrers entspricht und mit einer Steuereinrichtung, die zum Erzeugen und Ausgeben eines auf dem Ergebniswert basierenden Steuersignals, das an die Komponente angepasst ist, ausgebildet ist. Die Erfassungseinrichtung erfasst sowohl Messgrößen über den Fahrer als auch Messgrößen über das Kraftfahrzeug. In der Regel handelt es sich um elektrische Messgrößen, beispielsweise Strom oder Spannung, die durch an sich bekannte Sensoren bereitgestellt werden. Aus den Messgrößen werden mittels der Ermittlungseinrichtung die gewünschten Messwerte ermittelt. Als Beispiel für körperfunktionsbezogene Messwerte seien etwa Herzfrequenz/Puls, Atemfrequenz, Leitfähigkeit der Haut, Kalorienverbrauch und/oder Aktivitätsenergie (in einem Zeitintervall durchschnittlich abgegebene Leistung) genannt. Kraftfahrzeugbezogene Messwerte sind insbesondere, Geschwindigkeiten, Beschleunigungen und weitere Fahrzeugmesswerte. Die Messwerte werden durch die Auswerteeinrichtung miteinander verknüpft, beispielsweise multipliziert, und auf ein Ergebnisintervall abgebildet. Abhängig von dem Ergebniswert wird durch die Steuereinrichtung ein Steuersignal erzeugt und ausgegeben, um eine Komponente des Kraftfahrzeugs zu steuern. Dabei kann der Fahrer davor gewarnt werden, dass die Wahrscheinlichkeit für Fahrfehler zunimmt/zugenommen hat und beispielsweise eine längere Fahrpause eingelegt werden sollte.
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Es ist bevorzugt, dass die Erfassungseinrichtung eine Schnittstelle für ein von dem Fahrer tragbares Körpererfassungsmodul umfasst, das zum Erfassen einer körperfunktionsbezogenen Messgröße ausgebildet ist. Es ist bevorzugt, dass die Erfassungseinrichtung ein in ein Bedienelement, beispielsweise in ein Lenkrad, und/oder einen Sitz des Kraftfahrzeugs integrierbares Körpererfassungsmodul, das zum Erfassen einer körperfunktionsbezogenen Messgröße ausgebildet ist, umfasst. Die Steuervorrichtung kann über die Schnittstelle an eine bereits vorhandene Erfassungseinrichtung angeschlossen werden. Eine bessere Abstimmung auf das Kraftfahrzeug kann durch die Integration darin erreicht werden.
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Es ist bevorzugt, dass die Ermittlungseinrichtung ausgebildet ist, Gesundheitsdaten des Fahrers, insbesondere Puls, verbrauchte Kalorien und/oder Aktivitätsenergie, und/oder Kraftfahrzeugdaten, insbesondere, Momentangeschwindigkeit, Durchschnittsgeschwindigkeit, Beschleunigung und/oder gefahrene Strecke, zu ermitteln. Durch eine Mehrzahl von ermittelten Daten des Fahrers und Kraftfahrzeugs kann die Auswertung detaillierter erfolgen und so das Steuersignal zuverlässiger erzeugt werden.
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Es ist bevorzugt, dass die Auswerteeinrichtung derart ausgebildet ist, dass der Ergebniswert zunimmt, wenn die Messwerte zunehmen, und dass umgekehrt jener abnimmt, falls diese abnehmen. Mit anderen Worten wird insbesondere ein Ergebniswert erzeugt, der im Wesentlichen proportional zu den Messwerten ist. Somit ist der Ergebniswert auch für andere Regler, beispielsweise PID-Regler, verwendbar.
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Es ist bevorzugt, dass die Steuereinrichtung ausgebildet ist, ein Steuersignal, insbesondere Warnsignal, zu erzeugen und auszugeben, wenn der Ergebniswert einen Schwellwert erreicht, um dem Fahrer eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Fahrfehler mitzuteilen. Der Schwellwert erlaubt einen zuverlässigeren Hinweis auf riskanteres beziehungsweise mehr mit Fehlern behaftetes Fahrverhalten. Zudem kann der Schwellwert auf Basis medizinischer Erkenntnisse an unterschiedliche Fahrertypen angepasst werden.
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Vorzugsweise umfasst die Steuervorrichtung eine Benutzerschnittstelle, die durch das Steuersignal ansprechbar ausgebildet ist, um den Fahrer vor Fahrfehlern zu warnen, wobei die Benutzerschnittstelle insbesondere eine akustische Signalgebereinrichtung, eine Vibrationseinrichtung und/oder eine Anzeigeeinrichtung umfasst. Mit der Benutzerschnittstelle kann die Steuervorrichtung direkt mit dem Fahrer interagieren. Insbesondere kann eine akustische, visuelle und/oder haptische Rückmeldung an den Fahrer erfolgen.
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Vorzugsweise umfasst die Steuervorrichtung eine Speichereinrichtung, die zum Speichern der körperfunktionsbezogenen und kraftfahrzeugbezogenen Messwerte und/oder des Ergebniswerts ausgebildet ist. Mittels der Speichereinrichtung können die Messwerte beziehungsweise Ergebniswerte auch nach einiger Zeit noch abgerufen werden, um beispielsweise weitere Auswertungen zu treffen, die aufgrund der erforderlichen Rechenleistung über den Rahmen der Steuerung hinausgehen könnten. Zudem stehen die Werte einer Visualisierung zugänglich. Auch ein Vergleich mit anderen Fahrern/Kraftfahrzeugen ist beispielsweise über eine dafür vorgesehene Plattform möglich.
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Die Erfindung schafft ferner ein Kraftfahrzeug mit einer zu steuernden Komponente und mit einer hierin beschriebenen Steuervorrichtung, wobei die Steuervorrichtung zum Steuern der Komponente mit dieser wirkverbunden ist.
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Die Erfindung schafft zudem ein Steuerverfahren zum Steuern einer Komponente eines Kraftfahrzeugs, bei dem mittels einer Erfassungseinrichtung eine körperfunktionsbezogene Messgröße und eine kraftfahrzeugbezogene Messgröße erfasst wird, bei dem mittels einer Ermittlungseinrichtung ein körperfunktionsbezogener Messwert und ein kraftfahrzeugbezogener Messwert aus der Messgröße ermittelt wird, bei dem mittels einer Auswerteeinrichtung durch Verarbeiten eines oder mehrerer der Messwerte ein Ergebniswert erhalten wird, der dem Fahrverhalten des Fahrers entspricht und bei dem mittels einer Steuereinrichtung ein auf dem Ergebniswert basierendes Steuersignal, das an die Komponente angepasst ist, erzeugt und ausgebeben wird, um die Komponente zu steuern.
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Es ist bevorzugt, dass die körperfunktionsbezogene Messgröße mittels eines von dem Fahrer getragenen und/oder eines in ein Bedienelement und/oder einen Sitz des Kraftfahrzeugs integrierbaren Körpererfassungsmoduls erfasst wird.
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Es ist bevorzugt, dass mittels der Ermittlungseinrichtung Gesundheitsdaten des Fahrers, insbesondere Puls, verbrauchte Kalorien und/oder Aktivitätsenergie, und/oder Kraftfahrzeugdaten, insbesondere, Momentangeschwindigkeit, Durchschnittsgeschwindigkeit, Beschleunigung und/oder gefahrene Strecke, ermittelt werden.
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Es ist bevorzugt, dass die Auswerteeinrichtung einen höheren Ergebniswert ausgibt, wenn die Messwerte zunehmen und umgekehrt.
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Es ist bevorzugt, dass mittels der Steuereinrichtung ein Steuersignal, insbesondere Warnsignal, erzeugt und ausgegeben wird, wenn der Ergebniswert einen Schwellwert erreicht, insbesondere um dem Fahrer eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Fahrfehler mitzuteilen.
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Vorzugsweise wird eine Benutzerschnittstelle, die beim Ansprechen für den Fahrer wahrnehmbare Signale erzeugt, der Steuervorrichtung durch das Steuersignal angesprochen, um dem Fahrer eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Fahrfehler mitzuteilen, wobei die Benutzerschnittstelle insbesondere eine akustische Signalgebereinrichtung, die beim Ansprechen ein vom Fahrer wahrnehmbares akustisches Signal erzeugt, eine Vibrationseinrichtung, die beim Ansprechen für den Fahrer spürbare Vibration erzeugt, und/oder eine Anzeigeeinrichtung, die beim Ansprechen für den Fahrer sichtbare Signale erzeugt, umfasst.
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Vorzugsweise werden mittels einer Speichereinrichtung der Steuervorrichtung, die körperfunktionsbezogenen Messwerte und kraftfahrzeugbezogenen Messwerte und/oder Ergebniswerte gespeichert.
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Es ist bevorzugt, dass mittels der Steuereinrichtung ein Steuersignal, insbesondere Warnsignal, erzeugt und ausgegeben wird, wenn der Ergebniswert einen Schwellwert erreicht, um dem Fahrer mittels einer Benutzerschnittstelle eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Fahrfehler mitzuteilen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
- 2 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs; und
- 3 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Steuerverfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Es wird zunächst auf 1 Bezug genommen, die ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 10 zeigt. Das Kraftfahrzeug 10 umfasst einen Sitz 12 für einen Fahrer 14. Der Fahrer 14 sitzt zum Fahren des Kraftfahrzeugs 10 in dem Sitz 12 und bedient ein Bedienelement 16, beispielsweise ein Lenkrad 18. Andere Bedienelemente sind beispielsweise die Pedale oder sonstige Bedienschalter (hier nicht näher dargestellt).
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Das Kraftfahrzeug 10 umfasst weiter eine Steuervorrichtung 20. Die Steuervorrichtung 20 kann beispielsweise als Mikrocontroller ausgeführt sein. Die Steuervorrichtung 20 ist ausgebildet, eine Komponente 22 des Kraftfahrzeugs 10 zu steuern. Die Steuervorrichtung 20 ist insbesondere als Warnvorrichtung 24 ausgebildet, um den Fahrer 14 vor Fahrfehlern zu warnen.
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Die Steuervorrichtung 20 umfasst eine Erfassungseinrichtung 26. Die Erfassungseinrichtung 26 kann sowohl Messgrößen, die auf die Körperfunktionen des Fahrers 14 hinweisen, als auch Messgrößen, die auf den Zustand des Kraftfahrzeugs 10 hinweisen, erfassen. Insbesondere kann die Erfassungseinrichtung 26 ein Körpererfassungsmodul 28 umfassen, beispielsweise ein Fitnessarmband oder eine Smart-Watch, die an sich bekannt sind. Das Körpererfassungsmodul 28 erfasst demnach Messgrößen, aus denen z.B. der Puls, der Kalorienverbrauch, die Aktivitätsenergie, und/oder der Wasserverbrauch ermittelt werden können.
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Die Erfassungseinrichtung 26 umfasst ferner ein Fahrzeugerfassungsmodul 30, das kraftfahrzeugbezogene Messgrößen erfasst. Das Fahrzeugerfassungsmodul 30 kann beispielsweise die Auslenkung des Lenkrades 18 und die Zeit als Messgrößen erfassen. Ferner kann das Fahrzeugerfassungsmodul 30 die gefahrene Strecke des Kraftfahrzeugs 10 erfassen.
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Die Steuervorrichtung 20 weist zudem eine Ermittlungseinrichtung 32 auf. Die Ermittlungseinrichtung 32 ist ausgebildet aus den zuvor erfassten Messgrößen entsprechende körperfunktionsbezogene beziehungsweise kraftfahrzeugbezogene Messwerte zu ermitteln. So kann die Ermittlungseinrichtung 32 ein Mobiltelefon 34 oder ähnliches Gerät umfassen, mit dem die zuvor genannten körperbezogenen Messgrößen, beispielsweise mittels einer Software, ermittelt werden können. Ferner kann die Ermittlungseinrichtung 32 einen in die Steuervorrichtung 20 integriertes Ermittlungsmodul 36 umfassen, dass aus den fahrzeugbezogenen Messgrößen entsprechende Messwerte, beispielsweise Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung mit welcher der Fahrer 14 die Auslenkung des Lenkrades 18 erzeugt oder die gefahrene Strecke, zu ermitteln.
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Die Steuervorrichtung 20 umfasst zudem eine Auswerteeinrichtung 38. Die Auswerteeinrichtung 38 ist ausgebildet, aus den von der Ermittlungseinrichtung 32 ermittelten Messwerten einen Ergebniswert zu bestimmen. Beispielsweise können die Messwerte zum Bestimmen des Ergebniswertes multipliziert werden. Wird beispielsweise Beschleunigung des Lenkrades 18, die gefahrene Strecke, der Kalorienverbrauch und der Puls miteinander multiplikativ verknüpft, kann der Ergebniswert als Maß für die Wahrscheinlichkeit von Fahrfehlern dienen. Es sollte beachtet werden, dass auch andere Kombinationen von körperbezogenen und kraftfahrzeugbezogenen Messwerten als Maß für die Wahrscheinlichkeit von Fahrfehlern dienen kann. Grundsätzlich wird angenommen, dass eine längere und anstrengendere Fahrt beziehungsweise ruckartigere Lenkbewegungen - also höhere Beschleunigungen an dem Bedienelement 16 bzw. dem Kraftfahrzeug 10 - und dergleichen auf eine höhere Anzahl Fahrfehler hindeuten.
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Die Steuervorrichtung 20 umfasst ferner eine Steuereinrichtung 40, die auf Basis des Ergebniswertes ein Steuersignal erzeugt und ausgibt. Die Steuereinrichtung 40 kann beispielsweise einen PID-Regler 42 umfassen, der basierend auf dem Ergebnis wird ein Steuersignal erzeugt. Denkbar ist auch, dass die Steuereinrichtung 40 einen Schwellwertregler 44 umfasst, der ein Steuersignal ausgibt, sobald der Ergebniswert einen Schwellwert über- oder unterschreitet.
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In diesem Beispiel wird das Steuersignal an eine Benutzerschnittstelle 46 ausgegeben. Die Benutzerschnittstelle 46 ist ein Beispiel für die Komponente 22. Die Benutzerschnittstelle 46 reagiert auf das Steuersignal, um dem Fahrer 14 mitzuteilen, dass aus den ermittelten körperbezogenen und kraftfahrzeugbezogenen Messwerten hervorgeht, dass die Wahrscheinlichkeit für Fahrfehler gegenüber dem Durchschnitt erhöht ist. Die Benutzerschnittstelle 46 kann beispielsweise einen akustischen Signalgeber 48 sowie eine Anzeigeeinrichtung 50 aufweisen. Der akustische Signalgeber 48 gibt als Reaktion auf das Steuersignal einen Warnton aus. Ferner zeigt die Anzeigeeinrichtung 50 dem Fahrer 14 an, dass eine Pause eingelegt werden sollte.
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Vorliegend umfasst die Steuereinrichtung 20 eine Funkschnittstelle 52. Die Funkschnittstelle 52 ist zur Nahbereichskommunikation ausgebildet, beispielsweise als Bluetooth® Schnittstelle. Die Funkschnittstelle 52 kommuniziert mit der Ermittlungseinrichtung 32, insbesondere dem Mobiltelefon 34. Die Ermittlungseinrichtung 32 ist wiederum drahtlos mit der Erfassungseinrichtung 26, genauer gesagt dem Körpererfassungsmodul 28, verbunden.
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Es wird nachfolgend auf 2 Bezug genommen, die ein weiteres Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs 10 zeigt. Das Ausführungsbeispiel wird nur insoweit beschrieben, als es sich von dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel unterscheidet.
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Im vorliegenden Beispiel ist die Erfassungseinrichtung 26 in das Kraftfahrzeug 10 integriert. Insbesondere ist das Körpererfassungsmodul 28 in dem Lenkrad 18 vorgesehen. Beispielsweise können metallene Bereiche des Lenkrades 18 als Elektroden zum Messen von Körperfunktionen, wie etwa Puls, genutzt werden.
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Das Fahrzeugerfassungsmodul 30 ist im vorliegenden Beispiel zusätzlich zu dem Lenkrad 18 auch in dem Sitz 12 integriert. Das im Sitz integrierte Fahrzeugerfassungsmodul 30 misst beispielsweise eine Messgröße aus der die Beschleunigung ermittelbar ist. Anhand eines Werts einer Querbeschleunigung kann z.B. ein vom Fahrer aufzubringender Kraftaufwand für das Stabilisieren seines Oberkörpers und daraus wiederum ein Kalorienverbrauch ermittelt werden. Die Ermittlungseinrichtung 32, die Auswerteeinrichtung 38 und die Steuereinrichtung 40 sind in diesem Beispiel ebenfalls integriert ausgebildet.
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Die Benutzerschnittstelle 46 umfasst zusätzlich eine Vibrationseinrichtung 54, die beispielsweise an dem Lenkrad 18 vorgesehen ist. Als Reaktion auf das Steuersignal wird das Lenkrad 18 in Vibration versetzt, um dem Fahrer 14 mitzuteilen, dass aus den ermittelten körperbezogenen und kraftfahrzeugbezogenen Messwerten hervorgeht, dass die Wahrscheinlichkeit für Fahrfehler gegenüber dem Durchschnitt erhöht ist.
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Vorliegend umfasst die Steuereinrichtung 20 eine Speichereinrichtung 56, in der die von der Ermittlungseinrichtung 32 ermittelten Messwerte gespeichert werden können.
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Es wird nachfolgend auf 3 Bezug genommen, die ein Ausführungsbeispiel eines Steuerverfahrens zeigt. Das Steuerverfahren beginnt in Schritt S1. In Schritt S2 werden von der Erfassungseinrichtung 26 die körperfunktionsbezogenen und kraftfahrzeugbezogenen Messgrößen erfasst. Diese werden von der Erfassungseinrichtung 26 an die Ermittlungseinrichtung 32 weitergeleitet.
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In Schritt S3 werden von der Ermittlungseinrichtung 32 aus den körperfunktionsbezogenen und kraftfahrzeugbezogenen Messgrößen jeweils körperfunktionsbezogene und kraftfahrzeugbezogene Messwerte ermittelt. Die Messwerte werden sodann von der Ermittlungseinrichtung 32 an die Auswerteeinrichtung 38 übermittelt.
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In Schritt S4 werden die Messwerte von der Auswerteeinrichtung 38 ausgewertet. Beispielsweise werden mehrere Messwerte Multiplikatoren miteinander verknüpft, um einen Ergebniswert zu erhalten, welcher der Wahrscheinlichkeit für Fahrfehler entspricht. Es sollte beachtet werden, dass in Schritt S3 und/oder Schritt S4 die Messwerte beziehungsweise der Ergebniswert in der Speichereinrichtung 56 gespeichert werden können.
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In Schritt S5 wird von der Steuereinrichtung 40 geprüft, ob der Ergebniswert einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet. Wird der Schwellwert überschritten, so wird das Verfahren in Schritt S6 fortgesetzt; andernfalls wird das Verfahren in Schritt S9 fortgesetzt.
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In Schritt S6 wird von der Steuereinrichtung 40 das Steuersignal erzeugt. Das Steuersignal kann abhängig von dem Ergebniswert erzeugt werden, sodass auch die Höhe des Ergebniswertes in dem Steuersignal codiert ist. Das Steuersignal wird von der Steuereinrichtung 40 zudem an die Benutzerschnittstelle 46 ausgegeben.
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In Schritt S7 empfängt die Benutzerschnittstelle 46 das Steuersignal. Entsprechend dem Steuersignal teilt die Benutzerschnittstelle 46 dem Fahrer 14 mit, dass eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Fahrfehlern festgestellt worden ist und dass eine Pause eingelegt werden sollte. Anschließend wird das Verfahren in Schritt S8 fortgesetzt.
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In Schritt S9 wird von der Steuereinrichtung 40 kein Steuersignal erzeugt. Es kann jedoch der Ergebniswert in der Speichereinrichtung 56 gespeichert werden. Anschließend wird das Verfahren in Schritt S8 fortgesetzt.
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In Schritt S8 kann das Verfahren beendet werden. Es kann aber auch ein Rücksprung zu Schritt S1 erfolgen, sodass das Verfahren während des Betriebs des Kraftfahrzeugs 10 ständig durchführbar ist.
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Mit den zuvor beschriebenen Maßnahmen kann die persönliche, körperliche Fitness des Fahrers 14 bei der Steuerung des Kraftfahrzeugs 10 berücksichtigt werden. Ferner ist der Fahrer 14, beispielsweise nach einer Tour, in der Lage seine persönlichen Fahrdaten in einer ansprechenden Statistik zu visualisieren, und diese auch mit anderen Fahrern zu teilen. Insgesamt kann dadurch auch mehr Bewusstsein für (sportliche) Fahrweise erzeugt werden, sodass der Fahrer 14 in die Lage versetzt wird seine Fähigkeiten besser einzuschätzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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