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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen einer Notbremsung eines Kraftfahrzeugs. Zu der Erfindung gehören auch ein Fahrerassistenzsystem für das Kraftfahrzeug zum Durchführen des Verfahrens sowie ein Kraftfahrzeug mit dem erfindungsgemäßen Fahrerassistenzsystem.
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Aus dem Stand der Technik sind Fahrerassistenzsysteme bekannt, mit denen eine automatische Notbremsung durchgeführt werden kann. Derartige Fahrerassistenzsysteme werden auch als Notbremsassistenten bezeichnet. Mit einem solchen Fahrerassistenzsystem kann eine Gefahrensituation erkannt werden und bei dem Vorliegen einer Gefahrensituation kann dann eine Notbremsung automatisch eingeleitet werden. Eine solche Gefahrensituation kann beispielsweise vorliegen, wenn eine Kollision zwischen dem Kraftfahrzeug und einem Objekt droht. Durch das Einleiten der Notbremsung beziehungsweise durch den Eingriff in das Bremssystem des Kraftfahrzeugs kann die Kollision zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Objekt verhindert werden oder zumindest die bei der Kollision eingebrachte Energie so weit wie möglich durch das Bremsen im Vorfeld abgebaut werden.
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Um die Reaktionszeit des Notbremsassistenten zu erhöhen oder die Notbremsung des Kraftfahrzeugs sicherer zu gestalten, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik unterschiedliche Ansätze bekannt.
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So beschreibt beispielsweise die
KR 20130012345 A ein drucksensitives Pedal für ein Kraftfahrzeug, welches dazu eingerichtet ist, die Reaktionsgeschwindigkeit der Bremsen des Kraftfahrzeugs in einer Gefahrensituation zu erhöhen. Dazu weist das Pedal einen Drucksensor auf.
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Aus der
DE 103 47 845 A1 geht eine Pedalanordnung im Fußraum eines Kraftwagens hervor. Dabei weist die Pedalanordnung wenigstens ein Pedal auf, welches eine von einem Pedalbodenbereich abstehende Trittplatte umfasst. Um bei Kollisionen des Kraftwagens, die sich auf den Pedalbodenbereich auswirken, das Verletzungsrisiko für die Füße der Bedienperson zu reduzieren, wird das Pedal kraftsensitiv ausgebildet und zwischen der Trittplatte und einer Gegenfläche des Pedalbodenbereichs angeordnet.
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In der
EP 1 486 933 A1 ist ein Verfahren zum Assistieren eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Bei dem Verfahren wird eine Vorhersage der aktuellen Situation des Umfelds eines Kraftfahrzeugs aus erfassten Informationen über die äußere Umgebung des Kraftfahrzeugs abgeleitet. Ferner wird eine Vorhersage der Fahrerreaktion getroffen. Anschließend werden die Fahrerreaktionsvorhersage und die Situationsvorhersage miteinander verknüpft, um zu einer Entscheidung über Gegenmaßnahmen zu gelangen.
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Aus der
EP 1 718 491 B1 ist bereits ein Fahrunterstützungssystem für ein Fahrzeug offenbart, das ein Objekt in der Nähe eines Fahrzeugs erkennt und das die Fahrt des Fahrzeugs in Abhängigkeit von einem Ergebnis der Detektion unterstützt. Insbesondere bezieht sich das Fahrunterstützungssystem auf ein Fahrzeug, das zwei Arten von Objekterkennungsmitteln mit unterschiedlichen Erkennungsmethoden umfasst, nämlich eine Radar- und eine Bilderkennungseinrichtung, wobei mittels der Bilderkennungseinrichtung bestimmt wird, ob ein Fahrer unaufmerksam fährt.
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Um zusätzlich auch weitere Verkehrsteilnehmer auf das Bremsen des Kraftfahrzeugs aufmerksam zu machen, ist in der
CN 205440111 U ein Bremslicht beschrieben, welches drei Leuchtmittel aufweist, welche gelb, orange oder rot leuchten. In Abhängigkeit eines durch einen Nutzer auf eine mit einem Drucksensor versehene Ablage im Kraftfahrzeug ausgeübten Drucks, wird das entsprechende Leuchtmittel angesteuert.
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Nachteil derartig ausgebildeter Kraftfahrzeuge ist es, dass diese zusätzliche Pedale oder Leuchtmittel aufweisen, was den Aufbau derartiger Kraftfahrzeuge besonders aufwendig macht.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie eine Notbremsung mit einem Kraftfahrzeug mit besonders einfachem Aufbau sicherer und zuverlässiger durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren, durch ein Fahrerassistenzsystem sowie ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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In Kraftfahrzeugen, insbesondere mit Automatikgetriebe, werden Fahrer mehr und mehr von der Fahraufgabe entbunden. Dabei müssen die Fahrer aber im Notfall trotzdem in die Fahraufgabe eingreifen können. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei Kraftfahrzeugen, insbesondere mit Automatikgetriebe, die Füße des Fahrers komfortabel während der Fahrt abgestellt sind. Insbesondere der linke Fuß des Fahrers steht auf der entsprechenden Ablage, wohingegen der rechte Fuß über dem Gaspedal oder auf dem Boden vor der Pedalerie abgesetzt ist. Falls eine Notsituation oder Gefahrensituation eintritt, ist der Weg mit dem Fuß vom Boden oder vom Gaspedal bis zum Bremspedal recht weit, wodurch sich eine sehr viel längere Reaktionszeit und ein damit verbundener längerer Bremsweg des Kraftfahrzeugs in der Gefahrensituation ergibt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Durchführen einer Notbremsung eines Kraftfahrzeugs, bei welchem der Fahrer nur teilweise tätig werden muss. Mit anderen Worten wird durch das Verfahren eine automatische Notbremsung, insbesondere teilautomatische Notbremsung, eingeleitet oder durchgeführt. Durch das Verfahren wird das Kraftfahrzeug auf die Notbremsung vorbereitet. Das Kraftfahrzeug kann aber nur durch den Fahrer, das heißt durch ein aktives Betätigen des Bremspedals durch den Fahrer, zum Stillstand gebracht werden. Bevorzugt weist das Kraftfahrzeug ein Automatikgetriebe auf.
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Bei dem Verfahren wird mittels einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs ein Umgebungsparameter in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs erfasst. Bevorzugt ist dabei die Erfassungseinrichtung am Kraftfahrzeug angeordnet und auf eine Umgebung des Kraftfahrzeugs gerichtet. Mit „Umgebung des Kraftfahrzeugs“ ist im Sinne der vorliegenden Erfindung, insbesondere ein Bereich außerhalb des Kraftfahrzeugs gemeint. In einem weiteren Verfahrensschritt wird ein Innenraumparameter in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs mittels einer weiteren Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs erfasst. Bevorzugt ist die weitere Erfassungseinrichtung in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet. Bei Erfassen eines kritischen Innenraumparameters durch die weitere Erfassungseinrichtung wird ein Aktivierungssignal an eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs zum Betätigen einer Bremse des Kraftfahrzeugs zum Durchführen der, insbesondere automatischen, Notbremsung ausgegeben und die Bremse des Kraftfahrzeugs in einen Bremsbereitschaftszustand überführt. Dabei kann durch den kritischen Innenraumparameter eine Notbremsung getriggert werden.
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Falls als Umgebungsparameter ein kritischer Wert des Umgebungsparameters erfasst wird, wird die Notbremsung durch die Steuereinrichtung durch Betätigen der sich in dem Bremsbereitschaftszustand befindenden Bremse des Kraftfahrzeugs eingeleitet. Bei Empfangen des Aktivierungssignals kann also durch die Steuereinrichtung die Bremse des Kraftfahrzeugs zum Durchführen der Notbremsung durch die Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs erst angesteuert oder betätigt werden, wenn als Umgebungsparameter ein kritischer Wert des Umgebungsparameters erfasst wird. Mit anderen Worten wird durch die Steuereinrichtung insbesondere geprüft, wenn ein Aktivierungssignal durch die Steuereinrichtung empfangen wird, ob ein kritischer Wert des Umgebungsparameters durch die Erfassungseinrichtung erfasst wurde. Wird durch die Erfassungseinrichtung kein kritischer Wert des Umgebungsparameter erfasst, so wird die Bremse zur Einleitung oder Durchführung der Notbremsung bevorzugt nicht angesteuert oder betätigt.
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Durch den Innenraumparameter kann intuitiv zusätzlich zur Erfassungseinrichtung, welche den Umgebungsparameter erfasst, eine Notfallsituation erfasst werden. Durch die Überführung der Bremse in einen Bremsbereitschaftszustand kann die Bremsung des Kraftfahrzeugs im Falle eines Notfalls schneller durchgeführt werden und damit auch der Bremsweg des Kraftfahrzeugs reduziert werden. Dadurch kann auf besonders einfache und zuverlässige Art und Weise eine, insbesondere automatische, Notbremsung mit dem Kraftfahrzeug durchgeführt werden. Durch die Integration der weiteren Erfassungseinrichtung muss das Kraftfahrzeug nicht aufwändig umgebaut oder angepasst werden, um das Kraftfahrzeug, insbesondere den Notbremsassistenten, beim Ausführen der Notbremsung zu unterstützen.
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Der kritische Wert des Innenraumparameters wird erfasst, wenn der Wert des Innenraumparameters einen vorbestimmten Innenraumparameterschwellwert überschreitet. Die weitere Erfassungseinrichtung weist einen Drucksensor auf. Ein Drucksensor gehört insbesondere zur Gruppe der Druckmessgeräte, welche als erstes Glied einer Messkette die physikalische Größe Druck, also Kraft pro Fläche, in eine elektrische Ausgangsgröße als Maß für den Druck umformen. Bevorzugt kann die Erfassungseinrichtung auch mehrere Drucksensoren aufweisen. Der Drucksensor kann beispielsweise als piezoresistiver Drucksensor oder als piezoelektrischer Drucksensor oder als kapazitiver Drucksensor oder als induktiver Drucksensor ausgebildet sein. Durch den Drucksensor kann auf besonders einfache und zuverlässige Art und Weise ein Innenraumparameter erfasst werden.
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Wird eine auf den Drucksensor ausgeübte Kraft, welche beispielsweise durch den Fahrer ausgeübt wird, erfasst, so kann ein Wert der ausgeübten Kraft, insbesondere ein Wert eines elektrischen Signals, erfasst werden. Übersteigt die auf den Drucksensor ausgeübte Kraft einen vorbestimmten Wert - den vorbestimmten Innenraumparameterschwellwert - so wird durch die weitere Erfassungseinrichtung ein Aktivierungssignal an die Steuereinrichtung ausgegeben. Die weitere Erfassungseinrichtung kann zum Auswerten der auf den Drucksensor ausgeübten Kraft oder den Innenraumparameter eine Auswerteeinheit aufweisen. Die Auswerteeinheit der weiteren Erfassungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, die auf den Drucksensor ausgeübte Kraft auszuwerten und mit dem Wert des Innenraumparameters, insbesondere den Innenraumparameterschwellwert, welcher der Auswerteeinheit hinterlegt sein kann, vergleichen.
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Als Innenraumparameter wird ein durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs auf eine Fußablage und/oder eine Fußmatte und/oder ein Lenkrad ausgeübter Druck erfasst. Mit Fußmatte ist bevorzugt die Matte unter oder vor den Pedalen in einem Fußraum des Kraftfahrzeugs gemeint. Besonders bevorzugt kann der Drucksensor zum Erfassen des durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs auf eine Fußablage oder Fußstütze und/oder auf eine Fußmatte und/oder auf ein Lenkrad ausgeübten Druck in oder an einer Fußmatte und/oder in oder an einer Fußablage und/oder in oder an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs integriert oder angeordnet sein. Damit kann als Innenraumparameter ein durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs auf eine Fußablage und/oder eine Fußmatte und/oder ein Lenkrad ausgeübter Druck erfasst werden.
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Tritt beispielsweise eine Gefahr- oder Notfallsituation ein, so kann es vorkommen, dass der Fahrer intuitiv bei einem abgestellten Fuß auf der Fußablage oder der Fußstütze einen Druck auf die Fußablage oder die Fußstütze ausübt. Zusätzlich oder alternativ kann es vorkommen das der Fahrer beim Auftreten auch das Lenkrad des Kraftfahrzeugs fester umgreift und damit einen Druck auf das Lenkrad ausübt. Durch die Anordnung oder Integration eines oder mehrerer Drucksensoren in oder an die Fußablage und/oder die Fußmatte und/oder das Lenkrad können derartige Druckänderungen präzise und schnell erfasst werden. Ist der Drucksensor oder sind die mehreren Drucksensoren in die Fußablage und/oder die Fußmatte und/oder in das Lenkrad integriert, so können der Drucksensor oder die Drucksensoren flächig ausgebildet sein oder die mehreren Drucksensoren gleichmäßig über eine Fläche der Fußmatte und/oder Fußablage und/oder des Lenkrads verteilt angeordnet sein. Zusätzlich oder alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass der Drucksensor in die Fußmatte auf einer Fahrerseite und/oder einer Beifahrerseite integriert ist. Wenn auf der Beifahrerseite ebenfalls ein Drucksensor in die Fußmatte integriert ist, kann auch, insbesondere in einer Gefahr- oder Notfallsituation, ein durch den Beifahrer auf den Drucksensor ausgeübte Kraft erfasst werden.
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In dem Bremsbereitschaftszustand wird der Pedalweg der Bremse verkürzt und/oder ein Abstand der Bremsbacken der Bremse zueinander verringert. In dem Bremsbereitschaftszustand wird die Bremse des Kraftfahrzeugs bevorzugt auf eine bevorstehende Bremsung oder Notbremsung oder ein bevorstehendes Bremsmanöver vorbereitet. Durch die Überführung der Bremse des Kraftfahrzeugs in den Bremsbereitschaftszustand kann die Notbremsung besonders schnell und zuverlässig durchgeführt werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der kritische Wert des Umgebungsparameters erfasst wird, wenn der Wert des Umgebungsparameters einen vorbestimmten Umgebungsparameterschwellwert überschreitet. Als Umgebungsparameter kann bevorzugt ein Abstand zu einem in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zu einem vor dem Kraftfahrzeug befindenden Objekt und/oder eine Sollzeitlücke zwischen dem Kraftfahrzeug und dem in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug befindenden Objekt und/oder eine Relativgeschwindigkeit des Objekts zu dem Kraftfahrzeug oder des Kraftfahrzeugs zu dem Objekt erfasst werden. Unterschreitet beispielsweise der erfasste Abstand einen vorbestimmten Abstand - vorbestimmten Umgebungsparameterschwellwert - so wird durch die Erfassungseinrichtung bevorzugt ein Signal an die Steuereinrichtung ausgegeben. Die Erfassungseinrichtung kann zum Auswerten des Umgebungsparameters eine Auswerteeinheit aufweisen. Die Auswerteeinheit der Erfassungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, den erfassten Umgebungsparameter, insbesondere den Wert des Umgebungsparameters, auszuwerten und mit dem Umgebungsparameterschwellwert, welcher der Auswerteeinheit hinterlegt sein kann, vergleichen.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug ist zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens und der vorteilhaften Ausgestaltung davon ausgelegt. Das Fahrerassistenzsystem kann als sogenannter Notbremsassistent ausgebildet sein. Das Fahrerassistenzsystem kann mehrere Erfassungseinrichtungen zum Erfassen des Umgebungsparameters und des Innenraumparameters aufweisen. Darüber hinaus kann das Fahrerassistenzsystem eine Steuereinrichtung aufweisen, mit welcher der Zeitpunkt für den Eingriff in ein Bremssystem oder auf die Bremsen des Kraftfahrzeugs und/oder die dabei bereitgestellte Bremskraft bestimmt werden kann. Darüber hinaus kann mit dem Fahrerassistenzsystem der Eingriff in das Bremssystem oder auf die Bremsen des Kraftfahrzeugs durchgeführt werden.
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Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug umfasst ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem. Das Kraftfahrzeugs ist insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem sowie für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug und umgekehrt.
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Das Kraftfahrzeug umfasst eine Erfassungseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, einen Umgebungsparameter in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs zu erfassen. Bevorzugt weist die Erfassungseinrichtung ein Radar und/oder ein Lidar und/oder eine Kamera auf. Des Weiteren umfasst das Kraftfahrzeug eine weitere Erfassungseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, einen Innenraumparameter in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs zu erfassen. Dabei kann die weitere Erfassungseinrichtung beispielsweise einen Drucksensor aufweisen. Die weitere Erfassungseinrichtung kann dabei in eine Fußmatte des Kraftfahrzeugs und/oder in eine Fußablage des Kraftfahrzeugs und/oder in ein Lenkrad des Kraftfahrzeugs integriert oder daran angeordnet sein. Ferner weist das Kraftfahrzeug eine Steuereinrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, bei Erfassen eines kritischen Wertes des Innenraumparameters durch die weitere Erfassungseinrichtung ein Aktivierungssignal zum Betätigen einer Bremse des Kraftfahrzeugs zum Durchführen der Notbremsung zu empfangen und die Bremse des Kraftfahrzeugs in einen Bremsbereitschaftszustand zu überführen. Die Bremse kann Teil oder Bestandteil eines Bremssystems des Kraftfahrzeugs sein. Falls als Umgebungsparameter ein kritischer Wert des Umgebungsparameters durch die Erfassungseinrichtung erfasst wird, ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die Notbremsung durch Betätigen der sich in dem Bremsbereitschaftszustand befindenden Bremse des Kraftfahrzeugs einzuleiten. Mit anderen Worten kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, bei Empfangen des Aktivierungssignals die Bremse des Kraftfahrzeugs zum Durchführen der automatischen Notbremsung zu betätigen, wenn als Umgebungsparameter ein kritischer Umgebungsparameter erfasst wird. Die Steuereinrichtung kann also dazu eingerichtet sein, das Bremssystem des Kraftfahrzeugs anzusteuern.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur (Fig.) in einer schematischen Darstellung ein Kraftfahrzeug 10 mit einem Fahrerassistenzsystem 12 in Form eines Notbremsassistenten.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebenen Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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Die Figur zeigt ein Kraftfahrzeug 10 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Kraftfahrzeug 10 ist vorliegend als Personenkraftwagen ausgebildet. Das Kraftfahrzeug 10 umfasst ein Fahrerassistenzsystem 12, welches als so genannter Notbremsassistenten ausgebildet ist. Mit dem Fahrerassistenzsystem 12 kann eine Notbremsung eingeleitet oder durchgeführt werden, falls eine vorbestimmte Gefahrensituation erkannt wird. Eine solche Gefahrensituation kann beispielsweise vorliegen, wenn eine Kollision zwischen dem Kraftfahrzeug 10 und einem Objekt in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs 10 droht. Bei dem Objekt kann es sich um einen weiteren Verkehrsteilnehmer, wie beispielsweise ein Kraftfahrzeug, einen Fahrradfahrer oder einen Fußgänger, handeln.
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Das Fahrerassistenzsystem 12 umfasst eine Erfassungseinrichtung 14. Mit der Erfassungseinrichtung 14 kann ein Umgebungsparameter in der Umgebung des Kraftfahrzeugs 10 erfasst werden. Bevorzugt ist dabei die Erfassungseinrichtung 14 am Kraftfahrzeug 10 angeordnet. Besonders bevorzugt ist die Erfassungseinrichtung 14 auf die Umgebung des Kraftfahrzeugs 10 gerichtet. Beispielsweise kann die Erfassungseinrichtung 14 einen Umfeldsensor und/oder eine Kamera und/oder ein Radar und/oder ein Lidar umfassen. Als Umgebungsparameter kann die Erfassungseinrichtung 14 beispielsweise einen Abstand zu einem in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 10 vor dem Kraftfahrzeug 10 befindenden Objekt erfassen.
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Ferner kann die Erfassungseinrichtung 14 eine Auswerteeinrichtung 16 aufweisen, welche dazu eingerichtet ist, den durch die Erfassungseinrichtung 14 erfassten Umgebungsparameter auszuwerten. Beispielsweise kann mittels der Auswerteeinrichtung 16 erfasst werden, ob ein kritischer Wert des Umgebungsparameters vorliegt. Ein kritischer Wert des Umgebungsparameters wird erfasst, wenn der Wert des erfassten Umgebungsparameters einen vorbestimmten Umgebungsparameterschwellwert überschreitet. Der Umgebungsparameterschwellwert kann der Erfassungseinrichtung 14 oder der Auswerteeinrichtung 16, insbesondere einem Speicher der Auswerteeinrichtung 16, hinterlegt sein. Wird als Umgebungsparameter beispielsweise ein Abstand zwischen dem Kraftfahrzeug 10 und dem Objekt erfasst, insbesondere zu einem vorausfahrenden Kraftfahrzeug, so kann die Auswerteeinrichtung 16 den erfassten aktuellen Wert des Umgebungsparameters mit dem Umgebungsparameterschwellwert vergleichen. Der Umgebungsparameterschwellwert kann dabei der Erfassungseinrichtung 14, insbesondere der Auswerteeinrichtung 16, hinterlegt sein. Sobald der erfasste Wert des Umgebungsparameters den vorbestimmten Umgebungsparameterschwellwert überschreitet, kann durch die Erfassungseinrichtung 14 ein Signal S ausgegeben werden. Beispielsweise kann die Erfassungseinrichtung 14 ein Signal S ausgeben, wenn der Abstand zwischen dem Kraftfahrzeug 10 und dem Objekt einen vorbestimmten Abstand - den Umgebungsparameterschwellwert - unterschreitet. Der Erfassungseinrichtung 14 können auch weitere Umgebungsparameterschwellwerte hinterlegt sein. Beispielsweise können der Erfassungseinrichtung 14 ein Schwellwert einer Relativgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 10 zu dem Objekt oder ein Schwellwert einer Sollzeitlücke zwischen dem Kraftfahrzeug 10 und dem Objekt hinterlegt sein. Dabei kann es vorgesehen das, wenn zumindest einer dieser Schwellwerte überschritten wird, das Signal S ausgegeben wird. In Bezug auf den Abstand ist mit „Überschreiten des Schwellwertes“ bevorzugt gemeint, dass der Schwellwert überschritten wird, wenn der Wert des Abstandes kleiner ist als Schwellwert. In Bezug auf die Sollzeitlücke oder die Relativgeschwindigkeit ist mit „Überschreiten des Schwellwertes“ bevorzugt gemeint, dass der Schwellwert überschritten wird, wenn der Wert der Sollzeitlücke oder der Relativgeschwindigkeit größer ist als Schwellwert.
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Des Weiteren umfasst das Fahrerassistenzsystem 12 eine weitere Erfassungseinrichtung 18, welche dazu eingerichtet ist, einen Innenraumparameter in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs 10 zu erfassen. Bevorzugt ist dabei die weitere Erfassungseinrichtung 18 in dem Innenraum des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet. Die weitere Erfassungseinrichtung 18 kann beispielsweise einen Drucksensor aufweisen. Der Drucksensor oder die Erfassungseinrichtung 18 kann dabei in eine Fußablage des Kraftfahrzeugs 10 und/oder in ein Lenkrad des Kraftfahrzeugs 10 integriert sein. Mit Fußablage ist bevorzugt kein Pedal des Kraftfahrzeugs - also Bremspedal oder Gaspedal oder Kupplungspedal - gemeint. Als Innenraumparameter kann beispielsweise ein durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 auf den Drucksensor ausgeübter Druck erfasst werden.
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Tritt beispielsweise eine Gefahren- oder Notfallsituation ein, so kann es vorkommen, dass der Fahrer intuitiv bei einem abgestellten Fuß auf der Fußablage einen Druck auf die Fußablage aus. Zusätzlich oder alternativ kann es vorkommen, dass der Fahrer beim Auftreten der Gefahren- oder Notfallsituation das Lenkrad des Kraftfahrzeugs 10 fester umgreift und damit einen Druck auf das Lenkrad beziehungsweise den Drucksensor ausübt. Ferner kann die weitere Erfassungseinrichtung 18 eine weitere Auswerteeinrichtung 20 aufweisen, welche dazu eingerichtet ist, den durch die weitere Erfassungseinrichtung 18 erfassten Innenraumparameter, insbesondere einen erfassten Wert des Innenraumparameters, auszuwerten.
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Beispielsweise kann mittels der weiteren Auswerteeinrichtung 20 erfasst werden, ob ein kritischer Wert des Innenraumparameters vorliegt. Ein kritischer Wert des Innenraumparameters wird erfasst, wenn der Wert des Innenraumparameters einen vorbestimmten Innenraumparameterschwellwert überschreitet. Der Innenraumparameterschwellwert kann der weiteren Erfassungseinrichtung 18, insbesondere der weiteren Auswerteeinrichtung 20, besonders bevorzugt einem Speicher der weiteren Auswerteeinrichtung 20, hinterlegt sein. Wird als Innenraumparameter der Druck auf den Drucksensor erfasst, so kann die weitere Auswerteeinrichtung 20 den erfassten Wert des aktuellen Innenraumparameters mit dem Wert des Innenraumparameters vergleichen. Bevorzugt liegt der Innraumparameterschwellwert über einem Druck, welcher durch einen abgelegten Fuß des Fahrers oder Beifahrers auf den Drucksensor ausgeübt wird. Sobald der erfasste Wert des Innenraumparameters den vorbestimmten Innenraumparameterwert - den Innenraumparameterschwellwert - überschreitet, kann durch die weitere Erfassungseinrichtung 18 ein Aktivierungssignal A ausgegeben werden. Beispielsweise kann die weitere Erfassungseinrichtung 18 das Aktivierungssignal A ausgeben, wenn der Wert der auf den Drucksensor ausgeübten Kraft einen vorbestimmten Kraftwert - den Innenraumparameterschwellwert - überschreitet, also wenn der Wert der auf den Drucksensor ausgeübten Kraft größer ist als der Innenraumparameterschwellwert.
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Des Weiteren umfasst das Fahrerassistenzsystem 12 eine Steuereinrichtung 22. Die Steuereinrichtung 22 ist dazu eingerichtet, das Signal S von der Erfassungseinrichtung 16 zu empfangen. Zudem ist die Steuereinrichtung 22 dazu eingerichtet, das Aktivierungssignal A von der weiteren Erfassungseinrichtung 18 zu empfangen. Die Steuereinrichtung 22 kann ferner dazu eingerichtet sein, eine Bremse 24 des Fahrerassistenzsystem 12 oder ein Bremssystem des Fahrerassistenzsystems 12 zu betätigen oder anzusteuern. Bei Erfassen des kritischen Wertes Innenraumparameters wird das Aktivierungssignal A an die Steuereinrichtung 22 ausgegeben. Bei Empfangen des Aktivierungssignals A ist die Steuereinrichtung 22 dazu eingerichtet, die Bremse 24 des Kraftfahrzeugs 10 zum Durchführen der automatischen Notbremsung durch die Steuereinrichtung 22 des Kraftfahrzeugs 10 erst zu betätigen, wenn ein kritischer Wert des Umgebungsparameters erfasst wird. Mit anderen Worten steuert die Steuereinrichtung 22 die Bremse 24 des Kraftfahrzeugs 10 erst an, wenn durch die Steuereinrichtung 22 das Signal S von der Erfassungseinrichtung 14 empfangen wird. Wird bei Empfangen des Aktivierungssignals A durch die Steuereinrichtung 22 kein Signal S von der Erfassungseinrichtung 14 empfangen, so wird die Bremse 24 des Kraftfahrzeugs 10 nicht angesteuert. Mit anderen Worten kann die weitere Erfassungseinrichtung 18 zum Triggern einer Notbremsung des Notbremsassistenten genutzt werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung 22 auch dazu eingerichtet sein, die Bremse 24 des Kraftfahrzeugs 10 zu betätigen oder anzusteuern, wenn durch die Erfassungseinrichtung 14 der kritische Umgebungsparameterwert erfasst wird.
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Insgesamt ist durch die Erfindung ein Triggern einer automatischen Notbremse mithilfe eines in einer Fußablage integrierten Drucksensors beschrieben.