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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Übermitteln von Daten innerhalb eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Übermitteln von Daten innerhalb eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner ein Computerprogrammprodukt.
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Heutzutage wird mobile Kommunikation im Automobilbereich zunehmend vielfältiger und aufwendiger. Dabei werden unterschiedliche Protokolle verwendet, die unterschiedliche Funkstandards bzw. Kommunikationstechnologien innerhalb des Fahrzeugs realisieren, z.B. in Form von Mobilfunk 3G/4G/5G, Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation, Bluetooth, WiFi, WLAN, usw., die über jeweils zugeordnete Antennenkonzepte realisiert werden.
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Insbesondere die kurz vor der Anwendung in Serienprodukten stehende 5G-Konnektiviät erfordert wenigstens vier bis acht zusätzliche Antennen an unterschiedlichsten Positionen innerhalb des Fahrzeugs. Dabei ist erforderlich, eine geeignete Verkabelung der Antennen mittels Koaxialkabel samt gegebenenfalls zusätzlichen Zwischenverstärkern bereitzustellen, wobei allerdings der dafür erforderliche Platz innerhalb des Fahrzeugs durch die zunehmende Elektronik nur begrenzt zur Verfügung steht.
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Bekannt ist ferner, dass in Mobilfunk-Basisstationen die Elemente Basisbandchip und Frontendchip voneinander separiert angeordnet sind und die genannten Elemente mittels eines Koaxialkabels verbunden sind, über die HF-Daten transportiert werden. Die Funktionalitäten der Aufbereitung der Daten für das Basisband und der Daten, die über die Antenne gesendet werden, werden somit in getrennten Elementen durchgeführt.
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Auf diese Weise kann eine höhere Flexibilität in der Systemarchitektur erreicht werden („RF2Bit-Ansatz“). Aufgrund der Vorzüge des RF2Bit-Ansatzes ist neben der Anwendung in Mobilfunk-Basisstationen auch die Anwendung des Konzepts oder eines Derivats des Konzepts in der Mobilfunkarchitektur von Fahrzeugen denkbar.
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Bekannt ist ferner, dass eine drahtlose Konnektivität von Fahrzeugen insbesondere aufgrund einer wachsenden Anzahl von Applikationen, wie z.B. MIMO, stets zunimmt und dadurch bedingt eine zunehmende Anzahl von Antennen erfordert. Ein dadurch verursachtes Problem ist die hohe Datenrate für die konventionelle Art von Netzwerkkabeln, die für diesen Ansatz erforderlich ist. Zusätzlich ist die Datenrate gekoppelt an elektrischen Energiekonsum, welcher mit thermischen Verlusten verbunden ist. Aufgrund dieser Tatsachen, aber nicht nur darauf beschränkt, sollte die Datenrate so niedrig wie möglich gehalten werden.
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Weiterhin kann das Netzwerk mit einer großen Anzahl von Knoten nicht auf die maximale Datenrate ausgelegt werden, insbesondere in nicht-kritischen Anwendungen kann ein statistisches Modell als eine Basis für eine maximale Datenrate genutzt werden, welche geringer ist als die Summe der maximalen Datenraten der Knoten. Für RF2Bit-Applikationen bedeutet dies, dass eine Datenratenreduktion von einzelnen Knoten möglich sein muss.
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US 5 734 677 A offenbart ein Verfahren zur Kompression von verlust-toleranten Video-Bilddaten aus mehreren Quellen. Dabei werden die Daten in Blöcke segmentiert wobei eine metrische Verzerrung, die eine Datenqualität repräsentiert, in den Blöcken enthalten ist. Im Falle einer begrenzten Bandbreite werden die niedrigsten signifikanten Bits der Blöcke mit der niedrigsten metrischen Verzerrung fallen gelassen und Bandbreite an andere Blöcke mit der höchsten metrischen Verzerrung zugeteilt.
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JP S61-92056 A offenbart ein kombiniertes Sprach/Daten-Netzwerk-Steuerungssystem, wobei ein Verfahren zum Verbessern von Datenverkehrscharakteristiken in Bereichen hohen Datenverkehrsaufkommens innerhalb von Netzwerken gelehrt wird.
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DE 10 2016 214 855 A1 offenbart ein System und ein Verfahren zum Austausch von Informationen zwischen Kraftfahrzeugen. Dabei werden Signale über elektromagnetische Wellen mittels eines Antennenmoduls empfangen, in einem Protokollstapel verarbeitet, wobei die Signale mittels einer zentralen Recheneinheit aufbereitet und Daten über einen Anschluss an ein Netzwerk übermittelt werden.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Datenübertragung von Daten innerhalb eines Fahrzeugs bereit zu stellen.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird die Aufgabe gelöst mit einem Verfahren zum Übermitteln von Daten innerhalb eines Fahrzeugs, aufweisend die Schritte:
- - Bewerten einer Verbindungsqualität einer drahtlosen Verbindung zwischen einer extern vom Fahrzeug angeordneten Antenne und einer Empfangseinrichtung des Fahrzeugs;
- - Demodulieren eines von der Empfangseinrichtung empfangenen Signals;
- - Zuführen des demodulierten Signals an eine Skalierungseinrichtung; und
- - Bereitstellen einer Datenrate von Ausgangsdaten der Skalierungseinrichtung in Abhängigkeit von der bewerteten Verbindungsqualität, wobei das Bereitstellen der Datenrate derart durchgeführt wird, dass ein Signal/Rausch-Verhältnis des demodulierten Signals berücksichtigt wird, um die Datenrate so auszubilden, dass die Ausgangsdaten dekodierbar sind.
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Auf diese Weise wird eine Art „künstliche Verschlechterung“ der Übertragungsqualität bereitgestellt, die jedoch nur in einem Zwischenformat realisiert wird. Auf diese Weise wird die eigentliche Signalqualität vorteilhaft nicht beeinträchtigt. Dadurch kann vorteilhaft eine Datenrate reduziert werden, wodurch Kabelverbindungen innerhalb des Fahrzeugs ökonomisch ausgelegt werden können.
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Auf diese Weise wird eine Mindestdynamik berücksichtigt, die das Eingangssignal nicht unterschreiten darf, damit die Ausgangsdaten noch dekodiert werden können. Ein Verlust an Nutzdaten wird auf diese Weise vorteilhaft vermieden.
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Auf diese Weise wird für die Datenkommunikation innerhalb des Fahrzeugs ein leicht zu verlegendes „digitales Kabel“ verwendet. Dieses ist vorteilhaft neben der leichteren Verlegbarkeit innerhalb des Fahrzeugs auch kostengünstiger, da statt der im Trägerfrequenzband spezifizierten Kabeleigenschaften die für eine Basisbandübertragung relevanten Eigenschaften bei in der Regel geringeren Frequenzen relevant sind. Im Ergebnis ist es dadurch vorteilhaft möglich, für die Vorrichtung kostengünstige Consumer-Chipsätze zu verwenden, die eine Vielzahl von Funktionalitäten für die Datenkommunikation realisieren können. Im Ergebnis wird dadurch eine bessere Verwendbarkeit von nach verschiedenen Technologien ausgebildeten Antennen innerhalb des Fahrzeugs unterstützt.
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Vorteilhaft sind dadurch eine Link-Aggregation und eine Nutzung eines Netzwerks statt eines P2P-Links realisiert. Unter einer „Link-Aggregation“ ist in diesem Zusammenhang eine Bündelung mehrerer logischer Datenkanäle auf einem physikalischen Kanal zu verstehen, nicht das in der Netzwerktechnik übliche Bündeln mehrerer physikalischer Links zu einem logischen Link.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird die Aufgabe gelöst mit einer Vorrichtung zum Übermitteln von Daten innerhalb eines Fahrzeugs, aufweisend:
- - eine Bewertungseinrichtung zum Bewerten einer Verbindungsqualität einer drahtlosen Verbindung zwischen einer extern vom Fahrzeug angeordneten Antenne und einer Empfangseinrichtung des Fahrzeugs, wobei an eine Skalierungseinrichtung ein demoduliertes Signal zuführbar ist; wobei
- - mittels der Skalierungseinrichtung eine Datenrate von Ausgangsdaten der Skalierungseinrichtung in Abhängigkeit von der bewerteten Verbindungsqualität bereitstellbar ist, wobei die Datenrate derart bereitstellbar ist, dass ein Signal/Rausch-Verhältnis des demodulierten Signals berücksichtigbar ist, um die Datenrate so auszubilden, dass die Ausgangsdaten dekodierbar sind.
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Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass eine Datenbreite der Ausgangsdaten in Abhängigkeit von der bewerteten Verbindungsqualität definiert angepasst wird. Auf diese Art und Weise wird dem Ausgangssignal ein „künstliches Rauschen“ in Form eines Quantisierungsrauschens hinzugefügt. Im Prinzip wird dadurch ein dem an sich bekannten Ansatz des Automatic Gain Control reziproker Ansatz zum Bereitstellen der Datenraten der Ausgangsdaten verwendet.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsdaten definierte Zahlenformate der Ausgangsdaten bereitgestellt werden. Auf diese Weise kann das Verfahren vorteilhaft auf unterschiedlichste Zahlentypen angewendet werden, wie zum Beispiel Integerzahlen, Fließkommazahlen, usw.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die Datenrate der Ausgangsdaten reduziert wird, indem definiert in das Zahlenformat oder in die Codierung der Ausgangsdaten eingegriffen wird. Auf diese Weise können unterschiedliche Verfahren zur Reduzierung der Datenrate der Ausgangsdaten verwendet werden. Eine Vielseitigkeit des Verfahrens ist auf diese Weise vorteilhaft unterstützt.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass von der Empfangseinrichtung Daten im OFDM-Format empfangen werden. Auf diese Weise wird ein im Mobilfunkbereich und Local-/Personal Area Wireless Networking vielfach verwendetes Modulationsverfahren für das Verfahren verwendet.
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Die Erfindung wird im Folgenden mit weiteren Merkmalen und Vorteilen anhand von mehreren Figuren im Detail beschrieben. Dabei sind in den Figuren vor allem die erfindungswesentlichen Prinzipien dargestellt, wobei an sich bekannte Elemente gemäß Stand der Technik nicht näher erläutert werden.
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Offenbarte Vorteile der Vorrichtung ergeben sich in analoger Weise aus offenbarten Vorteilen des Verfahrens und umgekehrt.
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In den Figuren zeigt:
- 1 ein prinzipielles Blockschaltbild eines Gesamtsystems mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 2 das Blockschaltbild von 1 in einem höheren Detaillierungsgrad;
- 3 ein prinzipielles Blockschaltbild einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Übermitteln von Daten innerhalb eines Fahrzeugs;
- 4 und 5 Diagramme zum Erläutern einer Funktionsweise des vorgeschlagenen Verfahrens; und
- 6 einen prinzipiellen Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die vorliegende Erfindung erlaubt eine Datenratenreduktion an Knoten innerhalb des Fahrzeugs basierend auf einer individuellen Linkqualität, welche durch eine geringere durchschnittliche Datenrate innerhalb des Fahrzeugs realisiert wird. 1 zeigt ein prinzipielles Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zum Übermitteln von Daten innerhalb eines Fahrzeugs. Das nicht in Figuren dargestellte Fahrzeug kann dabei als ein Kraftfahrzeug (z.B. Landfahrzeug, Wasserfahrzeug, Luftfahrzeug) in unterschiedlichsten Varianten ausgebildet sein. Man erkennt eine Empfangseinrichtung 100 mit einer Demodulationseinrichtung 20, die funktional mit einer Skalierungseinrichtung 2 der Vorrichtung 10 zum Übermitteln von Daten innerhalb des Fahrzeugs verbunden ist.
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An die Demodulationseinrichtung 20 werden Daten einer extern vom Fahrzeug angeordneten Antenne (nicht dargestellt) zugeführt und als Eingangsdaten E demoduliert an die Skalierungseinrichtung 2 zugeführt. Mittels einer Bewertungseinrichtung 1 wird eine Verbindungsqualität der Verbindung zwischen der externen Antenne und der Empfangseinrichtung 100 bewertet und abhängig davon wird die Skalierungsrichtung 2 derart betrieben, dass eine Datenrate von Ausgangsdaten der A der Skalierungseinrichtung 2 angepasst wird, wobei eine Modulation der Ausgangsdaten A noch möglich ist. Zu diesem Zweck werden die Ausgangsdaten A einer Modulationseinrichtung 30 zugeführt, die die Nutzdaten, z.B. für ein Autoradio, Mobilfunkeinrichtung, usw. bereitstellt.
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Auf diese Weise werden die Ausgangsdaten A der Skalierungseinrichtung 2 in einem Zwischenformat übertragen, so dass die Übertragungsqualität derart ist, dass die Nutzdaten in voller Qualität zur Verfügung stehen.
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2 zeigt das Systembild der Empfangseinrichtung 100 von 1 in einem höheren Detaillierungsgrad. Man erkennt einen Seriell/Parallel-Umsetzer 11, der mit einem ersten Transformationselement 12, das beispielsweise eine inverse Fourier-Transformation realisiert, verbunden ist. Vom Ausgang des ersten Transformationselements 12 werden die Daten an die Skalierungseinrichtung 2 zugeführt. Abhängig von der mittels der Bewertungseinrichtung 1 bewerteten Verbindungsqualität gibt die Skalierungseinrichtung 2 eine Datenrate aus, wobei die Ausgangsdaten an einen Parallel/Seriell-Umsetzer 21 übermittelt werden, der funktional mit einem ersten Übertragungselement 22 verbunden ist. Zwischen dem ersten Übertragungselement 22 und dem zweiten Übertragungselement 23 ist ein kabelförmiges Verbindungselement 40 angeordnet, über das die Daten innerhalb des Fahrzeugs übermittelt werden. Das erste und das zweite Übertragungselement 22, 23 sind vorzugsweise als Physical-Layer-Implementation-Elemente („Phy“) ausgebildet, welche eine Basisbandübertragung oder ein Trägerfrequenzverfahren realisieren können.
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Das kabelförmige Übermittlungselement 40 kann dabei als eines aus Folgendem ausgebildet sein: Zweidrahtleitung, Vierdrahtleitung, Koaxialleitung, Wellenleiter. Auf diese Weise werden für das kabelförmige Übermittlungselement 40 technisch bewährte und kostengünstige Mittel bereitgestellt, welche einerseits innerhalb des Fahrzeugs leicht zu verlegen sind und andererseits günstige Übertragungseigenschaften, wie z.B. eine geringe Dämpfung und Leitungsverluste für die Übertragung der digitalen Daten innerhalb des Fahrzeugs aufweisen. Ferner sind mit den genannten Datenleitungen zusätzliche Kompensations- bzw. Zwischenverstärker nicht erforderlich, was vorteilhaft Bauraum innerhalb des Fahrzeugs einspart.
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Vorteilhaft kann dadurch im Falle eines Vorhandenseins eines Bord-Netzwerks 41 im Kraftfahrzeug die mittlere Datenrate der Einzelkomponenten sinken und damit das Bord-Netzwerk 41 flexibler ausgelegt werden. In 2 ist eine prinzipielle Darstellung eines derartigen Bord-Netzwerks 41 erkennbar.
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Vom zweiten Übertragungselement 23 werden die Daten an einen Seriell/Parallel-Umsetzer 24 zugeführt, der die Daten an ein zweites Transformationselement 25, welches zum Beispiel eine Fast-Fourier-Transformation realisiert, übermittelt. Vom Ausgang des Transformationselements 25 werden die Daten an einen Parallel/Seriell-Umsetzer 26 geführt, der funktional mit der Bewertungseinrichtung 1 verbunden ist. Im Ergebnis werden also mittels Seriell/Parallel-Umsetzers 11 und des ersten Transformationselements 12 eine Demodulationseinrichtung 20 realisiert und mittels des Seriell-Parallel-Umsetzers 24 und des zweiten Transformationselements 25 eine Modulationseinrichtung 30.
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Im Ergebnis ist dadurch ermöglicht, dass die Datenrate der Ausgangsdaten A, die von der Skalierungseinrichtung 2 zur Übertragung mittels der digitalen Übertragungselemente 22, 23 derart angepasst ist, dass aufgrund der im Mittel reduzierten Datenrate für die Übermittlung der Daten innerhalb des Fahrzeugs kostengünstige Übertragungselemente 22, 23 verwendet werden können.
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Eine Anpassung der Datenrate kann beispielsweise durch ein Anpassen einer Datenbreite am Ausgang der Skalierungseinrichtung 2 erreicht werden. Ferner ist es alternativ oder zusätzlich auch möglich, einen Eingriff in ein Codierungsformat vorzunehmen, sodass nicht mehr alle Elemente eines spezifischen Codes übertragen werden. Ferner ist es alternativ oder zusätzlich auch möglich, Elemente von Transformationen gewichtet zu übertragen. Ein gemeinsames Prinzip aller genannten Prinzipien besteht darin, dass die Daten am Ausgang des Parallel-Seriell-Umsetzers 26 ohne Verlust von Nutzdaten zur Verfügung stehen.
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3 zeigt eine prinzipielle Darstellung der Skalierungseinrichtung 2, die eine Anpassung einer Datenbreite in Abhängigkeit von der bewerteten Verbindungsqualität vornimmt. Man erkennt, dass 512 × 12 Bit parallele Eingangsdaten E an die Skalierungseinrichtung 2 zugeführt werden. In Abhängigkeit von der ermittelten Verbindungsqualität, die mittels der Bewertungseinrichtung 1 ermittelt wird, werden definierte Bits, vorzugsweise Least Significant Bits (LSB) deaktiviert bzw. abgeschaltet, sodass im Ergebnis am Ausgang der Skalierungseinrichtung 2 ein serielles 512 × 9 Bit Datenwort zur Verfügung steht. Bei schlechter Verbindungsqualität wird kein Bit deaktiviert, sodass die vollständigen seriellen 512 × 12 Bit am Ausgang der Skalierungseinrichtung 2 zur Verfügung stehen.
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Die folgenden 4 und 5 zeigen im Prinzip, nach welchem Prinzip die Anpassung der Datenrate mittels der Skalierungseinrichtung 2 durchgeführt wird. Man erkennt in 4 eine Signalleistung S und eine Rauschleistung N eines Ausgangssignals der Modulationseinrichtung 30, ferner erkennbar ist eine Rauschgrenze L des Ausgangssignals. Eine Dynamik D entspricht einer Differenz zwischen der maximalen Rauschleistung N und der maximalen Signalleistung S. Eine Genauigkeit G entspricht einer maximalen Amplitude der Signalleistung S, eine benötigte Dynamik rD entspricht der Differenz zwischen der Rauschgrenze L und der maximalen Signalleistung S. Dadurch liegt die Situation vor, dass die Dynamik durch die beschriebene Vorrichtung weiter reduziert werden kann und damit die Datenrate entsprechend dem beschriebenen Verfahren reduziert werden kann, bis sich Signaldynamik und benötigte Dynamik angleichen.
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5 zeigt demgegenüber einen Fall, in welchem die benötigte Dynamik rD geringer ist, gleichzeitig jedoch die zur Verfügung stehende Dynamik D zu gering ist. Daher kann in diesem Fall kein Eingriff in die Datenrate vorgenommen werden, sodass die Datenrate also nicht verringert werden kann.
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Im Ergebnis ist dadurch eine Vorrichtung 10 geschaffen, die die von der externen Antenne empfangenen Hochfrequenzdaten in digitale Daten umwandelt, wobei die digitalen Daten innerhalb des Fahrzeugs auf effiziente Weise bereitgestellt und verteilt werden. Auf diese Weise sind Ansteuerungsleitungen für die vorgehend genannten diversen Antennen realisiert, über die die digitalen Daten gemäß unterschiedlichen Protokolle der Datenkommunikation übertragbar sind.
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Obwohl die Vorrichtung 10 beispielhaft für einen Empfangspfad einer Empfangseinrichtung beschrieben wurde, versteht es sich von selbst, dass das vorgeschlagene Prinzip auch auf einen Sendepfad einer Sendevorrichtung anwendbar ist.
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Vorteilhaft kann mittels der Vorrichtung eine Verwendung von unflexiblen und auf mechanische Beschädigung empfindlichen Koaxialkabel innerhalb des Fahrzeugs weitestgehend reduziert bzw. sogar völlig eliminiert werden. Denkbar ist eine Verwendung der Vorrichtung auch in industriellen Applikationen, in denen eine Verwendung von anfälligen Koaxialkabel nicht sinnvoll oder zweckmäßig ist. Konventionelle Datenkabel für hohe Datenraten sind in der Regel auch „empfindliche“ Kabel, Coax- oder Twinax-Leitungen. Durch Nutzung vorhandener Infrastruktur und Linkaggregation können mittels der vorgeschlagenen Vorrichtung ganze Links entfallen, insbesondere die sehr anspruchsvollen Trägerfrequenzlinks, oder sie können zumindest durch entsprechend günstigere Links (in der Regel, aber nicht ausschließlich Basisbandlinks) ersetzt werden. Vorteilhaft ist mit der Erfindung eine verbesserte Übertragung von digitalen Daten innerhalb des Fahrzeugs bei gleichzeitiger flexibler Auslegung einer Hardwarearchitektur und Einsparung von elektronischen Komponenten möglich.
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Mit dem vorgeschlagenen Verfahren wird das Problem gelöst, dass individuelle Link-Datenraten von einzelnen RF2Bit-Knoten ihre maximale Datenrate realisieren können, obwohl die genannte maximale Datenrate nur in einem vergleichsweise geringen Ausmaß der Funktionszeit des Knotens erforderlich ist. Die maximale Datenrate eines einzelnen Knotens kann durch einen Analog-zu- Digital-Umsetzer oder einer Digital-Analog-Umsetzer-Auflösung vorgegeben sein oder deren Eingangsdatenbreiten, welche ebenso in eine Auflösung umgerechnet werden können. Diese Auflösung ist bei guter Verbindungsqualität nicht erforderlich, zum Beispiel bei einer zum Fahrzeug nahe gelegenen LTE-Basisstationsantenne. Basierend auf der Bewertung der Verbindungsqualität, kann die Datenrate des dahinterliegenden Netzwerks auf einfache Weise reduziert werden, z.B. durch Deaktivieren einer definierten Anzahl von Least Signifikant Bits (LSB) des zu ermittelnden Signals.
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Das Deaktivieren eines Bits eines 12 Bit-Daten-Konverters kann eine Reduktion der Datenrate um ca. 8% bewirken, wobei das Deaktivieren von mehreren Bits die Reduzierung der Datenrate linear beeinflussen kann.
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Die Skalierungseinrichtung 2 entfernt, basierend auf der mittels der Bewertungseinrichtung 10 durchgeführten Bewertung der Verbindungsqualität am Eingang einige der Least-Signifikant-Bits. Die nachfolgenden Daten werden dem nachgeschalteten Parallel-Seriell-Umsetzer 21 zugeführt, der je nach Implementation Mapping und Frame-Bildungs-Funktionalität aufweist, und die fehlenden Bits entsprechend berücksichtigt und auf diese Weise die Bitrate reduziert, welche über das nachfolgende Backbone-Netzwerk übertragen wird. Diese Schritte können einfach in der oben erläuterten Regelschleife implementiert werden.
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Vorzugsweise werden Integer-Werte als Ausgangsdaten A übermittelt. Im Falle, dass Nicht-Integer-Werte übertragen werden, kann das Verfahren auf einfache Weise auf das zu übertragende Datenformat adaptiert werden. In einer alternativen Implementierung können Signalkomponenten, zum Beispiel Fourier-Komponenten entsprechend ihrer Bedeutung gewichtet werden, wobei auch in diesem Fall Least-Signifikant-Bits entsprechend weggelassen werden können.
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Beispielsweise können die Daten im OFDM-Format empfangen und gesendet werden und von der Vorrichtung 10 in der oben genannten Weise bearbeitet werden. Ferner können mit dem vorgeschlagenen Verfahren unterschiedlichste Datenformate bearbeitet werden, z.B. in Form von Integerzahlen, Fließkommazahlen, usw.
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Vorteilhaft ist mit der Erfindung realisierbar, dass eine auf dem kabelförmigen Übermittlungselement 40 übertragene Datenrate reduzierbar ist, wodurch technisch einfachere, kostengünstige Datenkabel verwendet werden können.
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Mit den genannten Datenkabeln können vorteilhaft ein reduzierter elektrischer Energieverbrauch und damit geringere thermische Verluste realisiert werden. Vorteilhaft kann auf diese Weise eine Kapazität des Backbone-Netzwerks im Fahrzeug für andere Anwendungen freigemacht werden, welche über das selbe Backbone-Netzwerk laufen und die sonst aufgrund niedriger Priorität und eines überlasteten Netzwerks blockiert wären.
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6 zeigt einen prinzipiellen Ablauf einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens.
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In einem Schritt 200 wird ein Bewerten einer Verbindungsqualität einer drahtlosen Verbindung zwischen einer extern vom Fahrzeug angeordneten Antenne und einer Empfangseinrichtung des Fahrzeugs durchgeführt.
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In einem Schritt 210 wird ein Demodulieren eines von der Empfangseinrichtung empfangenen Signals durchgeführt.
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In einem Schritt 220 wird ein Zuführen des demodulierten Signals an eine Skalierungseinrichtung 2 durchgeführt.
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In einem Schritt 230 wird ein Bereitstellen einer Datenrate von Ausgangsdaten A der Skalierungseinrichtung 2 in Abhängigkeit von der bewerteten Verbindungsqualität durchgeführt, wobei das Bereitstellen der Datenrate derart durchgeführt wird, dass ein Signal/Rausch-Verhältnis des demodulierten Signals berücksichtigt wird, um die Datenrate so auszubilden, dass die Ausgangsdaten dekodierbar sind.
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Obwohl das Verfahren vorgehend als ein Verfahren im Empfangspfad offenbart ist, versteht es sich von selbst, dass es in analoger Art und Weise auch in einem Sendepfad realisiert werden kann.
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Vorteilhaft kann das vorgeschlagene Verfahren als eine Software ausgebildet werden, welche auf der Vorrichtung 10 abläuft und dadurch mit geeigneten programmtechnischen Mitteln auf einfache Weise geändert und adaptiert werden kann.
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Der Fachmann wird auch vorgehend nicht oder nur teilweise offenbarte Ausführungsformen realisieren, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen.