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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kautschukzusammensetzung mit verbesserter Bearbeitbarkeit. Die Kautschukzusammensetzung ist als Rohmaterial für einen vulkanisierten Kautschuk für Reifen mit hoher Steifigkeit und gutem Nassfahrverhalten verwendbar.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Reifen werden im Allgemeinen in unterschiedlichen Fahrumgebungen verwendet und erfordern daher z.B. ein gutes Nassfahrverhalten, d.h. eine gute Haftung auf nassen Fahrbahnen. Wenn jedoch eine Mischung für eine Kautschukzusammensetzung entwickelt wird, um das Nassfahrverhalten zu verbessern, kann die Steifigkeit des resultierenden vulkanisierten Kautschuks reduziert sein, so dass ein Reifen aus dem Kautschuk z.B. hinsichtlich seiner Lenkstabilität verschlechtert sein kann. Das Nassfahrverhalten und die Reifensteifigkeit stehen in einer sich widersprechenden Beziehung zueinander. Daher besteht Bedarf an einem Verfahren zum Verbessern beider Eigenschaften in guter Balance.
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Um eine Kompatibilität zwischen niedriger Exothermie und einem hohen Modulus eines Luftreifens zu erreichen, beschreibt die
JP 2016 30800 A ein Verfahren des Einmischens eines säuremodifizierten Polyolefins und eines Polyolefins in eine dienkautschukhaltige Kautschukzusammensetzung.
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Um die Bearbeitbarkeit einer Kautschukzusammensetzung zu verbessern, die als Rohmaterial für Luftreifen verwendet wird, beschreibt die
JP 2016 29118 A ein Verfahren des Einmischens eines säuremodifizierten Polyolefins in eine Kautschukzusammensetzung, das eine Schmelzmassenfließrate von 100 g / 10 min oder mehr aufweist.
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Um einen Luftreifen hinsichtlich seiner Nassfahreigenschaften und seiner Lenkstabilität unter Hochtemperaturbedingungen in einer guten Balance zu verbessern, beschreibt die
JP 2011 79940 A ein Verfahren des Einmischens von Silica und eines kristallinen höheren α-Olefincopolymers mit einem Schmelzpunkt von 60 °C oder weniger in eine Kautschukzusammensetzung.
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Ferner beschreibt die
JP 2002 534548 A , um einen vulkanisierten Kautschuk hinsichtlich seiner Reißfestigkeit zu verbessern, ein Verfahren des Einmischens eines Polyolefincopolymers oder eines Polypropylens in eine Kautschukzusammensetzung, die als Rohmaterial für den vulkanisierten Kautschuk verwendet wird.
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Bei allen Kautschukzusammensetzungen gemäß den oben genannten bekannten Verfahren besteht, wenn die Zusammensetzungen zur Herstellung vulkanisierter Kautschuke verwendet werden, Raum für weitere Verbesserungen hinsichtlich der Kompatibilität zwischen Nassfahrverhalten und Steifigkeit der resultierenden Reifen. Zusätzlich besteht Bedarf, die Kautschukzusammensetzungen hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit zu verbessern.
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Die
US 2007/004193 A1 und die
US 2003/0232905 A1 offenbaren Kautschukzusammensetzungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kautschukzusammensetzung anzugeben, die hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit hervorragend ist und als Rohmaterial für einen vulkanisierten Kautschuk verwendet werden kann, aus dem ein Reifen mit verbesserten Nassfahreigenschaften und hervorragender Steifigkeit in guter Balance hergestellt werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst von einer Kautschukzusammensetzung gemäß Anspruch 1.
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Die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung umfasst das spezifizierte olefinbasierte Elastomer in einer Menge in dem vorgegebenen Bereich. Auf diese Weise weist die Kautschukzusammensetzung einen plastifizierenden Effekt auf den Kautschuk auf. Als Ergebnis ist die Kautschukzusammensetzung hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit verbessert und ferner, während die Steifigkeit des resultierenden vulkanisierten Kautschuks beibehalten wird, kann ihr tanδ im Bereich hoher Temperaturen verbessert werden. Daher ist der resultierende Reifen hinsichtlich seiner Nassfahreigenschaften verbessert. Wenn die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung ferner einen Flüssigkautschuk in einer Menge von 1 bis 40 Gewichtsanteil(en) umfasst, kann eine weitere Verbesserung der Bearbeitbarkeit der Kautschukzusammensetzung sowie der Nassfahreigenschaften und der Steifigkeit der aus dem resultierenden vulkanisierten Kautschuk hergestellten Reifen erzielt werden.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung ist in Anspruch 1 definiert.
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Das olefinbasierte Elastomer ist z.B. ein Polyolefin, das als seine sich wiederholenden Olefin-Einheiten ein α-Olefin, wie Ethylen, Propylen, Butylen, 1-Penten, 4-Methylpenten, 1-Hexen oder 1-Octen, umfasst. Bevorzugt wird ein Polymer verwendet, das als seine sich wiederholenden Monomer-Einheiten, von den oben genannten Olefinen als sich wiederholende Einheiten, wenigstens ein Monomer aufweist, das aus der aus Ethylen, Propylen und Butylen bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
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Bei der vorliegenden Erfindung ist das Polyolefin insbesondere ein Polyolefin, das eine Glasübergangstemperatur Tg von -40 bis 20 °C aufweist und das vollständig amorph ist. Um eine Verbesserung der Kautschukzusammensetzung hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit und ferner eine Verbesserung eines aus dem resultierenden vulkanisierten Kautschuk hergestellten Reifens hinsichtlich seiner Nassfahreigenschaften und seiner Steifigkeit zu erzielen, wird bevorzugt ein Polyolefin mit einer Tg von -20 bis 10 °C verwendet.
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Wenn die Gesamtmenge einer Kautschukkomponente, die in der erfindungsgemäßen Kautschukzusammensetzung enthalten ist, als 100 Gewichtsanteile angesehen wird, umfasst die Kautschukzusammensetzung das vollständig amorphe olefinbasierte Elastomer, das eine Tg von -40 bis 20 °C aufweist, in einer Menge von 1 bis 40 Gewichtsanteil(en). Um eine Verbesserung der Kautschukzusammensetzung hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit und ferner eine Verbesserung eines aus dem resultierenden vulkanisierten Kautschuk hergestellten Reifens hinsichtlich seiner Nassfahreigenschaften und seiner Steifigkeit zu erzielen, umfasst die Kautschukzusammensetzung das spezifizierte olefinbasierte Elastomer in Menge von 1 bis 25 Gewichtsanteil(en), wenn die Gesamtmenge der Kautschukkomponente als 100 Gewichtsanteile angesehen wird.
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Beispiele von Dienkautschuk umfassen Naturkautschuk (NR), Polyisoprenkautschuk (IR), Polybutadienkautschuk (BR), Poly(styrolbutadien)kautschuk (SBR), Chloroprenkautschuk (CR) und Nitrilkautschuk (NBR), und zwar speziell erhalten durch Modifizieren eines Terminus von jedem Molekül eines oben beschriebenen Kautschuks (z.B. terminalmodifizierter SBR).
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Um eine Verbesserung der Kautschukzusammensetzung hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit, des resultierenden vulkanisierten Kautschuks hinsichtlich seiner Steifigkeit und des resultierenden Reifens hinsichtlich seiner Nassfahreigenschaften in einer guten Balance zu erzielen, wird von den oben genannten Dienkautschuken ein terminalmodifizierter SBR in die Kautschukzusammensetzung eingemischt, wobei die Kautschukzusammensetzung den terminalmodifizierten SBR in einer Menge von 5 bis 80 Gewichtsanteilen umfasst, wenn die Gesamtmenge der Kautschukkomponente als 100 Gewichtsanteile angesehen wird.
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Wenn die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung ferner einen Flüssigkautschuk umfasst, kann eine weitere Verbesserung der Kautschukzusammensetzung hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit und eines aus dem resultierenden vulkanisierten Kautschuk hergestellten Reifens hinsichtlich seiner Nassfahreigenschaften und seiner Steifigkeit erzielt werden. Der Flüssigkautschuk besteht aus Kettenmolekülen, die jeweils ein Molekulargewicht von mehreren tausend aufweisen, die quervernetzt werden können und die einer Kettenverlängerungsreaktion unterzogen werden können, um in ein Kautschukelastomer verwandelt zu werden, und die eine Fluidität aufweisen. Der Flüssigkautschuk weist vorzugsweise an einem Terminus jedes seiner Moleküle eine funktionelle Gruppe oder ein Radikal, wie eine Amino-, Hydroxy-, Carboxy-, Isocyanat- oder Thiolgruppe oder ein Halogenradikal, auf. Beispiele des Flüssigkautschuks umfassen Flüssigkautschuke der Dienkautschuke (wie 1,2-BR, 1,4-BR, 1,4-IR, SBR, NBR, CR und IIR), Silikonkautschuke, Urethankautschuke und Polysulfidkautschuke. Die Mischungsmenge des Flüssigkautschuks in der Kautschukzusammensetzung beträgt vorzugsweise 1 bis 40 Gewichtsanteil(e), weiter bevorzugt 1 bis 20 Gewichtsanteil(e), wenn die Gesamtmenge der Kautschukkomponente als 100 Gewichtsanteile angesehen wird.
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Die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung umfasst vorzugsweise Silica als Füllstoff. Die Silicaart kann eine üblicherweise zur Kautschukverstärkung verwendbare Art sein, wie nasses Silica, trockenes Silica, Sol-Gel-Silica oder oberflächenbehandeltes Silica. Von diesen Arten wird nasses Silica bevorzugt. Die Mischungsmenge des Silica beträgt vorzugsweise 20 bis 120 Gewichtsanteile, weiter bevorzugt 40 bis 100 Gewichtsanteile, wenn die Gesamtmenge der Kautschukkomponente als 100 Gewichtsanteile angesehen wird.
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Die Kautschukzusammensetzung kann ein Silankopplungsmittel umfassen. Das Silankopplungsmittel ist auf kein bestimmtes beschränkt, sofern es eines ist, das in seinem Molekül Schwefel enthält. In der Kautschukzusammensetzung sind verschiedene Silankopplungsmittel verwendbar, die zusammen mit Silica eingemischt werden. Beispiele dafür umfassen Sulfidsilane, wie Bis-(3-triethoxysilylpropyl)-tetrasulfid (z.B. „Si 69“, hergestellt von Degussa AG), Bis-(3-triethoxysilylpropyl)-disulfid (z.B. „Si 75“, hergestellt von Degussa AG), Bis-(2-triethoxysilylethyl)-tetrasulfid, Bis-(4-triethoxysilylbutyl)-disulfid, Bis-(3-trimethoxysilylpropyl)-tetrasulfid und Bis-(2-trimethoxysilylethyl)-disulfid, Mercaptosilane, wie γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan, γ-Mercaptopropyltriethoxysilan, Mercaptopropylmethyldimethoxysilan, Mercaptopropyldimethylmethoxysilan und Mercaptoethyltriethoxysilan, und geschützte Mercaptosilane, wie 3-Octanoylthio-1-propyltriethoxysilan und 3-Propionylthiopropyltrimethoxysilan. Die Mischungsmenge des Silankopplungsmittels beträgt vorzugsweise 1 bis 20 Gewichtsanteil(e), weiter bevorzugt 3 bis 10 Gewichtsanteile je 100 Gewichtsanteile Silica.
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Zusätzlich zu Dienkautschuk, olefinbasiertem Elastomer, Flüssigkautschuk, Silica und Silankopplungsmittel, die jeweils oben beschrieben sind, können die folgenden Komponenten in die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung eingemischt sein: Ruß, Vulkanisationsbeimischungen, Anti-Aging-Mittel, Zinkoxid, Stearinsäure, Weichmacher wie Wachs und Öl, prozessfördernde Mittel usw.
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Die Rußart kann irgendeine üblicherweise in der Gummiindustrie verwendete Rußart, wie SAF, ISAF, HAF, FEF oder GPF, oder eine elektrisch leitende Rußart, wie Acetylenruß oder Ketjenruß, sein.
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Der Ruß wird in die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 80 Gewichtsanteil(en), weiter bevorzugt von 5 bis 60 Gewichtsanteilen je 100 Gewichtsanteile Dienkautschuk eingemischt.
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Das Anti-Aging-Mittel kann ein üblicherweise für Kautschuke verwendetes Anti-Aging-Mittel sein. Beispiele dafür umfassen Anti-Aging-Mittel vom aromatischen Amintyp, Aminketontyp, Monophenoltyp, Bisphenoltyp, Polyphenoltyp, Dithiocarbamattyp und Thioureatyp. Solche Anti-Aging-Mittel können einzeln oder in Form einer geeigneten Mischung von zwei oder mehreren davon verwendet werden. Der Anti-Aging-Mittel-Gehalt beträgt vorzugsweise 0,1 bis 10 Gewichtsanteile je 100 Gewichtsanteile der Kautschukkomponente.
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Beispiele für Vulkanisationsbeimischungen umfassen Vulkanisationsmittel, wie Schwefel und organische Peroxide, Vulkanisationsbeschleuniger, Vulkanisationsbeschleunigungshilfe und Vulkanisationsverzögerer.
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Die Schwefelart als eine der Vulkanisationsbeimischungen kann irgendeine übliche Schwefelart für Kautschuke sein. Beispiele dafür umfassen pulverförmigen Schwefel, gefällten Schwefel, unlöslichen Schwefel und hochdispergierbaren Schwefel. Wenn u.a. physikalische Eigenschaften und Haltbarkeit des resultierenden vulkanisierten Kautschuks berücksichtigt werden, beträgt die Mischungsmenge des Schwefels vorzugsweise 0,1 bis 10 Gewichtsanteile je 100 Gewichtsanteile der Kautschukkomponente, wobei die Menge in Form des Schwefelgehalts vorliegt.
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Der Vulkanisationsbeschleuniger kann ein üblicherweise zur Kautschukvulkanisation verwendeter Vulkanisationsbeschleuniger sein. Beispiele dafür umfassen Vulkanisationsbeschleuniger vom Sulfenamidtyp, Thiuramtyp, Thiazoltyp, Thioureatyp, Guanidintyp und Dithiocarbamattyp. Solche Vulkanisationsbeschleuniger können einzeln oder in Form einer geeigneten Mischung von zwei oder mehreren davon verwendet werden. Die Mischungsmenge des/der Vulkanisationsbeschleuniger(s) beträgt vorzugsweise 0,1 bis 10 Gewichtsanteile je 100 Gewichtsanteile der Kautschukkomponente.
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Die erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzung kann unter Verwendung einer üblicherweise in der Gummiindustrie verwendeten Knetmaschine erhalten werden wie einem Banbury-Mischer, einem Kneter oder einer Walze, um den Dienkautschuk, das olefinbasierte Elastomer, den Flüssigkautschuk, Silica und Silankopplungsmittel, die jeweils oben beschrieben sind, und weitere Komponenten, die wahlweise verwendet werden können, die u.a. Ruß, Vulkanisationsbeimischungen, Anti-Aging-Mittel, Zinkoxid, Weichmacher wie Wachs und Öl, und prozessfördernde Mittel umfassen, zu mischen/kneten.
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Das Verfahren zum Mischen der Komponenten miteinander ist auf kein bestimmtes beschränkt und kann zum Beispiel sein:
- - ein Verfahren, bei dem im Vorfeld Beimischungskomponenten, die anders als die Vulkanisationsbeimischungen wie schwefelhaltiges Vulkanisationsmittel und Vulkanisationsbeschleuniger sind, gemischt/geknetet werden, um einen Masterbatch herzustellen, die übrigen Komponenten hinzugefügt und die gesamten Komponenten weiter gemischt/geknetet werden,
- - ein Verfahren, bei dem jede Komponente in einer beliebigen Reihenfolge hinzugefügt wird und die Komponenten dann gemischt/geknetet werden oder
- - ein Verfahren, bei dem die gesamten Komponenten gleichzeitig hinzugefügt und gemischt/geknetet werden.
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BEISPIELE
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Beispiele 4 und 5 beschrieben, die u.a. die vorteilhaften Effekte der Erfindung zeigen, wobei die Beispiele 1 bis 3 und 6 bis 7 zur Bezugnahme dienen. Evaluierungen der Beispiele und Vergleichsbeispiele werden anhand unten beschriebener Evaluierungsbedingungen durchgeführt. Dafür wurden die jeweiligen Kautschukzusammensetzungen bei 150 °C für 30 Minuten erhitzt und vulkanisiert, um jeweils Kautschukproben zu erhalten.
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(1) Nassfahreigenschaften (Haftungseigenschaften bei Nässe)
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Ein von Toyo Seiki Seisaku-sho Ltd. hergestelltes Viskoelastizitätsmessgerät wurde verwendet, um die Verlusttangente tanδ einer der Proben der jeweils oben genannten Beispiele bei einer Frequenz von 10 Hz, einer statischen Spannung von 10 %, einer dynamische Spannung von 1 % und einer Temperatur von 0 °C zu messen. Für jedes der Beispiele wird der gemessene Wert als ein Index relativ zum Wert des Vergleichsbeispiels 1 dargestellt, wobei dieser Wert als 100 angesehen wird. Je größer der resultierende Zahlenwert ist, desto besser ist die Kautschukzusammensetzung hinsichtlich ihrer Nassfahreigenschaften.
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(2) Steifigkeit (Härte)
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Ein Durometer von Typ A gemäß JIS K6253 wurde verwendet, um die Härte einer der Proben der jeweils oben genannten Beispiele bei einer Temperatur von 23 °C zu messen. Für jedes der Beispiele wird der gemessene Wert als ein Index relativ zum Wert des Vergleichsbeispiels 1 dargestellt, wobei dieser Wert als 100 angesehen wird. Je größer der resultierende Zahlenwert ist, desto besser ist die Kautschukzusammensetzung hinsichtlich ihrer Steifigkeit.
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(3) Bearbeitbarkeit
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In Übereinstimmung mit JIS K6300 wurde ein von Toyo Seiki Seisaku-sho, Ltd. hergestelltes rotorfreies Mooney-Messgerät verwendet, um den unvulkanisierten Kautschuk aus jedem der oben genannten Beispiele bei 100 °C für 1 Minute mittels Restwärme zu erwärmen und nach 4 Minuten den Drehmomentwert in Mooney-Einheiten zu messen. Für jedes der Beispiele wird der gemessene Wert als ein Index relativ zum Wert des Vergleichsbeispiels 1 dargestellt, wobei dieser Wert als 100 angesehen wird. Je kleiner der resultierende Zahlenwert ist, desto besser ist die Kautschukzusammensetzung hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit.
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(Herstellung der Kautschukzusammensetzungen)
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Gemäß den Mischungsformulierungen in Tabelle 1 wurde eine Kautschukzusammensetzung für jedes der Beispiele 1 bis 7 und der Vergleichsbeispiele 1 bis 5 formuliert und dann unter Verwendung eines üblichen Banbury-Mischers geknetet, um eine Kautschukzusammensetzung herzustellen. Die in Tabelle 1 gezeigten Beimischungen sind im Folgenden angegeben, wobei die Mischungsmengen der jeweiligen Beimischungen als Zahlenwert (in Gewichtsanteilen) dargestellt sind, die auf 100 Gewichtsanteile der Kautschukkomponenten bezogen sind.
- a) Elastomerkomponenten:
- - olefinbasiertes Elastomer 1: amorphes Polyolefin, „TAFTHREN X 1102“, hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.; Tg = -9 °C
- - olefinbasiertes Elastomer 2: amorphes Polyolefin, „TAFTHREN X 1104“, hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.; Tg = -24 °C
- - olefinbasiertes Elastomer 3: amorphes Polyolefin, „APL 6509 T“, hergestellt von Mitsui Chemicals, Inc.; Tg = 80 °C
- - olefinbasiertes Elastomer 4: kristallines Polyolefin, „TAFMER P-0275“, hergestellt von Mitsui Chemicals, Inc.; Tm = 28 °C
- - styrolbasiertes thermoplastisches Elastomer: Styrol-(hydrogenierter SB)-Styrol-Blockcopolymer, „S.O.E. S 1611“, hergestellt von Asahi Kasei Corporation; Tg = 9 °C
- b) Kautschukkomponenten:
- - SBR 1: terminal unmodifizierter SBR, „VSL 5025-0HM“, hergestellt von Lanxess AG
- - SBR 2: terminal modifizierter SSBR, „HPR 350“, hergestellt von JSR Corporation
- - BR 1: „ BR 150B “, hergestellt von Ube Industries, Ltd.
- c) Silica: „NIPSIL AQ“, hergestellt von Tosoh Silica Corporation
- d) Ruß: „DIABLACK N341“, hergestellt von Mitsubishi Chemical Corporation
- e) Silankopplungsmittel: „Si 69“, hergestellt von Evonik Degussa GmbH
- f) Öl: „PROCESS NC 140“, hergestellt von Japan Energy Corporation
- g) Flüssigkautschuk: flüssiges Polybutadien, „LBR 307“, hergestellt von Kuraray Co., Ltd.; Tg = -95 °C
- h) Zinkblume: „Zinkblume Nr. 1“, hergestellt von Mitsui Mining & Smelting Co., Ltd.
- i) Anti-Aging-Mittel: „ANTIGEN 6C“, hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.
- j) Stearinsäure: „LUNAC S-20“, hergestellt von Kao Corporation
- k) Wachs: „OZOACE 0355“, hergestellt von Nippon Seiro Co., Ltd.
- l) Schwefel: „5%-ölvermischter pulverförmiger Schwefel“, hergestellt von Tsurumi Chemical Industry Co., Ltd.
- m) Vulkanisationsbeschleuniger:
- - Vulkanisationsbeschleuniger 1: „SOXINOL CZ“, hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.
- - Vulkanisationsbeschleuniger 2: „NOCCELER D“, hergestellt von Ouchi Shinko Chemical Industrial Co., Ltd.
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Anhand der Ergebnisse in der folgenden Tabelle 1 erkennt man, dass die Kautschukzusammensetzungen der Beispiele 1 bis 5 hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit hervorragend sind, und ferner, dass die vulkanisierten Kautschuke aus diesen Kautschukzusammensetzungen hinsichtlich ihrer Nassfahreigenschaften und ihrer Steifigkeit hervorragend sind. Ferner erkennt man, dass insbesondere die Kautschukzusammensetzungen mit eingemischtem Flüssigkautschuk hinsichtlich ihrer Bearbeitbarkeit hervorragend sind, und ferner, dass die daraus hergestellten vulkanisierten Kautschuke hinsichtlich ihrer Nassfahreigenschaften hervorragend sind. [Tabelle 1]
| Vergleichsbeispiele | Beispiele |
| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
Olefinbasiertes Elastomer 1 | | | | | | 10 | 20 | | 20 | 20 | 20 | 20 |
Olefinbasiertes Elastomer 2 | | | | | 50 | | | 20 | | | | |
Olefinbasiertes Elastomer 3 | | 20 | | | | | | | | | | |
Olefinbasiertes Elastomer 4 | | | 20 | | | | | | | | | |
Styrolbasiertes thermoplastisches Elastomer | | | | 20 | | | | | | | | |
SBR 1 (terminal unmodifiziert) | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 35 | | 70 | 70 |
SBR 2 (terminal modifiziert) | | | | | | | | | 35 | 70 | | |
BR | 30 | 30 | 30 | 30 | 30 | 30 | 30 | 30 | 30 | 30 | 30 | 30 |
Silica | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 | 70 |
Kopplungsmittel | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 |
Ruß | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
Silankopplungsmittel | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 |
Öl | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | | |
Flüssigkautschuk | | | | | | | | | | | 10 | 10 |
Zinkblume | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
Anti-Aging-Mittel | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Stearinsäure | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Wachs | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Schwefel | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Vulkanisationsbeschleuniger 1 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 |
Vulkanisationsbeschleuniger 2 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Bearbeitbarkeit | 100 | 105 | 106 | 98 | 96 | 92 | 90 | 92 | 90 | 88 | 88 | 86 |
Steifigkeit | 100 | 103 | 104 | 100 | 88 | 102 | 100 | 99 | 101 | 100 | 100 | 102 |
Nasshaftungseigenschaften | 100 | 98 | 100 | 102 | 132 | 115 | 125 | 120 | 122 | 118 | 126 | 124 |