-
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Hilfsmittel, insbesondere eine Rippenstützvorrichtung, die zur Anwendung bei äußeren Verletzungen der Brust, Prellverletzungen der Brustwand, Knochenbrüchen der Rippen oder Brustwandflattern dient und durch Ausdehnen der Knochenbruchstelle eine Zugkraft ausübt und die Rippen fixiert.
-
Gegenwärtig wird eine gebrochene Rippe unter anderem von außen fixiert. Dafür wird ein nach innen pressender, fixierender Brustbinder getragen oder alternativ ein Kinesiologie-Pflaster oder eine Brustschutzplatte an der Verletzungsstelle angeklebt. Durch die Fixierung der Dermatoglyphenwird das Bewegungsmaß der inneren Muskulatur beschränkt. Dabei erfolgt eine Fixierung der gebrochenen Rippen durch Zusammenziehen dieser Hilfsmittel, was allerdings offensichtlich nicht im Sinne der Bedürfnisse des physiologischen Aufbaus des menschlichen Körpers ist, weil die Muskeln dabei dazu neigen, den Abstand zu verkürzen. Bei Rippenbrüchen kommt es häufig vor, dass die Länge einer nicht vollständig gebrochenen Rippe unverkürzt bleibt oder die auseinandergebrochenen Enden der Rippe aufgrund von Zerrungen der Muskeln in Bezug aufeinander versetzt werden. Die herkömmliche Rippenstützvorrichtung, die durch Zusammenziehen eine Stützfunktion für die gebrochene Rippe bereitstellen soll, beschränkt zum einen die Ausweitung der Brusthöhle, sodass der Patient nicht tief einatmen kann und ferner nicht durch Husten Schleim auswerfen kann. Zum anderen drückt die herkömmliche, zusammenziehende Rippenstützvorrichtung, wenn der menschliche Körper gebogen, gedreht oder geschwenkt wird oder beim Einatmen die Knochenbruchstelle der Rippe derart zusammen, dass Schmerzen entstehen und es im schlimmsten Fall sogar zu einer erneuten Blutung oder durch die abgebrochene Enden der Rippe zu einem Einschnitt in die Lunge kommt.
-
Die chinesische Druckschrift
CN 102 293 695 A beschreibt zwei elastische Bänder, die mit Hauttraktionskörpern verbunden sind, um einen kombinierten Brust-(Bauch-)Gürtel zur Traktionsfixierung zu ermöglichen.
-
Die deutsche Druckschrift
DE 69 635 163 T2 beschreibt eine Bruststützbandvorrichtung, die verhindert, dass sich die Brustwand während spontaner Atmungsanstrengungen nach innen verbiegt.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rippenstützvorrichtung zu schaffen, mit der die für den Stand der Technik genannten Mängel beseitigt werden können.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Rippenstützvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die erfindungsgemäße Rippenstützvorrichtung umfasst einen längenverstellbaren Zuggurt und zwei Fixierpflaster, die mit den beiden Enden des Zuggurts verbunden sind, wobei an den Fixierpflastern jeweils eine Klebeseite zum Ankleben an einer Verletzungsstelle vorgesehen ist. Der Zuggurt dient dazu, um die Fixierpflaster so zu ziehen, dass die Fixierpflaster durch Ausdehnen der Knochenbruchstelle eine Zugkraft bereitstellen, die dem Zusammenziehen der Muskeln entgegenwirkt.
-
Bei der erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung sind die Fixierpflaster abnehmbar mit dem Zuggurt verbunden.
Bei der erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung umfasst jedes Fixierpflaster einen dehnbaren Trägerwerkstoff und ein mit dem Trägerwerkstoff verbundenes Verstärkungsmaterial, wobei die Klebeseite am Trägerwerkstoff angeordnet ist.
-
Bei der erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung ist am Trägerwerkstoff eine Markierung angeordnet, die sich beim Auseinanderziehen des Trägerwerkstoffs verlängert. Des Weiteren ist eine Spannungsvergleichskarte vorgesehen, die eine durchsichtige Scheibe umfasst, auf der mehrere Spannungszeichen angeordnet sind, die unterschiedlichen, durch Ziehen erzeugten Verlängerungsgraden der Markierung entsprechen, wobei neben den Spannungszeichen jeweils ein entsprechender Spannungswert notiert ist.
-
Im Vergleich zum Stand der Technik weist die erfindungsgemäße Rippenstützvorrichtung folgende Vorteile auf:
- 1. Durch Ziehen des Zuggurts wird bei der erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung dessen beiden Enden, die mit den Fixierpflastern an der Knochenbruchstelle der Rippe verbunden sind, eine Zugkraft bereitgestellt, die dem Zusammenziehen der Muskeln entgegenwirkt und dadurch effektiv und verhindert, dass die Knochenbruchstelle zusammengedrückt wird, sodass Schmerzen gelindert werden können. Ferner kann die Rippenstützvorrichtung die Knochenbruchstelle ähnlich wie Gips oder eine Bruchschiene von außen fixieren, um dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Versetzung der abgebrochenen Enden des Rippenknochens zu verringern.
- 2. Die erfindungsgemäße dehnbare Rippenstützvorrichtung beeinträchtigt die normale Ausdehnung der Brusthöhle nicht, sodass der Patient mit der erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung ungehindert gut einatmen kann, Schleim durch Husten auswerfen kann, aus dem Bett aufstehen kann, sich frei bewegen und sich rehabilitieren kann.
- 3. Die Fixierpflaster sind abnehmbar angeordnet, sodass sie bei Bedarf ausgewechselt werden können, um die Gebrauchssicherheit und die Hygieneanforderungen für die Rippenstützvorrichtung zu gewährleisten.
- 4. Der Zuggurt ist verstellbar, sodass die Länge des Zuggurts entsprechend der Form der Brusthöhle und der Knochenbruchstelle eines Benutzers flexibel verstellt werden kann. Insbesondere sind zwei Stellzugbänder an einem einstellbaren Ende des Zuggurts angeordnet, sodass der Zuggurt vollständig an das Profil einer Brusthöhle, die in einer oberen und einer unteren Hälfte einen unterschiedlichen Radius aufweist, angepasst werden kann, um ein Verrutschen der Rippenstützvorrichtung zu verhindern.
- 5. Der Trägerwerkstoff der Fixierpflaster ist dehnbar und kann sich somit automatisch an die Zugkraft vom Zuggurt anpassen, um die auf die Ober- und Unterhaut ausgeübte Querkraft zu verringern, die durch die Konzentration der seitlichen Zugkraft auf nur einen Seitenrand erzeugt wird, sodass sich die Wahrscheinlichkeit verringert, dass es zu einer Ablösung der Oberhaut von der Unterhaut kommt, da eine Ablösung der Ober- und Unterhaut voneinander zu einer Bildung von Blasen und damit verbundenen Komplikationen führen kann.
- 6. Die Klebeseite der Fixierpflaster kann mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkstoffen versetzt sein, damit die Fixierpflaster entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
- 7. Ferner sind an dem elastischen Trägerwerkstoff der Fixierpflaster Markierungen angebracht, die sich beim Auseinanderziehen des elastischen Trägerwerkstoffs verlängern. Anhand einer Spannungsvergleichskarte, auf der unterschiedlich starke Verlängerungen und entsprechende Spannungswerte für die Markierungen angegeben sind, kann ein Näherungswert für die Größe der vom Zuggurt ausgeübten Spannung anhand der Markierungslänge ermittelt werden, sodass der Patient die Rippenstützvorrichtung beim Tragen so einstellen kann, dass diese die am besten geeignete Spannungsstärke bereitstellt.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen zeigt
- 1 eine perspektivische Ansicht des Aufbaus eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung,
- 2 eine Vorderansicht einer am Körper getragenen erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel,
- 3 eine schematische Darstellung des nicht - einstellbaren Endes gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung im getragenen Zustand,
- 4 eine schematische Darstellung eines einstellbaren Endes gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung im getragenen Zustand,
- 5 eine Draufsicht auf das erste bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung im getragenen Zustand,
- 6 eine schematische Darstellung einer Markierung auf einem Fixierpflaster und einer Spannungsvergleichskarte gemäß der Erfindung,
- 7 eine perspektivische Ansicht des Aufbaus eines zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung,
- 8 eine planare Ansicht des Aufbaus eines dritten bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung und
- 9 eine perspektivische Ansicht des Aufbaus eines vierten bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung.
-
Im Folgenden werden Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung anhand der detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die Erfindung soll nicht auf die in der Beschreibung dargestellten Ausführungsbeispiele und die aus den Zeichnungen ersichtlichen Merkmale beschränkt sein.
-
Gemäß dem ersten, zweiten und dritten bevorzugten Ausführungsbeispiel aus 1 bis 8 umfasst die erfindungsgemäße Rippenstützvorrichtung einen längenverstellbaren Zuggurt 10, 10A, 10B mit einer im Wesentlichen dem Brustumfang entsprechenden Länge und zwei Fixierpflaster 20, 20A, 20B, die jeweils abnehmbar und auswechselbar mit den zwei Enden des Zuggurts 10, 10A, 10B verbunden sind, wobei an den Fixierpflastern 20, 20A, 20B jeweils eine Klebeseite 211 vorgesehen ist, die an der Brusthaut eines menschlichen Körpers 50 angeklebt werden kann. Dadurch können die beiden Fixierpflaster 20, 20A, 20B mittels der Dermatoglyphen an den beiden Außenrändern der Rippenverletzungsstelle befestigt werden. Die mit dem Zuggurt10, 10A, 10B verbundenen Fixierpflaster 20, 20A, 20B werden durch den Zuggurt 10, 10A, 10B auseinandergezogen, sodass sie durch ein Ausdehnen der Verletzungsstelle der Rippe eine Zugkraft bereitstellen, die einem Zusammenziehen der Muskeln entgegenwirkt, wodurch ein Zusammendrücken der Verletzungsstelle effektiv verhindert werden kann, sodass Schmerzen gelindert werden können und die normale Ausdehnung der Brusthöhle nicht beeinträchtigt wird. Die erfindungsgemäße Rippenstützvorrichtung wird im Wesentlichen bei äußeren Verletzungen der Brust, Prellverletzungen der Brustwand, Knochenbrüchen der Rippen oder Brustwandflattern angewendet. Jedoch ist die Anwendung der erfindungsgemäßen Struktur der Rippenstützvorrichtung nicht auf bestimmte Körperteile und nicht auf den menschlichen Körper beschränkt.
-
Gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel aus 1 und 2 umfasst die erfindungsgemäße Rippenstützvorrichtung einen Zuggurt 10 und zwei Fixierpflaster 20. Dabei weist der Zuggurt 10 einen Bandkörper 11 auf, dessen Länge kürzer ist als der Brustumfang des menschlichen Körpers 50, wobei dessen Breite zwischen 50 mm und 150 mm beträgt, wobei der Bandkörper 11 aus verschiedenen geeigneten Materialien gefertigt sein kann, wie beispielsweise einem Vliesstoff, Mull, Verbandsstoff, einem gewebten Nylonband oder einem elastischen Band, wobei das Material des Bandkörpers 11 nicht auf die genannten Beispiele beschränkt sein soll. Vorzugsweise ist der Zuggurt 10 unter Berücksichtigung der Hygieneanforderungen und Kosten als Einwegprodukt ausgebildet, wobei der Bandkörper 11 beispielsweise aus einem nicht - dehnbaren Vliesstoff hergestellt ist. An den beiden Enden des Bandkörpers 11 ist entsprechend ein nicht - einstellbares Ende und ein einstellbares Ende ausgebildet, wobei mit dem nicht - einstellbaren Ende zwei nicht- dehnbare fixierte Zugbänder 12 beabstandet voneinander verbunden sind. Mit dem einstellbaren Ende sind zwei nicht - dehnbare Stellzugbänder 13 voneinander beabstandet verbunden, wobei die fixierten Zugbänder 12 und die Stellzugbänder 13 jeweils mit einer Schnalle 14 versehen sind. Die fixierten Zugbänder 12 sind beispielsweise gefaltet und an dem nicht - einstellbaren Ende des Bandkörpers 11 festgenäht. Die Stellzugbänder 13 weisen jeweils eine bestimmte Länge auf und sind jeweils mit einem Ende an dem Bandkörper 11 befestigt, beispielsweise mit einem Fixierende an dem einstellbaren Ende des Bandkörpers 11 festgenäht. An den beiden Enden jedes Stellzugbandes 13 ist ein Klettband 131, 132 angeordnet, wobei die beiden Klettbänder 131, 132 aneinander anhaften können, sodass die Erstreckungslänge des Stellzugbandes 13 durch eine Änderung der Verbindungsstelle des beweglichen Endes des Stellzugbandes 13 verstellt werden kann. Insbesondere ist vorteilhaft, wenn die Schnalle 14 als einzelner „9“-förmiger Haken ausgebildet ist. Jedoch ist die Form der Schnalle 14 nicht darauf beschränkt. Die Schnalle 14 weist einen Bindering 141 und einen Haken 142 auf, wobei der Bindering 141 zum Anbringen an dem entsprechenden fixierten Zugband 12 oder Stellzugband 13 dient, und wobei der Haken 142 zum Verbinden mit dem Fixierpflaster 20 dient.
-
Jedes Fixierpflaster 20 weist einen dehnbaren Trägerwerkstoff 21 auf, der in einer Scheibenform ausgebildet ist, wobei an der Seite des Trägerwerkstoffs 21, die im Gebrauch dem menschlichen Körper 50 zugewandt ist, eine klebfähige Klebeseite 211 ausgebildet ist. Vor der Benutzung des Fixierpflasters 20 haftet eine Trennscheibe (nicht dargestellt) an der Klebeseite 211 an, um die Klebeseite 211 klebfähig zu halten. Ferner können entzündungshemmende und schmerzlindernde Mittel, wie z.B. nichtsteroidale Antiphlogistika oder Morphium, in der Klebeseite 211 des Trägerwerkstoffs 21 enthalten sein, sodass die Fixierpflaster 20 gleichzeitig eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung bereitstellen. An der Seite des Trägerwerkstoffs 21 des Fixierpflasters 20, die im Gebrauch von dem menschlichen Körper 50 abgewandt ist, ist ein Verstärkungsmaterial 22 angeordnet, das an einer Stelle, die an eine der lateralen Seiten des Trägerwerkstoffs 21 angrenzt, mit dem Trägerwerkstoff 21 kombiniert ist, wobei die Dehnbarkeit des Verstärkungsmaterials 2 der Dehnbarkeit des Trägerwerkstoffs 21 entspricht. Korrespondierend mit den Haken 142 der Schnalle 14 sind an dem Verstärkungsmaterial 22 zwei Paare von Ösen 23 beabstandet voneinander angeordnet, wobei das Verstärkungsmaterial 22 ein nicht-dehnbarer Stoff oder eine auf den Trägerwerkstoff 21 aufgetragene Beschichtung aus Kautschuk oder Kunststoff sein kann. Entscheidend ist, dass das Verstärkungsmaterial 22 eine ausreichende Festigkeit bereitstellt, um als Verbindungsabschnitt zum Verbinden der Schnalle 14 zu dienen . Im ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Trägerwerkstoff 21 um ein elastisches Pflaster und das Verstärkungsmaterial 22 ist ein nicht-dehnbarer Vliesstoff.
-
Für die Verwendung des ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels wird auf 1 bis 4 verwiesen. Die Haken 142 der Schnallen 14 werden jeweils in die Ösen 23 der Fixierpflaster 20 eingehakt, um die beiden Fixierpflaster 20 jeweils mit den fixierten Zugbändern 12 und Stellzugbändern 13 zu verbinden. Anschließend wird der Zuggurt 10 um die Brusthöhle des Körpers 50 des Benutzers herum angelegt und die beiden Fixierpflaster 20 werden an zwei Seiten der Verletzungsstelle der Rippe angeklebt. Zudem wird der Zuggurt 10 mittels der Stellzugbänder 13 so eingestellt, dass er mit einer angemessenen Zugkraft an den beiden Fixierpflastern 20 zieht. Dadurch kann die Rippenstützvorrichtung an einer gewünschten Stelle der Brusthöhle des menschlichen Körpers 50 getragen werden. Gleichzeitig können sich die Fixierpflaster 20 durch die Elastizität der Trägerwerkstoffe 21 automatisch an die Zugkraft des Zuggurts 10 anpassen, sodass der Patient währenddes Tragens der erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung weniger Schmerzen hat.
-
Wie in 2 und 5 gezeigt ist, realisiert die Rippenstützvorrichtung durch eine Zugkraft an beiden Enden der Verletzungsstelle der Rippe, beispielsweise bei einem Knochenbruch der Rippe, eine Dehnung der Verletzungsstelle, wobei die Dehnungskraft einem Zusammenziehen der Muskeln entgegenwirkt, wodurch ein Zusammendrücken der Knochenbruchstelle und dadurch hervorgerufene Schmerzen vermieden werden sowie der Knochenbruchstelle eine Heilungsumgebung mit niedriger Spannung zur Verfügung gestellt wird. Dabei wird außerdem die normale Ausweitung der Brusthöhle nicht beeinträchtigt. Dadurch ermöglicht es die erfindungsgemäße Rippenstützvorrichtung dem Patienten normal einzuatmen sowie ein Auswerfen von Schleim durch Husten, ein Aufstehen aus dem Bett, eine freie Beweglichkeit und eine gute Rehabilitation, was für eine schnelle Heilung der Knochenbruchstellen vorteilhaft ist.
-
Wie in 1 und 2 gezeigt ist, sind die Fixierpflaster 20 durch das Zusammenwirken der Schnallen 14 mit den Ösen 23 abnehmbar an dem Zuggurt 10 ausgebildet, sodass sie bei Bedarf ausgewechselt werden können. Zudem ist es vorteilhaft, dass der Zuggurt 10 einstellbar ausgebildet ist. Dadurch kann sich der Zuggurt 10 hinreichend an den jeweiligen Zustand der Knochenbruchstelle der Rippe anpassen. Somit kann eine zuverlässige Fixierung der Knochenbruchstelle der Rippe erzielt werden.
-
Wie in 1 und 6 gezeigt ist, ist es außerdem möglich, dass an dem dehnbaren Trägerwerkstoff 21 des Fixierpflasters 20 eine sich durch die Dehnung des Trägerwerkstoffs 21 verlängernde Markierung 24 angeordnet ist. Die Rippenstützvorrichtung kann zusammen mit einer Spannungsvergleichskarte 30 eingesetzt werden. Die Spannungsvergleichskarte 30 weist eine durchsichtige Scheibe 31 auf, an der mehrere Spannungszeichen 32 angeordnet sind, die unterschiedlich starken Verlängerungen der Markierung beim Ziehen des Trägerwerkstoffs 21 entsprechen, wobei neben den Spannungszeichen 32 jeweils ein entsprechender Spannungswert 33 angegeben ist. Durch einen Vergleich der Verlängerung der Markierung 24 des Fixierpflasters 20 mit den auf der Spannungsvergleichskarte 30 angegebenen Spannungszeichen 32 kann ein Näherungswert für die Größe vom Zuggurt 10 ausgeübte Spannung ermittelt werden. Die ermittelte Spannungsgröße ist hilfreich, damit der Arzt oder der Patient die Spannungsstärke beim Tragen der Rippenstützvorrichtung passend einstellen kann.
-
7 zeigt ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung, die einen Zuggurt 10A und zwei Fixierpflaster 20A umfasst. Mit den beiden Enden des Zuggurts 10A sind jeweils zwei nicht-dehnbare Stellzugbänder 13 beabstandet voneinander verbunden, wobei die Stellzugbänder 13 jeweils eine angemessene Länge aufweisen und beispielsweise an fixierten Enden an dem Zuggurt 10A festgenäht sind. An den beiden Enden von jedem Stellzugband 13 ist ein Klettband 131, 132 angeordnet, wobei die Klettbänder 131, 132 aneinander anhaften können. So kann die Erstreckungslänge des Stellzugbandes 13 durch eine Veränderung der Verbindungsstelle eines beweglichen Endes des Stellzugbandes 13 eingestellt werden. Jedes Fixierpflaster 20A weist einen dehnbaren Trägerwerkstoff 21 mit einer Klebeseite 211 auf. An der Rückseite des Trägerwerkstoffs 21 ist ein Verstärkungsmaterial 22 angeordnet, das an einer Stelle, die an eine der lateralen Seiten des Trägerwerkstoffs 21 angrenzt, mit dem Trägerwerkstoff 21 kombiniert ist. An dem Verstärkungsmaterial 22 sind Zugbänder 25 voneinander beabstandet angeordnet, die beispielsweise gefaltet sind und an dem Verstärkungsmaterial 22 festgenäht sind. Jedes Zugband 25 ist mit einem Bindering 26 verbunden, wobei das Stellzugband 13 durch den Bindering 26 hindurchgezogen ist und dadurch mit diesem verbunden ist. Im zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel sind zwei Zugbänder 25 vorgesehen, wobei die Anzahl der Zugbänder 25 jedoch nicht auf eine bestimmte Anzahl beschränkt ist.
-
Bei der Verwendung der Rippenstützvorrichtung gemäß dem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die Stellzugbänder 13 durch die entsprechenden Binderinge 26 der Fixierpflaster 20A hindurchgezogen, um die beiden Fixierpflaster 20A jeweils mit den beiden Enden des Zuggurts 10A zu verbinden. Anschließend wird der Zuggurt 10A um dieBrusthöhle des Körpers 50 des Benutzers herum angelegt und die beiden Fixierpflaster 20A werden an den zwei Seiten der Verletzungsstelle der Rippe angeklebt. Außerdem wird der Zuggurt 10A mittels der Stellzugbänder 13 so eingestellt, dass er mit einer angemessenen Zugkraft an den beiden Fixierpflastern 20A zieht. Dadurch kann die Rippenstützvorrichtung an einer gewünschten Stelle der Brusthöhle des menschlichen Körpers 50 getragen werden. Ferner können die Fixierpflaster 20A gedehnt werden und an den beiden Enden der Verletzungsstelle der Rippe ziehen, wodurch eine Dehnungskraft erzeugt wird, die dem Zusammenziehen der Muskeln entgegenwirkt.
-
8 zeigt ein drittes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung, die einen Zuggurt 10B und zwei Fixierpflaster 20B umfasst. Dabei weist der Zuggurt 10B einen Bandkörper 11 auf, dessen beide Enden jeweils mit einem Verstärkungsmaterial 111 versehen sind, das beispielsweise aus einem Textilgewebe oder Kunststoff gefertigt ist, und daran mehr als ein Haken 18 angeordnet ist. Das Fixierpflaster 20B weist einen dehnbaren Trägerwerkstoff 21 auf. An der Rückseite des Trägerwerkstoffs 21 ist ein Verstärkungsmaterial 22 angeordnet, das an einer Stelle, die an eine der lateralen Seiten des Trägerwerkstoffs 21 angrenzt, mit dem Trägerwerkstoff 21 kombiniert ist. An dem Verstärkungsmaterial 22 sind mehr als ein Haken 27 angeordnet. Eine Zugschnur 28 ist derart um die Haken 18, 27 der Zuggurts 10B und der Fixierpflaster 20B gewickelt, dass die Fixierpflaster 20B mit den Enden des Zuggurts 10B verbunden sind. Gemäß dem in der Zeichnung dargestellten dritten Ausführungsbeispiel sind an dem Bandkörper 11 ein Paar von Haken 18 und ein Stelldrehknopf 19 beabstandet voneinander angeordnet, wobei an dem Fixierpflaster 20B außerdem drei Haken 27 beabstandet voneinander angeordnet sind. Die Enden der Zugschnur 28 sind mit dem Stelldrehknopf 19 verbunden und werden so durch diesen gezogen, sodass die Verbindungslänge und Zugkraft der Zugschnur 28 durch den Stelldrehknopf 19 eingestellt werden können. Die Ausführung gemäß dem dritten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist sonst im Wesentlichen zu der des zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels identisch und wird daher hierin nicht weiter erläutert.
-
9 zeigt ein viertes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rippenstützvorrichtung, die einen Zuggurt 10C und zwei Fixierpflaster 20C umfasst. Dabei umfasst der Zuggurt 10C ein Stellband 15 und ein mit dem Stellband 15 verbundenes Verbindungsband 16, wobei mit den jeweiligen Fixier- und Klebeenden des Stellbandes 15 und des Verbindungsbandes 16 jeweils ein Klettband 151, 161 verbunden ist, das an dem entsprechenden Fixierpflaster 20C befestigt werden kann, sodass die Rippenstützvorrichtung über einen Klettverschluss geschlossen wird. Ferner ist ein Bindering 17 durch das Verbindungsende des Verbindungsbandes 16 geführt und dadurch mit diesem verbunden. Das Stellende des Stellbandes 15 ist durch den Bindering 17 durchgesteckt. An dem Stellende sowie einer korrespondierenden Stelle am Stellband 15 ist ein Satz von Klettbändern 152, 153 angeordnet, die aneinander befestigt werden können.
-
Das Fixierpflaster 20C weist einen dehnbaren Trägerwerkstoff 21 auf. An derjenigen Seite des Trägerwerkstoffs 21, die im Gebrauch dem menschlichen Körper 50 zugewandt ist, ist eine klebfähige Klebeseite 211 ausgebildet. An der Seite des Trägerwerkstoffs 21, die im Gebrauch von dem menschlichen Körper 50 abgewandt ist, ist ein Klettband 29 angeordnet, das mit den Klettbändern 151, 161 des Zuggurts 10C zusammenwirkt. Somit können die Fixierpflaster 20C abnehmbar an den Fixier- und Klebeenden des Zuggurts 10C anhaften und so damit verbunden werden. Alternativ zu der Verbindungsmethode mittels dem in 9 gezeigten Klettband 29 können die Fixierpflaster 20C auch durch Ankleben mit einem doppelseitigen Klebeband, das Einhaken von Haken, das Einrasten von Knöpfen oder durch Anheften mit Heftklammern abnehmbar mit dem Zuggurt 10C verbunden werden. Erfindungsgemäß ist die Verbindungsmethode der Fixierpflaster 20C nicht auf die genannten Beispiele beschränkt.
-
Zum Einsatz der Rippenstützvorrichtung gemäß dem vierten bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die Fixierpflaster 20C durch Aneinanderkleben der Klettbänder 29, 151, 161 mit den beiden Enden des Zuggurts 10C verbunden. Anschließend wird der Zuggurt 10C um die Brusthöhle des Körpers 50 eines Patienten herum angelegt und die beiden Fixierpflaster 20C werden an zwei Seiten der Verletzungsstelle der Rippe angeklebt. Zudem wird der Zuggurt 10C mittels des Stellbandes 15 so eingestellt, dass er mit einer angemessenen Zugkraft an den beiden Fixierpflastern 20C zieht, damit die Rippenstützvorrichtung zweckgemäß getragen wird. Ferner können die Fixierpflaster 20C gedehnt werden und an den beiden Enden der Verletzungsstelle der Rippe ziehen, um eine Dehnungskraft bereitzustellen, die dem Zusammenziehen der Muskeln entgegenwirkt.
-
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden können ohne dabei den Schutzbereich der beigefügten Ansprüche zu verlassen. Die Offenbarung der vorliegenden Erfindung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10, 10A, 10B, 10C
- Zuggurt
- 11
- Bandkörper
- 111
- Verstärkungsmaterial
- 12
- fixiertes Zugband
- 13
- Stellzugband
- 131, 132
- Klettband
- 14
- Schnalle
- 141
- Bindering
- 142
- Haken
- 15
- Stellband
- 151, 152, 153
- Klettband
- 16
- Verbindungsband
- 161
- Klettband
- 17
- Bindering
- 18
- Haken
- 19
- Stelldrehknopf
- 20, 20A, 20B, 20C
- Fixierpflaster
- 21
- Trägerwerkstoff
- 211
- Klebeseite
- 22
- Verstärkungsmaterial
- 23
- Öse
- 24
- Markierung
- 25
- Zugband
- 26
- Bandring
- 27
- Haken
- 28
- Zugschnur
- 29
- Klettband
- 30
- Spannungsvergleichskarte
- 31
- durchsichtige Scheibe
- 32
- Spannungszeichen
- 33
- Spannungswert
- 50
- menschlicher Körper