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Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelsträngen mittels einer Schneidvorrichtung, insbesondere eines Slicers, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Ein erster Lebensmittelstrang wird mittels einer Beladeeinrichtung ausgehend von einer Übergabestellung, in der der Lebensmittelstrang an die Schneidvorrichtung übergebbar ist, in eine Schneidstellung überführt, in der der Lebensmittelstrang auf eine Messereinrichtung zu bewegbar ist.
- b) Der Lebensmittelstrang wird auf die Messereinrichtung zu bewegt und mittels der Messereinrichtung sukzessive in Scheiben geschnitten.
- c) Nachdem der Lebensmittelstrang bereits zum Teil aufgeschnitten ist, wird dessen noch unaufgeschnittener Teil an seinem der Messereinrichtung abgewandten Ende mittels einer Greifeinrichtung gegriffen.
- d) Der verbliebene Lebensmittelstrang wird weiter auf die Messereinrichtung zu bewegt, bis sich die Greifeinrichtung in einer unteren Endposition befindet, wobei zu diesem Zeitpunkt von dem Lebensmittelstrang lediglich noch ein nicht aufgeschnittenes Reststück verbleibt.
- e) Ein weiterer Lebensmittelstrang wird mittels der Beladeeinrichtung ausgehend von seiner Übergabestellung in seine Schneidstellung überführt und sodann mittels der Messereinrichtung sukzessive aufgeschnitten.
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Weiterhin betrifft die vorliegende Anmeldung eine Schneidvorrichtung, insbesondere in Form eines Slicers, zum Aufschneiden von Lebensmittelsträngen umfassend
- - mindestens eine Messereinrichtung,
- - mindestens eine Greifeinrichtung,
- - mindestens eine Beladeeinrichtung, sowie
- - mindestens eine Fixiereinrichtung,
wobei der Lebensmittelstrang mittels der Messereinrichtung sukzessive aufschneidbar ist, wobei mittels der Greifeinrichtung ein jeweils aufzuschneidender Lebensmittelstrang an seinem der Messereinrichtung abgewandten Ende greifbar ist, wobei die Beladeeinrichtung derart verschwenkbar ausgeführt ist, dass sie mindestens einen Lebensmittelstrang aufnehmen und ausgehend von dessen Übergabestellung, in der der Lebensmittelstrang an die Schneidvorrichtung übergebbar ist, in dessen Schneidstellung überführen kann, in der der Lebensmittelstrang auf die Messereinrichtung zu vorschiebbar ist, wobei mittels der Fixiereinrichtung der Lebensmittelstrang sowohl im Zuge seiner Überführung von seiner Übergabestellung in seine Schneidstellung als auch während seines Vorschubs auf die Messereinrichtung zu zumindest zeitweise greifbar ist.
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Bei den „Lebensmittelsträngen“ kann es sich im Sinne der vorliegenden Anmeldung grundsätzlich um jede Art von Lebensmittelstrang handeln, insbesondere solche, die natürlich gewachsen sind, als auch solche, die künstlich geformt sind. Typischerweise werden mittels eines gattungsgemäßen Verfahrens solche Lebensmittelstränge aufgeschnitten, die künstlich geformt sind. Dies können beispielsweise Käsestränge, Brühwurststränge oder Salamistränge sein. Derartige Lebensmittelstränge können beispielsweise eine Querschnittsfläche knappen 100 cm2 bei einer Länge von ca. 1,5 m aufweisen.
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Unter der „Beladeeinrichtung“ wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung eine Einrichtung verstanden, mittels derer mindestens ein, möglicherweise auch mehrere Lebensmittelstränge in die Schneidvorrichtung „ladbar“ sind. Dies betrifft insbesondere solche Schneidvorrichtungen, bei denen die aufzuschneidenden Lebensmittelstränge ausgehend von einer zumindest im Wesentlichen vertikalen Schneidstellung aufgeschnitten werden. Die Beladeeinrichtung ist mithin dafür zuständig, einen jeweiligen Lebensmittelstrang ausgehend von einer typischerweise horizontalen Übergabestellung, in der der Lebensmittelstrang mittels eines Förderbandes an die Beladeeinrichtung übergeben wird, in die nahezu vertikale Schneidstellung zu überführen.
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Bei der „Messereinrichtung“ handelt es sich typischerweise um ein schnell rotierendes Sichelmesser, mittels dessen von einem jeweilig aufzuschneidenden Lebensmittelstrang sukzessive Scheiben abschneidbar sind.
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Bei der „Greifeinrichtung“ kann es sich im Sinne der vorliegenden Anmeldung grundsätzlich um jede Art von Einrichtung handeln, die dazu geeignet ist, mit einem jeweiligen Lebensmittelstrang an einem der Messereinrichtung abgewandten Ende in Kraft übertragender Weise zusammenzuwirken. Derartige Greifeinrichtungen können beispielsweise mit Greifzacken ausgebildet sein, die in ein rückwärtiges Ende des jeweiligen Lebensmittelstrangs einfahren und auf diese Weise eine unmittelbare mechanische Verbindung mit dem Lebensmittelstrang herstellen. Ebenso sind sogenannte Vakuumgreifer bekannt, die mittels Erzeugung eines Vakuums gegen das rückwärtige Ende des jeweiligen Lebensmittelstrangs einen Unterdruck erzeugen und auf diese Weise eine Haltekraft auf den Lebensmittelstrang ausüben können.
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Bei Vorliegen der Greifeinrichtung in ihrer „unteren Endposition“ ist die Greifeinrichtung in aller Regel derart nah zu der Messereinrichtung angeordnet, dass ein näheres heranfahren der Greifeinrichtung in Richtung der Messereinrichtung mit dem Risiko einer Kollision des jeweiligen Messers der Messereinrichtung mit der Greifeinrichtung einhergehen würde, insbesondere mit eventuellen Greifzacken der Greifeinrichtung. Ein jeweiliges, noch mittels der Greifeinrichtung gegriffenes Reststück des jeweilig aufgeschnittenen Lebensmittelstrangs kann dementsprechend nicht unmittelbar weiter verwertet werden.
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Unter einer „Fixiereinrichtung“ kann im Sinne der vorliegenden Anmeldung grundsätzlich jede Art von Einrichtung verstanden werden, mittels derer der Lebensmittelstrang zumindest zeitweise fixierbar ist. Diese Fixierung ist nicht zwingender Weise darauf gerichtet, dass eine absolute Position des Lebensmittelstrangs unverändert bleibt. Stattdessen kommt es lediglich darauf an, dass der mittels der Fixiereinrichtung gegriffene Lebensmittelstrang keine Bewegung relativ zu der Fixiereinrichtung ausführen kann. Mithin kann auch eine solche Einrichtung als Fixiereinrichtung im Sinne der vorliegenden Anmeldung verstanden werden, mittels derer der Lebensmittelstrang fixierbar ist, jedoch gleichwohl eine Bewegung ausführt. Diese Bewegung muss sodann in analoger Weise auch von der Fixiereinrichtung ausgeführt werden. Auf diese Weise kann eine Fixiereinrichtung beispielsweise dazu geeignet sein, einen jeweiligen Lebensmittelstrang auf eine Messereinrichtung zu zu bewegen.
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Stand der Technik
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Verfahren sowie Schneidvorrichtungen der eingangs beschriebenen Art sind im Stand der Technik bereits bekannt. Hierzu wird insbesondere auf das Europäische Patent
EP 2 537 651 B1 verwiesen.
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Diese offenbart eine Schneidvorrichtung, die mit einer Beladeeinrichtung inklusive einer Fixiereinrichtung ausgestattet ist. Die Fixiereinrichtung ist gemeinsam mit der Beladeeinrichtung verschwenkbar, wobei ein jeweiliger Lebensmittelstrang bzw. eine Mehrzahl von Lebensmittelsträngen derart mittels der Fixiereinrichtung fixierbar sind, dass die Lebensmittelstränge im Zuge ihrer Überführung von ihrer Übergabestellung in ihre Schneidstellung keine Bewegung relativ zu der Beladeeinrichtung ausführen können. Damit wurde erreicht, dass eine relative Ausrichtung der Lebensmittelsträngen zueinander, die bei Vorliegen in deren Übergabestellung vorlag, auch noch bei Erreichen ihrer Schneidstellung gegeben ist. Dies hatte den besonderen Vorteil, dass die rückwärtigen Enden der Lebensmittelstränge noch vor ihrer Verschwenkung gegeneinander ausgerichtet werden konnten und schließlich bei Erreichen der Schneidstellung immer noch genau gegeneinander ausgerichtet sind. Auf diese Weise können die Lebensmittelstränge besonders einfach mittels einer Greifeinrichtung gegriffen werden, ohne dass angleichende Bewegungen der Greifeinrichtung für jeden einzelnen Lebensmittelstrang notwendig sind.
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Wie sich ebenfalls bereits aus der genannten Schrift ergibt, werden die Lebensmittelstränge nach Erreichen ihrer Schneidstellung jeweils sukzessive mittels einer Messereinrichtung aufgeschnitten. Nach dem vollständigen Aufschneiden der Lebensmittelstränge werden die jeweils verbliebenen Reststücke entsorgt, die Greifeinrichtung ausgehend von ihrer unteren Endposition wieder in ihre obere Endposition verfahren und die Schneidvorrichtung wird mit weiteren Lebensmittelsträngen beladen.
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Grundsätzlich ist bei der bekannten Vorrichtung der prinzipbedingte Nachteil zu beklagen, dass zwischen dem Aufschneiden mehrerer, nacheinander in die Schneidvorrichtung geladener Lebensmittelstränge in jedem Fall eine Wartezeit abgewartet werden muss, die es bedarf, um einen jeweilig nachfolgenden Lebensmittelstrang in dessen Schneidstellung zu bringen.
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Aufgabe
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Der vorliegenden Anmeldung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Schneidvorrichtung bereitzustellen, mittels dessen das Aufschneiden aufeinanderfolgender Lebensmittelstränge möglichst unterbrechungsfrei vorgenommen werden kann.
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Lösung
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Die zugrunde liegende Aufgabe wird ausgehend von dem Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch den folgenden Verfahrensschritt gelöst:
- f) Das an der Greifeinrichtung verbliebene Reststück des ersten Lebensmittelstrangs wird erst von der Greifeinrichtung entfernt, während der weitere Lebensmittelstrang bereits aufgeschnitten wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat viele Vorteile. Ihm liegt der Gedanke zugrunde, dass die Entfernung eines jeweiligen Reststücks, das gemäß obiger Erläuterung prinzipbedingt an der Greifeinrichtung verbleibt, ein unmittelbar weiteres Aufschneiden eines nachfolgenden Lebensmittelstrangs verzögert, da die Greifeinrichtung als solche dem nächsten Lebensmittelstrang schlechterdings im Weg ist. Im Stand der Technik ist es üblich, das jeweilige Reststück von der Greifeinrichtung zu lösen, während sich letztere noch in ihrer unteren Endposition befindet. Das Reststück wird beispielsweise in einer auf Fangschublade aufgefangen oder mittels eines dezidierten Förderbandes zur Entsorgung abtransportiert. Erst nach der Entfernung des Reststücks kann die Greifeinrichtung sich ausgehend von ihrer unteren Endposition in Richtung ihrer oberen Endposition bewegen und somit schließlich die Messereinrichtung freigegeben, sodass ein bereits geladener, weitere Lebensmittelstrang aufgeschnitten werden kann. Das Lösen des Reststücks von der Greifeinrichtung bedarf mehrere Sekunden, die die Messereinrichtung entsprechend blockiert ist und nicht genutzt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird nunmehr das Reststück erst dann entfernt, wenn der weitere Lebensmittelstrang bereits aufgeschnitten wird. Die Dauer, die die Entfernung des Reststücks als solche in Anspruch nimmt, kann somit in der zeitlichen Abfolge des Betriebs der Schneidvorrichtung eingespart werden. Im Ergebnis ist die Verzögerung zwischen dem Beenden des Aufschneidens eines jeweiligen ersten Lebensmittelstrangs und dem Beginn des Aufschneidens eines jeweiligen nachfolgenden Lebensmittelstrangs erheblich verkürzt, insbesondere um die genannten mehreren Sekunden. Hierdurch wird die Produktivität der zugehörigen Schneidvorrichtung erheblich gesteigert.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Greifeinrichtung mitsamt dem daran verbliebenen Reststück ausgehend von ihrer unteren Endposition in die der Messereinrichtung abgewandte Richtung, das heißt in Richtung ihrer oberen Endposition, verfahren. Die Entsorgung des Reststücks findet somit erst zu einem späteren Zeitpunkt statt, zu dem sich die Greifeinrichtung bereits nicht mehr in ihrer unteren Endposition befindet und die Messereinrichtung für einen nachfolgenden Lebensmittelstrang blockiert. Insbesondere kann die Entsorgung stattfinden, während sich die Greifeinrichtung bereits in ihrer oberen Endposition befindet.
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Weiterhin ist das Verfahren dann besonders vorteilhaft, wenn damit begonnen wird, den jeweiligen weiteren Lebensmittelstrang aufzuschneiden, noch bevor die Greifeinrichtung ihre obere Endposition erreicht. Letztere ist dadurch gekennzeichnet, dass die Greifeinrichtung von ihr ausgehend dazu geeignet ist, den weiteren Lebensmittelstrang an dessen der Messereinrichtung abgewandtem Ende zu greifen. Mit anderen Worten wird das vollständige Verfahren der Greifeinrichtung von ihrer unteren in ihre obere Endposition (dieser Vorgang kann beispielsweise 5 Sekunden einnehmen) zumindest nicht vollständig abgewartet, um mit dem Aufschneiden des weiteren Lebensmittelstrangs zu beginnen. Stattdessen wird vorteilhafterweise bereits dann mit dem Aufschneiden des weiteren Lebensmittelstrangs begonnen, wenn die Greifeinrichtung um ein solches Maß ausgehend von ihrer unteren Endposition in Richtung ihrer oberen Endposition verfahren wurde, dass ein Vorschubquerschnitt für den weiteren Lebensmittelstrang freigeworden ist, um diesen der Messereinrichtung zuzuführen. Dies kann beispielsweise bereits 2 Sekunden nach dem Beginn der Bewegung der Greifeinrichtung in Richtung ihrer oberen Endposition erfolgen, wodurch folglich typischerweise weitere Sekunden eingespart werden können.
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Es versteht sich, dass bei dem beschriebenen Verfahren die Greifeinrichtung nicht notwendigerweise zur Verfügung steht, um den jeweiligen weiteren Lebensmittelstrang zu fixieren, während dieser schon aufgeschnitten wird. Insbesondere kann die Greifeinrichtung noch mit dem Reststück des vorherigen Lebensmittelstrangs belegt sein. Entsprechend kann es von besonderem Vorteil sein, wenn ein jeweiliger, in seiner Schneidstellung befindlicher Lebensmittelstrang zumindest zeitweise während seines Aufschneidens mittels einer Fixiereinrichtung gegriffen wird, wobei die Fixiereinrichtung den Lebensmittelstrang vorzugsweise seitlich greift. Die Fixiereinrichtung sollte zumindest so lange den Lebensmittelstrang fixieren, bis die Greifeinrichtung dies wieder übernehmen kann. Grundsätzlich ist es jedoch ebenso denkbar, dass die Fixiereinrichtung und die Greifeinrichtung den jeweiligen Lebensmittelstrang gemeinsam fixieren. Die Fixiereinrichtung kann insbesondere seitliche Klemmbacken umfassen, die mit einer äußeren Mantelfläche des Lebensmittelstrangs zusammenwirken, wobei die Klemmbacken seitlich mit dem Lebensmittelstrang eingreifen und dadurch einen Reibschluss herstellen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der jeweilige Lebensmittelstrang bereits während seiner Überführung von seiner Übergabestellung in seine Schneidstellung mittels der Fixiereinrichtung gegriffen. Hierdurch kann ein unbeabsichtigtes Verrutschen des jeweiligen Lebensmittelstrangs während der Überführung mittels der Beladeeinrichtung vermieden werden.
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Im Interesse eines möglichst verzögerungsfreien Aufschneidens aufeinanderfolgender Lebensmittelstränge kann es zudem besonders vorteilhaft sein, wenn die Beladeeinrichtung bereits ausgehend von ihrer Vorschubposition in Richtung ihrer Aufnahmeposition bewegt wird, während ein jeweiliger Lebensmittelstrang noch aufgeschnitten wird. Beispielsweise ist es denkbar, dass von einem jeweilig aufzuschneidenden Lebensmittelstrang noch ca. 30 % unaufgeschnitten sind und in diesem Stadium die Beladeeinrichtung bereits in ihre Aufnahmeposition verschwenkt, um mindestens einen weiteren Lebensmittelstrang aufzunehmen und schließlich in die Schneidvorrichtung zu laden. Auf diese Weise befindet sich bereits der nächste Lebensmittelstrang in seiner Schneidstellung, bevor der jeweilige vorherige Lebensmittelstrang vollständig aufgeschnitten ist. Hierdurch kann ein möglichst verzögerungsfreies Aufschneiden sichergestellt werden.
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Vorteilhafterweise ist in der vorstehend beschriebenen Art an der Beladeeinrichtung eine Fixiereinrichtung angeordnet. Die beschriebene Verfahrensweise geht in jedem Fall damit einher, dass die Fixiereinrichtung bereits von dem jeweilig im Aufschneiden befindlichen Lebensmittelstrang gelöst wird, um gemeinsam mit der Beladeeinrichtung in deren Aufnahmeposition zu verfahren. Sinnvollerweise wird der jeweilige Lebensmittelstrang, der gerade aufgeschnitten wird, sodann zumindest noch mittels der Greifeinrichtung gegriffen und geführt. Unabhängig vom genauen Zeitablauf während des Verfahrens ist es von Vorteil, wenn ein jeweiliger im Aufschneiden befindliche Lebensmittelstrang durchgehend von zumindest der Greifeinrichtung oder der Fixiereinrichtung gegriffen wird.
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Weiterhin kann es für einen verzögerungsfreien Betrieb der Schneidvorrichtung von besonderem Vorteil sein, wenn die Beladeeinrichtung ausgehend von ihrer Aufnahmeposition zunächst in eine Warteposition überführt wird. Diese Warteposition ist gewissermaßen der Vorschubposition der Beladeeinrichtung vorangestellt, wobei das vollständige Überführen der Beladeeinrichtung in deren Vorschubposition aufgrund des noch im Aufschneiden befindlichen vorherigen Lebensmittelstrangs noch nicht möglich ist. Die Einnahme der Warteposition ermöglicht es, dass der jeweilige weitere Lebensmittelstrang nicht mehr die vollständige Strecke der Beladeeinrichtung zwischen deren Aufnahmeposition und deren Vorschubposition zurücklegen muss, bis er schließlich seine Schneidstellung erreicht und sodann möglichst umgehend aufgeschnitten werden kann.
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Idealerweise wird mit dem Aufschneiden des jeweiligen weiteren Lebensmittelstrangs bereits begonnen, bevor sich die Beladeeinrichtung in ihrer Vorschubposition und mithin der Lebensmittelstrang in seiner Schneidstellung befinden. Insbesondere kann die Beladeeinrichtung hierzu eine Zwischenposition einnehmen, die zwischen der Warteposition und der Vorschubposition angeordnet ist. Dies ist insbesondere bei solchen Lebensmittelsträngen möglich, die besonders weich und flexibel sind. Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass der jeweilige Lebensmittelstrang bei Vorliegen der Beladeeinrichtung in ihrer Zwischenposition noch nicht - wie bei Vorliegen in ihrer Vorschubposition - optimal auf die Messereinrichtung ausgerichtet ist. Eine ideale Ausrichtung der Beladeeinrichtung bzw. des Lebensmittelstrangs auf die Messereinrichtung liegt dann vor, wenn eine Messerebene, in der das jeweilige Messer der Messereinrichtung rotiert, zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig, senkrecht zu der Längsachse des Lebensmittelstrangs ausgerichtet ist. Da die Zwischenposition der Beladeeinrichtung gegenüber der schlussendlichen Vorschubposition verschwenkt ist, beispielsweise um 5° bis 10°, befindet sich der jeweilige weitere Lebensmittelstrang folglich gerade nicht genau im rechten Winkel zu der Messerebene der Messereinrichtung, sondern ist ebenfalls um den jeweiligen Winkel gegenüber der Senkrechten zur Messerebene verschwenkt. Folglich ist vorgesehen, dass zumindest ein der Messereinrichtung zugewandter Endbereich des Lebensmittelstrangs derart verformt bzw. umgelenkt wird, dass besagter Endbereich senkrecht zu der Messerebene ausgerichtet ist. Aufgrund seiner Flexibilität ist der jeweilige Lebensmittelstrang dazu in der Lage, eine solche Verformung/Umlenkung zu erdulden, ohne Schäden zu erleiden. Das erfindungsgemäße Vorgehen kann sodann sogar darauf verzichten, den jeweiligen weiteren Lebensmittelstrang zunächst in dessen Schneidstellung überführen zu müssen, bevor dessen Bearbeitung mittels der Messereinrichtung begonnen werden kann.
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Dabei versteht es sich, dass die Beladeeinrichtung schließlich doch in ihrer Vorschubposition überführt werden sollte, sobald dies möglich ist. Die Möglichkeit zur vollständigen Überführung der Beladeeinrichtung in ihre Vorschubposition kann beispielsweise dadurch beschnitten sein, dass eine Kollision der Greifeinrichtung mit dem Lebensmittelstrang zu befürchten ist, selbst wenn die Greifeinrichtung sich in ihrer oberen Endposition befindet. Aufgrund baulicher Randbedingungen ist es beispielsweise nicht immer möglich, eine jeweilige Vorrichtung derart auszuführen, dass die Greifeinrichtung weit genug „nach oben“ ausweichen kann, um genügend Raum für den nachfolgenden Lebensmittelstrang zur Verfügung zu stellen. In einer solchen Situation ist es daher besonders vorteilhaft, den Lebensmittelstrang aus seiner Zwischenposition heraus zunächst ein Stück weit aufzuschneiden und dadurch zu verkürzen, bis eine Kollision mit der Greifeinrichtung ausgeschlossen ist. Erst dann wird die Beladeeinrichtung in ihre Vorschubposition überführt. Bei kurzen Lebensmittelsträngen ist dieses Vorgehen beispielsweise nicht unbedingt nötig, wenngleich möglich, da eine Kollision mit der Greifeinrichtung selbst dann nicht zu befürchten ist, wenn der Lebensmittelstrang noch vollständig ist, da der Lebensmittelstrang von der Messereinrichtung aus betrachtet nicht so weit nach oben ragt, dass er mit der in ihrer oberen Endposition vorliegenden Greifeinrichtung kollidieren kann.
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Zurückkommend auf die Entsorgung des an der Greifeinrichtung verbliebenen Reststücks kann es von besonderem Vorteil sein, wenn diese mittels einer Reststückaufnahme erfolgt, die in einen Freiraum eingefahren wird, der sich zwischen der in ihrer oberen Endposition befindlichen Greifeinrichtung und dem der Messereinrichtung abgewandten Ende des jeweils nachfolgenden Lebensmittelstrangs erstreckt. Vom zeitlichen Ablauf her wird bei einem entsprechenden Verfahren zunächst ein jeweiliger Lebensmittelstrang aufgeschnitten, sodann das verbliebene Reststück mitsamt der Greifeinrichtung in Richtung der oberen Endposition der Greifeinrichtung verfahren, wobei möglichst umgehend, insbesondere noch während der Überführung der Greifeinrichtung, mit dem Aufschneiden des jeweils weiteren Lebensmittelstrang begonnen wird. Sobald die Greifeinrichtung in ihrer oberen Position angekommen ist und der weitere Lebensmittelstrang um ein solches Maß aufgeschnitten wurde, dass sich zwischen der Greifeinrichtung und dem hinteren Ende des weiteren Lebensmittelstrangs ein ausreichend großer Freiraum ergibt, der das Einfahren der Reststückaufnahme erlaubt, wird die Reststückaufnahme entsprechend eingefahren. Das an der Greifeinrichtung verbliebene Reststück kann sodann von ersterer gelöst und mittels der Reststückaufnahme aufgenommen werden. Das Aufschneiden des weiteren Lebensmittelstrangs läuft derweil ununterbrochen weiter, sodass keine Zeitverzögerung entsteht.
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Vorteilhafterweise wird die Reststückaufnahme gemeinsam mit der Beladeeinrichtung verschwenkt, wobei vorzugsweise das in der Reststückaufnahme befindliche Reststück bei Vorliegen der Beladeeinrichtung in ihrer Aufnahmeposition entsorgt wird. Insbesondere kann das Reststück auf ein Förderband entleert werden, mittels dessen das Reststück schließlich einer Entsorgung zugeführt wird.
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In vorrichtungstechnischer Hinsicht wird die zugrunde liegende Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Reststückaufnahme gelöst, die derart in einen Vorschubquerschnitt der Schneidvorrichtung einfahren kann, dass sie sich in ihrem eingefahrenen Zustand zwischen der Greifeinrichtung und der Messeinrichtung befindet. In diesem eingefahrenen Zustand ist die Reststückaufnahme dazu geeignet, ein von der Greifeinrichtung herabfallendes Reststück aufzufangen und aufzunehmen. Mithin sollte die Reststückaufnahme zumindest im Wesentlichen senkrecht unterhalb der Greifeinrichtung angeordnet sein, wenn die Greifeinrichtung das an ihr befindliche Reststück freigibt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist mittels einer solchen Schneidvorrichtung besonders einfach ausführbar. Insbesondere wird mittels der erfindungsgemäßen Reststückaufnahme die Möglichkeit geschaffen, das jeweilige Reststück zunächst an der Greifeinrichtung zu belassen und nicht bei Vorliegen der letzteren in ihrer unteren Endposition entsorgen zu müssen, wodurch ein unmittelbares Verfahren der Greifeinrichtung in Richtung ihrer oberen Endposition begonnen werden kann, ohne die nötige Zeit für die Entsorgung des Reststücks abwarten zu müssen. Letztere kann sodann stattfinden, während ein jeweiliger nachfolgender Lebensmittelstrang bereits aufgeschnitten wird.
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Vorteilhafterweise ist die Reststückaufnahme an der Beladeeinrichtung angeordnet, wobei die Reststückaufnahme vorzugsweise gemeinsam mit der Beladeeinrichtung verschwenkbar ausgeführt ist. Diese Ausgestaltung der Schneidvorrichtung ermöglicht die vorstehend beschriebene Vorgehensweise für eine einfache Entsorgung des mittels der Reststückaufnahme aufgenommenen Reststücks.
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Ausführungsbeispiele
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung werden nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- 1: Eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung, mittels derer ein erster Lebensmittelstrang aufgeschnitten wird,
- 2: Eine schematische Ansicht der Schneidvorrichtung gemäß 1, wobei der Lebensmittelstrang an einem einer Messereinrichtung abgewandten Ende mittels einer Greifeinrichtung gegriffen wird,
- 3: Eine schematische Ansicht der Schneidvorrichtung gemäß 1, wobei eine Beladeeinrichtung in ihre Aufnahmeposition verschwenkt wird,
- 4: Eine schematische Ansicht der Schneidvorrichtung gemäß 1, wobei sich die Beladeeinrichtung in einer Warteposition befindet,
- 5: Eine schematische Ansicht der Schneidvorrichtung gemäß 1, wobei damit begonnen wird, einen weiteren Lebensmittelstrang bei Vorliegen der Beladeeinrichtung in ihrer Warteposition aufzuschneiden,
- 6: Eine schematische Ansicht der Schneidvorrichtung gemäß 1, wobei der weitere Lebensmittelstrang weiter aufgeschnitten wird, wobei die Beladeeinrichtung in ihrer Vorschubposition vorliegt,
- 7: Eine schematische Ansicht der Schneidvorrichtung gemäß 1, wobei eine Reststückaufnahme in einen Vorschubquerschnitt des Lebensmittelstrangs eingefahren wird,
- 8: Eine schematische Ansicht eines oberen Endes der Schneidvorrichtung gemäß 1, wobei ein Reststück mittels der Reststückaufnahme aufgenommen wird,
- 9: Eine schematische Ansicht des oberen Endes der Schneidvorrichtung gemäß 8, wobei das Reststück in der Reststückaufnahme gesichert ist und
- 10: Eine schematische Ansicht der Schneidvorrichtung gemäß 1, wobei das Reststück entsorgt wird.
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Das Ausführungsbeispiel, das in den 1 bis 10 dargestellt ist, umfasst eine Schneidvorrichtung 1, die dazu geeignet ist, Lebensmittelstränge 2, 10 aufzuschneiden. Die Schneidvorrichtung 1 ist in dem gezeigten Beispiel von einem sogenannten „Slicer“ gebildet. Derartige Schneidvorrichtungen werden dazu verwendet, einen jeweiligen Lebensmittelstrang in besonders dünne Scheiben aufzuschneiden. Insbesondere können die fertigen Scheiben eine Dicke im Bereich von weniger als 1 mm aufweisen. Die Lebensmittelstränge 2, 10 weisen typischerweise eine Länge im Bereich zwischen 100 cm und 200 cm auf bei einer Querschnittsfläche von ca. 50 cm2 bis ca. 100 cm2.
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Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung 1 umfasst eine Beladeeinrichtung 3, die um eine Schwenkachse 17 verschwenkbar gelagert ist. Die Beladeeinrichtung 3 ist auf diese Weise insbesondere zwischen einer Aufnahmeposition und einer Vorschubposition überführbar, wobei die Beladeeinrichtung 3 bei Vorliegen in ihrer Aufnahmeposition dazu geeignet ist, einen der Schneidvorrichtung 1 zugeführten Lebensmittelstrang 2, 10 aufzunehmen. Der jeweilige Lebensmittelstrang 2, 10 muss sich hierfür in seiner Übergabestellung befinden. Typischerweise wird ein jeweiliger Lebensmittelstrang 2, 10 mittels eines Förderbandes der Schneidvorrichtung 1 in horizontale Richtung zugeführt, sodass der Lebensmittelstrang 2, 10 bei Erreichen der Beladeeinrichtung 3 in horizontaler Ausrichtung vorliegt. Der Lebensmittelstrang 2, 10 wird sodann auf die in ihrer Aufnahmeposition befindliche Beladeeinrichtung 3 bewegt, sodass er sich in seiner Übergabestellung befindet. Typischerweise wird der Lebensmittelstrang 2, 10 sodann an der Beladeeinrichtung 3 fixiert, was in dem gezeigten Beispiel mittels einer Fixiereinrichtung 15 bewerkstelligt wird. Diese wird nachstehend gesondert beschrieben.
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Die Beladeeinrichtung 3 wird nunmehr ausgehend von ihrer Aufnahmeposition um ihre Schwenkachse 17 in Richtung einer annähernd vertikalen Vorschubposition verschwenkt, wobei der auf der Beladeeinrichtung 3 befindliche Lebensmittelstrang 2 mitgenommen wird. Der Lebensmittelstrang 2, der sodann in seiner Schneidstellung vorliegt, wird anschließend in Richtung einer Messereinrichtung 4 vor bewegt und mittels letzterer aufgeschnitten. Die Messeinrichtung 4 umfasst in dem gezeigten Beispiel ein Sichelmesser, dass um eine in den Figuren nicht gesondert dargestellte Drehachse rotiert und im Zuge seiner Rotation von dem fortwährend nachgeführten Lebensmittelstrang 2 einzelne Scheiben abschneidet. In dem gezeigten Beispiel wird der Lebensmittelstrang 2 während seines Vorschubs in eine Vorschubrichtung 11 mittels der Fixiereinrichtung 15 geführt, die den Lebensmittelstrang 2 bereits während der Überführung von seiner Übergabestellung hin zu seiner Schneidstellung gegriffen hat.
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Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung 1 verfügt ferner über eine Greifeinrichtung 6, die sich in der in 1 dargestellten Situation in ihrer oberen Endposition 9 befindet. Die Greifeinrichtung 6 ist mit Greifzacken 16 ausgebildet, mittels derer sie geeignet ist, ein von der Messereinrichtung 4 abgewandtes Ende 5 des Lebensmittelstrangs 2 zu greifen. Die Greifeinrichtung 6 verbleibt zunächst in ihrer oberen Endposition 9, während der Lebensmittelstrang 2 bereits aufgeschnitten wird. Dieser zeitliche Ablauf wird nachstehend gesondert erläutert.
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Nachdem der Lebensmittelstrang 2 zu einem gewissen Anteil, beispielsweise ca. 50 %, aufgeschnitten wurde, wird die Greifeinrichtung 6 in Richtung der Messereinrichtung 4 bewegt und mit dem Ende 5 des Lebensmittelstrangs 2 in Eingriff gebracht. In diesem Moment wird der Lebensmittelstrang 2 sowohl mittels der Fixiereinrichtung 15 als auch mittels der Greifeinrichtung 6 geführt. Ein Zeitpunkt, zu dem der Lebensmittelstrang 2 frei ist, das heißt weder mittels der Fixiereinrichtung 15 noch mittels der Greifeinrichtung 6 gegriffen ist, existiert nicht. Die beschriebene Situation ist besonders gut in 2 erkennbar. Dort ist ebenfalls erkennbar, dass sich die Fixiereinrichtung 15 bereits in einer unteren Endposition befindet, über die hinaus sie nicht relativ zu der Beladeeinrichtung 3 in Richtung auf die Messereinrichtung 4 zu weiter bewegt werden kann. In dieser unteren Endposition befindlich wird die Fixiereinrichtung 15 von dem Lebensmittelstrang 2 gelöst, sodass letzterer lediglich noch mittels der Greifeinrichtung 6 gehalten wird. Die Greifeinrichtung 6 ist sodann alleine dafür zuständig, den Lebensmittelstrang 2 weiter auf die Messereinrichtung 4 vorzubewegen.
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Nach dem Lösen der Fixiereinrichtung 15 von dem Lebensmittelstrang 2 kann die Beladeeinrichtung 3 insgesamt frei relativ zu dem Lebensmittelstrang 2 bewegt werden. Im Interesse eines möglichst verzögerungs- und unterbrechungsfreien Betriebes der Schneideinrichtung 1 wird die Beladeeinrichtung 3 sodann ausgehend von ihrer Vorschubposition in Richtung eines in 3 dargestellten Pfeils 19 um ihre Schwenkachse 17 verschwenkt, sodass die Beladeeinrichtung 3 schließlich ihre Aufnahmeposition einnimmt. Der Lebensmittelstrang 2 wird derweil - von der Greifeinrichtung 6 gegriffen - weiter aufgeschnitten. Im Zuge der Überführung der Beladeeinrichtung 3 von der Vorschubposition in die Aufnahmeposition wird die Fixiereinrichtung 15 aus ihrer unteren Endposition in Richtung eines in 3 dargestellten Pfeils 18 in eine obere Endposition bewegt. In dieser oberen Endposition ist die Fixiereinrichtung 15 dazu geeignet, bei Vorliegen der Beladeeinrichtung 3 in ihrer Aufnahmeposition einen weiteren Lebensmittelstrang 10 zu greifen und somit zu fixieren. Dieses Procedere ist vorstehend bereits erläutert.
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Noch während der erste Lebensmittelstrang 2 aufgeschnitten wird, wird die Beladeeinrichtung 3 mitsamt des neu beladenen Lebensmittelstrangs 10 wieder ausgehend von ihrer Aufnahmeposition in Richtung ihrer Vorschubposition bewegt, wobei die Beladeeinrichtung 3 zunächst eine Warteposition einnimmt, die der Vorschubposition vorgelagert ist. In der Warteposition ist die Beladeeinrichtung 3 derart positioniert, dass eine unbeabsichtigte Kollision des Lebensmittelstrangs 10 mit der Greifeinrichtung 6 vermieden ist. Diese Situation ist beispielhaft in 4 dargestellt. Eine Winkelausrichtung der Beladeeinrichtung 3 gegenüber einer Horizontalen beträgt bei Vorliegen in der Warteposition in dem gezeigten Beispiel etwa 45°. Letztere bildet einen Zeitpunkt ab, zu dem der erste Lebensmittelstrang 2 derart vollständig aufgeschnitten ist, dass lediglich noch ein Reststück 8 an der Greifeinrichtung 6 verbleibt. Die Greifeinrichtung 6 befindet sich in diesem Moment in ihrer unteren Endposition 7. Diese ist typischerweise derart ausgebildet, dass eine Kollision der Greifzacken 16 der Greifeinrichtung 6 mit dem jeweiligen Messer der Messereinrichtung 4 gerade noch vermieden ist. Ausgehend von der unteren Endposition 7 wird nunmehr die Greifeinrichtung 6 erfindungsgemäß mitsamt dem daran befindlichen Reststück 8 in Richtung des in 4 dargestellten Pfeils 20 bewegt, sodass die Messereinrichtung 4 für das Aufschneiden des weiteren Lebensmittelstrang 10 freigegeben wird. Die zeitaufwendige Entsorgung des Reststücks 8 bei Vorliegen der Greifeinrichtung 6 in ihrer unteren Endposition 7 entfällt somit erfindungsgemäß.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem weiteren Lebensmittelstrang 10 um einen vergleichsweise langen Lebensmittelstrang, dessen Länge hier ca. 200 cm beträgt. Entsprechend ist eine Überführung der Beladeeinrichtung 3 von ihrer Warteposition in die Vorschubposition selbst dann nicht direkt möglich, wenn die Greifeinrichtung 6 vollständig in ihrer oberen Endposition 9 angekommen ist. Eine Bewegung der Beladeeinrichtung 3 in deren Vorschubposition würde folglich eine Kollision des weiteren Lebensmittelstrang 10 mit der Greifeinrichtung 6 nach sich ziehen. Um dies zu vermeiden, wird die Beladeeinrichtung 3 in dem gezeigten Beispiel zunächst ausgehend von ihrer Warteposition in eine Zwischenposition überführt, die der Vorschubposition unmittelbar vorgelagert ist. Ein Winkelversatz zwischen der Zwischenposition und der Vorschubposition beträgt hier lediglich 5°. Die Zwischenposition ergibt sich insbesondere anhand von 5.
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Um den Lebensmittelstrang 10 zu verkürzen und somit eine Kollision mit der Greifeinrichtung 6 zu vermeiden, wird das Aufschneiden des weiteren Lebensmittelstrangs 10 bereits begonnen, während sich die Beladeeinrichtung 3 noch in ihrer Zwischenposition befindet. Dies ist beispielhaft in 5 dargestellt. Um dies zu erreichen, wird der Lebensmittelstrang 10 in einem wandernden Verformungsbereich 24 verformt, insbesondere gebogen, sodass ein der Messereinrichtung 4 zugewandter Endbereich 25 des Lebensmittelstrangs 10 in einer Ausrichtung relativ zu der Messereinrichtung 4 vorliegt, in der der Lebensmittelstrang 10 aufgeschnitten werden kann. Insbesondere ist es von Bedeutung, dass der Lebensmittelstrang 10 innerhalb seines Endbereichs 25 zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig, senkrecht zu einer Messerebene des Messers der Messereinrichtung 4 orientiert ist. Es versteht sich, dass eine Verformung des Lebensmittelstrangs 10 in dessen Verformungsbereich 24 nur dann möglich ist, wenn der Lebensmittelstrang 10 entsprechende mechanische Eigenschaften, insbesondere eine hierfür erforderliche Flexibilität, aufweist. Besonders harte Lebensmittelstränge, die unter solchen Bedingungen drohen zu reißen oder zu brechen, sind für ein derartiges Vorgehen weniger geeignet. Um den Endbereich 25 des Lebensmittelstrangs 10 zuverlässig zu führen, verfügt die Schneideinrichtung 1 in unmittelbarer Umgebung der Messereinrichtung 4 über mindestens zwei einander gegenüberliegende Traktorbänder 21.
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Sobald der weitere Lebensmittelstrang 10 um ein Maß aufgeschnitten ist, der eine Kollision desselben mit der Greifeinrichtung 6 vermeidet, kann die Beladeeinrichtung 3 schließlich ausgehend von ihrer Warteposition in ihre Vorschubposition verschwenkt werden. Eine solche Situation ist beispielhaft in 6 dargestellt. Das Reststück 8 des ersten Lebensmittelstrangs 2 befindet sich zu diesem Zeitpunkt weiterhin an der Greifeinrichtung 6. Die Führung des weiteren Lebensmittelstrangs 10 wird ausschließlich mittels der Fixiereinrichtung 15 vorgenommen, wie bereits im Zusammenhang mit 1 erläutert wurde.
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Der weitere Lebensmittelstrang 10 wird nunmehr so lange weiter aufgeschnitten, bis sich zwischen dem der Messereinrichtung 4 abgewandten Ende 5 des Lebensmittelstrangs 10 und der Greifeinrichtung 6 ein Freiraum 14 erstreckt, der es erlaubt, eine Reststückaufnahme 13 in besagten Freiraum 14 einzufahren. Hierzu ist es erforderlich, dass zwischen dem hinteren Ende 5 des Lebensmittelstrangs 10 und dem Reststück 8 an der Greifeinrichtung 6 ein ausreichender Abstand 12 vorliegt. Dieser kann beispielsweise 50 cm betragen. Die Reststückaufnahme 13 ist an der Beladeeinrichtung 3 angeordnet und in dem gezeigten Beispiel mit einer Schwenkklappe 22 ausgestattet. Diese ist derart schwenkbar an der Reststückaufnahme 13 ausgebildet, dass sie in einen Vorschubquerschnitt der Schneideinrichtung 1 eintritt. In dieser Position befindlich ist die Reststückaufnahme 13 dazu geeignet, das Reststück 8 gewissermaßen „aufzufangen“, sobald es von der Greifeinrichtung 6 gelöst ist. Dies ist beispielhaft in 7 dargestellt.
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Das Reststück 8 wird durch Öffnen der Greifzacken 16 von der Greifeinrichtung 6 gelöst. Eine Situation, in der das Reststück 8 mittels der Reststückaufnahme 13 aufgefangen ist, ist beispielhaft in 8 dargestellt. Die Reststückaufnahme 13 kann sodann durch abermaliges Verschwenken seiner Schwenkklappe 22 geschlossen und damit das Reststück 8 gesichert werden. Dies ist besonders gut 9 entnehmbar. In dieser Konfiguration ist die Reststückaufnahme 13 dazu geeignet, das Reststück 8 mitsamt der Beladeeinrichtung 3 sicher ausgehend von der Vorschubposition der letzteren in deren Aufnahmeposition zu verschwenken. Dabei versteht es sich, dass vor einer solchen Bewegung der Beladeeinrichtung 3 zunächst die Greifeinrichtung 6 den weiteren Lebensmittelstrang 10 an dessen rückwärtigem Ende 5 greift und dadurch geeignet ist, die Führung des Lebensmittelstrangs 10 zu übernehmen. Hierdurch wird - wie vorstehend bereits erläutert - die Fixiereinrichtung 15 freigegeben, wodurch letztlich die Beladeeinrichtung 3 als Ganzes frei wird und in ihre Aufnahmeposition bewegt werden kann.
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Bei Vorliegen der Beladeeinrichtung 3 in ihrer Aufnahmeposition kann nunmehr das Reststück 8 besonders einfach entsorgt werden, indem eine rückwärtige Schiebeklappe 26 der Reststückaufnahme 13 geöffnet wird. Durch Wirkung der Schwerkraft fällt daraufhin das Reststück 8 auf ein Entsorgungsband 23, mittels dessen das Reststück 8 abführbar ist. Dies ist in 10 veranschaulicht.
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Mittels der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung ist somit letztlich ein Unterbrechen eines Schneidprozesses zwischen aufeinanderfolgenden Lebensmittelsträngen 2, 10 überhaupt nur in dem Zeitraum vonnöten, in dem die Greifeinrichtung 6 unmittelbar ausgehend von ihrer unteren Endposition 7 in Richtung ihrer oberen Endposition 9 bewegt wird. Sobald die Messereinrichtung 4 jedoch freigegeben ist, kann - ein ausreichend flexibler Lebensmittelstrang vorausgesetzt - bereits das Aufschneiden des jeweils weiteren Lebensmittelstrangs begonnen werden, wobei insbesondere die Beladeeinrichtung 3 sich noch in ihrer Warteposition befinden kann.
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In den Figuren nicht dargestellt, jedoch ebenso denkbar, ist es, dass der jeweilig aufzuschneidende Lebensmittelstrang vergleichsweise kurz ausgebildet ist, beispielsweise eine Länge von 120 cm aufweist, und sich daher das Aufschneiden desselben noch bei Vorliegen der Beladeeinrichtung in ihrer Warteposition nicht lohnt. Um nämlich die Beladeeinrichtung 3 letztlich in ihrer Vorschubposition bewegen zu können, muss die Greifeinrichtung 6 lediglich einen Konfliktraum verlassen, innerhalb dessen eine Kollision mit dem Lebensmittelstrang drohen würde. Da der Lebensmittelstrang jedoch sehr kurz ist, kann die Greifeinrichtung 6 besagten Konfliktraum sehr zügig verlassen, wodurch das Abwarten der Überführung der Beladeeinrichtung 3 in ihre letztliche Vorschubposition und erst ein anschließendes Aufschneiden des Lebensmittelstrangs unter zeitökonomischen Aspekten vertretbar ist. Von besonderer Bedeutung ist vielmehr, dass die Greifeinrichtung 6 mitsamt dem daran befindlichen Reststück 8 des jeweilig vorangegangenen Lebensmittelstrangs bereits aus der unteren Endposition 7 entfernt wird, sodass der jeweilige nachfolgende Lebensmittelstrang möglichst zügig aufgeschnitten werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneidvorrichtung
- 2
- erster Lebensmittelstrang
- 3
- Beladeeinrichtung
- 4
- Messereinrichtung
- 5
- Ende
- 6
- Greifeinrichtung
- 7
- untere Endposition
- 8
- Reststück
- 9
- obere Endposition
- 10
- weiterer Lebensmittelstrang
- 11
- Vorschubrichtung
- 12
- Abstand
- 13
- Reststückaufnahme
- 14
- Freiraum
- 15
- Fixiereinrichtung
- 16
- Greifzacken
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Pfeil
- 19
- Pfeil
- 20
- Pfeil
- 21
- Traktorband
- 22
- Schwenkklappe
- 23
- Entsorgungsband
- 24
- Verformungsbereich
- 25
- Endbereich
- 26
- Schiebeklappe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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