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Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung für eine Fahrzeug, welche bei einer zur Außenseite des Fahrzeugs gerichteten Karosserieoberfläche angeordnet ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer solchen Bedienvorrichtung.
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Das Außendesign heutiger Fahrzeuge wird möglichst homogen ausgestaltet. Dadurch können die Fahrzeugkarosserien insbesondere aerodynamisch gestaltet werden, so dass der Energieverbrauch für die Bewegung des Fahrzeugs verringert werden kann. Dabei führen außen an der Karosserie von Fahrzeugen angebrachte mechanische Bedienbauteile, wie beispielsweise Türgriffe, zu einem Formbruch der homogenen Außengestaltung und insbesondere zu einer Störung der aerodynamischen Ausgestaltung der Fahrzeugkarosserie. Dies wiederum führt zu einem erhöhten Luftwiderstand und somit zu einem erhöhten Energieverbrauch. Weiterhin sind solche mechanischen Bedienbauteile aufgrund häufiger Nutzung verschleißanfällig. Durch die Verwendung vieler kleiner Bauteile ist zudem der Aufbau häufig komplex und erfordert einen hohen Konstruktions- und Installationsaufwand, was wiederum zu erhöhten Kosten bei der Herstellung und Wartung von Fahrzeugen führt.
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Um mechanische Bedienbauteile, insbesondere Türgriffe, bei Fahrzeugen zu ersetzen, ist es bekannt, eine berührungslose Gestenbedienung für Fahrzeugtüren bereitzustellen.
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Aus der
DE 10 2014 012 193 A1 ist hierzu eine berührungslose Kraftfahrzeugbedienung bekannt. Dabei ist an einer Fahrzeugtür eine Motoreinrichtung dazu ausgelegt, die Tür in Abhängigkeit von einem Steuersignal bezüglich einer Türhalterung zu bewegen. Eine Sensoreinrichtung ist dazu ausgelegt, einen Abstandswert eines Abstandes der Tür zu einer Hand zu erfassen, und auf Grundlage einer Abstandsregelung den Abstand zwischen der Hand und der Tür zu regeln.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bedienvorrichtung bereitzustellen, mittels welcher das Außendesign eines Fahrzeugs möglichst homogen ausgestaltet werden kann. Zudem sollen mechanische Verschleißteile am Fahrzeug reduziert werden und somit Konstruktions- und Installationskosten gering gehalten werden. Weiterhin soll der Nutzer nach wie vor in der Lage sein, ihm vertraute Bewegungsabläufe zur Bedienung der Bedienvorrichtung zu verwenden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Bedienvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung umfasst eine Erfassungseinrichtung, mittels welcher erfassbar ist, wenn ein Bedienobjekt in einen Erfassungsraum, der vor der Karosserieoberfläche ausgebildet ist, eintritt. Weiterhin umfasst die Bedienvorrichtung eine Erzeugungseinrichtung, mittels welcher ein haptisch wahrnehmbarer Bereich vor der Karosserieoberfläche des Fahrzeugs erzeugbar ist, und eine Steuervorrichtung, welche ausgebildet ist, die Erzeugungseinrichtung zur Erzeugung des haptisch wahrnehmbaren Bereichs anzusteuern, wenn erfasst worden ist, dass das Bedienobjekt in den Erfassungsraum eingetreten ist.
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Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung kann vorteilhafterweise verschleißbehaftete Bedienbauteile, wie einen Türgriff eines Fahrzeugs, ersetzen. Als Bedienobjekt kann hierbei insbesondere eine Hand eines Nutzers erfasst werden, welche sich der Karosserieoberfläche zum Bedienen nähert. Ist die Erzeugungseinrichtung beispielsweise an der Stelle der Karosserieoberfläche des Fahrzeugs angeordnet, an welcher sich normalerweise ein Türgriff für eine Fahrzeugtüre befindet, muss der Nutzer seine Gewohnheiten zum Öffnen einer Tür nicht ändern. Die Hand des Nutzers muss nach wie vor an die gleiche Stelle der Fahrzeugtüre greifen, um diese zu öffnen. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird er die Tür jedoch nicht berühren. Dem Nutzer wird nämlich über den haptisch wahrnehmbaren Bereich ein haptisches Feedback darüber gegeben, dass er sich zum Bedienen in dem richtigen Bereich befindet, bevor er die Tür berührt. Weiterhin muss sich kein sichtbarer Türgriff mehr an der Karosserieoberfläche des Fahrzeugs befinden. Das Außendesign des Fahrzeugs kann daher homogen, ohne einen Formbruch zu erleiden, ausgestaltet werden.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Erzeugungseinrichtung eine Vielzahl von Ultraschallwandlern, mittels welcher Ultraschallwellen erzeugbar sind. Die Ultraschallwandler sind derart relativ zueinander angeordnet, dass der haptisch wahrnehmbare Bereich durch eine Überlagerung der Ultraschallwellen erzeugt wird. Durch die Verwendung von Ultraschallwandlern ist es vorteilhafterweise möglich, ein haptisch wahrnehmbares Gefühl für den Nutzer zu erzeugen, ohne dass der Nutzer zusätzliche Ausrüstung wie einen mit Aktuatoren ausgestatteten Handschuh tragen muss. Haptisch wahrnehmbare Gefühle können dabei durch phasengesteuerte Ultraschallwellen erzeugt werden. Hierdurch werden Ultraschallwellen derart erzeugt, dass sie gleichzeitig bei einem Punkt im freien Raum ankommen. Die Ultraschallwellen werden daher auf den Punkt im freien Raum fokussiert. Die fokussierten Ultraschallwellen erzeugen dabei genug Energie, um die Haut eines Nutzers geringfügig zu verdrängen. Die Verdrängung der Haut wird dabei vom Nutzer als haptisches Gefühl wahrgenommen. Die Erzeugung haptisch wahrnehmbarer Gefühle mittels Ultraschall ist dabei aus den Druckschriften
US 2016/0320843 A1 und
US 9,612,658 B2 bekannt.
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In einer anderen Ausgestaltung umfasst die Erzeugungseinrichtung mehrere Matrizen mit einer Vielzahl von Ultraschallwandlern, wobei von jeder Matrix ein haptisch wahrnehmbarer Teilbereich erzeugbar ist. Die Matrizen sind derart relativ zueinander angeordnet, dass der haptisch wahrnehmbare Bereich durch eine Überlagerung der haptisch wahrnehmbaren Teilbereiche erzeugbar ist. Vorteilafterweise kann die Erzeugungseinrichtung durch die Anordnung mehrerer Matrizen an Ultraschallwandler flexibler an das Außendesign des Fahrzeugs angepasst werden. Dies ermöglicht es, dass die Form des Außendesigns nicht dadurch beschränkt wird, dass ein Bauteil mit einer bestimmten Form bei der Karosserieoberfläche angebracht werden muss.
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Die Matrizen sind insbesondere derart angeordnet, dass mittels der haptisch wahrnehmbaren Teilbereiche eine Geometrie eines mechanischen Bedienbauteils eines bewegbar gelagerten Bauteils des Fahrzeugs moduliert wird. Beispielsweise können die Matrizen dann in einer U-Form oder einer umgekehrten U-Form bei der Karosserieoberfläche angeordnet werden. Die überlagerten Teilbereiche bilden dann ebenso eine U-Form bzw. eine umgekehrte U-Form vor der Karosserieoberfläche des Fahrzeugs. Der Nutzer kann dann zum Öffnen der Türe in den U-förmig bzw. umgekehrt U-förmigen haptisch wahrnehmbaren Bereich hineinfassen. Dabei spürt der Nutzer zu beiden Seiten beispielsweise Begrenzungen und mittig einen flächigen haptisch wahrnehmbaren Bereich, in welchem er die Bewegung zum Öffnen der Türe ausführen kann. Durch die spezielle Anordnung der Matrizen kann daher die Geometrie eines Türgriffs nachmoduliert werden. Dem Nutzer wird vorteilhafterweise eine Haptik bereitgestellt, die er bereits von herkömmlichen Türgriffen gewohnt ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Bedienvorrichtung eine Gestenerkennungsvorrichtung, mittels welcher eine in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich ausgeführte Geste erkennbar ist. Insbesondere können zumindest zwei Gesten definiert sein, wobei die Steuervorrichtung ausgebildet ist, bei Erkennen einer ersten Geste eine erste Fahrzeugfunktion und bei Erkennen einer zweiten Geste eine zweite Fahrzeugfunktion anzusteuern. Hierdurch wird es dem Nutzer vorteilhafterweise ermöglicht, zum Entriegeln einer Fahrzeugtür eine ihm vertraute Bewegung auszuführen. Weiterhin können die Bedienungsmöglichkeiten durch die Erkennung von Gesten in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich erweitert werden.
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Die erste Fahrzeugfunktion ist dabei insbesondere ein Entriegelungsmechanismus und/oder ein Öffnungsmechanismus für ein bewegbar gelagertes Bauteil des Fahrzeugs und die zweite Fahrzeugfunktion ein Fahrzeugaußenlicht, ein Fahrzeuginnenraumlicht, eine Klimaanlage und/oder eine Fenstersteuerung. Durch die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung kann beispielsweise das Drücken unterschiedlicher Druckknöpfe eines Fahrzeugtürschlüssels zur Ansteuerung unterschiedlicher Fahrzeugfunktionen entfallen. Hierdurch wird eine Ansteuerung unterschiedlicher Fahrzeugfunktionen von außerhalb des Fahrzeugs ohne die Verwendung verschleißbehafteter Teile, wie Druckknöpfe von Funkfahrzeugschlüsseln, möglich.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug mit einer vorgenannten Bedienvorrichtung und einem bewegbar gelagerten Bauteil mit einer zu Außenseite des Fahrzeugs gerichteten Karosserieoberfläche. Dabei ist die Erzeugungsvorrichtung der Bedienvorrichtung bei der Karosserieoberfläche angeordnet.
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Das bewegbar gelagerte Bauteil kann dabei insbesondere eine Fahrzeugtür, eine Motorhaube, eine Heckklappe, ein Kofferraumdeckel und/oder ein Tankdeckel sein.
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Die Erzeugungseinrichtung kann zudem anstelle eines mechanischen Bedienbauteils für das bewegbar gelagerte Bauteil angeordnet sein.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
- 1 zeigt ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung und
- 2 zeigt schematisch eine Funktionsweise der Bedienvorrichtung.
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Mit Bezug zu den 1 und 2 wird ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung 1 sowie die Funktionsweise der Bedienvorrichtung 1 erläutert.
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Die Bedienvorrichtung 1 ist in einem Fahrzeug 5 angeordnet, welches bewegbar, einschließlich schwenkbar, gelagerte Bauteile 8.1 und 8.2 umfasst. Die bewegbar gelagerten Bauteile 8.1 und 8.2 sind insbesondere Fahrzeugtüren des Fahrzeugs 5. Das beispielhafte Fahrzeug 5 ist als Fünf-Türer mit zwei vorderen Fahrzeugtüren 8.1, einer Fahrertür und einer Beifahrertür 8.1, und zwei hinteren Fahrzeugtüren 8.2 sowie einer Heckklappe ausgestaltet. Die Bedienvorrichtung 1 ist dabei bei jeder Fahrzeugtüre 8.1 und 8.2 angeordnet. Jede der Fahrzeugtüren 8.1 und 8.2 weist dabei eine zum Innenraum des Fahrzeugs 5 und eine zur Außenseite A des Fahrzeugs 5 gerichtete Oberfläche auf. Die zur Außenseite A des Fahrzeugs 5 gerichtet Oberfläche ist dabei die Karosserieoberfläche 7 der Fahrzeugtür 8.1 bzw. 8.2.
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Im Folgenden wird die Bedienvorrichtung 1, welche an der Beifahrertür 8.1 angeordnet ist, erläutert. An allen anderen Fahrzeugtüren 8.1 und 8.2 kann die gleiche Bedienvorrichtung 1 angeordnet sein. Zudem kann die Bedienvorrichtung 1 auch zur Bedienung bei dem Kofferraumdeckel des Fahrzeugs 5, der Heckklappe, der Motorhaube und/oder des Tankdeckels des Fahrzeugs 5 verwendet werden.
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Die Bedienvorrichtung 1 umfasst eine Erfassungsvorrichtung 2, eine Erzeugungsvorrichtung 3 und eine Steuervorrichtung 4.
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Die Erzeugungsvorrichtung 3, ist an der Stelle der Fahrzeugtür 8.1, an welcher normalerweise ein mechanisches Bedienteil zum Öffnen der Fahrzeugtür 8.1, beispielsweise ein herkömmlicher Fahrzeugtürgriff, befestigt ist, angeordnet.
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Die Erzeugungsvorrichtung 3 umfasst mehrere Ultraschallwandler 6. Die Ultraschallwandler 6 können dabei Ultraschallwellen erzeugen. Weiterhin sind die Ultraschallwandler derart zueinander angeordnet, dass sich die erzeugten Ultraschallwellen vor der Karosserieoberfläche 7 des Fahrzeugs derart überlagern, dass ein haptisch wahrnehmbarer Bereich B ausgebildet wird.
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Die Ultraschallwandler 6 sind dabei insbesondere derart angeordnet, dass die erzeugten Ultraschallwellen in zumindest einen Bereich vor der Karosserieoberfläche 7 fokussiert werden. Die fokussierten Ultraschallwellen erzeugen dabei genug Energie, um die Haut eines Nutzers geringfügig zu verdrängen. Dadurch wird ein auf der Haut des Nutzers haptisch wahrnehmbares Gefühl erzeugt. Der zumindest eine Punkt stellt dabei den haptisch wahrnehmbaren Bereich B dar. Zur Fokussierung der Ultraschallwellen sind die Ultraschallwandler 6 dabei in einer phasengesteuerten Matrix angeordnet.
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Im vorliegenden Beispiel sind die Ultraschallwandler 6 in vier phasengesteuerten Matrizen M1 bis M4 angeordnet, die in einem geringen Abstand zueinander bei der Karosserieoberfläche 7 angebracht sind. Dabei erzeugt jede der Matrizen M1 bis M4 einen haptisch wahrnehmbaren Teilbereich B1 bis B4 vor der Karosserieoberfläche 7 der Fahrzeugtür 8.1. Die Teilbereiche B1 bis B4 bilden den gesamten haptisch wahrnehmbaren Bereich B.
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Weiterhin umfasst die Bedienvorrichtung 1 eine Erfassungsvorrichtung 2, mittels welcher erfasst werden kann, wenn ein Bedienobjekt 9 in einen Erfassungsraum E eintritt, der wie der haptisch wahrnehmbare Bereich B vor der Karosserieoberfläche 7 der Beifahrertür 8.1 ausgebildet ist. Der Erfassungsraum E ist dabei beispielsweise der Erfassungsbereich, der von der Kamera 2 erfassbar ist. Ein Bedienobjekt 9 kann beispielsweise eine Hand eines Nutzers sein, der zum Öffnen der Beifahrertür 8.1 seine Hand der Karosserieoberfläche 7 der Fahrzeugtür 8.1 annähert. Die Erfassungsvorrichtung 2 ist ebenfalls bei der Karosserieoberfläche 7 der Fahrzeugtür 8.1 neben der Erzeugungsvorrichtung 3 angeordnet.
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Weiterhin umfasst die Bedienvorrichtung 1 eine Steuervorrichtung 4, die sowohl mit der Erfassungsvorrichtung 2 als auch mit der Erzeugungsvorrichtung 3 verbunden ist. Wenn erfasst worden ist, dass die Hand 9 des Nutzers in den Erfassungsraum E eingetreten ist, steuert die Steuervorrichtung 4 die Erzeugungsvorrichtung 3 so an, dass der haptisch wahrnehmbare Bereich B vor der Karosserieoberfläche 7 ausgebildet wird.
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Die Bedienvorrichtung 1 umfasst weiterhin eine Gestenerkennungsvorrichtung 10. Die Gestenerkennungsvorrichtung 10 ist beispielsweise als separate Kamera ausgebildet. Die Gestenerkennungsvorrichtung 10 ist bei der Karosserieoberfläche 7 beispielsweise in der Nähe des Fensters der Fahrzeugtür 8.1 angeordnet. Alternativ kann die Erfassungsvorrichtung 2, die auch eine Kamera umfasst, als Gestenerkennungsvorrichtung verwendet werden.
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Die Kamera 10 ist dabei auf den haptisch wahrnehmbaren Bereich B gerichtet. Dadurch kann die Kamera 10 Gesten zunächst erfassen und mit abgespeicherten Gesten vergleichen. Die erfasste Geste wird dann einer abgespeicherten Geste zugeordnet. Durch diesen Vergleich wird die Geste erkannt. Die erkannte Geste wird an die Steuervorrichtung 4 weitergeleitet. Die Steuervorrichtung 4 wiederum steuert dann die der erkannten Geste zugeordnete Fahrzeugfunktion an.
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Führt der Nutzer beispielsweise eine erste Geste in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich B aus, wie er sie beim tatsächlichen Betätigen eines Türgriffs ausführt, steuert die Steuervorrichtung 4 den Entriegelungsmechanismus der Fahrzeugtür 8.1 an, so dass die Fahrzeugtür 8.1 entriegelt wird. Hierdurch wird die Fahrzeugtür 8.1 lediglich entriegelt, jedoch noch nicht geöffnet. Bewegt der Nutzer seine Hand in Richtung seines Körpers, wird dies als Öffnungsgeste für die Fahrzeugtür 8.1 gewertet. Die Fahrzeugtür 8.1 wird dann geöffnet. Dabei kann insbesondere der Abstand der Fahrzeugtür 8.1 zur Hand 9 des Nutzers gemessen werden und die Öffnung der Fahrzeugtür 8.1 in Abhängigkeit von dem Abstand geregelt werden.
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Wird eine zweite Geste in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich B erkannt, beispielsweise ein Wischgeste von oben nach unten, wird die Fenstersteuerung der Fahrzeugtür 8.1 angesteuert, so dass deren Fenster geöffnet wird. Alternativ können durch die Geste auch alle Fenster des Fahrzeugs 5 geöffnet werden.
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Wird ein dritte Geste in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich B erkannt, beispielsweise das Öffnen einer Faust, wird die Lichtsteuerung des Fahrzeugs 5 angesteuert, so dass die Innenraumbeleuchtung und/oder die Außenbeleuchtung des Fahrzeugs 5 eingeschaltet wird.
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Wird eine vierte Geste in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich B erkannt, beispielsweise eine Geste, die dem Drehen eines Drehknopfes gleicht, wird die Klimaanlage des Fahrzeugs 5 eingeschaltet.
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Weiterhin wird die Fahrzeugtür auch wieder verriegelt, wenn eine fünfte Geste, die beispielsweise einen zu der ersten Geste umgekehrten Ablauf aufweist, in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich B erkannt wird.
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In einer weiteren Ausführungsform können die Ultraschallwandler 6 derart von der Steuervorrichtung 4 angesteuert werden, dass sich die Haptik des haptisch wahrnehmbaren Bereichs B verändert, wenn eine Geste erkannt worden ist. Dabei kann insbesondere die Anzahl des Ein- und Ausschaltvorgangs Rückmeldung über die erkannte Geste geben. Alternativ können die Ultraschallwandler 6 auch mit einer Schaltperiode, deren Dauer abhängig von der erkannten Geste ist, ein- und ausgeschaltet werden. Durch die Anzahl bzw. Schaltperiodendauer wird dem Nutzer dann indirekt angezeigt, welche der Gesten erkannt worden ist.
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Führt der Nutzer in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich B keine Geste aus, gleicht die Haptik des haptisch wahrnehmbaren Bereichs einem konstanten Druckgefühl auf der Haut.
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Der haptisch wahrnehmbare Bereich pulsiert einmal, wenn die erste Geste erkannt worden ist, und er pulsiert zweimal, wenn die fünfte Geste erkannt wird. Werden die Gesten zwei bis vier erkannt, kann der haptisch wahrnehmbare Bereich B entsprechend drei bis fünfmal pulsieren.
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Alternativ kann der haptisch wahrnehmbare Bereich B auch derart verändert werden, dass ein gleichmäßig pulsierendes Druckgefühl erzeugt wird, wobei die Pulsdauer abhängig von der erkannten Geste ist.
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Hierdurch wird dem Nutzer ein haptisches Feedback über die in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich B erkannte Geste bereitgestellt. Vorteilhafterweise kann der Nutzer bei von außen nicht eindeutig sichtbaren Fahrzeugfunktion, wie beispielsweise der Klimaanlage, dann besser einschätzen, ob seine Geste überhaupt erkannt wurde, und die Fahrzeugfunktion angesteuert wird.
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In einer anderen Ausführungsform sind die Matrizen M1 bis M4 derart relativ zueinander angeordnet, dass die von den haptisch wahrnehmbaren Teilbereichen B1 bis B4 erzeugte Geometrie einen Türgriff haptisch nachmoduliert. Hierzu sind die Matrizen M1 bis M4 beispielsweise in einer U-Form oder einer umgekehrten U-Form bei der Karosserieoberfläche 7 des Fahrzeugs 5 angeordnet.
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Wird dann erfasst, dass eine Hand 9 in den Erfassungsraum E eintritt, wird ein U-förmiger oder umgekehrt U-förmiger haptisch wahrnehmbarer Bereich B vor der Karosserieoberfläche 7 ausgebildet. Die beiden senkrechten Teile der U-Form bilden dann Begrenzungen für den bedienbaren haptisch wahrnehmbaren Bereich B. Der horizontale Bereich der U-Form bzw. umgekehrten U-Form dient als Bereich, in dem der Nutzer die Geste zum Entriegeln oder Öffnen der Fahrzeugtür 8.1 ausführt. Hierdurch wird dem Nutzer eine möglichst reale Haptik zum Bedienen eines Türgriffs bereitgestellt.
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Zum Öffnen einer Fahrzeugtür 8.1 mittels eines herkömmlichen Türgriffs bewegt der Nutzer seine Hand zum Türgriff. Zum Bedienen der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung 1 führt der Nutzer vorteilhafterweise die gleiche Bewegung aus, die er bereits von dem herkömmlichen Türgriff gewohnt ist. Dabei ist jedoch kein tatsächlich sichtbarer Türgriff an dem Fahrzeug 5 angebracht. Vielmehr kann ein solcher durch die Bedienvorrichtung 1 ersetzt werden.
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Da es jedoch nicht möglich sein soll, dass ein Unbefugter lediglich durch das Annähern seiner Hand an die Karosserieoberfläche 7 des Fahrzeugs 5 die Bedienvorrichtung 1 bedienen kann und dadurch das Fahrzeug öffnen kann, kann zunächst erfasst werden, ob es sich bei dem Nutzer um einen befugten Nutzer handelt. Beispielsweise muss der Nutzer hierzu ein Objekt bei sich tragen, welches ihn als befugt ausweist. Dies kann beispielsweise ein Funkschlüssel sein. Der haptisch wahrnehmbare Bereich B wird nur dann vor der Karosserieoberfläche 7 erzeugt, wenn die Identifikation des Nutzers erfolgreich ist.
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In der Regel trägt ein solches Objekt jedoch nur der Fahrer des Fahrzeugs 5 bei sich. Um eine Bedienung der Bedienvorrichtung 1 für einen anderen Nutzer zu ermöglichen, kann der Fahrer dann eine entsprechende Geste in dem haptisch wahrnehmbaren Bereich B bei der Fahrertür des Fahrzeugs 5 ausführen. Dadurch erst kann die Bedienung der Bedienvorrichtung 1 an anderen Fahrzeugtüren 8.1 und 8.2 für andere Nutzer freigeschaltet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedienvorrichtung
- 2
- Erfassungsvorrichtung
- 3
- Erzeugungsvorrichtung
- 4
- Steuervorrichtung
- 5
- Fahrzeug
- 6
- Ultraschallwandler
- 7
- Karosserieoberfläche
- 8.1 - 8.2
- bewegbar gelagertes Bauteil; Fahrzeugtür
- 9
- Bedienobjekt
- 10
- Gestenerkennungsvorrichtung; Kamera
- E
- Erfassungsraum
- B
- haptisch wahrnehmbarer Bereich
- B1 - B4
- haptisch wahrnehmbare Teilbereiche
- M1 - M4
- Matrizen