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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ansteuerung mindestens eines Hauptscheinwerfers einer Beleuchtungseinheit eines Eigenfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Beleuchtungseinheit für ein als Eigenfahrzeug ausgebildetes Kraftfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12, ein Computerprogrammprodukt und ein computerlesbares Medium.
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Derartige Verfahren zur Ansteuerung mindestens eines Hauptscheinwerfers einer Beleuchtungseinheit eines Eigenfahrzeugs, Beleuchtungseinheiten von Kraftfahrzeugen, Computerprogrammprodukte und computerlesbare Medien sind aus dem Stand der Technik in zahlreichen Ausführungsvarianten bereits bekannt.
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Beispielsweise ist aus der
DE 10 2013 001 286 A1 ein Scheinwerfersystem und ein Verfahren zur Ansteuerung mindestens eines Hauptscheinwerfers einer Beleuchtungseinheit eines Kraftfahrzeugs bekannt, umfassend eine Umfelderkennungseinrichtung zur Erkennung einer in Fahrtrichtung vor dem Eigenfahrzeug liegenden Fahrspur des Kraftfahrzeugs, eine Lichtsteuerung zur automatischen Ansteuerung des Hauptscheinwerfers in Abhängigkeit mindestens eines Eingangssignals der Lichtsteuerung von der Umfelderkennungseinrichtung, wobei der Hauptscheinwerfer die Fahrspur in einer ersten Lichtintensität und/oder in einer ersten spektralen Zusammensetzung und mindestens einen an die Fahrspur angrenzenden Bereich in einer von der ersten Lichtintensität und/oder der ersten spektralen Zusammensetzung abweichenden Lichtintensität und/oder spektralen Zusammensetzung beleuchtet.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verkehrssicherheit, insbesondere bei nächtlichen Fahrten mit einem Kraftfahrzeug, zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Ansteuerung mindestens eines Hauptscheinwerfers einer Beleuchtungseinheit eines Eigenfahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Beleuchtungseinheit für ein als Eigenfahrzeug ausgebildetes Kraftfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 12, ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 13 und ein computerlesbares Medium mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass die Verkehrssicherheit bei Fahrten mit einem Kraftfahrzeug unter widrigen Sichtverhältnissen, insbesondere bei Nachtfahrten mit dem als Eigenfahrzeug ausgebildeten Kraftfahrzeug, verbessert ist. Erfindungsgemäß ist eine genauere Erfassung des in Fahrtrichtung vor dem als Eigenfahrzeug ausgebildeten Kraftfahrzeug liegenden Fahrzeugumfelds vorgesehen, auf deren Basis eine dann ebenfalls genauer auf die Fahrsituation und/oder das Fahrzeugumfeld abgestimmte Beleuchtung des in Fahrtrichtung vor dem Eigenfahrzeug liegenden Fahrzeugumfelds erfolgt. Der Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs behält damit zum einen einen guten Überblick über die Umfeldsituation vor dem Eigenfahrzeug. Zum anderen erfolgt eine Blickführung des Fahrzeugführers des Eigenfahrzeugs ohne dessen Blickfeld in ungewünschter Weise zu verengen.
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Grundsätzlich ist die Beleuchtung des in Fahrtrichtung vor dem Eigenfahrzeug liegenden Fahrzeugumfelds in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht jedoch vor, dass die Eigenfahrbahn und die Gegenfahrbahn oder die Gegenfahrbahn und der mindestens eine der beiden Randstreifen derart beleuchtet werden, dass dem Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs die Eigenfahrbahn relativ zu der Gegenfahrbahn oder der Gegenfahrbahn und dem Randstreifen heller erscheint. Hierdurch ist die Blickführung des Fahrzeugführers des Eigenfahrzeugs durch das erfindungsgemäße Verfahren weiter verbessert.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Eigenfahrbahn und die Gegenfahrbahn oder die Gegenfahrbahn und der mindestens eine der beiden Randstreifen derart mit voneinander verschiedenen Lichtfarben beleuchtet werden, dass die Eigenfahrbahn dem Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs als grundsätzlich ungefährlich und die Gegenfahrbahn oder die Gegenfahrbahn und der mindestens eine Randstreifen dem Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs als potentiell gefährlich erscheinen. Beispielsweise könnte die Eigenfahrbahn mit einer grünen Lichtfarbe und die Gegenfahrbahn oder die Gegenfahrbahn und der mindestens eine Randstreifen mit einer roten Lichtfarbe oder in voneinander verschiedenen Rottönen beleuchtet werden, so dass dem Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs die Eigenfahrbahn in einem Grünton und die Gegenfahrbahn oder die Gegenfahrbahn und der mindestens eine Randstreifen in mindestens einem Rotton erscheinen.
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Die Farben Rot und Grün sind als Signalfarben weit verbreitet und daher von jedem Menschen leicht zuordenbar. Dies gilt insbesondere für Verkehrsbereiche. Entsprechend wird der Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs intuitiv die Eigenfahrbahn als grundsätzlich ungefährlich und die Gegenfahrbahn oder die Gegenfahrbahn und den mindestens eine Randstreifen als potentiell gefährlich einschätzen. Eine derartige Signalbeleuchtung könnte auf aktuelle Verkehrssituationen angepasst sein. Beispielsweise könnte ein Verkehrsunfall mittels der Umfelderkennungseinrichtung erkannt worden sein und es wird die Fahrbahn, auf der das verunfallte Fahrzeug oder eine sonstige Verkehrsbehinderung im Weg ist, farblich als potentiell gefährlich gekennzeichnet. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Lichtfarben denkbar, die je nach Fahrsituation in dem genannten Sinn erfindungsgemäß eingesetzt werden könnten.
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Andere Fahrsituation könnten beispielsweise sein, Einbahnstraßen, Autobahnauffahrten oder Autobahnabfahrten, die nicht in Gegenrichtung befahren werden sollen, Baustellenbereiche oder dergleichen.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Lichtintensität und/oder die Lichtfarbe der Beleuchtung der Eigenfahrbahn und/oder des mindestens einen angrenzenden Bereichs derart ausgebildet ist/sind, dass deren/dessen jeweilige Helligkeit und/oder deren/dessen jeweilige Farbe für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs homogen erscheint. Hierdurch ist ein für den Fahrzeugführer homogenes Erscheinungsbild der auf diese Weise beleuchteten Eigenfahrbahn und/oder des auf diese Weise beleuchteten angrenzenden Bereichs ermöglicht. Dies erzeugt bei dem Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs einen gleichbleibenden und damit konsistenten visuellen Eindruck und damit einen hohen Grad an seitens des Fahrzeugführers des Eigenfahrzeugs empfundener Zuverlässlichkeit der auf diese Weise erzeugten Beleuchtung des Fahrzeugumfelds.
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Eine zu der vorgenannten Ausführungsform alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Lichtintensität und/oder die Lichtfarbe der Beleuchtung der Eigenfahrbahn und/oder des mindestens einen angrenzenden Bereichs derart ausgebildet ist/sind, dass deren/dessen jeweilige Helligkeit und/oder deren/dessen jeweilige Farbe für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs als ein stetiger oder stufenweiser Verlauf erscheint. Hierdurch ist die Blickführung des Fahrzeugführers des Eigenfahrzeugs zusätzlich, nämlich innerhalb der Eigenfahrbahn und/oder innerhalb des mindestens einen angrenzenden Bereichs, wunschgemäß steuerbar.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform sieht vor, dass die Eigenfahrbahn und/oder der mindestens eine angrenzende Bereich für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs in einem Nahbereich des Eigenfahrzeugs heller und/oder farbkräftiger erscheint als in einem Fernbereich des Eigenfahrzeugs. Auf diese Weise ist die Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers auf den für die Verkehrssicherheit besonders wichtigen Nahbereich des Eigenfahrzeugs gelenkt.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Lichtintensität und/oder die Lichtfarbe der Beleuchtung der Eigenfahrbahn und des mindestens einen angrenzenden Bereichs derart ausgebildet sind, dass die Helligkeit und/oder Farbe der Eigenfahrbahn und des mindestens einen angrenzenden Bereichs für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs als ein stetiger oder stufenweiser Verlauf erscheint. Hierdurch ist ein zu plötzlicher und damit ein von dem Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs und/oder von anderen Verkehrsteilnehmern als störend empfundener visueller Übergang bei der Beleuchtung der Eigenfahrbahn und des mindestens einen angrenzenden Bereichs wirksam vermieden.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass die Helligkeit und/oder die Farbkraft quer zur Fahrtrichtung des Eigenfahrzeugs von der Eigenfahrbahn ausgehend in Richtung von dem mindestens einen angrenzenden Bereich für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs abnehmend erscheint. Auf diese Weise ist ein für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs intuitiv stimmiger visueller Übergang bei der Beleuchtung der Eigenfahrbahn und des mindestens einen angrenzenden Bereichs erreicht.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Unterstützungsfunktion in Abhängigkeit von mindestens dem einen Eingangssignal der Lichtsteuerung von der Umfelderkennungseinrichtung von einem Deaktivierungszustand in den Aktivierungszustand und/oder von dem Aktivierungszustand in den Deaktivierungszustand überführt wird. Hierdurch ist es möglich, die Unterstützungsfunktion, beispielsweise aus Gründen des Energiemanagements des Eigenfahrzeugs, lediglich in Fahrsituationen und/oder Fahrzeugumfeldern einzuschalten, in denen eine Unterstützung erforderlich ist. Gerade bei modernen Kraftfahrzeugen mit einem hohen Elektrifizierungsgrad, also einer Vielzahl von elektrischen Verbrauchern, ist ein Energiemanagement besonders wichtig. Grundsätzlich ist die Unterstützungsfunktion je nach Anwendungsfall auch anderweitig, beispielsweise in Abhängigkeit des Zustands des Eigenfahrzeugs, von dem Deaktivierungszustand in den Aktivierungszustand und umgekehrt überführbar.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass das Eingangssignal auf der Erkennung eines Fremdfahrzeugs mittels der Umfelderkennungseinrichtung basiert. Auf diese Weise ist eine vorteilhafte Blickführung des Fahrzeugführers in einem für die Verkehrssicherheit kritischen Fahrmoment erreicht. Darüber hinaus ist die Gefahr der Blendung des Fahrzeugführers des Eigenfahrzeugs im Falle eines entgegenkommenden Fremdfahrzeugs wirksam verhindert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform sieht vor, dass der mindestens eine Hauptscheinwerfer von der Lichtsteuerung derart angesteuert wird, dass das erkannte Fremdfahrzeug trotz der Beleuchtung der von dem Fremdfahrzeug befahrenen Eigenfahrbahn und/oder Gegenfahrbahn nicht beleuchtet wird. Es handelt sich dabei um eine Entblendungsfunktion der Beleuchtungseinheit des Eigenfahrzeugs, mittels der das erkannte Fremdfahrzeug entblendet wird. Hierdurch wird zusätzlich zu der Blickführung des Fahrzeugführers in diesem für die Verkehrssicherheit kritischen Fahrmoment erreicht, dass der Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs in der Kombination aus der Entblendung des Fremdfahrzeugs und der erfindungsgemäßen Beleuchtung des in Fahrtrichtung vor dem Eigenfahrzeug liegenden Fahrzeugumfelds eine verbesserte Rückmeldung über die Entblendungsfunktion des Eigenfahrzeugs erhält. Gerade bei zu entblendenden Fremdfahrzeugen im Fernbereich des Eigenfahrzeugs und des damit einhergehenden lediglich geringen Entblendungsbereichs ist es für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs allein aufgrund der Entblendung des Fremdfahrzeugs oft nicht erkennbar, ob die Entblendungsfunktion tatsächlich ordnungsgemäß arbeitet.
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Anhand der beigefügten, grob schematischen Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2a ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, ohne Entblendung eines Fremdfahrzeugs und
- 2b das zweite Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit Entblendung eines Fremdfahrzeugs.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. 1 zeigt dabei eine in Fahrtrichtung eines als Eigenfahrzeug ausgebildeten Kraftfahrzeugs vor dem Eigenfahrzeug liegende Eigenfahrbahn 2, Gegenfahrbahn 4, einen Randstreifen 6 der Eigenfahrbahn 2 und einen Randstreifen 8 der Gegenfahrbahn 8, sowie das von dem Eigenfahrzeug weiter entfernt liegende Fahrzeugumfeld 10 aus der Perspektive eines Fahrzeugführers des Eigenfahrzeugs. Die Fahrtrichtung ist in 1 mittels eines Pfeils 12 symbolisiert. Das Kraftfahrzeug und der Fahrzeugführer sind nicht dargestellt. Eine ebenfalls nicht dargestellte Beleuchtungseinheit des Eigenfahrzeugs zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel weist eine Umfelderkennungseinrichtung zur Erkennung der in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug liegenden Eigenfahrbahn 2 und zur Erkennung der in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug liegenden Gegenfahrbahn 4 sowie des Randstreifens 6 der Eigenfahrbahn 2 und des Randstreifens 8 der Gegenfahrbahn 4 und des von dem Eigenfahrzeug weiter entfernten Fahrzeugumfelds 10 auf.
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Ferner umfasst die Beleuchtungseinheit zwei Hauptscheinwerfer mit jeweils einer aus LED's aufgebauten LED-Matrix und eine Lichtsteuerung zur automatischen Ansteuerung der Hauptscheinwerfer in Abhängigkeit mindestens eines Eingangssignals der Lichtsteuerung von der als Frontkamera ausgebildeten Umfelderkennungseinrichtung. Mittels der Lichtsteuerung sind die Hauptscheinwerfer derart ansteuerbar, dass die Eigenfahrbahn 2 in einer ersten Lichtintensität, die Gegenfahrbahn 4 in einer relativ zu der ersten Lichtintensität niedrigeren zweiten Lichtintensität, der Randstreifen 6 der Eigenfahrbahn 2 in einer relativ zu der zweiten Lichtintensität niedrigeren dritten Lichtintensität und der Randstreifen 8 der Gegenfahrbahn 4 relativ zu der dritten Lichtintensität niedrigeren vierten Lichtintensität beleuchtbar ist, so dass sich für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs die Beleuchtung der Gegenfahrbahn 4 und der beiden Randstreifen 6 und 8 von der Beleuchtung der Eigenfahrbahn 2 in der Lichtintensität optisch wahrnehmbar unterscheidet.
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Beispielsweise ist in dem ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Beleuchtung der Eigenfahrbahn 2 mit 60 Lux, der Gegenfahrbahn 4 mit 40 Lux, des Randstreifens 6 mit 20 Lux und des Randstreifens 8 mit 10 Lux erfolgt.
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Im Nachfolgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel anhand der 1 näher erläutert.
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Mittels der Frontkamera wird zum einen der Nachtzustand erkannt. Zum anderen wird mittels der Frontkamera das in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug liegende Fahrzeugumfeld, nämlich die Eigenfahrbahn 2, die vor dem Eigenfahrzeug liegende Gegenfahrbahn 4 sowie der Randstreifen 6 der Eigenfahrbahn 2 und der Randstreifen 8 der Gegenfahrbahn 4 und das von dem Eigenfahrzeug weiter entfernte Fahrzeugumfeld 10 erkannt. Ferner erkennt die Fahrzeugkamera bei der Erfassung des in Fahrtrichtung vor dem Eigenfahrzeug liegenden Fahrzeugumfelds, dass weder auf der Eigenfahrbahn 2 ein vorausfahrendes noch auf der Gegenfahrbahn 4 ein entgegenkommendes Fremdfahrzeug ist. Auf Basis der oben erläuterten Erkennung des in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug liegenden Fahrzeugumfelds mittels der Fahrzeugkamera liegt ein dazu korrespondierendes Eingangssignal der Fahrzeugkamera an der Lichtsteuerung an. Die Lichtsteuerung schaltet auf Basis dieses Eingangssignals die Hauptscheinwerfer des Eigenfahrzeugs in einer vorher festgelegten und in einem Speicher der Beleuchtungseinheit abgespeicherten Fernlichtfunktion ein.
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Dabei wird die in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug liegende Eigenfahrbahn 2 mit 60 Lux, die Gegenfahrbahn 4 mit 40 Lux, der Randstreifen 6 mit 20 Lux und der Randstreifen 8 mit 10 Lux beleuchtet. Somit werden die Eigenfahrbahn 2, die Gegenfahrbahn 4, der Randstreifen 6 und der Randstreifen 8 derart beleuchtet, dass dem Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs die Eigenfahrbahn 2 relativ zu der Gegenfahrbahn 4 und den Randstreifen 6, 8 heller erscheint. Darüber hinaus erscheint die Gegenfahrbahn 4 relativ zu dem Randstreifen 6 heller und der Randstreifen 6 relativ zu dem Randstreifen 8 heller.
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In dem vorliegenden ersten Ausführungsbeispiel ist die Lichtintensität der jeweiligen Beleuchtung der Eigenfahrbahn 2, der Gegenfahrbahn 4, des Randstreifens 6 und des Randstreifens 8 derart ausgebildet, dass deren jeweilige Helligkeit für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs homogen erscheint.
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Wie aus den obigen Erläuterungen hervorgeht, sind die Lichtintensitäten der jeweiligen Beleuchtung der Eigenfahrbahn 2, der Gegenfahrbahn 4, des Randstreifens 6 und des Randstreifens 8 derart ausgebildet, dass die Helligkeit der Eigenfahrbahn 2, der Gegenfahrbahn 4, des Randstreifens 6 und des Randstreifens 8 für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs als ein stufenweiser Verlauf erscheint. Nämlich, dass die Helligkeit quer zur Fahrtrichtung 12 des Eigenfahrzeugs von der Eigenfahrbahn 2 ausgehend in Richtung von dem mindestens einen angrenzenden Bereich, also in Richtung Gegenfahrbahn 4, Randstreifen 6 und Randstreifen 8, für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs abnehmend erscheint.
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In den 2a und 2b ist ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Das zweite Ausführungsbeispiel wird lediglich im Umfang der Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel erläutert. Gleiche oder gleichwirkende Bauteile und Objekte sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Ähnlich wie bei der 1 zeigen die 2a und 2b dabei eine in Fahrtrichtung 12 eines als Eigenfahrzeug ausgebildeten Kraftfahrzeugs 14 vor dem Eigenfahrzeug 14 liegende Eigenfahrbahn 2, Gegenfahrbahn 4, einen Randstreifen 6 der Eigenfahrbahn 2 und einen Randstreifen 8 der Gegenfahrbahn 4, sowie das von dem Eigenfahrzeug 14 weiter entfernt liegende Fahrzeugumfeld 10 aus einer Vogelperspektive auf das Eigenfahrzeug 14.
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Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel ist eine Unterstützungsfunktion einer ebenfalls nicht dargestellten Beleuchtungseinheit des zweiten Ausführungsbeispiels in Abhängigkeit von mindestens einem Eingangssignal einer Lichtsteuerung der Beleuchtungseinheit von der als Frontkamera ausgebildeten, nicht dargestellten Umfelderkennungseinrichtung der Beleuchtungseinheit von einem Deaktivierungszustand in den Aktivierungszustand und von dem Aktivierungszustand in den Deaktivierungszustand überführbar. Das den Aktivierungszustand oder den Deaktivierungszustand der Unterstützungsfunktion der Beleuchtungseinheit herbeiführende Eingangssignal der Lichtsteuerung basiert hierbei auf der Erkennung eines Fremdfahrzeugs 16 mittels der Umfelderkennungseinrichtung. Siehe hierzu 2b, in der das Fremdfahrzeug 16 dargestellt ist.
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Im Nachfolgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel anhand der 2a und 2b näher erläutert.
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Analog zu dem ersten Ausführungsbeispiel wird mittels der Frontkamera zum einen der Nachtzustand erkannt. Zum anderen wird mittels der Frontkamera das in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug 14 liegende Fahrzeugumfeld, nämlich die Eigenfahrbahn 2, die vor dem Eigenfahrzeug 14 liegende Gegenfahrbahn 4 sowie der Randstreifen 6 der Eigenfahrbahn 2 und der Randstreifen 8 der Gegenfahrbahn 4 und das von dem Eigenfahrzeug 14 weiter entfernte Fahrzeugumfeld 10 erkannt.
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Gemäß 2a erkennt die Fahrzeugkamera zunächst, dass weder auf der Eigenfahrbahn 2 ein vorausfahrendes noch auf der Gegenfahrbahn 4 ein entgegenkommendes Fremdfahrzeug 16 ist. Auf Basis der oben erläuterten Erkennung des in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug 14 liegenden Fahrzeugumfelds 2, 4, 6, 8, 10 mittels der Fahrzeugkamera liegt ein dazu korrespondierendes Eingangssignal der Fahrzeugkamera an der Lichtsteuerung an. Die Lichtsteuerung schaltet auf Basis dieses Eingangssignals die Hauptscheinwerfer des Eigenfahrzeugs 14 in einer vorher festgelegten und in einem Speicher der Beleuchtungseinheit abgespeicherten Fernlichtfunktion ein. Dabei handelt es sich beispielsweise um ein herkömmliches Fernlicht, also ohne die erfindungsgemäße Beleuchtung des in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug 14 liegenden Fahrzeugumfelds.
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Wie in 2b dargestellt, erkennt die Fahrzeugkamera des Eigenfahrzeugs 14 nach der in 2a dargestellten Fahrsituation, dass auf der Gegenfahrbahn 4 ein entgegenkommendes Fremdfahrzeug 16 in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug 14 ist. Auf Basis der oben erläuterten Erkennung des in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug 14 liegenden Fahrzeugumfelds 2, 4, 6, 8, 10 sowie des Fremdfahrzeugs 16 auf der Gegenfahrbahn 4 mittels der Fahrzeugkamera, liegt ein dazu korrespondierendes Eingangssignal der Fahrzeugkamera an der Lichtsteuerung an.
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Die Lichtsteuerung schaltet auf Basis dieses Eingangssignals die Hauptscheinwerfer des Eigenfahrzeugs 14 in einer vorher festgelegten und in einem Speicher der Beleuchtungseinheit abgespeicherten Fernlichtfunktion ein, bei der zum einen die Hauptscheinwerfer des Eigenfahrzeugs 14 von dessen Lichtsteuerung derart angesteuert werden, dass das erkannte Fremdfahrzeug 16 trotz der Beleuchtung der von dem Fremdfahrzeug 16 befahrenen Gegenfahrbahn 4 nicht beleuchtet wird. Es handelt sich dabei, analog zu dem ersten Ausführungsbeispiel, um eine Entblendungsfunktion der Beleuchtungseinheit des Eigenfahrzeugs 14, mittels der das erkannte Fremdfahrzeug 16 entblendet wird. Siehe hierzu insbesondere 2b in der diese Entblendung des Fremdfahrzeugs 16 durch einen symbolischen Lichtkegel 18 des Eigenfahrzeugs 14 angedeutet ist.
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Zum anderen wird mittels der Lichtsteuerung auf Basis dieses Eingangssignals der Lichtsteuerung die Unterstützungsfunktion der Beleuchtungseinheit des Eigenfahrzeugs 14 von einem Deaktivierungszustand in einen Aktivierungszustand überführt.
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In dem Aktivierungszustand der Unterstützungsfunktion der Beleuchtungseinheit des Eigenfahrzeugs 14 wird nicht nur das Fremdfahrzeug 16 auf die oben erläuterte Weise entblendet, sondern es werden die Hauptscheinwerfer der Beleuchtungseinheit des Eigenfahrzeugs 14 in der gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel erläuterten Weise angesteuert.
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Im Weiteren entspricht das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, so dass hier auf die Erläuterungen zu dem ersten Ausführungsbeispiel verwiesen wird.
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Nachdem die Frontkamera des Eigenfahrzeugs 14 erkannt hat, dass das Fremdfahrzeug 16 das Eigenfahrzeug 14 passiert hat, ist gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Lichtsteuerung die Hauptscheinwerfer der Beleuchtungseinheit des Eigenfahrzeugs 14 derart ansteuert, dass zum einen eine Entblendung eines in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug 14 liegenden Bereichs des Fahrumfelds nicht mehr erfolgt. Zum anderen wird die Unterstützungsfunktion mittels der Lichtsteuerung von dem Aktivierungszustand wieder in den Deaktivierungszustand überführt. Die Beleuchtung entspricht somit wieder der Beleuchtung gemäß 2a, ohne dass die Eigenfahrbahn 2, die Gegenfahrbahn 4 und die beiden Randstreifen 6 und 8 analog zu dem ersten Ausführungsbeispiel ausgeleuchtet werden.
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Falls zeitlich danach erneut ein Fremdfahrzeug in dem in Fahrtrichtung 12 vor dem Eigenfahrzeug 14 liegenden Fahrzeugumfeld mittels der Fahrzeugkamera der Beleuchtungseinheit des Eigenfahrzeugs 14 erkannt würde, so würde der oben erläuterte Ablauf erneut durchlaufen werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorliegenden Ausführungsbeispiele begrenzt.
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Beispielsweise ist eine voneinander verschiedene Beleuchtung der Eigenfahrbahn, der Gegenfahrbahn oder der Gegenfahrbahn und des mindestens einen Randstreifens nicht auf voneinander verschiedene Lichtintensitäten und Lichtintensitätsverläufe beschränkt. Alternativ dazu oder in Ergänzung dazu kann auch die Lichtfarbe und/oder ein Lichtfarbverlauf Anwendung finden.
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Anstelle von einer stufenweisen Änderung der Lichtintensität kann auch eine stetige, also kontinuierliche, Änderung der Lichtintensität vorgesehen sein. Gleiches gilt im Falle der Änderung einer Lichtfarbe.
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Neben einer jeweils homogenen Beleuchtung der Eigenfahrbahn und/oder des mindestens einen angrenzenden Bereichs kann die Lichtintensität und/oder die Lichtfarbe der Beleuchtung der Eigenfahrbahn und/oder des mindestens einen angrenzenden Bereichs derart ausgebildet sein, dass deren/dessen jeweilige Helligkeit und/oder deren/dessen jeweilige Farbe für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs als ein stetiger oder stufenweiser Verlauf erscheint. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Eigenfahrbahn und/oder der mindestens eine angrenzende Bereich für den Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs in einem Nahbereich des Eigenfahrzeugs heller und/oder farbkräftiger erscheint als in einem Fernbereich des Eigenfahrzeugs.
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Auch ist es denkbar, dass die Lichtsteuerung die Hauptscheinwerfer derart ansteuert, dass die Eigenfahrbahn und die Gegenfahrbahn oder die Gegenfahrbahn und der mindestens eine der beiden Randstreifen derart mit voneinander verschiedenen Lichtfarben beleuchtet werden, dass die Eigenfahrbahn dem Fahrzeugführer des Eigenfahrzeugs als grundsätzlich ungefährlich und die Gegenfahrbahn oder die Gegenfahrbahn und der mindestens eine Randstreifen dem Fahrzeugführer als potentiell gefährlich erscheinen.
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Neben der Fahrzeugkamera kann die Umfelderkennungseinrichtung auch auf andere dem Fachmann bekannte und geeignete Weise ausgebildet sein. Beispielsweise sei auf Fahrzeug-zu-Fahrzeug oder Fahrzeug-zu-Umgebung Kommunikation, GPS-Navigation, Radar, Lidar oder Kombinationen daraus hingewiesen. Auch eine dazu alternative oder zusätzliche Fahrzeugsensorik, wie beispielsweise Lenkradwinkelsensorik, Kurvenradiussensorik oder Gierratensensorik ist verwendbar.
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Ähnliches gilt für die Ausbildung des mindestens einen Hauptscheinwerfers. Neben LED's und LED-Matrizen sind auch andere dem Fachmann bekannte und geeignete Lichtmodule zur Erzeugung einer hochauflösenden Scheinwerferbeleuchtung denkbar. Beispielhaft seien Beamertechnologie, LCD-Bauteile, DMD-Bauteile und Laserscanner genannt.
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Ein Lichtintensitätsverlauf und/oder Lichtfarbenverlauf kann auch aus einer Kombination von einem Verlauf innerhalb des jeweils beleuchteten Bereichs des Fahrzeugumfelds, beispielsweise Eigenfahrbahn oder Gegenfahrbahn, und aus einem bereichsübergreifenden Verlauf, beispielsweise Eigenfahrbahn und Gegenfahrbahn, gebildet sein.
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Anders als in dem zweiten Ausführungsbeispiels dargestellt, kann es sich bei dem Fremdfahrzeug auch um ein dem Eigenfahrzeug auf der Eigenfahrbahn vorausfahrendes Fremdfahrzeug handeln. Ferner ist die Beleuchtung des in Fahrtrichtung vor dem Eigenfahrzeug liegenden Fahrzeugumfelds nicht auf die Eigenfahrbahn, die Gegenfahrbahn und die beiden Randstreifen begrenzt. Auch das von dem Eigenfahrzeug weiter entfernt liegende Fahrzeugumfeld kann erfindungsgemäß beleuchtet werden.
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Ein stufenweiser oder stetiger, also kontinuierlicher, Verlauf der mindestens einen Lichtintensität und/oder der mindestens einen Lichtfarbe in der erfindungsgemäßen Beleuchtung des in Fahrtrichtung vor dem Eigenfahrzeug liegenden Fahrzeugumfelds kann in Abhängigkeit einer Fahrzeugsensorik der Beleuchtungseinheit zur Erkennung von mindestens einem Fahrzeugzustand des Eigenfahrzeugs und/oder der Umfelderkennungseinrichtung erfolgen.
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Die Erfindung ist unabhängig ob Linksverkehr oder Rechtsverkehr vorteilhaft einsetzbar. Beispielsweise ist es auch denkbar, dass die Lichtsteuerung der Beleuchtungseinheit derart ausgebildet ist, um beispielsweise auf Basis mindestens eines Eingangssignals der Lichtsteuerung von Fahrzeugsensorik und/oder der Umfelderkennungseinheit zu erkennen, ob das Eigenfahrzeug aktuell in einer Linksverkehr-Ordnung oder in einer Rechtsverkehr-Ordnung fährt, und in Abhängigkeit davon den mindestens einen Hauptscheinwerfer der Beleuchtungseinheit erfindungsgemäß ansteuert.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Eigenfahrbahn
- 4
- Gegenfahrbahn
- 6
- Randstreifen der Eigenfahrbahn 2
- 8
- Randstreifen der Gegenfahrbahn 4
- 10
- Weiteres Fahrzeugumfeld
- 12
- Fahrtrichtung des Eigenfahrzeugs 14
- 14
- Eigenfahrzeug
- 16
- Fremdfahrzeug
- 18
- Lichtkegel des Eigenfahrzeugs 14
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013001286 A1 [0003]