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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fehleranalyse eines Drehverschlusses eines Behälters aus Kunststoff, insbesondere einer Flasche aus Polyethylenterephthalat (PET) oder dergleichen, sowie ein Inspektionssystem, wobei das Inspektionssystem eine Beleuchtungsvorrichtung, eine optische Erfassungsvorrichtung und eine Verarbeitungsvorrichtung umfasst, wobei mittels der Beleuchtungsvorrichtung Licht auf den Behälter projizierbar ist.
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Bei dem vorbezeichneten Inspektionssystem beziehungsweise Verfahren zur Fehleranalyse eines Drehverschlusses eines Behälters aus Kunststoff werden an dem Inspektionssystem verschlossene Drehverschlüsse auf mögliche Fehler hin analysiert. Dabei werden die Behälter, wie beispielsweise Kunststoffflaschen aus einem transparenten oder durchscheinenden Kunststoffmaterial, auf einem Förderband, von beispielsweise einer Abfüllanlage, entlang des Inspektionssystems gefördert. Bei der Fehleranalyse wird geprüft, ob der Drehverschluss beziehungsweise eine Verschlusskappe des Drehverschlusses auf den Behälter mit der richtigen Anzahl an Umdrehungen beziehungsweise Drehlagenposition aufgeschraubt wurde. So darf die Verschlusskappe nicht zu locker auf dem Behälter aufgeschraubt sein, da dann der Drehverschluss undicht sein könnte, wobei ein zu festes Aufschrauben eine Beschädigung des Drehverschlusses oder eine erschwerte Öffnung desselben zur Folge haben kann.
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Es ist daher bekannt, derartige Drehverschlüsse mit Markierungen zu versehen, anhand derer eine Rotationslage einer Verschlusskappe an einem damit verschlossenem Behälter bestimmt werden kann. Im Rahmen einer Herstellung einer Flasche aus Kunststoffmaterial und einer Verschlusskappe, die ebenfalls aus Kunststoffmaterial ausgebildet sein kann, können jeweils Markierungen in Form einer Ausnehmung oder Erhebung an der Verschlusskappe oder -flasche leicht angebracht werden. Während eines Transports der verschlossenen Flasche entlang eines Inspektionssystems werden dann mittels einer Kamera einer Erfassungsvorrichtung des Inspektionssystems ein oder mehrere Bilder der Verschlusskappe und des Behälters beziehungsweise der Flasche aufgenommen. Durch Bildverarbeitung mittels einer Verarbeitungsvorrichtung werden die jeweiligen Markierungen detektiert, wobei deren Position relativ zu einer Drehachse des Drehverschlusses bestimmt wird. Insbesondere wird ein relativer Winkelabstand der beiden Markierungen bezogen auf die Drehachse bestimmt. Liegt der Winkelabstand beziehungsweise eine Winkeldifferenz der Markierungen innerhalb einer vorgegebenen Toleranz, ist der Drehverschluss fehlerfrei verschlossen. Liegt die Winkeldifferenz außerhalb des Toleranzbereichs, wird der Drehverschluss als fehlerhaft verschlossen erkannt und der betreffende Behälter kann von dem Transportband entfernt werden.
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Bei der Fehleranalyse kann dabei eine fehlende volle Umdrehung der Verschlusskappe nicht erkannt werden, wobei dieser Fall sehr unwahrscheinlich ist und daher vernachlässigt werden kann. Problematischer ist hingegen eine verlässliche Erkennung der Markierungen auf der Flasche und der Verschlusskappe. Mittels einer Beleuchtungsvorrichtung wird zwar stets eine für die Kamera geeignete gleichmäßige Beleuchtung des Drehverschlusses zur Verfügung gestellt, jedoch kann eine Helligkeit des Drehverschlusses in Abhängigkeit der eingesetzten Materialien für den Behälter und die Verschlusskappe stark variieren. Beispielsweise kann die Verschlusskappe aus einem eingefärbten Kunststoffmaterial mit einer hellen oder auch einer dunklen Farbe hergestellt sein. Für den Behälter wird regelmäßig jedoch durchsichtiges und im Wesentlichen klares Polyethylenterephthalat (PET) verwendet. Insbesondere, wenn die Verschlusskappe aus einem hell erscheinenden Kunststoffmaterial ausgebildet ist, treten häufig Fehler bei einer automatisierten Erkennung der Markierung der Verschlusskappe vor einem hellen Hintergrund beziehungsweise vor dem Behälter auf.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Fehleranalyse eines Drehverschlusses eines Behälters aus Kunststoff sowie ein Inspektionssystem vorzuschlagen, welches eine verlässliche und schnelle Fehleranalyse ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Inspektionssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Fehleranalyse eines Drehverschlusses eines Behälters aus Kunststoff, insbesondere einer Flasche aus Polyethylenterephthalat (PET) oder dergleichen, wird mittels einer Beleuchtungsvorrichtung eines Inspektionssystems Licht auf den Behälter projiziert, wobei mittels einer ersten Erfassungseinheit einer optischen Erfassungsvorrichtung des Inspektionssystems, mit einer ersten Kamera und einem ersten Objektiv, ein erstes Bild einer Verschlusskappe des Drehverschlusses, sowie einer zweiten Erfassungseinheit der Erfassungsvorrichtung, mit einer zweiten Kamera und einem zweiten Objektiv, ein zweites Bild des Behälters aufgenommen wird, wobei die erste und die zweite Kamera jeweils quer, vorzugsweise orthogonal zu einer Bewegungsrichtung eines Behälters und in Richtung einer Drehachse des Drehverschlusses angeordnet werden, wobei die Beleuchtungsvorrichtung während einer Aufnahme des ersten Bildes ultraviolettes (UV) Licht auf den Behälter projiziert, wobei mittels einer Verarbeitungsvorrichtung des Inspektionssystems in dem ersten Bild eine erste Markierung an der Verschlusskappe und in dem zweiten Bild eine zweite Markierung an dem Behälter detektiert wird, wobei mittels der Verarbeitungsvorrichtung aus den Bildern ein relativer Winkelabstand der Markierungen bezogen auf die Drehachse bestimmt wird.
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Demgemäß ist vorgesehen, zur Detektion der ersten Markierung an der Verschlusskappe die eigens dafür ausgebildete erste Kamera und zur Detektion der zweiten Markierung an dem Behälter die ebenfalls dafür eigens ausgebildete zweite Kamera zu verwenden. Die jeweiligen Kameras können dann speziell an die Erfassungsaufgabe beziehungsweise an die Art und Lage der jeweiligen Markierung besser angepasst werden, sodass Bilder hoher Qualität gewonnen werden können. Die jeweiligen Kameras beziehungsweise deren Objektive werden dabei in Richtung der Drehachse des Verschlusses, das heißt vorzugsweise oberhalb des Behälters, angeordnet, sodass die aufgenommenen Bilder zumindest eine Draufsicht des Drehverschlusses darstellen. Mittels entsprechender Bildverarbeitung durch die Verarbeitungsvorrichtung wird aus dem ersten Bild und dem zweiten Bild die erste beziehungsweise zweite Markierung detektiert und deren Winkelabstand relativ zueinander bezogen auf die Drehachse des Drehverschlusses bestimmt, wobei dann anhand des Winkelabstandes festgestellt werden kann, ob dieser innerhalb eines definierten Toleranzbereiches liegt. Außerhalb des Toleranzbereiches liegende Winkelabstände können dann von der Verarbeitungsvorrichtung als fehlerhaft klassifiziert werden.
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Insbesondere ist vorgesehen, bei der Aufnahme des ersten Bildes der Verschlusskappe mit der ersten Kamera den Behälter mittels der Beleuchtungsvorrichtung mit ultraviolettem Licht zu beleuchten. Da der Behälter aus vorzugsweise klarem oder durchscheinendem Kunststoff besteht, bewirkt die Beleuchtung des Behälters mit ultraviolettem Licht eine starke Aufhellung des Behälters. Das ultraviolette Licht bewirkt jedoch keine Aufhellung des Drehverschlusses, da dieser regelmäßig nicht transparent oder durchscheinend ist. Hieraus ergibt sich ein verbesserter Kontrast von Drehverschluss und Behälter im ersten Bild, weshalb eine Markierung an dem Drehverschluss relativ zu einem Hintergrund, der dann von dem Behälter ausgebildet wird, besonders gut erkennbar beziehungsweise detektierbar ist. Insbesondere wird es so möglich Drehverschlüsse unabhängig von einer Farbe einer Verschlusskappe verlässlich zu überprüfen. Auch die Geschwindigkeit der Inspektion kann dadurch erhöht werden, dass eine Bilderfassung mittels der beiden Kameras beschleunigt werden kann.
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Bei der Projektion des ultravioletten Lichts auf den Behälter kann eine relative Aufhellung des Polyethylenterephthalats des Behälters mittels Fluoreszenz bewirkt werden, derart, dass in einer Objektebene des ersten Objektivs das Polyethylenterephthalat des Behälters um ein Vielfaches heller gegenüber der Verschlusskappe erscheint. Das ultraviolette Licht kann damit alleine das Kunststoffmaterial des Behälters beleuchten beziehungsweise aufhellen, wobei das Material der Verschlusskappe oder sonstige, mit dem ultravioletten Licht beleuchtete Gegenständige nicht wesentlich aufgehellt werden. Durch die dann vergleichsweise helle Erscheinung des Behälters in einem Bildbereich beziehungsweise Erfassungsbereich der ersten Kamera wird die Verschlusskappe vergleichsweise dunkel gegenüber dem Behälter in dem ersten Bild, unabhängig von deren Farbe, abgebildet. Damit kann ein besonders großer Kontrast zwischen der Verschlusskappe und dem Behälter in dem ersten Bild erzielt werden, wodurch die erste Markierung besonders gut detektierbar wird.
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Vorzugsweise kann das erste Bild und das zweite Bild des Drehverschlusses in einer Abfolge aufgenommen werden. Beispielsweise kann das Inspektionssystem oberhalb eines Transportbandes angeordnet sein, auf dem Behälter aufeinanderfolgend in einer Reihe angeordnet sind und transportiert werden. Die Behälter können dann unterhalb des Inspektionssystem beziehungsweise der beiden Kameras entlang schrittweise oder kontinuierlich bewegt werden, wobei immer dann, wenn sich ein Behälter unterhalb einer der beiden Kameras befindet, ein erstes beziehungsweise zweites Bild aufgenommen werden kann. Sind die Kameras so weit voneinander beabstandet, dass sich unter einer Kamera jeweils immer ein Behälter befinden kann, können das erste und das zweite Bild gleichzeitig, jeweils von unterschiedlichen Behältern, aufgenommen werden. Die Verarbeitungsvorrichtung kann über einen Speicher verfügen, in dem die aufgenommenen Bilder abgespeichert werden. Wesentlich ist, dass die Verarbeitungsvorrichtung das erste Bild jeweils dem zweiten Bild desselben Behälters zuordnen kann. Optional kann aber auch vorgesehen sein, dass zumindest ein Behälter die erste und die zweite Kamera passiert bevor der nächste Behälter von dem Inspektionssystems beziehungsweise den Kameras aufgenommen wird. Prinzipiell ist es unerheblich, ob zunächst das erste Bild, und dann nachfolgend das zweite Bild oder umgekehrt aufgenommen wird.
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Das erste Bild kann aufgenommen werden, wenn eine optische Achse des ersten Objektivs mit der Drehachse des Drehverschlusses fluchtet, wobei das zweite Bild aufgenommen werden kann, wenn eine optische Achse des zweiten Objektivs mit der Drehachse des Drehverschlusses fluchtet. So kann stets sichergestellt werden, dass die Bilder jeweils aus der gleichen Aufnahmeposition heraus relativ gegenüber dem Drehverschluss aufgenommen werden. Die jeweilige Bildaufnahme kann durch eine Positionserkennung des Behälters auf dem Förderband relativ zu dem Inspektionssystem ausgelöst werden. Wenn die Kameras in Art einer Videokamera ausgebildet sind, kann eine dauerhafte Bildaufnahme während einer Förderbewegung der Behälter erfolgen. Dann kann auch mittels Bilderkennung der Drehverschluss detektiert und seine Position relativ zu der jeweiligen optischen Achse bestimmt werden. Passiert der Drehverschluss die optische Achse, kann ein Einzelbild der Videoaufnahme dann als ein erstes oder zweites Bild gespeichert werden.
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Mittels der Verarbeitungsvorrichtung kann in dem ersten Bild ein kreisringförmiger erster Bildbereich mit einer Außenkontur der Verschlusskappe, und in dem zweiten Bild ein kreisringförmiger zweiter Bildbereich mit einer Außenkontur eines an einem Hals des Behälters ausgebildeten Rings bestimmt werden. Wenn die Verschlusskappe gegenüber dem Behälter vergleichsweise dunkel erscheint, kann die Außenkontur der Verschlusskappe besonders einfach detektiert werden. Dabei kann vorgesehen sein, einen Bilddatensatz des ersten Bildes auf den ersten Bildbereich, der im Wesentlichen auf die Außenkontur beschränkt sein kann, zu begrenzen. Eine zu verarbeitende Datenmenge wird somit wesentlich reduziert, was eine Verarbeitungsgeschwindigkeit der Verarbeitungsvorrichtung wesentlich erhöht. Der Ring beziehungsweise Tragering des Behälters kann unmittelbar unterhalb der verschraubten Verschlusskappe aufgrund der Beleuchtung vergleichsweise hell erscheinen, sodass dessen Außenkontur und/oder Innenkontur relativ zur Verschlusskappe ebenfalls einfach detektiert werden kann. Der zweite Bildbereich kann dann analog erfasst und als ein zweiter Bilddatensatz gespeichert werden.
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Mittels der Verarbeitungsvorrichtung kann eine Polartransformation des ersten Bildbereichs und des zweiten Bildbereichs erfolgen. Bei der Polartransformation kann der kreisringförmige Bildbereich in eine lineare Form beziehungsweise in ein rechteckförmiges Bild mittels der Verarbeitungsvorrichtung umgewandelt werden. Eine Weiterverarbeitung des jeweiligen Bilddatensatzes kann so vereinfacht werden.
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Mittels der Verarbeitungsvorrichtung kann ein Vergleich des ersten Bildbereichs und des zweiten Bildbereichs mit jeweils einem Referenzbild erfolgen, wobei eine Position der Markierung in dem jeweiligen Bildbereich bestimmt werden kann. Beispielsweise kann sich die erste Markierung der Verschlusskappe im Bereich einer Kontur der Verschlusskappe befinden, sodass die erste Markierung in dem ersten Bildbereich durch den Vergleich mit dem Referenzbild ohne Markierung gut erkennbar ist. Auch die zweite Markierung kann auf diese Art in dem zweiten Bildbereich detektiert werden.
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Mittels der Verarbeitungsvorrichtung kann aus den jeweiligen Positionen der Markierungen der relative Winkelabstand der Markierungen bestimmt werden. Wenn beispielsweise ein Bildbereich stets in 360° relativ bezogen auf die Drehachse des Drehverschlusses unterteilt wird, wird der Winkelabstand leicht ermittelbar. Auch ist es möglich den ersten Bildbereich und den zweiten Bildbereich einander zu überlagern und dann den Winkelabstand der Markierungen zu bestimmen. Die Drehachse kann beispielsweise durch einen Flächenschwerpunkt innerhalb einer Kontur der Verschlusskappe mittels Bildverarbeitung ermittelt werden. Wurden die Bildbereiche polartransformiert, ist keine Ermittlung der Drehachse erforderlich.
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Bei dem erfindungsgemäßen Inspektionssystem zur Fehleranalyse eines Drehverschlusses eines Behälters aus Kunststoff, insbesondere einer Flasche aus Polyethylenterephthalat (PET) oder dergleichen, umfasst das Inspektionssystem eine Beleuchtungsvorrichtung, eine optische Erfassungsvorrichtung und eine Verarbeitungsvorrichtung, wobei mittels der Beleuchtungsvorrichtung Licht auf den Behälter projizierbar ist, wobei die optische Erfassungsvorrichtung eine erste Erfassungseinheit mit einer ersten Kamera und einem ersten Objektiv, sowie eine zweite Erfassungseinheit mit einer zweiten Kamera und einem zweiten Objektiv aufweist, wobei die erste und die zweite Kamera jeweils quer, vorzugsweise orthogonal zu einer Bewegungsrichtung eines Behälters und in Richtung einer Drehachse des Drehverschlusses angeordnet sind, wobei mittels der ersten Kamera ein erstes Bild einer Verschlusskappe des Drehverschlusses und mittels der zweiten Kamera ein zweites Bild des Behälters aufnehmbar ist, wobei mittels der Beleuchtungsvorrichtung während einer Aufnahme des Bildes ultraviolettes (UV) Licht auf den Behälter projizierbar ist, wobei mittels der Verarbeitungsvorrichtung in dem ersten Bild eine erste Markierung an der Verschlusskappe und in dem zweiten Bild eine zweite Markierung an dem Behälter detektierbar ist, wobei mittels der Verarbeitungsvorrichtung aus den Bildern ein relativer Winkelabstand der Markierungen bezogen auf die Drehachse bestimmbar ist. Hinsichtlich der vorteilhaften Wirkungen des erfindungsgemäßen Inspektionssystems wird auf die Vorteilsbeschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwiesen.
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Das erste Objektiv kann ein Weitwinkelobjektiv und das zweite Objektiv ein telezentrisches Objektiv mit einer bildseitigen Blende sein. Mit dem Weitwinkelobjektiv ist die Verschlusskappe besonders gut erfassbar. Das telezentrische Objektiv kann objektseitig einen parallelen Strahlengang aufweisen, sodass auch schon bei geringen Abweichungen einer Position des Behälters relativ zu einer optischen Achse des telezentrischen Objektivs eine Aufnahme des Behälters beziehungsweise der zweiten Markierung stets gewährleistet ist.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass eine Objektebene des ersten Objektivs durch die Verschlusskappe verläuft. So kann eine Kontur der Verschlusskappe immer scharf abgebildet werden, wobei der Behälter auch unscharf abgebildet beziehungsweise in einer Bildebene der ersten Kamera erscheinen kann. Eine Abbildung der Kontur wird dann nicht durch mögliche, sonst scharf abgebildete Strukturen des Behälters beeinflusst.
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Die Verschlusskappe kann an einem äußeren Umfang eine regelmäßige Zahnung aufweisen, wobei die erste Markierung durch einen unregelmäßig ausgebildeten Zahn der Verzahnung ausgebildet sein kann. Durch die Verzahnung am Umfang der Verschlusskappe kann diese mit einer Hand leicht erfasst und durch Drehen geöffnet werden. Ein Entlangrutschen der Hand an dem Umfang wird so vermieden. Zur Ausbildung der ersten Markierung kann einer der Zähne vollständig weggelassen oder auch nur teilweise so ausgebildet sein, dass dieser Zahn in einer Objektebene des ersten Objektivs nicht deutlich sichtbar ist. Eine Kontur der Verschlusskappe weist dann durch den unregelmäßig ausgebildeten Zahn eine erkennbare Unregelmäßigkeit auf, die die erste Markierung ausbilden kann.
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Der Behälter kann unmittelbar unterhalb der Verschlusskappe einen Ring aufweisen, der die Verschlusskappe radial überragt, wobei die zweite Markierung an dem Ring ausgebildet sein kann. Der Ring kann ein Tragering sein, der unmittelbar unterhalb der Verschlusskappe an einem Hals des Behälters ausgebildet sein kann. An dem Ring kann eine radial ausgerichtete, strichförmig ausgebildete Erhöhung oder Eintiefung die zweite Markierung ausbilden. Auch kann in einer Kontur des Rings eine Kerbe vorgesehen sein, die die zweite Markierung ausbildet. Ein besonders guter Kontrast zur Aufnahme der zweiten Markierung kann dadurch erzielt werden, dass der Behälter während einer Aufnahme mit der zweiten Kamera nicht mit dem ultravioletten Licht beleuchtet wird beziehungsweise unbeleuchtet ist.
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Die Beleuchtungsvorrichtung kann mit ringförmig angeordneten Leuchtioden ausgebildet sein, die koaxial zu einer optischen Achse des ersten Objektivs unterhalb der Verschlusskappe im Bereich eines Halses des Behälters positioniert sein können. Die Leuchtioden können äquidistant voneinander beabstandet sein, sodass eine möglichst gleichmäßige Beleuchtung des Behälters erfolgen kann. Im Bereich des zweiten Objektivs kann ebenfalls eine Anordnung von Leuchtioden vorgesehen sein, die koaxial zu einer optischen Achse des zweiten Objektivs positioniert sind. Diese Leuchtioden können dann den Behälter beziehungsweise die Verschlusskappe mit Weißlicht beleuchten, sodass die zweite Markierung an dem Behälter gut erkennbar wird. Eine Farbe der Verschlusskappe ist hier nicht von Bedeutung, da deren Kontur nicht explizit erfasst beziehungsweise auf das Vorhandensein einer Markierung hin untersucht wird.
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Die Beleuchtungsvorrichtung kann das ultraviolette Licht in einem Wellenlängenbereich von 200 nm bis 380 nm, vorzugsweise mit einer Wellenlänge von 365 nm emittieren. In diesem Wellenlängenbereich ist eine fluoreszierende Wirkung des Polyethylenterephthalats besonders ausgeprägt.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Inspektionssystems ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Verfahrensanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
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Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: eine Seitenansicht eines Inspektionssystems;
- 2: eine Seitenansicht eines Drehverschlusses;
- 3: eine Darstellung eines ersten Bildes;
- 4: eine Darstellung eines ersten polartransformierten Bildes;
- 5: eine Darstellung eines zweiten Bildes.
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Die 1 zeigt ein Inspektionssystem 10 an einem Transportband 11 für Behälter 12 aus Kunststoff. Das Inspektionssystem 10 umfasst eine erste Erfassungseinheit 13 und eine zweite Erfassungseinheit 14 mit jeweils hier nicht dargestellten Kameras. Die erste Erfassungseinheit 13 und die zweite Erfassungseinheit 14 sind jeweils mittels einer Spindel 15 in einer Höhe relativ zu dem Behälter 12 einstellbar. Der Behälter 12 wird mit dem Transportband 11 unterhalb der ersten Erfassungseinheit 13 und der zweiten Erfassungseinheit 14 gefördert, derart, dass ein Drehverschluss 16 des Behälters 12 in einen Erfassungsbereich der ersten Erfassungseinheit 13 und der zweiten Erfassungseinheit 14 gelangt. Insbesondere passiert der Drehverschluss 16 eine erste optische Achse 17 eines hier nicht dargestellten ersten Objektivs der ersten Kamera der ersten Erfassungseinheit und eine zweite optische Achse 18 eines hier nicht dargestellten zweiten Objektivs der zweiten Kamera der zweiten Erfassungseinheit, wobei mit der ersten Kamera ein erstes Bild einer Verschlusskappe 19 des Drehverschlusses 16 auf dem Behälter 12 und mit der zweiten Kamera ein zweites Bild des Behälters 12 aufgenommen wird. Die jeweiligen Bilder werden mittels Bildverarbeitung einer hier nicht dargestellten Verarbeitungsvorrichtung, die Mittel zur Datenverarbeitung umfasst, weiterverarbeitet.
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Die 2 zeigt eine Seitenansicht eines Drehverschlusses 20 eines Behälters 21 mit einer Verschlusskappe 22. Der Behälter 21 besteht aus Polyethylenterephthalat (PET) und weist an einem Hals 23 einen sich radial erstreckenden Ring 24 auf, der die Verschlusskappe 22 radial überragt und unmittelbar benachbart zu dieser ausgebildet ist. Die Verschlusskappe 22 weist an einem äußeren Umfang 25 eine regelmäßige Zahnung 26 mit Zähnen 27 und 28 auf. Alleine ein Zahn 29 ist durch seine Länge unregelmäßig ausgebildet und bildet so eine erste Markierung 30 an der Verschlusskappe 22 aus.
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Die 3 zeigt ein erstes Bild 31 des Drehverschlusses 20, aufgenommen mit einer ersten Kamera einer ersten Erfassungseinheit entsprechend dem in 1 dargestellten Inspektionssystem. Der Behälter 21 wird hier mittels einer nicht näher dargestellten Beleuchtungsvorrichtung des Inspektionssystems mit ultraviolettem Licht beleuchtet, sodass eine Schulter 39 des Behälters 21 beziehungsweise der Ring 24 aufgrund einer fluoreszierenden Wirkung des ultravioletten Lichts auf das Polyethylenterephthalat (PET) des Behälters 21 gegenüber der Verschlusskappe 22 vergleichsweise hell erscheint. So wird eine Kontur 32 an dem Umfang 25 der Verschlusskappe 22 besonders deutlich für eine erste Kamera sichtbar, insbesondere die regelmäßig angeordneten Zähne 27. Bereits hier ist die erste Markierung 30 an dem Umfang 25 erkennbar. Mittels Bildverarbeitung der Verarbeitungsvorrichtung wird ein erster Bildbereich 33 lokalisiert.
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Wie in 4 abschnittsweise dargestellt, wird der erste Bildbereich 33 mittels der Verarbeitungsvorrichtung durch Polartransformation weiterverarbeitet und in einen rechteckigen ersten Bildabschnitt 34, der hier abschnittsweise dargestellt ist, umgewandelt. Die erste Markierung 30 ist auch hier deutlich erkennbar. Der erste Bildabschnitt 34 wird mit einem hier nicht dargestellten Referenzbild von der Verarbeitungsvorrichtung verglichen, sodass die Verarbeitungsvorrichtung die erste Markierung 30 beziehungsweise deren Position im ersten Bildabschnitt 34 erkennen und speichern kann.
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Die 5 zeigt ein zweites Bild 35 aufgenommen mit einer zweiten Kamera der zweiten Erfassungseinheit des Inspektionssystems. Hier erfolgt explizit keine Beleuchtung des Behälters 21 mit ultraviolettem Licht. Die Verschlusskappe 22 erscheint daher hier nicht dunkel, sondern vergleichsweise hell, sodass der Behälter 21 beziehungsweise der Ring 24 mit einem hohen Kontrast abgebildet werden kann. Eine zweite Markierung 36 in Form eines radial angeordneten Stegs 27 an dem Ring 24 ist daher hier gut erkennbar. Auch hier erfolgt analog zur Beschreibung der Bildverarbeitung des ersten Bildes in 3 eine Erfassung eines hier nicht näher dargestellten zweiten Bildbereiches und dessen Umwandlung mittels Polartransformation in einen zweiten Bildabschnitt sowie eine Lokalisation der zweiten Markierung 36 anhand eines Referenzbildes. Aus einer Position der zweiten Markierung 36 in dem zweiten Bildabschnitt und der Position der ersten Markierung 30 berechnet die Verarbeitungsvorrichtung einen relativen Winkelabstand der ersten Markierung 30 zu der zweiten Markierung 36 bezogen auf eine Drehachse 38 des Drehverschlusses 20. Eine Festlegung, ob der Drehverschluss 20 fehlerhaft verschraubt ist oder nicht, erfolgt über einen Vergleich des relativen Winkelabstandes mit einem definierten Toleranzbereich für den Winkelabstand.