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Die Erfindung betrifft eine Umspannwerkvorrichtung, umfassend wenigstens einen Turm und wenigstens ein auf dem Turm angeordnetes Umspannwerk-Betriebsmittel. Der Turm weist einen Fuß, ein Bein und einen Kopf auf, wobei das Bein den Fuß und den Kopf verbindet. Der Fuß ist dazu ausgebildet, den Boden zu berühren, wobei auf dem Kopf das Umspannwerk-Betriebsmittel angeordnet ist. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung dieser Umspannwerkvorrichtung.
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Derartige Umspannwerkvorrichtungen sind aus der Praxis bekannt und weisen zumeist einen Turm oder zwei Türme, in manchen Fällen drei oder mehr Türme, auf. Dabei umfasst der Fuß eines solchen Turmes ein Betonfundament, auf welchem das Bein in Form eines massiven Stahlträgers, beispielsweise eines I-Trägers (auch als Doppel-T-Träger bekannt), angeordnet ist. Auf dem massiven Stahlträger wiederum ist der Kopf aufgesetzt, welcher beispielsweise einen Betriebsmittelhalter in Form eines nach unten offenen U-Profils aufweist. Auf dem Betriebsmittelhalter wiederum ist das Umspannwerk-Betriebsmittel angeordnet, welches in einem unteren Abschnitt häufig einen Isolator aufweist.
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Aufgrund der mit dem Schlagwort „Energiewende“ bezeichneten Umwälzungen im Bereich der elektrischen Energieerzeugung und -verteilung werden zunehmend Anpassungsmaßnahmen auch in Umspannwerken erforderlich. Dies bedeutet, dass häufiger Umspannwerk-Betriebsmittel hinzugefügt, entfernt oder aber versetzt werden müssen. Besonders häufig kommt es vor, dass Umspannwerk-Betriebsmittel ausgetauscht bzw. saniert werden müssen. In diesen Fällen ist eine Umgehung dieses Umspannwerk-Betriebsmittels erforderlich. Hierzu wird ein zweites Umspannwerk-Betriebsmittel aufgebaut, dann der Strom auf dieses zweite Umspannwerk-Betriebsmittel umgeleitet, so dass schließlich das erste Umspannwerk-Betriebsmittel ausgetauscht bzw. saniert werden kann. Danach wird der Strom auf das ausgetauschte bzw. sanierte Umspannwerk-Betriebsmittel umgeleitet und in einem letzten Schritt schließlich das zweite Umspannwerk-Betriebsmittel wieder abgebaut. Die Dauer der verschiedenen Änderungszustände (Hinzufügung, Versetzung, Umgehung) beträgt zwischen einigen Wochen und einigen Jahren. Die Umspannwerkvorrichtungen des Standes der Technik sind diesen Flexibilitätsanforderungen nicht gewachsen, wobei hier vor allem die Betonfundamente zu nennen sind. Aufgrund dessen sind die Änderungsmaßnahmen zeit- und kostenintensiv.
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Der Erfindung liegt daher die technische Aufgabe zugrunde, eine Umspannwerkvorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem der vorstehend beschriebene Nachteil vermieden wird. Insbesondere liegt der Erfindung die technische Aufgabe zugrunde, eine Umspannwerkvorrichtung anzugeben, welche sich durch eine größere Flexibilität auszeichnet und insbesondere dazu geeignet ist, zeitlich stärker begrenzte Übergangszustände einzunehmen.
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Zur Lösung dieser technischen Aufgabe lehrt die Erfindung eine Umspannwerkvorrichtung, umfassend wenigstens einen Turm und wenigstens ein auf dem Turm angeordnetes Umspannwerk-Betriebsmittel, wobei der Turm einen Fuß, ein Bein und einen Kopf aufweist, wobei das Bein den Fuß und den Kopf verbindet, wobei der Fuß dazu ausgebildet ist, den Boden zu berühren, wobei auf dem Kopf das Umspannwerk-Betriebsmittel angeordnet ist, wobei das Bein Rohre umfasst, wobei die Rohre zu einem Fachwerk zusammengesetzt sind.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es möglich ist, mit Rohren Fachwerke zusammenzusetzen, die erstens knickstabil genug sind, die häufig sehr schweren Umspannwerk-Betriebsmittel zu tragen. Außerdem liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass mit Hilfe des Fachwerkes aus Rohren zugleich auch Türme erstellt werden können, die eine sehr gute Standfestigkeit bzw. Kippsicherheit aufweisen. Schließlich liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass Fachwerke aus Rohren eine hohe Kurzschlusssicherheit gewährleisten. Diese Erkenntnisse erlauben es, mit dem üblichen Vorgehen umfassend das Herstellen eines Fundamentes mit anschließender Befestigung eines Stahlträgers zu brechen und stattdessen Fachwerke aus Rohren zu verwenden. Diese Fachwerke bieten eine ausreichende Tragfähigkeit bei einem minimalen Gewicht, wodurch die notwendige Flexibilität erreicht wird. Insbesondere aber liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass mittels der Fachwerke aus Rohren die Betonfundamente zumindest für einen begrenzten Zeitraum nicht mehr erforderlich sind, so dass auf diese Weise die Umspannwerkvorrichtungen nach Belieben entfernt, hinzugefügt bzw. versetzt werden können, wodurch die eingangs beschriebene technische Aufgabe gelöst wird.
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Unter dem Ausdruck „Umspannwerk-Betriebsmittel“ werden insbesondere elektrische Bauteile und vorzugsweise elektrische Hochspannungsbauteile verstanden, worunter beispielsweise Trennschalter, Lastschalter, Strom- und Spannungswandler fallen. Dieser Ausdruck umfasst aber auch Leiterseile bzw. Kabel oder Sammelschienenrohre. In vielen Fällen umfassen die Umspannwerk-Betriebsmittel jeweils wenigstens einen Isolator, welcher vorzugsweise in einem unteren Bereich des Umspannwerk-Betriebsmittels angeordnet ist und die spannungsführenden Teile der Umspannwerk-Betriebsmittel von dem Turm elektrisch trennt.
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Der Begriff „Rohr“ meint insbesondere längliche Elemente mit einem Hohlraum und vorzugsweise Profile mit einem Hohlraum. Die Profile können beispielsweise O-förmig, C-förmig oder U-förmig ausgebildet sein, so dass der Begriff „Rohr“ nicht auf Fluiddichtigkeit begrenzt ist und insbesondere auch radial offene Rohre mit beispielsweise einem U-Spalt umfasst. Der Hohlraum der Rohre ist vorzugsweise länglich ausgebildet und erstreckt sich weiter vorzugsweise wenigstens entlang der halben Länge der Rohre. Die Rohre können beispielsweise aus feuerverzinktem Stahl oder aus Aluminium gefertigt sein. Die Rohre können insbesondere eine runde, rechteckige oder ovale Querschnittsfläche einnehmen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Rohre Bestandteile eines Gerüstsystems, wobei die Rohre vorzugsweise schraubenlos miteinander verbindbar sind. Es ist aber auch möglich, dass die Rohre mittels Schrauben miteinander verbunden werden. Es ist besonders bevorzugt, dass das Gerüstsystem so ausgebildet ist, dass die Rohre reversibel miteinander verbindbar sind. Es ist vorteilhaft, dass einige der Rohre entlang ihrer Länge wenigstens einen Verbindungspunkt und vorzugsweise mehrere - idealerweise regelmäßig verteilte - Verbindungspunkte aufweisen. Die Verbindungspunkte können beispielsweise mittels Verschweißung oder aber mittels Klemmung an den Rohren befestigt sein. Gemäß einer Ausführungsform sind die Verbindungspunkte als Lochscheiben ausgebildet, wobei vorteilhafterweise einige der Rohre an ihren Enden eine Lochscheibenaufnahme aufweisen. Es ist möglich, die Rohre mit den Lochscheiben und die Rohre mit den Lochscheibenaufnahmen mittels Kraftschluss, beispielsweise mit Hilfe eines Keils, miteinander zu verbinden.
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Der Begriff „Fachwerk“ meint insbesondere, dass die Rohre des Beins bzw. die Längsachsen der Rohre des Beins wenigstens ein Dreieck bilden, wobei vorzugsweise das Dreieck in einer Ebene liegt, welche senkrecht auf dem Boden steht. Der Ausdruck „Dreieck“ meint insbesondere durch drei Rohre gebildete und geschlossene Dreiecke mit drei Eckpunkten, wobei die drei Rohre in den Eckpunkten des Dreiecks miteinander verbunden sind. Zweckmäßigerweise weist das Fachwerk wenigstens zwei und weiter vorzugsweise wenigstens drei aus den Rohren gebildete Dreiecke auf, wobei vorzugsweise jedes der Dreiecke in unterschiedlichen, senkrecht auf dem Boden stehenden Ebenen befindlich ist. Es ist möglich, dass das Fachwerk wenigstens ein von Rohren gebildetes Dreieck aufweist, welches in einer waagerechten Ebene befindlich ist. Der Begriff „Fachwerk“ umfasst insbesondere sowohl Dreiecke, bei denen die Rohre ausschließlich an ihren Enden miteinander verbunden sind als auch solche Dreiecke, bei denen dies nur teilweise oder gar nicht der Fall ist.
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Es ist besonders bevorzugt, wenn das Bein wenigstens drei und weiter vorzugsweise wenigstens vier senkrechte Hauptrohre umfasst. Die Hauptrohre sind an ihrem oberen Ende zweckmäßigerweise mit dem Kopf bzw. dem Adapterteil verbunden. Es ist möglich, dass die Hauptrohre wenigstens drei bzw. wenigstens vier Hauptaufstandsbereiche definieren. Vorzugsweise definieren die Hauptrohre in einer waagerechten Ebene bzw. auf dem Boden ein Dreieck bzw. ein Viereck bzw. ein Rechteck bzw. ein Quadrat. Die Hauptrohre sind zweckmäßigerweise zueinander parallel ausgerichtet. Die Höhe der Hauptrohre beträgt wenigstens 1 m, vorzugsweise wenigstens 1,3 m und besonders vorzugsweise wenigstens 1,5 m. Der Abstand der Hauptrohre zueinander beträgt wenigstens 0,4 m, vorzugsweise wenigstens 0,5 m und besonders vorzugsweise wenigstens 0,6 m. Es ist bevorzugt, dass die Hauptrohre Verbindungspunkte aufweisen, wobei die Verbindungspunkte vorzugsweise entlang der Länge der Hauptrohre verteilt sind und weiter vorzugsweise regelmäßig entlang der Länge der Hauptrohre verteilt sind. Die Verbindungspunkte können irreversibel an den Hauptrohren befestigt sein, können aber auch, beispielsweise mittels Klemmen, reversibel an den Hauptrohren angeordnet sein. Zweckmäßigerweise stehen die Hauptrohre des Beins auf Anfangsstücken des Beins. Es ist bevorzugt, dass die Anfangsstücke auf höhenverstellbaren Teilen des Fußes angeordnet sind.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Bein wenigstens drei und vorzugsweise wenigstens vier diagonal in der Höhe verlaufende Diagonalrohre auf. Im Falle von Zwischenrohren kann das Bein auch wenigstens sechs bzw. wenigstens acht Diagonalrohre umfassen. Die Diagonalrohre bilden zweckmäßigerweise zusammen mit den Hauptrohren und den waagerecht liegenden Rohren Dreiecke, wobei die Dreiecke bevorzugt in senkrecht auf den Boden stehenden Ebenen angeordnet sind. Zweckmäßigerweise werden die Hauptrohre durch die Diagonalrohre miteinander verbunden. Es ist bevorzugt, dass jedes Diagonalrohr in einer Diagonalrohrebene liegt, wobei die (jeweilige) Diagonalrohrebene bevorzugt durch zwei der Hauptrohre aufgespannt wird. Die Länge der Diagonalrohre beträgt vorteilhafterweise wenigstens 0,6 m, weiter vorzugsweise wenigstens 0,8 m und besonders vorzugsweise wenigstens 1,0 m.
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Es ist besonders bevorzugt, dass das Bein wenigstens drei und weiter vorzugsweise wenigstens vier waagerecht liegende Rohre aufweist. Die waagerecht liegenden Rohre umfassen vorzugsweise Bodenrohre und/oder Zwischenrohre. Zweckmäßigerweise liegen die Bodenrohre in einer Bodenrohrebene, wobei die Bodenrohrebene bevorzugt unterhalb der halben Höhe der Hauptrohre, weiter vorzugsweise unterhalb eines Drittels der Höhe der Hauptrohre, weiter bevorzugt unterhalb eines Viertels der Höhe der Hauptrohre und ganz besonders bevorzugt unterhalb der Hauptrohre befindlich ist. Vorteilhafterweise bilden die Bodenrohre in der Bodenrohrebene ein Dreieck bzw. ein Viereck bzw. ein Rechteck bzw. ein Quadrat. Es ist vorteilhaft, dass die Bodenrohre gleich lang ausgebildet sind. Zweckmäßigerweise entspricht die Länge der Bodenrohre dem Abstand der Hauptrohre zueinander.
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Es ist bevorzugt, dass das Bein wenigstens drei und vorzugsweise wenigstens vier waagerecht liegende Zwischenrohre aufweist. Zweckmäßigerweise werden die Hauptrohre durch die Zwischenrohre miteinander verbunden. Es ist vorteilhaft, wenn die Zwischenrohre in einer Zwischenrohrebene liegen, wobei die Zwischenrohrebene bevorzugt innerhalb der mittleren fünf Siebtel der Länge, vorzugsweise innerhalb der mittleren vier Sechstel der Länge und besonders bevorzugt innerhalb der mittleren drei Fünftel der Länge der Hauptrohre befindlich ist. Die Zwischenrohre bilden vorteilhafterweise in der Zwischenrohrebene ein Dreieck, weiter vorzugsweise ein Viereck bzw. ein Rechteck bzw. ein Quadrat. Die Länge der Zwischenrohre entspricht zweckmäßigerweise dem Abstand der Hauptrohre zueinander und beträgt vorzugsweise wenigstens 0,4 m, vorzugsweise wenigstens 0,5 m und besonders vorzugsweise wenigstens 0,6 m.
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Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Bein wenigstens eine Seitenhalterung und ganz besonders bevorzugt wenigstens zwei Seitenhalterungen auf, wobei die Seitenhalterung bzw. jede der Seitenhalterungen bevorzugt so ausgebildet ist, dass sich das Bein entlang wenigstens einer Seite nach oben hin verjüngt. Es ist sehr vorteilhaft, wenn die wenigstens zwei Seitenhalterungen bezüglich der Hauptrohre bzw. einer senkrechten Mittelachse des Beins bzw. des Turms einander gegenüberliegen. Der Begriff „Seitenhalterung“ meint insbesondere solche Vorrichtungen, bei denen das Bein seitlich abgestützt oder seitlich abgespannt wird. Die Seitenhalterung umfasst bevorzugt wenigstens eine Seitenstütze und/oder wenigstens eine Seitenabspannung. Die Seitenstütze umfasst vorteilhafterweise wenigstens ein starres, längliches Element, vorzugsweise ein Rohr, besonders vorzugsweise ein Rohr bzw. ein Diagonalrohr eines/des Gerüstsystems. Die Seitenabspannung weist zweckmäßigerweise ein flexibles, längliches Element, etwa ein Seil oder eine Kette, sowie einen Anker auf, der das flexible, längliche Element im Boden verankert. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Seitenhalterung eine Seitenlänge des Beins am Boden wenigstens um den Faktor 1,5, vorzugsweise wenigstens um den Faktor 2 und besonders vorteilhafterweise wenigstens um den Faktor 2,5 gegenüber einer Grundseitenlänge des Beins vergrößert. Die Grundseitenlänge des Beins wird zweckmäßigerweise am Boden durch den Abstand der Hauptrohre zueinander bestimmt. Beispielsweise im Falle eines Beines mit drei bzw. vier Hauptrohren ist mit dem Begriff „Seitenlänge“ die Kantenlänge bzw. die Kantenlängen des auf dem Boden aufgespannten Dreiecks bzw. Vierecks bzw. Quadrates bzw. Rechteckes gemeint.
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Es ist bevorzugt, dass der Kopf ein Adapterteil zur Verbindung mit dem Umspannwerk-Betriebsmittels aufweist. Das Adapterteil umfasst beispielsweise eine Lochplatte oder aber ein Gerüst aus Profilen. Zweckmäßigerweise umfasst der Kopf einen Betriebsmittelhalter, welcher vorzugsweise auf dem Adapterteil angeordnet ist. Der Betriebsmittelhalter umfasst vorteilhafterweise ein Profil und insbesondere ein U-förmiges Profil. Es ist bevorzugt, dass das Umspannwerk-Betriebsmittel auf dem Betriebsmittelhalter befestigt ist. Vorzugsweise umfasst jeder Turm bzw. jeder Kopf einen eigenen Betriebsmittelhalter. Es ist aber auch möglich, dass der Betriebsmittelhalter so ausgebildet ist, dass er eine Brücke bildet, an welcher die spannungsführenden Bauteile hängen bzw. auf welcher die spannungsführenden Bauteile stehen.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Fuß wenigstens ein höhenverstellbares Teil aufweist, wobei das höhenverstellbare Teil vorteilhafterweise eine Spindel bzw. eine Fußspindel umfasst. Es ist zweckmäßig, dass der Fuß eine Mehrzahl an höhenverstellbaren Teilen aufweist. Zweckmäßigerweise ist das Bein bzw. das Fachwerk auf dem höhenverstellbaren Teil bzw. den höhenverstellbaren Teilen angeordnet. Vorzugsweise umfasst das Fachwerk bzw. das Bein wenigstens drei Anfangsstücke, wobei die Anfangsstücke vorteilhafterweise auf den Spindeln bzw. Fußspindeln angeordnet sind. Es ist bevorzugt, dass die Spindeln bzw. Fußspindeln an ihrem unteren Ende einen Rohrfuß aufweisen bzw. auf einem Rohrfuß angeordnet sind. Der Rohrfuß hat zweckmäßigerweise eine Aufstandsfläche von wenigstens dem Vierfachen der Querschnittsfläche des darauf stehenden Rohres bzw. Hauptrohres.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, wenn der Fuß wenigstens ein flächiges Bauteil aufweist. Der Begriff „flächiges Bauteil“ meint insbesondere eine Platte oder einen Block, wobei unter dem Begriff „flächig“ insbesondere eine solche Fläche zu verstehen ist, welche ein Vielfaches einer Querschnittsfläche des auf dem flächigen Bauteil stehenden Rohres bzw. Hauptrohres beträgt. Zweckmäßigerweise beträgt die Aufstandsfläche des flächigen Bauteils wenigstens das Fünffache, weiter vorzugsweise das Zehnfache und besonders vorzugsweise wenigstens das Fünfzehnfache der Querschnittsfläche des Rohres bzw. Hauptrohres. Es ist besonders bevorzugt, wenn das flächige Bauteil auf dem Boden aufliegt. Der Begriff „Aufliegen“ meint insbesondere, dass das flächige Bauteil weder eingegossen noch vergraben oder zugepflastert ist. Vorzugsweise kann das flächige Bauteil nach Abbau des Fachwerkes per Hand entfernt werden. Unter dem Begriff „Boden“ ist insbesondere Erdreich, Vegetation, Asphalt, ein Pflaster, Beton oder Gestein zu verstehen. Vorzugsweise steht ein Rohrfuß des Gerüstsystems bzw. des Anfangsstückes bzw. der Spindel bzw. der Fußspindel auf dem flächigen Bauteil auf. Das flächige Bauteil weist vorteilhafterweise eine Aufstandsfläche auf, welche eine größere und bevorzugt eine wenigstens doppelt so große Aufstandsfläche aufweist wie diejenige des Rohrfußes. Ist das flächige Bauteil als Platte ausgebildet, so kann das flächige Bauteil beispielsweise Kunststoff oder Metall aufweisen. Ist das flächige Bauteil als Block ausgebildet, so kann das flächige Bauteil beispielsweise Beton umfassen. Vorzugsweise umfasst der Fuß eine Vielzahl an flächigen Bauteilen, wobei die Vielzahl zweckmäßigerweise der Zahl der Aufstandsflächen des Fußes bzw. der Zahl der höhenverstellbaren Teile bzw. der Zahl der Anfangsstücke entspricht. Vorzugsweise weist der Fuß wenigstens drei flächige Bauteile auf.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Umspannwerkvorrichtung lediglich einen Turm. Gemäß einer anderen Ausführungsform umfasst die Umspannwerkvorrichtung wenigstens zwei Türme, wobei die beiden Türme vorteilhafterweise durch Verbindungselemente miteinander verbunden sind. Es ist bevorzugt, dass die Verbindungselemente Rohre und insbesondere Bestandteile des Gerüstsystems sind. Es ist zweckmäßig, wenn die beiden Türme über die Verbindungselemente entlang einer Längsseite der Umspannwerkvorrichtung miteinander verbunden sind. Es ist bevorzugt, wenn die beiden Türme wenigstens eine Seitenhalterung entlang einer Breitseite der Umspannwerkvorrichtung aufweisen. Die Verbindungselemente sind zweckmäßigerweise wenigstens 1 m und vorzugsweise wenigstens 1,5 m lang. Vorzugsweise sind die Verbindungselemente waagerecht ausgerichtet, wobei die Umspannwerkvorrichtung aber auch höhendiagonale Verbindungselemente aufweisen kann. Es ist möglich, dass zwei Verbindungselemente parallel zueinander in einer waagerechten Ebene ausgerichtet sind, wobei vorzugsweise ein weiteres Verbindungselement als Diagonale zwischen diesen beiden Verbindungselementen angeordnet ist.
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Es ist bevorzugt, dass die Umspannwerkvorrichtung eine Beschwerung aufweist, wobei die Beschwerung vorzugsweise in Form von Sandsäcken ausgebildet ist. Zweckmäßigerweise liegt die Beschwerung auf wenigstens einem Teil des Fußes auf und insbesondere auf den Rohrfüßen bzw. flächigen Bauteilen. Es ist zweckmäßig, dass die Beschwerung auf bzw. an den Bodenrohren und/oder an den Hauptrohren anliegt. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Beschwerung in dem von den Hauptrohren aufgespannten Raum befindlich ist. Im Falle von zwei oder mehr Türmen kann es von Vorteil sein, wenn jeder Turm mit einer Beschwerung versehen ist. Die Beschwerung eines Turmes wiegt vorzugsweise wenigstens 200 kg, weiter vorzugsweise wenigstens 300 kg und besonders vorzugsweise wenigstens 400 kg.
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Zur Lösung der technischen Aufgabe lehrt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Umspannwerkvorrichtung, insbesondere einer erfindungsgemäßen Umspannwerkvorrichtung wie oben dargestellt, wobei die Umspannwerkvorrichtung wenigstens einen Turm und wenigstens ein Umspannwerk-Betriebsmittel umfasst, wobei der Turm einen Fuß, ein Bein und einen Kopf aufweist, wobei das Bein den Fuß und den Kopf verbindet, wobei der Fuß dazu ausgebildet ist, den Boden zu berühren, wobei das Bein Rohre umfasst, wobei die Rohre zu einem Fachwerk zusammengesetzt werden, wobei auf dem Kopf das Umspannwerk-Betriebsmittel angeordnet wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer zwei Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten erfindungsgemäßen Umspannwerkvorrichtung und
- 2 eine perspektivische Ansicht einer zweiten erfindungsgemäßen Umspannwerkvorrichtung.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Umspannwerkvorrichtung eines ersten Ausführungsbeispieles abgebildet. Die Umspannwerkvorrichtung umfasst einen einzigen Turm 1 sowie ein auf dem Turm 1 angeordnetes Umspannwerk-Betriebsmittel 2. Das Umspannwerk-Betriebsmittel 2 weist zweckmäßigerweise einen Isolator 14 sowie beispielsweise einen hier nicht abgebildeten Trennschalter auf, welcher oberhalb des Isolators 14 angeordnet ist. Der Turm 1 umfasst einen Fuß 3, ein Bein 4 sowie einen Kopf 5, wobei auf dem Kopf 5 das Umspannwerk-Betriebsmittel 2 angeordnet ist. Der Fuß 3 weist eine Mehrzahl an höhenverstellbaren Teilen 10 auf, so dass der Fuß 3 im gesamten Bereich seiner Aufstandsfläche an etwaige Unebenheiten des Bodens angepasst werden kann. Das Bein 4 umfasst eine Mehrzahl von Rohren 6, 7, 8, 18, wobei die Rohre 6, 7, 8, 18 zu einem Fachwerk zusammengesetzt sind. Die Rohre 6, 7, 8, 18 sind vorzugsweise Bestandteile eines Gerüstsystems und besonders vorzugsweise schraubenfrei miteinander verbunden.
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Das Bein 4 dieses Ausführungsbeispieles enthält vier senkrechte Hauptrohre 6, sechzehn diagonal in der Höhe verlaufende Diagonalrohre 7, sechzehn waagerecht liegende Bodenrohre 8 sowie vier waagerecht liegende Zwischenrohre 18. Die Hauptrohre 6 weisen in diesem Fall eine Länge von 2 m auf und sind, beispielsweise, alle 50 cm mit einem Verbindungspunkt 15 versehen. Die Verbindungspunkte 15 sind zum Beispiel in Form von Lochscheiben ausgebildet, so dass die Diagonalrohre 7, die Bodenrohre 8 und die Zwischenrohre 18 an den Verbindungspunkten 15 reversibel befestigbar sind. Hierzu weisen die Diagonalrohre 7, die Bodenrohre 8 und die Zwischenrohre 18 an ihren Enden vorzugsweise eine Aussparung auf, mit welcher die Lochscheibe aufgenommen wird. Gemäß einer besonderen Ausführungsform umfasst das jeweilige Ende der Diagonalrohre 7, der Bodenrohre 8 und der Zwischenrohre 18 eine Sicherungsöffnung, welche die Einführung eines Bolzens, insbesondere eines keilförmigen Bolzens zwecks kraftschlüssiger Sicherung erlaubt.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Zwischenrohre 18 auf halber Höhe der Hauptrohre 6 angeordnet und spannen auf diese Weise eine Zwischenrohrebene auf. Die Zwischenrohre 18 haben eine Länge von beispielsweise 73 cm mit einem Außendurchmesser von etwa 4 bis 5 cm. Die Zwischenrohre 18 bilden zusammen mit den Hauptrohren 6 insgesamt acht senkrecht stehende Rechtecke, wobei vorzugsweise jedes dieser Rechtecke durch eines der Diagonalrohre 7 gestützt wird. Die Diagonalrohre 7 haben zum Beispiel eine Länge von 1,20 m bei einem Außendurchmesser von etwa 4 bis 5 cm.
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Ferner weist das Bein 4 dieses Ausführungsbeispieles Anfangsstücke 16 auf, welche wiederum auf höhenverstellbaren Teilen 10 in Form von Fußspindeln angeordnet sind. Die Fußspindeln weisen vorzugsweise an ihrem unteren Ende einen Rohrfuß 13 auf, welcher seinerseits zweckmäßigerweise auf einem flächigen Bauteil 12 angeordnet ist. Der Fuß 3 umfasst daher insbesondere das flächige Bauteil 12 und das höhenverstellbare Teil 10 mit dem Rohrfuß 13. Das Anfangsstück 16 hingegen ist bevorzugt Bestandteil des Beins 4 sowie des Fachwerkes. Hierzu weisen die Anfangsstücke 16 zweckmäßigerweise an ihrem unteren Ende einen Verbindungspunkt 15 in Form einer Lochscheibe auf. Die Hauptrohre 6 werden vorteilhafterweise auf die Anfangsstücke 16 aufgesteckt und an ihrem oberen Ende durch den Kopf 5 abgeschlossen. Der Kopf 5 weist in diesem Ausführungsbeispiel ein Adapterteil 9 in Form einer Lochplatte auf. Auf dem Adapterteil 9 wiederum ist ein Betriebsmittelhalter 19 in Form eines umgedrehten U-Profils befestigt. Oberhalb des Betriebsmittelhalters 19 ist der Isolator 14 des Umspannwerk-Betriebsmittels 2 angeordnet.
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Das Bein 4 dieses Ausführungsbeispieles weist zudem vier Seitenhalterungen 11 auf, welche die Aufstandsfläche des Turmes 1 erheblich vergrößern. In diesem Ausführungsbeispiel wird jede Seitenhalterung 11 durch vier der Bodenrohre 8 gebildet, so dass sich die Ausdehnung des Turms 1 am Boden in Richtung der Breite und der Tiefe jeweils verdreifacht. Vorzugsweise wird jede der Seitenhalterungen 11 durch zwei flächige Bauteile 12 und zwei höhenverstellbare Teile 10 gestützt und durch zwei Anfangsstücke 16 abgeschlossen. Von den Anfangsstücken 16 läuft jeweils ein Diagonalrohr 7 zu den Verbindungspunkten 15, an denen die Zwischenrohre 18 befestigt sind.
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In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel abgebildet, wobei dieses Ausführungsbeispiel sich von dem ersten dadurch unterscheidet, dass die Umspannwerkvorrichtung zwei Türme 1 aufweist. Die beiden Türme 1 sind mittels waagerecht liegender Verbindungselemente 17 miteinander verbunden. Die Verbindungselemente 17 sind vorzugsweise in Form von Rohren ausgebildet und weiter vorzugsweise Bestandteile des Gerüstsystems. Die Länge der Verbindungselemente 17 beträgt beispielsweise 2 m. Da die Verbindungselemente 17 in Richtung der Breite der Umspannwerkvorrichtung verlaufen, weist diese Umspannwerkvorrichtung nur Seitenhalterungen 11 in Richtung der Tiefe auf. In diesem Ausführungsbeispiel ist außerdem jeder der beiden Türme 1 außerdem durch eine Beschwerung 20 aus Sandsäcken gesichert. Die beiden Köpfe 5 der beiden Türme 1 dieses Ausführungsbeispiels sind über einen durchgehenden Betriebsmittelhalter 19 miteinander verbunden, auf dem drei Umspannwerk-Betriebsmittel 2 mit ihren Isolatoren 14 angeordnet sind. In anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsbeispielen weist jeder Turm 1 einen eigenen Betriebsmittelhalter 19 auf.