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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ständer für Musikinstrumente umfassend mehrere jeweils mit ihrem unteren Ende auf dem Untergrund aufsetzende strebenartige Standbeine im unteren Bereich, weiter umfassend eine mit den Standbeinen verbundene Mittelsäule, die sich nach oben hin erstreckt und gegenüber der jeweils das andere Ende der Standbeine verschiebbar ist, zwecks Höhenverstellung des Ständers, sowie umfassend wenigstens eine an der Mittelsäule höhenverstellbar angebrachte Halterung für das Musikinstrument.
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Aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt sind so genannte Dreibeinständer für Musikinstrumente mit einem zentralen Ständerrohr und auf diesem gleitbeweglich angeordneten, ausstellbaren Beinen, die beispielsweise über Gleitmuffen auf dem Ständerrohr geführt sind. Ein solcher Dreibeinständer wird zum Beispiel in der
WO 93/15352 A1 beschrieben. Der dort beschriebene Ständer eignet sich beispielsweise für die Halterung von Trommeln. Es ist auch bereits bekannt, bei einem solchen Ständer das zentrale Ständerrohr (die Mittelsäule) schräg zu stellen, was insbesondere für die Halterung von Trommeln vorteilhaft ist, die in einer Stellung gehalten werden, in der die zu bespielende Oberfläche geneigt angeordnet ist. Die Standbeine sind bei diesen Ständern in der Regel auf dem zentralen Ständerrohr verschiebbar, um die Höhenposition des Ständers insgesamt zu verändern. Außerdem kann bei einem solchen Dreibeinständer, wenn er beispielsweise für die Anbringung von Becken verwendet wird, eine obere Halterung für das Becken ebenfalls in der Höhe verstellbar sein.
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Die Höhenverstellung der Standbeine gegenüber dem zentralen Ständerrohr erfolgt bei den bekannten Ständern in der Regel durch Lösen und Wiederanziehen von Feststellschrauben, wobei die Ständer außerdem zumeist aus Metall bestehen und jeweils mehrere Gelenke für jedes Standbein vorgesehen sind und die Standbeine an Gleitmuffen angelenkt sind, so dass bei Verschieben einer Gleitmuffe auf dem zentralen Ständerrohr sich die Winkelstellung aller Standbeine gleichzeitig verändert.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Ständer für Musikinstrumente mit den Merkmalen der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, der einerseits viele Freiheitsgrade und eine große Variabilität bei der Verstellung ermöglicht, dabei aber konstruktiv einfach aufgebaut ist und sich für den Transport leicht in seine Einzelteile zerlegen lässt.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Ständer für Musikinstrumente der eingangs genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass jedes Standbein jeweils einzeln und unabhängig von der jeweiligen Stellung der übrigen Standbeine an seinem mit der Mittelsäule verbundenen Ende gegenüber der Mittelsäule verstellbar ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung hat gegenüber den herkömmlichen Dreibeinständern den Vorteil, dass die Höhenposition jedes der Standbeine jeweils für sich verstellbar ist. Bei den herkömmlichen Dreibeinständern ist es hingegen so, dass die Standbeine gemeinsam synchron verstellt werden, zumeist über eine verschiebbare Gleitmuffe, an der alle Standbeine angelenkt sind. Folglich bleibt die Ebene für die Halterung des Musikinstruments immer horizontal und ändert nur ihre Höhenposition. Bei der erfindungsgemäßen Lösung kann man hingegen nur ein einzelnes Standbein verstellen, wobei die anderen Standbeine ihre Position gegenüber der Mittelsäule beibehalten, was dazu führt, dass die Mittelsäule dann in eine geneigte Lage kippt. Eine solche geneigte Lage ist insbesondere vorteilhaft, wenn man den Ständer für die Lagerung einer Trommel verwenden möchte, da Trommeln häufig mit zum Spieler geneigter Fläche bespielt werden. Die geneigte Lage der Mittelsäule kann also bei der erfindungsgemäßen Lösung mit technisch sehr einfachen Mitteln erreicht werden und es bedarf keiner zusätzlichen Vorrichtungen für diese Funktion. Vielmehr verschiebt der Benutzer einfach ein einzelnes Standbein an der Mittelsäule. Werden alle Standbeine um das gleiche Maß verschoben, wird hingegen die gleiche Funktion wie bei einem herkömmlichen Ständer erzielt, das heißt eine reine Höhenverstellung im Bereich der Halterung für das Musikinstrument, denn die Mittelsäule bleibt dann in ihrer etwa vertikalen Position.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann die Verstellung eines einzelnen Standbeins gegenüber der Mittelsäule ohne Lösen eines Befestigungsmittels nur durch Verschieben des Standbeins vorgesehen sein. Dies ermöglicht eine besonders bequeme Verstellung des Standbeins, denn es ist anders als bei herkömmlichen Lösungen nicht notwendig zunächst ein Befestigungsmittel wie zum Beispiel eine Klemmschraube oder dergleichen zu Lösen. Die quasi asymmetrische Höhenverstellung eines einzelnen Standbeins (Bringen der Mittelsäule in eine geneigte Lage) ist damit ebenso wie die gleichzeitige symmetrische Höhenverstellung aller Standbeine sehr einfach und rasch möglich.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Festlegung eines einzelnen Standbeins in der jeweiligen Verschiebeposition an der Mittelsäule ohne Befestigungsmittel erfolgt. Dies bedeutet, man kann ein einzelnes Standbein nicht nur entlang der Mittelsäule verschieben, ohne zuvor ein Befestigungsmittel zu lösen, sondern man kann das Standbein auch in der jeweils gewünschten Endstellung festlegen, ohne dabei Befestigungselemente zu verwenden. Dies kann zum Beispiel dadurch erfolgen, dass das Standbein an der Mittelsäule durch Gewichtsbelastung des Standbeins in der jeweiligen Höhenstellung selbstarretierend ausgebildet ist. Dies bedeutet, man löst die Stellung des Standbeins, verschiebt dieses dann in die gewünschte Position und durch das Eigengewicht des Ständers, welches auf dem Standbein lastet, arretiert sich das Standbein in der neuen Position von selbst.
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Konstruktiv kann man dies gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung beispielsweise dadurch lösen, dass die Standbeine jeweils endseitig eine profilierte Anformung aufweisen, welche in einer jeweils diesem Standbein zugeordneten Nut der Mittelsäule aufgenommen ist und in dieser Nut verschiebbar geführt ist. Wird das entsprechende Standbein durch Anheben des Ständers an diesem Standbein entlastet, lässt sich das Standbein mit einer leichten Kippbewegung aus seiner Position lösen, kann dann in die gewünschte neue Position verschoben werden und wenn dann wieder eine Gewichtsbelastung des Standbeins eintritt, wird das Standbein in der neuen Position von selbst arretiert.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht dabei vor, dass die profilierte Anformung etwa schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist. Eine solche schwalbenschwanzförmige Anformung in einer entsprechend geformten Nut liefert eine zugfeste Verbindung in Längsrichtung des Standbeins mit guter Führung beim Verschieben entlang der Nut. Ähnliche profilierte Anformungen, insbesondere solche mit Hinterschnitt sind ebenfalls gut geeignet. Die Anformung ist vorzugsweise im Prinzip weitgehend formschlüssig in der Nut aufgenommen, allerdings muss es sich nicht um einen genau passenden Formschluss handeln, sondern es ist vorteilhaft, wenn diese Verbindung etwas Spiel hat, so dass man zum Lösen der Position das Standbein leicht kippen kann, wobei sich die Anformung bei etwas Spiel in der Nut auch leichter Verschieben lässt.
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Die Anzahl der Standbeine des Ständers kann erfindungsgemäß variieren, besonders vorteilhaft sind drei oder vier solcher Standbeine.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht dabei vor, dass als Halterung für das Musikinstrument mindestens zwei Streben vorgesehen sind, welche jeweils mit einem Ende in einer Nut der Mittelsäule verschiebbar geführt sind. Vorzugsweise sind mindestens drei solcher Streben vorgesehen. Diese Streben erstrecken sich bevorzugt von der Mittelsäule ausgehend in einem spitzen Winkel nach oben hin.
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Weiterhin sind bevorzugt die Streben über den Umfang voneinander beabstandet rings um die Mittelsäule herum angeordnet, vorzugsweise jeweils mit etwa gleichen Umfangsabständen untereinander, so dass bei zum Beispiel insgesamt vier Streben ein Abstand von jeweils etwa 90 ° gegeben ist, bei drei Streben ein Abstand von jeweils etwa 120 °. Mehrere Streben bilden dann ein Art Mulde, in der ein Musikinstrument abgelegt und gehalten werden kann, beispielsweise eine Trommel. Vorteilhaft ist dabei auch, dass die Streben ebenso wie die Standbeine in unterschiedlichen Höhenposition an der Mittelsäule festgelegt werden können und dadurch asymmetrische Aufnahmen mit Anpassung an die Form und Größe des zu haltenden Musikinstruments geschaffen werden können. Außerdem eignen sich solche unterschiedlich eingestellte Streben auch zur Halterung des Instruments an dem Ständer in geneigter Position.
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Weiterhin kann es beispielsweise so sein, dass die genannten Streben für die Halterung des Musikinstruments unterschiedlich lang sind, wodurch sich weitere Freiheitsgrade hinsichtlich der Art, Form und Größe des an dem Ständer anzubringenden Musikinstruments ergeben. Sind beispielsweise ein oder zwei Streben kürzer als die übrigen Streben, dann kragen die längeren Streben weiter aus und bieten eine bessere Auflage für asymmetrisch gestaltete Musikinstrumente. Der erfindungsgemäße Ständer eignet sich insbesondere für Schlaginstrumente wie Trommeln unterschiedlichster Gattung und Form, beispielsweise für frame drums, hang drums, Udus, Darbukas, aber auch für andere Instrumente, die keine Schlaginstrumente sind.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Streben in der jeweiligen Verschiebeposition an der Mittelsäule ohne Befestigungsmittel festlegbar sind. Somit sind die Streben ebenso wie die Standbeine des Ständers sehr rasch und bequem verschiebbar, da es nicht erforderlich ist, irgendwelche Befestigungselemente wie Klemmschrauben oder dergleichen zu lösen, wenn man eine der Streben in der Höhe verschieben möchte.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht dabei vor, dass die Streben in der jeweiligen Verschiebeposition durch Gewichtsbelastung selbstarretierend festlegbar ausgebildet sind. Wenn keine Gewichtsbelastung besteht, d.h. kein Musikinstrument aufliegt, lassen sich die Streben bei Aufwenden von etwas Kraft verschieben. Die Streben haben bevorzugt jeweils an ihrem einen Ende eine Anformung, die in einer entsprechend geformten Nut der Mittelsäule in etwa formschlüssig aufgenommen und geführt ist. Durch Reibschluss und leichtes Verkanten ist die Strebe in der jeweils gewählten Höhenposition an der Mittelsäule festgelegt. Dieser Reibschluss lässt sich jedoch leicht überwinden, so dass die Strebe bequem in eine andere Höhenposition verschoben werden kann. Die Verbindung zwischen Strebe und Mittelsäule kann demnach ähnlich gestaltet sein, wie die Verbindung eines Standbeins mit der Mittelsäule. In dem Moment wo ein Musikinstrument auf die Streben aufgelegt wird, entsteht eine Gewichtsbelastung, die zur Festlegung der selbstarretierenden Strebe durch leichte Verkantung der Strebe bzw. der Anformung der Strebe in der Nut führt und somit bleibt die Strebe in dieser Höhenposition.
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Eine besonders vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor mindestens drei Streben, vorzugsweise mindestens vier Streben vorgesehen sind, die jeweils über den Umfang verteilt mit Abstand voneinander angeordnet sind, wobei die Streben vorzugsweise mit ihren jeweiligen Enden in den gleichen Nuten der Mittelsäule geführt sind wie die Standbeine. Aus dem zuletzt genannten Merkmal ergibt sich auch ein Vorteil der vereinfachten Herstellung des Ständers. Die Mittelsäule kann im Prinzip mit Nuten ausgebildet werden, die sich in Längsrichtung an der Mittelsäule von unten nach oben hin erstrecken, so dass im unteren Bereich der Mittelsäule jeweils eine Anformung eines Standbeins in einer Nut der Mittelsäule aufgenommen werden kann, während im oberen Bereich in der gleichen Nut eine Anformung einer Strebe aufgenommen werden kann. Es genügt somit beispielsweise bei drei oder vier Standbeinen und/oder Streben, die Mittelsäule mit vier in Längsrichtung verlaufenden Nuten zu versehen, wobei bevorzugt diese Nuten mit etwa gleichen Abständen untereinander über den Umfang der Mittelsäule verteilt angeordnet sind.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Ständers für Musikinstrumente liegt darin, dass dieser Ständer sich gut in seine Einzelteile zerlegen und dann kompakt zusammenlegen und mit wenig Raumaufwand transportieren lässt. Während sich die herkömmlichen Dreibeinständer zwar zusammenlegen oder -klappen lassen, ist eine Demontage in die Einzelteile dort in der Regel nicht vorgesehen. Bei dem erfindungsgemäßen Ständer können hingegen die Standbeine und/oder die Streben, wenn die Nuten der Mittelsäule endseitig offen ausgebildet sind, einfach mit ihrer Anformung aus der Nut herausgeschoben werden und liegen dann separat vor. Im einfachsten Fall ergibt sich nach der Demontage eine Anzahl von beispielsweise drei oder vier Standbeinen, drei oder vier Streben und einer Mittelsäule. Sowohl die Standbeine und die Streben als auch die Mittelsäule können jeweils eine langgestreckte Stabform aufweisen und lassen sich daher nach der Demontage in zueinander paralleler Lage kompakt zusammenlegen und so bequem Transportieren.
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Eine besonders vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor, dass an wenigstens einer der Streben eine in Längsrichtung der jeweiligen Strebe verschiebbare Klemmvorrichtung mit Arretiermitteln zur Festlegung des am Ständer gehaltenen Musikinstruments vorgesehen ist. Man kann das Musikinstrument auf die Streben auflegen und danach die Klemmvorrichtung mit den Arretiermitteln jeweils soweit verschieben, dass die Arretiermittel an dem Rand des Musikinstruments anschlagen. Auf diese Weise wird das Musikinstrument jeweils an mehreren Punkten randseitig eingefasst, zumindest an einer Seite gegen Verrutschen gesichert und somit sicher auf dem Ständer gehalten.
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Eine besonders vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor, dass die Klemmvorrichtung über Befestigungsmittel in der jeweiligen Verschiebeposition festlegbar ist. Durch diese Maßnahme wird ein unbeabsichtigtes Verschieben der Arretiermittel verhindert.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht dabei vor, dass an der wenigstens einen Klemmvorrichtung ein etwa stiftartiges Arretiermittel vorgesehen ist. Ein solcher Stift kann als Anschlag an einem Randbereich des Musikinstruments dienen. Um letzteres schonend zu behandeln und Beschädigungen zu vermeiden, kann man beispielsweise das stiftartige Arretiermittel mit einer Kappe aus einem weichen, beispielsweise gummiartigen Material oder Kunststoff versehen.
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Eine Klemmvorrichtung an nur einer der Streben reicht in der Regel aus, um das Musikinstrument an dem Ständer in der gewählten Position festzulegen und zu sichern. Jedoch kann man selbstverständlich auch mehrere der Streben jeweils mit einer solchen Klemmvorrichtung mit Arretiermitteln versehen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Streben von der Mittelsäule ausgehend in einem spitzen Winkel schräg nach oben hin ragend ausgerichtet sind. Die Mittelsäule ist zumindest im Ausgangszustand etwa vertikal ausgerichtet, wenn die Standbeine in gleicher Höhe an der Mittelsäule festgelegt sind. Die Mittelsäule kann natürlich auch in eine geneigte Lage gebracht werden, wie oben bereits erwähnt wurde, wenn die Standbeine unterschiedlich eingestellt werden. Bei etwas vertikal ausgerichteter Mittelsäule ragen die Streben dann von dieser aus radial nach außen und erstrecken sich in einem spitzen Winkel zu einer gedachten horizontalen, durch die Mittelsäule gehenden, Ebene in Höhe der unteren Enden der Streben nach radial außen und oben hin. Mit anderen Worten die jeweils mit der Mittelsäule verbundenen radial inneren Enden der Streben liegen tiefer als deren radial äußere Enden. Dadurch spannen die bevorzugt drei oder vier Streben eine Art Trichter auf, der als Aufnahme für das Musikinstrument dient, welches in der Regel zumindest abschnittsweise die Form eines Rotationskörpers oder eine bauchige gerundete Form hat, sofern es sich um ein Schlaginstrument wie beispielsweise eine Trommel handelt. Die Streben kommen dann in der Regel zumindest abschnittsweise oder tangential zur Anlage an dem Korpus des Musikinstruments.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht dabei vor, dass die Streben an jeweils einem Ende ähnlich geformte profilierte Anformungen aufweisen wie die Standbeine. Dies hat den Vorteil, dass man dann die gleichen Nuten an der Mittelsäule nutzen kann für die Aufnahme sowohl der Anformungen der Standbeine als auch diejenigen der Streben.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass im Bereich der Anformungen der Standbeine jeweils biegsame Federzungen an den Standbeinen angebracht sind, die gegenüber den Anformungen vorstehen und mit deren Stirnfläche einen Winkel einnehmen. Über diese biegsamen Federzungen kann man die Arretierung der Standbeine in den Nuten der Mittelsäule in der jeweils gewählten Höhenposition weiter verbessern, denn durch die Federspannung der Federzungen werden die Anformungen an den Nutgrund angedrückt.
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Weiterhin können vorzugsweise auch im Bereich der Anformungen der Streben jeweils biegsame Federzungen angebracht sein, die gegenüber den Anformungen vorstehen und mit deren Stirnfläche einen Winkel einnehmen.
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Gemäß einer optionalen Variante der Erfindung kann man einen weiteren Freiheitsgrad dadurch schaffen, dass man auch die Standbeine oder wenigstens ein Standbein über ein Ausziehteil verlängerbar ausbildet, wobei das Ausziehteil beispielsweise über eine Klemmvorrichtung mit Befestigungsmitteln in der jeweiligen Verschiebeposition festlegbar sein kann, ähnlich wie dies bereits für die verlängerbaren Streben beschrieben wurde.
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Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
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Dabei zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Ständers für Musikinstrumente gemäß einer ersten beispielhaften Variante der vorliegenden Erfindung im montierten Zustand;
- 2 eine Draufsicht auf den Ständer für Musikinstrumente gemäß der Darstellung von 1;
- 3 eine Draufsicht auf ein Einzelteil des Ständers, nämlich eine Strebe;
- 4 eine Seitenansicht eines Details der Ständers im oberen Bereich mit einer der Streben;
- 5 eine weitere Ansicht eines Details, nämlich eine Teilansicht eines Standbeins gemäß einer Variante der vorliegenden Erfindung.
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Nachfolgend wird zunächst auf die 1 Bezug genommen. Diese zeigt eine Seitenansicht eines Ständers 10 für Musikinstrumente gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dieser Ständer 10 umfasst eine Mittelsäule 12, die sich mittig und in der abgebildeten Standardposition des Ständers etwa senkrecht von unten nach oben hin erstreckt, wobei sie unten mit Abstand zum Untergrund endet. Von der Mittelsäule 12 ausgehend erstrecken sich im unteren Bereich mehrere Standbeine 11 schräg nach radial außen und unten hin, welche mit ihrem anderen Ende auf dem Untergrund ruhen. In dem vorliegenden Beispiel handelt es sich um insgesamt vier Standbeine 11. Es können auch mehr als vier Standbeine vorhanden sein oder nur drei, ähnlich wie bei einem herkömmlichen Dreibeinständer. Die Standbeine sind in der Regel mit jeweils gleichem Abstand über den Umfang der Mittelsäule herum verteilt angeordnet, d.h. bei vier Standbeinen 11 sind diese mit jeweils 90 ° Umfangsabstand angeordnet. Die Standbeine 11 sind jeweils für sich genommen einzeln an dem Ende, an dem sie mit der Mittelsäule 12 verbunden sind, gegenüber der Mittelsäule 12 in der Höhe verschiebbar, indem sie entlang der Mittelsäule verschoben werden. Sofern man alle Standbeine gleichmäßig in der Höhe verstellt, bleibt die Mittelsäule 12 in ihrer vertikalen Position. Wenn man aber nur eines oder zwei Standbeine 11 entlang der Mittelsäule verschiebt, kann man die Mittelsäule 12 auch in eine geneigte Lage bringen.
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2 zeigt eine Draufsicht auf den Ständer 10 und man erkennt, dass die Mittelsäule 12 einen etwa achteckigen Querschnitt aufweist. Der Querschnitt kann aber auch beispielsweise rechteckig, polygonal oder auch rund sein. Die Mittelsäule 12 weist mehrere sich in Längsrichtung erstreckende Nuten 14 auf, wobei jedem Standbein 11 und jeder Strebe 16 eine solche Nut 14 zugeordnet ist. In 2 schaut man von oben her auf den Ständer 10, so dass in dieser Ansicht die Streben 16 jeweils die unter diesen liegenden Standbeine 11 verdecken. Jedes Standbein 11 und ebenso jede Strebe 16 weist an einem Ende eine profilierte Anformung (Feder) 15 bzw. 17 auf, die jeweils einer Nut 14 der Mittelsäule zugeordnet ist und von dieser in etwa formschlüssig aufgenommen werden kann. Dabei ist die jeweilige Anformung 15 bzw. 17 bevorzugt mit etwas Spiel in der jeweiligen Nut 14 aufgenommen, so dass sich für die Höhenverstellung eines Standbeins 11 bzw. einer Strebe 16 die Anformung 15 bzw. 17 in der Nut 14 zum Beispiel bei Ausüben von leichtem Druck verschieben lässt. Andererseits wird das Standbein 11 in der jeweils gewählten Verschiebestellung bereits durch das Gewicht, das auf ihm lastet, arretiert und ist somit in der gewählten Höhenstellung an der Mittelsäule 12 festgelegt. Dies ergibt sich daraus, dass durch das Gewicht, welches das Standbein 11 belastet, eine gewisse Verkantung der Anformung 15 in der Nut 14 eintritt. Desgleichen verkantet die Feder 17 am Ende einer Strebe 16 jeweils in der entsprechenden Nut 14 der Mittelsäule 12, wobei die Streben 16 anders als die Standbeine 11 kein Gewicht aufnehmen müssen, sofern kein Musikinstrument auf dem Ständer angebracht ist. Wenn diese aber auf den Streben abgelegt wird, ergibt sich ebenfalls eine Gewichtsbelastung und es tritt der gleiche Effekt der Selbstarretierung der Feder 17 der Strebe 16 in der Nut 14 der Mittelsäule 12 ein.
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Wir sich aus 1 ergibt, weist der Ständer 10 in seinem oberen Bereich mehrere Streben 16 auf, die sich von der Mittelsäule 12 ausgehend in einem geneigten Winkel radial nach außen und oben hin erstrecken, so dass das äußere freie Ende 16 a einer Strebe 16 höher liegt als das radial innere Ende 16 b der Strebe, welches mit der Mittelsäule 12 so verbunden ist, dass die Strebe gegenüber der Mittelsäule in der Höhe verschiebbar ist. Die Höhenverstellung der Streben 16 erfolgt in dem Ausführungsbeispiel nach dem gleichen Prinzip wie die Höhenverstellung der Standbeine 11, das heißt, die Streben weisen jeweils an einem Ende Anformungen 17 auf, die in den Nuten 14 der Mittelsäule annähernd formschlüssig verschiebbar geführt sind. Hier können die gleichen Nuten 14 verwendet werden, die weiter unten auch die Anformungen 15 an den Enden der Standbeine 11 aufnehmen, d.h. es können durchgehende Nuten 14 in die Mittelsäule gefräst werden.
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Die Anzahl der Streben 16, die die Halterung und Aufnahme für das Musikinstrument bilden, ist ebenfalls variabel, wobei in dem Ausführungsbeispiel vier solcher Streben 16 vorhanden sind, jeweils mit Umfangsabstand von beispielsweise 90° zueinander ringsum die Mittelsäule 12 angeordnet. Alternativ könnten es beispielsweise auch drei, fünf oder sechs solcher Streben 16 sein. Durch die Anordnung mehrerer Streben 16 im geneigten Winkel ergibt sich oberhalb der Mittelsäule 12 eine nach oben hin offene etwa pyramidale Mulde, die als Aufnahme für das an dem Ständer zu halternde Musikinstrument (hier nicht dargestellt) dient. Eine solche Mulde eignet sich beispielsweise gut für die Halterung einer Trommel, aber es können auch andere Musikinstrumente an dem höhenverstellbaren Ständer 10 gehalten werden. Die Streben 16 können jeweils einzeln unabhängig voneinander in der Höhe verstellt werden, so dass sich auch asymmetrische Einstellungen ergeben, bei denen eine oder mehrere Streben 16 höher oder tiefer an der Mittelsäule 12 anliegen als die übrigen Streben 16. Dadurch kann die Form der Mulde, die die Streben 16 aufspannen, verändert werden und insbesondere kann man so auch ein Musikinstrument in einer geneigten Lage auf den Ständer auflegen. Beispielsweise bei Trommeln ist eine solche geneigte Lage vorteilhaft für den Spieler, da dann das zu bespielende Klangfell der Trommel zum Spieler hin geneigt sein kann.
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Die Streben 16 können jeweils gleich lang oder auch unterschiedlich lang sein. Eine weitere bevorzugte Variante der Erfindung sieht vor, dass die Streben 16 jeweils in ihren äußeren Endbereichen Stifte 18 aufweisen, die als Arretierung und Anschlag für den Randbereich des aufgelegten Musikinstruments dienen. Weiterhin ist vorzugsweise mindestens eine der Streben 16 durch Ausziehen in Längsrichtung in ihrer Länge veränderlich. In 4 ist eine solche verlängerbare Strebe 16, die von der Mittelsäule 12 ausgeht, dargestellt. Die Verlängerung dieser Strebe 16 kann über ein an der Strebe verschiebbar geführtes Ausziehteil 20 erfolgen. Dieses Ausziehteil 20 kann beispielsweise in einer oberseitigen Nut der Strebe 16 verschiebbar geführt sein. Wenn man das Ausziehteil 20 in Längsrichtung der Strebe 16 herauszieht, verlängert sich die Strebe und kann dann in dieser ausgezogenen verlängerten Position eine Auflage für das Musikinstrument bilden. Der nach oben hin vorstehende Stift 18 kann dann als Anschlag für den Rand des Musikinstruments dienen.
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An der Strebe 16 kann sich zudem eine Klemmvorrichtung 21 zum Beispiel mit einer Klemmschraube befinden, mittels derer man das Ausziehteil 20 in der jeweils ausgezogenen Position festlegen kann, so dass man verhindert, dass sich das Ausziehteil selbsttätig verschiebt. Man kann somit das Musikinstrument über den als Anschlag dienenden Stift 18 einfassen, nachdem man das Ausziehteil 20 zunächst herausgezogen hat, dann das Musikinstrument auf die Streben 16 auflegt und dann das Ausziehteil 20 wieder einschiebt, bis der Stift 18 an dem Musikinstrument anliegt. In dieser Position legt man dann das Ausziehteil 20 über die Klemmvorrichtung 21 fest.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 5 eine alternative Variante der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Bei dieser Variante ist zur weiteren Verbesserung des Effekts der Selbstarretierung noch eine biegsame Federzunge 19 im Bereich der schwalbenschanzförmigen Anformung 15 im Endbereich eines Standbeins 11 angebracht. Diese biegsame Federzunge 19 befindet sich bevorzugt etwa im unteren Endbereich der Anformung 15, in der Einschubrichtung gesehen, wenn man das Standbein 11 mit seiner Anformung 15 bei der Montage des Ständers 10 von unten her in eine der Nuten 14 der Mittelsäule 12 einschiebt. Dies bedeutet, man schiebt die Anformung 15 in die Nut 14 ein und nach vollständigem Einschieben gelangt die biegsame Federzunge 19 ebenfalls in die Nut, wobei sie sich etwas verbiegt. Diese biegsame Federzunge 19 ist dabei an dem Standbein 11 so angebracht, dass sie gegenüber der Anformung 15 vorsteht und mit deren Stirnfläche einen Winkel einnimmt.
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Diese Federzunge 19 kann beispielsweise aus einem Federstahl gefertigt sein und zur Verbesserung der Gleitfähigkeit kann man diesen Federstahl mit einem Gummi oder Kunststoff ummanteln oder beschichten. Durch dieses Verbiegen steht die Federzunge 19 in der montierten Position in der Nut 14 etwas unter Spannung und drückt gegen den Nutgrund. Dieser Effekt führt dazu, dass das Standbein 11 in der jeweils gewählten Höhenposition an der Mittelsäule noch besser arretiert wird. Zum Lösen der Verbindung und Herausziehen des Standbeins aus der Nut kann man einen leichten manuellen Druck auf das Standbein in Richtung des Nutverlaufs ausüben und das Standbein lässt sich dann leicht aus der Nut 14 herausschieben und somit von der Mittelsäule demontieren.
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Entsprechende Federzungen 19 können bei Bedarf auch an den Anformungen/Federn 17 der Streben 16 angebracht werden, um die Arretierung der Strebe in der Höhenposition an der Mittelsäule zu verbessern. Im Übrigen können an den Standbeinen 11 ebenfalls Verlängerungen vorgesehen sein durch Verwendung von Ausziehteilen 20 wie sie in 4 für die Streben 16 dargestellt sind. Auf diese Weise kann man auch ein Standbein 11 bei Bedarf jeweils über seine normale Länge hinaus verlängern, wobei ähnlich wie zuvor bei den Streben 16 beschrieben Klemmvorrichtungen 21 vorgesehen sein können, um das Ausziehteil des Standbeins 11 in der ausgezogenen Position jeweils festzustellen. In den Zeichnungen sind diese Verlängerungen für die Standbeine jedoch nicht dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ständer
- 11
- Standbein
- 12
- Mittelsäule
- 14
- Nut
- 15
- Anformung
- 16
- Strebe
- 16 a
- äußeres Ende der Strebe
- 16 b
- inneres Ende der Strebe
- 17
- Anformungen
- 18
- Stifte/Arretierungen
- 19
- biegsame Federzunge
- 20
- Ausziehteil
- 21
- Klemmvorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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