DE102017110004A1 - Radaufhängungsanordnung für eine Kraftfahrzeugachse - Google Patents
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Abstract
Radaufhängungsanordnung für eine Kraftfahrzeugachse, insbesondere eine Vorderachse, mit einem ein Fahrzeugrad (12) tragenden Radträger (10), der über eine Lenkeranordnung (4) mit mindestens zwei Lenkerorganen (6, 8), ein vorderes und ein hinteres Lenkerorgan, mittels einem ersten und einem zweiten Lagerorgan (14, 18) an einer Fahrzeugkarosserie (16) angelenkt ist, wobei zumindest das vordere Lenkerorgan (6) erste Lösemittel (26) aufweist, die im Falle einer Frontalkollision mit einem Hindernis (30) das vordere Lenkerorgan (6) von der Fahrzeugkarosserie (16) lösen, wobei das zweite Lagerorgan (18) des hinteren Lenkerorgans (8) über einen ersten und einen zweiten Anlenkpunkt (22, 24) mit der Fahrzeugkarosserie (10) verbunden ist, wobei der zweite, vom Hindernis abgewandte Anlenkpunkt (24) eine Drehachse in Kraftfahrzeughochrichtung aufweist und wobei der erste Anlenkpunkt (22) zweite Lösemittel (28) für den Fall einer Frontalkollision aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Radaufhängungsanordnung für eine Kraftfahrzeugachse, insbesondere eine Vorderachse, mit einem ein Fahrzeugrad tragenden Radträger, der über eine Lenkeranordnung mit mindestens zwei Lenkerorganen, ein vorderes und ein hinteres Lenkerorgan, mittels einem ersten und einem zweiten Lagerorgan an einer Fahrzeugkarosserie angelenkt ist, wobei zumindest das vordere Lenkerorgan erste Lösemittel aufweist, die im Falle einer Frontalkollision mit einem Hindernis das vordere Lenkerorgan von der Fahrzeugkarosserie lösen.
- Im Falle einer Frontalkollision, dem sogenannten Lastfall „Small Overlap“, werden die Aufprallkräfte, in der Fahrzeugquerrichtung betrachtet, zumindest teilweise außerhalb des frontseitigen Querträgers des Fahrzeuges unmittelbar in das kollisionszugewandte Vorderrad eingeleitet. In diesem Zusammenhang kommt insbesondere dem Radverhalten, d.h. ob das Rad sich stark in Richtung der Fahrzeugkarosserie bewegt oder nach außen geworfen wird, eine große Bedeutung zu. Ein angestrebter Auswurf des Rades, d.h. von der Fahrzeugkarosserie weg, führt zur Reduktion der Rohbaubelastung. Dies wirkt sich dann insbesondere positiv auf den Insassenschutz aus und kann auch zum Schutz einer beispielsweise im Bereich unter der Fahrgastzelle verbauten Traktionsbatterie führen.
- Um zu gewährleisten, dass bei einer Frontalkollision das Fahrzeugrad von der Fahrzeugkarosserie weg bewegt wird, ist es beispielsweise aus der
DE 10 2013 016 767 A1 bekannt, ein vorderes Lenkerorgan so auszulegen, dass es im Kollisionsfall an seiner aufbauseitigen Lagerstelle abreißt und dadurch von der Fahrzeugkarosserie entkoppelt ist. Im weiteren Kollisionsverlauf wird dann der Radträger mit dem Vorderrad um eine aufbauseitige Lagerstelle des hinteren Lenkerorgans geschwenkt, so dass das Vorderrad von der Fahrzeugkarosserie weg geführt wird. Abhängig von der Länge der Lenkerorgane und dem damit verbundenen Hebelarm ist es jedoch immer noch möglich, dass das Rad im Kollisionsfall auf einer Kreisbahn in Richtung der Fahrzeugkarosserie geführt wird. - Andere Lösungen aus dem Stand der Technik, wie z.B. in der
DE 10 2015 009 309 A1 beschrieben, sehen vor, dass ein Lenkerorgan beispielsweise mit einer Torsionskraft beaufschlagt wird, um das Lösen des Radträgers gezielt zu beeinflussen. Derartige Lösungen sind jedoch mit einem hohen konstruktionstechnischen Aufwand verbunden. - Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Radaufhängungsanordnung bereitzustellen, die die oben genannten Nachteile auf einfache und kostengünstige Weise vermeidet.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das zweite Lagerorgan des hinteren Lenkerorgans über einen ersten und einen zweiten Anlenkpunkt mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist, wobei der zweite vom Hindernis abgewandte Anlenkpunkt eine Drehachse in Kraftfahrzeughochrichtung aufweist, wobei der erste Anlenkpunkt zweite Lösemittel für den Fall einer Frontalkollision aufweist. Hierdurch ist gewährleistet, dass der Radträger in einer Kreisbahn um den zweiten Anlenkpunkt nach außen getrieben wird, wobei der Radius der Kreisbahn durch die Trennung des ersten Anlenkpunktes wesentlich größer ist als der Abstand vom Radträger zur Karossiere im normalen Betriebszustand.
- Hierbei können die ersten und/oder zweiten Lösemittel als passive Lösemittel, wie z.B. als Sollbruchstelle ausgebildet sein. Auch ist es möglich, dass die ersten und/oder zweiten Lösemittel als aktive Lösemittel, wie z.B. als Sprengmittel ausgebildet sind.
- In fertigungstechnischer Hinsicht ist es besonders vorteilhaft, wenn ein Konsolenorgan vorgesehen ist, das zwischen dem ersten Lagerorgan und den zwei Anlenkpunkten vorgesehen ist.
- Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert, hierbei zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Radaufhängungsanordnung in einer normalen Betriebssituation, und -
2 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Radaufhängungsanordnung kurz nach einer Frontalkollision. -
1 zeigt eine erfindungsgemäße Radaufhängungsanordnung2 in einer schematischen Ansicht, wobei sich die erfindungsgemäße Radaufhängungsanordnung2 in einer normalen Betriebssituation befindet. Diese Radaufhängungsanordnung2 befindet sich im vorliegenden Beispiel an einer nicht weiter dargestellten, als Vorderachse ausgebildeten Kraftfahrzeugachse eines Kraftfahrzeuges und weist im Wesentlichen eine Lenkeranordnung4 auf, von der in der schematischen Ansicht lediglich ein vorderes Lenkerorgan6 und ein hinteres Lenkerorgan8 dargestellt sind, sowie einen Radträger10 , der ein Fahrzeugrad12 trägt. Das vordere Lenkerorgan6 ist über ein erstes Lagerorgan14 auf bekannte Weise mit einem Fahrzeugkarosserieteil16 verbunden. Das zweite Lenkerorgan8 ist über ein zweites Lagerorgan18 indirekt mit dem Fahrzeugkarosserieteil16 verbunden, in dem das zweite Lagerorgan18 auf einem Konsolenorgan20 angeordnet ist, das wiederum über zwei Anlenkpunkte22 ,24 mit dem Fahrzeugkarosserieteil16 verbunden ist. Hierbei ist der zweite Anlenkpunkt24 als Drehachse in Kraftfahrzeughochrichtung ausgebildet. Das erste Lenkerorgan6 und der erste Anlenkpunkt22 weisen erfindungsgemäß erste und zweite Lösemittel26 ,28 auf, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Sollbruchstellen, also als passive Lösemittel, ausgebildet sind. Es ist jedoch auch denkbar, dass eines der beiden Lösemittel26 ,28 oder beide als aktive Lösemittel, wie z.B. als Sprengmittel, ausgebildet sind. In der in1 dargestellten Fahrsituation ist in Fahrrichtung (siehe Pfeil) ein Hindernis30 vorgesehen, auf das das Fahrzeugrad12 prallt. - In diesem Fall besteht die Gefahr, dass das Fahrzeugrad
12 beispielsweise in eine Fahrzeugkabine32 gedrückt wird und hierdurch Insassen verletzt werden. -
2 zeigt nun in einer schematischen Ansicht die erfindungsgemäße Radaufhängungsanordnung2 kurz nach einer Frontalkollision mit dem Hindernis30 . Beim Aufprall des Fahrzeugrades12 auf das Hindernis30 löst sich die Sollbruchstelle26 des vorderen Lenkerorgans6 und nachfolgend die Sollbruchstelle28 des Anlenkpunktes22 und des Radträgers10 , und damit wird das Fahrzeugrad12 im Wesentlichen auf einem Kreisbogen um den zweiten Anlenkpunkt24 und dabei um seine Drehachse nach außen von der Fahrzeugkabine32 weg geschleudert. Der Abstand des Radträgers10 zur Fahrzeugkarosserie16 wird hierbei durch das Lösen des zweiten Anlenkpunktes22 wesentlich vergrößert, wodurch auch der Radius des Kreisbogens, auf dem sich das Fahrzeugrad12 bewegen kann, wesentlich vergrößert wird. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013016767 A1 [0003]
- DE 102015009309 A1 [0004]
Claims (4)
- Radaufhängungsanordnung für eine Kraftfahrzeugachse, insbesondere eine Vorderachse, mit einem ein Fahrzeugrad (12) tragenden Radträger (10), der über eine Lenkeranordnung (4) mit mindestens zwei Lenkerorganen (6, 8), ein vorderes und ein hinteres Lenkerorgan, mittels einem ersten und einem zweiten Lagerorgan (14, 18) an einer Fahrzeugkarosserie (16) angelenkt ist, wobei zumindest das vordere Lenkerorgan (6) erste Lösemittel (26) aufweist, die im Falle einer Frontalkollision mit einem Hindernis (30) das vordere Lenkerorgan (6) von der Fahrzeugkarosserie (16) lösen, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Lagerorgan (18) des hinteren Lenkerorgans (8) über einen ersten und einen zweiten Anlenkpunkt (22, 24) mit der Fahrzeugkarosserie (10) verbunden ist, wobei der zweite, vom Hindernis abgewandte Anlenkpunkt (24) eine Drehachse in Kraftfahrzeughochrichtung aufweist und wobei der erste Anlenkpunkt (22) zweite Lösemittel (28) für den Fall einer Frontalkollision aufweist.
- Radaufhängungsanordnung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und/oder zweiten Lösemittel (26, 28) als passive Lösemittel, wie zum Beispiel als Sollbruchstelle, ausgebildet sind. - Radaufhängungsanordnung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und/oder zweiten Lösemittel (26, 28) als aktive Lösemittel, wie zum Beispiel als Sprengmittel, ausgebildet sind. - Radaufhängungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Konsolenorgan (20) vorgesehen ist, das zwischen dem zweiten Lagerorgan (18) und den zwei Anlenkpunkten (22, 24) vorgesehen ist.
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DE102017110004A1 true DE102017110004A1 (de) | 2018-11-15 |
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DE102017110004.0A Pending DE102017110004A1 (de) | 2017-05-09 | 2017-05-09 | Radaufhängungsanordnung für eine Kraftfahrzeugachse |
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Cited By (1)
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DE102022102117A1 (de) | 2022-01-31 | 2023-08-03 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Schutzeinrichtung hinter einem Vorderrad eines Kraftwagens |
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2017
- 2017-05-09 DE DE102017110004.0A patent/DE102017110004A1/de active Pending
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