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Die Erfindung betrifft eine Crashstruktur für einen Hinterwagen eines Fahrzeugs gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1.
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Crashstrukturen für einen Hinterwagen eines Fahrzeugs sind in zahlreichen Variationen bekannt. Diese Crashstrukturen können einen Hilfsrahmen und mindestens ein in Fahrtrichtung hinter dem Hilfsrahmen angeordnetes ersten Funktionsbauteil aufweisen. Die Crashstrukturen absorbieren während eines Heckaufpralls wirkende Kräfte und/oder Energien, welche in den Hinterwagen eingeleitet werden. Hierbei können vorgegebene Elemente deformieren, um die wirkenden Kräfte und/oder Energien zu absorbieren bzw. zu reduzieren oder umzuleiten. Dadurch können Insassen oder empfindliche Baugruppen geschützt werden.
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Aus der
DE 10 2015 013 533 B3 ist eine gattungsgemäße Crashstruktur mit einem Hilfsrahmen für eine Hinterachse eines Fahrzeugs bekannt. Das Fahrzeug umfasst eine Funktionseinheit, welche einer Traktionsbatterie entsprechen kann, und welche in Fahrtrichtung vor dem Hilfsrahmen im Fahrzeug verbaut ist. Der Hilfsrahmen ist in Fahrzeuglängsrichtung frontseitig mit zumindest einem Deformationselement ausgebildet, welches in Fahrzeuglängsrichtung zwischen dem Hilfsrahmen und der Funktionseinheit angeordnet ist. Bei einem Heckcrashfall verlagert sich der Hilfsrahmen nach vorne und das Deformationselement kommt in Anlage mit der Funktionseinheit und verformt sich unter Abbau von Crashenergie.
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Aus der
US 2009/002 6802 A1 ist ein Hinterwagen mit einer Crashstruktur bekannt, welche bei einem Heckaufprall Crashenergie abbaut. Die Crashstruktur umfasst ein rohrförmiges Absorptionselement, welches zwischen einem linken und einem rechten Träger angeordnet ist. Das rohrförmige Absorptionselement weist ein V-förmiges Mitteilteil auf, welches mit zwei Seitenelementen verbunden ist. Die Seitenelemente sind jeweils an einem Endbereich mit dem Mittelteil und am gegenüberliegenden Endbereich mit dem korrespondierenden Träger verbunden. Eine Aufprallkraft, welche auf den Mittelteil trifft, verformt diesen, sowie die Seitenteile, wobei die Aufprallkraft reduziert wird.
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Aus der
US 7 393 016 B2 ist eine Crashstruktur für einen Vorderwagen eines Fahrzeugs bekannt. Ein Aggregat ist zwischen zwei Längsträgern angeordnet. Das Aggregat ist zum Teil über Lager an den Längsträgern angebunden und zum Teil an einem unterhalb der Längsträger angebundenen Hilfsrahmen. Im Falle einer Frontkollision werden die Längsträger und die Befestigungspunkte deformiert und das Aggregat verkeilt sich zwischen den Längsträgern.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Crashstruktur für einen Hinterwagen eines Fahrzeugs bereitzustellen, welche während eines Heckaufpralls wirkende Kräfte und/oder Energien absorbiert und/oder umleitet.
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Diese Aufgabe wird durch eine Crashstruktur für einen Hinterwagen eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um eine Crashstruktur für einen Hinterwagen eines Fahrzeugs bereitzustellen, welche während eines Heckaufpralls wirkende Kräfte und/oder Energien absorbiert und/oder umleitet, bewegen die während des Heckaufpralls wirkenden Kräfte und/oder Energien mindestens ein erstes Funktionsbauteil, welches in Fahrtrichtung hinter einem Hilfsrahmen angeordnet ist, in Richtung des Hilfsrahmens, wobei das mindestens eine erste Funktionsbauteil den Hilfsrahmen keilförmig aufspreizt.
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Unter dem Hilfsrahmen wird eine Baugruppe mit mindestens zwei in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandete Hilfsrahmenlängsträgern und mindestens einem Hilfsrahmenquerträger verstanden, welcher die mindestens zwei Hilfsrahmenlängsträger miteinander verbindet. Der Hilfsrahmen kann beispielsweise Elemente einer Radaufhängung und/oder einer Hinterachse aufnehmen. Zudem kann in einem von dem Hilfsrahmen umschlossenen Bereich eine elektrische Maschine oder ein Antriebsaggregat angeordnet werden.
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Die Fahrzeuglängsrichtung verläuft nachfolgend von der Fahrzeugfront zum Fahrzeugheck. Der Hilfsrahmen ist im Bereich der Hinterachse des Fahrzeugs zwischen dem mindestens einen ersten Funktionsbauteil und der Fahrzeugfront angeordnet.
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Die während des Heckaufpralls wirkenden Kräfte werden zumindest teilweise in die Crashstruktur eingeleitet und bewirken unter zumindest die Bewegung des ersten Funktionsbauteils in Richtung des Hilfsrahmens.
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Unter dem Aufspreizen des Hilfsrahmens wird im Folgenden verstanden, dass mindestens ein Hilfsrahmenlängsträger nach außen verformt bzw. gebogen wird. Dadurch ist eine Verformungsrichtung des Hilfsrahmens im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung nach außen gerichtet und nicht mehr so stark in Fahrzeuglängsrichtung ausgeprägt.
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In vorteilhafter Weise können durch das Aufspreizen und die damit verbundene Verformung des Hilfsrahmens, wirkende Kräfte und/oder Energien abgebaut werden. Zudem kann eine Längsbewegung des mindestens einen ersten Funktionsbauteils in möglichst viel Verformung bzw. Deformation des Hilfsrahmens nach außen umgewandelt werden und so wirkende Kräfte und/oder Energien von der Fahrzeugmitte weg nach außen geleitet werden. Dadurch kann in vorteilhafter Weise mindestens ein crashsensibles zweites Funktionsbauteil, welches in Fahrtrichtung unmittelbar vor dem Hilfsrahmen verbaut ist, vor Beschädigungen geschützt werden. Beispielsweise kann ein Eindringen der Hilfsrahmenlängsträger in das mindestens eine zweite Funktionsbauteil verhindert oder zumindest erschwert werden. Das mindestens eine zweite Funktionsbauteil kann beispielsweise einer Traktionsbatterie entsprechen.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann der Hilfsrahmen an Karosserielängsträgern des Fahrzeugs befestigt werden. Hierbei können in vorteilhafterweise zwei Lastpfade miteinander gekoppelt werden. Mindestens ein erster Lastpfad verläuft durch das Aufspreizen des Hilfsrahmens in Fahrzeugquerrichtung und mindestens ein zweiter Lastpfad verläuft durch Verformung der Karosserielängsträger entlang der Erstreckungsrichtung in Fahrzeuglängsrichtung. Der Hilfsrahmen kann beispielsweise über elastische Lager an den Karosserielängsträgern befestigt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann das mindestens eine erste Funktionsbauteil keilförmig ausgebildet werden und die Hilfsrahmenlängsträger während des Heckaufpralls aufspreizen. Das mindestens eine erste Funktionsbauteil kann hierbei als eine Art Keil zwischen die Hilfsrahmenlängsträger des Hilfsträgers getrieben werden. Unter der keilförmigen Ausbildung des mindestens einen ersten Funktionsbauteils kann verstanden werden, dass ein dem Hilfsrahmen zugewandter vorderer Endbereich in Fahrzeugquerrichtung eine geringere Ausdehnung aufweist, als ein vom Hilfsrahmen abgewandter hinterer Endbereich des Funktionsbauteils.
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In einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann das mindestens eine erste Funktionsbauteil mindestens zwei Lastübertragungsstreben aufweisen, welche jeweils mit einem Hilfsrahmenlängsträger verbunden sind. Die Lastübertragungsstreben können dabei schräg angeordnet und nach außen gerichtet werden. Dadurch können die mindestens zwei Hilfsrahmenlängsträger in vorteilhafter Weise auseinander getrieben werden.
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In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann die Verbindung zwischen den Lastübertragungsstreben und dem Hilfsrahmen im Bereich der korrespondierenden hinteren Befestigung des Hilfsrahmens an dem jeweiligen Karosserielängsträger angeordnet werden. Hierbei kann ein Endbereich der Lastübertragungsstrebe zwischen dem Hilfsrahmen und dem Karosserielängsträger angeordnet werden. Dadurch können in vorteilhafter Weise eingeleitete Kräfte und/oder Energien in Form einer Scherbelastung auf ein Befestigungsmittel übertragen werden. Dadurch kann ein als Schraube oder Bolzen oder Niet ausgeführtes Befestigungsmittel abgeschert werden, so dass die hintere Befestigung des Hilfsrahmens am korrespondierenden Karosserielängsträger gelöst werden kann, wodurch der Hilfsrahmen noch mehr verformt werden kann.
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In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann ein erster Hilfsrahmenquerträger eine V-förmige oder U-förmige Auswölbung aufweisen. Die V-förmige oder U-förmige Auswölbung kann in vorteilhafter Weise eine effektive Länge des ersten Querträgers im Crashfall vergrößern. Die V-förmige oder U-förmige Auswölbung kann in Fahrzeugquerrichtung mittig am Fahrzeug angeordnet werden. Hierbei kann der Bauch der V-förmigen oder U-förmigen Auswölbung kann der Fahrzeugfront zugewandt werden.
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In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur können die während des Heckaufpralls wirkenden Kräfte und/oder Energien die V-förmige oder U-förmige Auswölbung des ersten Hilfsrahmenquerträgers aufbiegen bzw. strecken. Dadurch können die Hilfsrahmenlängsträger in vorteilhafter Weise zusätzlich aufgespreizt werden. Zudem können durch das Aufbiegen bzw. Strecken der V-förmigen oder U-förmigen Auswölbung zusätzlich wirkende Kräfte und/oder Energien abgebaut werden.
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In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann ein vorgewölbt ausgeführter zweiter Hilfsrahmenquerträger in Fahrtrichtung vor dem ersten Hilfsrahmenquerträger angeordnet werden, wobei die während des Heckaufpralls wirkenden Kräfte und/oder Energien den zweiten Hilfsrahmenquerträger entgegen der Fahrzeuglängsrichtung verformen. In einem vom Hilfsträger umschlossenen Bereich kann ein Aggregat angeordnet werden, welches durch die Verformung des zweiten Hilfsrahmenquerträgers in Richtung des Aggregats früher in Kontakt mit dem vorderen zweiten Hilfsrahmenquerträger kommt. Dadurch können in vorteilhafter Weise zusätzlich wirkende Kräfte und Energien abgebaut werden. Zudem kann der vordere zweite Hilfsrahmenquerträger durch die Bewegung entgegen der Fahrzeuglängsrichtung von einem crashempfindlichen zweiten Funktionsbauteilteil wegbewegt werden.
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In einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann der Hilfsrahmen U-förmig und in Fahrzeuglängsrichtung offen ausgeführt werden. Hierbei kann vorzugsweise auf den vorderen zweiten Hilfsrahmenquerträger verzichtet werden, so dass der Hilfsrahmen in Fahrtrichtung offen ausgeführt ist.
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In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Crashstruktur kann das mindestens eine erste Funktionsbauteil beispielsweise als Laderaumboden oder als Reserveradmulde ausgeführt werden. Der bereits im Fahrzeug vorhandene Laderaumboden oder die bereits im Fahrzeug vorhandene Reserveradmulde können in vorteilhafter Weise das Unfallverhalten der erfindungsgemäßen Crashstruktur durch das keilförmige Aufspreizen des Hilfsrahmen verbessern.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht eines Hinterwagens mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Crashstruktur;
- 2 eine schematische Draufsicht eines Hinterwagens mit einem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crashstruktur; und
- 3 eine schematische perspektivische Seitenansicht des Hinterwagens aus 2.
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Wie aus 1 bis 3 ersichtlich ist, umfassen die dargestellten Ausführungsbeispiele einer Crashstruktur 20A, 20B für einen Hinterwagen 10A, 10B eines Fahrzeugs jeweils einen Hilfsrahmen 30 und mindestens ein in Fahrtrichtung FR hinter dem Hilfsrahmen 30 angeordnetes erstes Funktionsbauteil 40A, 40B.
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Erfindungsgemäß bewegen während eines Heckaufpralls wirkende Kräfte und/oder Energien das mindestens eine erste Funktionsbauteil 40A, 40B in Richtung des Hilfsrahmens 30, wobei das mindestens eine erste Funktionsbauteil 40A, 40B den Hilfsrahmen 30 keilförmig aufspreizt.
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Das Fahrzeug ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als zumindest teilweise batteriebetriebenes Fahrzeug ausgeführt. Ein zweites Funktionsbauteil 16 ist als Traktionsbatterie ausgeführt. Die Traktionsbatterie ist in einem Unterboden zwischen der nicht dargestellten Vorderachse und dem Hilfsrahmen 30 angeordnet. Das zweite Funktionsbauteil 16 wird während des Heckaufpralls von der Crashstruktur 20A, 20B geschützt. In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann das zweite Funktionsbauteil 16 auch einem Gastank bzw. einem Druckbehälter oder einer Leistungselektronik für eine Traktionsbatterie entsprechen.
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Für eine bessere Übersicht sind Bauteile wie ein Elektromotor sowie in Fahrzeughochrichtung z oberhalb des Hilfsrahmens 30 liegende Karosserieteile ausgeblendet.
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Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, ist der heckseitige Hilfsrahmen 30 im dargestellten Ausführungsbeispiel als geschlossener Rahmen ausgeführt und umfasst zwei in Fahrzeugquerrichtung y voneinander beabstandete Hilfsrahmenlängsträger 32 sowie einen in Fahrtrichtung FR hinteren ersten Hilfsrahmenquerträger 34 und einen vorderen zweiten Hilfsrahmenquerträger 36. Die beiden Hilfsrahmenquerträger 34, 36 verlaufen im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung y und verbinden die beiden Hilfsrahmenlängsträger 32 miteinander. In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Hilfsrahmen 30 lediglich einen Hilfsrahmenquerträger 34, 36 aufweisen und dadurch U-förmig und in Fahrzeuglängsrichtung x offen ausgeführt werden. Innerhalb der offenen oder geschlossenen Hilfsrahmenstruktur kann der nicht dargestellte Elektromotor und/oder ein nicht dargestelltes Antriebsaggregat über Lagerstellen mit dem Hilfsrahmen 30 verbunden werden. Der Elektromotor bzw. das Antriebsaggregat treiben die Räder 14 des Fahrzeugs an.
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Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, ist der Hinterwagen 10A, 10B und die erfindungsgemäße Crashstruktur 20A, 20B im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu einer Mittelachse des Fahrzeugs ausgeführt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist an den beiden Hilfsrahmenlängsträgern 32 jeweils eine Radaufhängung 12 über fünf Stablenker 12.2 ausgebildet. Wegen der Übersichtlichkeit sind die Radaufhängung 12 und das korrespondierende Rad 14 lediglich auf der rechten Seite des Hinterwagens 10A, 10B dargestellt.
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Wie aus 3 weiter ersichtlich ist, ist das mindestens eine erste Funktionsbauteil 40A, 40B in den dargestellten Ausführungsbeispielen jeweils als Reserveradmulde ausgeführt. In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann das mindestens eine erste Funktionsbauteil 40A, 40B auch als Laderaumboden ausgeführt werden.
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Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, ist der Hilfsrahmen 30 an Karosserielängsträgern 22 des Fahrzeugs befestigt. Die Befestigung 22.2 des Hilfsrahmens 30 erfolgt im dargestellten Ausführungsbeispiel über zwei vordere elastische Lager 39 und zwei hintere elastische Lager 38, in welche jeweils mindestens ein als Schraube ausgeführtes Befestigungsmittel eingedreht wird. Unter einem Karosserielängsträger 22 wird im Folgenden ein Bauteil einer Fahrzeugkarosserie und der Crashstruktur 20A, 20B verstanden, welches an einer Fahrzeugunterseite in Fahrzeuglängsrichtung x verläuft. Der Karosserielängsträger 22 kann über ein vorgegebenes Deformationsverhalten wirkende Kräfte und/oder Energien durch Verformung und/oder Deformation abbauen. Dadurch entsteht eine Lastebene in Fahrzeuglängsrichtung x. Eine weitere Lastebene in Fahrzeugquerrichtung y entsteht durch die Aufspreizung des Hilfsträgers 30. Durch das Aufspreizen werden wirkende Kräfte und Energien abgebaut und in Fahrzeugquerrichtung y nach außen geleitet.
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, ist in einem ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crashstruktur 20A das erste Funktionsbauteil 40A keilförmig ausgebildet und spreizt die Hilfsrahmenlängsträger 32 während des Heckaufpralls auf. Hierbei weist ein Rahmen 42 des ersten Funktionsbauteils 40A eine dem Hilfsrahmen 30 zugewandte vordere Ausdehnung in Fahrzeugquerrichtung y auf, welche kleiner als eine gegenüberliegende hintere Ausdehnung in Fahrzeugquerrichtung y ist. Wenn das erste Funktionsbauteil 40A von den wirkenden Kräften und/oder Energien zwischen die Hilfsrahmenlängsträger 32 getrieben wird, werden diese durch die Keilform des ersten Funktionsbauteils 40A nach außen gedrückt.
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Wie aus 2 und 3 weiter ersichtlich ist, weist in einem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Crashstruktur 20B das erste Funktionsbauteil 40B mindestens zwei Lastübertragungsstreben 42B auf, welche jeweils mit einem Hilfsrahmenlängsträger 32 verbunden sind. Hierbei sind die Lastübertragungsstreben 42B schräg angeordnet und verlaufen von innen nach außen. Wird das erste Funktionsbauteil 40B von den wirkenden Kräften und/oder Energien in Richtung des Hilfsrahmen 30 gedrückt, drücken die Lastübertragungsstreben 42B gegen den jeweiligen korrespondierenden Hilfsrahmenlängsträger 32, wodurch die Hilfsrahmenlängsträger 32 in Fahrzeugquerrichtung y auseinander getrieben werden.
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Wie aus 3 weiter ersichtlich ist, ist die Verbindung 42.2A zwischen den Lastübertragungsstreben 42B und dem Hilfsrahmen 30 im dargestellten Ausführungsbeispiel im Bereich der korrespondierenden hinteren Befestigung 22.2 des Hilfsrahmens 30 an dem jeweiligen Karosserielängsträger 22 angeordnet. Hierbei ist ein Endbereich der Lastübertragungsstrebe 42B zwischen dem hinteren Lager 38 des Hilfsrahmenlängsträger 32 und dem korrespondierenden Karosserielängsträger 22 angeordnet. Dadurch werden die wirkenden Kräfte und/oder Energien zumindest teilweise auf die korrespondierenden Schrauben in Form von Scherbelastung übertragen. Dies hat zufolge, dass die Schrauben abgeschert werden können. Dadurch löst sich die hintere Befestigung 22.2 des Hilfsrahmens 30 und der Hilfsrahmen 30 ist nicht mehr an seinem hinteren Bereich angebunden und kann dadurch besser verformt werden. Zum Beispiel können die Hilfsrahmenquerträger 34, 36 besser verbogen werden.
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Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, weist der erste Hilfsrahmenquerträger 34 eine V-förmige oder U-förmige Auswölbung 34.2 auf. Diese V-förmige oder U-förmige Auswölbung 34.2 ist in Fahrzeugquerrichtung y mittig am ersten Hilfsrahmenquerträger 34 angeordnet und vergrößert die effektive Länge des ersten Hilfsrahmenquerträgers 34. Der Bauch der V-förmigen oder U-förmigen Auswölbung 34.2 weist dabei Fahrrichtung FR bzw. in Fahrzeuglängsrichtung x nach vorne in Richtung des zweiten Funktionsbauteils 16. Die während des Heckaufpralls wirkenden Kräfte und/oder Energien biegen bzw. strecken die V-förmige oder U-förmige Auswölbung 34.2 des ersten Hilfsrahmenquerträgers 34 auf. Dadurch wird eine zusätzliche Spreizung der Hilfsrahmenlängsträger 32 erzielt.
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Wie aus 1 bis 3 weiter ersichtlich ist, ist der vorgewölbt ausgeführte zweite Hilfsrahmenquerträger 36 in Fahrtrichtung FR vor dem ersten Hilfsrahmenquerträger 34 angeordnet, wobei die während des Heckaufpralls wirkenden Kräfte und/oder Energien den zweiten Hilfsrahmenquerträger 36 entgegen der Fahrtrichtung FR verformen. An den vorderen Lagern 39 kann der zweite Hilfsrahmenquerträger 36 zusätzlich mit den Hilfsrahmenlängsträger 32 verbunden werden. Dadurch können die vorderen Lager 39 Drehpunkte ausbilden, um welche sich der zweite Hilfsrahmenquerträger 36 entgegen der Fahrtrichtung FR verformt und dadurch seine effektive Länge verkürzt. Durch das Verformen des zweiten Hilfsrahmenquerträger 36 entgegen der Fahrtrichtung FR entfernt er sich von dem zu schützenden zweiten Funktionsbauteil 16 und der nicht dargestellte Elektromotor bzw. das nicht dargestellte Antriebsaggregat kommt früher mit dem zweiten Hilfsrahmenquerträger 36 in Anlage, wobei zusätzliche Kräfte und/oder Energien abgebaut werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 10A, 10B
- Hinterwagen
- 12
- Radaufhängung
- 12.2
- Stablenker
- 14
- Rad
- 16
- zweites Funktionsbauteil
- 20A, 20B
- Crashstruktur
- 22
- Karosserielängsträger
- 22.2
- Befestigung Hilfsrahmen/Karosserielängsträger
- 30
- Hilfsrahmen
- 32
- Hilfsrahmenlängsträger
- 34
- erster Hilfsrahmenquerträger
- 34.2
- Auswölbung
- 36
- zweiter Hilfsrahmenquerträger
- 36.2
- Wölbung
- 38
- hinteres Lager
- 39
- vorderes Lager
- 40A, 40B
- erstes Funktionsbauteil
- 42A
- Rahmen
- 42B
- Lastübertragungsstrebe
- 42.2B
- Verbindung Lastübertragungstrebe/Hilfsrahmen
- x
- Fahrzeuglängsrichtung
- y
- Fahrzeugquerrichtung
- z
- Fahrzeughochrichtung
- FR
- Fahrtrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015013533 B3 [0003]
- US 2009/0026802 A1 [0004]
- US 7393016 B2 [0005]