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Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zum Montieren einer Klimageräteeinheit an einer Wandung eines externen Gehäuses, zum Beispiel einem Schaltschrank oder dergleichen Einrichtung, wobei die Klimageräteeinheit eine Montagefläche aufweist gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus der
DE 196 15 758 C2 ist eine Befestigungsvorrichtung zum Festlegen von Bauelementen mit einem Befestigungselement, an dem ein Halteteil festlegbar ist, vorbekannt, wobei das Befestigungselement mindestens zwei, zueinander beabstandete Halterungen mit Halteaufnahmen aufweist, in die Halteansätze des Halteteiles einsetzbar sind.
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Der Abstand der Halteansätze zueinander ist kleiner als der Abstand der Halteaufnahmen. Das Befestigungselement weist Ansätze auf, die die Halteansätze übergreifen und zueinander einen geringeren Abstand als den Abstand der Halteansätze des Halteteiles besitzen.
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Mit der Lehre nach
DE 196 15 758 C2 soll ein aufwändiges Verschrauben von Einbauten mit hohem Eigengewicht in einem Schaltschrank entfallen, indem zumindestens eine der Halteaufnahmen des Befestigungselementes mit dem zugeordneten Halteansatz des Halteteiles verrastet.
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Diesbezüglich wird zunächst ein Halteansatz in die zugehörige Halteaufnahme des Befestigungselementes eingesetzt. Anschließend wird der zweite, weitere Halteansatz so positioniert, dass er den zugehörigen Ansatz hintergreift. Dabei ist weiterhin vorgesehen, dass eine der Halteaufnahmen mit dem Halteansatz verrastet. Hieraus ergibt sich ein Formschluss zwischen den Halteansätzen und den Ansätzen des Befestigungselementes. Durch eine Verschiebungsbewegung kann nun das Befestigungselement noch so verschoben werden, dass auch der zweite Halteansatz in die zweite Halteaufnahme eintritt. Diese Befestigungsvorrichtung der bekannten Art soll auch ohne zusätzliche Befestigungselemente wie beispielsweise Schrauben auskommen, so dass sich die gewünschte einfache und zeitsparende Montagemöglichkeit ergibt.
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Die
DE 10 2012 102 170 A1 zeigt eine Montageeinheit zur Montage einer Montageschiene für elektrische Geräte an einer Montageplatte für einen Schaltschrank sowie mit einem Kopplungselement zum Koppeln der Montageeinheit mittels Formschluss mit der Montageschiene.
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Aus dem Vorgenannten ist es Aufgabe der Erfindung, ein weiterentwickeltes Befestigungssystem zum Montieren einer Klimageräteeinheit an einer Wandung eines externen Gehäuses, zum Beispiel einen Schaltschrank oder dergleichen Einrichtung anzugeben, wobei die Klimageräteeinheit eine Montagefläche aufweist. Diese Montagefläche der Klimageräteeinheit liegt üblicherweise an der Rückseite desselben. Das Befestigungssystem soll eine quasi Einhandmontage gestatten, wobei bei der Montage und dem Befestigungsvorgang gleichzeitig die Masse des Klimagerätes und die Schwerkraftwirkung genutzt wird, was den Vorgang der Montage erleichtert, und letztendlich zeitlich beschleunigt.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Befestigungssystem gemäß der Merkmalskombination nach Patentanspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen umfassen.
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Die erfindungsgemäße Lehre greift dabei auf das Prinzip einer Keilschrägenarretierung unter Nutzung von diesbezüglich entsprechend angeordneten Profilschienen zurück, wobei die Profilschienen mit ihrer offenen Seite des Profils in die Wandung einer Aussparung am externen Gehäuse eingreifen.
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In einer Ausgangsposition wird die zu montierende Einheit bezogen auf die Aussparung im Schaltschrankgehäuse angehoben und mit den Profilschienen so in die Aussparung bewegt, dass die Profilschienen in die Aussparung eintauchen können. Mit dem in Schwerkraftrichtung erfolgenden Absenken der Klimageräteeinheit gleiten die Profilschienen entlang der Aussparung und den diesbezüglichen Wandungskanten nach unten, bis eine Endlage und damit eine Rastposition erreicht wird. Durch die Lagen der Profilschienen und die Wahl der diesbezüglich korrespondierenden Abmessungen der Aussparung unter insbesondere konischer Ausgestaltung entsprechend gegenüberliegender Kanten und zugehöriger Winkellage der Profilschienen stellt sich eine Keilarretierung ein, welche zu einer sicheren Formschlussverbindung führt, die durch die Schwerkraft unterstützt wird.
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Nach Erreichen der Endlage kann eine Fixierung dieser erreichten Endlage durch entsprechende Mittel, zum Beispiel durch das Einbringen eines Blockierbolzens in zugehörige Öffnungen, das Fixieren mittels einer Blockierklammer oder zusätzlicher Verschraubung vorgenommen werden.
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Um unterschiedliche Wandstärken der Wandung des externen Gehäuses ausgleichen zu können, besteht die Möglichkeit, den Querschnitt der Profilschienen zum Beispiel V-förmig, trapezförmig oder mit einer einseitigen Keilschrägfläche auszuführen.
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Die Profilschienen können an der entsprechenden Montagefläche, insbesondere der Rückseite des Klimagerätes bereits angeformt sein, aber auch mit dieser verbunden werden. Insofern ist auch ein Nachrüsten bereits am Markt befindlicher Klimageräteeinheiten zum Zweck der Nutzung des neuen Befestigungssystems möglich.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Profilschienen aus einem metallischen Material. Denkbar ist hier aber auch der Einsatz von Profilschienen aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere einem solchen Material, welches über günstige Gleiteigenschaften verfügt und insbesondere selbstschmierend ist.
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An der Montagefläche der Klimageräteeinheit ist also mindestens ein Paar beabstandet gegenüberliegender Profilschienen ausgebildet. Bezogen auf die Längsausdehnung der Profilschienen verlaufen selbige nicht parallel zueinander. Vielmehr sind die Profilschienen so angeordnet oder ausgebildet, dass hinsichtlich der Längsausdehnung diese sich in gedachter Verlängerung der Längsausdehnungsrichtung schneiden, wobei der Schnittpunkt in Schwerkraftrichtung liegt. Die Schwerkraftrichtung weist dabei dieselbe Orientierung auf, die zum Erreichen der Endlage bezogen auf ihren Montagezustand zu wählen ist.
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Die Wandung des externen Gehäuses, zum Beispiel eines Schaltschrankes, besitzt die bereits erwähnte Aussparung zum Ein- und Hintergreifen der Profilschienen, wobei die Abmessungen der Aussparung an einem in Schwerkraftrichtung liegenden Ende dem lichten Abstand und der nicht-parallelen Lage der Profilschienen entsprechen.
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An einem der Schwerkraftrichtung gegenüberliegenden Ende ist die Aussparung entsprechend größer ausgeführt derart, dass die Profilschienen in die Aussparung eintauchen können und bei Bewegung in Schwerkraftrichtung in Rastlage mit den seitlichen Wandungskanten der Aussparung gelangen.
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Die Profilschienen können bei einer Ausführungsform durchgehend oder aber auch als Schienenteilstücke ausgebildet sein. Die Schienenteilstücke sind dabei entlang einer gemeinsamen Linie angeordnet, und zwar bezogen auf jedes Element des entsprechenden Schienenpaares.
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Zwischen den Profilschienen kann am in Schwerkraftrichtung liegenden Ende der Montagefläche eine Rastprofilschiene vorgesehen sein, welche beim Erreichen der Befestigungsanlage in eine untere Wandungskante eingreift, um die Befestigung noch sicherer auszuführen.
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An den Profilschienen können die bereits erwähnten Arretierungsmittel, z.B. in Form verschiebbarer Klammern zum Verriegeln nach Erreichen der Befestigungsanlage ausgebildet sein. Weiterhin vorgeschlagen ist ein erfindungsgemäßer verschwenkbarer Schnellverschluß zum Zweck des Verriegelns.
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Neben den unmittelbaren an der Befestigungsfläche vorgesehenen Profilschienen besteht auch die Möglichkeit, diese auf einer Hilfsträgerplatte anzuordnen, welche mit der Montagefläche der Klimageräteeinheit verbindbar ist.
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Die Montagefläche oder die Hilfsträgerplatte weist darüber hinaus Mittel zum Abdichten bezogen auf die Aussparung auf. Diese Mittel können großflächige, durch Verkleben befestigte Flachdichtungen aber auch in einen entsprechenden Rücksprung eingesetzte schlauchförmige Dichtungen umfassen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Aussparung beidseitig oder einseitig in Schwerkraftrichtung konisch ausgeführt. Die gegenüberliegenden Profilschienen verlaufen dann ebenfalls konisch.
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Die Aussparung kann erfindungsgemäß gleichzeitig zur mindestens teilweisen Führung eines Klimatisierungsluftstromes ausgebildet sein. Diesbezüglich weist die Montagefläche mindestens eine korrespondierende Ausnehmung auf.
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Die Profilschienen sind auch zum Zweck des Nachrüstens so ausbildbar, dass diese mit der Montagefläche kraftschlüssig, zum Beispiel durch Verschrauben verbunden werden können.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
- 1 eine beispielhafte Form der Aussparung der Wandung eines externen Gehäuses, zum Beispiel eines Schaltschrankes, mit einseitig konischem Verlauf;
- 2a, 2b und 2c einen prinzipiellen Ablauf beim Montieren einer Klimageräteeinheit mittels des Befestigungssystems, wobei die Aussparung der Wandung des externen Gehäuses beidseitig konisch verläuft und diesbezüglich zwei gegenüberliegende Paare von Profilschienen an der Montagefläche vorgesehen sind sowie mit einem weiteren am unteren Ende der Montagefläche befindlichen Rastprofilschienenelement zum verbesserten Fixieren nach Erreichen der Endlage nebst zusätzlichem, beispielhaften Blockierprofilschienenelement im oberen Bereich, dargestellt durch die 2c mit entsprechender Einkreisung;
- 3a und verschiedene Ansichten auf eine Profilschiene mit
- 3b Blockierklammer im offenen Zustand (3a) sowie im Blockierzustand (3b);
- 4 eine beispielhafte Querschnittsausbildung der Profilschienen mit einseitiger Schrägfläche bzw. einseitiger Konizität zum Zweck des Ausgleiches unterschiedlicher Wandungsstärken der jeweiligen Aussparung;
- 5 eine Darstellung einer montierten Klimageräteeinheit mittels des erfindungsgemäßen Befestigungssystems, betrachtet von der Innenseite eines beispielhaften Schaltschrankes mit erfindungsgemäßen verschwenkbaren Schnellverschlüssen, die jedoch sich noch nicht in ihrer Verriegelungs- oder Arretierungsposition befinden;
- 6 eine Darstellung ähnlich derjenigen nach 5, jedoch vergrößert mit jetzt ersichtlicher Arretierungsposition der verschwenkbaren Schnellverschlüsse; und
- 7 - 9 perspektivische Darstellungen eines der Schnellverschlüsse mit einer ersten Position (7) im unverriegelten Ausgangszustand, einer zweiten Position, welche aufzeigt, dass eine Klemmnase oder Klemmplatte aus dem Verschlusskörper kurvenscheibengeführt herausfährt und dabei einer Verschwenkbewegung unterliegt sowie das Erreichen einer Endposition der Klemmplatte oder des Rasthakens gemäß 9, die der Position entspricht, wie sie in der 6 jeweils dargestellt ist.
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Gemäß der Darstellung nach 1 zeigt diese beispielhafte Gestalt einer Aussparung 1 in einer angedeuteten Wandung 2 eines nicht dargestellten externen Gehäuses, zum Beispiel eines Schaltschrankes.
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Die Aussparung 1 weist eine untere Wandungskante 3, eine obere Wandungskante 4, eine linksseitige seitliche Wandungskante 5 und eine rechtsseitige seitliche Wandungskante 6 auf.
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Die Wandungskanten 4, 5 und 3 verlaufen rechtwinkelig zueinander. Zwischen den Wandungskanten 4, 3 und 6 liegt ein Winkel vor, der vom rechten Winkel abweicht. Es ergibt sich insofern eine schräg verlaufende Wandungskante 6 mit am oberen Ende größerem Abstand zur linken Wandungskante 5 sowie am unteren Ende einen kleineren Wandungsabstand zur linken Wandungskante 5.
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Wird nun an einer Montagefläche 7 (siehe 2a) einer Klimageräteeinheit (nicht gezeigt) entsprechend beabstandet jeweils paarweise die Anordnung gegenüberliegender Profilschienen 8 vorgenommen und diese Anordnung der Profilschienen 8 auf die Abmessungen der Aussparung 1 abgestimmt, lässt sich ein Einsetzen des Gebildes aus Montagefläche 7 und Profilschienen 8 in die entsprechende Aussparung 1 nebst Verschieben in Schwerkraftrichtung realisieren, wobei es unter Wirkung der Konizität der Aussparung 1 in Verbindung mit der Ausbildung der Profilschienen zu einer Rast-KlemmVerbindung und damit zu einem sicheren Formschluss kommt.
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Die Einschieberichtung ist in 2a mit einer Pfeildarstellung symbolisiert. Wenn die Endlagenposition (2b) erreicht ist, können Sicherungsclips 9 (siehe 3a und 3b) lageverschoben werden, um ein Verriegeln zu bewerkstell igen.
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Die Profilschienen 8, welche mit den seitlichen Wandungen der Aussparung 1 in Wechselwirkung treten, sind nun nicht parallel zueinander verlaufend ausgeführt. Vielmehr schneiden sich die Profilschienen in Längsausdehnungsrichtung in gedachter Verlängerung, wobei der Schnittpunkt in Schwerkraftrichtung orientiert ist.
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Die Aussparung 1 ist so realisiert, dass Ein- und Hintergreifen der Profilschienen 8 möglich ist, wobei die Abmessungen der Aussparung 1 an einem in Schwerkraftrichtung liegenden Ende dem lichten Abstand und der nicht-parallelen Lage der Profilschienen 8 entsprechen und diesbezüglich an einem der Schwerkraftrichtung gegenüberliegenden Ende der Aussparung 1 größer ausgeführt werden, derart, dass die Profilschienen 8 in die Aussparung eintauchen können und bei Bewegung in Schwerkraftrichtung (siehe 2a) in Rastlage mit den seitlichen Wandungskanten der Aussparung 1 (siehe 2b und 2c) gelangen.
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Im gezeigten Beispiel sind die Profilschienen 8 als Schienenteilstücke ausgebildet. Denkbar ist aber auch, die Profilschienen durchgehend auszuführen.
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Zwischen den Profilschienen 8 ist am in Schwerkraftrichtung weisenden Ende der Montagefläche 7 noch eine Rastprofilschiene 12 vorgesehen, welche beim Erreichen der Befestigungsendlage in die untere Wandungskante 3 eingreift.
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Die Verschieblichkeit und die Ausführung der Klammer 9 zum Verriegeln nach Erreichen der Befestigungsanlage ist anhand der 3a und 3b selbsterklärend.
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Der Querschnitt der Profilschienen 8 aber auch der Profilschiene (Rastprofilschiene) 12 kann U-förmig oder V-förmig aber auch eine trapezähnliche Form aufweisen oder einseitig konisch ausgeführt werden, wie dies die Querschnittsdarstellung nach 4 zeigt. Durch diese spezielle Ausgestaltung mit einer Schrägfläche können unterschiedliche Dicken des Wandungsmaterials ausgeglichen werden.
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Die 5 zeigt eine Ansicht auf eine Wandung 2 eines angedeuteten externen Gehäuses, beispielsweise eines Schaltschrankes. In der Wandung 2 befindet sich eine Aussparung 1 wie in der 1 dargestellt mit den entsprechenden Wandungskanten 3-6 ebenfalls analog 1.
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Die Montagefläche 7 einer Klimageräteeinheit 20 wird in die Aussparung 1 eingesetzt, und zwar unter Nutzung gegenüberliegender Profilschienen 8.
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Die betreffende Endlage wie in der 5 gezeigt, entspricht derjenigen gemäß der 2b.
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Alternativ zu dem Sicherungsclips 9 wie in den 3a und 3b gezeigt, wird beim Ausführungsbeispiel gemäß den 5 - 9 von einem verschwenkbaren Schnellverschluss zum Zweck des Verriegelns ausgegangen.
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Beispielhaft werden wie in der 5 erkennbar, sechs derartige Schwenkverschlüsse 21 an der Rückseite des Klimagerätes befestigt.
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Wenn die Endlageposition des Klimagerätes 20 bezogen auf die Aussparung 1 entsprechend 5 erreicht wurde, erfolgt ein Herausdrehen der verschwenkbaren Schnellverschlüsse 21 derart, dass ein hakenförmiger Vorsprung 22 aus der Ruheposition (siehe 5 bzw. 7) herausbewegt und in eine Klemmposition gemäß der Darstellung nach 6 bzw. 9 überführt wird.
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Die notwendige Verschwenkung des Klemmelementes 22 wird über eine Kurvenführung 23 realisiert. Die Klemmposition gemäß der Darstellung nach 6 kann mittels einer Schraube 24 unter entsprechendem Kraftschluss festgelegt werden.