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Einleitung
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Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Set aus einer auf einem Untergrund aufstehenden Messeinrichtung und einem zu untersuchenden Bildschirm, die Messeinrichtung umfassend mindestens ein Farbmessgerät sowie mindestens eine Halteeinrichtung, wobei bei Vorliegen der Messeinrichtung in einer Messposition das Farbmessgerät sich in einem solchen Kontakt mit einer Oberfläche des Bildschirms befindet, dass mittels des Farbmessgeräts von dem Bildschirm ausgehendes Licht erfassbar ist.
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Weiterhin betrifft die vorliegende Anmeldung eine Messeinrichtung als solche sowie ein Verfahren zur Messung einer Farbwiedergabe eines Bildschirms unter Verwendung einer solchen Messeinrichtung.
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Unter einem „Farbmessgerät“ wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung eine Vorrichtung verstanden, mittels derer Farbinformationen von erfasstem Licht ermittelbar sind. Hierzu kann das Farbmessgerät insbesondere einen oder mehrere Farbsensoren aufweisen. Derartige Farbmessgeräte werden auch als „Kolorimeter“ bezeichnet. Sie können beispielsweise dazu geeignet sein, die Farbe von erfasstem Licht zerlegt in seine drei Grundfarben Rot, Grün und Blau anzugeben.
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Unter einem „Bildschirm“ wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung allgemein jede Art von Vorrichtung verstanden, die dazu in der Lage ist, farbiges Licht in einer Weise abzustrahlen, dass sich daraus ein Bild ergibt. Typische Beispiele für Bildschirme sind Fernseher und Monitore. Die Fähigkeit zur Widergabe von Bewegtbildern ist nicht zwingend erforderlich.
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Unter einer „Halteeinrichtung“ wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung jede Art von Einrichtung verstanden, die dazu geeignet ist, das Farbmessgerät zu halten. Entsprechend muss die Halteeinrichtung dazu geeignet sein, durch das Farbmessgerät bedingte Kräfte, beispielsweise dessen Gewichtskraft, zumindest teilweise abzutragen. Es ist nicht zwingend erforderlich, gleichwohl selbstverständlich denkbar, dass das Farbmessgerät alleine mittels der Halteeinrichtung im dreidimensionalen Raum gehalten werden kann. Die Halteeinrichtung kann ferner dazu geeignet sein, zumindest einzelne Freiheitsgrade des Farbmessgeräts, beispielsweise Rotationen, freizugeben.
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Stand der Technik
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Sets der eingangs beschriebenen Art sind im Stand der Technik bereits weitläufig bekannt. Hierzu wird insbesondere auf das Europäische Patent
EP 1 436 578 B1 verwiesen, welches eine Messeinrichtung in Zusammenwirkung mit einem Bildschirm zeigt. Bei besagtem Dokument wird die Messeinrichtung mittels einer Hängeeinrichtung derart aufgehängt, dass das Farbmessgerät in geeigneter Position vor dem Bildschirm hängt. In dieser Position kann mittels des Farbmessgeräts eine Messung des von dem Bildschirm abgestrahlten Licht durchgeführt werden.
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Bei der bekannten Vorrichtung ist es als nachteilig zu bezeichnen, dass die Messeinrichtung insgesamt sehr aufwendig gestaltet ist. Somit sind mehrere Bauteile nötig, um das Farbmessgerät in seiner Messstellung zu positionieren. Ferner ist es notwendig, die gezeigte Hängeeinrichtung mittels eines Gegengewichts auszubalancieren. Es versteht sich, dass für jede vorzunehmende Messung der Aufwand für Aufbau und Einstellung der Messeinrichtung durchaus erheblich ist. Eine zügige Abfolge einer Vielzahl von Messungen an verschiedenen Bildschirmen dürfte jedenfalls kaum möglich sein.
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Aufgabe
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Die der vorliegenden Anmeldung zugrunde liegende Aufgabe besteht mithin darin, eine Messeinrichtung bereitzustellen, deren Aufbau und Anwendung gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht ist.
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Lösung
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Die zugrundeliegende Aufgabe wird mittels eines Sets mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein solches erfindungsgemäßes Set umfasst insbesondere eine Halteeinrichtung, die mindestens ein Fußteil sowie mindestens ein Tragelement aufweist. Bei Vorliegen der Messeinrichtung in ihrer Messposition steht die Halteeinrichtung mit ihrem Fußteil auf dem Untergrund auf. Dabei befindet sich das Farbmessgerät in einem solchen Kontakt mit einer Oberfläche des Bildschirms, dass mittels des Farbmessgeräts von dem Bildschirm ausgehendes Licht erfassbar ist. Das Tragelement ist biegesteif ausgebildet und erstreckt sich ausgehend von dem Fußteil, typischerweise in Richtung des Bildschirms. Das Farbmessgerät ist dabei an einem dem Fußteil abgewandten Ende des Tragelements angeordnet, sodass das Farbmessgerät bei Vorliegen der Messeinrichtung in ihrer Messposition derart gegen die Oberfläche des Bildschirms gelehnt ist, dass eine Krafteinleitung ausgehend von dem Farbmessgerät in den Bildschirm stattfindet.
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In diesem Zusammenhang wird unter einem „biegesteifen Tragelement“ ein solches verstanden, das zumindest ein gewisses Biegemoment abzutragen vermag. Elastische Verformungen bleiben hierbei selbstverständlich unberücksichtigt. Ein biegesteifes Tragelement kann insbesondere nicht von einer Kette oder von einem Seil gebildet sein, sehr wohl jedoch beispielsweise von einem Schwanenhals, der zwar plastisch verformt werden kann, dies jedoch nur unter Aufbringung eines gewissen Mindestbiegemoments.
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Das „Fußteil“ der Halteeinrichtung beschreibt einen Gegenstand, mittels dessen die Halteeinrichtung auf einem Untergrund aufstehen kann. Das „Tragelement“ beschreibt demgegenüber denjenigen Gegenstand, der unmittelbar mit dem Farbmessgerät verbunden ist, sodass er das Farbmessgerät trägt bzw. lagert.
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Unter der „Oberfläche des Bildschirms“ wird eine den Bildschirm nach außen hin abschließende Fläche verstanden, wobei die Oberfläche diejenige Fläche bezeichnet, durch die hindurch das von dem Bildschirm abgestrahlte Licht strahlt. Folglich ist die Oberfläche in aller Regel Bestandteil eines von einem transluzenten Material gebildeten Bauteils.
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Unter einem „Anlehnen“ wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung verstanden, dass eine Krafteinleitung ausgehend von dem sich anlehnenden Gegenstand in den Widerlagergegenstand stattfindet. Das Anlehnen als solches führt dabei den statisch bestimmten Zustand des statischen Systems herbei. Mit anderen Worten würde der sich anlehnende Gegenstand ohne Wirkung des Widerlagers „umfallen“ bzw. wäre statisch unterbestimmt. Im Hinblick auf das hier beschriebene Anlehnen der Messeinrichtung gegen den Bildschirm bedeutet dies, dass der Bildschirm dazu beiträgt, Lagerkräfte, nämlich insbesondere eine horizontale Kraftkomponente, der Messeinrichtung in den Untergrund abzuleiten. Der Bildschirm erhält folglich eine statische Funktion für die Messeinrichtung.
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Das erfindungsgemäße Set hat viele Vorteile. Insbesondere kann die Halteeinrichtung sehr einfach vor dem jeweilig zu untersuchenden Bildschirm aufgestellt werden, ohne selbst an dem Bildschirm montiert oder befestigt werden zu müssen. Ferner ist eine Ausbalancierung, wie sie im Stand der Technik erforderlich ist, nicht notwendig. Dies bringt zum einen den Vorteil der zügigeren Anwendbarkeit. Zum anderen ist der Aufstellprozess der Messeinrichtung als solcher durch die erfindungsgemäße Konstruktion der Messeinrichtung so stark simplifiziert, dass im Vergleich zum Stand der Technik kaum Anwendungsfehler zu beklagen sind. Somit ist die Anlehnung der Messeinrichtung mittels des Farbmessgeräts gegen den Bildschirm automatisch notwendig, um die statische Stabilität der Messeinrichtung herzustellen. Hierbei wird das Farbmessgerät als solches ohne besonders Zutun des Anwenders in korrekter Relation zu dem Bildschirm positioniert, sodass die Messeinrichtung ihre Messposition einnimmt. Vorteilhafterweise sollte dabei eine Vorderseite des Farbmessgeräts, die zur Aufnahme des von dem Bildschirm abgestrahlten Licht geeignet ist, zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig, parallel zu der Oberfläche des Bildschirms ausgerichtet sein. Idealerweise liegt das Farbmessgerät bei Vorliegen der Messeinrichtung in deren Messposition mit seiner Vorderseite plan auf der Oberfläche des Bildschirms auf.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Sets besteht darin, dass es keinen Bauraum hinter dem Bildschirm benötigt, wie es im Stand der Technik der Fall ist. Stattdessen reicht es aus, unmittelbar vor dem Bildschirm auf einem Untergrund Platz verfügbar zu haben. Es versteht sich, dass die Messeinrichtung insbesondere auf einer Tischplatte aufgestellt werden kann, auf der auch der zu untersuchende Bildschirm steht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sets ist das Fußteil derart rotationssymmetrisch ausgebildet, dass eine Drehstellung der Messeinrichtung relativ zu dem Untergrund mittels einer Rotation des Fußteils um seine Rotationsachse frei veränderbar ist. Mittels eines derart ausgebildeten Fußteils ist es besonders einfach möglich, die Halteeinrichtung relativ zu dem Bildschirm auszurichten, damit das Farbmessgerät in geeigneter Weise in Kontakt mit der Oberfläche des Bildschirms tritt. Somit können das Tragelement und das Farbmessgerät besonders einfach mittels Rotation des Fußteils relativ zu dem Untergrund - und damit auch relativ zu dem typischerweise feststehenden Bildschirm - gedreht werden, insbesondere um eine horizontale Rotationsachse. Eine Veränderung des Tragelements (sofern möglich) muss beispielsweis nicht erfolgen. Vorteilhafterweise erstreckt sich die Rotationsachse des Fußteils dabei parallel zu einer Ebene der Oberfläche des Bildschirms.
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Vorgenannte Variante weiter ausgestaltend ist es besonders von Vorteil, wenn das Fußteil von einem langgestreckten Zylinder gebildet ist. Die Mittelachse des Zylinders ist vorzugsweis parallel zu der Oberfläche des Bildschirms ausgerichtet.
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Weiterhin ist ein solches Set von besonderem Vorteil, bei dem das Fußteil mindestens ein Antirutschmittel aufweist, das sich in unmittelbarem Kontakt mit dem Untergrund befindet, auf dem die Messeinrichtung aufsteht. Ein solches Antirutschmittel kann insbesondere von einem Elastomer gebildet sein. Grundsätzlich wird unter einem „Antirutschmittel“ ein Mittel verstanden, das einen höheren Haftreibungskoeffizienten aufweist als das Fußteil als solches. Hierdurch wirkt das Antirutschmittel gewissermaßen wie ein „Stopper“, der eine unbeabsichtigte translatorische Bewegung des Fußteils relativ dem Untergrund erschwert. Dabei versteht es sich, dass die Möglichkeit bestehen muss, auf das Fußteil wirkende horizontale Kräfte in den Untergrund zu übertragen. Diese horizontalen Kräfte ergeben sich aus der Anlehnung der Messeinrichtung an den Bildschirm. Die hierbei in den Bildschirm eingeleiteten horizontalen Lagerkräfte fallen identisch mit umgekehrter Richtung zwischen Fußteil und Untergrund an. Somit besteht grundsätzlich eine dem statischen System inhärente Neigung des Fußteils, sich in eine von dem Bildschirm abgewandte, in aller Regel zu dem Untergrund parallele Richtung relativ zu dem Untergrund zu bewegen. Das Antirutschmittel ermöglicht eine bessere maximale Haftreibungskraft, die überschritten werden muss, um das Fußteil bei Beibehaltung des Kontakts zwischen dem Fußteil und dem Untergrund relativ zu letzterem zu bewegen. Letzten Endes wird demzufolge mittels des Antirutschmittels die Stabilität der Messeinrichtung verbessert, das heißt insbesondere ein versehentliches Wegrutschen des Fußteils vermieden.
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Außerdem kann es besonders sinnvoll sein, das Farbmessgerät, insbesondere dessen Vorderseite, mit einem Antirutschmittel auszustatten. Dieses Antirutschmittels ist derart beschaffen, dass es einen Haftreibungskoeffizienten zwischen der Oberfläche des Bildschirms und dem Farbmessgerät erhöht. Auf diese Weise ist eine sichere Positionierung des Farbmessgeräts auf dem Bildschirm möglich, bei der womöglich auf das Farbmessgerät einwirkende Kräfte besonders gut in den Bildschirm abgeleitet bzw. auf den Bildschirm übertragen werden können.
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Vorteilhafterweise verfügt das Farbmessgerät ferner an seiner Vorderseite über mindestens ein Lastverteilungsmittel, mittels dessen eine auf den Bildschirm übertragene Lagerkraft der Messeinrichtung über eine Lastverteilungsfläche verteilt werden kann. Mittels eines solchen Lastverteilungsmittels, dass insbesondere von einem weichen Kunststoff, vorzugsweise einem weichen Elastomer, gebildet sein kann, können lokale Druckspitzen auf den Bildschirm vermieden werden. Letztere können im Extremfall zu einer Veränderung des von dem Bildschirm abgestrahlten Lichts und somit zu einer Verzerrung der Messung führen.
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Idealerweis umfasst das Farbmessgerät an dessen Vorderseite mindestens ein Mittel, das sowohl als Antirutschmittel als auch als Lastverteilungsmittel wirkt.
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Das erfindungsgemäße Set weiter ausgestaltend ist das Tragelement von einem langgestreckten Stab gebildet, der vorzugsweise derart biegsam ausgebildet ist, dass er unter Einwirkung eines Mindestbiegemoments verbogen werden kann, jedoch bei Einwirkung einer das Mindestbiegemoment betragsmäßig unterschreitenden Biegemoments seine Form beibehält. Ein derartiger Stab kann insbesondere von einem Schwanenhals gebildet sein. Dieser hat den besonderen Vorteil, wiederholt plastisch verformbar zu sein, sodass beliebig häufig eine Ausrichtung des Farbmessgeräts relativ zu dem Fußteil verändert werden kann. Insbesondere erlaubt es ein derart ausgebildeter Stab, das Farbmessgerät bei jedem Anwendungsfall erneut mit wenigen Handgriffen exakt an der Oberfläche des Bildschirms auszurichten, sodass die Vorderseite des Farbmessgeräts möglichst plan auf dem Bildschirm aufliegt.
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Weiterhin kann eine solche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sets vorteilhaft sein, bei der das Tragelement mit seinem dem Fußteil abgewandten Ende an eine Rückseite des Farbmessgeräts angeschlossen ist, die einer dem Bildschirm zugewandten Vorderseite des Farbmessgeräts gegenüberliegt. Diese Ausgestaltung erleichtert die Anlehnung der Messeinrichtung an dem Bildschirm, da Lagerkräfte ausgehend von dem Farbmessgerät in Form von Druckkräften gewissermaßen senkrecht zu der Oberfläche des Bildschirms übertragen werden. Im Vergleich dazu ist ebenfalls wäre eine Variante denkbar, bei der die Anlehnung des Farbmessgeräts ausschließlich oder zumindest teilweise mittels Reibkräften stattfindet, die parallel zu der Oberfläche des Bildschirms orientiert sind.
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Sofern das Tragelement in der beschriebenen Weise an der Rückseite des Farbmessgeräts angeschlossen ist, kann es des Weiteren von Vorteil sein, wenn sich das Tragelement ausgehend von der Rückseite des Farbmessgeräts relativ zu der Rückseite betrachtet unter einem Winkel zwischen 80° und 100°, vorzugsweise 85° und 95°, weiter vorzugsweise von 90°, erstreckt. Die möglichst senkrechte Heranführung des Tragelements an das Farbmessgerät erleichtert insbesondere das Aufstellen der Messeinrichtung, da anhand der Ausrichtung des Tragelements die Ausrichtung des Farbmessgeräts unmittelbar mit optischer Kontrolle nachvollzogen werden kann. Somit ist die Ausrichtung des Farbmessgeräts genau dann parallel zu der Oberfläche des Bildschirms, wenn das Tragelement zumindest in seinem an das Farbmessgerät angeschlossenen Endabschnitt senkrecht zu der Oberfläche des Bildschirms ausgerichtet ist.
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Es versteht sich, dass die zugrunde liegende Aufgabe grundsätzlich auch bereits mittels einer Messeinrichtung gemäß Anspruch 8 gelöst wird, die die Merkmale der vorstehend beschriebenen Messeinrichtung aufweist. Die erfindungsgemäße Messeinrichtung umfasst insbesondere eine Halteeinrichtung, die eine Tragelement und ein Fußteil umfasst, mittels dessen die Messeinrichtung auf einem Untergrund aufstellbar ist, wobei das Tragelement biegesteif ausgebildet ist und sich ausgehend von dem Fußteil erstreckt, wobei das Farbmessgerät an einem dem Fußteil abgewandten Ende des Tragelements angeordnet ist, sodass das Farbmessgerät bei Aufstellung der Messeinrichtung auf dem Untergrund gegen eine Oberfläche des jeweils zu untersuchenden Bildschirms lehnbar ist. Das Fußteil ist derart rotationssymmetrisch ausgebildet, dass eine Drehstellung der Messeinrichtung relativ zu dem Untergrund mittels einer Rotation des Fußteils um seine Rotationsachse frei veränderbar ist.
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Weiterhin wird die zugrunde liegende Aufgabe mittels des Verfahrens gemäß Anspruch 9 gelöst, bei dem die erfindungsgemäße Messeinrichtung zum Einsatz kommt. Dieses Verfahren umfasst die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Die Messeinrichtung wird mit ihrem Fußteil auf einem Untergrund aufgestellt.
- b) Die Messeinrichtung wird gegen den Bildschirm gelehnt, wobei zumindest eine horizontale Kraftkomponente einer die Messeinrichtung haltenden Lagerkraft in den Bildschirm eingeleitet wird.
- c) Das Farbmessgerät, das sich an dem dem Fußteil abgewandten Ende des Tragelements befindet, wird derart mit einer dem Bildschirm zugewandten Vorderseite auf den Bildschirm aufgesetzt, dass von dem Bildschirm ausgehendes Licht mittels des Farbmessgeräts erfassbar ist.
- d) Mittels des Farbmessgeräts wird von dem Bildschirm ausgehendes Licht erfasst, wobei zumindest Farbanteile des Lichts gemessen werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist mittels des erfindungsgemäßen Sets sowie der erfindungsgemäßen Messeinrichtung besonders einfach durchführbar. Bei der Anwendung des Verfahrens ergeben sich die entsprechenden Vorteile, die vorstehend bereits dargelegt sind. Insbesondere entfallen ein aufwendiger Aufbau der Halteeinrichtung sowie eine Ausbalancierung desselben.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zwecks Überführung des Farbmessgeräts von einer ersten Messstelle des Bildschirms zu einer zweiten Messstelle des Bildschirms, die in Breitenrichtung und/oder in Höhenrichtung des Bildschirms von der ersten Messstelle beabstandet ist, das Tragelement verbogen, während eine Aufstehstelle des Fußteils relativ zu dem Untergrund gleich bleibt. Hierbei sind minimale Bewegungen des Fußteils, insbesondere Rotationen um dessen Rotationsachse (falls vorhanden) unschädlich.
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Zusätzlich ist es denkbar, dass das Farbmessgerät mittels Verdrehung des Fußteils um dessen Rotationsachse verändert wird. Hierbei muss mittels Verformung des Tragelements eine sich infolge der Rotation einstellende Abstandsdifferenz zwischen dem Farbmessgerät und dem Bildschirm ausgeglichen werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird mittels des Farbmessgeräts zunächst an einer ersten Messstelle des Bildschirms eine Messung vorgenommen und anschließend das Farbmessgerät zumindest an eine zweite Messstelle des Bildschirms bewegt, an der sodann gleichermaßen eine Messung vorgenommen wird. Zur Überführung des Farbmessgeräts von der ersten Messstelle zur zweiten Messstelle wird ersteres zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig, lediglich in eine Breitenrichtung des Bildschirms bewegt. Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass ein Mittelbereich eines Bildschirms für die Wahrnehmung von dessen Farbwiedergabe durch den Anwender in aller Regel den entscheidenden Bereich darstellt. Mit anderen Worten sind Farbabweichungen in der Darstellung des Bildschirms von einem Idealwert an oberen und unteren Randbereichen des Bildschirms für den Eindruck des widergegebenen Bildes typischerweise nicht entscheidend. Demzufolge ist eine vertikale Bewegung des Farbmessgeräts bei Ermittlung mehrerer Messwerte an verschiedenen Messstellen des Bildschirms weniger hilfreich als eine horizontale Bewegung, das heißt eine Bewegung in Breitenrichtung des Bildschirms. Idealerweise liegen in Breitenrichtung nebeneinander befindliche Messstellen zudem höhenmäßig in einem Mittelbereich des Bildschirms.
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Eine derartige horizontale Veränderung der Messstelle auf dem Bildschirm ist besonders einfach möglich, indem die Messeinrichtung insgesamt lediglich translatorisch bewegt wird. Hierbei entfällt jegliche Form der Neuausrichtung oder Justierung. Stattdessen kann das Farbmessgerät lediglich an einer anderen Stelle angehalten werden, während dessen relative Ausrichtung zu dem Bildschirm identisch bleibt. Eine weitere Messung an der zweiten Messstelle kann folglich bereits innerhalb weniger Sekunden nach Messung an der ersten Messstelle erfolgen. Hierzu ist es besonders von Vorteil, wenn das Farbmessgerät nach abgeschlossener Messung an der ersten Messstelle des Bildschirms lediglich horizontal bewegt wird, indem lediglich eine Aufstehstelle des Fußteils verändert wird, während das Tragelement zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig, unverändert bleibt.
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Figurenliste
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Das erfindungsgemäße Set, die erfindungsgemäße Messeinrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren werden nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- 1: Eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sets,
- 2: Eine Ansicht des erfindungsgemäßen Sets gemäß 1 von schräg vorne und
- 3: Eine Frontansicht des erfindungsgemäßen Sets gemäß 1.
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Ein Ausführungsbeispiel, das in den 1 bis 3 gezeigt ist, umfasst ein erfindungsgemäßes Set, welches von einer erfindungsgemäßen Messeinrichtung 1 sowie einem Bildschirm 2 gebildet ist. Der Bildschirm 2 ist hier von einem LCD-Monitor gebildet. Die Messeinrichtung 1 umfasst eine Halteeinrichtung 4 sowie ein Farbmessgerät 3. Die Halteeinrichtung 4 umfasst ihrerseits ein Fußteil 5 sowie ein Tragelement 6. Letzteres ist hiervon einem Schwanenhals gebildet, der unter Einwirkung zumindest eines bestimmten Mindestbiegemoments dauerhaft verformt werden kann, bei Belastungen unterhalb des Mindestbiegemoments jedoch in seiner Form verbleibt. Mithin ist das Tragelement 6 biegesteif ausgebildet. Das Fußteil 5 ist von einem zylindrischen Stab gebildet, der um seine Rotationsachse 10 rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
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Die Halteeinrichtung 4 steht mittels des Fußteils 5 auf einem Untergrund 9 auf, der hier von einer Tischplatte gebildet ist. Auf demselben Untergrund 9 steht der Bildschirm 2 mittels eines Ständers 17 auf.
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Das Farbmessgerät 3 ist an einem dem Fußteil 5 abgewandten Ende 8 des Tragelements 6 angeordnet, wobei das Tragelement 6 mit einer Rückseite 13 des Farbmessgeräts 3 zusammenwirkt. Das Ende 8 des Tragelements 6 und die Rückseite 13 des Farbmessgeräts 3 schließen dabei gemeinsam einen Winkel 15 von ca. 90° ein.
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Das Farbmessgerät 3 ist mittels der Halteeinrichtung 4 gewissermaßen lediglich einseitig gelagert, sodass es ohne weitere Lagerung nicht in der in den Figuren gezeigten Stellung stehen bleiben könnte. Letzteres gelingt lediglich dadurch, dass das Farbmessgerät 3 bzw. die gesamte Messeinrichtung 1 gegen den Bildschirm 2 gelehnt bzw. an dem Bildschirm 2 angelehnt ist. Hierdurch wird eine Lagerkraft in den Bildschirm 2 eingetragen, die hier zumindest im Wesentlichen von einer horizontalen Kraft gebildet ist. Der Bildschirm 2 trägt diese Lagerkraft mittels seines Ständers 17 in den Untergrund 9 ab. Es versteht sich, dass in der Messeinrichtung 1 eine ebenso große Lagerkraft wirkt, die in den Untergrund 9 eingeleitet werden muss. Dies erfolgt an dem Übergang zwischen Fußteil 5 und Untergrund 9. Um diese Krafteinleitung zu verbessern, ist das Fußteil 5 hier mit insgesamt vier Antirutschmitteln 12 ausgestattet, die hier das Fußteil 5 umlaufend ringförmig umgeben. Die Antirutschmittel 12 sind von einem Elastomer gebildet, dessen Haftreibungskoeffizient gegenüber dessen des Fußteils 5 als solchem deutlich erhöht ist. Auf diese Weise ist eine Kraftübertragung von dem Fußteil 5 in den Untergrund 9 mittels Reibung deutlich verbessert.
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In der in den 1 bis 3 gezeigten Messposition liegt das Farbmessgerät 3 mit seiner Vorderseite 14 plan auf einer Oberfläche 7 des Bildschirms 2 auf. In dieser Messposition ist das Farbmessgerät 3 besonders gut geeignet, von dem Bildschirm 2 ausgehendes Licht zu erfassen und sodann die gewünschte Farbmessung vorzunehmen. Zwecks Auswertung sowie Weiterverarbeitung der Messwerte ist das Farbmessgerät 3 hier mit einem Datenkabel 18 ausgestattet, mittels dessen das Farbmessgerät 3 insbesondere mit einer externen Datenverarbeitungsanlage verbindbar ist.
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In dem gezeigten Beispiel ist das Fußteil 5 mit seiner Rotationsachse 10 parallel zu einer Ebene 11 des Bildschirms 2 ausgerichtet. Dies hat zur Folge, dass eine Lagerkraft, die von der Messeinrichtung 1 in den Bildschirm 2 eingeleitet wird, zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der Oberfläche 7 des Bildschirms 2 orientiert ist. In einem besonders vorteilhaften Verfahren zur Messung der Farbwiedergabe des Bildschirms 2 kann die Messeinrichtung 1 insgesamt parallel zu einer Breitenrichtung des Bildschirms 2, das heißt parallel zu der Rotationsachse 10 des Fußteils 5, bewegt werden, um verschiedene Messstellen des Bildschirms 2 zu untersuchen. Diese Messstellen sind sodann zumindest im Wesentlichen auf demselben Höhenniveau bezogen auf den Bildschirm 2 ausgerichtet, wobei sinnvollerweise mehrere Messungen in einem höhenmäßigen Mittelbereich des Bildschirms 2 vorgenommen werden. Letzteres ist sinnvoll, da besagter Mittelbreich vom Anwender des Bildschirms aller Voraussicht nach als der wesentlichste Bereich hinsichtlich einer korrekten Farbwiedergabe empfunden wird. Es versteht sich, dass die horizontale Bewegung der Messeinrichtung 1 besonders einfach möglich ist, da lediglich eine Aufstehstelle 16 des Fußteils 5 geändert werden muss, während die relativen Ausrichtungen des Tragelements 6 sowie des Farbmessgeräts 3 zu dem Untergrund 9 und insbesondere zu dem Bildschirm 2 jeweils identisch bleiben. Dies hat zu Folge, dass mehrere Messungen mittels der erfindungsgemäßen Messeinrichtung 1 an verschiedenen Messstellen des Bildschirms 2 besonders zügig nacheinander vorgenommen werden können.
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Die vorstehend im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Merkmale können grundsätzlich auch unabhängig voneinander positiv wirken und sind nicht auf die hier vorgestellte Merkmalskombination beschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Messeinrichtung
- 2
- Bildschirm
- 3
- Farbmessgerät
- 4
- Halteeinrichtung
- 5
- Fußteil
- 6
- Tragelement
- 7
- Oberfläche
- 8
- Ende
- 9
- Untergrund
- 10
- Rotationsachse
- 11
- Ebene
- 12
- Antirutschmittel
- 13
- Rückseite
- 14
- Vorderseite
- 15
- Winkel
- 16
- Aufstehstelle
- 17
- Ständer
- 18
- Datenkabel