-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Austragen eines fließfähigen Stoffes, insbesondere zum Applizieren eines medizinischen oder pharmazeutischen Stoffes.
-
Aus der Praxis ist eine Vorrichtung bekannt, die eine Außenhülse aufweist, in der eine zerbrechbare Kapsel aufnehmbar ist und die an einer Stirnseite mit einer Austragöffnung versehen ist. In der Kapsel ist ein fließfähiger Stoff, beispielsweise ein Klebstoff enthalten. Vor dem Applizieren des fließfähigen Stoffes über die Austragöffnung wird die Kapsel mittels einer in axialer Richtung wirkenden Innenhülse zerbrochen, so dass der fließfähige Stoff aus dem Bereich, in dem die Kapsel angeordnet ist, über die Austragöffnung ausfließen kann.
-
Mit der bekannten Vorrichtung ist ein definiertes Dosieren oder auch ein Pipettieren des fließfähigen Stoffes nicht möglich. Auch hat die Kapsel vor dem Zerbrechen keine definierte Position in der Vorrichtung.
-
Der Erfindung liegt der Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Austragen eines fließfähigen Stoffes zu schaffen, mittels der ein zunächst in einer zerbrechbaren Kapsel vorgehaltener, fließfähiger Stoff definiert applizierbar ist und ein definiertes Anordnen der Kapsel in der Vorrichtung möglich ist.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß wird also eine Vorrichtung zum Austragen eines fließfähigen Stoffes, insbesondere zum Applizieren eines medizinischen oder pharmazeutischen Stoffes vorgeschlagen, die eine Applikatorhülse, die eine Austragöffnung aufweist und mit einem Wandbereich einen Aufnahmeraum für den fließfähigen Stoff umschließt, und eine Innenhülse umfasst, die von der Applikatorhülse zumindest teilweise aufgenommen ist und die eine zerbrechbare Kapsel hält, in der der fließfähige Stoff enthalten ist. Die Vorrichtung umfasst eine Aktivierungseinrichtung, bei deren Betätigung die Kapsel bricht und der fließfähige Stoff in den Aufnahmeraum der Applikatorhülse fließt, wobei der Wandbereich der Applikatorhülse, der den Aufnahmeraum umschließt, zum Austragen des fließfähigen Stoffes elastisch verformbar ist. Dadurch, dass die Innenhülse die zerbrechbare Kapsel hält, hat letztere vor dem Aktivieren eine definierte Position innerhalb der Vorrichtung. Durch die elastische Verformbarkeit des Wandbereichs der Applikatorhülse, der den Aufnahmeraum umschließt, kann der fließfähige Stoff definiert aus der Vorrichtung ausgetragen werden, beispielsweise pipettiert werden.
-
Die Applikatorhülse und die Innenhülse sind zweckmäßigerweise aus einem Kunststoffwerkstoff gefertigt und insbesondere als Kunststoffspritzgießteile ausgebildet.
-
Die Kapsel besteht bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung aus Glas. Glas weist aber den Vorteil auf, dass er gegen einen Vielzahl von Stoffen chemisch resistent ist und daher zur Aufnahme von medizinischen oder pharmazeutischen Stoffen bestens geeignet ist. Alternativ kann die Kapsel aber auch aus einem zerbrechlichen Kunststoffwerkstoff gebildet sein, der gegenüber dem fließfähigen Stoff chemisch resistent ist.
-
Bei einer speziellen Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung ist die Innenhülse im montierten Zustand aus einer Ruhestellung in eine Aktivierungsstellung verstellbar, in der die Aktivierungsrichtung betätigt ist und die Kapsel bricht. Die Innenhülse ist also relativ zu der Applikatorhülse verlagerbar. Durch den Verstellvorgang erfolgt eine Betätigung der Aktivierungseinrichtung, was wiederum zu einem Brechen der Kapsel führt. Daraufhin kann der in den Aufnahmeraum geflossene fließfähige Stoff über die Austragöffnung der Applikatorhülse appliziert werden.
-
Bei einer speziellen Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung ist die Innenhülse zum Verstellen aus der Ruhestellung in die Aktivierungsstellung gegenüber der Applikatorhülse drehbar.
-
Bei einer alternativen Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung ist die Innenhülse zum Verstellen aus der Ruhestellung in die Aktivierungsstellung gegenüber der Applikatorhülse axial verschiebbar. In diesem Fall wird die Innenhülse vorzugsweise zum Zerbrechen der Kapsel axial in die Applikatorhülse gedrückt. Die Innenhülse hat dann zweckmäßigerweise an der der Austragöffnung abgewandten Seite eine entsprechend ausgelegte Fingerangriffsfläche, die beispielsweise gerippt ausgebildet ist, um ein Abrutschen zu verhindern. Die Außenhülse bzw. Applikatorhülse kann nach Art einer Spitze einen Fingerflansch aufweisen.
-
Die Aktivierungseinrichtung zum Zerbrechen der Kapsel ist beispielsweise als Rampe ausgebildet, die an der Innenseite der Applikatorhülse angeordnet und auf die die Kapsel bei einem Verdrehen der Innenhülse gegenüber der Applikatorhülse auffährt. Durch den Druck, der beim Auffahren auf die Rampe ausgeübt wird, wird die Kapsel zerbrochen.
-
Um die Kapsel sicher an der Innenhülse zu halten, hat letztere vorzugsweise eine sacklochartige Aufnahme. Die sacklochartige Aufnahme kann eine Achse haben, die gegenüber der Hauptachse der Applikatorhülse angestellt ist. Damit hat die Kapsel, die vorzugsweise zumindest weitgehend zylindrisch ausgebildet ist, eine schräge bzw. schiefe Anordnung in der Innenhülse. In der Ruhestellung ist ein aus der sacklochartigen Aufnahme hinausragendes Ende anlagefrei. Wenn aber die Innenhülse gegenüber der Applikatorhülse gedreht wird, fährt die Kapsel auf die an der Innenseite der Applikatorhülse ausgebildete Rampe auf. Dadurch erfolgt eine Aktivierung der Vorrichtung.
-
Bei einer alternativen Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung hat die Innenhülse mindestens eine Brechlasche, deren Innenseite einen Vorsprung hat, der beim Verstellen der Innenhülse aus der Ruhestellung in die Aktivierungsstellung auf die Kapsel drückt und diese bricht. Die Brechlasche, die vorzugsweise elastisch verformbar ist, kann von einem Innenhülsensockel in axialer Richtung in Richtung der Austragöffnung vorstehen. Bei einem Drehen oder axialen Verschieben der Innenhülse gegenüber der Applikatorhülse fährt die Brechlasche vorzugsweise auf eine Rampe der Applikatorhülse auf. Der Vorsprung, der die Aktivierungseinrichtung bildet, übt dann einen Inpuls auf die Kapsel aus, was zu deren Brechen führt.
-
Um sicherzustellen, dass nach dem Aktivieren der Vorrichtung, d.h. nach dem Zerbrechen der Kapsel der fließ fähige Stoff nicht in ungewollter Weise aus der Vorrichtung austritt, ist die Innenhülse über einen dichtenden Ringbund an der Innenseite der Applikatorhülse gelagert. Beim Verstellen aus der Ruhestellung in die Aktivierungsstellung gleitet die Innenhülse über diesen dichtenden Ringbund an der Applikatorhülse.
-
Um zu gewährleisten, dass die Kapsel sicher in der Innenhülse gehalten ist, und auch um zu verhindern, dass Splitter oder Scherben der Kapsel zu der Austragöffnung gelangen, kann die Innenhülse Rückhaltekrallen aufweisen, die in der Ruhestellung die Kapsel in der Innenhülse halten und das der Austragöffnung zugewandte Ende der Kapsel übergreifen.
-
Vorzugsweise ist die Relativbewegung zwischen der Innenhülse und der Applikatorhülse definiert. Hierzu kann die Innenhülse oder die Applikatorhülse einen Führungszapfen aufweisen, der beim Verstellen der Innenhülse gegenüber der Applikatorhülse in einer Führungsbahn der Applikatorhülse oder Innenhülse geführt ist.
-
Vorzugsweise begrenzt die Führungsbahn den maximalen Verstellweg der Innenhülse zwischen der Innenhülse und der Applikatorhülse.
-
Um sicherzustellen, dass die Innenhülse und die Applikatorhülse nicht auseinanderfallen, ist vorzugsweise eine Rückhalteeinrichtung ausgebildet, die die Innenhülse in der Applikatorhülse hält.
-
Beispielsweise umfasst die Rückhalteeinrichtung eine Rückhaltelasche, die an der Applikatorhülse ausgebildet ist und mit einem Ringbund oder einem Absatz der Innenhülse zusammenwirkt. Alternativ kann eine Rückhaltelasche auch an der Innenhülse ausgebildet sein und mit einem korrespondierenden Ringbund oder Absatz der Applikatorhülse zusammenwirken.
-
Zum Verlagern der Innenhülse gegenüber der Applikatorhülse auf manuelle Weise ist es vorteilhaft, wenn die Innenhülse einen Greifabschnitt hat, der außerhalb der Applikatorhülse angeordnet ist und der vorzugsweise mit einer Greifhülse versehen ist. Die Greifhilfe ist beispielsweise als Rändelung oder dergleichen ausgebildet, die am Umfang des außerhalb der Applikatorhülse angeordneten Abschnitts der Innenhülse ausgebildet ist.
-
Bei einer alternativen Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung ist die Innenhülse aus einem porösen Schlauchstoff oder -gewebe gebildet. Bei dieser Ausführungsform wird also die Kapsel mittels des porösen Schlauchstoffes in der Applikatorhülse gehalten. Der poröse Schlauchstoff bildet die Innenhülse.
-
Bei der Ausführungsform mit der Innenhülse aus dem porösen Schlauchstoff ist die Aktivierungseinrichtung bei einer speziellen Ausführungsform eine Druckplatte mit einen Fortsatz, der von der Druckplatte in Richtung der Achse der Vorrichtung weist und vorzugsweise von außen an einem vorformbaren Wandabschnitt der Applikatorhülse anliegt. Die Aktivierung der Vorrichtung erfolgt dann derart, dass mittels der Druckplatte über den Fortsatz und den verformbaren Wandabschnitt Druck auf die in dem porösen Schlauchstoff angeordnete Kapsel ausgeübt wird, so dass diese bricht und der in dieser enthaltene fließfähige Stoff zu dem Aufnahmeraum der Applikatorhülse fließt, so dass der fließfähige Stoff durch lateralen Druck auf den betreffenden Wandbereich der Applikatorhülse über die Austragöffnung applizierbar ist.
-
Um zu verhindern, dass der fließfähige Stoff nach der Aktivierung, d.h. nach dem Brechen der Kapsel, in ungewollter Weise aus der Applikatorhülse austritt, ist die Applikatorhülse vorzugsweise an ihre der Austragöffnung abgewandten Seite geschlossen und insbesondere verschweißt.
-
Vorzugsweise ist auch der Schlauchstoff mit der Applikatorhülse verschweißt. Die hierfür verwendete Schweißnaht kann auch die Schweißnaht sein, mittels der die Applikatorhülse an ihrer der Austragöffnung abgewandten Seite verschweißt ist.
-
Zur Verhinderung eines Applizierens von Glasplittern oder auch von Glasmehl, das von der Kapsel stammt, nimmt die Applikatorhülse bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung zwischen dem Aufnahmeraum und der Austragöffnung einen Filter auf.
-
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
-
Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung im montierten Zustand;
- 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach 1;
- 3 die Vorrichtung nach 1 vor dem Zusammenbau;
- 4 einen Schnitt durch die Vorrichtung nach 1 entlang der Linie IV-IV in 2;
- 5 eine Innenhülse der Vorrichtung nach 1 in Alleinstellung;
- 6 einen Längsschnitt durch die Innenhülse zusammen mit einer Kapsel;
- 7 eine Stirnansicht auf die Innenhülse;
- 8 eine Stirnansicht einer Applikatorhülse der Vorrichtung nach 1 von der Einsteckseite für die Innenhülse;
- 9 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung;
- 10 die Vorrichtung nach 9 im zerlegten Zustand;
- 11 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach 9;
- 12 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung nach 9 entlang der Linie XII-XII in 11;
- 13 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung;
- 14 die Vorrichtung nach 13 vor dem Zusammenbau;
- 15 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung nach 13;
- 16 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung vor dem Zusammenbau;
- 17 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung;
- 18 die Vorrichtung nach 17 vor dem Zusammenbau;
- 19 eine Darstellung der Aktivierung der Vorrichtung nach 17;
- 20 eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung vor dem Zusammenbau; und
- 21 bis 26 eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zum Applizieren eines fließfähigen Stoffes
-
In den 1 bis 8 ist eine Vorrichtung 10 zum Applizieren eines fließfähigen Stoffes, insbesondere eines pharmazeutischen Stoffes dargestellt. Die Vorrichtung 10 umfasst eine Applikatorhülse 12, die eine Außenhülse darstellt, eine Innenhülse 14 sowie eine Glaskapsel 16, in der der pharmazeutische Stoff enthalten ist. Die Innenhülse 14 ist ein Kunststoffspritzgießteil und stellt einen Kapsel- bzw. Ampullenhalter dar. Die Applikatorhülse 18, die ebenfalls ein Kunststoffspritzgießteil ist, umfasst einen Einsteckabschnitt 18, einen Applikationsabschnitt 20 sowie einen Endabschnitt 21 mit einer Austragöffnung 22, über die der pharmazeutische Stoff applizierbar ist. Die Applikatorhülse 12 verjüngt sich von dem Einsteckabschnitt 18 über den Applikationsabschnitt 20 zu dem Endabschnitt mit der Austragöffnung 22 stufenweise. In dem Applikationsabschnitt 20 hat die Applikatorhülse 12 einen umlaufenden Wandabschnitt, der durch einen lateral bzw. radial ausgeübten manuellen Druck elastisch verformbar ist und der einen Aufnahmeraum 24 der Applikatorhülse 12 umschließt.
-
Im montierten Zustand ist in den Einsteckabschnitt 18 der Applikatorhülse 12 die Innenhülse 14 mit ihrem Eingriffsabschnitt 26 eingesteckt. An der der Applikatorhülse 12 abgewandten Seite geht der Eingriffsabschnitt 26 der Innenhülse 14 in einen Greifabschnitt 28 über, der im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist und an seinem Umfang eine Rändelung 30 als Greifhilfe für einen Nutzer aufweist. Im montierten Zustand ist die Innenhülse 14 über einen dichtenden Ringbund 68 drehbar in der Applikatorhülse 12 gelagert. Hierbei greift ein Zapfen 32, der am Umfang des Eingriffsabschnitts der Innenhülse 14 ausgebildet ist, in einen sich in Umfangsrichtung erstreckenden Schlitz 34 der Applikatorhülse 12 ein. Die Länge des Schlitzes 34 in Umfangsrichtung begrenzt den Drehwinkel, über den die Innenhülse 14 gegenüber der Applikatorhülse 12 verdrehbar ist.
-
Des Weiteren weist die Innenhülse 14 eine sacklochartige Ausnehmung 36 auf, in welche die Glaskapsel 16 eingesteckt ist, in der der pharmazeutische Stoff vorgehalten wird. Die sacklochartige Ausnehmung 36 hat eine Hauptachse, die gegenüber der Hauptachse der Vorrichtung, die mit der Drehachse der Innenhülse 14 in der Applikatorhülse 12 zusammenfällt, angestellt ist. Dies hat zur Folge, dass die in die Ausnehmung 36 eingepasste Glaskapsel 16 schräg gegenüber der Längsachse der Vorrichtung 10 angeordnet ist.
-
An der der Austragöffnung 22 zugewandten Seite hat der Eingriffsabschnitt 26 der Innenhülse 14 Rückhaltekrallen 38, die in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet sind. Wie insbesondere den 5 und 7 zu entnehmen ist, sind die Rückhaltekralle 38 nur etwa über 260° des Umfangs der Innenhülse 14 verteilt. Dies bedeutet, dass ein Freiraum verbleibt, der sich über einen Winkel von etwa 100° erstreckt und in welchem der über die sacklochartige Ausnehmung 36 hervorstehende Abschnitt der Glaskapsel 16 angeordnet ist. Die Rückhaltekrallen 38 sind federelastisch ausgebildet und werden beim Einschieben der Innenhülse 14 in die Applikatorhülse 12 gegeneinander gedrückt, so dass sie die Glaskapsel 16 definiert in der Innenhülse 14 halten.
-
Wie den 4 und 8 zu entnehmen ist, weist die Applikatorhülse 12 an ihrer Innenseite eine Rampe 40 auf, welche nasenartig in Richtung der Achse der Applikatorhülse 12 vorsteht und in den Zwischenraum der Innenhülse 14 eintaucht, der von den Rückhaltekrallen 38 ausgespart ist. Die Rampe 40 stellt eine Aktivierungseinrichtung der Vorrichtung 10 dar bzw. ist Bestandteil derselben.
-
In 4 ist eine Ruhestellung der Vorrichtung 10 dargestellt, in welcher die Rampe 40 kontaktfrei in den Innenraum der Vorrichtung 10 eintaucht. In dieser Stellung ist der Zapfen 32 an einem Ende des eine Führungsbahn darstellenden Schlitzes 32 angeordnet.
-
Wenn nun ausgehend von dieser Ruhestellung die Innenhülse 14 gegenüber der Applikatorhülse 12 gemäß den in den 1 und 4 dargestellten Pfeilen in eine Aktivierungsstellung verdreht wird, fährt die Glaskapsel 16 auf die Rampe 40 auf, wodurch der auf die Glaskapsel 16 ausgeübte Druck diese zum Brechen bringt und der in der Glaskapsel 16 enthaltene pharmazeutische Stoff zwischen den Rückhaltekrallen 38 hindurch in den Aufnahmeraum 24 der Applikatorhülse 12 austreten kann, der in dem Applikationsabschnitt 20 liegt. Dies kann durch die exzentrische Anordnung des Endbereichs der Glaskapsel 16 erreicht werden, der nicht von der Ausnehmung 36 der Innenhülse 14 aufgenommen ist.
-
In den 9 bis 12 ist eine alternative Ausführungsform einer Vorrichtung 50 nach der Erfindung dargestellt, die eine Applikatorhülse 52, eine Innenhülse 54 und eine Glaskapsel 16 umfasst, in der ein fließfähiger Stoff enthalten ist.
-
Entsprechend der Ausführungsform nach den 1 bis 8 umfasst die Applikatorhülse 52 einen Einsteckabschnitt 18, in welchen die Innenhülse 54 eingesteckt ist, stromab von dem Einsteckabschnitt 18 einen Applikationsabschnitt 20, dessen Wandabschnitt elastisch verformbar ausgebildet ist und einen Aufnahmeraum 24 umschließt, sowie einen Endabschnitt 21 mit einer Austragöffnung 22, über die der fließfähige Stoff durch Anlegen eines manuellen lateralen Drucks auf den Applikationsabschnitt 20 gezielt applizierbar ist. Zudem ist zwischen dem Aufnahmeraum 24 und der Austragöffnung 22 ein Filter 58 angeordnet, der Glasmehl oder sonstige Fremdstoffe zurückhalten kann, die nicht appliziert werden sollen.
-
Die Innenhülse 14 weist einen Eingriffsabschnitt 56 auf, der schon in einer Ruhestellung, welche in 12 dargestellt ist, innerhalb des Einsteckabschnitts 18 der Applikatorhülse 12 angeordnet ist. Der Eingriffsabschnitt 56 hat an seinem Umfang einen dichtenden Ringbund 58, über den die Innenhülse 54 gleitend an der Innenseite der Applikatorhülse 52 geführt ist.
-
An seinem der Austragöffnung 22 zugewandten Ende hat die Innenhülse 54 über den Umfang verteilt mehrere, im vorliegenden Fall sechs Rückhaltekrallen 38, die im montierten Zustand die Glaskapsel 16 in der Innenhülse 14 halten und auch etwaige gröbere Glassplitter nach dem Aktivieren der Vorrichtung in der Innenhülse 54 zurückhalten. Die Rückhaltekrallen 38 sind federnd ausgebildet und werden beim Einschieben der Innenhülse 54 in die Applikatorhülse 52, das heißt bei der Erstmontage zusammengedrückt. Zudem hat die Applikatorhülse 52 an ihrer der Austragöffnung 22 abgewandten Seite einen Fingerflansch 59.
-
Die Innenhülse weist zwei einander gegenüberliegende um 180° zueinander versetzte Brechlaschen 60 auf, welche flexibel ausgebildet sind und an ihrer Innenseite, das heißt an ihrer der Glaskapsel 16 zugewandten Seite als Aktivierungseinrichtung jeweils einen Vorsprung 62 aufweisen, der eine Brechkante bzw. Brechspitze bildet, welche in der in 12 dargestellten Ruhestellung lose an der Glaskapsel 16 anliegt.
-
Wenn nun ausgehend von der in 12 dargestellten Ruhestellung auf die Innenhülse 54 ein axialer Druck auf eine Fingeranlagefläche 63 gemäß dem Pfeil F ausgeübt wird und damit die Innenhülse 54 weiter in die Applikatorhülse 52 in eine Aktivierungsstellug geschoben wird, fahren die Brechlaschen 60 jeweils auf eine Rampe 64 auf, die an der Innenseite der Applikatorhülse 52 ausgebildet ist, so dass die Brechlasche 60 in Richtung der Längsachse der Vorrichtung 50 gebogen werden und durch die Vorsprünge 62 der Brechlaschen 60 die Glaskapsel 16 zum Brechen gebracht wird. Damit kann der fließfähige Stoff, der in der Glaskapsel 16 enthalten ist, in den Aufnahmeraum 24 fließen und von dort durch Ausüben eines lateralen manuellen Drucks über die Austragöffnung 22 in gewünschter Weise appliziert werden.
-
Um sicherzustellen, dass die Innenhülse 54 nicht versehentlich aus der Applikatorhülse 52 rutscht, sind an letzterer am hinteren Ende an zwei gegenüberliegenden Seiten zwei Rückhaltelaschen 66 ausgebildet, welche mit einem Ringbund 68 der Innenhülse 54 zusammenwirken. Die Rückhaltelaschen 66 sind des Weiteren in Führungsbahnen 70 geführt, die an der Außenseite der Innenhülse 54 ausgebildet sind und sich in Längsrichtung erstrecken. Durch die Führungsbahn 70 wird die Orientierung bzw. die Lage der Innenhülse in der Applikatorhülse 52 vorgegeben.
-
In den 13 bis 15 ist eine Vorrichtung 80 dargestellt, die eine Applikatorhülse 81 aufweist, welche entsprechend den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen einen Einsteckabschnitt 18, einen Applikatorabschnitt 20, einen Endabschnitt 21 und eine Austragöffnung 22 an dem Endabschnitt 21 aufweist.
-
In der Applikatorhülse 20 ist in dem Einsteckabschnitt 18 eine Innenhülse 82 angeordnet, welche eine Glaskapsel 16 aufnimmt, in der ein fließfähiger Stoff enthalten ist. Die Innenhülse 82 ist aus einem Schlauchstoff gebildet, der porös bzw. netzartig ausgebildet ist, so dass die in der Glaskapsel 16 vorgehaltene Flüssigkeit durch die Innenhülse 82 in die Applikatorhülse 81 bzw. in dessen Aufnahmeraum 24 austreten kann, der von dem Wandbereich des Applikationsabschnitts 20 umgeben ist. Glassplitter können aber von dem Schlauchstoff zurückgehalten werden.
-
An ihrer der Austragöffnung 22 abgewandten Stirnseite ist die Applikatorhülse 81 verschweißt. Die resultierende Schweißnaht 811 dient auch zur Fixierung der die Glaskapsel 16 aufnehmenden Innenhülse 82, und zwar durch Verschweißen eines Endlappens 83.
-
Die Applikatorhülse 81 hat an ihrer Außenseite eine als Hebel ausgeführte Druckplatte 84, welche über ein Filmscharnier 85 an den Körper der Applikatorhülse 81 angelenkt ist. Die Druckplatte 84 hat an ihrer der Längsachse der Vorrichtung 80 zugewandten Seite einen Fortsatz 86, der mit einem verjüngten Wandbereich 87 in Kontakt steht. Der Fortsatz 86 ist so angeordnet, dass er von dem vorderen, der Austragöffnung 22 zugewandten Ende der Glaskapsel 16 einen axialen Abstand D hat, der größer ist als 8 mm.
-
Durch Ausüben eines Drucks F auf die Druckplatte 84 bringt der Fortsatz 86 über den verjüngten Wandbereich 87 und die Innenhülse 82 einen Druck auf die Glaskapsel 16 auf, so dass diese bricht. Die in der Glaskapsel enthaltene Flüssigkeit kann dann durch den Netzstoff der Innenhülse 82 in den Aufnahmeraum 24 fließen.
-
In 16 ist eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung 90 nach der Erfindung dargestellt. Diese Vorrichtung entspricht im Wesentlichen derjenigen nach 13, unterscheidet sich von dieser aber dadurch, dass sie anstelle eines porösen Schlauchstoffs als Innenhülse eine als Spritzgießteil ausgebildete Innenhülse 91 aufweist, die mit der Innenhülse der Ausführungsform nach den 9 bis 12 vergleichbar ist. Die Innenhülse 91 ist von der der Austragöffnung 22 abgewandten Seite in den Einsteckabschnitt 18 der Applikatorhülse 81 eingesteckt, die weitgehend der Applikatorhülse der Ausführungsform nach den 13 bis 15 entspricht. Des Weiteren hat die Innenhülse 91 einen Aufnahmeraum 92 für die Glaskapsel 16, der am Umfang durch fensterartige Ausnehmungen 93 unterbrochen ist, durch die hindurch ein von der Brechlasche 84 und dessen Fortsatz 86 auf den Wandabschnitt 87 der Applikatorhülse 81 ausgeübter Druck auf die Glaskapsel 16 ausgeübt werden kann, so dass diese zerbrochen wird. Ferner hat die Innenhülse 91 an ihrer der Austragöffnung 22 zugewandten Seite Rückhaltekrallen 38, die bei Einstecken der Innenhülse 91 in die Applikatorhülse 81 gegeneinander gedrückt werden und große Glassplitter zurückhalten können, die beim Brechen der Glaskapsel 16 entstehen.
-
In den 17 bis 19 ist eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung 100 nach der Erfindung dargestellt. Die Vorrichtung 100 entspricht im Wesentlichen der Vorrichtung nach den 13 bis 15, unterscheidet sich von dieser aber dadurch, dass sie eine Druckplatte 101 aufweist, die über zwei in Längsrichtung der Vorrichtung 100 voneinander beabstandete Filmscharniere 102 an den Körper der Applikatorhülse 81 angelenkt ist. An ihrer Innenseite weist die Druckplatte 101 einen dornartigen Vorsprung 103 auf, der an einem Wandbereich 87 mit verminderter Wandstärke anliegt. Durch Drücken der Druckplatte 81, die eine Aktivierungseinrichtung darstellt, wird auf den Wandbereich 87 ein Druck ausgeübt, so dass dieser verformt wird und eine Kraft auf die Glaskapsel 16 ausgeübt wird, die in der Innenhülse 82 aus dem porösen Schlauchstoff angeordnet ist. Damit kann die Innenhülse 16 zum Brechen gebracht werden, wodurch die in der Innenhülse 16 enthaltene Flüssigkeit in den Aufnahmeraum der Applikatorhülse 52 fließen kann.
-
Im Übrigen entspricht die Vorrichtung 100 derjenigen nach den 13 bis 15.
-
In 20 ist eine Vorrichtung 110 dargestellt, die eine Kombination der in den 16 und 17 dargestellten Vorrichtungen darstellt und die also die Applikatorhülse 81 der Ausführungsform nach 17 und die Innenhülse 91 der Ausführungsform nach 16 enthält. Es wird daher zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen zu diesen Ausführungsformen verwiesen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Applikatorhülse
- 14
- Innenhülse
- 16
- Glaskapsel
- 18
- Einsteckabschnitt
- 20
- Applikationsabschnitt
- 21
- Endabschnitt
- 22
- Austragöffnung
- 24
- Aufnahmeraum
- 26
- Eingriffsabschnitt
- 28
- Greifabschnitt
- 30
- Rändelung
- 32
- Zapfen
- 34
- Schlitz
- 36
- Ausnehmung
- 38
- Rückhaltekralle
- 40
- Rampe
- 50
- Vorrichtung
- 52
- Applikatorhülse
- 54
- Innenhülse
- 56
- Eingriffsabschnitt
- 58
- Ringbund
- 59
- Fingerflansch
- 60
- Brechlasche
- 62
- Vorsprung
- 63
- Fingeranlagefläche
- 64
- Rampe
- 66
- Rückhaltelasche
- 68
- Ringbund
- 70
- Führungsbahn
- 80
- Vorrichtung
- 81
- Applikatorhülse
- 82
- Innenhülse
- 83
- Lasche
- 84
- Druckplatte
- 85
- Filmscharnier
- 86
- Fortsatz
- 87
- Wandbereich
- 90
- Vorrichtung
- 91
- Innenhülse
- 92
- Aufnahmeraum
- 93
- Ausnehmungen
- 100
- Vorrichtung
- 101
- Druckplatte
- 102
- Filmscharniere
- 103
- Vorsprung
- 110
- Vorrichtung
- 811
- Schweißnaht