-
Die Erfindung betrifft einen Abluftwäschetrockner mit einer in einem Gehäuse drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von Trockengut, einer Heizeinrichtung, einem Gebläse sowie einem Lüftungskanal zur Führung des erzeugten Prozessluftstromes durch die Trommel, der nach Durchströmen über einen verzweigten Abluftkanal mit jeweils verschließbaren Öffnungen der Abluftzweigkanäle an der Gehäusewand über einen der nutzbaren Abluftzweigkanäle an der Gehäusewand abführbar ist.
-
Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Abluftwäschetrocknern wird auf der Abluftseite ein verzweigter Abluftkanal vorgesehen, der wenigstens zwei Abzweigkanäle aufweist, die an der Gehäusewand münden, sodass entsprechend gewählt werden kann, welcher Abluftkanalzweig für die Abführung der Prozessluft genutzt werden soll. Dies soll eine gewisse Flexibilität für die Abluftführung bereitstellen, wobei die Abluftzweige entweder beide an der Rückwand oder aber auch, dass einer der beiden an der Seitenwand des Maschinengehäuses vorgesehen sein kann.
-
So ist aus dem Stand der Technik ein derartiger Wäschetrockner gemäß der
EP 0 314 047 A1 bekannt. Dort wird ein Abluftwäschetrockner mit verschiedenen Anschlussmöglichkeiten für die Abluftleitung wahlweise auf der Gehäuserückseite beschrieben.
-
Eine andere Ausführungsform aus dem Stand der Technik ist aus der
DE 101 09 744 C2 bekannt, in der ebenfalls ein Abluftwäschetrockner beschrieben wird. Bei dem dort beschriebenen Abluftwäschetrockner wird ebenfalls die Prozessluft über einen Abluftkanal aus dem Gehäuse herausbefördert, wobei mit mindestens einer seitlich und/oder einer rückseitig dem Abluftkanal zugeordneten Gehäuseöffnung der Prozessluftstrom abgeführt werden kann. Die Gehäuseöffnung verfügt hierbei über einen zylindrischen Aufnahmestutzen für den Anschluss einer Abluftleitung, wobei an den Abluftkanal wahlweise die Aufnahme eines Verschlusses für die nicht benutzte Gehäuseöffnung vorgesehen ist. Wird also die Abluftleitung an einer der beiden Abzweigkanäle angesetzt, so wird der nicht benutzte Abluftkanal mit dem Verschluss an der Gehäusewand versehen.
-
Bedingt durch die Funktionsweise der beschriebenen Ablufttrockner wird die Prozessluft nach dem Trockenvorgang in einen Raum oder nach draußen geleitet. Hierzu dienen mehrere Abluftwege, die so angeordnet sind, dass diese auf der rechten und der linken Seite der Gehäuserückwand platziert sind. Der nicht benötigte Abluftkanal wird mit dem sogenannten Verschlussstopfen am Gehäuseaustrittspunkt verschlossen. Am offenen Anschluss wird ein Abluftschlauch angeschlossen, über den dann die Abluft entweder aus einem Gebäude herausgeführt wird, oder die Abluft wird einer Absaugeinrichtung zugeführt. Die Verschlussstopfen schließen den Luftkanal am äußersten Ende der Schnittstelle zur Gehäuserückwand.
-
Im Bodenmodul, in welchem die Luftwege angeordnet sind, entstehen in Folge des Verschlusses Turbulenzen des Prozessluftstromes im verzweigten Abluftkanal. Die sich ergebene Rückströmung im verschlossenen Abzweigkanal führt akustisch zu einem deutlichen Nachteil. Denn dadurch, dass die Verschlussstopfen die Abluftkanäle des Ablufttrockners im äußersten Bereich verschließen, entstehen im Inneren des Trockners Rückströmungen des Prozessluftstromes. Dieses geschieht dadurch, dass die Prozessluft in diesen offenen Bereich hineinströmt und aufgrund des geschlossenen Weges wieder zurückströmt. Dieser Totraum verursacht Geräusche, die einen merkbaren Nachteil für das Betreiben des Gerät haben.
-
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Abluftwäschetrockner mit einem verzweigten Abluftkanal derart weiterzubilden, der insbesondere die geschilderten Nachteile hier überwindet, wobei insbesondere die Geräuschentwicklung wesentlich reduziert werden soll.
-
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
-
Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen darin, dass eine direkte Nutzung des Abluftkanalzweigs, welcher tatsächlich benötigt wird, durch die Erfindung gewährleistet wird, weil durch Verschließen des Luftweges am Weichenpunkt im Bodenmodul der Totraum für den Prozessluftstrom nicht mehr zugänglich ist. Dies bringt erhebliche akustische Vorteile mit sich. Der Öffnungsquerschnitt ist hierbei an die Kontur der Luftführung im Bereich der Luftwege angepasst. Die Rohrweiche ist erfindungsgemäß so ausgestaltet, dass sie bündig im Abluftkanal anliegt und keine zusätzlichen Turbulenzen verursacht. Die Öffnung für den Abluftzweigkanal ist insbesondere dem Radienübergang optimal angepasst.
-
Durch das Einsetzen einer Rohrweiche bleibt nur der Abluftkanal geöffnet, der auch für den Prozessluftstrom genutzt wird. Bei Nutzung des direkten Abluftzweigkanals wird an der Geräterückseite die Rohrweiche so gedreht, dass der abgehende Abluftzweigkanal komplett geschlossen ist. Ein Schriftzug „links“ im unteren Bereich der Rohrweiche lässt erkennen, dass dieser Kanal geöffnet ist. Bei Nutzung des anderen Abluftzweigkanals wird die Rohrweiche um 180° gedreht, sodass der Schriftzug „rechts“ im Blickfeld des Betreibers erscheint. Bei dieser Stellung ist der zuvor geschlossene Abluftzweigkanal wieder geöffnet.
-
Die bekannten Verschlussstopfen werden, wie bisher, am Bodenmodul mit der Rastung befestigt.
-
Gemäß der Erfindung wird hierzu vorgeschlagen, dass der verzweigte Abluftkanal mit einer Weiche ausgestattet ist, welche den Zugang zum ungenutzten Abluftzweigkanal für den Prozessluftstrom unterbindet. Hierbei besteht die Weiche aus einem drehbar gelagerten Rohrsegment. Das drehbar gelagerte Rohrsegment ist hierbei in einem der beiden Abzweigkanäle angeordnet und liegt hierbei bündig im Abzweigkanal an.
-
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich die Funktionsweise der Rohrweiche dadurch, dass das drehbar gelagerte Rohrsegment durch eine 180°-Drehung die Verschlussöffnung des Abzweigkanals schließt bzw. diese wieder freigibt, wenn das Rohrsegment entsprechend um weitere 180° verschwenkt wird.
-
In Weiterbildung des Rohrsegmentes weist dieses eine Öffnung im Rohrmantel auf, welche derart ausgebildet ist, dass diese im Rohrmantel dem Radienübergang des abgehenden Abluftzweigkanals angepasst ist.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist hierbei das drehbar gelagerte Rohrelement mit einer visuellen Stellungs- bzw. Lagekennzeichnung versehen, sodass der Benutzer oder Betreiber des Ablufttrockners entsprechend die Weiche und hier das Rohrsegment in dem Abluftzweigkanal verdrehen kann, wobei er durch ein visuelles Zeichen dann erkennt, welcher Bereich des Luftabzweigs verschlossen oder geöffnet ist.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Darstellung des Gehäuses eines Abluftwäschetrockners mit in der Rückwand vorgesehenen Abzweigkanalöffnungen,
- 2 eine perspektivische Darstellung des Bodenmoduls des Abluftwäschetrockners,
- 3 eine perspektivische Darstellung des verzweigten Abluftkanals mit den beiden Abzweigkanälen, in der Situation des offenen rechten Abluftzweigkanals;
- 4 eine teilweise geschnittene Darstellung des verzweigten Abluftkanals mit den beiden Abzweigkanälen, ebenfalls in der Situation des offenen rechten Abluftzweigkanals;
- 5 eine perspektivische Darstellung des verzweigten Abluftkanals mit den beiden Abzweigkanälen, in der Situation des geschlossenen rechten Abluftzweigkanals; und
- 6 eine teilweise geschnittene Darstellung des verzweigten Abluftkanals mit den beiden Abzweigkanälen, ebenfalls in der Situation des geschlossenen rechten Abluftzweigkanals;
-
Die 1 und 2 zeigen Teile eines Abluftwäschetrockners mit einer in einem Gehäuse 1 nicht näher dargestellten drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von Trockengut, einer Heizeinrichtung, sowie einem nicht näher dargestellten Gebläserad eines Gebläses 2, welches in dem Luftkanal 3, welches zur Führung des Prozessluftstroms dient, angeordnet ist. Nach Durchströmen durch die Trommel wird der Prozessluftstrom über einen verzweigten Abluftkanal 4 - zu erkennen in den 2, 3 und 4 - mit jeweils verschließbaren Öffnungen 5 und 6 der Abluftzweigkanäle 7 und 8 an der Gehäusewand 9 aus dem Gehäuse 1 abgeleitet. Dabei wird über einen der nutzbaren Abluftzweigkanäle 7 oder 8 mit zugeordneter Öffnung 5, 6 an der Gehäusewand 9 der Prozessluftstrom gezielt abgeführt. Diese Situation ist insbesondere aus der Zusammenschau aller Figuren zu erkennen.
-
So ist der verzweigte Abluftkanal 4 mit einer Weiche 10 ausgestattet, wie diese insbesondere in den 3, 4 sowie 5, 6 näher gezeigt ist. Die Weiche 10 als solches unterbindet hierbei den Zugang zum ungenutzten Abluftkanal 8, dargestellt in der Figur 5 und 6 für den Prozessluftstrom, wobei dieser entsprechend mit einem Verschluss 11 an der Rückwand 9 des Gehäuses 1 verschlossen wird.
-
Wie insbesondere aus den 3 bis 6 zu erkennen ist, besteht die Weiche 10 aus einem drehbar gelagerten Rohrsegment 12, welches in einem der beiden Abluftzweigkanäle 7, 8 und hier in dem Abluftzweigkanal 7 angeordnet ist. Der Abluftzweigkanal 7 tritt hierbei direkt durch die Gehäusewand 9 aus, wobei der Abluftzweigkanal 8 von dem Abluftzweigkanal 7 abgeht und mittels eines 90°-Bogenstücks 13 durch die Gehäusewand 9 austritt. Wie aus den 3 und 4 weiter ersichtlich ist, liegt das drehbar gelagerte Rohrsegment 12 bündig im Abluftzweigkanal 7 an, wobei im Bereich des Abluftzweigkanals 7 eine leichte Überwölbung 14 im Mantelbereich vorgesehen ist, die eine Begrenzung der Eindringtiefe des drehbar gelagerten Rohrsegmentes 12 bereitstellt.
-
In Zusammenschau der beiden 3 und 4 sowie der 5 und 6 wird nun ersichtlich, dass das drehbar gelagerte Rohrsegment 12 durch eine 180°-Drehung die Anschlussöffnung des Abluftzweigkanals 8 schließt bzw. diese wieder freigibt. Hierzu weist das drehbar gelagerte Rohrsegment 12 eine Öffnung 15 im Rohrmantel auf. Die Öffnung 15 im Rohrmantel ist hierbei dem Radienübergang 16 des abgehenden Abluftzweigkanals 8 angepasst. Dies ist deutlich in der 3 und 4 zu erkennen, wo insbesondere die Bogenform der Öffnung 15 am Rohrmantel exakt der Bogenform des abgehenden Rohres des Abluftzweigkanals 8 entspricht.
-
Die 3 und 4 zeigen hier eine Stellung der Weiche 10, wobei hier das drehbar gelagerte Rohrsegment 12 mit seiner Öffnung 15 zur Öffnung des Abluftzweigkanals 8 liegt. Der Prozessluftstrom wird somit über den Abluftzweigkanal 8 aus dem Gehäuse 1 geführt. Wohingegen die 5 und 6 eine Stellung der Weiche 10 zeigen, bei der das drehbar gelagerte Rohrsegment 12 mit seiner Öffnung 15 gegenüberliegend zur Öffnung des Abluftzweigkanals 8 liegt. Der Prozessluftstrom wird somit über den Abluftzweigkanal 7 aus dem Gehäuse 1 geführt
-
Wie insbesondere aus der 5 und 6 ersichtlich, ist dort am unteren Bereich eine visuelle Stellungs- bzw. Lagerkennzeichnung 17 vorgesehen, sodass aus der Bezeichnung „links“ der Benutzer erkennt, dass die linke Seite also hier der Abzweigkanal 7 geöffnet ist, wobei dann die rechte Seite also der Abluftzweigkanal 8 entsprechend geschlossen ist. Befindet sich die Weiche 10 mit dem drehbar gelagerten Rohrsegment 12 in einer 180° gedrehten Stellung, wie in 3 und 4 zu erkennen ist, wird der Abluftzweigkanal 8 geöffnet. Der Benutzer erkennt dies an der visuellen Stellungs- bzw. Lagekennzeichnung 17 „rechts“ (durch den Verschlussstopfen 11 verdeckt).
-
Der Verschlussstopfen 11 wird dann auf den stillgelegten Bereich gesetzt, wobei in der 5 und 6 hier das rechte Rohr des Abzweigkanals 8 verschlossen ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Gebläse
- 3
- Lüftungskanal
- 4
- Abluftkanal
- 5
- verschließbare Öffnung
- 6
- verschließbare Öffnung
- 7
- Abluftzweigkanal
- 8
- Abluftzweigkanal
- 9
- Gehäusewand
- 10
- Weiche
- 11
- Verschlussstopfen
- 12
- Rohrsegment
- 13
- Bogenstück
- 14
- Überwölbung
- 15
- Öffnung
- 16
- Radienübergang
- 17
- Lagekennzeichnung Weiche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0314047 A1 [0003]
- DE 10109744 C2 [0004]