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Die Erfindung betrifft ein Gassackmodul nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Beifahrerfrontgassackmodule sind in der heutigen Automobiltechnologie weit verbreitet. Ein solches Gassackmodul weist ein Gehäuse, welches mit der Instrumententafel des Fahrzeugs verbunden ist, einen an dem Gehäuse angeordneten Inflator (zumeist in Form eines Gasgenerators) und einen Gassack, welcher in das Gehäuse einfaltet ist und welcher in Strömungsverbindung mit dem Inflator steht, auf.
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Als Beifahrergassackmodule eingeführt wurden, bestand das Gehäuse aus Metall. Diese Metallgehäuse werden heutzutage häufig durch Gehäuse ersetzt, welche aus einem leichteren Material wie Kunststoff bestehen. Weiterhin sind sogenannte Hybridgehäuse bekannt, welche aus einem starren Teil (meist aus Metall hergestellt) und einem aus einem flexiblen Material, wie gewobenem Kunststoff, hergestellten Mantel bestehen. Ein solches Gassackmodul ist aus der gattungsbildenden
US 7,770,914 B2 bekannt.
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Das in der gattungsbildenden
US 7,770,914 B2 beschriebene Gassackmodul hat folgende Struktur:
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Der Inflator hat einen scheibenförmigen Hauptkörper und einen Flansch, wobei der Hauptkörper einen oberen Teil oberhalb des Flansches und einen unteren Teil unterhalb des Flansches hat.
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Das Gehäuse weist ein starres Teil und einen aus einem flexiblen Material gefertigten, einen Aufnahmeraum definierenden Mantel auf. Das starre Teil ist aus einem gestanzten Blechteil gebogen und hat einen Rahmen mit einer ersten Seite, einer zweiten Seite, welche von der ersten Seite beabstandet ist, einer die erste Seite und die zweite Seite verbindenden dritten Seite und einer die erste Seite und die zweite Seite verbindenden vierten Seite. Der Rahmen ist im Wesentlichen flach und definiert eine Ebene. Drei Schenkel erstrecken sich vom Rahmen, nämlich von seiner ersten Seite und von seiner zweiten Seite. Jeder Schenkel hat einen ersten Befestigungsabschnitt, an welchem der Flansch des Inflators befestigt ist, und einen ersten Verbindungsabschnitt, welcher den ersten Befestigungsabschnitt mit dem Rahmen verbindet.
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Der Mantel weist eine sich von der ersten Seite des Rahmens erstreckende erste Seitenwand, eine sich von der zweiten Seite des Rahmens erstreckende zweite Seitenwand, eine sich von der dritten Seite des Rahmens erstreckende dritte Seitenwand, eine sich von der vierten Seite des Rahmens erstreckende vierte Seitenwand und eine Bodenwand auf.
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Auch aus der
DE 10 2015 006 128 A1 ist ein Gassackmodul mit einem hybriden Gehäuse mit einem starren Teil und einem flexiblen Mantel bekannt. Der Inflator dieses Gassackmoduls weist einen scheibenförmigen Hauptkörper auf, welcher sich vollständig auf einer Seite seines Flansches befindet. Somit befindet sich der Hauptkörper des Inflators vollständig innerhalb des durch das Gehäuse definierten Aufnahmeraums.
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Die
WO 2011/077920 A1 zeigt ein Gassackmodul mit einem hybriden Gehäuse, bei dem, ähnlich wie bei der gattungsbildenden
US 7,770,914 B2 , ein Teil des Hauptkörpers des Inflators außerhalb des Aufnahmeraums liegt.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäße Gassackmodul in einer solchen Weise zu verbessern, dass es noch besser an die Anforderungen der Fahrzeughersteller angepasst ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Gassackmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein wesentliches Problem in der heutigen Automobiltechnologie ist, dass der jeder Komponente des Fahrzeugs (wie beispielsweise einem Gassackmodul) zur Verfügung stehende Platz sehr begrenzt ist. Für viele Komponenten, insbesondere für Komponenten wie ein Beifahrergassackmodul, definieren die Fahrzeughersteller einen Kasten (normalerweise einen quaderförmigen Kasten), welcher für jede Komponente (hier das Beifahrerfrontgasackmodul) zur Verfügung steht. Wenn man ein Gassackmodul verwendet, wie es in der gattungsbildenden
US 7,770,914 B2 beschrieben ist, und es in eine kubisch geformte Kiste passt, ist der Platz links und rechts des unteren Teils des Inflators (welcher außerhalb des Gehäuses ist) verloren. Die Erfindung vermeidet diesen Platzverlust durch die folgenden Maßnahmen:
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Die Bodenwand hat einen sich von der dritten Seitenwand in Richtung des Inflators erstreckenden ersten Abschnitt und einen sich von der vierten Seitenwand in Richtung des Inflators erstreckenden zweiten Abschnitt, wobei der Abstand des ersten und des zweiten Abschnitts der Bodenwand zum Rahmen größer ist als der Abstand des Flansches des Inflators zum Rahmen. Somit befinden sich Teile des in das Gehäuse (das heißt in den Mantel) gefalteten Gassacks links und rechts des unteren Teils des Hauptkörpers des Inflators, so dass dieser Platz nicht verschwendet ist.
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Hierdurch werden die Vorteile des in der
US 7,770,914 B2 beschriebenen Hybridgehäuses vollständig erhalten, aber die Raumausnutzung ist optimiert.
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Bevorzugte Details sind in den Unteransprüchen definiert.
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Die Erfindung wird nun mittels eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Blick auf die Zeichnungen erläutert.
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Die Figuren zeigen:
- 1 ein ausgestanztes Metallteil, aus welchem das starre Teil eines Gehäuses geformt wird,
- 2 das starre Teil des Gehäuses, welches aus dem in 2 gezeigten Teil geformt ist, in einer perspektivischen Ansicht,
- 3 eine Schnittansicht entlang der Ebene A-A in 2,
- 4 ein Mantel, welches dafür vorgesehen ist, am starren Teil der 2 und 3 angeordnet zu werden, in einer der 2 entsprechenden Ansicht,
- 5 einen Inflator in einer den 2 und 4 entsprechenden Ansicht und
- 6 das vollständige Gassackmodul, welches aus dem starren Teil, dem Mantel, dem Inflator und einem Gassack besteht, in einer der 3 entsprechenden Ansicht.
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Die 1 zeigt ein ausgestanztes Blechteil, aus welchem das in der 2 gezeigte starre Teil des Gehäuses in einem Biegeprozess geformt wird. Obwohl das starre Teil in seinem in 1 gezeigten flachen Zustand noch nicht fertig ist, wurden den Teilen dieses flachen Blechteils zum leichteren Verständnis dieselben Bezugszeichen gegeben wie im Endzustand der 2. Für die Beschreibung wird hauptsächlich auf die 2 Bezug genommen, da diese Figur das starre Teil zeigt, wie es für das Gehäuse verwendet wird.
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Das starre Teil 10 des Gehäuses hat einen Rahmen 12, welcher aus einer ersten Seite 12a, einer zweiten Seite 12b, welche sich im Wesentlichen parallel zur ersten Seite 12a erstreckt, einer dritten Seite 12c und einer vierten Seite 12d, welche die erste Seite 12a und die zweite Seite 12b derart miteinander verbinden, dass der Rahmen 12 im Wesentlichen rechteckig ist, besteht. In diesem Ausführungsbeispiel (und dies wird in den meisten praktischen Ausführungsformen der Fall sein) sind die erste Seite 12a und die zweite Seite 12b länger als die dritte und die vierte Seite 12c und 12d. Die dritte Seite 12c und die vierte Seite 12d dienen als Verbindungsflansche, so dass sie Verbindungslöcher 14a bis 14D aufweisen. Der Rahmen 12 ist vollständig oder wenigstens teilweise flach, so dass er eine Ebene definiert. Laschen 16a bis 16h und Aussteifungsabschnitte 18a bis 18d erstrecken sich von der Außenkante des Rahmens 12. Im Endzustand (2) sind diese Elemente im Wesentlichen um 90 Grad gebogen, so dass sie sich vom Rahmen 12 nach unten erstrecken.
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Von der inneren Kante der ersten Seite
12a erstreckt sich ein erster Schenkel
20 und von der inneren Kante der zweiten Seite
12B erstreckt sich ein zweiter Schenkel
25. Beide Schenkel
20,
25 weisen einen Befestigungsabschnitt
22,
27, welcher sich im Wesentlichen parallel zur Ebene des Rahmens
12 erstreckt, und einen Verbindungsabschnitt
23,
28, welcher den jeweiligen Befestigungsabschnitt
25,
17 mit dem Rahmen, nämlich mit der ersten Seite bzw. der zweiten Seite, verbindet, auf. Diese Verbindungsabschnitte
23,
27 erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene des Rahmens
12. Im gezeigten Ausführungsbeispiel haben die Verbindungsabschnitte
23,
27 Löcher, welche im Wesentlichen rechteckig sind. Jeder der Befestigungsabschnitte
22,
27 hat ein Befestigungsloch zur Befestigung eines Inflators, wie dies später beschrieben werden wird. Die beiden Befestigungsabschnitte
22,
27 definieren eine von der Ebene des Rahmens
12 beabstandete und parallele Ebene.
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Von den inneren Kanten der dritten Seite 12c und der vierten Seite 12d erstreckt sich jeweils ein Positionierungsabschnitt 15A, 15B senkrecht zur Ebene des Rahmens 12.
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Die 4 zeigt einen Mantel 30 zum Anordnen an dem in den 2 und 3 gezeigten starren Teil 10. Der Mantel 30 ist aus einem flexiblen Material, beispielsweise aus einem Material wie es auch zur Herstellung von Gassäcken verwendet wird, gefertigt. Dieser Mantel 30 hat eine erste Seitenwand 31, eine zweite Seitenwand 32, eine dritte Seitenwand 33 und eine vierte Seitenwand 34. Diese Seitenwände definieren im Wesentlichen einen Kubus. Die erste Seitenwand 31 und die zweite Seitenwand 32 haben im Wesentlichen die Länge der ersten Seite 12a und der zweiten Seite 12b des Rahmens und die dritte Seitenwand 33 und die vierte Seitenwand 34 haben im Wesentlichen die Länge der dritten Seite 12c und der vierten Seite 12d des Rahmens 12. Alle Seitenwände haben eine identische Höhe. Die Richtung der Höhe ist senkrecht zur Ebene des Rahmens 12.
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Von der ersten Seitenwand 31 und von der zweiten Seitenwand 32 erstreckt sich jeweils ein Halteabschnitt 46, 47. Diese Halteabschnitte 46, 47 weisen Halteschlitze 48a bis 48h auf, welche dazu angepasst sind, auf die Laschen 16a bis 16h gehakt zu werden.
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Der Mantel 30 hat weiterhin eine Bodenwand, welche einen sich vom unteren Ende der dritten Seitenwand erstreckenden ersten Abschnitt 41, einen sich vom unteren Ende der vierten Seitenwand 34 erstreckenden zweiten Abschnitt 42 und einen zwischen dem ersten Abschnitt 41 und dem zweiten Abschnitt 42 angeordneten Mittelabschnitt 43 aufweist. Dieser Mittelabschnitt 43 ist mit dem ersten Abschnitt 41 durch einen ersten Vertikalabschnitt 44 und mit dem zweiten Abschnitt 42 durch einen zweiten Vertikalabschnitt 45 verbunden. Der Abstand des Mittelabschnittes 43 zur Ebene, welche durch die oberen Enden der Seitenwände 31 bis 34 definiert ist, ist kleiner als der Abstand des ersten Abschnittes 41 und des zweiten Abschnittes 42 zu dieser Ebene. Man könnte also sagen, dass der Mittelabschnitt 43 in einer erhöhten Position ist. Der Mittelabschnitt 43 hat ein zentrales Durchgangsloch 43a und vier Befestigungslöcher. Zwei dieser Befestigungslöcher 44a und 44b können in 4 gesehen werden.
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Die 5 zeigt einen Inflator 50, welcher dazu vorgesehen ist, mit dem oben beschriebenen starren Teil und mit dem oben beschriebenen Mantel verbunden zu werden. Dieser Inflator 50 weist einen Flansch 52, vier sich von diesem Flansch 52 erstreckende Bolzen 53a bis 53d und einen Hauptkörper 42, welcher pyrotechnisches Material enthält, auf. Der Hauptköper 52 hat einen oberen Teil 54a, welcher oberhalb des Flansches 52 angeordnet ist, und einen unteren Teil 54b, welcher unterhalb des Flansches 52 zwischen den Bolzen 53a bis 53d angeordnet ist. Der untere Teil ist in 5 verdeckt.
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Die 6 zeigt ein vollständig montiertes und zusammengesetztes Gassackmodul, welches die oben beschriebenen Teile sowie einen Gassack 60 enthält. Der Mantel 30 ist am starren Teil 10 mittels der Halteschlitze 48a bis 48h, welche auf die Laschen 16a bis 16h gehakt sind und mittels der Bolzen 53a bis 53d des Flansches 52, welche sich durch die Befestigungslöcher des Mittelabschnittes 43 erstrecken, verbunden. Weiterhin sind die dritte Seitenwand 33 und die vierte Seitenwand 43 mittels der Positionierungsabschnitte 15a und 15b an ihrem Platz gehalten. Der Gassack 60 ist ebenso mittels der Bolzen 53a bis 53d derart gehalten, dass ein Einblasmund des Gassacks 60 zwischen dem Flansch 52 und dem Mittelabschnitt 43 der Bodenwand 40 gehalten ist. Der Bolzen 53a erstreckt sich durch das Befestigungsloch des ersten Schenkels 20 und der Bolzen 53c erstreckt sich durch das Befestigungsloch des zweiten Schenkels 25, so dass der Inflator mittels zweier Verbindungspunkte mit dem starren Teil 10 des Gehäuses verbunden ist.
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Aufgrund der beschriebenen Struktur erstreckt sich das Gehäuse (nämlich dessen Mantel) in Bereiche neben dem unteren Teil 54b des Hauptkörpers 54 des Inflators 50. Somit befindet sich ein Teil des Gassacks 60 ebenfalls in Bereichen neben seinem unteren Teil 54b, so dass die gewünschte optimierte Raumnutzung erreicht wird. Der Abstand des ersten und des zweiten Abschnitts 41, 42 der Bodenwand 40 zum Rahmen 12 ist in 6 mit a bezeichnet, der Abstand des Flansches 52 zum Rahmen (welcher im Wesentlichen identisch zum Abstand des Mittelabschnitts 43 zum Rahmen 12 ist) ist in 6 mit b bezeichnet.
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Anstatt die Halteabschnitte 46, 47 an Laschen anzuordnen, welche sich vom Rahmen 12 erstrecken, wäre es auch möglich, diese Halteabschnitte 46, 47 länger auszugestalten und diese an den Bolzen (welche in diesem Fall ebenfalls länger sein müssten als in 6 gezeigt) zu befestigen.