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Die Erfindung betrifft eine Heckanordnung für einen Kraftwagen, welche ein Heckdeckelelement, ein Stoßfängerelement und eine Ausnehmung zur Anordnung eines Kennzeichens aufweist. Um die Verkehrssicherheit von Kraftwagen bei Zusammenstößen, wie beispielsweise Auffahrunfällen, zu prüfen, werden Crashtests eingesetzt, zu welchen beispielsweise eine Stoßfängerprüfung gemäß der Vorschrift 49 CFR 581 gehören. Diese Stoßfängerprüfung wird eingesetzt, um Zusammenstöße (Crashs) zu simulieren und aufzuzeigen, ob eine Ausgestaltung und Auslegung bestimmter heckseitiger Fahrzeugkomponenten den Vorschriften genügen.
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1 zeigt schematisch einen Aufprall eines Prüfpendels 92 auf ein Fahrzeugheck 80 im Rahmen einer derartigen Stoßfängerprüfung. Bei der Stoßfängerprüfung trifft ein Pendelkörper 96 auf einen Prallkörper 90 auf, welcher im Bereich einer Kennzeichenmulde 84 am Fahrzeugheck 80 angeordnet ist. Der Prallkörper 90 ist dabei an einer, zwischen einem Biegequerträger 86 und dem Prallkörper 90 angeordneten Verkleidung (nicht gezeigt) abgestützt. Bei der Stoßfängerprüfung kann es nach dem Aufschlagen des Pendelkörpers 96 auf den Prallkörper 90 zu einem Auftreffen einer oberen Prallfläche 94 des Prüfpendels 92 auf einen Heckdeckel 82 und zusätzlich oder alternativ zu einem Auftreffen einer unteren Prallfläche 98 auf einen Stoßfänger 88 des Fahrzeughecks kommen. Die Summe aller Kräfte, welche auf die obere Prallfläche 94 sowie die untere Prallfläche 98 beim Aufprall des Prüfpendels 92 auf das Fahrzeugheck 80 auftreten darf dabei einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten, um die Stoßfängerprüfung zu bestehen. Um die Stoßfängerprüfung problemlos zu bestehen ist dementsprechend von Vorteil, wenn ein Kontakt der Prallflächen 94, 98 mit dem Fahrzeughecke 80 vollständig vermieden wird. Auf den Pendelkörper 96 wirkende Aufprallkräfte sind bei der Stoßfängerprüfung unerheblich.
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Zum Bestehen der Stoßfängerprüfung, werden bei aus dem Stand der Technik bekannten Fahrzeugen beispielsweise EPP-Schäume (expandiertes Polypropylen) oder Gummielemente als Prallkörper 90 eingesetzt, welche vor dem Biegequerträger 86 (Biegeträger) angeordnet und verkleidungsseitig am Fahrzeugheck 80 sowie in der Kennzeichenmulde 84 befestigt sind. Die Prallkörper 90 können auch als Crash-Pads oder Prallelemente bezeichnet werden und dienen gezielt zum Abfangen von Stößen, wie sie durch den Prallkörper 90 ausgeübt werden.
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Aus der
DE 101 07 287 A1 ist ein Stoßfängersystem für ein Fahrzeug bekannt, welches einen Stoßfängerträger und ein Verkleidungsteil umfasst, wobei der Stoßfängerträger ein Befestigungsmittel für ein über eine Außenfläche des Verkleidungsteils herausragendes Prallhorn und das Verkleidungsteil zumindest einen Durchbruch für das Prallhorn aufweist. Das Prallhorn weist ein Tragelement auf, welches mit dem Stoßfängerträger verbunden sein kann. An seinem, dem Stoßfängerträger abgewandten Ende weist das Tragelement ein Prallelement auf, welches als Gummipuffer ausgebildet ist.
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Aus der
DE 10 2007 026 490 A1 ist ein Heck-Crash-Element für einen hinteren Stoßfänger eines Kraftfahrzeugs im Bereich einer Kennzeichenmulde bekannt. Das Heck-Crash-Element weist ein auf einen Querträger des Kraftfahrzeugs aufgesetztes Prallelement sowie ein, einen Stoß aufnehmendes Element auf, welches in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs hinter dem Prallelement sowie hinter einer Stoßfängerverkleidung angeordnet ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Heckanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher eine unzulässige Intrusion und Deformation an der Heckanordnung bei einem Zusammenstoß mit einem Objekt besonders weitgehend vermieden werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Heckanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung geht von einer Heckanordnung für einen Kraftwagen, welche ein Heckdeckelelement, ein Stoßfängerelement und eine Ausnehmung zur Anordnung eines Kennzeichens aufweist, aus.
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Um eine unzulässige Intrusion und Deformation an der Heckanordnung bei einem Zusammenstoß mit einem Objekt besonders weitgehend zu vermeiden, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass in der Ausnehmung zumindest ein unmittelbar an einem Stoßfängerbiegeträger der Heckanordnung abgestütztes, schlaghartes Prallelement angeordnet ist, welches zur unmittelbaren Aufnahme von bei einem Aufprall eines Objekts auf das Prallelement auftretender Stoßbelastung ausgebildet ist. Dies ist von Vorteil, da das schlagharte Prallelement besonders widerstandsfähig gegenüber einem Aufprall des Objekts ist und beim Aufprall des Objekts kaum verformt wird. Bei dem Objekt kann es sich beispielsweise um ein Prüfpendel handeln, mittels welchem eine Stoßfängerprüfung durchgeführt werden kann. Aufgrund der Schlaghärte des Prallelements erfolgt beim Aufprall des Objekts keine oder eine lediglich geringfügige, insbesondere deutlich geringere, Verformung, als dies bei aus dem Stand der Technik bekannten, beispielsweise aus EPP-Schaum oder Gummielementen gebildeten Prallelementen der Fall ist. Das schlagharte Prallelement verhindert damit die unzulässige Intrusion und Deformation der Heckanordnung beim Aufprall des Objekts auf das Prallelement.
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Dadurch, dass das schlagharte Prallelement unmittelbar an dem Stoßfängerbiegeträger abgestützt ist, ergibt sich eine besonders unnachgiebige und damit unelastische Anordnung aus dem Stoßfängerbiegeträger und dem schlagharten Prallelement. Dadurch kann die unzulässige Intrusion und Deformation an der Heckanordnung besonders wirksam vermieden werden.
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Das schlagharte Prallelement kann bevorzugt unmittelbar mit dem Stoßfängerbiegeträger verbunden sein, wodurch nicht nur eine besonders geringe Nachgiebigkeit beim Aufprall des Objekts auf das Prallelement gegeben ist, sondern auch ein durch den Aufprall bedingter Versatz zwischen dem schlagharten Prallelement und dem Stoßfängerbiegeträger wirksam unterbunden werden kann.
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Das schlagharte Prallelement kann bevorzugt massiv ausgebildet und dabei von einem Schaum oder Gummi verschieden sein. Durch die massive Ausbildung des Prallelements kann die Intrusion und Deformation an der Heckanordnung besonders wirksam verhindert werden.
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Besonders bevorzugt kann das schlagharte Prallelement aus Metall oder Kunststoff gebildet sein, wodurch das Prallelement besonders unnachgiebig ist.
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Vorzugsweise kann das schlagharte Prallelement zur Aufnahme und unmittelbaren Weiterleitung von beim Aufprall des Objekts auftretenden Kräften an den Stoßfängerbiegeträger ausgebildet und mit dem Stoßfängerbiegeträger verbunden sein. Dadurch ergibt sich beim Aufprall eine unmittelbare, mit besonders geringer Deformation einhergehende Kraftübertragung zwischen dem Objekt, dem schlagharten Prallelement und dem Stoßfängerbiegeträger.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass zum Schutz des Heckdeckelelements und des Stoßfängerelements zwar aus dem Stand der Technik bekannte Crash-Pads verwendet werden können, jedoch wird das bei den Crash-Pads verwendete Material (EEP-Schaum oder Gummi) beim Aufprall erheblich gestaucht, also verformt, weshalb diese Crash-Pads groß dimensioniert sind und dementsprechend eine unerwünschte Verlängerung des Kraftwagens in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten zur Folge haben.
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Durch die Verwendung höherfester Materialien für das schlagharte Prallelement kann eine reduzierte Eindringtiefe beim Aufprall des Objekts an der Heckanordnung und damit am Heckdeckelelement und am Stoßfängerelement bewirkt werden. Bei den höherfesteren Materialien kann es sich um Metall, wie beispielsweise Aluminium, Stahl oder andere Metalle oder Kunststoffe oder Materialpaarungen handeln, welche besonders unnachgiebig sind und damit auch kompakter ausgebildet sein können, als aus dem Stand der Technik bekannte Crash-Pads. Dadurch können unerwünschte Verlängerungen des Kraftwagens in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten vermieden werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung(en). Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung eines aus dem Stand der Technik bekannten Fahrzeughecks, an welchem ein Prallkörper angeordnet ist, um einen Aufprall einer oberen Prallfläche und einer unteren Prallfläche eines Prüfpendels bei einer Stoßfängerprüfung zu verhindern; und
- 2 eine schematische Schnittdarstellung einer Heckanordnung für einen Kraftwagen, welche ein schlaghartes Prallelement zur unmittelbaren Aufnahme von bei einem Aufprall eines Objekts auf das Prallelement auftretender Stoßbelastung aufweist.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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2 zeigt eine Heckanordnung 10 für einen Kraftwagen, welche ein Heckdeckelelement 20, ein Stoßfängerelement 30 und eine an dem Stoßfängerelement 30 angeordnete Ausnehmung 32 in Form einer Mulde zur Anordnung eines Kennzeichens aufweist. In der Ausnehmung 32 ist ein unmittelbar an einem Stoßfängerbiegeträger 40 der Heckanordnung 10 abgestütztes, schlaghartes Prallelement 50 angeordnet, welches zur unmittelbaren Aufnahme von bei einem Aufprall eines Objekts 60 auf das Prallelement 50 auftretender Stoßbelastung ausgebildet ist.
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Das Objekt 60 ist vorliegend als Prüfpendel ausgebildet und weist einen Objektkörper 64 auf, welcher zwischen einer oberen Prallfläche 62 und einer unteren Prallfläche 66 des Objekts 60 angeordnet ist.
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Das schlagharte Prallelement 50 überragt in dessen Anordnung in der Ausnehmung 32 das Heckdeckelelement 20 sowie das Stoßfängerelement 30 in einer durch einen Pfeil verdeutlichten Längserstreckungsrichtung 12 der Heckanordnung 10 zumindest geringfügig nach hinten hin.
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Das schlagharte Prallelement 50 begrenzt eine Intrusion des Objekts 60 (Prüfpendel) an der Heckanordnung 10 aufgrund der hohen Schlaghärte. Die Formgestaltung des Prallelements 50 sowie die Wahl des Materials für das Prallelement 50 und zusätzlich oder alternativ eine Kombination verschiedener Materialpaarungen kann kraftwagenspezifisch erfolgen.
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Das Prallelement 50 ermöglicht eine deutlich kompaktere Ausgestaltung der Heckanordnung 10 in Längserstreckungsrichtung 12, sodass ein mit dem Prallelement 50 ausgestatteter Kraftwagen eine geringere Gesamtlänge aufweisen kann, als mit dem aus dem Stand der Technik bekannten Prallkörper 90, wie aus der Zusammenschau von 2 mit 1 ersichtlich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10107287 A1 [0004]
- DE 102007026490 A1 [0005]