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Die vorliegende Erfindung ist gerichtet auf eine Datenseite zur Verwendung in einem buchartigen Wertdokument, beispielsweise in einem Passbuch. Bei der erfindungsgemäßen Datenseite werden Vorteile von herkömmlichen Materialien vorteilhaft kombiniert. Die vorliegende Erfindung ist ferner gerichtet auf ein entsprechendes buchartiges Wertdokument an sich sowie auf eine Vorrichtung zur Herstellung der Datenseite. Ferner wird ein analoges Verfahren zum Herstellen der Datenseite vorgeschlagen sowie ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene Verfahren implementieren.
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EP 1 667 849 B1 zeigt eine Datenseite, welche in ein Passbuch einbindbar ist. Hierzu ist gemäß dieser Druckschrift ein unperforiertes Band vorgesehen, welches aus Polypropylen oder Polyethylen besteht. Ferner ist eine Naht bzw. eine Heftung vorgesehen.
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DE 10 2008 025 075 A1 zeigt ein Einlageblatt, insbesondere für ein buchartiges Wertdokument, wobei an einer Außenseite einer Trägerschicht ein Sicherheitspapier vorgesehen ist.
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Generell ist es bekannt, ein Passbuch bereitzustellen, in dem mehrere Blätter vorgesehen sind, die beispielsweise elektronische Komponenten aufweisen. So ist es bekannt, mehrere Komponenten einzulaminieren und ferner eine derart bereitgestellte Datenseite beispielsweise mittels einer Naht in das Passbuch einzubringen. Eine einzelne Datenseite wird gemäß bekannter Verfahren derart in das Passbuch eingebracht, dass die Datenseite einen Überstand aufweist, der in das Passbuch derart eingebracht wird, dass der Überstand als Bereich genutzt wird, der mit weiteren Bauteilen des Passbuches verbunden wird. Hierbei ist es jedoch besonders nachteilig, dass eine entsprechend laminierte bzw. coextrudierte Datenseite typischerweise aus starrem Material geformt ist, welches bei einem Biegen der Passseite brechen kann. So wird beispielsweise Polycarbonat zur Herstellung solcher Datenseiten verwendet, welches bei längerem Gebrauch brüchig werden kann und somit eine Gefahr einer Beschädigung der Passseite besteht. Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass Passbücher für einen längerfristigen Gebrauch ausgestellt werden und typischerweise bei Reisen stark mechanisch beansprucht werden.
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So ist es generell bekannt, ein Papiersubstrat zur Herstellung der Datenseite eines Passbuches zu verwenden und ferner eine plastifizierte, laserpersonalisierbare Datenseite bereitzustellen. Die plastifizierte Datenseite ist jedoch als Scharniermaterial nicht geeignet. Ferner ist die Einbringung bzw. die Integration einer solchen plastifizierten Datenseite aufwendig. Ferner können papiertypische Sicherheitsmerkmale wie Wasserzeichen, Fenster, Perforation, Sicherheitsfaden und dergleichen nur unter erhöhten Aufwendungen eingebracht werden. Papiertypische Personalisierungsverfahren wie Inkjet-Druck sind nur eingeschränkt auf die plastifizierte Datenseite übertragbar.
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Bei einem Papiersubstrat als Datenseite sind hingegen weitere Merkmale von plastifizierten Datenseiten, wie z. B. Oberflächenstrukturen, integrierte Schaltkreise und Antennen nur schwer integrierbar.
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Somit besteht also eine Herausforderung darin, die bekannten Materialien derart erfindungsgemäß zu kombinieren, dass die Vorteile aus Papiersubstrat und plastifizierter Datenseite zum Tragen kommen. Es soll somit eine Vereinfachung der Integration der plastifizierten Datenseite im Passbuch durch die Verwendung des Papiersubstrats als flexibles Scharniermaterial bewerkstelligt werden.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Datenseite vorzuschlagen, welche sowohl im täglichen Einsatz robust und möglichst abnutzungsfrei verwendet werden kann und ferner die Möglichkeit aufweist, dass unterschiedliche Sicherheitsmerkmale auf einer solchen Datenseite integriert werden können. Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein buchartiges Wertdokument vorzuschlagen, welches die entsprechende Datenseite aufweist. Ferner soll eine Vorrichtung bzw. ein analog ausgestaltetes Verfahren geschaffen werden zur Herstellung einer Datenseite zur Verwendung in einem buchartigen Wertdokument. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Computerprogramm vorzuschlagen mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene Verfahren ausführen bzw. die vorgeschlagene Vorrichtung betreiben.
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Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Demgemäß wird eine Datenseite zur Verwendung in einem buchartigen Wertdokument vorgeschlagen, aufweisend eine Papiersubstratschicht, welche bevorzugt derart ausgestaltet ist, dass diese mittels eines unbeschichteten Scharnierbereichs in das buchartige Wertdokument einzubinden ist; mindestens eine Kunststoffschicht, welche dauerhaft mit der Papiersubstratschicht verbunden ist, wobei die mindestens eine Kunststoffschicht auf der einzigen Seite der Papiersubstratschicht flächig angeordnet ist und die Papiersubstratschicht mindestens eine Aussparung aufweist, durch die eine Kunststoffschicht an der nicht-flächig bedeckten Seite der Papiersubstratschicht hervortritt.
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Bei einer Datenseite handelt es sich um eine von typischerweise mehreren Seiten innerhalb eines buchartigen Wertdokuments, welche geeignet ist, personalisierte Daten oder Sicherheitsmerkmale aufzunehmen und bereitzustellen. So kann es sich bei einer Datenseite generell um eine Art Ausweisdokument handeln, welches wiederum in dem buchartigen Wertdokument integriert ist. So kann die Datenseite beispielsweise elektronische Komponenten aufweisen, was jedoch nicht dringend erforderlich ist. Eine Datenseite kann sich beispielsweise insofern von anderen Seiten eines Wertdokuments unterscheiden, dass die Datenseite besonders schützenswerte Informationen bereitstellt. So umfasst ein Passbuch typischerweise eine Datenseite, welche elektronische Komponenten zur Identifizierung des Passinhabers und zur Verifikation der Echtheit des Passbuches aufweist. Ferner sind weitere Seiten vorgesehen, welche von Behörden zum Vermerk von personenspezifischen Daten benutzt werden. Erfindungsgemäß ist es hierbei möglich, sowohl die Vorteile einer Kunststoffschicht als auch die Vorteile einer Substratschicht zu kombinieren.
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So ist es besonders vorteilhaft, eine Papiersubstratschicht vorzusehen, welche einen unbeschichteten Scharnierbereich aufweist, mittels dessen die Datenseite in das buchartige Wertdokument einzubringen ist. Bei einer Papiersubstratschicht handelt es sich um eine feste Schicht, die dennoch derart flexibel ist, dass mittels eines entsprechenden Scharnierbereichs die Datenseite innerhalb des Wertdokuments umgeblättert werden kann. So wird also vermieden, dass eine Kunststoffschicht in dem Bereich vorgesehen wird, der als Scharnier dient. Der unbeschichtete Scharnierbereich ist typischerweise derart ausgestaltet, dass er entlang des Falzes des Wertdokuments entlang einer Seite der Datenseite angeordnet ist. Somit wird also ermöglicht, dass die Datenseite umgeblättert werden kann, ohne dass eine starre Kunststoffschicht auf weitere Schichten bzw. Komponenten des Wertdokuments einwirkt. Dennoch ist es möglich, das Papiersubstrat einseitig mittels der Kunststoffschicht zu schützen. Somit entsteht also erfindungsgemäß der Vorteil, dass die Papiersubstratschicht einseitig unbedeckt ist, was es ermöglicht, beispielsweise einen Stempel auf die Papiersubstratschicht aufzubringen. Ferner können Sicherheitsmerkmale vorgesehen werden, die sich speziell auf die Papiersubstratschicht beziehen. So können entsprechende Sicherheitsmerkmale mittels Drucktechniken eingebracht werden, welche für ein Papiersubstrat vorgesehen sind. Hierbei handelt es sich typischerweise um Tintendrucke, welche darauf angewiesen sind, dass eine Tinte in die Trägerschicht eindringen kann und somit ein Sicherheitsmerkmal bereitgestellt wird. Dies ist typischerweise gemäß herkömmlicher Datenseiten nicht möglich, da diese oftmals beidseitig mittels einer Kunststoffschicht versehen bzw. einlaminiert sind.
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Die Papiersubstratschicht gemäß der vorliegenden Erfindung wird lediglich von einer Seite mit einer Kunststoffschicht beaufschlagt, wobei es auch möglich ist, dass mehrere Kunststoffschichten vorgesehen werden, die jedoch allesamt an der einen Seite der Papiersubstratschicht angeordnet sind. Somit ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, dass die Datenseite auf der einen Seite eine Papiersubstratschicht aufweist und auf der anderen, gegenüberliegenden Seite, eine Kunststoffschicht aufweist. Hierbei ist es also möglich, ein hybrides Material bereitzustellen, auf dem Sicherheitsmerkmale angeordnet werden können, die sowohl für Papiersubstrat als auch für Kunststoff entwickelt wurden. Ferner verleiht die Kunststoffschicht der Papiersubstratschicht eine gewisse Festigkeit und kann ferner als eine Schutzschicht fungieren.
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Die Kunststoffschicht wird dauerhaft mit der Papiersubstratschicht verbunden, wobei die Kunststoffschicht auch weitere Verbindungen mit weiteren Kunststoffschichten eingehen kann. Beispielsweise wird die Kunststoffschicht als eine plastifizierte Kunststoffschicht an der Papiersubstratschicht angebracht. Hierzu ist es beispielsweise möglich, ein Granulat derart aufzuschmelzen, dass eine homogene Kunststoffmasse entsteht, die beispielsweise mittels Coextrusion auf einer Papiersubstratschicht flächig aufgetragen wird. Generell ist es jedoch auch möglich, unter Hitzeeinwirkung die Papiersubstratschicht und mindestens eine Kunststoffschicht derart heißzuverpressen, dass ein Laminat entsteht, welches die Datenseite darstellt. Hierbei kennt der Fachmann auch weitere Verfahren, wie er die Kunststoffschicht mit der Papiersubstratschicht verbindet, wozu beispielsweise auch ein Haftvermittler oder eine Klebeschicht geeignet ist. Besonders bevorzugt erfolgt das Verbinden jedoch mittels Coextrudierens.
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Die mindestens eine Kunststoffschicht ist auf einer einzigen Seite der Papiersubstratschicht flächig angeordnet, wodurch eine zweiseitige Datenseite entsteht, bei der die einzelnen unterschiedlichen Seiten mittels unterschiedlichen Personalisierungstechniken bearbeitet werden können. Die Kunststoffschicht ist derart an der Papiersubstratschicht angeordnet, dass die Papiersubstratschicht im Wesentlichen vollflächig an einer Seite von der Kunststoffschicht bedeckt ist. Lediglich die Scharnierbereiche der Papiersubstratschicht bleiben unbeschichtet, derart, dass die Scharnierbereiche ein flexibles Blättern der Datenseite ermöglichen. Ferner weist die Papiersubstratschicht mindestens eine Aussparung auf, durch die eine Kunststoffschicht an der nicht-flächig bedeckten Seite der Papiersubstratschicht hervortritt. Bei der Aussparung handelt es sich nicht um den nicht-beschichteten Scharnierbereich, sondern vielmehr wird die Aussparung derart in die Papiersubstratschicht eingebracht, dass die Aussparung ein bestimmtes Muster aufweist. Die Aussparung wird derart angeordnet, dass bei einer Draufsicht auf die Papiersubstratschicht mindestens ein Teil der Kunststoffschicht sichtbar ist.
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Somit weist also die Papiersubstratschicht Aussparungen bzw. Ausnehmungen auf, welche als Fenster fungieren können. Hierdurch ist es möglich, Sicherheitselemente sowohl auf der Papiersubstratschicht anzuordnen als auch auf der Kunststoffschicht. Bezüglich der Kunststoffschicht ist dies in den Teilen vorteilhaft, die nicht von der Papiersubstratschicht verdeckt sind, also genau im Bereich der Aussparungen.
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Ein Hervortreten kann generell ein optisches Hervortreten sein, derart, dass eben in der Draufsicht auf die Papiersubstratschicht durch die Aussparung hindurch die Kunststoffschicht ersichtlich ist. Hierbei ist es jedoch auch möglich, dass im Bereich der Aussparungen die Kunststoffschicht derart verdickt ist, dass die Kunststoffschicht die Aussparungen ausfüllt oder sogar aus den Aussparungen heraustritt. So kann beispielsweise die plastifizierte Kunststoffschicht derart auf die Papiersubstratschicht aufgebracht werden, dass die Kunststoffschicht aufgrund der hohen Viskosität in die Aussparungen eingebracht werden kann. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, dass nicht nur die Papiersubstratschicht und die Kunststoffschicht derart verbunden werden, dass Sicherheitsmerkmale angeordnet werden können, sondern vielmehr sieht diese Schichtenanordnung auch vor, dass eine besonders stabile Datenseite entsteht, da Teile der Kunststoffschicht auch in die Aussparungen der Papiersubstratschicht eintreten können und somit den Verbund weiter festigen. Auch diesen technischen Vorteil vermag der Stand der Technik nicht aufzuzeigen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die mindestens eine Aussparung fensterartig ausgeformt. Dies hat den Vorteil, dass die Aussparung nicht als ein Randbereich vorliegt, sondern dass die Aussparung vollständig von der Papiersubstratschicht umrandet ist. Somit wird ein besonders stabiler Schichtenaufbau vorgeschlagen, und es besteht die Möglichkeit, die fensterartige Aussparung bzw. die Aussparungen derart zu gestalten, dass die Geometrie des entstehenden Fensters frei wählbar ist. So kann das Fenster viereckig oder auch rund ausgestaltet werden, kann aber auch in jeglichen anderen Geometrien ausgestaltet werden, was wiederum als ein Sicherheitselement dienen kann. So kann beispielsweise ein Endkunde eines buchartigen Wertdokuments frei bestimmen, in welcher geometrischen Form das Fenster ausgeformt werden soll, was wiederum ein Abgrenzungsmerkmal von anderen Wertdokumenten und somit eben auch ein Sicherheitsmerkmal darstellt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die mindestens eine Aussparung streifenförmig ausgestaltet. Dies hat den Vorteil, dass ein weiteres Sicherheitsmerkmal bereitgestellt werden kann und gerade eine Streifenform mit weiteren Sicherheitsmerkmalen, wie beispielsweise einem Sicherheitsfaden, kombiniert werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die mindestens eine Aussparung in der Form einer Perforation, insbesondere in der Form einer wiederkehrenden Perforation, ausgebildet. Somit ist es mit Vorteil möglich die Kunststoffschicht durch die Aussparung hervortreten zu lassen und dadurch den Gesamtverbund aus Papiersubstrat- und Kunststoffschicht zu verbessern.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die mindestens eine Aussparung durchgängig oder strichliert ausgestaltet. Dies hat den Vorteil, dass wiederum unterschiedliche Geometrien Anwendung finden können, die eine unterschiedliche Stabilität hervorrufen oder aber auch eine Kombinationsmöglichkeit mit weiteren Sicherheitsmerkmalen darstellen. Bei einer durchgängigen Aussparung handelt es sich um eine einzige Aussparung, beispielsweise in Form eines einzelnen Fensters. Liegt eine Aussparung strichliert vor, also gestrichelt, handelt es sich hierbei um eine Aussparung, welche eben nicht durchgängig ist, sondern zumindest teilweise in seiner Längsrichtung unterbrochen ist. Hierbei müssen die einzelnen Striche nicht äquidistant angeordnet werden, sondern vielmehr kann hierbei ein Strichmuster erzeugt werden. Somit folgt also auf eine Aussparung eine Brücke bzw. ein Bereich der Papiersubstratschicht, worauf wiederum eine Aussparung vorgesehen ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die mindestens eine Kunststoffschicht eine Lasergravur auf. Dies hat den Vorteil, dass ein weiteres Sicherheitsmerkmal eingebracht werden kann, was bevorzugt in der Kunststoffschicht erfolgt, da diese geeignete Charakteristika aufweist. So ist es technisch aufwendig, in eine Papiersubstratschicht eine Lasergravur einzubringen, wobei jedoch erfindungsgemäß auch bei einem Verwenden einer Papiersubstratschicht nicht auf eine Lasergravur verzichtet werden muss. Hierbei ist es vorteilhaft, die Art der Lasergravur bzw. deren Abmessung auf die Stabilität der Datenseite abzustimmen. So führt eine Lasergravur stets zu einem Materialabtrag in der Kunststoffschicht, was wiederum die Stabilität der Datenseite beeinflussen kann. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, eine Lasergravur zu wählen, die trotz des weiteren Personalisierungsmerkmals bzw. des Sicherheitsmerkmals nicht die Stabilität der Kunststoffschicht nachteilig beeinflusst.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Teil der Kunststoffschicht, der im Bereich der Aussparung der Papiersubstratschicht angeordnet ist, ein Sicherheitsmerkmal auf. Dies hat den Vorteil, dass innerhalb der Papiersubstratschicht auch Sicherheitsmerkmale bereitgestellt werden können, welche sich nur mittels einer Kunststoffschicht realisieren lassen. Hierbei wird also das entsprechende Sicherheitsmerkmal in die Kunststoffschicht eingebracht, wobei das Einbringen an derjenigen Stelle erfolgt, an der die Kunststoffschicht durch die Aussparung hindurch aus der Papiersubstratschicht hervortritt, also im Bereich der Aussparung. Somit lassen sich also an der Oberfläche der Datenseite sowohl Sicherheitsmerkmale kombinieren, welche für eine Papiersubstratschicht vorgesehen sind, als auch Sicherheitsmerkmale, welche für eine Kunststoffschicht vorgesehen sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Sicherheitsmerkmal haptisch ausgestaltet und/oder das Sicherheitsmerkmal ist als Linse ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass das Sicherheitsmerkmal durch die Aussparung der Papiersubstratschicht beispielsweise von einem menschlichen Benutzer haptisch wahrgenommen und somit verifiziert werden kann. Bei einem haptischen Sicherheitsmerkmal handelt es sich um eine Vertiefung, eine Hervorhebung oder eine Kombination aus beiden Anordnungen. So kann beispielsweise das Sicherheitsmerkmal geprägt werden und somit ein eindeutiges haptisches Muster bereitstellen. Durch die Ausgestaltung de Sicherheitsmerkmals als zumindest eine Linse ist es mit Vorteil möglich bestimmte Bereiche innerhalb der Ausnehmung zu akzentuieren/hervorzuheben. Durch das Vorsehen einer Vielzahl von Linsen kann dieser Effekt verstärkt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet das Sicherheitsmerkmal mit der unbedeckten Seite der Papiersubstratschicht eine im Wesentlichen plane Oberfläche und/oder tritt mindestens teilweise aus der Papiersubstratschicht heraus. Dies hat den Vorteil, dass die Papiersubstratschicht an ihrer Oberfläche im Wesentlichen glatt ausgestaltet werden kann, wobei der Benutzer bei einem Berühren der Datenseite lediglich spürt, dass eine Papiersubstratschicht vorgesehen ist mit entsprechenden Aussparungen. Hierbei erkennt der Betrachter, dass die Papiersubstratschicht eine andere Oberflächenbeschaffenheit als die Kunststoffschicht aufweist. Ferner ist es möglich, dass die Kunststoffschicht derart in die Aussparung eingebracht wird, dass das Sicherheitsmerkmal aus der Papiersubstratschicht durch die Aussparung heraustritt. Somit kann also ein Muster mittels der variierten Oberflächenstruktur der Datenseite geschaffen werden, welches haptisch ertastbar ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Papiersubstratschicht und die mindestens eine Kunststoffschicht mittels Plastifizierens und/oder Laminierens miteinander verbunden. Dies hat den Vorteil, dass mit einfachen technischen Mitteln ein dauerhaftes Verbinden von mehreren Schichten erreicht werden kann. Beispielsweise wird hierzu ein Kunststoffgranulat aufgeschmolzen und flächig auf die Papiersubstratschicht aufgetragen. Durch das Aufschmelzen erhöht sich die Viskosität des Kunststoffs, und bei einem Abkühlen sind die Papiersubstratschicht und die Kunststoffschicht untrennbar miteinander verbunden. Die Verbindung kann als dauerhaft bezeichnet werden, da somit die Papiersubstratschicht nicht zerstörungsfrei von der Kunststoffschicht ablösbar ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Papiersubstratschicht und die mindestens eine Kunststoffschicht mittels Laminierens oder Coextrudierens miteinander verbunden. Dies hat den Vorteil, dass einfache Verfahren verwendet werden können, welche einen dauerhaften Schichtenverbund erzeugen. Auch können hierbei weitere Arbeitsschritte durchgeführt werden, so dass beispielsweise bei einem Laminieren gleich Aussparungen in das Papiersubstrat eingebracht werden können. Besonders bevorzugt ist es jedoch, ein Coextrudieren anzuwenden, um mindestens eine Kunststoffschicht auf die Papiersubstratschicht dauerhaft aufzubringen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist in einem Bereich der mindestens einen Aussparung ein Sicherheitsfaden an der mindestens einen Kunststoffschicht eingebracht, wobei der Sicherheitsfaden eingelegt oder gedruckt ist, wobei der Sicherheitsfaden sich bevorzugt über die mindestens eine Aussparung hinweg erstreckt. Dies hat den Vorteil, dass erfindungsgemäß weitere Sicherheitsmerkmale Verwendung finden können. Der Sicherheitsfaden kann einstückig ausgeformt sein und bereitgestellt werden. Somit wird also ein bestehenden Sicherheitsfaden in den vorgeschlagenen Schichtenaufbau eingelegt, und danach werden die Schichten verbunden. Hierbei ist es jedoch auch möglich, den Sicherheitsfaden mit entsprechenden Materialien aufzudrucken und somit weitere Arbeitsschritte einzusparen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Papiersubstratschicht an der unbeschichteten Seite zumindest eine Erhöhung und/oder zumindest eine Vertiefung auf, wobei die Erhöhung und/oder die Vertiefung durch ein Laminierblech erzeugt werden. Dadurch wird mit Vorteil wirkt, dass auf der Papiersubstratschicht ein haptisch wahrnehmbares Sicherheitsmerkmal realisiert werden kann.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein buchartiges Wertdokument, aufweisend eine Datenseite. Somit kann beispielsweise ein Passbuch geschaffen werden, welches mindestens eine Datenseite aufweist, wie sie bereits beschrieben wurde.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Vorrichtung zur Herstellung einer Datenseite zur Verwendung in einem buchartigen Wertdokument, aufweisend eine erste Bereitstellungseinheit, eingerichtet zum Bereitstellen einer Papiersubstratschicht, welche bevorzugt derart ausgestaltet ist, dass diese mittels eines unbeschichteten Scharnierbereichs in das buchartige Wertdokument anzubinden ist; eine zweite Bereitstellungseinheit, eingerichtet zum Bereitstellen mindestens einer Kunststoffschicht, welche dauerhaft mit der Papiersubstratschicht verbunden ist, wobei eine Einrichtung vorgesehen ist, die bewirkt, dass die mindestens eine Kunststoffschicht auf einer einzigen Seite der Papiersubstratschicht flächig angeordnet ist und die Papiersubstratschicht mindestens eine Aussparung aufweist, durch die eine Kunststoffschicht an der nicht-flächig bedeckten Seite der Papiersubstratschicht hervortritt.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen einer Datenseite, welche analog der Vorrichtung ausgestaltet ist, wie sie bereits beschrieben wurde.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene Verfahren ausführen bzw. die vorgeschlagene Vorrichtung betreiben.
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Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass die vorgeschlagene Datenseite Merkmale aufweist, welche mittels des vorgeschlagenen Verfahrens geschaffen werden können, und ferner, dass die Vorrichtung geeignet ist, strukturelle Merkmale der Datenseite bereitzustellen. Generell dient das Verfahren zum Betreiben der vorgeschlagenen Vorrichtung, und mittels der vorgeschlagenen Vorrichtung kann das Verfahren ausgeführt werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1: eine Datenseite mit einer Linsenstruktur auf der Papierseite gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- 2: eine Datenseite mit einem Sicherheitsfaden gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- 3: eine Datenseite mit einem dreidimensionalen Sicherheitsfaden gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung; und
- 4: ein Verfahren zur Herstellung einer Datenseite zur Verwendung in einem buchartigen Wertdokument gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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Im Folgenden wird auf den gezeigten Schichtenaufbau abgestellt, wobei die Papiersubstratseite als „oben“ bezeichnet wird, und die plastifizierte Kunststoffschicht wird als „unten“ bezeichnet. Hierbei erkennt der Fachmann, dass die Figuren lediglich schematisch zu verstehen sind und dass je nach Ausrichtung der Datenseite bzw. des Wertdokuments unten und oben variieren können. Ebenso verhält es sich mit den Seiten „links“ und „rechts“, welche ebenfalls relativ variieren können.
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1 zeigt oben ein Papiersubstrat 10, welches derart unterbrochen ist, dass eine Aussparung entsteht, durch die die plastifizierte Kunststoffschicht 20 hervortritt. Die Papiersubstratschicht 10 ist mit der plastifizierten Kunststoffschicht 20 untrennbar verbunden, was vorliegend durch Coextrudieren erfolgt. Auf der Oberseite der Papiersubstratschicht 10 ist eine gestrichelte Linie angedeutet, welche ein Muster zeigen soll, welches ein Personalisierungsmerkmal darstellt. Bei einem solchen Personalisierungsmerkmal kann es sich um einen Druck handeln, der beispielsweise mittels eines Inkjet-Verfahrens hergestellt wird. Hierbei ist es vorteilhaft, dass die verwendete Tinte in die Papiersubstratschicht eindringen kann. Die Aussparung kann eine beliebige Formen aufweisen und/oder kann bevorzugt zumindest auf einer Seite mit einer mit einem Laser hervorgehobenen Umrandung versehen werden.
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Wie in der vorliegenden 1 links oben gezeigt ist, kann das Fenster eine Linsenstruktur hervorbringen, die derart geschaffen wird, dass die plastifizierte Kunststoffschicht 20 durch die Aussparung der Papiersubstratschicht hervortritt.
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Die Aussparung 30 ist somit geeignet, die Papiersubstratschicht 10 derart zu unterbrechen, dass die plastifizierte Kunststoffschicht 20 zumindest teilweise hervortritt, und im Bereich der Aussprung 30 ein Sicherheitsmerkmal geschaffen wird.
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Im vorliegenden Fall bildet die Aussparung 30 mitsamt der Linsenstruktur, wie sie die Kunststoffschicht 20 hervorbringt, ein Sicherheitsmerkmal, welches haptisch erkennbar ist. Ferner ist ersichtlich, dass die plastifizierte Kunststoffschicht 20 innerhalb der Aussparung 30 eine steife Verbindung schafft, derart, dass die Papiersubstratschicht 10 und die plastifizierte Kunststoffschicht 20 fest verbunden sind. Somit ist es also nicht möglich, den gezeigten Aufbau zu delaminieren.
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Mittig in der vorliegenden 1 ist mittels eines Strichs eingezeichnet, dass das Papiersubstrat einen optionalen Falz bilden kann, und dass links von diesem Strich ein Scharnierbereich entsteht, mittels dessen die Datenseite umgeblättert werden kann. Auf der rechten Seite der vorliegenden 1 ist eingezeichnet, dass die rechte Datenseite voll ausgestaltet werden kann, oder aber auch lediglich ein leichter Überstand ausreichend ist. Mittels dieses Überstands oder aber auch der gesamten weiteren Datenseite ist die linke Datenseite innerhalb des Passbuchs fixierbar. Somit bildet also der Strich in der Mitte der 1 einen flexiblen Bereich, anhand dessen ein Falz entsteht, der es ermöglicht, die Datenseite umzublättern.
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Die Linsenstruktur innerhalb der Aussparung 30 ist lediglich beispielhaft zu verstehen, und es ist in gleicher Weise möglich, dass keine Erhebungen vorgesehen sind, sondern vielmehr können Vertiefungen oder aber auch plane Ebenen entstehen. Auch bei einer planen Ebene erkennt der Benutzer die unterschiedliche obere Flächenstruktur der Kunststoffschicht 20 und der Papiersubstratschicht 10, so dass dieses Variieren der Oberflächenstruktur wiederum als ein Sicherheitsmerkmal fungieren kann.
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Ferner ist es möglich, in die plastifizierte Kunststoffschicht eine Lasergravur einzubringen, was vorliegend mit drei vertikalen Strichen angedeutet ist. Somit ist auch die Passbuchseite in der vorliegenden Darstellung von unten derart verifizierbar, dass die Lasergravur wiederum ein Sicherheitsmerkmal darstellt, welches erkannt werden kann. Somit ist es also erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, dass von beiden Seite in die vorgeschlagene Datenseite Sicherheitsmerkmale eingebracht werden können. Zudem handelt es sich um eine flexible Datenseite, die ohne mechanischen Abrieb umblätterbar ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch bewerkstelligt, dass der unbeschichtete Scharnierbereich lediglich aus Papiersubstrat besteht. Hierbei erkennt der Fachmann, dass die Papiersubstratschicht mit weiteren Materialien behandelt sein kann, welche jedoch nicht die flexible Eigenschaft des Scharnierbereichs beeinträchtigen.
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2 zeigt eine weitere Variante der Datenseite, wobei nunmehr zwei Kunststoffschichten 20 vorgesehen sind, die beide an der gleichen Seite der Papiersubstratschicht 10 angeordnet sind. Hierbei kann die Aussparung 30 ein Fenster ausformen, welches streifenförmig durchgängig oder strichliert ist. Ferner ist links unten ein Sicherheitsfaden eingezeichnet, welcher zwischen einer ersten Kunststoffschicht und einer zweiten Kunststoffschicht angeordnet ist. Vorzugsweise wird der Sicherheitsfaden während eines Coextrudierens eingebracht.
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3 zeigt wiederum eine Datenseite, wobei der Sicherheitsfaden gedruckt ist und beispielsweise einen dreidimensionalen Effekt erzeugen kann. Bei dem Sicherheitsfaden kann es sich um einen Hologrammsicherheitsfaden handeln. Hierbei ist es möglich, mehrere Elemente des Sicherheitsfadens derart einzubringen, dass diese beispielsweise mittels einer transparenten Kunststoffschicht von unten erkenntlich werden. Somit kann also unterhalb des Papiersubstrats 10 ein Sicherheitsmerkmal angeordnet werden, welches besonders fälschungssicher ist. Hierdurch werden wiederum Sicherheitsmerkmale kombiniert, welche für ein Papiersubstrat geschaffen sind, sowie Sicherheitslemente, die für Kunststoffschichten angedacht sind.
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4 zeigt in einem schematischen Ablaufdiagramm ein Verfahren zum Herstellen einer Datenseite zur Verwendung in einem buchartigen Wertdokument, aufweisend ein Bereitstellen 100 einer Papiersubstratschicht, welche derart ausgestaltet ist, dass diese mittels eines unbeschichteten Scharnierbereichs in das buchartige Wertdokument einzubinden ist, ein Bereitstellen 101 mindestens einer Kunststoffschicht, welche dauerhaft mit der Papiersubstratschicht verbunden 102 wird, wobei die mindestens eine Kunststoffschicht auf einer einzigen Seite der Papiersubstratschicht flächig angeordnet 103 wird und die Papiersubstratschicht mindestens eine Aussparung aufweist, durch die eine Kunststoffschicht an der nicht-flächig bedeckten Seite der Papiersubstratschicht hervortritt. Hierbei erkennt der Fachmann, dass die Verfahrensschritte teilweise iterativ und/oder in anderer Reihenfolge ausgeführt werden können. So können beispielsweise die Schichten in unterschiedlicher Reihenfolge bereitgestellt werden, und das Anordnen 103 kann beispielsweise in einem Arbeitsschritt mit dem Verbinden 102 durchgeführt werden.
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Somit erfolgt erfindungsgemäß eine Kombination von Papiersubstrat und plastifizierter Datenseite. Die Plastifizierung erfolgt beispielsweise im Laminierprozess bei dem die Laminatfolie, wie z. B. aus Polycarbonat, Polyester und dergleichen, bis zum Scharnierbereich des Passbuches geführt ist und den Scharnierbereich selbst ausspart. Das Papiersubstrat übernimmt die Funktion eines Biegescharniers. Die Kombination von Papiersubstrat und plastifizierter Datenseite erfolgt im Extrusionsprozess.
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Durch die Kombination von Papiersubstrat auf beispielsweise der Schmuckseite und plastifiziertem Folienmaterial auf der Titelseite lassen sich die Vorteile der jeweiligen Technologien in einem neuartigen Hybridmaterial zusammenführen.
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Somit kann ein Equipment bzw. ein Werkzeug zur Personalisierung von Passbüchern, wie beispielsweise Inkjet-Drucker, die derzeit ausschließlich Papierseiten verwenden, auch für die Verarbeitung des neuen Hybridmaterials Verwendung finden. Die Merkmale der plastifizierten Datenseite, wie die Oberflächenstruktur, sind im neuen Hybridmaterial integrierbar. Oberflächenstrukturen sind sowohl auf der Titelseite, beispielsweise Papier, as auch auf der Schmuckseite, beispielsweise plastifiziertes Folienmaterial, integrierbar. Merkmale des Papiersubstrats sind im neuen Hybridmaterial ebenfalls integrierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1667849 B1 [0002]
- DE 102008025075 A1 [0003]