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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abdichtung einer Ladeflächenabdeckung eines Kraftfahrzeugs sowie ein Kraftfahrzeug mit einer entsprechenden Vorrichtung.
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Gattungsbildende Vorrichtungen sind im Stand der Technik vorbekannt. Aus der Druckschrift
AU 2015101030 B4 geht eine Vorrichtung zur Anordnung eines Randbereichs einer Abdeckhaube an einer äußeren Oberfläche einer wannenartigen Struktur einer Fahrzeugkarosserie hervor, wobei die Vorrichtung einen Kantenschutz umfasst, welcher auf der wannenartigen Struktur der Fahrzeugkarosserie befestigt ist. Darüber hinaus ist innenseitig in der Abdeckhaube eine Innenfläche ausgebildet, zu der der Kantenschutz bei Anlage der Abdeckhaube an der wannenartigen Struktur der Fahrzeugkarosserie eine parallele Dichtfläche ausbildet, so dass bei Aufsetzen der Abdeckhaube auf der wannenartigen Struktur der Fahrzeugkarosserie eine dichte Trennfuge zwischen dem Kantenschutz und der Innenfläche der Abdeckhaube ausgebildet ist.
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Die im Stand der Technik bekannte Vorrichtung bietet eine Möglichkeit, eine wannenartige Struktur einer Fahrzeugkarosserie mit einer Abdeckhaube abzudecken und dabei gleichzeitig gegenüber Flüssigkeit- und Staubeintritt abzudichten. Üblicherweise sind unter wannenartigen Strukturen in diesem Zusammenhang offene Ladeflächen von kleinen Nutzfahrzeugen, insbesondere von Pick-Up-Trucks, zu verstehen, wobei mit zunehmender Marktdurchdringung entsprechender Fahrzeugkonzepte kontinuierlich steigende Anforderungen an Design und Wertigkeitsanmutung entsprechender Abdeckhauben gestellt werden. Besonders Augenmerk kommt in diesem Kontext der Trennfuge zwischen Abdeckhaube und Karosseriestruktur entsprechender Nutzfahrzeuge zugute, da diese als Schnittstellenstruktur zwischen dem Nutzfahrzeug und der üblicherweise als Zubehör erhältlichen Abdeckhaube besondere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Eine Abdichtung gegenüber Eintritt von Flüssigkeiten und Staub wird bei gattungsbildenden und dem Stand der Technik entsprechenden Vorrichtungen in der Regel durch einen Überlapp dargestellt, den die Abdeckhaube in einem an die abzudeckende wannenartige Karosseriestruktur gefügten Zustand mit dieser ausbildet. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Dichtwirkung ist es notwendig, dass der beschriebene Überlapp der Abdeckhaube über die wannenartige Karosseriestruktur ausreichend groß dimensioniert ist, was jedoch zur Folge hat, dass gestalterische Möglichkeiten im Hinblick auf Design und Wertigkeitsanmutung stark eingeschränkt und häufig nicht mehr in ausreichendem Maße vorhanden sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die im dargestellten Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zur Abdeckung von Ladeflächen von Kraftfahrzeugen unter diesen Gesichtspunkten zu optimieren.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Aufgabe ist mit einer Vorrichtung zur Abdichtung einer Ladeflächenabdeckung einer Ladefläche eines Kraftfahrzeugs gegenüber einer Kante eines die Ladefläche des Kraftfahrzeugs begrenzenden und mit einem Kantenschutzelement versehenen Karosserieabschnitts dadurch gelöst, dass die Ladeflächenabdeckung innenseitig eine dem Kantenschutzelement gegenüberliegende Dichtflächenstruktur aufweist und zwischen der Dichtflächenstruktur und dem Kantenschutzelement eine Dichtung angeordnet ist, wobei sich ein Randbereich der Ladeflächenabdeckung außerhalb des Kantenschutzelements bis vor den Karosserieabschnitt erstreckt. Grundidee der vorliegenden Erfindung ist eine Bereitstellung einer Dichtflächenstruktur auf einer Innenseite der Ladeflächenabdeckung, wobei die Dichtflächenstruktur derart auf der Innenseite der Ladeflächenabdeckung angeordnet ist, dass die Dichtflächenstruktur dem Kantenschutzelement gegenüberliegend ausgerichtet ist, wenn die Ladeflächenabdeckung an das Kantenschutzelement als Abschlussstruktur des Karosserieabschnitts gefügt ist. Die Ladefläche ist typischerweise als Ladefläche ohne karosserieseitige Abdeckung, beispielsweise als Ladefläche eines Nutzfahrzeugs oder eines Pick-Up-Trucks, ausgebildet, wobei erfindungsgemäß zwischen dem Kantenschutzelement und der Ladeflächenabdichtung zusätzlich eine Dichtung angeordnet ist, welche derart beschaffen ist, dass im gefügten Zustand der Ladeflächenabdeckung an den Karosserieabschnitt eine staub- und flüssigkeitsdichte Trennfuge hergestellt ist. Weiter erfindungsgemäß umfasst die Ladeflächenabdeckung einen derartigen Randbereich, dass sich dieser außerhalb des Kantenschutzelements bis vor den Karosserieabschnitt erstreckt, diesen also überdeckt. Erfindungswesentlich ist diese Überdeckung des Karosserieabschnitts durch den Randbereich zur Abdichtung der Trennfuge zwischen Dichtflächenstruktur und Kantenschutzelement nicht erforderlich, so dass die Überdeckung in Abhängigkeit von Erfordernissen in Hinblick auf Design- und/oder Wertigkeitsanmutung frei gestaltet werden kann, ohne die funktionale Wirkung einer Abdichtung der genannte Trennfuge zu gefährden.
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In einer ersten bevorzugten Weiterbildung ist die Dichtflächenstruktur als Teil einer Innenschale der Ladeflächenabdeckung ausgebildet. Durch diese einteilige Ausbildung von Dichtflächenstruktur und Ladeflächenabdeckung ist zum einen sichergestellt, dass die Dichtflächenstruktur bei jedem Fügen der Ladeflächenabdeckung an den Karosserieabschnitt stets einen Teil der durch die Dichtung abzudichtenden Trennfuge ausbildet, zum anderen aber auch wirtschaftlich in einem Prozessablauf mit der Ladeflächenabdeckung herstellbar ist.
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Weiter vorteilhaft ist das Kantenschutzelement schmaler als der Rand des Karosserieabschnitts ausgebildet und bildet außenseitig einen Rücksprungbereich aus, in den sich der Randbereich der Ladeflächenabdeckung erstreckt. Diese geometrische Gestaltung des Kantenschutzelements bietet diesem eine Möglichkeit, bündig mit dem Karosserieabschnitt abzuschließen, so dass der Randbereich der Ladeflächenabdeckung gänzlich ohne einen überstehenden Randbereich ausgeführt werden kann. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn besondere Ansprüche hinsichtlich Design und/oder Wertigkeitsanmutung an die Ladeflächenabdeckung gestellt werden, da diese durch diesen Aspekt der Erfindung ohne funktionale Einschränkungen mit dem abzudeckenden Karosserieabschnitt keinen Überstand mehr ausbilden muss.
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Ebenfalls bevorzugt ist das Kantenschutzelement als mit dem Karosserieabschnitt geometrisch korrespondierendes Profilelement ausgebildet und bietet somit eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick auf seine konkrete geometrische Formgebung, so dass wertigkeitssteigernde Maßnahmen wie beispielsweise eine einteilige Ausführung des Kantenschutzelements einfach umgesetzt werden können.
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Vorteilhaft ist das Kantenschutzelement weiter als Anbauteil zur Befestigung an dem Karosserieabschnitt ausgebildet und mit diesem kraft- und/oder formschlüssig verbindbar. Dieser Weiterbildungsaspekt der Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass das Kantenschutzelement auf einfache Art und Weise auf dem Karosserieabschnitt montierbar ist. Ebenso ist durch diesen Aspekt der Erfindung eine schnelle Demontage des Kantenschutzelements gewährleistet, so dass auf geänderte Anforderungen hinsichtlich Design und/oder Wertigkeitsanmutung schnell reagiert werden kann, ohne kostspielige Änderungen an dem Karosserieabschnitt vornehmen zu müssen.
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Bevorzugt ist das Kantenschutzelement aus einem witterungsbeständigen Werkstoff gefertigt und/oder mit wenigstens einer witterungsbeständigen Beschichtung versehen. Durch diese Ausgestaltung des Kantenschutzelements ist sichergestellt, dass dieses auch dann auf dem Karosserieabschnitt montiert verbleiben kann, wenn das Kraftfahrzeug ohne Ladeflächenabdeckung längere Zeit einem freien Witterungseinfluss ausgesetzt ist, ohne dadurch Einbußen hinsichtlich Dichtwirkung und/oder Design bzw. Wertigkeitsanmutung in Kauf nehmen zu müssen.
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Weiter ist die Dichtung in vorteilhafter Weise in einer vor UV-Licht geschützten Innenschale der Ladeflächenabdeckung angeordnet. Durch diese Anordnung ist gewährleistet, dass die Dichtung auch bei häufiger UV-Licht-Aussetzung nicht ihre Dichtwirkung verliert und die Trennfuge zwischen Dichtflächenstruktur und Kantenschutzelement zuverlässig abdichtet.
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Ebenfalls vorteilhaft ist die Dichtung als eine mit einer Geometrie des Kantenschutzelements korrespondierende Umlaufdichtung ausgebildet und ermöglicht auf diese Weise eine einteilige und damit einfache Herstellweise. Hinzu kommt der Vorteil, dass keine Undichtigkeitsstellen in Übergangsbereichen verschiedener Dichtungssegmente entstehen können.
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In gleicher Weise vorteilhaft weist die Innenschale der Ladeflächenabdeckung im Bereich der Dichtung wenigstens eine mit dem Kantenschutzelement korrespondierende und zu diesem parallel ausgerichtete Fläche auf. Dies stellt zum einen sicher, dass die Dichtung durch zwei parallel zueinander ausgerichtete Flächen ordnungsgemäß verpresst wird, ermöglicht zum anderen aber auch eine leichte Fügbarkeit der Ladeflächenabdichtung an das Kantenschutzelement, da bei Kontakt der beiden Flächen sofort eine formschlüssige Verbindung mit zweckdienlicher Abstützbasis zwischen der Ladeflächenabdichtung und dem Kantenschutzelement hergestellt ist.
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Schließlich ist die Aufgabe auch mit einem Kraftfahrzeug, insbesondere einem Nutzfahrzeug, gelöst, das eine erfindungsgemäße Vorrichtung aufweist. Unter dem Begriff eines Nutzfahrzeugs sollen in diesem Zusammenhang insbesondere solche Fahrzeuge verstanden werden, welche über eine offene und dadurch nicht von einer Karosseriestruktur abgedichtete Ladefläche verfügen, wie es zum Beispiel bei Pick-Up-Trucks üblich ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 eine seitliche Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abdeckung einer Ladefläche eines Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt als Ausführungsbeispiel eine seitliche Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Eine Ladeflächenabdeckung 10 deckt eine in 1 nicht sichtbare Ladefläche eines Nutzfahrzeugs ab, wobei die Ladefläche durch einen Karosserieabschnitt 14 begrenzt wird. Auf dem Karosserieabschnitt 14 ist form- und kraftschlüssig ein als umlaufendes Profilelement ausgebildetes Kantenschutzelement 12 befestigt, auf dem eine als Umlaufdichtung ausgeführte Dichtung 18 angeordnet ist. Aus Gründen der Witterungsbeständigkeit ist das Kantenschutzelement 12 aus einem witterungsbeständigen Werkstoff gefertigt und nötigenfalls zusätzlich mit einer witterungsbeständigen Beschichtung versehen, während sich die Dichtung 18 in einem UV-geschützten Bereich befindet, wenn die Ladeflächenabdichtung 10 an das Kantenschutzelement 12 gefügt ist. Das Kantenschutzelement 12 erstreckt sich ferner im Bereich der Dichtung 18 flächenparallel zu einer Dichtflächenstruktur 16, welche als Teil einer Innenschale der Ladeflächenabdichtung 10 diese ladeflächenzugewandt abschließt, und ist darüber hinaus schmaler als ein Rand des Karosserieabschnitts 14 ausgebildet. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass durch die beschriebene geometrische Ausgestaltung des Kantenschutzelements 12 ein Rücksprungbereich 22 in der Trennfuge zwischen dem Kantenschutzelement 12 und der Dichtflächenstruktur 16 erzeugt wird, wodurch sich der Vorteil ergibt, dass die Ladeflächenabdichtung 10 einen bündigen Abschluss mit dem Karosserieabschnitt 14 in einem an diesen gefügten Zustand ausbildet, ohne mittels eines Randbereichs 20 einen Überstand über den Karosserieabschnitt 14 ausbilden zu müssen, um eine ausreichende Dichtwirkung in der Trennfuge zu bewirken. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass ein in Hinblick auf Design und Wertigkeitsanmutung stimmiges Erscheinungsbild der Trennfuge dargestellt ist, ohne dass funktionale Abstriche bezogen auf die Dichtwirkung der Trennfuge in Kauf genommen werden müssen.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert worden ist, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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