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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Gepäckraumöffnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2011 083 418 A1 ist eine Karosserie eines Kraftfahrzeugs mit einer Gepäckraumöffnung bekannt, die mit einer Gepäckraumklappe verschließbar ist. Die die Gepäckraumöffnung umgebenden Karosseriebauteile bilden einen umlaufenden Flansch, auf den eine Klappendichtung aufsteckbar ist, an der die Gepäckraumklappe in ihrer geschlossenen Stellung dichtend anliegt. An diesen Flansch grenzt beidseitig in Fahrzeugquerrichtung gesehen zur Fahrzeugaußenseite hin jeweils eine U-förmige Wasserrinne an, die Schmutz- und Regenwasser ableiten kann. Die Wasserrinne wird gebildet von einem Wasserrinnenblechbauteil und von einem Abschnitt einer seitlichen Blechaußenhaut der Karosserie des Kraftfahrzeugs, die in einem Überlappungsbereich miteinander punktverschweißt sind. Die seitliche Blechaußenhaut bildet die sichtbare Außenseite des seitlich an die Gepäckraumöffnung angrenzenden Karosseriebereichs. Bei geöffneter Gepäckraumklappe sind nachteiligerweise die Schweißpunkte der Schweißverbindung im Überlappungsbereich zwischen dem Wasserrinnenblechbauteil und der seitlichen Blechaußenhaut sichtbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Karosserie eines Kraftfahrzeugs mit einer Gepäckraumöffnung mit jeweils einer seitlich daran angrenzenden Wasserrinne zu schaffen, bei der bei geöffneter Gepäckraumklappe am komplettierten Kraftfahrzeug keine Schweißpunkte sichtbar sind.
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Diese Aufgabe wird mit einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs mit einer Gepäckraumöffnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist eine Karosserie eines Kraftfahrzeugs eine Gepäckraumöffnung auf, die mit einer Gepäckraumklappe verschließbar ist. Die die Gepäckraumöffnung umgebenden Karosseriebauteile bilden einen Flansch, auf den eine Klappendichtung aufsteckbar ist, an der die Gepäckraumklappe in ihrer geschlossenen Stellung dichtend anliegt. In Fahrzeugquerrichtung gesehen grenzt zur Fahrzeugaußenseite hin gesehen beidseitig an diesen Flansch jeweils eine U-förmige Wasserrinne an. Der Flansch und der innere Teil der Wasserrinne werden dabei von einem Wasserrinnenblechbauteil gebildet, während der äußere Teil der Wasserrinne von einem Abschnitt einer seitlichen Blechaußenhaut der Karosserie gebildet wird. Die seitliche Blechaußenhaut bildet den seitlich von außen sichtbaren Bereich der an die Gepäckraumklappe angrenzenden Karosserie. Das Wasserrinnenblechbauteil und der Abschnitt der seitlichen Blechaußenhaut sind in einem Überlappungsbereich miteinander verschweißt. Die Klappendichtung weist eine zusätzliche Dichtlippe auf, die sich in die Wasserrinne hinein erstreckt und unten an dieser anliegt. Dabei überdeckt die Dichtlippe den Überlappungsbereich. Damit ist der Überlappungsbereich sowohl bei geschlossener als auch bei geöffneter Heckklappe nicht mehr sichtbar. Optische Beeinträchtigungen im Überlappungsbereich aufgrund der gewählten Verbindungstechnik werden durch die Dichtlippe verdeckt.
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Dabei weist die U-förmige Wasserrinne einen Basisabschnitt, eine innere, der Gepäckraumöffnung zugewandte Seitenwand und eine äußere, der Fahrzeugaußenseite zugewandte Seitenwand auf. Der Überlappungsbereich zwischen dem Wasserrinnenblechbauteil und dem seitlichen Außenhautblech bildet einen Teil des Basisabschnitts der Wasserrinne.
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Dabei ist in der Wasserrinne der Bereich, in dem der Randbereich des Außenhautblechs an das Wasserrinnenblechbauteil angrenzt, mit einer Dichtmasse abgedichtet. Die Verwendung von Dichtmassen ist im Karosseriebau weitverbreitet und geeignete Materialen stehen in vielerlei Ausführungen zur Verfügung. Die Dichtmasse stellt sicher, dass kein Wasser und / oder Schmutz im Überlappungsbereich zwischen das Außenhautblech und das Wasserrinnenblechbauteil eindringen kann und schützt so vor Korrosion.
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Die Klappendichtung weist einen U-förmigen Dichtungsfuß auf, mit dem sie auf den Flansch aufgesteckt ist, und einen Dichtungskörper 3c, der bei geschlossener Gepäckraumklappe dichtend an dieser anliegt. Die zusätzliche Dichtlippe erstreckt sich günstigerweise vom U-förmigen Dichtungsfuß zum Basisabschnitt der Wasserrinne und liegt am Basisabschnitt an. Dadurch überdeckt sie den Überlappungsbereich, der an die innere Seitenwand der Wasserrinne angrenzt, der zugleich den Flansch bildet.
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Bevorzugt sind das Wasserrinnenblechbauteil und das Außenhautblech im Überlappungsbereich miteinander punktverschweißt. Punktverschweißungen sind eine sehr einfache, prozesssichere Schweißmethode, die im Kraftfahrzeugbau sehr verbreitet ist. Zudem sind Punktschweißverbindungen kostengünstig und schnell herstellbar. Sie sind damit die bevorzugte Schweißverbindung. Nur wenn die Schweißstellen nur sehr schwer mit einer Punktschweißzange oder gar nicht zugänglich sind oder aus optischen Gründen keine Schweißpunkte sichtbar sein sollen, werden üblicherweise andere Schweißmethoden verwendet. Durch das erfindungsgemäße Überdecken des Überlappungsbereichs mit der Dichtlippe können Punktschweißverbindungen eingesetzt werden, da der Überlappungsbereich bei geschlossener und bei geöffneter Gepäckraumklappe nicht sichtbar ist.
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Günstigerweise bildet die innere, der Gepäckraumöffnung zugewandte Seitenwand zugleich den Flansch, auf den die Klappendichtung aufsteckbar ist. Vorteilhafterweise kann die innere Seitenwand und zumindest ein Teil des Basisabschnitts der U-förmigen Wasserrinne von dem Wasserrinnenblechbauteil gebildet werden. Die äußere Seitenwand und ein Teil des Basisabschnitts kann dann von dem seitlichen Außenhautblech gebildet werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, anhand dessen die Erfindung im Folgenden näher beschrieben wird. Die einzelnen Figuren zeigen in schematischer Darstellungsweise:
- 1 einen Schnitt durch eine aus dem Stand der Technik bekannte Karosserie eines Kraftfahrzeugs im Bereich einer Gepäckraumöffnung und
- 2 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Karosserie eines Kraftfahrzeugs im Bereich einer Gepäckraumöffnung.
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In 1 ist ein Schnitt durch eine Karosserie eines Kraftfahrzeugs im Bereich einer Gepäckraumöffnung gezeigt, wie sie aus dem Stand der Technik mannigfach bekannt ist. Zu sehen ist der Bereich der Karosserie, der in Fahrtrichtung x gesehen links an die Gepäckraumöffnung angrenzt. Die Gepäckraumöffnung ist mit einer Gepäckraumklappe verschließbar, die in ihrer geschlossenen Stellung seitlich an einer Klappendichtung 3 dichtend anliegt, die auf einen Flansch 2 der Karosserie des Kraftfahrzeugs aufgesteckt ist. In Fahrzeugquerrichtung y gesehen zur Fahrzeugaußenseite hin weist die Karosserie an den Flansch 2 angrenzend eine U-förmige Wasserrinne 1 auf. Die Wasserrinne 1 dient dazu, Wasser um die Gepäckraumöffnung herum nach unten abzuführen. Dabei werden der Flansch 2 und die U-förmige Wasserrinne 1 einteilig von einem Wasserrinnenblechbauteil 4' gebildet. Der dem Flansch 2 gegenüberliegende Randbereich des Wasserrinnenblechbauteils 4' ist mit einem zur Gepäckraumöffnung hin abgewinkelten Abschnitt 5a' einer seitlichen Blechaußenhaut 5' der Karosserie verschweißt. Die seitliche Blechaußenhaut 5' bildet die sichtbare Außenseite des seitlich an die Gepäckraumöffnung angrenzenden Karosseriebereichs. Um die Blechaußenhaut 5' mit dem Wasserrinnenblechbauteil 4' verschweißen zu können, weist das Wasserrinnenblechbauteil 4' einen Verbindungsflansch 4b' und die Blechaußenhaut 5' einen Verbindungsflansch 5b' auf, die einen Überlappungsbereich bilden. In diesem Überlappungsbereich sind das Wasserrinnenblechbauteil 4' und die Blechaußenhaut 5' mit Punktschweißverbindungen 8 miteinander verschweißt. In der Wasserrinne 1 ist der Bereich, in dem der Verbindungsflansch 5b' der Blechaußenhaut 5' endet, mit einer Dichtmasse 7' gegenüber dem Wasserrinnenblechbauteil 4' abgedichtet.
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Diese Anordnung hat sich bewährt, da der Überlappungsbereich der Blechaußenhaut mit dem Wasserrinnenblech sich nicht im eigentlichen wasserabführenden Bereich der U-förmigen Wasserrinne 1 befindet und entsprechend das Korrosionsrisiko gering ist und mit der Dichtmasse 7' praktisch völlig ausgeschlossen werden kann. Nachteiligerweise sind aber die Punktschweißverbindungen 8 bei geöffneter Gepäckraumklappe gut sichtbar. Diese sichtbaren Punktschweißverbindungen 8 beeinträchtigen das optische Erscheinungsbild des Kraftfahrzeugs.
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In 2 ist ein Schnitt durch die erfindungsgemäße Karosserie dargestellt, bei der auch bei geöffneter Gepäckraumklappe keine Punktschweißverbindungen 8 sichtbar sind. Dabei werden in 1 und 2 gleiche Bezugszahlen für gleiche Elemente verwendet, für vergleichbare Elemente werden in 1 die gleichen Bezugszahlen wie in 2 verwendet allerdings ergänzt mit einem Apostroph.
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Der Kern der erfindungsgemäßen und in 2 gezeigten Anordnung besteht darin, dass der Überlappungsbereich 6 den Basisbereich 1a der U-förmigen Wasserrinne 1 nahe beim Flansch 2 bildet, auf den die Klappendichtung 3 aufgesteckt ist. Die Klappendichtung weist eine zusätzliche Dichtlippe 3a auf, die sich vom Dichtungsfuß 3b der Klappendichtung 3 aus zum Basisbereich 1a der U-förmigen Wasserrinne 1 erstreckt und an diesem anliegt. Dabei überdeckt die Dichtlippe 3a den Überlappungsbereich 6, sodass dieser optisch verdeckt ist.
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Im Detail betrachtet besteht die U-förmige Wasserrinne 1 aus einem Basisabschnitt 1a, einer inneren, in Fahrzeugquerrichtung y gesehen der Gepäckraumöffnung zugewandten Seitenwand 1b und einer äußeren, der Fahrzeugaußenseite zugewandten Seitenwand 1c. Die innere, der Gepäckraumöffnung zugewandte Seitenwand 1b bildet zugleich den Flansch 2, auf den die Klappendichtung 3 aufgesteckt ist. Die innere Seitenwand 1b und ein großer Teil des Basisabschnitts 1a werden einteilig vom Wasserrinnenblechbauteil 4 gebildet. Die äußere Seitenwand 1c der Wasserrinne 1 und ein Teil des Basisabschnitts 1a werden gebildet von einem zur Gepäckraumöffnung hin abgewinkelten Abschnitt 5a des Außenhautblechs 5. Dabei überlappen sich das Wasserrinnenblechbauteil 4 und der Abschnitt 5a des Außenhautblechs 5 im Basisabschnitt 1a der U-förmigen Wasserrinne 1 und sind dort mit Punktschweißverbindungen 8 miteinander verbunden. Als Korrosionsschutz ist im Basisabschnitt 1a der Wasserrinne 1 der Bereich, in dem der Randbereich des Abschnitts 5a des Außenhautblechs 5a an das Wasserrinnenblechbauteil 4 angrenzt, mit einer Dichtmasse 7 abgedichtet.
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Die Klappendichtung 3 umfasst einen U-förmigen Dichtungsfuß 3b, mit dem die Klappendichtung 3 auf den Flansch 2 aufsteckbar ist und dort klemmend gehalten ist, einen Dichtungskörper 3c, der bei geschlossener Gepäckraumklappe dichtend an dieser anliegt und die Dichtlippe 3a. Die Dichtlippe 3a erstreckt sich vom Dichtungsfuß 3b zum Basisabschnitt 1a der U-förmigen Wasserrinne 1, an dem die Dichtlippe 3a anliegt. Damit überdeckt die Dichtlippe 3a den Überlappungsbereich 6 vollständig, sodass dieser auch bei geöffneter Gepäckraumklappe nicht sichtbar ist. Die Punktschweißverbindungen 8 beeinträchtigen somit das optische Erscheinungsbild des Kraftfahrzeugs nicht, da sie durch die Dichtlippe 3a verdeckt sind und damit außerhalb des Sichtbereichs liegen.