-
Die Erfindung betrifft ein Karosserieteil für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Karosserieteil.
-
Karosserieteile für Fahrzeuge, welche eine Luftleiteinrichtung mit einem verlagerbaren Luftleitelement aufweisen, sind grundsätzlich bekannt, beispielsweise aus der
DE 10 2007 061 812 A1 und der
DE 40 14 380 A1 , wobei hier jeweils Luftleiteinrichtungen für den Heckbereich von Fahrzeugen offenbart sind. Solche Luftleiteinrichtungen können aber auch an anderen Stellen eines Fahrzeugs eingesetzt werden, beispielsweise im Frontbereich, insbesondere um eine Umströmung von Radhäusern eines Fahrzeugs zu optimieren. Das Luftleitelement ist dabei insbesondere zwischen einer Ruhestellung und einer Luftleitstellung verlagerbar, wobei es in der Ruhestellung eine in dem Karosserieteil ausgebildete Öffnung zu einer Außenseite hin schließt. Es kann dabei in der Ruhestellung bevorzugt bündig in eine Außenfläche des Karosserieteils integriert sein. In der Luftleitstellung ist das Luftleitelement zu der Außenseite des Karosserieteils hin ausgestellt und überragt die Außenfläche des Karosserieteils. Die Luftleiteinrichtung weist einen Stellantrieb zur aktiv angetriebenen Verlagerung des Luftleitelements zwischen der Ruhestellung und der Luftleitstellung auf. Die in dem Karosserieteil ausgebildete Öffnung ist dabei typischerweise nur in der Ruhestellung durch das Luftleitelement verschlossen, ansonsten aber, insbesondere in der Luftleitstellung des Luftleitelements, freigegeben. Dies bringt aerodynamische Nachteile für das Fahrzeug mit sich.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Karosserieteil für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Karosserieteil zu schaffen, welche die genannten Nachteile nicht aufweisen und vorzugsweise in Hinblick auf aerodynamische Eigenschaften verbessert sind.
-
Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Karosserieteil der zuvor beschriebenen Art für ein Fahrzeug geschaffen wird, bei dem vorgesehen ist, dass die in dem Karosserieteil ausgebildete Öffnung zu einer Innenseite des Karosserieteils hin durch eine Blende geschlossen ist. Bereits dies erweist sich hinsichtlich der Aerodynamik des Fahrzeugs als äußerst vorteilhaft, weil die Öffnung nicht nur in der Ruhestellung des Luftleitelements durch dieses, sondern vielmehr auch in dessen Luftleitstellung durch die Blende verschlossen ist. Die Blende weist wenigstens eine Durchgangsöffnung auf, durch welche ein mit dem Luftleitelement verbundener Antriebslenker greift. Der Antriebslenker trägt innenseitig der Blende, das heißt insbesondere auf einer dem Luftleitelement abgewandten Seite der Blende, ein vorzugsweise flächiges Verschlusselement, das in der Luftleitstellung des Luftleitelements die Durchgangsöffnung schließt. Dies verbessert die Aerodynamik des Karosserieteils weiter, da solche Durchgangsöffnungen typischerweise größer sind als die Außenabmessungen sie durchgreifender Antriebslenker, um Toleranzen auszugleichen. Die sich dadurch ergebenden, umlaufenden Spaltöffnungen verschlechtern die Aerodynamik, sodass sie vorteilhaft durch Verschlusselemente geschlossen werden. Ist ein solches Verschlusselement an einem solchen Antriebslenker angeordnet, kann dieses in besonders einfacher Weise bei einer Verlagerung des Luftleitelements aus seiner Ruhestellung in die Luftleitstellung derart mitverlagert werden, dass es die ihm zugeordnete Durchgangsöffnung verschließt. Es kann so eine mechanisch sehr einfache und kostengünstige Möglichkeit geschaffen werden, die Aerodynamik des Karosserieteils weiter zu verbessern.
-
Dass das Luftleitelement zwischen der Ruhestellung und der Luftleitstellung verlagerbar ist, bedeutet insbesondere, dass das Luftleitelement von der Ruhestellung in die Luftleitstellung und/oder von der Luftleitstellung in die Ruhestellung, vorzugsweise von der Ruhestellung in die Luftleitstellung und zurück, verlagerbar ist. Es ist auch möglich, dass Zwischenstellungen für das Luftleitelement zwischen der Ruhestellung und der Luftleitstellung vorgesehen sind. Dabei kann das Luftleitelement grundsätzlich in diskrete Zwischenstellungen verlagerbar sein, oder kontinuierlich zwischen der Ruhestellung und der Luftleitstellung angeordnet werden.
-
Unter einer Außenseite des Karosserieteils wird hier eine Seite desselben verstanden, welche insbesondere bei bestimmungsgemäßer Einbaulage an einem Fahrzeug einer äußeren Umgebung des Fahrzeugs und damit zugleich des Karosserieteils zugewandt ist. Entsprechend wird unter einer Innenseite eine Seite des Karosserieteils verstanden, welche insbesondere bei bestimmungsgemäßer Einbaulage desselben an einem Fahrzeug einem durch das Karosserieteil von einer äußeren Umgebung abgetrennten Inneren des Karosserieteils und insbesondere des Fahrzeugs zugewandt ist. Entsprechend werden auch die Begriffe „innenseitig“ und „außenseitig“ jeweils mit Bezug auf die Innenseite beziehungsweise die Außenseite verwendet.
-
Die Blende ist insbesondere unverlagerbar an dem Karosserieteil angeordnet, insbesondere handelt es sich bei der Blende nicht um ein aktiv ansteuerbares oder verlagerbares Element, sondern um eine fest vorgesehene Wandung, die angeordnet und ausgebildet ist, um die in dem Karosserieteil ausgebildete Öffnung auch dann zu schließen, wenn das Luftleitelement in seiner ausgestellten Luftleitstellung angeordnet ist.
-
Die Blende weist bevorzugt eine Mehrzahl von Durchgangsöffnungen auf, wobei durch jede Durchgangsöffnung jeweils ein Antriebslenker greift. Entsprechend trägt bevorzugt jeder Antriebslenker jeweils ein Verschlusselement, das in der Luftleitstellung des Luftleitelements die ihm zugeordnete Durchgangsöffnung schließt. Insbesondere ist es möglich, dass die Blende vier Durchgangsöffnungen für vier Antriebslenker aufweist, wobei jeder Durchgangsöffnung einer der vier Antriebslenker zugeordnet ist. Eine andere Anzahl von Durchgangsöffnungen und jeweils zugeordneter Antriebslenker ist selbstverständlich möglich.
-
Unter einem Antriebslenker wird dabei ein Scharnierteil oder ein Hebel oder dergleichen verstanden, welcher dem Stellantrieb zur Verstellung des Luftleitelements zugeordnet ist und insbesondere dazu dient, eine Bewegung des Stellantriebs in eine Verlagerung des Luftleitelements umzusetzen. Die Antriebslenker können Teil eines komplexen Hebel- und/oder Gelenkmechanismus, beispielsweise eines Viergelenks sein.
-
Es ist möglich, dass das Verschlusselement einstückig mit dem Antriebslenker ausgebildet ist, wobei es insbesondere an diesem ausgeformt oder an diesen angeformt sein kann. Es ist aber auch möglich, dass das Verschlusselement mehrteilig mit dem Antriebslenker ausgebildet und insbesondere an diesem befestigt ist.
-
Dass das Verschlusselement die Durchgangsöffnung in der Luftleitstellung schließt, bedeutet insbesondere, dass das Verschlusselement die Durchgangsöffnung in der Luftleitstellung derart aerodynamisch abdeckt, dass vorzugsweise keine oder aber zumindest nur noch eine sehr geringfügige Luftströmung durch die Durchgangsöffnung mehr möglich ist.
-
Indem das wenigstens eine Verschlusselement die wenigstens eine Durchgangsöffnung schließt, wird zudem im Fahrbetrieb eines das Karosserieteil aufweisenden Fahrzeugs verhindert, dass Schmutz und/oder Spritzwasser nach innen eindringen und somit die Bewegungsabläufe einer Kinematik zur Verlagerung des Luftleitelements erschweren können. Auf diese Weise kann insbesondere auch ein funktionsfähiges Wassermanagement sowie eine minimale Verschmutzung der Verlagerungsmimik für das Luftleitelement gewährleistet werden.
-
Vorzugsweise ist zusätzlich die der Außenseite zugewandte Fläche der Blende in Hinblick auf ihre aerodynamische Wirkung optimiert, insbesondere also geometrisch derart geformt, dass sich eine optimale aerodynamische Wirkung ergibt. Auch dies kann dazu beitragen, Totwassergebiete nach Möglichkeit zu reduzieren.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Stellantrieb innenseitig der Blende angeordnet ist, wobei der wenigstens eine Antriebslenker das außenseitig der Blende angeordnete Luftleitelement mit dem Stellantrieb verbindet. Der Stellantrieb wird somit geschützt durch die Blende und das Karosserieteil auf der Innenseite desselben angeordnet und damit vor äußeren Einflüssen wie Spritzwasser und/oder Schmutz geborgen. Über den wenigstens einen Antriebslenker ist das Luftleitelement mit dem Stellantrieb wirkverbunden, sodass es durch den Stellantrieb von der Ruhestellung in die Luftleitstellung - und zurück - verlagert werden kann. Das Luftleitelement ist dabei außenseitig der Blende angeordnet, sodass es zu der Außenseite hin ausgestellt werden kann, um die Außenfläche des Karosserieteils in der Luftleitstellung zu überragen. Somit verbindet der Antriebslenker insbesondere das auf der Außenseite der Blende angeordnete Luftleitelement mechanisch mit dem innenseitig der Blende angeordneten Stellantrieb, insbesondere indem er die Blende im Bereich der Durchgangsöffnung durchgreift. Der Stellantrieb weist vorzugsweise einen Elektromotor auf oder ist als Elektromotor ausgebildet. Es ist aber auch ein Linearantrieb und/oder ein hydraulischer oder pneumatischer Aktor als Stellantrieb denkbar.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verschlusselement kragenförmig umlaufend an dem Antriebslenker angeordnet oder ausgebildet ist. Insbesondere umgreift das Verschlusselement bevorzugt den Antriebslenker entlang einer Umfangslinie vollumfänglich, insbesondere nach Art eines Kragens, wodurch es in der Lage ist, einen im Bereich der Durchgangsöffnung zwischen einem Rand derselben und dem Antriebslenker ausgebildeten Ringspalt vollständig entlang des gesamten Umfangs zu schließen.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verschlusselement eine der Durchgangsöffnung entsprechende Form aufweist, wobei es die Durchgangsöffnung allseitig überragt. Das Verschlusselement ist also in vorteilhafter Weise auf die Form der Durchgangsöffnung abgestimmt, jedoch insoweit größer als diese ausgebildet, als es diese allseitig überragt und sie so sicher schließen kann. Durch die Abstimmung der Form des Verschlusselements auf die Durchgangsöffnung kann insbesondere mit minimalem Materialaufwand eine optimale Schließwirkung der Durchgangsöffnung bereitgestellt werden.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnung an einem Außenverkleidungselement des Karosserieteils angeordnet ist, wobei die Blende und der Stellantrieb an einem Grundträger des Karosserieteils angeordnet sind, an dem das Außenverkleidungselement befestigt ist. Das Karosserieteil ist also insbesondere zumindest zweiteilig ausgebildet, wobei es einerseits den Grundträger und andererseits das an diesem befestigte Außenverkleidungselement aufweist. Dies ist typischerweise ohnehin bei Karosserieteilen wie beispielsweise einem Stoßfänger oder einem Kotflügel der Fall. Die Öffnung ist dabei an dem Außenverkleidungselement angeordnet oder ausgebildet, sodass das Luftleitelement insbesondere in der Ruhestellung bündig mit der Außenfläche des Außenverkleidungselements abschließen und/oder zumindest bereichsweise in der Öffnung des Außenverkleidungselements angeordnet werden kann. Der Stellantrieb und die Blende sind an dem Grundträger angeordnet, sodass diese zum einen besonders stabil gehalten werden können, wobei zum anderen die Blende ohne weiteres die in dem Außenverkleidungselement ausgebildete Öffnung verschließen kann.
-
Besonders bevorzugt ist die Blende einstückig mit dem Grundträger ausgebildet. Dies stellt eine ebenso einfache wie kostengünstige und stabile Art der Bereitstellung der Blende dar. Weiterhin kann der Grundträger einteilig ausgebildet sein, sodass insoweit insbesondere für die Blende kein zusätzliches Bauteil erforderlich ist. Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Blende an der Innenseite des Außenverkleidungselements angeordnet ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Blende am Außenverkleidungselement befestigt ist, vorzugsweise stoffschlüssig, beispielsweise durch Klebung oder Schweißung, und/oder kraft- und/oder formschlüssig.
-
Der Stellantrieb ist bevorzugt in geeigneter Weise an dem Grundträger befestigt. Zugleich ist eine einfache Vormontage des Stellantriebs und bevorzugt auch der Antriebslenker sowie das Luftleitelements an dem Grundträger möglich, welcher dann wiederum in einfacher Weise mit dem Außenverkleidungselement zu dem Karosserieteil zusammengebaut werden kann. Dieses Konzept ist auch als Nachrüstlösung bei bereits bestehenden Fahrzeugen einsetzbar.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Blende und das Luftleitelement wenigstens einen Kunststoff aufweisen, vorzugsweise aus wenigstens einem Kunststoff bestehen. Es ist möglich, dass die Blende und das Luftleitelement aus verschiedenen Kunststoffen bestehen; sie können aber auch aus demselben Kunststoff oder demselben Kunststoffgemisch bestehen. Selbstverständlich können die Blende und/oder das Luftleitelement auch bereichsweise verschiedene Kunststoffe aufweisen. Weiterhin ist es möglich, dass wenigstens ein Element, ausgewählt aus der Blende und dem Luftleitelement, zumindest bereichsweise neben wenigstens einem Kunststoff auch wenigstens ein anderes Material, beispielsweise ein Metall oder eine Metalllegierung aufweist. Eine Fertigung der Blende und/oder des Luftleitelements aus Kunststoff hat den Vorteil, dass das entsprechende Element einfach, leicht und kostengünstig bereitgestellt werden kann. Insbesondere kann so Gewicht für das Fahrzeug eingespart werden, was wiederum Kraftstoffersparnisse mit sich bringt.
-
Es ist bevorzugt auch möglich, dass der Antriebslenker und/oder das Verschlusselement wenigstens einen Kunststoff aufweist/aufweisen oder aus wenigstens einem Kunststoff besteht/bestehen. Auch diese Elemente können so einfach, leicht und kostengünstig sowie mit geringer Masse gefertigt werden. Insbesondere dann, wenn sowohl der Antriebslenker als auch das Verschlusselement einen Kunststoff aufweisen oder aus Kunststoff bestehen, können diese in einfacher Weise einstückig ausgebildet werden. Weisen sie dabei denselben Kunststoff oder dieselbe Kunststoffmischung auf, können sie in einem Einkomponenten-Spritzgussverfahren in besonders einfacher und schneller Weise gefertigt werden. Sie werden dann insbesondere einstückig als ein gemeinsames Element ausgebildet. Es ist aber auch möglich, den wenigstens einen Antriebslenker und das ihm zugeordnete Verschlusselement einstückig miteinander auszubilden, wenn diese verschiedene Kunststoffe oder Kunststoffmischungen aufweisen, indem sie beispielsweise gemeinsam in einem Zweikomponenten-Spritzgussverfahren gefertigt werden. Grundsätzlich ist es ferner möglich, den Antriebslenker aus Metall herzustellen, beispielsweise mittels eines 3D-printing-Verfahrens. Auch hier wäre die einstückige Ausgestaltung von Antriebslenker und Verschlusselement möglich.
-
Bevorzugt ist auch der Stellantrieb so weit wie möglich aus Kunststoffkomponenten gebildet, um diesen möglichst leicht und gewichtssparend auszugestalten.
-
Das Luftleitelement ist vorzugsweise zweischalig ausgebildet und weist eine Außenschale und eine mit der Außenschale verbundene Innenschale auf, wobei die Innenschale mit der Außenschale vorzugsweise durch eine stoffschlüssige Verbindung, insbesondere Kleben oder Schweißen, gefügt ist. Die Außenschale kann dabei in aerodynamisch besonders günstiger Weise als flaches Teil insbesondere mit einer glatten Oberfläche, bevorzugt einer flachen Außenfläche, ausgebildet sein, um eine optimale Luftleitwirkung zu entfalten. Die Innenschale ist demgegenüber bevorzugt strukturiert ausgebildet, um dem Luftleitelement eine erhöhte Stabilität zu verleihen. Insbesondere kann die Innenschale wenigstens einen Vorsprung, wenigstens eine Erhebung oder Ausbuchtung, Rippen oder dergleichen aufweisen, um die mechanische Stabilität des Luftleitelements insgesamt zu erhöhen.
-
Vorzugsweise ist das Luftleitelement in seiner Luftleitstellung arretierbar. Auf diese Weise kann insbesondere verhindert werden, dass es durch aufgrund der Luftströmung wirkende Kräfte aus der Luftleitstellung zurück in seine Ruhestellung gedrängt wird. Die Arretierung kann in besonders vorteilhafter Weise dadurch bewirkt werden, dass der Stellantrieb in der Luftleitstellung in einer Übertotpunktlage angeordnet ist, die durch an dem Luftleitelement von außen angreifende Kräfte nicht verlassen werden kann, wobei es vielmehr einer aktiven Ansteuerung des Stellantriebs bedarf, um aus der Übertotpunktlage - zurück über einen Totpunkt - heraus in die Ruhestellung zu gelangen.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Karosserieteil als Front-Karosserieteil eines Fahrzeugs, insbesondere als vorderer Stoßfänger oder als vorderer Kotflügel ausgebildet ist. Dabei ist die Luftleiteinrichtung besonders bevorzugt derart an dem Karosserieteil ausgebildet und angeordnet, dass sie zu einer aerodynamisch günstigen Anströmung oder Umströmung von Radhäusern des Fahrzeugs beitragen kann.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Karosserieteil beidseitig, das heißt insbesondere bezogen auf eine Fahrzeug-Mittellängsachse, also die x-Achse im Fahrzeug-Koordinatensystem, links und rechts jeweils eine Luftleiteinrichtung, insbesondere also zwei Luftleiteinrichtungen, aufweist. Auf diese Weise können Radhäuser des Fahrzeugs beidseitig in günstiger Weise mittels der Luftleiteinrichtung angeströmt und/oder umströmt werden.
-
Es ist möglich, dass jeder Luftleiteinrichtung der beiden Luftleiteinrichtungen ein separater Stellantrieb zugeordnet ist. Es ist aber auch möglich, dass beiden Luftleiteinrichtungen der zwei Luftleiteinrichtungen jeweils derselbe Antrieb zugeordnet ist, wobei diese beispielsweise über flexible Wellen, Seilzüge oder dergleichen durch ein und denselben Antrieb betätigbar sind.
-
In besonders bevorzugter Weise ist der Stellantrieb geschwindigkeitsabhängig ansteuerbar, sodass das Luftleitelement insbesondere bei Stillstand des Fahrzeugs und bei geringer Geschwindigkeit in seiner Ruhestellung angeordnet sein kann, wobei es bei Überschreiten eines vorbestimmten Geschwindigkeitsgrenzwerts für das Fahrzeug in seine Luftleitstellung verlagert werden kann. Ein solcher vorbestimmter Geschwindigkeitsgrenzwert kann beispielsweise bei 60 km/h liegen. Festzuhalten bleibt noch, dass diese Geschwindigkeit für die Verlagerung für den Fall des Einfahrens und Ausfahrens unterschiedlich sein kann (Hysterese).
-
Die Aufgabe wird schließlich auch gelöst, indem ein Fahrzeug geschaffen wird, welches ein Karosserieteil nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweist. In Zusammenhang mit dem Fahrzeug verwirklichen insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit dem Karosserieteil erläutert wurden. Das Fahrzeug ist bevorzugt als Personenkraftwagen ausgebildet.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Luftleitelement im Bereich eines vorderen Radhauses des Fahrzeugs angeordnet ist. Dabei ist das Luftleitelement - in Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs gesehen - vor dem jeweiligen Radhaus und - in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) gesehen - in etwa auf gleicher Höhe wie das Radhaus angeordnet. Auf diese Weise können - wie bereits beschrieben - Radhäuser des Fahrzeugs mittels des Luftleitelements in aerodynamisch günstiger Weise angeströmt und/oder umströmt werden.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine Detaildarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Karosserieteils für ein Fahrzeug mit einer ein verlagerbares Luftleitelement aufweisenden Luftleiteinrichtung;
- 2 das Ausführungsbeispiel des Karosserieteils gemäß 1 aus einer anderen Blickrichtung in seiner Ruhestellung, und
- 3 die Ansicht des Karosserieteils gemäß 2 in der Luftleitstellung.
-
1 zeigt eine Detaildarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Karosserieteils 1 für ein Fahrzeug 3, das eine Luftleiteinrichtung 5 aufweist. Die Luftleiteinrichtung 5 weist ein verlagerbares Luftleitelement 7 auf, das zwischen einer in 2 dargestellten Ruhestellung und einer in 1 dargestellten Luftleitstellung verlagerbar ist. In der Ruhestellung verschließt das Luftleitelement 7 eine in dem Karosserieteil 1 ausgebildete Öffnung 9 zu einer Außenseite des Karosserieteils 1 hin, wobei es bevorzugt bündig in eine Außenfläche 11 des Karosserieteils 1 integriert ist. In der in 1 dargestellten Luftleitstellung ist das Luftleitelement 7 zu der Außenseite hin ausgestellt und überragt die Außenfläche 11 nach außen hin. Der Luftleiteinrichtung 5 ist außerdem ein in 2 dargestellter Stellantrieb 13 zugeordnet, der eingerichtet ist zur aktiv angetriebenen Verlagerung des Luftleitelements 7 zwischen der Ruhestellung und der Luftleitstellung.
-
Die in dem Karosserieteil 1 ausgebildete Öffnung 9 ist zu einer Innenseite des Karosserieteils 1 hin durch eine Blende 15 geschlossen, die wenigstens eine Durchgangsöffnung 17 aufweist, hier insgesamt vier Durchgangsöffnungen 17, von denen in 1 lediglich zwei Durchgangsöffnungen 17 dargestellt sind, während die beiden anderen Durchgangsöffnungen verdeckt sind, wobei durch jede der Durchgangsöffnungen 17 jeweils ein mit dem Luftleitelement 7 verbundener Antriebslenker 19 greift. Die Antriebslenker 19 sind jeweils mit dem Luftleitelement 7 vorzugsweise gelenkig verbunden und durch die ihnen jeweils zugeordneten Durchgangsöffnungen 17 hindurch schwenkbar, um das Luftleitelement 7 angetrieben durch den Stellantrieb 13 zwischen der Ruhestellung und der Luftleitstellung zu verlagern.
-
Die Blende 15 trägt erheblich zu einer günstigen Aerodynamik des Karosserieteils 1 und damit auch des Fahrzeugs 3 bei, indem die Öffnung 9 auch in der Luftleitstellung des Luftleitelements 7 geschlossen ist.
-
2 zeigt eine andere Ansicht des Ausführungsbeispiels des Karosserieteils 1 gemäß 1, hiervon der Innenseite des Karosserieteils 1 aus gesehen, während 1 das Karosserieteil 1 von seiner Außenseite her gesehen zeigt. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Anhand von 2 ist erkennbar, dass die Antriebslenker 19 jeweils innenseitig der Blende 15 ein hier flächiges Verschlusselement 21 tragen, welches vorzugsweise lagefest mit dem jeweiligen Antriebslenker 19 verbunden ist, wobei es insbesondere mit diesem einstückig ausgebildet sein kann. Es ist aber auch möglich, dass die Verschlusselemente 21 jeweils mit dem ihnen zugeordneten Antriebslenker 19 mehrteilig ausgebildet und in geeigneter Weise an diesem befestigt sind. In 2 ist das Luftleitelement 7 in seiner Ruhestellung angeordnet, sodass hier die Verschlusselemente 21 die Durchgangsöffnungen 17 nicht verschließen. Dies ist nicht nötig, da die Durchgangsöffnungen 17 außenseitig durch das die Öffnung 9 insgesamt nach außen hin verschließende Luftleitelement 7 verschlossen werden.
-
3 zeigt eine Darstellung der Ansicht gemäß 2 des Ausführungsbeispiels des Karosserieteils 1 gemäß den 1 und 2, allerdings mit dem Luftleitelement 7 in seiner Luftleitstellung. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Dabei zeigt sich, dass die Verschlusselemente 21 in der Luftleitstellung des Luftleitelements 7 die Durchgangsöffnungen 17 schließen, hier insbesondere abdecken. Dadurch werden die Durchgangsöffnungen 17 auch in der Luftleitstellung des Luftleitelements 7 in aerodynamisch günstiger Weise - nun durch die Verschlusselemente 21 - geschlossen, sodass sich eine besonders günstige Luftströmung im Bereich der Luftleiteinrichtung 5 ergibt.
-
Wie insbesondere ein Vergleich der 1 und 2 zeigt, ist der Stellantrieb 13 innenseitig der Blende 15 angeordnet, wobei die Antriebslenker 19 das außenseitig der Blende 15 angeordnete Luftleitelement 7 mit dem Stellantrieb 13 verbinden.
-
Der Stellantrieb 13 ist bevorzugt als Elektromotor ausgebildet oder weist einen Elektromotor auf. Es ist auch möglich, dass der Stellantrieb 13 ein Getriebe aufweist, um die Bewegung des Elektromotors zu über- oder untersetzen. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine drei Lenkerhebel umfassende Hebelmechanik 23 vorgesehen, durch welche eine Abtriebsachse 25 des Stellantriebs 13 mit zwei Antriebslenkern 19 der Antriebslenker 19, hier mit zwei oberen Antriebslenkern 19, mechanisch verbunden wird, sodass die Antriebslenker 19 durch die Hebelmechanik 23 jeweils um eine von zwei Schwenkachsen 27, 27' verschwenkbar sind. Die beiden Schwenkachsen 27, 27' sind relativ zueinander senkrecht zu ihrer axialen Erstreckung versetzt angeordnet, wobei auf jeder Schwenkachse 27, 27' jeweils zwei in Axialrichtung zueinander versetzt angeordnete Antriebslenker 19 angeordnet sind, wobei jeweils einer dieser Antriebslenker 19 mit der Hebelmechanik 23 wirkverbunden ist. Der andere der beiden Antriebslenker 19 wird jeweils vermittelt über die Schwenkachse 27, 27' mit verschwenkt, wenn der angetriebene Antriebslenker 19 verschwenkt wird. Durch Verschwenken der Antriebslenker 19 um die Schwenkachsen 27, 27' kann das mit den Antriebslenkern 19 vorzugsweise gelenkig verbundene Luftleitelement 7 von der Ruhestellung in die Luftleitstellung und zurück verschwenkt werden. Dabei ist die Kinematik bevorzugt derart ausgestaltet, dass das Luftleitelement 7 im Wesentlichen parallel versetzt, nämlich zum einen aus der Öffnung 9 heraus nach außen verlagert und zum anderen, bezogen auf das Karosserieteil 1, leicht relativ zu der Öffnung 9 senkrecht zu der Richtung des seitlichen Versatzes, insbesondere nach hinten, versetzt wird.
-
Anhand der 2 und 3 zeigt sich auch, dass die Verschlusselemente 21 kragenförmig umlaufend an den ihnen jeweils zugeordneten Antriebslenkern 19 angeordnet oder ausgebildet sind. Sie weisen weiterhin eine der jeweils zugeordneten Durchgangsöffnung 17 entsprechende Form auf, wobei sie allerdings die jeweilige Durchgangsöffnung 17 allseitig überragen.
-
Die Öffnung 9 ist hier vorzugsweise an einem Außenverkleidungselement 29 des Karosserieteils 1 angeordnet, wobei die Blende 15 und der Stellantrieb 13 an einem Grundträger 31 des Karosserieteils 1 angeordnet sind, an dem das Außenverkleidungselement 29 befestigt ist.
-
Die Blende 15 und/oder das Luftleitelement 7 weist/weisen bevorzugt wenigstens einen Kunststoff auf, besonders bevorzugt besteht/bestehen sie aus einem Kunststoff.
-
Das Karosserieteil 1 ist bevorzugt als Front-Karosserieteil, insbesondere als vorderer Stoßfänger oder Kotflügel des Fahrzeugs 3 ausgebildet. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Karosserieteil 1 beidseitig zwei Luftleiteinrichtungen 5 aufweist, sodass jeweils auf beiden Seiten des Fahrzeugs 3 ein Radhaus mit einer solchen Luftleiteinrichtung 5 in vorteilhafter Weise umströmt oder angeströmt werden kann. Entsprechend sind die Luftleiteinrichtungen 5 sowie die Luftleitelemente 7 bevorzugt im Bereich solcher Radhäuser, insbesondere vorderer Radhäuser, des Fahrzeugs 3 angeordnet.
-
Insgesamt zeigt sich, dass mit dem hier vorgeschlagenen Karosserieteil 1 sowie dem Fahrzeug 3 eine aerodynamisch verbesserte Luftleitung entlang einer Außenhaut des Fahrzeugs 3, insbesondere im Bereich von Radhäusern des Fahrzeugs 3, bereitgestellt werden kann.