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Die Erfindung betrifft einen Airbag für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind allgemein Airbags für Fahrzeuge bekannt, welche zur Entfaltung mit einem Gas beaufschlagbar sind und im entfalteten Zustand eine Rückhaltung für zumindest einen Fahrzeuginsassen erzeugen. Ein Airbag ist dabei aus mindestens zwei Gewebeabschnitten gebildet, welche randseitig und umlaufend miteinander verbunden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Airbag für ein Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Airbag für ein Fahrzeug weist zumindest zwei randseitig miteinander verbundene Gewebeabschnitte auf, wobei die Gewebeabschnitte über eine Umlaufnaht aneinander befestigt sind und wobei die Umlaufnaht in Richtung einer bei einer Airbagauslösung zwischen den miteinander verbundenen Gewebeabschnitten gebildeten aufblasbaren Kammer umlaufend mit einem Dichtelement abgedichtet ist.
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Erfindungsgemäß ist im Bereich der Umlaufnaht zwischen den Gewebeabschnitten eine umlaufende Lasche angeordnet und mit den Gewebeabschnitten vernäht.
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Dadurch, dass im Bereich der Umfangsnaht zusätzlich eine Lasche zwischen den Gewebeabschnitten eingenäht ist, wird ein maximaler Dehnungsweg des Dichtelements, welches beispielsweise aus Silikon gebildet ist, bei Auslösung des Airbags begrenzt und somit eine Zugbelastung auf das Dichtelement verringert. Damit wird ein Risiko, dass sich der Airbag im Bereich der Umfangsnaht bei zyklischer Belastung öffnet, zumindest wesentlich verringert. Durch die Verringerung des Risikos der Airbagöffnung wird eine Lebensdauer des Airbags gegenüber dem Stand der Technik erhöht.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine Schnittdarstellung eines konventionellen Airbags im Bereich einer Umfangsnaht und
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2 bis 5 schematisch Schnittdarstellungen verschiedener Ausführungsbeispiele eines Airbags im Bereich der Umfangsnaht.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung eines konventionellen Airbags 1 mit zwei randseitig und umlaufend miteinander verbundenen Gewebeabschnitten 2, 3 im Bereich einer Umlaufnaht U, welche hierbei gestrichelt dargestellt ist.
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Bei der Herstellung des Airbags 1 wird ein Luftsack aus einem Gewebe produziert, welches einseitig mit einer Beschichtung B aus Silikon versehen ist. Fertigungsbedingt ist der Airbag 1 aus den mindestens zwei Gewebeabschnitten 2, 3 gebildet, die randseitig und umlaufend miteinander vernäht werden. D. h., die Gewebeabschnitte 2, 3 sind in einem Verbindungsbereich über eine Umfangsnaht U aneinander befestigt. Alternativ kann der Airbag 1 auch mehr als zwei Gewebeabschnitte 2, 3 umfassen.
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Zur Abdichtung der Umfangsnaht U wird ein silikonhaltiges Dichtelement 4, insbesondere eine sogenannte Silikonspur, verwendet, welche die Umfangsnaht U in Richtung einer bei einer Airbagauslösung zwischen den miteinander verbundenen Gewebeabschnitten 2, 3 gebildeten aufblasbaren Kammer, d. h. einem Inneren des Airbags 1, abdichtet. Mittels des Dichtelements 4 werden die Gewebeabschnitte 2, 3 miteinander verklebt und zusätzlich über die Umfangsnaht U vernäht. Das Dichtelement 4 weist in Hochrichtung z eine Abmessung von beispielsweise 0,5 mm auf.
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Beim Entfalten des Airbags 1 wird die Umlaufnaht U und insbesondere das Dichtelement 4 durch das Auseinanderziehen der Gewebeabschnitte 2, 3 in Hochrichtung z stark belastet. Dies führt bei zyklischer Belastung des Airbags 1 zu Einrissen und gegebenenfalls zum Aufreißen des Dichtelements 4 bis zur Umlaufnaht U, woraus eine Leckage des Airbags 1 resultieren kann.
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Zur Lösung des Problems werden in den 2 bis 6 verschiedene Ausführungsbeispiele des Airbags 1 dargestellt und näher beschrieben. Insbesondere ist der Airbag 1 in den 2 bis 6 jeweils in einer Schnittdarstellung mit den zwei randseitig und umlaufend miteinander verbundenen Gewebeabschnitten 2, 3 im Bereich der Umlaufnaht U dargestellt.
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2 zeigt dazu ein Ausführungsbeispiel des Airbags 1, bei dem im Bereich der Umfangsnaht U eine umlaufende Lasche 5 angeordnet und mit den Gewebeabschnitten 2, 3 vernäht ist. Die Lasche 5 ist beispielsweise aus einem temperaturstabilen Vlies oder Textil gebildet und in Richtung einer äußeren Umgebung des Airbags 1 hinter dem Dichtelement 4 mit den Gewebeabschnitten 2, 3 vernäht. Ein freies Ende der Lasche 5 ist dem Dichtelement 4 abgewandt. Zusätzlich ist die Abmessung des Dichtelements 4 in Hochrichtung z gegenüber dem konventionellen Airbag 1 auf 1,5 mm erhöht. Die Abmessung des silikonhaltigen Dichtelements 4 kann jedoch im Querschnitt variieren.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Airbags 1, bei dem die Gewebeabschnitte 2, 3 zusätzlich randseitig direkt miteinander vernäht sind. Beispielsweise wird dazu im Bereich der Umfangsnaht U zusätzlich ein Nahtband eingebracht. Das Nahtband ist beispielsweise derart ausgebildet, dass ein vorgegebener Bereich eines randseitigen Überlappungsbereiches der beiden Gewebeabschnitte 2, 3 mittels des Nahtbandes abgedeckt ist.
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Mittels der in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiele wird ein maximaler Dehnungsweg des Dichtelements 4 in Hochrichtung z bei Auslösung des Airbags 1 und Entfaltung des Airbags 1 begrenzt.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Airbags 1, bei dem eine Mehrzahl von Kunststoffteilen 6 mit dem Airbag 1 verbunden, insbesondere vernäht, sind. Entlang der Umlaufnaht U werden in vorgegebenen Abständen jeweils zwei Kunststoffteile 6 sich gegenüberliegend angeordnet und mit dem entsprechenden Gewebeabschnitt 2, 3 vernäht. Zwischen den jeweils zwei Kunststoffteilen 6 befindet sich die Umlaufnaht U. Die Kunststoffteile 6 weisen einen L-förmigen Querschnitt auf, wobei jeweils der lange Schenkel der Kunststoffteile 6 die Umlaufnaht U in Form einer Klemme stützen. Der jeweils kurze Schenkel der Kunststoffteile 6 ist zur Schonung der Gewebeabschnitte 2, 3 im Bereich der Umlaufnaht U ausgebildet.
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5 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Airbags 1, bei dem in vorgegebenen Abständen entlang der Umlaufnaht U jeweils ein Kunststoffformteil 7 angeordnet und mit den Gewebeabschnitten 2, 3 vernäht ist. Das Kunststoffformteil 7 ist hierbei U-förmig ausgebildet und umschließt den Überlappungsbereiches der beiden Gewebeabschnitte 2, 3. Das Kunststoffformteil 7 kann in Richtung der Umlaufnaht U auch umlaufend ausgebildet sein, so dass der Überlappungsbereich der beiden Gewebeabschnitte 2, 3 von einem einzigen Kunststoffformteil 7 umschlossen wird.
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Mittels der in den 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispiele wird eine Belastung, insbesondere eine Zugbelastung, auf das Dichtelement 4 in Hochrichtung z bei Auslösung des Airbags 1 und Entfaltung des Airbags 1 reduziert.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Airbags 1, bei dem eine nach innen gewölbte Zwischenlasche 8 zwischen die Gewebeabschnitte 2, 3 im Bereich der Umfangsnaht U eingenäht ist. Die Zwischenlasche 8 ist analog zur Lasche 5 aus einem temperaturstabilen Vlies oder Textil gebildet. Ein freies Ende der Lasche 5 ist einem Inneren des Airbags 1 zugewandt. Zwischen der Zwischenlasche 8 und den jeweiligen Gewebeabschnitten 2, 3 ist jeweils ein umlaufendes Dichtelement 4 angeordnet. Somit ist die Zwischenlasche 8 zusätzlich mit den Gewebeabschnitten 2, 3 verklebt.
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Mittels des in 6 gezeigten Ausführungsbeispiels wird eine Zugbelastung auf das Dichtelement 4 in Hochrichtung z bei Entfaltung des Airbags 1 vollständig vermieden oder zumindest minimiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Airbag
- 2, 3
- Gewebeabschnitt
- 4
- Dichtelement
- 5
- Lasche
- 6
- Kunststoffteil
- 7
- Kunststoffformteil
- 8
- Zwischenlasche
- S
- Beschichtung
- U
- Umlaufnaht
- z
- Hochrichtung