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Die Erfindung betrifft ein multifunktionales Setzgerät für die mechanische Befestigung von Dachabdichtungsbahnen und Dämmmaterialien auf Flachdächern mittels Befestigungselementen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Dämm- und Dichtungsmaterialien auf Flachdächern mechanisch gegen Windsogkräfte zu sichern. Bei der mechanischen Befestigung wird im Gegensatz zu einer Sicherung mit Auflast oder Verklebung der Dachaufbau mittels Befestigungselementen auf der Tragschale des Daches verankert. Die Tragschale kann beispielsweise aus Stahltrapezblechen, Holz oder Beton beschaffen sein.
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Bevorzugt werden für die mechanische Befestigung sogenannte Kunststoffschraubkombinationen verwendet, die aus einem Kunststoffhalter mit Hohlschaft und einer daran angeformten oder adaptierten Kopfplatte sowie einer im Hohlschaft eingesetzten Schraube bestehen. Die Schraubengeometrie ist dabei auf den jeweiligen Dachuntergrund ausgelegt.
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Zur Dachabdichtung werden parallel nebeneinander zu verlegende Kunststoff- oder Bitumenbahnen verwendet, die mit den vorgenannten Befestigungselementen mechanisch fixiert werden. Dabei werden die verwendeten Abdichtbahnen beispielsweise entlang des Randbereiches von den Befestigungselementen durchsetzt, wobei auch das darunter befindliche Dämmmaterial durchdrungen wird und sich die Schraube des Befestigungselementes in der den Dachaufbau stützenden Tragschale verankert. Um die dadurch im Randbereich erfolgte Perforation der Dachbahn gegen eindringende Nässe zu schützen, wird die sich parallel anschließende Dachbahn so verlegt, dass der Randbereich durch diese überlappt und die Naht verschweißt wird.
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Zum rationellen Durchführen der Arbeiten werden zur mechanischen Befestigung Setzgeräte genutzt. Solche Setzgeräte umfassen in der Regel ein Magazin, in dem eine Vielzahl von Befestigungselementen vorgelagert und zum Zwecke des Setzvorganges aus dem Magazin heraus vereinzelt und in der Schraubposition vorgelegt werden. Dies erfolgt durch die Ableitung von Bewegungsabläufen eines am Setzgerät auf- und absenkbaren Schraubers, mit dem die Befestigungselemente in den Dachuntergrund eingetrieben werden. Es sind auch Setzgeräte bekannt, bei denen die Befestigungselemente einzeln manuell zugeführt werden. Je nach Automatisierungsgrad der verwendeten Vorrichtungen bezeichnet man diese als Setzgeräte oder Setzautomaten.
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In der
DE 195 38 812 B4 ist eine Vorrichtung zum Befestigen von Dachabdichtungs- und Isoliermaterial auf Flachdächern beschrieben, die im Wesentlichen dem zuvor geschilderten Geräteaufbau entspricht. Einem Magazin für die Aufnahme von Befestigungselementen mit drei Registerfächern ist ein stationäres Vereinzelungsrad zugeordnet, über dem jeweils das gerade genutzte Magazinregister positioniert wird. Das jeweils unterste Befestigungselement wird von der Vereinzelungsvorrichtung übernommen. Nach dem Vereinzelungsvorgang fällt das Befestigungselement in die Einschraubposition einer Vorlage und wird von einem sich absenkenden Schrauber erfasst. Das in diesem Gerät verarbeitete Befestigungselement ist eine Kunststoffschraubkombination bestehend aus einem Kunststoffhalter mit einer als Lastverteilteller fungierenden großflächigen Kopfplatte und einem daran angeformten Hohlschaft, sowie einer versenkt im Kunststoffhalter aufgenommenen, auf den jeweiligen Dachuntergrund ausgewählten Schraube. Dieses Befestigungselement liegt nach der Vereinzelung frei auf der Vorlage, um vom Schrauber in den Dachuntergrund eingetrieben zu werden.
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In der
DE 199 21 426 C1 ist ein Setzgerät zum Einschrauben von Befestigungselementen, insbesondere zur Befestigung von Isoliermaterial auf Flachdächern beschrieben. Dieses Setzgerät besitzt ein Fahrgestell, um das Gerät zu den einzelnen Befestigungsstellen rollen zu können. In einem am Setzgerät angeordneten Magazin wird eine Vielzahl von Befestigungselementen lose vorgelagert. An einer Hubvorrichtung ist ein auffahrbarer und absenkbarer handelsüblicher Schrauber befestigt. Dieser bewirkt während seiner Hubbewegungen, dass jeweils das unterste im Magazin vorgelagerte Befestigungselement aus dem drängelnden Magazinstrom abgetrennt wird. Nach diesem Vereinzelungsvorgang wird das Befestigungselement in eine einschraubgerechte Position unterhalb des Schraubers verbracht, wo es von diesem erfasst und in den Dachuntergrund eingetrieben wird. Das Absenken des Schraubers erfolgt üblicherweise manuell durch die Bedienungsperson, die hierzu die Hubvorrichtung über zwei beidseitige Handgriffe nach unten drückt. Die Rückstellung des Schraubers zum oberen Totpunkt wird durch eine im Hubweg befindliche Gegendruckfeder bewirkt.
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In der
EP 1 117 882 B1 ist ein Befestigungselement zur Befestigung von Isolationsplatten und Abdichtbahnen auf Flachdächern beschrieben. Das Befestigungselement besteht aus einer Schraube, die in einem rohrförmigen Ansatz eines Lastverteiltellers aufgenommen ist. Die Schraube verankert sich nach dem Setzvorgang im tragenden Untergrund des Daches. Zusätzlich kann der Lastverteilteller mit seinem rohrförmigen Ansatz in Rotation versetzt werden und sich dabei entlang des Gewindes der Schraube nach unten bewegen. Dabei erfolgt eine nachträgliche Anpressung der Dämm- und Abdichtmaterialien, da die Klemmweite zwischen Dachuntergrund und Lastverteilteller verkleinert wird. Hierzu besitzt das Werkzeug einen Spezialansatz, um den Halteteller mit angeformtem Rohransatz in Rotation zu versetzen. Dies erfolgt in einem separaten Arbeitsschritt, wobei ein ständiger Wechsel der Werkzeuge erfolgen muss. Eine maschinelle Verarbeitung solcher Befestiger ist aus dem Stand der Technik nicht bekannt.
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In der
DE 10 2012 022 574 A1 ist ein Befestigungselement bestehend aus einem Kunststoffhalter mit Hohlschaft und angeformtem Lastverteilteller und einer im Hohlschaft versenkt aufgenommenen Schraube beschrieben, das für die mechanische Befestigung nach nahezu allen Abdichtungsarten geeignet ist. Dies können sowohl neue Abdichtungen als auch alte ausgehärtete Bitumenbahnen sein. In solchen Fällen kann es von Vorteil sein, nicht nur die Schraube sondern auch den Kunststoffhalter selbst in Rotation zu versetzen.
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Ein rationelles Arbeiten ohne ständigen Maschinen- oder Werkzeugwechsel ist mit den bekannten Mitteln aus dem Stand der Technik allerdings nicht möglich.
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Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein multifunktionales Setzgerät zu schaffen. Mit diesem Setzgerät soll es möglich sein, sowohl Befestigungselemente zu verarbeiten, bei denen lediglich die Schraube in eine Drehbewegung zu versetzen ist um sich im Untergrund zu verankern, als auch solche Befestiger, bei denen die Lastverteilteller mit ihren jeweiligen daran angeformten oder adaptierten Schaft einer Rotationsbewegung unterworfen werden. Diese Multifunktionalität soll gegeben sein, ohne Umbaumaßnahmen am Gerät vornehmen zu müssen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Setzgerät mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß der Erfindung wird ein multifunktionales Setzgerät für die mechanische Befestigung von Dachabdichtungsbahnen und Dämmmaterialien auf Flachdächern mittels Befestigungselementen vorgeschlagen, die jeweils aus einem Kunststoffhalter mit Lastverteilteller mit einem Hohlschaft und einer im Hohlschaft versenkt aufgenommenen, sich in der Tragschale des Flachdaches verankernden Schraube bestehen und die aus mindestens einem Vorratsmagazin heraus vereinzelt und in einer montagegerechten Position vorgelegt werden, in der sie von Drehantriebsmitteln einer in der Einschraubachse auf- und absenkbaren Hubeinrichtung mit einem daran befestigten Schrauber erfasst werden.
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Das erfindungsgemäße Setzgerät zeichnet sich dadurch aus, dass die Drehantriebsmittel sowohl ein die Schraube erfassendes Schraubgestänge als auch einen den Kunststoffhalter erfassenden Rotationsantrieb umfassen, der das Schraubgestänge hülsenförmig umgibt und in Drehrichtung um die Einschraubachse formschlüssig mit diesem verbunden sowie koaxial zu diesem verschiebbar ist.
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Durch die Erfindung wird es nicht nur möglich, Befestigungselemente unterschiedlicher Gattungen im gleichen Setzgerät zu verarbeiten, sondern es müssen auch keine Teile am Gerät ausgewechselt oder dieses für diesen multifunktionellen Einsatz umgebaut werden. Der Rotationsantrieb erkennt eigenständig, welches Befestigungselement vorgelegt wurde. Befestigungselemente, welche während des Setzvorgangs nicht rotiert werden müssen, werden durch eine mechanische Erkennung auch keiner Drehbewegung unterzogen, da sich das dazu im Setzgerät befindliche Drehantriebsmittel in den Rotationskopf zurückzieht, bzw. durch einen durch das Auftreffen auf der Kopfplatte bewirkten Widerstand in das Gehäuse des Rotationskopfes zurückgedrängt wird. Befestigungselemente, die während des Setzvorganges einer Rotation unterworfen werden müssen, werden dadurch erkannt, dass das hierfür vorgesehene Drehantriebsmittel beim Absenken der Hubvorrichtung in den querschnittsgleichen Innenantrieb des Kunststoffhalters eintaucht und diesen formschlüssig erfasst, während dieses Drehantriebsmittel bei nicht zu rotierenden Kunststoffhaltern auf die Oberfläche des Lastverteiltellers trifft und beim weiteren Abwärtsbewegen der Hubvorrichtung zurück in den Rotationsantrieb eingeschoben wird.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Rotationskopf ein Gehäuse mit einer Innenkammer umfasst, in welcher ein Rotationswerkzeug koaxial zur Drehachse aufgenommen ist und welches drehfest mit dem Schraubgestänge verbunden sowie axial zu diesem verschieblich ist. Die Verschieblichkeit des Rotationswerkzeuges innerhalb des Gehäuses erlaubt es, dieses in einer Eingriffsstellung zu positionieren oder dieses bei Bedarf aus seiner aktiven Stellung heraus vom gerade verwendeten Befestigungselement zu distanzieren, sodass die Drehbewegung des Rotationswerkzeuges nicht auf das Befestigungselement übertragen werden kann. Die Höhe der Innenkammer des Gehäuses begrenzt dabei den axialen Verfahrweg des Rotationswerkzeuges.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Rotationswerkzeug eine kreiszylindrische Buchse und einen Antriebsstutzen mit einer sechskantförmigen Außengeometrie umfasst, welcher durch eine im Gehäuseboden befindliche Öffnung geführt ist, wobei das Rotationswerkzeug von einer Druckfeder beaufschlagt wird, welche die zylindrische Buchse gegen den Gehäuseboden drängt. Die Druckfeder ist dabei in einer nach oben offenen Ringkammer der zylindrischen Buchse aufgenommen. Dadurch ist sichergestellt, dass der Antriebsstutzen permanent zum Eingriff in einen Innenantrieb eines entsprechenden Kunststoffhalters bereit steht. Erst dann, wenn durch das Nichtvorhandensein eines Innenantriebs in das der Antriebsstutzen eintauchen könnte, ein durch die Kopfplatte des Kunststoffhalters ausgeübter Gegendruck vorliegt, wird die die zylindrische Buchse beaufschlagende Feder komprimiert und der Antriebsstutzen zurück in das Gehäuse des Rotationskopfes gedrängt.
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Bei einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Rotationswerkzeug in einem Wälzlager aufgenommen ist, welches dieses konzentrisch umgibt und welches wiederum im Sohlen- und Scheitelbereich von je einem weiteren Wälzlager eingeschlossen ist. Dies stellt sicher, dass die Rotation der sich drehenden Bauteile nicht durch Reibungskräfte behindert wird und das Gehäuse des Rotationsantriebs selbst nicht rotiert. Bevorzugt werden Rollen- und/oder Kugellager verwendet.
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Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es weiterhin vorgesehen, dass das Schraubgestänge an seinem freien Ende einen angeformten oder adaptierten Antriebsbit besitzt und sich oberhalb des Antriebsbits eine Außensechskantgeometrie fortsetzt. Dies gewährleistet das Zusammenwirken mit dem Innensechskant des Rotationswerkzeuges, sodass beide Bauteile trotz ihrer axialen Beweglichkeit zueinander auch drehfest miteinander verbunden sind.
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnungen zu verweisen.
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In den Zeichnungen zeigen:
- 1 ein in dem erfindungsgemäßen Setzgerät verarbeitbares Befestigungselement,
- 2 eine Draufsicht auf das Befestigungselement nach 1,
- 3 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Setzgerätes,
- 4 der untere Gerätebereich mit Frontansicht auf die Aufnahme für die vereinzelten Befestigungselemente unterhalb des Magazins,
- 5 eine vergrößerte Darstellung der Aufnahme in einer Frontansicht und teils im Schnitt,
- 6 eine Seitenansicht der Aufnahme teils im Schnitt,
- 7 eine Schnittdarstellung durch den Rotationskopf und
- 8 eine perspektivische Explosionsdarstellung des Rotationskopfes.
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Die 1 und 2 zeigen ein Befestigungselement 1. Dieses umfasst einen Kunststoffhalter 5 und eine Schraube 15. Der Kunststoffhalter 5 besitzt eine als Lastverteilteller 6 ausgebildete Kopfplatte und einen daran angeformten Hohlschaft 7 mit einem Innenkanal 8, in dem die Schraube 15 versenkt aufgenommen ist. Der Innenkanal 8 des Hohlschaftes 7 ist nahe der Schaftspitze 9 verengt und bildet dort eine Auflageschulter 10 für den Schraubenkopf 16. Der Schraubenschaft 17 trägt ein Gewinde 18 und eine Bohrspitze 19, wodurch die Schraube 15 für die Verankerung in Dachuntergründen aus Stahltrapezblech geeignet ist. Der Vorteil einer Kunststoffschraubkombination besteht unter anderem darin, dass ein hoher Dachaufbau durch den Kunststoffhalter überbrückt und eine relativ kurze Schraube verwendet werden kann.
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In das dargestellte Befestigungselement 1 taucht während des Betriebes des Setzgerätes ein hier nicht dargestellter Schrauberbit ein und greift mit seinem Drehantrieb, beispielsweise eine Kreuzschlitzklinge, in das Kreuzschlitzbett 20 der Schraube 15 ein.
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Dadurch wird die Schraube 15 einer Drehbewegung unterzogen und schneidet sich in das darunterliegende Stahltrapezblech ein, welches die Tragschale für den Dachaufbau bildet. Wenn alte ausgehärtete Dachaufbauten vom Befestigungselement 1 durchdrungen werden müssen, kann es erforderlich sein, auch dieses einer Rotationbewegung zu unterziehen um es in das Dachpaket eintreiben zu können. Hierzu ist im Innenkanal 8 nahe des Lastverteiltellers 6 ein Kraftangriff 11 in Form eines Innensechskantes vorgesehen. Der Hohlschaft 7 des Kunststoffhalters 5 kann auf seiner Außenfläche kantig ausgebildet werden, um einen sehr harten und starren Dachaufbau aufzuweiten oder zu durchschneiden. Anstelle eines Kreuzschlitzantriebes im Schraubenkopf können auch andere geeignete Antriebsformen, wie z.B. Torx, gewählt werden. Ebenso gilt dies für den Innenantrieb im Kunststoffhalter. Hier hat sich ein Innensechskantquerschnitt bewährt. Es kann aber auch eine andere Querschnittsform gewählt werden, die ein behinderungsfreies Eintauchen des Antriebsmittels in den Hohlschaft erlaubt und zu einer zuverlässigen formschlüssigen Verbindung führt.
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Das erfindungsgemäße Setzgerät ermöglicht den universellen Einsatz sowohl für Befestigungselemente mit einem runden oder ovalen Lastverteilteller, bei denen lediglich die Schraube einer Drehbewegung unterworfen wird, als auch die Verwendung von Befestigungselementen, bei denen die Schraube und ein runder Lastverteilteller mit Hohlschaft zum Zwecke des Durchdringens des Dachaufbaus rotiert werden. Dieses Setzgerät ist in seiner Gesamtheit mit 50 bezeichnet und in 3 wiedergegeben. Das Setzgerät 50 besteht aus einem fahrbaren Gestell 51 mit Rollen 52, um das Setzgerät 50 zu den jeweiligen Befestigungsstellen bewegen zu können. Auf diesem Gestell 51 befindet sich eine auf- und absenkbare Hubeinrichtung 53, an der ein Schrauber 54 montiert und dessen Schraubgestänge in der Einschraubachse der zu montierenden Befestigungselemente positioniert ist. Um die Hubeinrichtung 53 mit dem daran befindlichen Schrauber 54 nach unten zu drücken, sind beidseitige Handgriffe 59 vorgesehen. Ferner ist am Gestell 51 ein Magazin 55 angebracht, in dem die zu verarbeitenden, in den 1 und 2 beschriebenen Befestigungselemente bevorratet sind. Das Magazin 55 umfasst drei Register 56, 57, 58 von denen jeweils eines über einer Vereinzelungsvorrichtung 60 positionierbar ist. Diese wird aktiviert, indem von der Auf- und Abwärtsbewegung der Hubeinrichtung 53 bzw. des Schraubers 54 Stellbewegungen abgeleitet werden, die dazu führen, dass jeweils das unterste im Register befindliche Befestigungselement aus dem drängelnden Magazinstrom entnommen und in einer montagerechten Position einer Aufnahme 80 vorgelegt wird.
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Der Aufbau und die Funktion der Aufnahme 80 ist in den 4 bis 6 dargestellt.
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Die Aufnahme 80 ist ein auf- und abfahrbarer Hubwagen, der entlang zweier seitlicher Steuerleisten 90, 91 geführt und mittels einer Federaufhängung 98, 99 am Fahrgestell 51 des Setzgerätes befestigt ist. In der Einschraubachse 100 ist eine Hubsäule 70 angeordnet, durch die das Schraubgestänge 72 des Schraubers hindurch führt. Das Schraubgestänge 72 ist von einem Hohlstempel 74 umgeben. Dieser fährt synchron mit dem sich absenkenden Schrauber und bewirkt dadurch, dass der Lastverteilteller 6 des Befestigungselementes 1 mit Druck beaufschlagt wird. Das Befestigungselement 1 befindet sich dabei in der Aufnahme 80. Zuvor wurde dieses durch die Hubbewegung des vorangegangenen Setzvorgangs oder zu Beginn der Arbeiten durch einen Leerhub der Aufnahme 80 zugeführt, indem es aus einem Register des Magazins heraus vereinzelt wurde. Die Aufnahme 80 wird im Wesentlichen von einer Matrize 83 und zwei darunter angeordneten horizontal beweglichen Auflageplatten 81, 82 gebildet. Die Matrize 83, in der der Lastverteilteller 6 des Befestigungselementes 1 zu liegen kommt, ist entsprechend der Geometrie des Lastverteiltellers 6 gestaltet. Dieser sitzt auf den Auflageplatten 81, 82 auf.
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Die Auflageplatten 81, 82 werden an ihren freien Enden jeweils von einer der Steuerleisten 90, 91 durchsetzt.
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Die Aufnahme 80 ist durch das Zusammenspiel zwischen Federaufhängung 98, 99 und der Führung durch die Steuerleisten 90, 91 weitestgehend unabhängig von der Hubeinrichtung auf- und absenkbar. Die Absenkbewegung wird durch den Druck des Hohlstempels 74 über den Rotationskopf 30 auf den Lastverteilteller 6 des Befestigungselementes 1 bewirkt, der zwischen Rotationskopf 30 und Auflageplatten 81, 82 eingeklemmt wird.Dabei erfolgt gleichzeitig die Ausrichtung des Befestigungselements 1 aus dessen lotrechter Erstreckung heraus in einer koaxial zur Einschraubachse 100 verlaufende Ausrichtung.
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Der eingeklemmte Lastverteilteller 6 überträgt die vom Hohlstempel 74 ausgeübte Axialkraft auf die Auflageplatten 81, 82; und die gesamte Aufnahme 80 wird beim Absenken der Hubvorrichtung unterhalb dieser vorangetrieben. Dabei werden die Federn der Federaufhängung 98, 99 auf Zug belastet, sodass die Aufnahme 80 bei einem Ausbleiben der Druckkraft des Hohlstempels 74 wieder nach oben in ihre Ausgangsposition fährt. Dies erfolgt allerdings erst nachdem das in der Aufnahme 80 befindliche Befestigungselement 1 freigegeben wurde. Hierzu besitzen die Steuerleisten 90, 91 nahe des Bodenbereiches jeweils eine nach außen führende Auslenkkurve 92, 93. Beim Abwärtsfahren der Aufnahme 80 folgen die Auflageplatten 81, 82 den Auslenkkurven 92, 93 der Steuerleisten 90, 91. Da die Auflageplatten 81, 82 in den Seitenwänden der Aufnahme orthogonal zur Einschraubachse 100 frei beweglich gelagert sind, ziehen sie sich unter dem Lastverteilteller 6 des Befestigungselementes 1 nach außen weg und geben dessen Bewegungsbahn zum Zwecke des abzuschließenden Setzvorganges frei.
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Die Erfindung sieht eine Besonderheit vor, die einen universellen Einsatz ohne Umbau des Setzgerätes ermöglicht. Die Erfindung gestattet es, sowohl Befestigungselemente mit runden oder ovalen Lastverteiltellern einzusetzen, bei denen lediglich die im Befestigungselement befindliche Schraube zum Zwecke der Verankerung im Dachuntergrund angetrieben wird, als z.B. auch Befestigungselemente mit rundem Lastverteilteller, die zum Zwecke des Durchdringens der Dämmung und Abdichtungsbahn einer Rotation unterworfen werden. Erfindungsgemäß sieht die Erfindung hierzu einen Rotationskopf 30 vor, dessen Aufbau und Funktionsweise in den 7 und 8 wiedergegeben ist.
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Der Rotationskopf 30 umfasst ein Gehäuse 31 mit einer Innenkammer 32, in dem ein Rotationswerkzeug 40 aufgenommen ist. Die Innenkammer 32 besitzt einen zylindrischen Querschnitt, der im Scheitelbereich unter Bildung eines Absatzes 33 aufgeweitet ist. In der hierdurch gebildeten Mulde 34 kommt der Kopf 75 des das Schraubgestänge 72 umgebenden Hohlstempels 74 zu liegen. Dieser verschließt die Innenkammer 32 des Gehäuses 31, in welcher das Rotationswerkzeug 40 koaxial zum Schraubgestänge 72 sowohl drehbar als auch verschieblich gelagert ist. Das Rotationswerkzeug 40 ist eine im Wesentlichen kreiszylindrische Buchse 41, die im Zentrum von einem Innenkanal 42 durchsetzt ist, welcher einen sechskantförmigen Innenquerschnitt 43 besitzt. Das Rotationswerkzeug 40 umgibt das Schraubgestänge 72, das oberhalb seines Antriebsbits 76 eine Außensechskantgeometrie 77 besitzt. Damit sind beide Teile in Rotationsrichtung formschlüssig miteinander verbunden aber koaxial zueinander frei beweglich. Der Gehäuseboden 35 besitzt eine Öffnung 36, durch die der Antriebsstutzen 45 des Rotationswerkzeuges 40 mit einer bevorzugt sechskantförmigen Außengeometrie 46 ragt. Die kreiszylindrische Buchse 41 ist von einem Wälzlager 65 umgeben, dessen Rollenkörper 66 parallel zur Einschraubachse 100 und der durch sie gebildete Lagerkranz konzentrisch zum Rotationswerkzeug 40 ausgerichtet ist. Das Lager 65 und die zylindrische Buchse 41 des Rotationswerkzeuges 40 sitzen auf einem am Gehäuseboden 35 liegenden weiteren Wälzlager 39 auf. Ein solches Wälzlager 38 befindet sich auch zwischen Lager 65 und dem Kopf 75 des Hohlstempels 74. Da die Bauhöhe des Lagers 65 höher ist als die Höhe der zylindrischen Buchse 41 des Rotationswerkzeuges 40, kann das Rotationswerkzeug 40 innerhalb des Lagers 65 koaxial zum Schraubgestänge 42 verfahren. Um sicherzustellen, dass der Antriebsstutzen 45 in einer Art Bereitschaftsstellung dauerhaft aus dem Gehäuse 31 ragt, wird diese vorzugsweise durch eine Druckfeder 25 vorgespannt. Hierzu besitzt das Rotationswerkzeug 40 eine Ringkammer 47, in der die Druckfeder 25 aufgenommen ist. Auf der gegenüberliegenden Seite stützt sich die Druckfeder 25 am Lagerdeckel 48 ab.
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Während des Betriebs des Setzgerätes taucht das Schraubgestänge 72 in den Innenkanal 8 des Hohlschaftes 7 eines Kunststoffhalters 5 ein (siehe 1 und 2). Während der Boden 35 des Rotationskopfes 30 auf den Lastverteilteller 6 presst und diesen zwischen sich und den Auflageplatten 81, 82 einschließt und fixiert, fährt das Schraubgestänge 72 weiter nach unten und greift mit seinem Antriebsbit 76 in das Kreuzschlitzbett 20 im Schraubenkopf 16 ein. Wenn auch der Kunststoffhalter 5 einen Kraftangriff 11 in Form eines Innensechskantes besitzt, so taucht auch der Antriebsstutzen 45 des Rotationswerkzeuges 40 hier ein und versetzt den Kunststoffhalter ebenso in Rotation wie dies der Antriebsbit 76 mit der Schraube 15 vollzieht.
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Beim weiteren Absenken der Hubvorrichtung treffen die Auflageplatten 81, 82 in den Bereich der Steuerleisten 91, 92, schwenken aus der Bewegungsbahn des Befestigungselementes aus und geben dieses dabei frei. Der Kunststoffhalter durchdringt die Abdichtung sowie das Dämmmaterial und die Schraube schneidet sich in die Tragschale des Flachdaches ein. Bei einem korrekten Setzvorgang sitzt dann der Lastverteilteller unmittelbar auf der Abdichtbahn auf.
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Wenn allerdings ein Befestigungselement mit einem zylindrischen Innenkanal verwendet wird, welches selbst nicht einer Rotation unterzogen werden muss, so trifft der Antriebsstutzen 45 des Rotationswerkzeuges 40 auf der Oberfläche des Lastverteiltellers 6 auf und kann nicht in den Innenkanal 7 des Schaftes eindringen, weil die Öffnung kleiner dimensioniert ist, insbesondere einen kleineren Durchmesser aufweist. Dadurch wird das Rotationswerkzeug 40 in den Rotationkopf 30 zurück in eine neutrale Stellung eingedrückt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungselement
- 5
- Kunststoffhalter von 1
- 6
- Lastverteilteller von 5
- 7
- Hohlschaft von 5
- 8
- Innenkanal von 7
- 9
- Schaftspitze von 7
- 10
- Auflageschulter in 9
- 11
- Kraftangriff in 8
- 15
- Schraube
- 16
- Schraubenkopf
- 17
- Schraubenschaft
- 18
- Gewinde auf 17
- 19
- Bohrspitze von 15
- 20
- Kreuzschlitzbett in 15
- 25
- Druckfeder in 31
- 30
- Rotationskopf
- 31
- Gehäuse von 30
- 32
- Innenkammer von 31
- 33
- Absatz in 32
- 34
- Mulde in 32
- 35
- Boden von 31
- 36
- Öffnung in 35
- 38
- Wälzlager
- 39
- Wälzlager
- 40
- Rotationswerkzeug
- 41
- kreiszylindrische Buchse von 40
- 42
- Innenkanal von 41
- 43
- sechskantförmiger Innenquerschnitt von 42
- 45
- Antriebsstutzen von 40
- 46
- sechskantförmige Außengeometrie von 45
- 47
- Ringkanal in 40
- 48
- Lagerdeckel
- 50
- Setzgerät
- 51
- Fahrgestell von 50
- 52
- Rollen von 51
- 53
- Hubeinrichtung von 50
- 54
- Schrauber von 50
- 55
- Magazin von 50
- 56
- Register von 55
- 57
- Register von 55
- 58
- Register von 55
- 59
- Handgriffe an 53
- 60
- Vereinzelungsvorrichtung von 50
- 65
- Wälzlager in 30
- 66
- Rollenkörper von 65
- 70
- Hubsäule
- 72
- Schraubgestänge
- 74
- Hohlstempel
- 75
- Kopf von 74
- 76
- Antriebsbit von 72
- 77
- Außensechskantgeometrie von 72
- 80
- Aufnahme
- 81
- Auflageplatte von 80
- 82
- Auflageplatte von 80
- 83
- Matrize
- 90
- Steuerleiste
- 91
- Steuerleiste
- 92
- Auslenkkurve von 90
- 93
- Auslenkkurve von 91
- 98
- Federaufhängung
- 99
- Federaufhängung
- 100
- Einschraubachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19538812 B4 [0006]
- DE 19921426 C1 [0007]
- EP 1117882 B1 [0008]
- DE 102012022574 A1 [0009]