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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung zum Anzeigen wenigstens eines Symbols, die zum Beispiel in einem elektronischen Haushaltsgerät einsetzbar ist, und ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Anzeigevorrichtung.
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Eine herkömmliche Anzeigevorrichtung ist beispielhaft in 2 veranschaulicht. Die Anzeigevorrichtung 110 weist ein beispielsweise durch einen Spritzgießprozess geformtes Kunststoffgehäuse 112 auf, dessen einem Betrachter zugewandte Seite (oben in der Figur) einen Anzeigebereich 114 bereitstellt und das in diesem Anzeigebereich 114 wenigstens eine Gehäuseöffnung 116 zum Bilden wenigstens eines vorbestimmten Symbols aufweist. Zur Hinterleuchtung der wenigstens einen Gehäuseöffnung 116 ist wenigstens eine Lichtquelle 120 beispielsweise in Form einer LED vorgesehen, die auf einer einem Betrachter abgewandten Seite des Kunststoffgehäuses 112 (unten in der Figur) auf einer Leiterplatte 118 montiert ist. Auf der dem Betrachter zugewandten Seite des Kunststoffgehäuses 112 ist im Anzeigebereich 114 zudem eine transparente Dekorfolie 122 auf das Kunststoffgehäuse 112 geklebt. Diese Dekorfolie 122 erweitert die Designmöglichkeiten der Anzeigevorrichtung 110. Das Aufbringen der Dekorfolie 122 oder dergleichen erfolgt üblicherweise in einem separaten Fertigungsschritt nach dem Formen des Kunststoffgehäuses 112. Zum Schutz vor einem Eindringen von Feuchtigkeit und Dreck durch die Gehäuseöffnungen 116 in das Kunststoffgehäuse 112 werden häufig zusätzliche abdichtende Maßnahmen ergriffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Anzeigevorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Herstellen einer Anzeigevorrichtung bereitzustellen, mit denen die Anzeigevorrichtung einfacher und kostengünstiger hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Lehre der unabhängigen Ansprüche. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung zum Anzeigen wenigstens eines Symbols weist ein Kunststoffgehäuse auf, wobei eine einem Betrachter zugewandte Seite des Kunststoffgehäuses einen Anzeigebereich bildet und das Kunststoffgehäuse in dem Anzeigebereich wenigstens eine Gehäuseöffnung zum Bilden wenigstens eines vorbestimmten Symbols aufweist, und weist wenigstens eine Lichtquelle auf, die auf einer einem Betrachter abgewandten Seite des Kunststoffgehäuses zum Hinterleuchten der wenigstens einen Gehäuseöffnung angeordnet ist. Die Anzeigevorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffgehäuse im Anzeigebereich mit einer zumindest teiltransparenten integralen Schutzschicht aus einem Kunststoffmaterial versehen ist.
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Durch das Vorsehen einer integralen Schutzschicht, d.h. einer integral mit dem Kunststoffgehäuse ausgebildeten Schutzschicht, kann ein zusätzlicher Fertigungsschritt zum Aufbringen einer Schutzfolie auf das zuvor geformte Kunststoffgehäuse entfallen. Insbesondere entfällt dabei auch das Problem einer korrekten Positionierung der Schutzfolie auf dem Kunststoffgehäuse. Durch das Vorsehen einer integralen Schutzschicht im Anzeigebereich werden die Gehäuseöffnungen automatisch fluidddicht verschlossen, sodass auf zusätzliche Maßnahmen zum Verschließen der Gehäuseöffnungen verzichtet werden kann.
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Das Kunststoffgehäuse ist bevorzugt mittels eines Spritzgießverfahrens herstellbar. Die integrale Schutzschicht kann dann vorzugsweise im Spritzgießvorgang des Kunststoffgehäuses, ggf. in Form eines 2K-Spritzgießvorgangs, ausgebildet oder unmittelbar anschließend an das Kunststoffgehäuse angespritzt werden. Das Kunststoffgehäuse und die Schutzschicht können wahlweise aus dem gleichen Kunststoffmaterial oder aus verschiedenen Kunststoffmaterialien gefertigt sein. Die integrale Schutzschicht kann optional einheitlich oder differenziert eingefärbt sein, um ein entsprechend farbiges Symbol darzustellen. Die Schutzschicht ist bezogen auf das von der wenigstens einen Lichtquelle ausgestrahlte Licht zumindest teiltransparent, sodass die Gehäuseöffnung(en) hinterleuchtet wird/werden.
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Bei der Schutzschicht handelt es sich vorzugsweise um eine dünne Kunststoffschicht, zum Beispiel in Folienstärke. Die Schichtdicke der Schutzschicht beträgt vorzugsweise höchstens etwa 2 mm, bevorzugter höchstens etwa 1 mm.
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Bei der wenigstens einen Lichtquelle handelt es sich bevorzugt um eine LED oder eine LED-Gruppe. Die Lichtquelle strahlt Licht einer vorbestimmten Wellenlänge aus, das die Farbe des hinterleuchteten Symbols - ggf. zusammen mit der gefärbten Schutzschicht - bestimmt. Die Wellenlänge kann fest vorgegeben oder variabel einstellbar sein.
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Das Symbol kann durch eine Gehäuseöffnung oder durch mehrere Gehäuseöffnungen dargestellt sein. Die Gehäuseöffnung(en) ist/sind grundsätzlich beliebig geformt, im einfachsten Fall im Wesentlichen kreisförmig. Zum Hinterleuchten des Symbols ist für eine Gehäuseöffnung genau eine Lichtquelle vorgesehen, sind für eine Gehäuseöffnung mehrere Lichtquellen vorgesehen oder sind für mehrere Gehäuseöffnungen mehrere Lichtquellen vorgesehen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schutzschicht auf der einem Benutzer abgewandten Seite des Kunststoffgehäuses integral mit dem Kunststoffgehäuse verbunden. Hierdurch kann ein ansprechenderes Design der Anzeigevorrichtung erzielt werden. Außerdem ist in diesem Fall auch die Schutzschicht selbst besser gegen mechanische Beschädigungen geschützt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die integrale Schutzschicht eine bei einem Spritzgießprozess gebildete Schwimmhaut. Eine Schwimmhaut (engl. „flashing“) entsteht üblicherweise als Defekt bei einem Spritzgießverfahren und wird nach dem Formungsprozess entfernt. Bei der vorliegenden Erfindung wird eine solche Schwimmhaut bewusst erzeugt und verbleibt an dem Kunststoffgehäuse.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens eine Lichtquelle auf einer Trägerplatte montiert. Das Kunststoffgehäuse weist dann vorzugsweise eine Aufnahme zum Halten dieser Trägerplatte auf. Die Trägerplatte ist vorzugsweise eine Leiterplatte. Die Aufnahme des Kunststoffgehäuses ist vorzugsweise ein Vorsprung, an dem die Trägerplatte im eingebauten Zustand anliegt.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein elektronisches Haushaltsgerät, das wenigstens eine oben beschriebene Anzeigevorrichtung der Erfindung aufweist.
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Bei dem elektronischen Haushaltsgerät handelt es sich zum Beispiel um ein Wäschebehandlungsgerät (Waschmaschine, Wäschetrockner, etc.), eine Spülmaschine, einen Herd, einen Mikrowellenofen, einen Kühl- und/oder Gefrierschrank oder dergleichen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen einer Anzeigevorrichtung zur Anzeige wenigstens eines Symbols wird ein Kunststoffgehäuse geformt, dessen einem Betrachter zugewandte Seite einen Anzeigebereich bildet und das in dem Anzeigebereich wenigstens eine Gehäuseöffnung zum Bilden wenigstens eines vorbestimmten Symbols aufweist, und wird wenigstens eine Lichtquelle auf einer einem Betrachter abgewandten Seite des Kunststoffgehäuses zum Hinterleuchten der wenigstens einen Gehäuseöffnung angeordnet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffgehäuse im Anzeigebereich mit einer zumindest teiltransparenten integralen Schutzschicht aus einem Kunststoffmaterial versehen wird.
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Mit diesem Herstellungsverfahren können die gleichen Vorteile wie mit der oben erläuterten Anzeigevorrichtung der Erfindung erzielt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Schutzschicht auf der einem Benutzer abgewandten Seite des Kunststoffgehäuses integral mit dem Kunststoffgehäuse ausgebildet.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Kunststoffgehäuse durch einen Spritzgießprozess geformt und wird die Schutzschicht als eine Schwimmhaut ausgebildet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Kunststoffgehäuse mit einer Aufnahme zum Halten einer Trägerplatte für die wenigstens eine Lichtquelle geformt.
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Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten, nicht-einschränkenden Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnung besser verständlich. Darin zeigen, größtenteils schematisch:
- 1 eine Schnittansicht einer Anzeigevorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- 2 eine Schnittansicht einer herkömmlichen Anzeigevorrichtung.
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In 1 ist eine Anzeigevorrichtung 10 für eine Bedienblende eines elektronischen Haushaltsgeräts veranschaulicht, die gemäß der Erfindung ausgestaltet ist bzw. gemäß der Erfindung hergestellt worden ist.
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Die Anzeigevorrichtung 10 weist ein Kunststoffgehäuse 12 auf, wobei die einem Betrachter zugewandte Seite (oben in der Figur) einen Anzeigebereich 14 definiert. In diesem Anzeigebereich 14 sind ein oder mehrere Gehäuseöffnungen 16 in dem Kunststoffgehäuse 12 ausgebildet, die wenigstens ein vorbestimmtes Symbol bilden.
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Auf der einem Betrachter abgewandten Seite des Kunststoffgehäuses 12 (unten in der Figur) sind dem Anzeigebereich 14 zugeordnet ein oder mehrere LEDs als Lichtquellen 20 angeordnet, um die Gehäuseöffnungen 16 zu hinterleuchten und so das Symbol für den Benutzer sichtbar darzustellen. Die LEDs sind auf einer Trägerplatte 18 montiert, bei der es sich zum Beispiel um eine Leiterplatte handelt.
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Das Kunststoffgehäuse 12 ist mit einer Aufnahme 24 ausgebildet, in welche die Trägerplatte 18 einsetzbar ist. Die Trägerplatte 18 kann beispielsweise in der Aufnahme 24 des Kunststoffgehäuses 12 verrastet und/oder verklebt werden.
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Das Kunststoffgehäuse 12 dient zugleich als Rahmen oder Lichtleiter für die von den Lichtquellen 20 ausgesendete Strahlung. In 1 sind mehrere Lichtquellen 20 in einem gemeinsamen Raum hinter dem Anzeigebereich 14 angeordnet. Alternativ kann auch nur eine Lichtquelle 20 vorgesehen sein oder können mehrere Lichtquellen 20 in durch Trennwände gebildeten separaten Räumen angeordnet sein.
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Wie in 1 veranschaulicht, ist auf der dem Benutzer abgewandten Innenseite des Kunststoffgehäuses 12 im Anzeigebereich 14 eine zumindest teiltransparente Schutzschicht 22 vorgesehen. Diese Schutzschicht 22 ist aus einem Kunststoffmaterial geformt und integral mit dem Kunststoffgehäuse 12 ausgebildet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Kunststoffgehäuse 12 durch einen Spritzgießvorgang geformt. In diesem Fall wird die Schutzschicht 22 bevorzugt als eine sogenannte Schwimmhaut (engl. „flashing“) ebenfalls in einem Spritzgießvorgang geformt. Dabei können das Kunststoffgehäuse 12 und die Schutzschicht 22 in einem gemeinsamen Spritzgießprozess geformt werden. Soll für die Schutzschicht 22 ein andersfarbiger Kunststoff oder ein anderes Kunststoffmaterial als für das Kunststoffgehäuse verwendet werden, erfolgt dies beispielsweise in einem 2K-Spritzgießprozess. Alternativ kann die Schutzschicht 22 in Form der Schwimmhaut auch nach der Formung des Kunststoffgehäuses 12 an dieses angespritzt werden.
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Die Schutzschicht 22 verschließt die Gehäuseöffnungen 16 im Anzeigebereich 14 des Kunststoffgehäuses 12. Die Schutzschicht 22 dient dabei als Streufolie für das von den Lichtquellen 20 ausgesendete Licht, sodass diese Lichtquellen 20 nicht als solche vom Betrachter erkennbar sind. Außerdem verhindert die Schutzschicht 22 zuverlässig das Eindringen von Feuchtigkeit, Flüssigkeit, Staub, Dreck, etc. in das Kunststoffgehäuse 12.
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Die Farbe des hinterleuchteten Symbols kann durch die Färbung der Schutzschicht 22 und/oder durch die Wellenlänge der von den Lichtquellen 20 ausgesendeten Strahlung beeinflusst werden. Zudem können das Streuverhalten und der Transmissionsgrad der Schutzschicht 22 durch die Materialwahl und die Schichtdicke beeinflusst werden.
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Zusätzliche Maßnahmen zum Schutz des Kunststoffgehäuses 12 und/oder Designmaßnahmen sind grundsätzlich nicht erforderlich, können aber optional auch bei der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung 10 vorgesehen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anzeigevorrichtung
- 12
- Kunststoffgehäuse
- 14
- Anzeigebereich
- 16
- Gehäuseöffnung
- 18
- Trägerplatte
- 20
- Lichtquelle, insbes. LED
- 22
- integrale Schutzschicht, insbes. Schwimmhaut
- 24
- Aufnahme
- 110
- herkömmliche Anzeigevorrichtung
- 112
- Kunststoffgehäuse
- 114
- Anzeigebereich
- 116
- Gehäuseöffnung
- 118
- Trägerplatte
- 120
- Lichtquelle
- 122
- Dekorfolie
- 124
- Aufnahme