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Die Erfindung betrifft eine Luftleiteinrichtung für ein Nutzfahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Luftleiteinrichtungen für Nutzfahrzeuge sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Eine solche Luftleiteinrichtung weist wenigstens zwei in einem seitlichen vorderen Eckbereich eines Fahrerhauses des jeweiligen Nutzfahrzeugs angeordnete Luftleitelemente auf, welche in zumindest teilweiser gegenseitiger Überdeckung angeordnet sind. Ferner umfasst die Luftleiteinrichtung mehrere zwischen den Luftleitelementen angeordnete Luftleitlamellen, welche mit den Luftleitelementen verbunden sind. Üblicherweise sind die Luftleitelemente und die Luftleitlamellen jeweils starr, das heißt unbeweglich zueinander angeordnet, sodass beispielsweise bei einer Vorwärtsfahrt des Nutzfahrzeugs Luft zwischen den Luftleitelementen hindurchströmen und dabei die Luftleitlamellen an- und umströmen kann.
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Außerdem offenbart die
DE 10 2014 002 552 A1 eine Luftleitvorrichtung zur Beeinflussung der Aerodynamik eines Nutzfahrzeugs, mit wenigstens einem Luftleitelement, welches zur Einstellung der Aerodynamik mittels einer Verstelleinrichtung verstellbar ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Luftleiteinrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein besonders effizienter Betrieb des Nutzfahrzeugs realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Luftleiteinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Luftleiteinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass ein besonders effizienter und somit energieverbrauchsarmer, insbesondere kraftstoffverbrauchsarmer, Betrieb des Nutzfahrzeugs realisierbar ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Luftleitlamellen jeweils gelenkig mit den Luftleitelementen verbunden sind, welche relativ zueinander zwischen wenigstens einer Verstaustellung und wenigstens einer Leitstellung bewegbar sind. Mit anderen Worten können die Luftleitelemente relativ zueinander zwischen der Verstaustellung und der Leitstellung bewegt werden, indem die gelenkig mit den Luftleitelementen verbundenen Luftleitlamellen relativ zu den Luftleitelementen bewegt, insbesondere verschwenkt, werden. In der Leitstellung steht beispielsweise ein erstes der Luftleitelemente weiter von dem zweiten Luftleitelement ab als in der Verstaustellung beziehungsweise in der Leitstellung ist ein Abstand zwischen den Luftleitelementen größer als in der Verstaustellung, wobei beispielsweise der Abstand zwischen den Luftleitelementen in der Verstaustellung aufgehoben beziehungsweise auf null reduziert ist, sodass beispielsweise das erste Luftleitelement in der Verstaustellung an dem zweiten Luftleitelement anliegt. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, das erste Luftleitelement ausgehend von der Verstaustellung relativ zu dem zweiten Luftleitelement in die Leitstellung auszuklappen und ausgehend von der Leitstellung relativ zu dem zweiten Luftleitelement in die Verstaustellung einzuklappen, wobei jeweils die Luftleitelemente mit dem ersten Luftleitelement relativ zu den Luftleitelementen mitbewegt, insbesondere mitverschwenkt, werden.
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In der Leitstellung kann beispielsweise bei einer Fahrt, insbesondere bei einer Vorwärtsfahrt, des Nutzfahrzeugs Luft zwischen den Luftleitelementen hindurchströmen und dabei die Luftleitlamellen an- und umströmen. Dabei sind beispielsweise die Luftleitlamellen zumindest in der Leitstellung in Fahrzeughochrichtung übereinander und dabei voneinander beabstandet angeordnet. Somit kann in der Leitstellung die zwischen den Luftleitelementen hindurchströmende und die Luftleitlamellen an- und umströmende Luft besonders vorteilhaft geleitet werden, sodass beispielsweise eine besonders vorteilhafte An- und Umströmung des Fahrerhauses, insbesondere eines in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Luftleiteinrichtung angeordneten Bereichs des Fahrerhauses, realisiert werden kann. Dadurch kann beispielsweise eine übermäßige Beaufschlagung des in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Luftleiteinrichtung angeordneten Bereichs des Fahrerhauses mit Schmutz und/oder Nässe verhindert werden, was insbesondere bei Regen und/oder schmutziger Fahrbahn vorteilhaft ist. In dem Bereich sind beispielsweise eine Seitentür und ein Türgriff zum Verschwenken der Seitentür angeordnet, sodass mittels der Luftleiteinrichtung, insbesondere in der Leitstellung, eine übermäßige Verschmutzung der Tür und des Türgriffes vermieden werden kann.
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In der Verstaustellung kann beispielsweise der Luftwiderstand des Nutzfahrzeugs besonders gering gehalten werden, sodass das Nutzfahrzeug besonders energieverbrauchsarm, insbesondere besonders Kraftstoffverbrauchsarm, betrieben, insbesondere angetrieben, werden kann. Somit ist es beispielsweise möglich, bei einer Fahrt auf einer sauberen Fahrbahn und/oder bei einer Fahrt ohne Regen das erste Luftleitelement in die Verstaustellung zu bewegen, um dadurch den Luftwiderstand besonders gering zu halten.
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Der Erfindung liegt insbesondere die Erkenntnis zugrunde, dass bei herkömmlichen Luftleiteinrichtungen die Luftleitlamellen und die Luftleitelemente jeweils relativ zueinander starr beziehungsweise unbeweglich sind und deswegen hinsichtlich Aerodynamik und Verschmutzung nur eine Kompromisslösung darstellen können. Üblicherweise besteht ein Zielkonflikt zwischen der Realisierung eines nur geringen Luftwiderstands und dem Wunsch, die Verschmutzung der Seitentür und des Türgriffes besonders gering halten zu können, insbesondere bei Regen und/oder bei einer verschmutzten Fahrbahn. Der zuvor genannte Kompromiss beziehungsweise der zuvor genannte Zielkonflikt kann nun mittels der erfindungsgemäßen Luftleiteinrichtung gelöst werden, da es die erfindungsgemäße Luftleiteinrichtung zum einen ermöglicht, insbesondere in der Leitstellung der Luftleitelemente, eine solche besonders vorteilhafte An- und Umströmung des Fahrerhauses zu realisieren, sodass die Verschmutzung der Seitentür und des Türgriffes gering gehalten werden kann.
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Dabei agieren beispielsweise die Luftleitelemente und die Luftleitlamellen als seitliche Luftleitdüsen, welche hinsichtlich der An- und Umströmung des Fahrerhauses, um die Verschmutzung der Seitentür und des Türgriffs besonders gering halten zu können, eine vorteilhafte Aerodynamik realisieren können. Um beispielsweise bei sauberer und trockener Fahrbahn eine besonders vorteilhafte Aerodynamik dahingehend zu realisieren, dass der Luftwiderstand des Nutzfahrzeugs besonders gering gehalten werden kann, ist es bei der Luftleiteinrichtung möglich, die Luftleitelemente in die Verstaustellung zu bewegen. Insgesamt kann somit eine besonders vorteilhafte Aerodynamik des Nutzfahrzeugs realisiert werden, sodass dessen Energieverbrauch, insbesondere dessen Kraftstoffverbrauch, besonders gering gehalten werden kann. Mittels der erfindungsgemäßen Luftleiteinrichtung und der relativ zueinander bewegbaren Luftleitelemente kann somit bedarfsgerecht ein besonders vorteilhafter Luftstrom beziehungsweise Luftleitstrom an den vorderen seitlichen Luftleitelementen realisiert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische und perspektivische Vorderansicht eines Nutzfahrzeugs, mit einer erfindungsgemäßen Luftleiteinrichtung;
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2 ausschnittsweise eine schematische Vorderansicht der Luftleiteinrichtung, deren Luftleitelemente sich in einer Leitstellung befinden; und
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3 ausschnittsweise eine schematische Vorderansicht der Luftleiteinrichtung, wobei sich die Luftleitelemente in einer Verstaustellung befinden.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen und perspektivischen Vorderansicht ein im Ganzen mit 10 bezeichnetes Nutzfahrzeug, welches bei dem in den Fig. veranschaulichten Ausführungsbeispiel als Zugmaschine beziehungsweise Sattelschlepper ausgebildet ist. Dabei weist das Nutzfahrzeug 10 ein Fahrerhaus 12 auf, welches an einem Rahmen 14 gehalten ist. Das Nutzfahrzeug 10 weist ferner einen in den Fig. nicht erkennbaren Antriebsmotor auf, mittels welchem das Nutzfahrzeug 10 antreibbar ist. Der Antriebsmotor ist beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine ausgebildet.
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Das Fahrerhaus 12 ist ein Aufbau, in welchem der Fahrer des Nutzfahrzeugs 10 Platz nehmen kann. Dabei weist das Nutzfahrzeug 10 eine Luftleiteinrichtung 16 auf, welche zwei in einem ersten seitlichen vorderen Eckbereich B1 des Fahrerhauses 12 angeordnete Luftleitelemente 18 und 20 sowie zwei weitere, in einem in Fahrzeugquerrichtung dem ersten Eckbereich B1 gegenüberliegenden, zweiten seitlichen vorderen Eckbereich B2 des Fahrerhauses 12 angeordnete Luftleitelemente 22 und 24 aufweist. Die in dem seitlichen vorderen Eckbereich B2 angeordneten Luftleitelemente 22 und 24 sind in 2 und 3 dargestellt. Dabei können die folgenden und vorigen Ausführungen zu dem Luftleitelement 22 ohne weiteres auch auf das Luftleitelement 18 übertragen werden und umgekehrt, wobei auch die folgenden und vorigen Ausführungen zum Luftleitelement 24 ohne weiteres auf das Luftleitelement 20 übertragen werden können und umgekehrt. Ferner können die vorigen und folgenden Ausführungen zu den Luftleitelementen 22 und 24 ohne weiteres auch auf die Luftleitelemente 18 und 20 übertragen werden und umgekehrt.
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Wie in Zusammenschau mit 2 am Beispiel der Luftleitelemente 22 und 24 erkennbar ist, weist die Luftleiteinrichtung 16 außerdem Luftleitlamellen 26 auf, welche den Luftleitelementen 22 und 24 zugeordnet und dabei zwischen den Luftleitelementen 22 und 24 angeordnet sind. Demzufolge sind auch Luftleitlamellen der Luftleiteinrichtung 16 den Luftleitelementen 18 und 20 zugeordnet und zwischen den Luftleitelementen 18 und 20 angeordnet, wobei die vorigen und folgenden Ausführungen zu den den Luftleitelementen 22 und 24 zugeordneten Luftleitlamellen 26 ohne weiteres auch auf die in den Fig. nicht erkennbaren, den Luftleitelementen 18 und 20 zugeordneten Luftleitlamellen übertragen werden können und umgekehrt. Dabei sind die Luftleitlamellen 26 mit den jeweiligen Luftleitelementen 22 und 24, welche auch als Luftleitteile bezeichnet werden, verbunden. Beispielsweise sind die Luftleitelemente 22 und 24 eigensteif, wobei auch die Luftleitlamellen 26 eigensteif sind. Beispielsweise sind die Luftleitelemente 22 und 24 beziehungsweise die Luftleitlamellen 26 aus einem Kunststoff gebildet.
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Um nun einen besonders effizienten, insbesondere energie- beziehungsweise kraftstoffverbrauchsarmen, Betrieb des Nutzfahrzeugs 10 realisieren zu können, sind die Luftleitlamellen 26 jeweils gelenkig mit den Luftleitelementen 22 und 24 verbunden, wobei die Luftleitelemente 22 und 24 relativ zueinander zwischen wenigstens einer in 3 gezeigten Verstaustellung und wenigstens einer in 2 gezeigten Leitstellung bewegbar sind. Das Luftleitelement 24 ist beispielsweise ein feststehendes, das heißt ein fahrerhausfestes Luftleitteil, wobei das Luftleitelement 22 ein relativ zu dem Luftleitelement 24 bewegbares Luftleitteil ist. Beispielsweise ist das Luftleitelement 22 unter Vermittlung der Luftleitlamellen 26 gelenkig und somit bewegbar an dem Luftleitelement 24 gehalten. Da die Luftleitlamellen 26 gelenkig mit den jeweiligen Luftleitelementen 22 und 24 verbunden sind, werden die Luftleitlamellen 26 mit dem Luftleitelement 22 mitbewegt und dabei relativ zu den Luftleitelementen 22 und 24 verschwenkt, wenn das Luftleitelement 22 relativ zu dem Luftleitelement 24 zwischen der Verstaustellung und der Leitstellung bewegt wird. Aus 2 und 3 ist besonders gut erkennbar, dass das Luftleitelement 22 in der Leitstellung weiter von dem Luftleitelement 24 absteht beziehungsweise weiter von dem Luftleitelement 24 beabstandet ist als in der Verstaustellung. Die Luftleitlamellen 26 sind dabei zumindest in der Leitstellung in Fahrzeughochrichtung voneinander beabstandet und übereinander angeordnet, sodass beispielsweise bei einer Vorwärtsfahrt des Nutzfahrzeugs 10 Luft dann, wenn sich die Luftleitelemente 22 und 24 in der Leitstellung befinden, zwischen den Luftleitelementen 22 und 24 hindurchströmen und dabei die Luftleitlamellen 26 an- und umströmen kann. Somit fungieren beispielsweise die Luftleitelemente 22 und 24 und die Luftleitlamellen 26 als Luftdüsen oder begrenzen solche Luftdüsen zum gezielten Leiten der Luft, woraus beispielsweise eine besonders vorteilhafte An- und Luftströmung des Fahrerhauses 12, insbesondere eines in Fahrzeuglängsrichtung hinter den Luftleitelementen 22 und 24 angeordneten Bereichs C des Fahrerhauses 12, resultiert.
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In dem in Fahrzeuglängsrichtung hinter den Luftleitelementen 22 und 24 angeordneten Bereich C sind beispielsweise eine Seitentür 28 und ein Türgriff 30 zum Verschwenken der Seitentür 28 angeordnet. Durch die mittels der sich in der Leitstellung befindenden Luftleitelemente 22 und 24 realisierbare, gezielte An- und Umströmung des Bereichs C von Luft kann beispielsweise eine übermäßige Verschmutzung des Bereichs C insbesondere dann, wenn das Nutzfahrzeug 10 bei Regen und/oder auf einer verschmutzten Fahrbahn gefahren wird, besonders gering gehalten werden. Regnet es beispielsweise nicht und/oder ist die Fahrbahn sauber, so können die Luftleitelemente 22 und 24 in die Verstaustellung bewegt werden, wodurch der Luftwiderstand und somit der Energiebedarf zum Antreiben des Nutzfahrzeugs 10 besonders gering gehalten werden können.
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Aus 2 und 3 ist besonders gut erkennbar, dass die jeweilige Luftleitlamelle 26 über jeweilige Gelenke 32 und 34 gelenkig mit den Luftleitelementen 22 und 24 verbunden sind. Dadurch kann eine jeweilige Luftleitlamelle 26 relativ zu dem jeweiligen Luftleitelement 22 beziehungsweise 24 verschwenkt werden. In der Folge ist es möglich, das Luftleitelement 22 ausgehend von der Verstaustellung relativ zu dem Luftleitelement 24 in die Leitstellung auszuklappen. Ausgehend von der Leitstellung ist es möglich, das Luftleitelement 22 relativ zu dem Luftleitelement 24 in die Verstaustellung einzuklappen. Beispielsweise ist durch die Luftleitlamellen 26 und ihre jeweilige gelenkige Anbindung an die Luftleitelemente 22 und 24 eine zumindest im Wesentlichen parallelogrammartige Relativbewegung zwischen den Luftleitelementen 22 und 24 realisierbar.
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Um eine besonders vorteilhafte und komfortable Bewegung der Luftleitelemente 22 und 24 realisieren zu können, ist ein Aktor 36 vorgesehen, mittels welchem das Luftleitelement 22 relativ zu dem Luftleitelement 24 zwischen der Verstaustellung und der Leitstellung bewegbar ist. Dabei ist der Aktor 36 bei dem in den Fig. veranschaulichten Ausführungsbeispiel als Linearantrieb ausgebildet. Dabei umfasst der Aktor 36 beispielsweise einen Zylinder 38, in welchem ein in den Fig. nicht erkennbarer Kolben translatorisch bewegbar aufgenommen ist. Der Kolben ist dabei mit einer Kolbenstange 40 verbunden, sodass die Kolbenstange 40 mit dem Kolben relativ zu dem Zylinder 38 translatorisch mitbewegbar ist. Die Kolbenstange 40 ist beispielsweise, insbesondere gelenkig, mit dem Luftleitelement 24 verbunden, wobei beispielsweise der Zylinder 38 fahrerhausfest ist. Durch Bewegen des Kolbens und der Kolbenstange 40 relativ zu dem Zylinder 38 und somit relativ zu dem Luftleitelement 24 kann somit das Luftleitelement 22 zwischen der Verstaustellung und der Leitstellung hin- und herbewegt werden. Um das Luftleitelement 22 beispielsweise aus der Leitstellung in die Verstaustellung zu bewegen, wird die Kolbenstange 40 in den Zylinder 38 eingefahren. Um ausgehend von der Verstaustellung das Luftleitelement 22 in die Leitstellung zu bewegen, wird beispielsweise die Kolbenstange 40 aus dem Zylinder 38 ausgefahren.
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Mittels der Luftleiteinrichtung 16 lässt sich eine besonders vorteilhafte Aerodynamik des Nutzfahrzeugs 10 realisieren, da die Luftleiteinrichtung 16 an der Front 42 des Nutzfahrzeugs 10 beziehungsweise des Fahrerhauses 12 angeordnet ist. In der Verstaustellung liegen die Luftleitlamellen 26 beispielsweise an den jeweiligen Luftleitelementen 22 und 24 an, wobei alternativ oder zusätzlich vorgesehen ist, dass das Luftleitelement 22 in der Verstaustellung bei dem Luftleitelement 24 anliegt. Dadurch kann der Luftwiderstand besonders gering gehalten werden, sodass das Nutzfahrzeug 10 besonders energieverbrauchsarm betrieben, insbesondere angetrieben, werden kann. Durch die gelenkige Anbindung der Luftleitlamellen 26 an die Luftleitelemente 22 und 24 ist ein Klappmechanismus geschaffen, mittels welchem das Luftleitelement 22 relativ zu dem Luftleitelement 24 zwischen der Verstaustellung und der Leitstellung hin- und hergeklappt werden kann.
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Um das Ein- beziehungsweise Ausklappen des Luftleitelements 22 relativ zu dem Luftleitelement 24 besonders kostengünstig und gleichzeitig einfach und komfortabel realisieren zu können, ist der Aktor 36 vorzugsweise als elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betreibbarer Aktor und dabei vorzugsweise als Linearaktor ausgebildet. Beispielsweise ist der Aktor 36 geschützt hinter dem feststehenden Luftleitelement 24 angeordnet, wobei beispielsweise die Kolbenstange 40 eine Durchgangsöffnung des feststehenden Luftleitelements 24 durchdringt. Um dabei die translatorisch relativ zum Luftleitelement 24 bewegbare Kolbenstange 40 gegen das Luftleitelement 24 abzudichten, kommt beispielsweise eine Tülle 44 zum Einsatz, welche beispielsweise einerseits an dem Luftleitelement 24 und andererseits an der Kolbenstange 40 abgestützt ist. Hierdurch ist die Kolbenstange 40 gegen das Luftleitelement 24 beziehungsweise die genannte Durchgangsöffnung gegenüber Nässe, Schmutz, Chemikalien, Streusalz etc. abgedichtet. Vorzugsweise ist die Tülle 44 aus Gummi beziehungsweise aus einem Elastomer gebildet. In 2 ist die Ein- und Ausklappbarkeit des Luftleitelements 22 zwischen der Verstaustellung und der Leitstellung relativ zu dem Luftleitelement 24 durch einen Doppelpfeil 46 veranschaulicht.
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Um eine besonders vorteilhafte Aerodynamik sowie einen besonders vorteilhaften optischen Eindruck des Nutzfahrzeugs 10 realisieren zu können, weist das Luftleitelement 24 vorzugsweise eine beispielsweise als Vertiefung ausgebildete Ausnehmung auf, in welcher das Luftleitelement 22 in der Verstaustellung zumindest teilweise, insbesondere zumindest überwiegend oder vollständig, aufgenommen ist. In der Leitstellung jedoch ist das Luftleitelement 22 vollständig außerhalb der Ausnehmung angeordnet und dabei von dem Luftleitelement 24, insbesondere in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne hin und/oder in Fahrzeugquerrichtung nach außen hin, beabstandet. Beispielsweise ist die Ausnehmung derart ausgestaltet, dass jeweilige, in Fahrzeuglängsrichtung und/oder in Fahrzeugquerrichtung nach außen weisende Außenflächen 47 und 48 der Luftleitelemente 22 und 24 tangential ineinander übergehen beziehungsweise zumindest im Wesentlichen bündig zueinander angeordnet sind. Mit anderen Worten weist das Luftleitelement 24, insbesondere dessen Außenfläche 48, zumindest einen Teilbereich auf, welcher zumindest in der Verstaustellung überdeckungsfrei zu dem Luftleitelement 22 angeordnet ist und sich somit an das Luftleitelement 22 zumindest in der Verstaustellung anschließt. Somit schließt sich zumindest der genannte Teilbereich des Luftleitelements 24 beziehungsweise der Außenfläche 48 des Luftleitelements 24 zumindest in der Verstaustellung an das Luftleitelement 22 beziehungsweise dessen Außenfläche 47 an. Vorzugsweise ist die genannte Ausnehmung derart ausgestaltet, dass die Außenfläche 47 zumindest im Wesentlichen bündig zu dem genannten Teilbereich angeordnet ist, wodurch eine besonders vorteilhafte Aerodynamik realisiert werden kann.
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Aus 1 ist erkennbar, dass ein der Luftleiteinrichtung 16 zugeordneter und auch als Regensensor bezeichneter Sensor 50 vorgesehen ist, mittels welchem aus der Umgebung 52 des Nutzfahrzeugs 10 auf das Nutzfahrzeug 10, insbesondere auf das Fahrerhaus 12, auftreffender Niederschlag wie beispielsweise Regen erfassbar ist. Ferner ist mittels des Regensensors wenigstens ein den erfassten Niederschlag charakterisierendes, insbesondere elektrisches, Signal bereitstellbar. Außerdem ist ein beispielsweise der Luftleiteinrichtung 16 zugeordnetes Steuergerät 54 vorgesehen, welches dazu ausgebildet ist, das von dem Sensor 50 bereitgestellte Signal zu erfassen und in Abhängigkeit von dem Signal den Aktor 36 anzusteuern.
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Das Steuergerät 54 ist eine elektronische Recheneinrichtung, mittels welcher der Aktor 36 in Abhängigkeit von dem Signal angesteuert werden kann. Infolge der Ansteuerung des Aktors 36 kann das Luftleitelement 22 mittels des Aktors 36 zwischen der Verstaustellung und der Leitstellung relativ zu dem Luftleitelement 24 bewegt werden. Dadurch können die Luftleitelemente 22 und 24 bedarfsgerecht und insbesondere automatisch relativ zueinander, insbesondere geregelt, bewegt werden. Wird beispielsweise mittels des Sensors 50 erfasst, dass Niederschlag wie beispielsweise Nässe aus der Umgebung 52 auf das Fahrerhaus 12 auftrifft beziehungsweise wird mittels des Sensors 50 eine Verschmutzung des Fahrerhauses 12 erfasst, welche beispielsweise aus dem auf das Fahrerhaus 12 auftreffenden Niederschlag resultiert, so wird der Niederschlag beziehungsweise die Verschmutzung durch das Signal charakterisiert. In der Folge wird mittels des Aktors 36 das Luftleitelement 22 aus der Verstaustellung in die Leitstellung ausgefahren, sodass eine übermäßige seitliche Verschmutzung des Bereichs C und somit der Seitentür 28 und des Türgriffs 30 vermieden werden kann. Bei trockener Fahrbahn hingegen wird das Luftleitelement 22 eingeklappt und somit in die Verstaustellung bewegt, wodurch beispielsweise der Luftwiderstand des Nutzfahrzeugs 10 besonders gering gehalten werden kann. Dadurch kann der Energiebedarf zum Antreiben des Nutzfahrzeugs 10 besonders gering gehalten werden, sodass der Kraftstoffverbrauch in einem besonders geringen Rahmen gehalten werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014002552 A1 [0003]