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Die Erfindung betrifft einen Verschlussstopfen für Rohre zur Aufnahme von wenigstens einem Kabel oder Rohr oder dergleichen, wobei der Verschlussstopfen zwei scharnierartig verbundene, im Querschnitt halbkreisförmige Halbschalen aus einem elastisch verformbaren Material aufweist, und an den seitlichen Enden der Halbschalen jeweils halbkreissektorförmige Stirnwände angeformt sind und wobei die beiden Hälften des Verschlussstopfens im geschlossenen Zustand einen Innenraum begrenzen, in dem eine Einlage aus einem Schaumstoff angeordnet ist, die geeignet ist, den Innenraum mit und ohne aufgenommenem Kabel oder dergleichen abzudichten, und wobei an der Außenseite beider Halbschalen radiale Dichtrippen angeformt sind.
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Ein derartiger Verschlussstopfen ist in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 85 00 774 U1 offenbart. Der Verschlussstopfen dient dazu, zu verhindern, dass in ein Rohr Erde, Sand, Schlamm oder dergleichen eindringt und das Rohr so verstopft, dass ein hindurch geführtes Kabel nicht mehr oder nur noch sehr schwer aus dem Rohr herausgezogen werden kann, um das Kabel oder einen Kabelabschnitt zu überprüfen und gegebenenfalls zu reparieren oder zu ersetzen. Außerdem können mit den eindringenden Stoffen mitgeführte scharfkantige Körper einen Kabelmantel bei dem Versuch, das Kabel heraus zu ziehen, beschädigen. Der vorbekannte Verschlussstopfen vermeidet das Eindringen von Erde, Sand, Schlamm oder dergleichen in das Rohr dadurch, dass der Innenraum des Verschlussstopfen durch eine Einlage aus einem Schaumstoff abgedichtet ist, und dass an der Außenseite beider Halbschalen radiale Dichtrippen angeformt sind, die den radialen Zwischenraum zwischen den beiden scharnierartig verbundenen Halbschalen und der Innenwand des Rohres abdichten. Die Dichtrippen haben dabei dieselbe Höhe, die zum wirkungsvollen Abdichten zumindest etwas größer sein muss als der freie Zwischenraum zwischen den scharnierartig verbundenen Halbschalen und der Innenseite des Rohres. Die Dichtrippen, die aus demselben elastisch verformbaren Material wie die beiden Halbschalen bestehen, müssen zum wirkungsvollen Abdichten eine gewisse Steifigkeit haben, so dass ein beträchtlicher Kraftaufwand erforderlich ist, um den Verschlussstopfen in ein Rohr einzuschieben und gegebenenfalls wieder herauszuziehen.
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In der Praxis kommt es zudem häufig vor, dass Kabelrohre der betrachteten Art durch Belastung aus dem Erdreich unrund werden, so dass die bekannten Verschlussstopfen an den ausbauchenden Bereichen des Rohres die angestrebte Dichtfunktion nicht erfüllen können. Wenn die Dichtrippen ein größeres Übermaß in ihrer Höhe haben, wird hierdurch nicht nur das Einschieben des Verschlussstopfens erschwert, sondern das Herausziehen ist nur noch schwerlich möglich, da hierzu die gegen die Einschubrichtung gebogenen Dichtrippen in die entgegengesetzte Richtung umgebogen werden müssten.
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Die
DE 298 17 091 U1 offenbart einen ringförmigen Dichtungsstopfen aus elastischem Material, der an seiner Außenseite flexible Ringstege hat, die so bemessen und angeordnet sind, dass sich ein Ringsteg beim Einbau im wesentlichen in Kontakt mit einem benachbarten Ringsteg umlegt. Die Höhe der Ringstege kann dabei von dem in axialer Richtung äußeren Ende kontinuierlich nach innen abnehmen, damit der Dichtungsstopfen leichter in einen Mauerdurchbruch einsetzbar ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung für dieses Problem anzugeben.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Dichtrippen beider Halbschalen abwechselnd höher und flacher ausgebildet sind.
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Diese Ausbildung hat zur Folge, dass der Verschlussstopfen leichter in ein Rohr eingeschoben und bei Bedarf wieder heraus gezogen werden kann, wobei die höheren Dichtrippen gewährleisten können, dass auch durch Verformung unrunde Rohre zuverlässig abgedichtet werden. Auch das Herausziehen eines Verschlussstopfens ist hierdurch signifikant erleichtert.
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Diese Ausbildung ist vor allem dann besonders vorteilhaft, wenn es sich bei dem abzudichtenden Rohr um ein Wellrohr handelt, bei dem beim Einschieben des Verschlussstopfens die höheren Dichtrippen deutlich wahrnehmbar in die inneren Rillen des Wellrohres einrasten, während die flacheren Dichtrippen an den Wellenbergen anliegen können. Hierdurch wird eine höchst wirkungsvolle Abdichtung bei deutlich reduziertem Kraftaufwand beim Einschieben und Herausziehen des Verschlussstopfens erreicht.
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Dabei versteht es sich, dass der Abstand der Dichtrippen voneinander und deren jeweilige Höhe auf ein zugehöriges Wellrohr abgestimmt sein sollte, d.h. der Abstand der Dichtrippen voneinander stimmt mit dem Abstand der Wellentäler und Wellenberge an der Innenseite des Wellrohrs überein und die Höhen der Dichtrippen sind so bemessen, dass sie an den Wellentälern und Wellenbergen bevorzugt mit einem geringen Übermaß anliegen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Dichtrippen der einen Halbschale jeweils seitlich versetzt zu den Dichtrippen der anderen Halbschale angeformt. Hierdurch lassen sich die beiden Halbschalen so weit um ihre Scharniere, vorzugsweise Filmscharniere verschwenken, dass die Halbschalen um 180° auseinander geschwenkt nebeneinander liegen. Dies ermöglicht es auch, dass die Dichtrippen über die in Längsrichtung verlaufenden Ränder der Halbschalen hinaus verlaufen, was ebenfalls zur Dichtigkeit des Verschlussstopfens in einem Rohr beiträgt.
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Hinsichtlich der seitlichen Versetzung der Dichtrippen der beiden Halbschalen wird vorgeschlagen, dass die Dichtrippen der einen Halbschale nur um eine geringe Strecke gegenüber denjenigen der anderen Halbschale versetzt sind, wobei diese Strecke vorteilhafterweise gleich oder geringfügig größer als die Dicke der Dichtrippen ist. Wenn die jeweils höheren und die jeweils flacheren Rippen der beiden Halbschalen paarweise dicht beieinander angeordnet sind, können die höheren Halbschalen des geschlossenen Verschlussstopfens jeweils in die selben Wellentäler einrasten. Die jeweils flacheren Dichtrippenpaare liegen an den inneren Wellenbergen des Rohres an, wenn es sich um ein Wellrohr handelt.
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Zum Schließen der beiden Halbschalen sind vorzugsweise an den seitlichen Rändern einer Halbschale Verschluss-Laschen angeformt, die in vorstehenden Noppen der anderen Halbschale einrasten können.
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Die halbkreissektorförmigen Stirnwände des Verschlussstopfens sind gewellt ausgeführt, um die Elastizität der Stirnwände zu erhöhen. Dabei ist bevorzugt, dass die Wellungen der zugehörigen Stirnwände im geschlossenen Zustand nach außen dachförmig aufeinander zu laufen. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn durch den Verschlussstopfen mehrere Kabel nebeneinander verlaufen, oder ein dickes Rohr hindurch geführt ist.
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Die in den beiden Halbschalen angeordnete Einlage, die aus einem gegenüber den Halbschalen elastischeren Material besteht, kann abwechselnde Erhöhungen und Vertiefungen, die auf Lücke ausgebildet sind, enthalten. Die Einlage kann auch in Sternform zwischen mehrere Kabel gelegt werden.
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Der Verschlussstopfen hat bevorzugt eine kreiszylindrische Form, die geringfügig konisch ausgebildet sein kann, um das Einsetzen des Verschlussstopfens in ein Rohr zu erleichtern.
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An der Stirnwand, die am Rand des Rohres nach dem Einsetzen des Verschlussstopfens anliegt, sind bevorzugt zwei gegenüber liegende Griffabschnitte angeformt, die über den Rand der Stirnwand hinaus abstehen und mit deren Hilfe der Verschlussstopfen auf einfache Weise aus dem Rohr heraus gezogen werden kann.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des Verschlussstopfens. Dabei zeigen:
- 1 eine Innenansicht des aufgeklappten Verschlussstopfens;
- 2 eine Außenansicht des Verschlussstopfens gemäß 1;
- 3 eine geschlossene Seitenansicht des Verschlussstopfens mit Verschluss-Laschen;
- 4 eine Draufsicht auf den geschlossenen Verschlussstopfen gemäß 3;
- 5 eine perspektivische Ansicht des geschlossenen Verschlussstopfens von der in ein Rohr einzuschiebenden Stirnseite aus;
- 6 eine perspektivische Ansicht des Verschlussstopfens von der größeren Stirnseite aus;
- 7 den Verschlussstopfen im nahezu vollständig in ein Wellrohr eingeschobenen Zustand;
- 8 eine Darstellung wie 7 jedoch mit einem Fensterausschnitt des Wellrohrs;
- 9 eine aus einem Schaumstoffblock ausschneidbare Einlage;
- 10 eine sternförmige Einlage in drei verschiedenen Zuständen mit und ohne Kabelbelegung.
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Der Verschlussstopfen enthält zwei scharnierartig verbundene Halbschalen 1, die einen halbkreisförmigen Querschnitt haben und im geschlossenen Zustand im wesentlichen eine Kreiszylinderform bilden, die sich leicht konisch zu einem Ende erweitern kann. Die Halbschalen 1 sind an ihrer Innenseite durch rasterförmige Stege 2 verstärkt.
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An beiden gegenüber liegenden Enden der Halbschalen 1 sind halbkreissektorförmige Stirnwände 3 angeformt, die gewellt ausgebildet sind und deren Wellungen 4 im geschlossenen Zustand der Halbschalen 1 dachförmig nach außen aufeinander zu laufen, wie beispielsweise in den 3 und 5 bis 8 deutlich zu sehen ist.
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An der Außenseite der Halbschalen 1 sind radiale Dichtrippen 5 und 6 angeformt, die parallel zueinander und senkrecht zur Längsmittelachse 7 des Verschlussstopfens verlaufen. Die Dichtrippen haben unterschiedliche Höhen, wobei sich die höheren Dichtrippen 6 mit etwas flacheren Dichtrippen 5 abwechseln. Die Dichtrippen der beiden Halbschalen 1 sind dabei jeweils seitlich zueinander versetzt, wobei - anders als dargestellt - die seitliche Versetzung bevorzugt nur etwas größer ist als die Dicke der Dichtrippen 5 und 6.
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Die Dichtrippen 5 und 6 erstrecken sich etwas über die seitlichen Ränder 8 der Halbschalen 1 hinaus, wie in 3 deutlich zu sehen ist.
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In der Nähe der Stirnwände 3 befindet sich an jeder Seite eine Lasche 9 mit einem Loch 10 und an der gegenüber liegenden Seite der anderen Halbschale 1 ein passender Noppen 11. Zum Schließen der beiden Halbschalen 1 rasten die Laschen 9 auf diesen Noppen 11 ein.
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Die beiden Halbschalen 1 sind über Filmscharniere 12 miteinander verbunden, die in 6 zu sehen sind.
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Die oben beschriebenen Bestandteile des Verschlussstopfens sind einstückig aus einem elastisch verformbaren Material wie PE hergestellt.
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In den Innenraum des Verschlussstopfens wird eine Einlage 13 eingelegt, die aus einem weicheren Material als der Verschlussstopfen, vorzugsweise Schaumstoff besteht, und - wie 9 zeigt - abwechselnd Wellenberge und Wellentäler aufweisen kann, die zueinander versetzt sind. Diese Einlage kann - wie dargestellt - aus einem Schaumstoffblock ausgeschnitten sein. Die Einlage 13 legt sich dicht an ein durch den Stopfen hindurch geführtes, nicht dargestelltes Kabel an, wobei die Wellungen 4 den Stirnseiten 3 eine sehr große Flexibilität verleihen. Die Einlage verhindert, dass Sand, Schlamm oder dergleichen durch das Innere des Stopfens in ein Rohr gelangt, in das der Stopfen eingesetzt wird. Die unterschiedlich hohen Dichtrippen ermöglichen ein leichtes Einführen und Herausziehen des Dichtstopfens, wobei sie den Zwischenraum zwischen der Innenwand des Rohres und den Halbschalen hochgradig wirksam abdichten. Wenn es sich bei dem Rohr, wie in den 7 und 8 dargestellt, um ein Wellrohr handelt, rasten die Dichtrippen dabei in den Wellentälern der Innenwand des Rohres ein.
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An der Stirnwand 3, die außerhalb des Rohres an dessen Rand verbleibt, sind an der Stirnwand radial überstehende Griffabschnitte 14 angeformt, mit deren Hilfe das Einsetzen in ein Rohr und das Herausziehen auf bequeme Weise erfolgen kann.
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In 10 ist eine sternförmige Einlage 15 aus Schaumstoff ohne Kabel, zwischen fünf gleichdicke Kabel und zwischen unterschiedlich dicke Kabel gelegt dargestellt.